DE3000884C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Oberflächenbehandlung
elektrisch leitender Werkstücke und insbesondere auf ein
verbessertes Verfahren und eine verbesserte Vorrichtung
zur Schaffung einer metallischen Oberfläche mit einer ge
härteten Schicht und zum Überziehen einer solchen Ober
fläche mit einer vom Substrat verschiedenen Metall- oder
Legierungsabscheidung mit Hilfe wiederholter Funkenentla
dung, die zwischen dem Werkstück und einer an dieses ge
drückten Elektrode erzeugt wird.
Bei der Funkenentladungs-Oberflächenbehandlungstechnik wird
die Funkenentladung zwischen einer Elektrode und einer zu be
handelnden Metalloberfläche erzeugt, wenn sie in den und/oder
aus dem gegenseitigen Kontakt gebracht werden, wobei ein kur
zer elektrischer Impuls zwischen ihnen angelegt wird, der
von einer ausreichenden Stärke ist, um eine örtliche begrenzte
Erhitzung der verhältnismäßig kleinen Entladungsauftreff
fläche zu erzeugen. Durch Überstreichen eines ausgewählten
Oberflächenbereichs des Werkstücks mit einer solchen Kontakt
entladung wird eine metallurgische Veränderung oder Härtung
dieser ausgewählten Oberflächenzone erhalten. Unter Anwendung
dieser Prinzipien kann das Überziehen eines metallischen
Werkstücks mit einem Metall oder einer Legierung, das bzw.
die vom Substrat verschieden ist, zum Beispiel einem Karbid
überzug, mit einer festen metallurgischen Bindung zwischen
der Substratoberfläche und der Überzugsschicht verwirklicht
werden.
Wie in der am 29. 11. 1957 ausgegebenen japanischen Patentan
meldung Nr. 32-9998 gezeigt ist, kann z. B. eine Vorüberzugs
schicht aus Überzugsmaterial auf eine zu behandelnde Werk
stückoberfläche aufgebracht werden, und eine Elektrode in
der Form eines festen drehbaren Körpers kann über die Vor
überzugsschicht bewegt oder gerollt werden, während man sie
gegen die Oberfläche drückt und ein elektrischer Impuls wieder
holt zwischen der Elektrode und dem Werkstück angelegt wird,
um die Vorüberzugsschicht an aufeinanderfolgenden Stellen
auf das aufnehmende Werkstück aufzuschmelzen. Aber auch ohne
eine solche Vorbeschichtung kann die Elektrode selbst eine
Überzugsmaterialquelle bilden. So können sich ein ver
bessertes System und praktische Anwendungen ergeben, die die
Schmelzübertragung eines Materials auf eine Werkstückober
fläche von der Elektrode in einer Drehscheiben- oder ähnlichen
Form in gleitender oder tangentialer Bewegung über der Ober
fläche mittels wiederholter Kontaktentladungen ausnutzen. Sol
che Systeme sind ebenfalls lange bekannt und beispielsweise
in der am 29. 1. 1959 ausgegebenen japanischen Patentanmeldung
Nr. 32-599, der am 19. 4. 1959 ausgegebenen japanischen Paten
anmeldung Nr. 32-2446, der am 16. 5. 1959 ausgegebenen japani
schen Patentanmeldung Nr. 32-2900 und der am 28. 8. 1959 aus
gegebenen japanischen Patentanmeldung Nr. 32-6848 beschrieben.
Bei diesen Verfahren kann die Materialschmelzübertragungs-
Kontaktentladung wiederholt durch einen Kondensatorkreis be
wirkt werden, der zur Ladung und schnellen Entladung über die
Kontaktpunkte zwischen der Elektrode und dem Werkstück und
zur Wiederaufladung ausgelegt ist, wenn der Kontaktbereich
von einem Kontakt zum nächsten an Punkten zwischen der Elek
trode und dem Werkstück wandert. Ansonsten wurde ein mechani
sches oder elektrisches Schalten einer Gleichspannungsquelle
verwendet, um periodisch eine gepulste Spannung zwischen der
bewegten Grenzfläche der Elektrode und des Werkstücks zu er
zeugen.
Nach einem in der US-PS 30 98 150 offenbarten Verfahren wird
ein Elektrodenplättchen wiederholt in Kontakt mit einem Werk
stück beispielsweise unter einer Federkraft gedrückt, die auf
die federnd auf einem Elektrodenhalter gehaltene Elektrode
einwirkt. Eine Funkenentladung wird zwischen der Spitze und
dem Werkstück von einem geladenen Kondensator gezogen, wodurch
eine teilweise Verschweißung zwischen ihnen erzeugt wird. Mit
dem Elektrodenhalter ist eine elektromagnetische Spule ge
koppelt, die zur wenigstens teilweisen Speisung durch den
Ladestrom des Kondensators oder einen Kurzschlußzustand zwi
schen der Elektrode und dem Werkstück ausgelegt ist. Die Spule
ist so bei der Kondensatorentladung betätigbar, die Elektro
denspitze schroff vom Werkstück abzuziehen, um die Schweißung
aufzubrechen und auf dem Werkstück abgeschiedenes Material von
der Elektrodenspitze zu lassen. Natürlich kann auch hier wie
der das Überzugsmaterial vorab zwischen der Elektrode und dem
Werkstück unabhängig vom Elektrodenmaterial vorgesehen werden.
Gemäß dem erwähnten Elektrodenvibrationsverfahren wird jeder
Metallschmelz- und -abscheidungszyklus scharf durch die Wech
selbewegung der Elektrode gesteuert, wobei jeder Hubzylkus
vorteilhaft mit der Kondensatorentladung und -wiederaufladung
synchronisiert wird, wodurch eine konsistentere und gleich
mäßigere Abscheidung als mit dem anderen bekannten System
ermöglicht wird, das eine rotierende Elektrode verwendet,
wobei Kontaktentladungen zufällig über dem zusammenhängenden
Kontaktbereich der Elektrode und des Werkstücks bei konti
nuierlicher oder intermittierender Verschiebung erzeugt wer
den.
Ein erheblicher Nachteil dieses Verfahrens wurde nun in der
Verwendung eines Kondensators, insbesondere in Verbindung
mit der Verwendung von Vibrationszyklen gefunden. Die Vi
bration muß mit dem Kondensatorlade- und -entladezyklus
synchronisiert werden und erfordert daher eine verhältnis
mäßig lange Dauer jedes mechanischen Zyklus. Folglich liegt
eine strenge Begrenzung in der Frequenz der Entladeimpulse
und damit auch in der erreichbaren Abscheidegeschwindigkeit
vor. Eine andere Beschränkung ist auch im Fehlen der Flexi
bilität der Änderung der Arbeitsparameter über einen weiten
Bereich nach Bedarf festzustellen, der benötigt wird, wo eine
Auswahl von Elektroden- und Werkstückmaterialien und Endbe
arbeitungsanforderungen zu berücksichtigen sind.
Zusammenfassend kann in praktischer Hinsicht gesagt werden,
daß bekannte Funkenentladungs-Abscheide- oder -oberflächen
behandlungsverfahren unabhängig vom Vibrations- oder Ro
tationstyp in unerwünschter Weise beschränkt sind, befrie
digende Ergebnisse zu erzielen, soweit die Abscheide- oder
Behandlungsgeschwindigkeit, die Konsistenz der Abscheidung,
die Betriebsstabilität und die Gleichmäßigkeit der beschich
teten Oberfläche betroffen sind, insbesondere wo eine Ver
besserung einer Eigenschaft ohne Einbuße der anderen ver
sucht wird.
Aus der US-PS 32 77 267 sind ein Verfahren und eine Vor
richtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bzw.
13 bekannt, bei denen die pinselförmige Elektrode aus
einem Hohlzylinder mit Radiallängsschlitzen bis zu einem
verjüngten Spitzenteil besteht, wobei diese Schlitze die
Zylinderwand in die länglichen Teile darstellende Wand
segmente unterteilen, die im Ruhezustand und bei Drehung
der Elektrode einen zum Elektrodenende hin konvergieren
den rotationssymmetrischen Körper bilden. Zur Funkenent
ladungsbearbeitung stellt man die Elektrodenachse in ei
nem solchen Winkel zur Werkstückoberfläche ein, daß die
Oberfläche des verjüngten Spitzenteils in tangentialen
Kontakt mit der Werkstückoberfläche kommt.
Andererseits offenbart diese US-PS auch eine radförmig
ausgebildete Elektrode, deren Achse parallel zur Werkzeug
oberfläche eingestellt wird und die mit Karbidspitzen
bestückte Blattfedern trägt, so daß bei Drehung des Elek
trodenrades die Karbidspitzen federnd auf die Werkstück
oberfläche auftreffen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Patentan
spruchs 1 bzw. 13 vorausgesetzten Art so weiterzuent
wickeln, daß eine hochgradig gleichmäßige gehärtete
Schicht oder Abscheidungsüberzugsschicht ausgezeichneter
Güte mit noch höherer Geschwindigkeit und fest in einer
größeren Dicke an der Werkstückoberfläche gebildet wer
den kann und die Vorrichtung von stabilem Betrieb ist,
eine höhere Behandlungsgeschwindigkeit sichert und so aus
gelegt ist, daß man die Betriebsparameter in Abhängigkeit
von den bestimmten Elektroden- und Werkstückmaterialien
wählen kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnen
den Merkmale des Patentanspruchs 1 bzw. 13 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Un
teransprüchen gekennzeichnet.
Vorzugsweise läßt man demgemäß z. B. den Drehschaft mit einer
Drehzahl im Bereich von 50 bis 20 000 U/min rotieren,
die ausreicht, um eine gleichmäßige Auswärtsausdehnung der
länglichen Teile zu ihren freien Enden hin zu bewirken, so
daß der im stationären Zustand durch die länglichen Teile
gemeinsam gebildete, nach vorn konvergierende rotations
symmetrische Körper zu einem zylindrischen oder nach vorn
divergierenden rotationssymmetrischen Körper aufgeweitet
wird.
Die einzelnen elektrisch leitenden, länglichen Teile sind
steif und doch federnd und können sich demgemäß, wenn sie
mit der Rotation des Drehschafts mit einer Betriebsdreh
zahl gedreht werden, zu ihren freien Enden oder Spitzen
hin ausdehen, so daß ihre Erzeugungslinie, die ursprüng
lich oder im stationären Zustand kegelförmig oder kegel
stumpfförmig ist, zu zylindrischen oder nach vorn diver
gierenden, rasch drehenden Oberflächen wird. Als Ergebnis
wird ein kontinuierlicher "Schlag-" oder "Klopf-"Effekt
durch die aufeinanderfolgenden Hochgeschwindigkeits- oder
plötzlichen Kollisionen erzeugt, die nacheinander zwischen
den sich drehenden länglichen Oberflächen und dem Werk
stück unter Erzeugung einer
hochgradig wirksamen Folge von Funkenentladungen im Bereich
der Grenzfläche auftreten. Bei Beendigung der Anlegung elek
trischer Energie zwischen den länglichen Elektrodenteilen und
dem Werkstück und durch fortgesetzte Drehung der länglichen
Teile können die länglichen Teile als Schleifwerkzeug dienen,
das sich zur vorteilhaften Endbearbeitung der funkenbehandel
ten Werkstückoberfläche eignet. Nach dem Ende der Rotation
des Drehschafts nehmen die länglichen Teile die ursprüngliche
Gestalt des nach vorn konvergierenden Drehkörpers wieder an.
Die Stromquelle der Vorrichtung kann typisch einen Kreis zur Lieferung einer
Reihe elektrischer Impulse zwischen der aus den länglichen
Teilen gebildeten Elektrode und dem Werkstück enthalten, wobei
jeder Impuls zur Erzeugung einer Hochleistungsfunkenentladung
ausreichender Stärke zur Bewirkung einer örtlichen Hochenergie
dichteerhitzung an der von der Entladung getroffenen Fläche
geeignet ist.
Vorzugsweise haben die elektrischen Stromimpulse die Form auf
einanderfolgender Impulsreihen, die einzeln aus elementaren
Impulsen einer Frequenz im Bereich von 1 bis 500 kHz bestehen,
wobei die angrenzenden Reihen der elementaren Impulse durch
ein Ausschaltintervall getrennt sind, das mit verringerter
Frequenz auftritt. Es wurde gefunden, daß diese Impulsart ein
hochgradig verbessertes Ergebnis liefert, das eine noch bessere
Oberflächenbehandlungsqualität und eine erhöhte Trenngeschwin
digkeit sichert.
Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung veranschaulich
ten Ausführungsbeispiele näher erläutert; darin zeigt
Fig. 1A und 1B schematische Perspektivdarstellungen einer
Funkenentladungsbehandlungs-Elektrodeneinheit
gemäß der Erfindung im stationären bzw. im
rotierenden Zustand;
Fig. 2 eine schematische Schaltskizze zur Veran
schaulichung eines anpaßbaren Abscheide- oder
Behandlungsbetriebs mit einer Elektrodenein
heit gemäß der Erfindung;
Fig. 3 eine vergrößerte Längsseitenansicht der in
Fig. 1A und 1B dargestellten Elektrodeneinheit;
Fig. 4 einen Querschnitt der Elektrodeneinheit nach
der Linie IV-IV in Fig. 3; und
Fig. 5 ein Wellenformdiagramm zur Veranschaulichung einer
bevorzugten Form von Bearbeitungs-(Abscheidungs-
oder Behandlungs-)Impulsen, die mit der Elek
trodeneinheit gemäß der Erfindung verwendet wer
den kann.
In Fig. 1A und 1B ist eine Funkenentladungs-Abscheide- oder
-behandlungselektrodeneinheit 1 gemäß der Erfindung im statio
nären bzw. im rotierenden Zustand dargestellt. Die Elektroden
einheit 1 weist einen Drehschaft 2, der in einen zylindrischen
Kopfteil 3 und eine koaxial daran befestigte oder damit ein
stückige Welle 4 unterteilt ist, und ein Elektrodenarbeits
organ 5 auf, das eine Mehrzahl von elektrisch leitenden, läng
lichen Teilen 6 umfaßt, die am Kopfteil 3 fest, vorzugsweise durch
eine noch zu beschreibende Anordnung abnehmbar montiert sind.
Die Welle 4 ist mit einer Antriebswelle eines Antriebsmotors
zur Drehung des Elektrodenarbeitsorgans 5 verbunden, welcher
Motor in Fig. 2 mit 7 bezeichnet ist, die die gesamte Anordnung
einer bestimmten, die Prinzipien der Erfindung verwirklichenden
Vorrichtung veranschaulicht.
Gemäß Fig. 1A, 1B, 2, 3 und 4 kann jeder längliche Teil 6 eine
Stange, ein Draht oder eine Borste aus irgendeinem elektrisch
leitenden Stoff sein, der als geeignet zur Bildung der Funken
entladungs-Abscheide- oder -behandlungselektrode bekannt ist.
Beispiele hierfür sind Wolframkarbid, Titankarbid, Tantal
karbid, Borkarbid, Bornitird, Eisen-Chrom-Legierung und
Klavierdrahtmaterialien.
Die Teile 6 können entweder rundlich oder eckig sein und sind
typisch von einer Durchmesserabmessung im Bereich von 0,1 bis
2 mm und vorzugsweise von 0,5 bis 1 mm. Solche Teile können
gebündelt und mit dem Kopfteil 3 so zusammengesetzt sein, daß sie
in einer Anzahl von zwei bis zwanzig insgesamt längs des ima
ginären Kreises 6a angeordnet sind, der dann einen Durchmesser
von 2 bis 8 mm aufweisen kann.
Wenn man die Welle 4 rotieren läßt, werden die länglichen
Teile 6 um die Achse 2 gedreht. So werden die Teile radial
nach außen zu ihren einzelnen freien Enden 6b hin getrieben,
so daß ihre Erzeugende eines ursprünglich nach vorn weisenden
Kegels oder Kegelstumpfes (Fig. 1A und 3) nach vorwärts hin
unter Bildung im wesentlichen eines Zylinders oder eines etwas
nach innen spitzen oder geraden Kegels oder nach rückwärts
weisenden Kegelstumpfes aufgeweitet wird (Fig. 1B und 2).
Die Drehzahl wird aus dem Bereich zwischen 500 und 20 000 U/min
gewählt. Im Betrieb werden die sich drehenden Teile 6 tan
gential über eine Länge ihrer Außenseitenflächen gegen eine
Oberfläche 8A eines Werkstücks 8 (Fig. 2) gedrückt und nach
einander in abschleifenden Kontakt damit gebracht. Bei jedem
Drehzyklus erfährt jeder Teil 6 nach Lösung aus dem Kontakt
mit der Oberfläche 8A eine Auswärtsausdehnung und speichert
dadurch eine beträchtliche kinetische Energie, die dann ab
gegeben wird, wenn er wieder in stoßenden Kontakt mit der
Oberfläche 8A kommt und diese "schlägt" oder "klopft".
In Fig. 2 ist eine Funkenentladungs-Abscheide- oder -behand
lungs-Stromquelle 9 dargestellt, die von irgendeiner her
kömmlichen Auslegung pulsierenden Ausgangs sein kann und
elektrisch mit den länglichen Elektrodenteilen 6 über den
Schaft-Kopfteil 3 und andererseits mit dem Werkstück 8 zur
Erzeugung aufeinanderfolgender einzelner Funkenentladungen
verbunden ist, wenn die Teile 6 nacheinander mit der Werk
stückoberfläche 8A über ihre Grenzschlagflächen zusammenge
bracht werden. So wird eine hochgradig befriedigende metallur
gisch veränderte (d. h. Abscheide- oder gehärtete) Schicht an
der Oberfläche 8A erhalten, wenn die Elektrodenteile 6 über
das Werkstück 8 von Hand oder automatisch durch Verschiebung
des tragenden Drehschafts 2 verlagert werden.
Wenn der Drehschaft 2 der Elektrodeneinheit 1 rotiert und sein
Arbeitsorgan 5 in Kontakt mit der Werkstückoberfläche 8A ge
bracht wird, neigen die elektrisch leitenden, länglichen Tei
le 6, die sich unter Bildung eines zentrifugal zu ihren
freien Enden 6b hin beträchtlich ausgedehnten Drehkörpers dre
hen, zur Anpassung an die Steifheit der Oberfläche 8A, wenn sie
einzeln damit in Kontakt kommen und hier nacheinander in glei
tender und abschleifender Anlage vorbeistreichen. Bei jedem
Drehzyklus erfährt jeder einzelne Teil 6 nach Lösung aus dem
Kontakt mit der Oberfläche 8A erneut eine nach außen gerich
tete Zentrifugalausdehnung und gewinnt beträchtliche kinetische
Energie, die abgegeben wird, wenn er wieder in Kollisions
kontakt mit der Oberfläche 8A kommt und diese tangential
"schlägt" oder "klopft". Das tantential auftreffende Über
streichen oder einzelnen Teile 6 nacheinander bei ihrer Drehung
liefert eine Funkenentladungsbehandlung oder -abscheidung
auf der Werkstückoberfläche 8A mit einer ausgezeichneten
Qualität und Geschwindigkeit.
Bearbeitungsimpulse von der Stromquelle 9 bewirken elektrische
Funkenentladungen nacheinander zwischen den kontaktierenden
Teilen 6 und der Oberfläche 8A und ergeben, wenn die Teile 6
aus einem elektrisch schmelzbaren Material sind, eine Schmelz
übertragung des Elektrodenmaterials auf die Werkstückober
fläche 8A unter Bildung einer Abscheidung darauf, die als die
schraffierte Schicht angedeutet ist. Die funkengebildete Ab
scheideschicht ist eine kumulative Schicht von einzelnen
schmelzübertragenen Abscheidungen, die entstehen, wenn die
Funkenentladungsfläche über die Oberfläche 8A bei der Be
wegung der Elektrodenteile 6 darüber weitergeführt wird,
während nacheinander Funkenentladungen über der sich ver
schiebenden Grenzfläche erzeugt werden, und daher ist die
Abscheideschicht üblicherweise durch die Bildung geringer
Oberflächenunregelmäßigkeiten gekennzeichnet. Diese Unregel
mäßigkeiten werden wirksam durch das System gemäß der Erfin
dung verringert, wonach das durch die sich drehenden einzel
nen Teile 6 gebildete Elektrodenorgan zum Abschleifen der
Funkenabscheidungs- oder funkenabgeschiedenen Schicht (oder
funkenerhitzten Schicht) dank des "Schlag-" und "Klopf-"
Effekts, den sie einzigartig auf der Entladefläche 8A lie
fern, geeignet ist, wodurch ein hochgradig befriedigendes
Polieren oder eine endbearbeitete Oberfläche erhalten wird.
Die Funkenabscheidungs- oder metallurgische Oberflächenbe
handlung und die einzigartige Schleifwirkung werden gleich
zeitig bewirkt, wenn die sich drehenden Elektrodenteile 6 und
das oberflächenzubehandelnde Werkstück 8 unter gegenseitiger
Gleitverschiebung sind.
Wenn die Oberflächenunregelmäßigkeiten beim Funkenentladungs-
oder -behandlungsverfahren wachsen, wird typisch die fortge
setzte Abscheidung oder Behandlung schwierig, und es ist so
gar möglich, daß weitere Funkenentladungen oder die fortge
setzte Einwirkung von Bearbeitungsimpulsen zum Abstreifen der
abgeschiedenen oder behandelten Schicht führen. Solche Nach
teile werden wirksam durch die erwähnte Abschleifwirkung der
Elektrodenteile 6 ausgeschaltet, die dazu dient, die funken
beaufschlagten Flächen glatt zu halten und die materialbe
schichteten oder besonders metallurgisch veränderten Ober
flächenbereiche dynamisch zu glätten. Dies ermöglicht eine
fortgesetzte Übertragung des Elektrodenmaterials und dessen
Aufbringen auf die vorher behandelten Zonen zur Erzeugung
einer oberflächengehärteten oder materialbeschichteten Schicht
einer gewünschten und größeren Dicke.
In Fig. 2 ist auch ein Steuerkreissystem zum Betrieb der
Elektrodeneinheit 1 der Erfindung gemäß einem weiteren Apsekt
dargestellt. Bei diesen System wird der Zustand des Schleif
kontakts zwischen den sich drehenden Teilen 6 und dem Werk
stück 8 erfaßt, um den Betrieb des Motors 7 zu steuern. So
ist eine Stromquelle 10 zum Antrieb des Motors 7 mit einem
Steuerkreis 11 versehen, dessen Eingangsanschlüsse über einen
Abtastwiderstand 12 angeschlossen sind, der in Reihe mit der
Funkenabscheidungs- oder -behandlungsstromquelle 9 und dem
Werkstück 8 und auch über eine Bürste 3a mit dem Kopfteil 3
verbunden ist, der mit einer Drehzahl im bereits angegebenen
Bereich rotiert. Die relative Verschiebung zwischen dem
Elektrodenarbeitsorgan 5 und dem Werkstück 8 kann entweder
von Hand oder automatisch erfolgen. Im letzteren Fall wird
vorteilhaft ein numerisches Steuergerät bekannter Bauart vor
gesehen, um die Relativverschiebung längs eines programmierten
Vorschubweges zu bewirken.
Im Lauf des Betriebs bewirkt eine Änderung des Kontaktdrucks
des sich drehenden Elektrodenarbeitsgangs 5, also der elektrisch
leitenden, länglichen Teile 6 gegen die Oberfläche 8A eine
Unregelmäßigkeit im Abschleifen, die zu einer Unregelmäßig
keit der einwirkenden Bearbeitungsimpulse führt. Diese Ände
rung wird bei der dargestellten Anordnung durch Überwachung
des elektrischen Widerstandes oder der Impedanz zwischen den
Kontaktflächen der Teile 6 und 8 erfaßt, der bzw. die als
Spannungsabfall am Widerstand 12 gemessen wird. Wenn der Kon
taktwiderstand mit dem Abfall der Andruckkraft wächst, erhöht
sich der Bearbeitungstrom von der Stromquelle 9, der durch
den Widerstand 12 strömt, und der Spannungsabfall am letzteren
wächst. Folglich bewirkt der gesteigerte Kontaktdruck einen
geringeren Widerstand, der als gesteigerte Spannung am Wider
stand 12 gemesen wird. Der Steuerkreis 11 spricht auf eine
Änderung im Spannungsabfall am Abtastwiderstand 12 an, um
die Drehzahl des Motors 7 zu steuern. Eine Steigerung der
Drehzahl bewirkt eine Erhöhung der Vorwärts-Auswärts-Aus
dehnung der sich drehenden länglichen Teile 6, was seiner
seits zu einem gesteigerten Anpreßdruck gegen die berührte
Oberfläche 8A führt, und umgekehrt. In dieser Weise wird eine
Konstanz des Abschleifdrucks zwischen dem Elektrodenarbeits
organ 5 und der Oberfläche 8A, die zum Erhalten eines gleich
mäßigen "Schlag-" oder "Klopf-"Effekts erforderlich ist,
gesichert, wodurch eine fortgesetzte Oberflächenbehandlung
bzw. Materialabscheidung in stabiler Weise mit vergleichmäßig
ter Oberflächenendbehandlung über der gesamten Arbeitsfläche
bei erhöhter Endbearbeitungsgenauigkeit und Verläßlichkeit
für einen gegebenen Betrieb ermöglicht wird.
Es ist zu bemerken, daß statt seiner Drehzahl alternativ auch
das Drehmoment des Motors 7 gesteuert werden kann, um den Kon
taktdruck konstant zu halten, so daß der letztere mit dem
Anstieg oder Abfall des ersteren gesteigert oder verringert
werden kann. Ebenso kann das Drehmoment des Motors 7 gemessen
werden, um eine Änderung im Kontaktdruck zu überwachen. Nach
einer weiteren Alternative kann irgendein anderes Druckfühler
mittel, wie z. B. ein piezoelektrisches Element, an einer ge
eigneten Werkzeugstelle angeordnet werden, um eine Änderung
des Kontaktdrucks anzuzeigen und daraufhin die Drehzahl oder
das Drehmoment des Antriebsmotors 7 derart zu steuern, daß
der Kontaktdruck konstant gehalten wird.
Beim Materialabscheideverfahren kann ein abscheidbares Material
der Funkengrenzfläche von irgendeiner Art von Quelle zugeführt
werden. Wie es am typischsten ist, können die länglichen
Elektrodenteile 6, wie schon erwähnt, aus Klavierdrahtmaterial,
Wolframkarbid, Bortitan, Borkarbid oder einer Eisen-Chrom-
Legierung zusammengesetzt sein, und diese Materialien sind
besonders vorteilhaft, wenn ein Eisenwerkstück 8 durch Ab
scheidung oder Behandlung oberflächenzuhärten ist. Diese Ma
terialien können auch in der Form eines Pulvers, von Schuppen
oder einer Paste zugeführt werden, die zu schmelzen und auf
der Werkstückoberfläche 8A abzuscheiden sind. Alternativ
können elektrisch leitende Kernelektrodenteile 6 mit einer
Schicht aus Diamant, einem Metallkarbid, Borkarbid, Bornitrid
oder irgendeinem anderen Material, dessen Abscheidung auf
der Werkstückoberfläche zum Härten und für andere Zwecke
erwünscht ist, beschichtet sein. Zusätzlich sei erwähnt, daß
irgendeine Gasatmosphäre verwendet werden kann, die einen Be
standteil, wie z. B. Kohlenstoff, Aluminium oder Stickstoff
enthält, der in das Substrat des Werkstücks 8 einzudiffundieren
ist.
Elektrisch leitende, längliche Teile bestehen aus Wolframkar
bid mit Dicken zwischen 0,1 und 1,0 mm Durchmesser, und zwei
bis zwanzig solcher Teile einer gegebenen Dicke werden zur
Bildung verschiedener Elektrodeneinheiten zusammengesetzt,
die als zur Drehung mit 50 bis 20 000 U/min durch einen Motor
geeignet befunden werden. Wenn Arbeitsimpulse eines Spitzen
stroms Ip von 80 A und einer Impulsdauer τon von 60 bis 50 µs
zur Funkenabscheidung des Elektrodenmaterials auf einem
Eisenwerkstück verwendet werden, hat die behandelte Ober
fläche eine Oberflächenrauhigkeit von 10 µRmax. Die Ab
scheidegeschwindigkeit ist vier- bis fünfmal größer als mit
dem herkömmlichen Vibrations- oder Rotationssystem. Nach die
sem Abscheidevorgang wird, wenn der Funkenabscheidungsstrom
verringert oder unterbrochen wird, während die Teile weiter
gedreht und im Kontakt mit dem Werkstück gehalten werden,
eine noch bessere Oberflächenbehandlung auf der behandel
ten Oberfläche beobachtet. Dieser Abschlußbetrieb kann unter
veränderten Funkenbedingungen ablaufen. Wenn Arbeitsimpulse
einen Spitzenstrom Ip von 50 A und eine Impulsdauer von 2 µs
haben und die Teile sich mit 10 000 U/min drehen, hat die
abgeschiedene Oberfläche eine 6 µRmax verbesserte Ober
flächenrauhigkeit.
In Fig. 5 ist eine bevorzugte Form der Arbeitsimpulse darge
stellt, die erfindungsgemäß verwendet werden kann. Die Ar
beitsimpulse umfassen eine Abfolge von Impulsreihen, die
für sich aus elementaren Impulsen einer bestimmten Einschalt
zeit τon und Ausschaltzeit τoff bestehen und eine Einschalt
dauer Ton haben, wobei die aufeinanderfolgenden Reihen durch
ein Ausschaltzeitintervall Toff getrennt sind. Die Einschalt
zeit τon der elementaren Impulse liegt im Bereich von 1 bis
500 µs, vorzugsweise im Bereich von 50 bis 100 µs, während
die Ausschaltzeit τoff im Bereich von 10 bis 100 µs liegt.
Der Spitzenstrom der elementaren Impulse reicht von 50 bis
100 A. Die Impulsreihendauer Ton reicht von 0,1 bis 100 s,
während das Ausschaltzeitintervall Toff im Bereich von 0,05
bis 50 s liegt. So liefern die elementaren Impulse mit τon
und Ip in den angegebenen Bereichen jeweils eine Abscheide-
oder Bearbeitungseinheit, die relativ klein ist, die jedoch
wiederholt mit hoher Frequenz in jeder Impulsreihe aufgebracht
werden. Dies führt zu einer erhöhten Abscheide- oder Behand
lungsgeschwindigkeit und zu einer günstigeren Oberflächenrauhigkeit.
Während des Ausschaltzeitintervalls dient die Abschleifwirkung
durch die sich weiter drehenden Elektrodenteile wirksam zur
Reaktivierung und Glättung der materialbeschichteten oder
entladungsveränderten Oberfläche, wodurch auch die fortge
setzte Abscheidung oder Oberflächenbehandlung bis zu größerer
Dicke erleichtert wird. Das Stromausschaltzeitintervall wirkt
auch zur Lösung irgendeines fortdauernden Lichtbogens,
der während der vorherigen Impulsreihenperiode aufgetreten
sein kann, und ermöglicht eine wirksame Kühlung der entladungs
erhitzten Fläche, so daß die Materialbeeinträchtigung auf
grund einer Überhitzung an der Werkstückoberfläche vorteil
haft vermieden wird.
Eine Funkenentladungs-Abscheideelektrode ist aus zwölf Teilen
von Wolframkarbiddrähten mit 0,5 mm Durchmesser gebildet, die
in der zuvor beschriebenen Weise zusammengesetzt sind, und
wird mit 8500 Uamin gedreht und in Kontakt mit einem Eisen
werkstück gebracht. Arbeitsimpulse mit einer Folge von Im
pulsreihen mit den Impulsparametern: τon=80 µs, τoff=15 µs,
Ip=60 A, Ton=0,5 s und Toff=0,4 s werden zwischen den
rotierenden Elektrodenteilen und dem Werkstück angelegt. Dies
führt zu der festen Beschichtung des Werkstücks mit dem
Elektrodenmaterial bei einer Abscheidegeschwindigkeit von
10 bis 30 mg/min·cm², was einen zehn- bis dreißigfach höheren
Wert als die herkömmliche Abscheidegeschwindigkeit in der
Größenordnung von 1 mg/min·cm² bedeutet. Der Vorgang wird leicht
fortgesetzt, bis die Abscheidedicke 50 bis 500 µm bei einer
Oberflächenendgüte (Rauhigkeit) von 10 bis 50 µRmax erreicht,
welche Werte sehr vorteilhaft im Vergleich mit entsprechend
herkömmlich erreichbaren Werten von 5 bis 15 µm und 50 bis
100 µRmax sind.
Gemäß einem ausgestaltenden Merkmal der Erfindung können die
elektrisch leitenden, länglichen Teiel 6 aus wenigstens zwei
Stoffen zusammengesetzt sein, die von einem Teil zum anderen
verschieden sind oder die zur Bildung jedes Teils legiert oder
anderweitig vereinigt sind. So bestehen die elektrisch leiten
den, länglichen Teile 6 zum größeren Teil aus Teilen aus oder
Verbundteilen aus einem oder mehreren Stoffe, deren Abschei
dung von primärem Interesse ist, und zusätzlich aus Teilen
oder aus zusammengesetzten Teilen aus einem oder mehreren
Stoffen, die mit dem primären Stoff legierbar
oder anderweitig verbindbar sind, wenn die beiden Arten von
Stoffen aus den Elektrodenteilen 6 geschmolzen und während
des Funkenabscheideverfahrens auf der Werkstückoberfläche 8A
abgeschieden werden. Diese Ausgestaltung der Erfindung ist
bestimmt, um die herkömmlichen Schwierigkeiten zur Erhaltung
einer größeren Dicke der Abscheidung auf der Werkstückober
fläche aus der Elektrode oder das wenigstens teilweise von
der unzureichenden Diffusionsbindung zwischen dem Elektroden
material und dem Werkstücksubstratmaterial verursachte Pro
blem, die Schwierigkeit der Materialkombination zwischen den
vorher aufgebrachten Abscheidungen und den nachher aufge
brachten und die Schwierigkeit der Erzielung eines bestimmten
Mindestausmaßes der Oberflächenunregelmäßigkeiten, die im
besten Fall erhältlich sind, zu überwinden.
Gemäß Fig. 4 kann der größte Teil der elektrisch leitenden,
länglichen Teile 6(1) so beispielsweise aus WC-Co zusammen
gesetzt sein, und der Rest 6(2) kann dann beispielsweise aus
Ni bestehen, das ein Legierungselement darstellt. Allgemeiner
sollten, wenn die Teile 6(1) aus WC, B₄C oder BN als einem
erwünschten Abscheidematerial zusammengesetzt sind, der Teil
oder die Teile 6(2) aus Ag, Ni, Cu, Fe, Au, Cr, Co und Mn
einzeln oder in Kombination zusammengesetzt sein. Die rela
tiven Zahlen der Teile 6(1) und 6(2) und deren Anordnung wer
den in Abhängigkeit von einer besonderen Art des Basismaterials
und der besonderen Art der gewünschten Abscheidung ausgewählt.
Nimmt man als Beispiel den Ni-Legierungsstoffteil 6(2) für
die WC-Co-Primärabscheidungsstoffteile 6(1), so schmelzen
diese Stoffe und gehen auf das Werkstück 8 während jedes Dreh
zyklus des Elektrodenarbeitsorgans 5 über. Als Ergebnis wird
eine Ni-Schicht zwischen angrenzenden WC-Co-Schichten gebil
det und ergibt eine Diffusionsbindung zwischen ihnen. Zu
sätzlich dient die Ni-Schicht zur Abdeckung und zum Schutz
der WC-Co-Abscheidung gegen Reaktion mit der Atmosphäre zur
Vermeidung ihrer Verschlechterung und hilft durch ihre Ver
schmelzung damit zur Verdichtung der Abscheidung des Auf
tragsmaterials.
Der Anteil der Teile 6(1) des Überzugsmaterials relativ zu
den Teilen 6(2) des Legierungs- oder Verbindungsmaterials
wird zur Erzielung eines optimalen Ergebnisses gewählt. Bei
spielsweise sind Ni-Teile in einer Gruppe relativ zu den
WC-Co-Hauptteilen in einem Anteil von 1/4, 1/6, 1/7, 1/8,
1/10 oder 1/15 in Abhängigkeit von der Gesamtzahl der Teile
und ihren Abständen enthalten.
Eine Elektrodeneinheit wird mit einem allgemein in den Fig. 3
und 4 gezeigten Aufbau und mit sechs Teilen aus WC-Co-Material
und einem einzelnen Teil aus Ni-Material hergestellt. Die
Elektrodeneinheit wird mit 5000 U/min gedreht und in Kontakt
mit einem Eisenwerkstück gebracht. Wenn Funkenentladungsimpulse
zwischen der Elektrode und dem Werkstück mit folgenden Impuls
bedingungen: Ip=80 A, τon=50 µs und τoff=30 µs zur
Einwirkung gebracht werden, wird das Elektrodenmaterial auf
der Werkstückoberfläche mit einer Geschwindigkeit von 22 mg/min·cm²
abgeschieden, die mehr als zehnmal höher als die der Abschei
dung mit einem herkömmlichen Vibrations- oder Rotations
elektrodensystem ist.
Es sei bemerkt, daß verschiedene Kombinationen von primären
Abscheidestoffen und Hilfsstoffen nicht auf die vorher ange
gebene beschränkt, sondern umfassend anwendbar sind. So kann
jedes härtende Material mit einem geeigneten Bindematerial
verwendet werden, und jedes Abscheidematerial für andere Zwecke
kann mit einem Diffusionsmaterial verwendet werden. Jede Le
gierungs- oder Verbundschicht kann auf einer Werkstückober
fläche durch Funkenentladungs-Schmelzübertragung der Bestand
teilsstoffe vorgesehen werden, die einzeln die getrennten
elektrisch leitenden, länglichen Teile zusammensetzen.
Während die besondere Bedeutung der Wolframkarbid-Funkenab
scheidung lange anerkannt wurde und diese nach dem hier offenbarten
Verfahren und mit der hier offenbarten Vorrichtung sehr vor
teilhaft durchführbar ist, ist die Erfindung ebenso auch zur
Funkenhärtung unter Verwendung anderer Materialien mit aus
gezeichneten Ergebnissen, wie vorstehend beschrieben, anwend
bar. Sie ist auch nicht nur zur Oberflächenhärtung, sondern
auch für verschiedene andere Zwecke einschließlich der Auf
bringung von korrosionsbeständigen und abriebbeständigen
Überzüge (z. B. Stellitabscheidung) anwendbar. Außerdem
können handelsübliche Klaviersaiten, Hartstrahldrähte und
Manganstahldrähte leicht als Elektrodenteile zur metallur
gischen Oberflächenbehandlung eines Stahlwerkstücks verwendet
werden, das vorab spanabhebend bearbeitet oder verformt wurde.
Es ist auch zu erwähnen, daß die Erfindung eine Funkenab
scheidung oder -behandlung auch über räumlich begrenzten
Flächen, wie z. B. einer Ausnehmung, ermöglicht, die praktisch
mit einem herkömmlichen Vibrations- oder Rotationselektroden
werkzeug nicht zugänglich sind.
Die Erfindung bietet somit ein verbessertes Verfahren zur
Funkenentladungs-Oberflächenbehandlung elektrisch leitender
Werkstücke sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Ver
fahrens, die eine erhöhte Bearbeitungsgeschwindigkeit, eine
bessere Oberflächenendbearbeitung, eine leichte Durchführbar
keit der Bearbeitung, eine feste Materialabscheidung, eine
verbesserte Betriebsstabilität und andere Vorteile liefern.
Claims (19)
1. Verfahren zur Funkenentladungsbehandlung einer Oberflä
che eines elektrisch leitenden Werkstücks mit Hilfe einer
an einem Drehschaft eines Motors fest montierten
über die Werkstückoberfläche verschieblichen, pinsel
förmigen Elektrode, deren koaxial zur Drehschaftachse
rotationssymmetrisch angeordneten, endständigen elek
trisch leitenden, länglichen Teile bei Drehung der
Elektrode mit einer eine der Außenflächen des Rota
tionskörpers bildenden Fläche gegen das Werkstück ge
drückt werden, während ein elektrischer Strom zwischen
ihnen und dem Werkstück angelegt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektrodenachse parallel zur Werkstückoberflä che angeordnet wird und
daß die bei ruhrender Elektroder (5) einen zum Elektro denende hin konvergierenden rotationssymmetrischen Körper bildenden länglichen Teile (6) der Elektrode bei deren Drehung einen gegen die Werkstückoberfläche schlagenden zylindrischen oder zum Elektrodenende hin divergierenden rotationssymmetrischen Körper bilden.
dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektrodenachse parallel zur Werkstückoberflä che angeordnet wird und
daß die bei ruhrender Elektroder (5) einen zum Elektro denende hin konvergierenden rotationssymmetrischen Körper bildenden länglichen Teile (6) der Elektrode bei deren Drehung einen gegen die Werkstückoberfläche schlagenden zylindrischen oder zum Elektrodenende hin divergierenden rotationssymmetrischen Körper bilden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehzahl des Drehschaft (2) im Bereich von 50
bis 20 000 U/min liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kontaktdruck zwischen den sich drehenden, läng
lichten Teilen (6) und dem zu behandelnden Werkstück (8)
konstant gehalten wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kontaktdruck durch Überwachen des elektrischen
Widerstands oder der Impedanz zwischen den länglichen
Teilen (6) und dem Werkstück (8) erfaßt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kontaktdruck durch Überwachen des Drehmoments
des Motors (7) erfaßt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kontaktdruck über die Motor-Drehzahl gesteuert
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kontaktdruck über das Motor-Drehmoment ge
steuert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß man den elektrischen Strom in Form einzelner Impulse
verwendet.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die Impulse in der Form eines Folge von Impuls
reihen zuführt, von denen jede Reihe aus einer Anzahl
von elementaren Impulsen bestimmter Einschaltzeit und
Ausschaltzeit besteht und eine bestimmte Dauer hat, wobei
aufeinanderfolgende Reihen durch eine bestimmte Unterbre
chungspause getrennt sind.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die elementaren Impulse mit einer Einschaltzeit
im Bereich von 1 bis 500 µs und einer Ausschaltzeit
im Bereich von 10 bis 100 µs verwendet und die Impuls
reihen mit einer Dauer im Bereich von 0,1 bis 100 s und
einer Unterbrechungspause im Bereich von 0,05 bis 50 s ein
setzt.
11. Verfahren nach Anspruch 8, 13 oder 10
dadurch gekennzeichnet,
daß man Impulse mit einem Spitzenstrom im Bereich von
50 bis 100 A verwendet.
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 11, mit einer an einem Drehschaft
(2) eines Motors (7) fest montierten, über die Werk
stückoberfläche (8A) verschieblichen, pinselförmigen
Elektrodeneinheit (1), deren koaxial zur Drehschaft
achse (2a) rotationssymmetrisch angeordneten, endstän
digen, elektrisch leitenden, länglichen Teile (6) bei
Drehung der Elektrodeneinheit (1) mit einer eine der
Außenflächen des Rotationskörpes bildenden Fläche ge
gen das Werkstück (8) drückbar sind, und einer Strom
quelle (9) zur Erzeugung von Funkenentladungen zwi
schen den länglichen Teilen (6) und dem Werkstück (8),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektrodenachse parallel zur Werkstückoberflä
che (8A) positionierbar ist und daß die bei ruhender
Elektrode (5) einen zum Elektrodenende hin konvergie
renden rotationssymmetrischen Körper bildenden längli
chen Teile (6) der Elektrode (5) bei deren Drehung zu
einem gegen die Werkstückoberfläche (8A) schlagenden,
zylindrischen oder zum Elektrodenende hin divergierenden
rotationssymmetrischen Körper aufweitbar sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die länglichen Teile (6) sämtlich eine Durchmesser
abmessung im Bereich von 0,1 bis 2 mm aufweisen.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Durchmesserabmessung 0,1 bis 1 mm beträgt.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die länglichen Teile (6) in einer Anzahl von 2 bis
20 längs eines Kreises (6a) angeordnet sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die länglichen Teile (6) einzeln in einer Länge
(l in mm) vom Drehschaft (2) vorragen und längs eines
Kreises (6a) eines Durchmessers (D in mm) angeordnet
sind und das Verhältnis (l/D) wenigstens 0,5 bis 1 be
trägt.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchmesser (D) des Kreises (6a) im Bereich von
2 bis 8 mm liegt.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß der größere Anteil der länglichen Teile (6(1)) aus
einem zur Abscheidung auf der Werkstückoberfläche (8A)
ausgewählten Material und deren Rest (6(2)) aus wenig
stens einem von diesem Material verschiedenen Stoff be
stehen.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Material aus der aus Metallkarbid, Borkarbid und
Bornitrid bestehenden Gruppe gewählt ist und der wenigstens
eine Stoff aus der aus Silber, Nickel, Kupfer,
Eisen, Gold, Chrom, Kobalt und Molybdän bestehenden
Gruppe gewählt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19803000884 DE3000884A1 (de) | 1980-01-11 | 1980-01-11 | Verfahren und vorrichtung zur oberflaechenbehandlung elektrisch leitender werkstuecke mittels funkentladung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19803000884 DE3000884A1 (de) | 1980-01-11 | 1980-01-11 | Verfahren und vorrichtung zur oberflaechenbehandlung elektrisch leitender werkstuecke mittels funkentladung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3000884A1 DE3000884A1 (de) | 1981-07-16 |
DE3000884C2 true DE3000884C2 (de) | 1991-05-02 |
Family
ID=6091883
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19803000884 Granted DE3000884A1 (de) | 1980-01-11 | 1980-01-11 | Verfahren und vorrichtung zur oberflaechenbehandlung elektrisch leitender werkstuecke mittels funkentladung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3000884A1 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN114871516B (zh) * | 2022-06-15 | 2023-08-01 | 常州大学 | 一种基于电火花放电的植砂方法和装置 |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3098150A (en) * | 1960-06-13 | 1963-07-16 | Inoue Kiyoshi | Spark discharge metal depositing apparatus |
US3277267A (en) * | 1965-09-20 | 1966-10-04 | Blaszkowski Henry | Method and apparatus for treating electrically conductive surfaces |
-
1980
- 1980-01-11 DE DE19803000884 patent/DE3000884A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3000884A1 (de) | 1981-07-16 |
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