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Die
Erfindung betrifft einen Fenster- oder Türbeschlag mit wenigstens zwei
an einer Falzumfangsfläche
eines Fenster- oder eines Türflügels angeordneten
Stulpschienen, welche an Längsenden einander
benachbart und miteinander verbunden sind, wobei an dem Längsende
der ersten Stulpschiene eine mit der zweiten Stulpschiene in deren Längsrichtung überlappende
Verbindungslasche vorgesehen ist.
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Ein
derartiger Beschlag ist beschrieben in
DE-A-29 25 671 . Dabei ist
eine von zwei einander benachbarten Stulpschienen mit einer Verbindungslasche
in Form eines Hakens versehen, der mit einem entsprechenden Haken-Gegenstück an dem
zugeordneten Längsende
der anderen Stulpschiene in Eingriff zu bringen ist. Die sich ergebende
und in Längsrichtung
der Stulpschiene, d.h. parallel zu der betreffenden Flügelumfangsfläche, wirksame
Hakenverbindung wird flügelrahmenseitig
von dem Gehäuse
einer Eckumlenkung und auf der dem Flügelrahmen gegenüberliegenden
Seite von einem Ausklinkungslappen der zweiten Stulpschiene überdeckt. Auf
diese Art und Weise werden der Haken an der einen und das Haken-Gegenstück an der
anderen Stulpschiene in Querrichtung der Stulpschiene bzw. der Falzumfangsfläche gegen
Lösen gesichert.
Insgesamt ergibt sich eine wirksame Verbindung der beiden Stulpschienen
sowohl in deren Längs-
als auch in deren Querrichtung. Zur Herstellung dieser Verbindung
sind die beiden Stulpschienen zweiachsig, nämlich zunächst in Stulpschienenlängs- und
anschließend
in Stulpschienenquerrichtung, gegeneinander zu bewegen. Automatisiert
lassen sich die vorbekannten Stulpschienen folglich nur unter Schwierigkeiten
miteinander verbinden.
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Den
Stand der Technik in dieser Hinsicht weiterzuentwickeln, hat sich
die vorliegende Erfindung zum Ziel gesetzt.
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Erfindungsgemäß gelöst wird
diese Aufgabe dadurch, daß im
Falle eines Fenster- oder Türbeschlags
der eingangs genannten Art an der Verbindungslasche der ersten und
an dem mit der Verbindungslasche überlappenden Bereich der zweiten Stulpschiene
einerseits wenigstens ein senkrecht zu der Falzumfangsfläche vorragender
Verbindungsvorsprung und andererseits zumindest eine bei Gebrauchslage
der Stulpschienen von dem Verbindungsvorsprung durchsetzte Verbindungsaufnahme vorgesehen
ist, wobei der Verbindungsvorsprung wenigstens in einem Teilbereich
parallel zu der Falzumfangsfläche
elastisch verformbar ist und in unverformtem Zustand ein Übermaß gegenüber der
Verbindungsaufnahme aufweist und wobei der Verbindungsvorsprung
unter entsprechender elastischer Verformung in die Verbindungsaufnahme
senkrecht zu der Falzumfangsfläche
einführbar
ist. Durch eine geradlinige Relativbewegung senkrecht zu der Falzumfangsfläche lassen
sich erfindungsgemäß die beiden
Stulpschienen miteinander verbinden. Die Automatisierung der Beschlagteilmontage,
insbesondere die Steuerung von Montagehilfsmitteln erfordert aufgrund
der einfachen Kinematik der Montagebewegung einen lediglich geringen
Aufwand.
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In
bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist die Verbindungslasche
der ersten Stulpschiene an der dem Fenster- oder dem Türflügel zugewandten Seite
der zweiten Stulpschiene angeordnet und in etwa um die Dicke des
mit ihr überlappenden
Bereiches der zweiten Stulpschiene senkrecht zu der Falzumfangsfläche zu dem
Fenster- oder dem Türflügel hin
abgesetzt. Aufgrund dieser Maßnahmen
ergibt sich ein im wesentlichen versatzfreier Verlauf der aneinander
anschließenden
Stulpschienenflächen
an der von dem Fenster- oder dem Türflügel abliegenden und dem zugehörigen Blendrahmen
zugewandten Seite.
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Insbesondere
dem Ausgleich von Fertigungs- und/oder Montagetoleranzen dient es,
daß der
Verbindungsvorsprung im Falle einer weiteren Variante der Erfindung
an der Verbindungslasche der ersten Stulpschiene oder an der zweiten
Stulpschiene parallel zu der Falzumfangsfläche schwimmend gelagert ist.
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Eine
selbsttätige
gegenseitige Ausrichtung von Verbindungsvorsprung und Verbindungsaufnahme
bzw. von erster und zweiter Stulpschiene in die Sollage wird in
Weiterbildung der Erfindung dadurch erreicht, daß der Verbindungsvorsprung
wenigstens eine Führungsfläche aufweist,
an welcher der Rand der Verbindungsaufnahme beim Einführen des
Verbindungsvorsprungs in die Verbindungsaufnahme parallel zu der
Falzumfangsfläche
abstützbar
ist.
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Die
zur Verbindung der beiden einander benachbarten Stulpschienen erforderliche
Haltekraft wird erfindungsgemäß durch
unterschiedliche, einzeln oder gemeinschaftlich realisierbare konstruktive Maßnahmen
bewirkt. So ist im Sinne der Erfindung vorgesehen, daß sich der
Verbindungsvorsprung bei Gebrauchslage der Stulpschienen an der
zweiten Stulpschiene oder an der Verbindungslasche der ersten Stulpschiene
parallel zu der Falzumfangsfläche elastisch
klemmend abstützt
und/oder daß der
Verbindungsvorsprung – bei
Anbringung an der Verbindungslasche – die zweite Stulpschiene an
deren von der Verbindungslasche abliegenden Seite oder – bei Anbringung
an der zweiten Stulpschiene – die
Verbindungslasche an deren von der zweiten Stulpschiene abliegenden
Seite parallel zu der Falzumfangsfläche formschlüssig hintergreift.
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Im
Interesse eines geringen Fertigungs- und Kostenaufwandes wird der
Verbindungsvorsprung im Falle einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung von wenigstens zwei Federarmen einer an der Verbindungslasche
der ersten Stulpschiene oder an der zweiten Stulpschiene gehaltenen
Federklammer gebildet, wobei die Federarme parallel zu der Falzumfangsfläche gegen
die Wirkung einer elastischen Rückstellkraft
relativ zueinander beweglich sind.
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Auf
konstruktiv ebenfalls einfache Art und Weise läßt sich ein derartiger Verbindungsvorsprung bzw.
lassen sich derartige Federarme an der betreffenden Stulpschiene
anbringen, wenn – wie
erfindungsgemäß ebenfalls
realisiert – die
Federarme an einer im Querschnitt im wesentlichen C-förmigen Basis
der Federklammer vorgesehen und mittels der Basis der Federklammer
an der Verbindungslasche der ersten Stulpschiene oder an der zweiten Stulpschiene
gehalten sind, wobei die Basis der Federklammer die Verbindungslasche
der ersten Stulpschiene oder die zweite Stulpschiene umschließt und die
Federarme von der Basis der Federklammer senkrecht zu der Falzumfangsfläche vorstehen.
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Zum
Zwecke einer schwimmenden Lagerung der Federarme parallel zu der
Falzumfangsfläche
ist die Federklammer mit den Federarmen in Weiterbildung der Erfindung
mittels der C-förmigen Basis
an der Verbindungslasche der ersten Stulpschiene oder an der zweiten
Stulpschiene in Stulpschienenlängsrichtung
verschiebbar geführt.
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In
Querrichtung der Falzumfangsfläche
bzw. der Stulpschiene wird die erfindungsgemäße Federklammer an der Stulpschiene über ihre
C-förmige
Basis gehalten. Der Abstützung
der Federklammer in Stulpschienenlängsrichtung dienen in bevorzugter Ausgestaltung
der Erfindung in dieser Richtung wirksame Anschläge für die verschiebbar geführte Federklammer
an der Verbindungslasche der ersten Stulpschiene oder an der zweiten
Stulpschiene.
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Nachstehend
wird die Erfindung anhand schematischer Darstellungen zu Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
erste Ausführungsform
eines Fensterbeschlages im Umfang zweier an einer Ecke eines Fensterflügels angeordneter
Stulpschienen mit Federklammer,
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2 das
Detail II gemäß 1 in
vergrößerter Darstellung,
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3 einen
Schnitt mit einer in 2 senkrecht zu der Zeichenebene
sowie in Richtung der Linie III-III verlaufenden Schnittebene,
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4 eine
Ansicht des Fensterbeschlages nach 1 in Richtung
des dortigen Pfeils IV,
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5 die
Federklammer gemäß den 1 bis 4 in
Einzeldarstellung und
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6 einen
Schnitt entsprechend 3 zu einer zweiten Ausführungsform
eines Fensterbeschlages.
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Insbesondere
ausweislich 1 umfaßt ein Fensterbeschlag eine
erste Stulpschiene 1 sowie eine zweite Stulpschiene 2.
Beide Stulpschienen 1, 2 dienen in bekannter Weise
zur Abdeckung einer Beschlagteilnut 3 in einer Falzumfangsfläche 4 eines Fensterflügels 5 (3).
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Die
erste Stulpschiene 1 ist rechtwinklig gebogen und an ihrem
in 1 nach unten weisenden Ende mit einer Verbindungslasche 6 versehen.
Die Verbindungslasche 6 ist mit einer Abkröpfung an
die erste Stulpschiene 1 angeformt und in etwa um die Dicke
des mit ihr überlappenden
Bereiches der zweiten Stulpschiene 2 senkrecht zu der Falzumfangsfläche 4 zu
dem Fensterflügel 5 hin
abgesetzt. Die Breite der Verbindungslasche 6 ist geringer
als die Breite der Stulpschienen 1, 2. Infolgedessen
kann die Verbindungslasche 6 an der Unterseite der Stulpschiene 2 in
die Beschlagteilnut 3 eintauchen, während die Stulpschiene 2 selbst
auf einer Abstufung der Beschlagteilnut 3 gelagert ist
(3). Ein als Verprägung 7 der Verbindungslasche 6 gestalteter
Vorsprung ragt von deren Unterseite vor und bildet mit einer Stirnfläche 8 einen
in Stulpschienenlängsrichtung
wirksamen Anschlag für
eine Federklammer 9 aus (u.a. 2). Ein
Anschlag 15 für
die Federklammer 9 in Form zweier sich infolge einer Breitenabstufung
der Verbindungslasche 6 ergebender Stufenflächen ist
in Stulpschienenlängs-Gegenrichtung
wirksam (4).
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Die
Federklammer 9 besitzt eine C-förmige Basis 10, an
welcher sie auf der Verbindungslasche 6 in Stulpschienenlängsrichtung
verschiebbar gehalten ist. Von der C-förmigen Basis 10 der
Federklammer 9 stehen senkrecht zu der Falzumfangsfläche 4 Federarme 11 mit
Hakenenden 12 vor (3, 5).
An ihren in Stulpschienenlängsrichtung
gelegenen Begrenzungen sind die Federarme 11 unter Ausbildung
von Führungsflächen 13 abgeschrägt. In dem
Grundsteg der C-förmigen
Basis 10 der Federklammer 9 ist eine fensterartige Öffnung 14 ausgespart,
welche die Verprägung 7 der
Verbindungslasche 6 aufnimmt und gegenüber dieser sowohl in Stulpschienenlängs- als
auch in Stulpschienenquerrichtung ein Übermaß aufweist. Aufgrund dieses Übermasses
ergibt sich eine schwimmende Lagerung der Federklammer 9 an
der Verbindungslasche 6. Dabei wird die mögliche Ausweichbewegung
der Federklammer 9 in Stulpschienenlängsrichtung einerseits durch
die Stirnfläche 8 der
Verprägung 7 und andererseits
durch den Anschlag 15 an der Verbindungslasche 6 begrenzt.
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Die
Federarme 11 der Federklammer 9 sind parallel
zu der Falzumfangsfläche 4,
nämlich
in Stulpschienenquerrichtung, gegen die Wirkung einer elastischen
Rückstellkraft
gegeneinander beweglich und bilden damit einen in der genannten
Richtung elastisch verformbaren Verbindungsvorsprung an der Verbindungslasche 6.
Bei Gebrauchslage der Stulpschienen 1, 2 durchsetzen
die Federarme 11 eine Verbindungsaufnahme in Form eines
Langlochs 16 an der zweiten Stulpschiene 2. Das
Langloch 16 wird in Stulpschienenquerrichtung von Längswandungen 17 begrenzt,
die gegen die Normale auf die Falzumfangsfläche 4 geneigt verlaufen
(3). Bei unverformtem Zustand der Federarme 11 übersteigt
der Abstand der freien Federarmenden in Stulpschienenquerrichtung
die entsprechende Abmessung des Langlochs 16 an der Stulpschiene 2.
Dementsprechend weist der von den Federarmen 11 gebildete, unverformte
Verbindungsvorsprung in der genannten Richtung ein Übermaß gegenüber dem
Langloch 16 an der zweiten Stulpschiene 2 auf.
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Im
Rahmen der Beschlagteilmontage, wie sie in 3 angedeutet
ist, wird die zweite Stulpschiene 2 in einer Montagerichtung 18 senkrecht
zu der Falzumfangsfläche 4 des
Fensterflügels 5 auf
die an der Verbindungslasche 6 der zuvor an dem Fensterflügel 5 angeordneten
ersten Stulpschiene 1 vormontierte Federklammer 9 aufgesteckt.
Dabei läuft die
zweite Stulpschiene 2 zunächst mit den Längswandungen 17 des
Langlochs 16 auf die Hakenenden 12 der Federarme 11 an
der Federklammer 9 auf. Bei fortgesetzter Bewegung der
zweiten Stulpschiene 2 in Montagerichtung 18 werden
die Federarme 11 gegen die Wirkung einer elastischen Rückstellkraft
zueinander hin verschwenkt. Sobald die zweite Stulpschiene 2 mit
ihrer Oberseite die freien Federarmenden passiert hat, federn die
Federarme 11 in ihre Ausgangslage zurück, in welcher sie – wie in 3 mit
ausgezogenen Linien dargestellt – die zweite Stulpschiene 2 an
deren von der Verbindungslasche 6 abliegenden Seite parallel
zu der Falzumfangsfläche 4 formschlüssig hintergreifen.
Sind die beiden Stulpschienen 1, 2 in Stulpschienenlängsrichtung
relativ zueinander entsprechend angeordnet, so läuft während des beschriebenen Montagevorgangs eine
der in Stulpschienenlängsrichtung
gelegenen Querwandungen des Langlochs 16 auf die zugeordneten
Führungsflächen 13 an
den Federarmen 11 auf. Im Zusammenspiel der betreffenden
Querwandung des Langlochs 16 sowie der zugehörigen Führungsflächen 13 an
den Federarmen 11 werden die Federklammer 9 bzw.
die erste Stulpschiene 1 und die zweite Stulpschiene 2 mit
deren Bewegung in Montagerichtung 18 in Stulpschienenlängsrichtung selbsttätig gegeneinander
ausgerichtet. Zum Lösen der
erhaltenen Verbindung der Stulpschienen 1, 2 sind
die Federarme 11 einwärts
zu schwenken, ehe die zweite Stulpschiene 2 von der ersten
Stulpschiene 1 bzw. von der Verbindungslasche 6 abgehoben werden
kann.
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Der
in 6 gezeigte Fensterbeschlag unterscheidet sich
von der vorstehend beschriebenen Ausführungsform im wesentlichen
durch die Ausbildung von Federarmen 111 einer Federklammer 109. Anders
als im Fall der Federarme 11 der Federklammer 9 sind
die freien Enden der Federarme 111 an Hakenenden 112 einander
zugewandt. Infolgedessen wird die zweite Stulpschiene 2 bei
Gebrauchslage an der ersten Stulpschiene 1 bzw. deren Verbindungslasche 6 von
den Federarmen 111 nicht formschlüssig hintergriffen sondern
klemmend gehalten. Zum Lösen
der Verbindung zwischen den Stulpschienen 1, 2 läßt sich
die zweite Stulpschiene 2 daher einfach von der Federklammer 109 bzw.
deren Federarmen 111 in Gegenrichtung der Montagerichtung 18 abziehen.
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Im
Falle beider Beschlagsbauarten lassen sich die Stulpschienen 1, 2 durch
eine lineare und folglich ohne weiteres automatisiert durchführbare Relativbewegung
in Montagerichtung 18 wirksam aneinander festlegen. Zur
Sicherung der so erhaltenen Verbindung können die Stulpschienen 1, 2 zusätzlich auf
bekannte Art und Weise mit dem Fensterflügel 5 verschraubt
werden.