DE29825270U1

DE29825270U1 - Panzerverglasung, insbesondere feste oder bewegliche Seitenscheiben für Kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE29825270U1
Application number: DE29825270U
Authority: DE
Original assignee: Saint Gobain Glass France SAS; Compagnie de Saint Gobain SA
Current assignee: Saint Gobain Glass France SAS; Compagnie de Saint Gobain SA
Priority date: 1997-06-18
Filing date: 1998-06-17
Publication date: 2007-12-20
Anticipated expiration: 2008-06-18
Also published as: EP0918629A1; ES2231995T3; EP0918629B2; JP2009281722A; FR2764841B1; US6334382B2; FR2764841A1; US20010032540A1; DE69826965D1; DE69826965T3; DE69826965T2; WO1998057805A1; EP0918629B1; JP2000516906A; ES2231995T5; JP4748825B2

Abstract

Verbundpanzerverglasung, das durchschusshemmend und/oder durchschlaghemmend ist und auf mindestens einem Teil seines Umfangs eine oder mehrere starre Ausformungen umfasst, die jeweils im Wesentlichen einer Ebene zugehörig sind, die parallel zu der von der Verglasung definierten Oberfläche oder zur Verlängerung dieser Oberfläche verläuft, und eine Dicke besitzen, die es ihnen erlaubt, dass diese vorübergehend oder bleibend wenigstens teilweise in den Falz der Öffnung für die Verglasung einfügbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die oder mindestens eine der Ausformungen aus einem insbesondere metallischen Einsatz (3) gebildet ist, der jeweils teilweise in die die Verglasung bildende Verbundstruktur in Verlängerung einer oder mehrerer die Verglasung bildender, aneinander angrenzender Scheiben (2) aus Glas, Vitrokeramik oder Kunststoff angeordnet ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Verbundpanzerverglasung, die durchschusshemmend und/oder durchschlaghemmend ist und für den Schutz von Gebäuden oder gepanzerten Fahrzeugen wie Spezialfahrzeugen, Militärfahrzeugen bzw. Geldtransportern verwendet werden kann. Dieser Typ einer Verglasung kann in Straßen-, See- bzw. Luftfahrzeugen oder in Eisenbahnen eingebaut werden.
Es sind beträchtliche Anstrengungen unternommen worden, um die Widerstandsfähigkeit von Panzerverglasungen, insbesondere gegenüber immer schwereren Geschossen und immer stärkeren und auf eine kleine Fläche konzentrierteren Treffern, zu erhöhen.
Dabei boten sich den Erfindern mehrere Ansätze an, um die ballistische Leistungsfähigkeit solcher Verglasungen zu verbessern.
Insbesondere sind einige Lösungen zur Verbesserung der Befestigung von Frontscheiben in Flugzeugen vorgeschlagen worden. Diese müssen keinen Geschosstreffern, sondern nur Vögeln, die in der Lage sind, sie zu beschädigen, widerstehen und haben dazu eine Struktur, die sich vom Charakter der Bestandteile einer Verbund verglasung unterscheidet und feiner als diejenige der Panzergläser ist, die bisher erwähnt worden sind.
So ist im Patent US-A-3 953 630 eine Flugzeugfrontscheibe beschrieben, die einen flexiblen Einsatz mit hoher mechanischer Beständigkeit enthält, der aus einem Band aus einem Gewebe aus mit Kautschuk imprägnierten Glasfasern, Polyesterfasern oder auch rostfreien Stahlfasern besteht. Dieser Einsatz geht über den Umfang der Frontscheibe hinaus, wobei sein vorstehendes Ende versteift ist, um mit der Flugzeugkarosserie verschraubt werden zu können.
In der Patentanmeldung FR-A1-2 612 174 ist eine Flugzeugfrontscheibe offenbart, die aus zwei Polycarbonatfolien besteht, die sandwichartig eine weiche Zwischenschicht aus Polyurethan aufnehmen. Aufgrund der geringen Steifigkeit der so gebildeten Einheit ist es nicht möglich, eine Montage, die gleich derjenigen einer gläsernen Frontscheibe ist, durch einfaches Festklemmen im Falz, ohne die Gefahr des Herausdrückens der Frontscheibe aufgrund von starken Verformungen des Polycarbonats vorzusehen. In jenem Dokument wird dennoch eine solche Montage möglich gemacht, indem vorgeschlagen wird, in den Rand der Zwischenschicht einen beispielsweise metallischen starren Gürtel mit der Kante der Frontscheibe abschließend einzubetten.
Weiterhin ist ein vergleichbares starres Gebilde, das für die Verglasung einer Flugzeugdruckkanzel vorgesehen ist und zwei Glasscheiben und eine Kunststoff-Zwischenschicht umfasst, in der Patentanmeldung FR-A1-2 720 029 offenbart. Dieses Gebilde, das ebenfalls in den Rand der Zwischenschicht eingebettet ist, steht gegebenenfalls über den Rand der Verglasung nur vor, um so die Kante ganz oder teilweise zu bedecken, wobei das Gebilde dann ein entsprechendes L- bzw. T-Profil besitzt.
Entsprechend einem anderen Ansatz ist im Patent US-A-2 991 207 eine Flugzeugfrontscheibe mit erhöhter Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Aufschlagen von Vögeln beschrieben, die aus zwei Glasscheiben und einer weichen Polyvinylbuty ral-Zwischenschicht besteht. Letztere geht bis über den Rand der Glasscheiben hinaus; und ein in die weiche Schicht eingebettetes Verstärkungsteil erstreckt sich von ihrem vorstehenden Rand ins Innere der Verbundglasscheibe, d.h. zwischen den Glasscheiben.
Überraschenderweise ist von den Erfindern festgestellt worden, dass durch die Übertragung der bisher in Bezug auf Flugzeugfrontscheiben beschriebenen Verfahren unter den weiter unten definierten erfindungsgemäßen genauen Bedingungen auf Verbundpanzergläser deren Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Auftreffen von Kugeln oder anderen Geschossen aus Feuerwaffen verbessert und ihr Halt in den Falzen nach dem ersten Treffer sichergestellt werden kann.
Diese Aufgabe konnte von der Erfindung gelöst werden, die eine Verbundpanzerverglasung, die durchschusshemmend und/oder durchschlaghemmend ist und auch für mindestens einen Teil ihres Umfangs eine oder mehrere starre Ausformungen umfasst, von denen jede sich im Wesentlichen in einer Ebene parallel zur Verglasung oder ihrer Verlängerung befindet und mindestens einen Umfangsabschnitt aufweist mit einer Dicke geringer oder gleich des Falzes des Verglasungsrahmens, so dass dieses einsetzbar ist.
Dabei befinden sich starre Ausformungen vorzugsweise in Verlängerung einer einzigen Scheibe/Folie oder einer einzigen Gruppe aus solchen aneinander angrenzenden Scheiben/Folien, die Bestandteil der Verglasung ist. Anders ausgedrückt befinden sich die Ausformungen im Wesentlichen in Verlängerung einer einzigen Position in Bezug auf die Dicke der Verglasung.
Durch dieses Merkmal wird der Bau von Fensterrahmen oder damit verbundenen Karosserien erleichtert, indem das Einfügen der Ausformungen in einen einzigen normalen Falz möglich wird.
Weitere erfindungsgemäße Merkmale und Vorteile werden anhand der folgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die im Anhang befindlichen Zeichnungen nä her erläutert, wobei die 1–4 jeweils schematische Darstellungen von vier verschiedenen erfindungsgemäßen Ausführungsformen zeigen.
Die Verbundpanzerverglasung in 1 besteht von außen, d.h. von der Seite, die getroffen werden kann, nach innen aus:

– einer Glaskeramikscheibe 1 mit einer Dicke von 6 mm,
– einer Haft-Zwischenschicht 2 aus Polyvinylbutyral (PVB) mit einer Dicke von 3 mm,
– einer Glasscheibe 4,
– einer Haft-Zwischenschicht 5 aus PVB,
– einer Glasscheibe 6,
– einer Haft-Zwischenschicht 7 aus Polyurethan (PU) und
– einer Scheibe 8 aus Polycarbonat (PC), deren Innenseite im Allgemeinen mit einem kratzfesten Lack, beispielsweise auf der Basis von Polysiloxan, mit einer Dicke von höchstens 15 μm, aber meist etwa 2 bis 7 μm beschichtet ist.

Die Scheibe 8 ist weiterhin, gegebenenfalls insgesamt oder teilweise, mit einer gefärbten Schicht, die insbesondere einem oberen waagerechten Band folgt, oder mit einer beliebigen anderen Funktionsschicht, die üblicherweise auf der Innenseite einer Frontscheibe aufgebracht wird, beschichtet.
Die Dicke der Panzerschichtstruktur, die aus den Scheiben und Schichten 4, 5, 6, 7 und 8 besteht, beträgt etwa 30 bis 40 mm. Dabei ist es möglich, zwischen der Scheibe 6 und der Schicht 7, sukzessive von der ersten zur zweiten, einen oder mehrere Aufbauten anzuordnen, die in dieser Reihenfolge aus einer PVB-Schicht und darauf einer Glasscheibe bestehen. Dabei wird die Dicke des Verbundpanzerglases um diese vergrößert; wobei vorzugsweise die Anzahl der Glasscheiben, die in diesem Aufbau aus abwechselnden Glasscheiben und PVB-Schichten enthalten sind, mit den äußeren Glasscheiben, höchstens 4 oder insbesondere 3 nicht übersteigt.
Bei der erfindungsgemäßen Verwendung als Durchschuss- und Durchschlaghemmung wird der Einsatz von vorgespanntem Glas, d.h. das einer vorspannenden Wärmehandlung unterworfen worden ist, wegen seiner Neigung, schon beim ersten Auftreffen einer Kugel zu kleinen Krümeln zu zerspringen, vermieden. Die Glasscheiben bestehen hier aus einem im Kühlofen abgekühlten oder chemisch verfestigten Glas, das vorteilhafterweise nur lokal beschädigt wird, nachdem es von einer Kugel getroffen worden ist.
Die äußere Glasscheibe 1 der Verbundpanzerverglasung kann ebenfalls aus im Kühlofen abgekühltem oder chemisch verfestigtem Glas bestehen, dessen Dicke gleich derjenigen der Glaskeramikscheibe 1 von 1 ist.
Alle Scheiben und Schichten, welche die Verbundpanzerverglasung bilden, sind selbstverständlich transparent.
Entsprechend der erfindungsgemäßen Ausführungsform, die in den 1 und 2 gezeigt ist, ist mindestens eine der Ausformungen aus einem Metalleinsatz 3 aus rostfreiem Stahl gebildet, der in die Verbundpanzerverglasung mit einer Tiefe von etwa 15 mm hineinreicht und auch etwa ebenso daraus hervorsteht.
Gemäß 1 befindet sich der Einsatz 3 in Verlängerung der Schicht 2 und seine Dicke beträgt ebenfalls 3 mm.
In 2 ist eine Abwandlung dieser Ausführungsform dargestellt, in welcher der Einsatz 3, der gleich dem zuvor beschriebenen ist, sich in Verlängerung einer Scheibe 2 aus Vitrokeramik oder gegebenenfalls aus im Kühlofen abgekühltem oder chemisch verfestigtem Glas befindet. Dabei steht der Einsatz 3 ebenfalls von dem Verbundpanzerglas etwa 15 mm vor.
Der Einsatz 3 ist hier jedoch nicht im direkten Kontakt mit der Scheibe 2 aus Vitrokeramik oder Glas, sondern etwas davon entfernt dargestellt. Der Einsatz 3 und die Scheibe 2 sind, teilweise bei dem einen und fast vollständig bei der ande ren, in einer Haftschicht 9 aus PVB eingebettet, die in der Lage ist, bei der Herstellung des Verbundpanzerglases zu fließen, wobei sie in dem zwischen dem Einsatz 3 und der Scheibe 2 freigelassenen Zwischenraum eingeschlossen wird. Es ist jedoch möglich, diesen freien Zwischenraum zu begrenzen und sogar wegfallen zu lassen, wobei dann die Haftschicht 9 durch zwei voneinander unabhängige Schichten ersetzt wird. Zum Vergleich ist festzustellen, dass das Fließen des PVB der Schicht 2 in 1 von einer Seite der Scheibe 1, der Kante des Einsatzes 3 und einer Seite der Scheibe 4, gegebenenfalls mit geringem und fast zu vernachlässigendem Eindringen in die Grenzflächen Scheibe 1-Einsatz 3 und Einsatz 3-Scheibe 4, begrenzt wird.
Obwohl sich die erfindungsgemäße durchschusshemmende und/oder durchschlaghemmende Verbundpanzerverglasung sowohl für Gebäude als auch alle Transportfahrzeuge eignet, ist es besonders für Verglasungen von Straßentransportfahrzeugen und insbesondere für feststehende oder speziell bewegliche Seitenscheiben von gepanzerten Spezialfahrzeugen vorgesehen.
Vorteilhafterweise besitzt/besitzen die starre/n Ausformungen eine Dicke, die gleich derjenigen einer herkömmlichen Verglasung eines Kraftfahrzeugs ist, weshalb sie sich leicht in den Falz anstelle und am Ort einer herkömmlichen Verglasung einbauen lässt/lassen.
Bei einem, im Allgemeinen in vertikaler Richtung, beweglichen Verbundpanzerglas erfordert das Problem der Anfälligkeit einer Ausformung aus chemisch verfestigtem Glas gegenüber Kratzer, das von der hin- und hergehenden Bewegung, die zur Reibung im Falz führt, verursacht wird, ihre Umhüllung oder Umkapselung.
Entsprechend einem weiteren vorteilhaften erfindungsgemäßen Merkmal befindet sich die Außenseite des Verbundpanzerglases streng in der Kontinuität der Karosserie. Dadurch werden die aerodynamischen Eigenschaften des Fahrzeuges auf bekannte Weise durch Senkung seines Luftwiderstandbeiwertes verbessert.
Die erfindungsgemäße Verbundpanzerverglasung zeichnet sich insbesondere in dem Sinne aus, dass sein Halt im Falz weiter in großem Maße nach dem ersten Treffer derart sichergestellt wird, dass eine Widerstandsfähigkeit gegenüber einem zweiten und sogar einem nachfolgenden Treffer gemäß den verwendeten Verbundstrukturen, dem Charakter der Projektile und der Kraft des Schusses erhalten werden kann. Im Vergleich zu einem bekannten Verbundpanzerglas widersteht das erfindungsgemäße schwereren Projektilen bei stärkeren und zahlreicheren Treffern, die zeitgleich oder nacheinander erfolgen können.

Claims

Verbundpanzerverglasung, das durchschusshemmend und/oder durchschlaghemmend ist und auf mindestens einem Teil seines Umfangs eine oder mehrere starre Ausformungen umfasst, die jeweils im Wesentlichen einer Ebene zugehörig sind, die parallel zu der von der Verglasung definierten Oberfläche oder zur Verlängerung dieser Oberfläche verläuft, und eine Dicke besitzen, die es ihnen erlaubt, dass diese vorübergehend oder bleibend wenigstens teilweise in den Falz der Öffnung für die Verglasung einfügbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die oder mindestens eine der Ausformungen aus einem insbesondere metallischen Einsatz (3) gebildet ist, der jeweils teilweise in die die Verglasung bildende Verbundstruktur in Verlängerung einer oder mehrerer die Verglasung bildender, aneinander angrenzender Scheiben (2) aus Glas, Vitrokeramik oder Kunststoff angeordnet ist.
Verglasung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die starren Ausformungen sich in Verlängerung einer einzigen die Verglasung bildenden Scheibe oder einer einzigen Gruppe aus solchen aneinander angrenzenden Scheiben befinden.
Verglasung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (3) in Verlängerung einer einzigen die Verglasung bildenden haftfähigen Zwischenschicht (2) aus Polyvinylbutyral (PVB) angeordnet ist.
Verglasung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die oder mindestens eine der Ausformungen sich in Verlängerung stoffschlüssig mit einer Scheibe aus Glaskeramik oder aus Glas (2), insbesondere aus chemisch verfestigtem Glas, ausgebildet ist und einen vorstehenden Teil dieser Scheibe bildet, der gegebenenfalls mit einem Kunststofffilm umhüllt oder umkapselt ist.
Verglasung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine erste Seite besitzt, die zuerst von einem Geschoss getroffen werden kann und aus einer Glas oder Glaskeramikscheibe (1) gebildet ist.
Verglasung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sie nacheinander ausgehend von der/den Ausformung/en und von der ersten Seite erstreckend einen abwechselnden Stapel aus Glasscheiben (4, 6) und haftfähigen Schichten (5) aus Polyvinylbutyral (PVB) mit äußeren Glasscheiben (4, 6), dann eine Zwischenfolie (7) aus Polyurethan (PU) und dann eine Folie (8) aus Polycarbonat (PC), die im Allgemeinen mit einem kratzfesten harten Lack beschichtet ist und die zweite Seite der Verglasung bildet, umfasst.
Verglasung nach einem der Ansprüche 1 bis 6 für ein Transportfahrzeug, dadurch gekennzeichnet, dass die starre/n Ausformung/en, die es umfasst, eine Dicke besitzen, die gleich der einer herkömmlichen Verglasung für das Transportfahrzeug ist.
Verglasung nach Anspruch 7, dessen erste Seite mit der Karosserie fluchtend angeordnet ist.
Seitenverglasung eines Kraftfahrzeugs nach Anspruch 7 oder 8, die feststehend oder in vertikaler bzw. horizontaler Richtung beweglich ist.