DE29809786U1

DE29809786U1 - Sofort-Kälte-Tuch

Info

Publication number: DE29809786U1
Application number: DE29809786U
Authority: DE
Original assignee: BB MED PRODUCT GmbH
Current assignee: BB MED PRODUCT GmbH
Priority date: 1998-05-30
Filing date: 1998-05-30
Publication date: 1998-09-17
Anticipated expiration: 2008-05-31

Description

bbmp0002.001
AK/th

Sofort-Kälte-Tijch

Die Erfindung betrifft ein Kältetuch, das insbesondere für medizinische Anwendungen geeignet ist und auf Basis eines mit Alkohol, Wasser und Wirkstoffen getränkten Vliesstoffes hergestellt ist. Das erfindungsgemäße Kältetuch weist bei sehr schnell eintretender Wirkung eine gegenüber herkömmlichen Kältetüchern verlängerte Wirkungsdauer auf.

Kältetücher auf Basis von Alkohol, Wasser und Wirkstoffen sind bekannt &iacgr;&ogr; und werden vielfach als Erfrischungstücher eingesetzt. Weit verbreitet ist beispielsweise die Verteilung von mit Alkohol, Wasser und erfrischenden Substanzen getränkten Tüchern in Flugzeugen.

Die Wirkung solcher Erfrischungstücher beruht auf der bei der Verdunstung des Bestandteils Alkohol wirksam werdenden Verdunstungskälte. Die Kältewirkung hält über eine gewisse Zeit, die durch den Alkoholgehalt bestimmt wird, an. Bedingt durch die starke Flüchtigkeit des Bestandteils Alkohol ist das Kühlvermögen aber nach relativ kurzer Zeit erschöpft.

Derartige Kältetücher werden vielfach auch verwandt, um Beschwerden zu lindern, beispielsweise bei Schwellungen aufgrund von Verstauchungen, bei Verletzungen oder Insektenstichen. Die Kühlung wirkt der Schwellung entgegen und bringt zugleich einen Linderungseffekt durch die zumeist mit der Kühlung einhergehende lokolanästhetische Wirkung. Insbesondere bei derartigen medizinischen Anwendungen ist aber häufig eine längere Dauer der Kältewirkung erwünscht, als sie mit herkömmlichen Kältetüchern bereitgestellt werden kann.

Gleichzeitig besteht ein Bedarf an Kältetüchern, die über eine verlängerte Wirkungsdauer hinaus besonders abgestimmt sind auf medizinische Anwendungen. Dies gilt insbesondere für eine verstärkte lokalanästhetische und auch antiseptische Wirkung. Derartige lokalanästhetisch und/oder antiseptisch wirkende Substanzen dürfen aber keineswegs einer Verwendung bei offenen Verletzungen oder Hautreizungen, etwa bei Sonnenbrand, entgegenstehen.

Aufgabe der Erfindung ist somit die Bereitstellung eines Kältetuchs, das über eine verlängerte Wirkungsdauer verfügt und gleichzeitig lokalanästhetisch &iacgr;&ogr; und desinfizierend wirkende Substanzen enthält. Die in dem Kältetuch verwandte Formulierung der Wirkstoffe soll einer Verwendung bei offenen Verletzungen nicht entgegenstehen.

Diese Aufgabe wird mit einem Kältetuch der Eingangs beschriebenen Art gelöst, das einen Gehalt von 30 bis 60 Gew.-% Ethanol, 20 bis 50 Gew.-% Wasser, 4 bis 10 Gew.-% Glykol, 0,5 bis 5 Gew.-% einer oder mehrerer antiseptisch wirkender Substanzen sowie 0,5 bis 5 Gew.-% einer oder mehrerer anästhesierend wirkende Substanzen aufweist. Darüber hinaus kann die Formulierung weitere Wirkstoffe und Formulierungshilfsmittel enthalten.

Die Kältewirkung des erfindungsgemäßen Kältetuchs wird durch den Ethanolgehalt bestimmt. Um einer schnellen Erschöpfung des Ethanolgehalts entgegenzuwirken, enthält die Formulierung 4 bis 10 Gew.-% eines Glykols, vorzugsweise Ethylen- und/oder Propylenglykol. Der Glycol-Anteil verlangsamt die Verdunstungsgeschwindigkeit des Ethanols und führt dadurch zu einer Verlängerung der Kältewirkung.

Ein Gehalt von jeweils 0,5 bis 5 Gew.-% antiseptisch und anästhetisierend wirkender Substanzen macht das erfindungsgemäße Kältetuch besonders geeignet für medizinische Anwendungen bei Schwellungen, kleineren Verletzungen und Insektenstichen. Wunden und Insektenstiche werden mit der erfindungsgemäßen Formulierung desinfiziert. Die anästhetisierend wirkende

Substanz ist geeignet, Lokalschmerzen zu unterdrücken, die beispielsweise nach Verbrennungen oder Insektenstichen auftreten.

Die im erfindungsgemäßen Kältetuch verwandten Wirkstoffe sind vorzugsweise auf üblichen Pflanzenextrakten oder Pflanzenölen aufgebaut. Bevorzugte antiseptisch wirkende Substanzen sind Kampfer und Latschenkieferöl, die jeweils für sich oder beide zusammen eingesetzt werden können. Ein weiterer antiseptisch und entzündungshemmend wirkender Stoff ist Nelkenöl. Als lokalanästhetisierendes Mittel kommt insbesondere Menthol in Frage.

&iacgr;&ogr; Werden Pflanzenöle als Wirkstoffe verwandt, kann es zweckmäßig sein, die zusammen mit dem Kältetuch verwandte Formulierung mit 0,5 bis 5 Gew.-% eines Lösungsvermittlers zu versetzen. In Frage kommt insbesondere sulfoniertes Rizinusöl, das ausgezeichnet körperverträglich ist.

Darüber hinaus kann das erfindungsgemäße Kältetuch bis zu 1 Gew.-% is ätherische Öle enthalten, die in erster Linie als Geruchsstoffe mit beruhigender Wirkung zugegen sind, darüber hinaus auch medizinische Effekte haben können. Insbesondere kommen hier in Frage Salbeiöl und/oder Rosmarinöl.

Besonders vorteilhaft ist die Verwendung eines üblichen Verdickungsmittels in einer Menge von bis zu 1 Gew.-%. In Frage kommen hier insbesondere übliche Cellolusederivate, beispielsweise Carboxymethylcelloluse und andere Cellulosether, Hydroxethyl- und -propylcellulose. Weiterhin kommen hier in Frage Polyether, etwa Polyethylenglycol PEG 60. Das Verdickungsmittel ist nicht nur geeignet, die Verdunstungsgeschwindigkeit des Kältemittels Ethanol herabzusetzen, sondern verzögert auch die Abgabe bzw. Verdunstung ätherischer Öle, die damit ihre Wirkung langer entfalten können. Eine entsprechende Wirkung entfaltet auch die in der Formulierung vorhandene Glykolkomponente.

Die Dauer der Kältewirkung wird in erster Linie durch die Menge an vorhandenen Kältemitteln, d. h. Ethanol bestimmt. Durch Verzögerung der Abgabe kann die Kältewirkung gestreckt werden, jedoch sind dieser Maßnahme

Grenzen gesetzt. Einmal reicht die Kältewirkung nur bis zur Erschöpfung des Vorrats an Kältemittel. Zum anderen muß eine gewisse Verdunstungsrate eingehalten werden, um eine Kältewirkung eintreten zu lassen. Aus diesem Grunde ist es sinnvoll, die Menge an Kältemittel im Kältetuch selbst zu erhöhen. Dies wird durch Verwendung besonders saugfähiger Vliesstoffe verwandt, wie sie beispielsweise in jüngster Zeit unter dem Begriff Paperflausch-Qualität bekannt geworden sind. Dieses Material ist geeignet, erheblich größere Mengen an Formulierung aufzusaugen und zu speichern, was sich vorteilhaft auf die Wirkungsdauer auswirkt. Auch die gelartige &iacgr;&ogr; Verdickung der Formulierung durch Verdickungsmittel wirkt in diese Richtung.

Schließlich betrifft die Erfindung auch ein in eine feuchtigkeitsundurchlässige Schutzverpackung eingeschweißtes Kältetuch gemäß der vorstehenden Spezifikation. Derartige Schutzverpackungen sind für die Lager- und Verkaufsfähigkeit eines solchen Produkts essentiell. Zweckmäßigerweise besteht eine solche Schutzverpackung aus einem Kunststoff/Metall-Folienverbundmaterial, das für Licht und Feuchtigkeit undurchlässig ist. Das Kältetuch ist in ein solches Material eingeschweißt. Die Verpackung kann vor Gebrauch beispielsweise an einer am Rand angebrachten Kerbe aufgerissen werden, damit das Kältetuch in verwendungsfähiger Form entnommen werden kann.

Das erfindungsgemäße Kältetuch kann insbesondere bei der Therapie von Schwellungen, Verstauchungen, Muskel- und Gelenkbeschwerden und schmerzen, bei kleineren Verletzungen, Sonnenbrand, Insektenstichen, sonstigen Hautreizungen und dergleichen eingesetzt werden.

Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform besteht das erfindungsgemäße Kältetuch aus einem Vliesstoff aus Paperflausch-Qualität, der mit der folgenden Formulierung getränkt ist:

	5	45,00 %	• · ·
	37,00 %
	9,00 %
Ethanol	1,00 %
Wasser	3,60 %
Propylenglykol	2,00 %
PEG 60	0,90 %
Menthol	1,40 %
sulfoniertes Rizinusöl	0,10 %
Kampfer	0,10 %
Latschenkieferöl
Salbeiöl
Rosmarinöl

Alle Prozentangaben beziehen sich auf das Gewicht der Formulierung aus Kältemitteln und Wirkstoffen.

Claims

Ansprüche

1. Kältetuch insbesondere für medizinische Anwendungen, mit verlängerter Wirkungsdauer und auf Basis eines mit Alkohl,

5 Wasser U und Wirkstoffen k e getränkten i c Vliesstoffes, dad r c h g e &eegr; &eegr; &zgr; e h &eegr; e t , daß es

30 bis 60 Gew.-% Ethanol,
20 bis 50 Gew.-% Wasser,
&iacgr;&ogr; 4 bis 10 Gew.-% Glykol und

0,5 bis 5 Gew.-% einer oder mehrerer desinfizierend bzw. antiseptisch wirkender Substanzen sowie 0,5 bis 5 Gewichts-% einer oder mehrerer anästhesierend wirkenden Substanzen enthält.

2. Kältetuch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es Ethylen- und/oder Propylenglykol enthält.

3. Kältetuch nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die antiseptisch und/oder anästhesierend wirkenden Substanzen Pflanzenöle sind.

4. Kältetuch nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß es Kampfer und/oder Latschenkieferöl als antiseptisches und desinfizierendes Pflanzenöl enthält.

5. Kältetuch nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß es Menthol als Lokalanästhetikum enthält.

6. Kältetuch nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet, durch 0,5 bis 5 Gew.-% eines Lösungsvermittlers.

7. Kältetuch nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösungsvermittler sulfoniertes Rizinusöl enthalten ist.

8. Kältetuch nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Zusatz von bis zu 1 Gewichts-% an ätherischen Ölen.

9. Kältetuch nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß es Salbeiöl und/oder Rosmarinöl enthält.

&iacgr;&ogr;

10. Kältetuch nach einem der vorstehenden Ansprüche,

gekennzeichnet durch einen Zusatz von bis 1 Gew.-% eines Verdickungsmittel.

11. Kältetuch nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß als Verdickungsmittel eines auf Cellulose-Basis verwand wird.

12. Kältetuch nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß es Polyethylenglykol enthält.

13. Kältetuch nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einem saugfähigen Vliesstoff in Paperflausch-Qualität besteht.

14. Kältetuch nach einem der vorstehenden Ansprüche, eingeschweißt in eine feuchtigkeitsundurchlässige -und gasdichte Schutzverpackung.