DE29804657U1

DE29804657U1 - Achsliftvorrichtung

Info

Publication number: DE29804657U1
Application number: DE29804657U
Authority: DE
Original assignee: Wilhelm Molitor & Co KG GmbH
Current assignee: Wilhelm Molitor & Co KG GmbH
Priority date: 1998-03-14
Filing date: 1998-03-14
Publication date: 1998-11-19
Anticipated expiration: 2008-03-15

Description

PATENT- UND RECHTSANWÄLTE MEINKE, DABRINGHAUS UND PARTNER GbR

ZUGELASSEN BEIM EUROPÄISCHEN PATENTAMT UND GEMEINSCHAFTSMARKENAMT EUROPEAN PATENT AND TRADEMARK ATTORNEYS¹

PATENTANWÄLTE-JULIUS
MEINKE, DIPL-ING.

WALTER DABRINGHAUS, dipl-ing. JOCHEN MEINKE, dipl-ing.

RECHTSANWALT

THOMAS MEINKE

WESTENHELLWEG 67 44137 DORTMUND

TELEFON (0231) 14 50 71 TELEFAX (0231)14 76 70

POSTFACH 10 46 45 ...... 44046 DORTMUND, 12. Mär Z 19

DRESDNER BANK AG DTMD. Kto.-Nr. 1 148 047 (BLZ 440 800 50) " POSTBANK DORTMUND, Kto.-Nr. 542 02-463 (BLZ 440 100 46)

a. 1/13758 TM/A

Anmelderin: Wilhelm Molitor GmbH & Co KG
Buroweg 14. 44145 Dortmund

"Achsliftvorrichtuna'

"Achsliftvorrichtung'

Die Erfindung betrifft eine Achsliftvorrichtung für ein mehrachsiges Fahrzeug, insbesondere für ein dreiachsiges Schwerlastkraftfahrzeug, mit einer an einem Fahrzeugchassis angeordneten Doppel-/Tandemachse.

Fahrzeuge, insbesondere Schwerlastkraftfahrzeuge, werden zur Ermöglichung einer möglichst großen Zuladung vorzugsweise mit einer Doppelachse ausgerüstet. Diese Doppelachsen, die vorzugsweise jeweils von zwei Teilachsen mit je einem Rad gebildet sind, werden regelmäßig mit einem Achsäusgleich versehen, der ein einwandfreies Fahrverhalten auch auf unebenen Untergründen ermöglicht. Der Achsausgleich kann auf unterschiedliche Weise ausgeführt sein, wobei aufgrund der hohen Zuladung in der Regel eine relativ harte Achsenfederung erforderlich ist. Dies führt bei Fahrten im unbeladenen Zustand zu Problemen, da der auf der Doppelachse ruhende Fahrzeugteil dann dazu neigt, unruhig auf dem Untergrund aufzuliegen bzw. leicht zu springen.

Von wesentlichem Nachteil ist bei derartigen gattungsgemäßen Doppel-/Tandemachsfahrzeugen, daß diese im unbeladenen Zustand schwer rangierbar sind, insbesondere dann, wenn dies in engen Tunnels u. dgl. geschehen muß.

Bei Schwerlastern mit Doppelachsen ist es beispielsweise aus der US 2,698,758 bereits bekannt, eine der Doppelachsen hydraulisch anzuheben und beispielsweise bei geringer Zuladung diese Achse in angehobener freigestellter Lage zu halten. Aus der EP 0 042 729 Al ist eine derartige Lösung für einen Anhänger bekannt, wobei jedoch eine solche hydraulische Hubeinrichtung aufwendig ist.

Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Lösung, mit der eine Achsliftvorrichtung für ein mehrachsiges Fahrzeug, insbesondere für ein dreiachsiges Schwerlastkraftfahrzeug, verwirklicht wird, ohne daß die anzuhebende Achse in ihrer Lage gegenüber dem Fahrzeugchassis verändert wird.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß zwischen Fahrzeugchassis und einer Achse wenigstens eine hydraulische Kolben-/Zylindereinheit zum Aufweiten des Abstandes zwischen dieser Achse und dem Chassis um ein die Freistellung der anderen Achse von der Fahrbahn ermöglichendes Abstandsmaß vorgesehen ist.

Mit einer solchen erfindungsgemäßen Lösung wird auf überraschend einfache Weise die zweite Achse der Doppel-/Tandemachse vom Boden angehoben und freigestellt. Dadurch, daß sich der Abstand zwischen der ersten Achse und dem Chassis vergrößert, das Chassis also angehoben wird, wird die hier-

an mit festem Abstand angeordnete zweite Achse automatisch geliftet und freigestellt. Beim Wenden des entsprechend angehobenen Schwerlastkraftfahrzeuges verringert sich der Reifenverschleiß an beiden Achsen der Doppel-/Tandemachse. Beim Fahren mit dem unbeladenen Fahrzeug wird ein unerwünschtes Springen vermieden. Wird die hydraulische Kolben-/Zylindereinheit im Bereich der in Fahrtrichtung vorderen Achse vorgesehen, was die Erfindung vorteilhaft vorschlägt, wird bei angehobenem Chassis und damit gleichzeitig angehobener hinterer Achse der Wendekreis des Fahrzeuges erheblich reduziert, da der Radstand des Fahrzeuges verkürzt wird. Damit lassen sich derartige Schwerlastkraftfahrzeuge auch in engen Tunnelröhren od. dgl. im entleerten Zustand problemlos wenden.

In Ausgestaltung ist ein Paar von hydraulischen Kolben-/Zylindereinheiten vorgesehen. Hiermit wird ein gleichmäßiges, beidseitiges Anheben des Fahrzeugchassis mit halber Kraft des jeweiligen Hydraulikzylinders gegenüber der ersten Achse sichergestellt.

Als weitere vorteilhafte Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die jeweilige hydraulische Kolben-/Zylindereinheit in Fahrtrichtung vor der vorderen Achse an dieser angelenkt ist. Hierdurch wird die Hebelwirkung verstärkt. Je weiter der Anlenkpunkt für die Hydraulikeinheit nach vorn

verlagert wird, um so weniger muß das Fahrzeug-Chassis angehoben werden, um die hintere Achse vom Untergrund anzuheben und freizustellen.

In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist auch vorgesehen, daß die Doppel-/Tandemachse über eine Wippe an dem Fahrzeug-Chassis angeordnet ist. Hierdurch wird ein zusätzliches Anheben der hinteren Achse in dem Fall bewirkt, daß durch die Hydraulikeinheit der Abstand zwischen der ersten Achse und dem Chassis vergrößert wird. Der aufzuweitende Abstand wird durch die entstehende Hebelwirkung halbiert.

Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt in

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines dreiachsigen Schwerlastkraftfahrzeuges sowie in

Fig. 2 einen Schnitt durch eine hydraulische Kolben-/ Zylindereinheit.

Ein allgemein mit 1 bezeichnetes Schwerlastkraftfahrzeug, etwa ein in Figur 1 schematisch dargestellter Muldenkipper, weist eine Vorderachse 2 und eine aus einer vorderen Hinterachse 3 und einer hinteren Hinterachse 4 bestehende Doppel-/Tandemachse auf, die in dem dargestell-

• ·

ten Ausführungsbeispiel über eine Wippe 5 an einem Fahrzeugchassis 6 angeordnet ist. Zwischen dem Fahrzeugchassis 6 und der vorderen Hinterachse 3 ist eine hydraulische KoI-ben-/Zylindereinheit 7 vorgesehen. Sie ist über eine Zwischenplatte 8 und einen Federblock 9 am Chassis 6 angelenkt und in dem Federblock 9 über einen Bolzen 10 und Abstandshülsen 11 drehbar gelagert. Achsseitig ist der Kolben 12 über eine Anbauplatte 13 mit Anschweißaugen 14 ebenfalls durch einen Bolzen 10 und Abstandshülsen 11 drehbar an der Achse 3 angelenkt. Dabei ist die Anbauplatte 13 im dargestellten Ausführungsbeispiel mit der Achse 3 mittels Schraubelementen 15 verbunden.

Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist die folgende:

Im entladenen Zustand des Schwerlastkraftfahrzeuges 1 treibt auf entsprechende Betätigung eines nicht näher dargestellten Schalters im Führerhaus 16 ein nicht näher dargestellter Elektromotor eine nicht näher dargestellte Hydraulikpumpe an. Das Hydrauliköl drückt mit einem Druck von 150 bar in den/die Hydraulikzylinder 7. Durch das Auseinanderdrücken des Hydraulikzylinders 7 wird der Abstand zwischen dem Fahrzeugchassis 6 und der Achse 3 aufgeweitet, das Fahrzeugchassis 6 wird angehoben, die Vorderachse 2 wird auf den Boden gedrückt. Durch das Anheben des Fahrzeugchassis 6 im Bereich der vorderen Hinterachse 3 wird

die hintere Hinterachse 4 vom Boden mit angehoben und freigestellt .

Dieser Effekt verstärkt sich, wenn, wie im Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel, die Doppel-/Tandemachse über eine Wippe 5 über ein Drehgelenk 5a beweglich an dem Fahrzeugchassis 6 angelenkt ist. In diesem Fall verringert sich der Abstand zwischen der hinteren Doppelachse 4 und dem Fahrzeugchassis 6 im gleichen Maße, wie der Abstand zwischen der vorderen Doppelachse 3 und dem Fahrzeugchassis durch den Hydraulikzylinder 7 aufgeweitet wird. Das Fahrzeugchassis 6 muß damit im Ergebnis gegenüber der vorderen Doppelachse 3 nur halb so weit angehoben werden, um dieselbe Bodenfreiheit der hinteren Doppelachse 4 wie in dem Fall zu erreichen, in dem keine Wippe 5 für die Doppei-/Tandemachse vorgesehen ist.

Natürlich ist die Erfindung nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Weitere Ausgestaltungen sind möglich, ohne den Grundgedanken zu verlassen. Wesentlich ist nur, daß die nicht anzuhebende und freizustellende Achse vom Fahrzeugchassis 6 weggedrückt und die dadurch bewirkte Aufwärtsbewegung des Chassis 6 die anzuhebende Achse freigestellt wird.

Claims

i &iacgr; · Ansprüche;

1. Achsliftvorrichtung für ein mehrachsiges Fahrzeug, insbesondere für ein dreiachsiges Schwerlastkraftfahrzeug, mit einer an einem Fahrzeugchassis angeordneten Doppel-/Tandemachse, .

dadurch gekennzeichnet,

daß zwischen Fahrzeugchassis (6) und einer Achse (3) der Doppel-/Tandemachse (3,4) wenigstens eine hydraulische KoI-ben-/Zylindereinheit (7) zum Aufweiten des Abstandes zwischen dieser Achse (.3) und dem Chassis (6) um ein die Freistellung der anderen Achse (4) von der Fahrbahn ermöglichendes Abstandsmaß vorgesehen ist.

2. Achsliftvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

daß die hydraulische Kolben-/Zylindereinheit (7) im Bereich der in Fahrtrichtung vorderen Achse (3) vorgesehen ist.

3. Achsliftvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,

daß ein Paar von hydraulischen Kolben-/Zylindereinheiten (7) vorgesehen ist.

4. Achsliftvorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,

-S-

dadurch gekennzeichnet, daß die jeweilige hydraulische Kolben-/Zylindereinheit (7) in Fahrtrichtung vor der vorderen Achse (3) an dieser angelenkt ist.

5. Achsliftvorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden dadurch gekennzeichnet, daß die Doppel-/Tandemachse (3,4) über eine Wippe (5) am Fahrzeug-Chassis (6) angeordnet ist.