DE29720617U1 - Ventil für eine Formmaschine zur Herstellung kastenloser Formen sowie Formmaschine - Google Patents
Ventil für eine Formmaschine zur Herstellung kastenloser Formen sowie FormmaschineInfo
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Ventil für eine Formmaschine zur Herstellung kastenloser Formen sowie
Formmaschine
Die Erfindung betrifft ein Ventil zum Freigeben und Unterbrechen einer Luft-Formstoff-Strömung in einer Formmaschine zur Herstellung
kastenloser Formen, wobei die Formmaschine einen ein- und ausfahrbaren Modellplattenträger, eine Einrichtung zur Erzeugung der Luft-Formstoff-Strömung,
durch die der Formstoff bei offenem Ventil zusammen mit Luft schlagartig aus wenigstens einer Vorratskammer in
eine Formkammer einströmt, einen Abscheider, in dem Formstoff stromabwärts der Formkammer separiert wird, und eine Strömungsleitung
zwischen Modellplattenträger und Abscheider aufweist, wobei das Ventil in der Strömungsleitung angeordnet ist und eine Ventilplatte, einen
zugeordneten Ventilsitz sowie eine Betätigungseinrichtung zum Verschieben der Ventilplatte aufweist.
Ferner betrifft die Erfindung eine Formmaschine zur Herstellung kastenloser Formen, mit einem Ober- und einem Unterkasten sowie einem
zwischen Ober- und Unterkasten ein- und ausfahrbaren Modellplattenträger, der in eingefahrenem Zustand zusammen mit dem Ober- und dem
Unterkasten wenigstens eine Formkammer definiert, einer Einrichtung
zur Erzeugung einer Luft-Formstoff-Strömung, durch die der Formstoff bei offenem Ventil zusammen mit Luft schlagartig aus wenigstens einem
Vorratsbehälter in die Formkammer einströmt, einem Abscheider, in dem Formstoff stromaufwärts der Formkammer separiert wird, einer
Strömungsleitung zwischen dem Modellplattenträger und dem Abscheider und einem in der Strömungsleitung angeordneten Ventil, insbesondere
nach einem der vorstehenden Ansprüche, welches bei Betätigung die Luft-Formstoff-Strömung schlagartig freigibt oder unterbricht.
Ein derartiges Ventil und eine derartige Formmaschine sind aus der
DE 32 06 169 Cl bekannt. Das bekannte Ventil hat einen Ventilteller
sowie eine überlange Kolbenstange zur Betätigung des Ventiltellers. Die Kolbenstange erstreckt sich durch das Innere eines Tragrohres, das
einerseits den Modellplattenträger hält und andererseits als Strömungsleitung dient. An dem stromabwärtigen Ende des Tragrohres ist
ein Betätigungszylinder vorgesehen, über den die Kolbenstange verschoben werden kann. Vor diesem Ende des Tragrohres sind radiale
Schlitze im Tragrohr selbst vorgesehen, über die ein Luft-Formstoff-Gemisch einströmt und über die Strömungsleitung zu einem Abscheider
gelangt. Der Formstoff ist üblicherweise Sand mit kleiner Korngröße, der zum Teil über Schlitze im Modellplattenträger in dessen hohles
Inneres und, wie geschildert, in das Innere des Tragrohres strömt. Die Strömung selbst wird durch eine Hochvakuumanlage hervorgerufen, wobei
das stromabwärtig erzeugte Vakuum bei Öffnen des Ventils schlagartig auf die Formkammern wirkt und ein Luft-Sand-Gemisch ansaugt, um den
mit hoher Geschwindigkeit in die Formkammer einströmenden Sand vorzuverdichten. Dieser Vorgang wird auch als Hochvakuum-Schießen
bezeichnet, und das Ventil, welches den Unterdruck freigibt, wird auch Schußventil genannt. Nachteilig an dem bekannten Ventil, das in das
Tragrohr integriert ist und einen Teil des Tragrohrs bildet, ist die extreme Verschleißanfälligkeit. Die Kolbenstange muß ausgesprochen
aufwendig gegenüber dem stromabwärtigen stirnseitigen Ende des Tragrohres, durch das sie hindurchragt, abgedichtet sein. Die Dichtung
liegt in einem strömungsmäßig ruhigen Bereich nach den radialen Schlitzen im Tragrohr, so daß sich in diesem Bereich Sand ablagert,
der bei der ständigen Bewegung der Kolbenstange zu der Zerstörung ihrer Oberfläche und damit der Dichtung führt.
-3-
Um dies zu vermeiden, wurden in der Praxis im Inneren des Tragrohrs
vor den radialen Schlitzen angeordnete Dichtungskörper und Umlenkbleche vorgesehen, die einerseits der Abdichtung des Tragrohrs
zur Kolbenstange hin und andererseits der Strömungsumlenkung (von
einer axialen Strömung zu einer radialen Strömung) dienen. Die Dichtungskörper unterliegen damit einem hohen Verschleiß, denn die
ständig auf sie auftreffende Luft-Sand-Strömung wirkt wie eine Sandstrahlanlage.
Aufgrund der Strömungsumlenkungen im Tragrohr und in anschließenden Rohrleitungen kommt es auch zu Abnutzungen von
ineinander verschiebbaren Teilen des Tragrohres beim Ein- und Ausfahren des Modellplattenträgers. Diese Abnutzungen konnten bei
bekannten Formanlagen dazu führen, daß die Wand des Tragrohres soweit abgescheuert wurde, bis die Tragfunktion des Rohres nicht mehr sicher
gewährleistet war und es ausgewechselt werden mußte.
Die Erfindung schafft ein Ventil sowie eine Formanlage, die sich durch einen geringeren Verschleiß sowie höhere Standzeiten auszeichnen.
Dies wird bei einem Ventil der eingangs genannten Art dadurch erreicht, daß das Ventil einen in der Strömungsleitung axial
verschiebbar angeordneten Körper aufweist, an dem die Ventilplatte befestigt ist, und der die Strömung außenseitig wenigstens teilweise
begrenzt. Die Betätigungseinrichtung greift radial außenseitig am Körper an. Beim erfindungsgemäßen Ventil ist durch das Ventil selbst
keine Umlenkung des Gasstroms mehr erforderlich, denn die Betätigungseinrichtung
greift radial außenseitig an einem Körper an, welcher die Funktion der Kolbenstange übernimmt. Der Körper selbst, vorzugsweise
ein Rohr, dient zudem als Strömungsleitung, denn das Luft-Formstoff-Gemisch strömt am Körper entlang bzw. durch das Rohr hindurch. Anstatt
einem umfangsmäßig geschlossenen Rohr können selbstverständlich auch langgestreckte Segmente vorgesehen sein, die die von der Betätigungseinrichtung
ausgeübte Kraft an die Ventilplatte weiterleiten. Es sind somit keine Umlenkbleche mehr vorzusehen, die starker Abnutzung unterliegen
und die zu einer Verringerung der Strömungsgeschwindigkeit führen. Beim erfindungsgemäßen Ventil ragt kein Körper in die Strömung
hinein, so daß eine lineare Strömung ohne wesentliche Druckverluste vom Ausgang der Formkammer bis in den Abscheider möglich ist.
-A-
Bei der erfindungsgemäßen Formmaschine ist vorgesehen, daß die Strömungsleitung linear ausgeführt ist, was insbesondere durch das
erfindungsgemäße Ventil erreicht werden kann. Die den Gegenständen, nämlich Ventil und Formanlage, gemeinsame Idee besteht demnach darin,
eine Umlenkung der Luft-Formstoff-Strömung in der Strömungsleitung zwischen Formkammer und Abscheider durch Vorsehen einer entsprechenden
Strömungsleitung oder Vorsehen eines entsprechenden Ventils zu vermeiden.
Bei der bevorzugten Ausführungsform wird die Strömungsleitung durch das Ventil und das hohle Innere eines Gemischführungsrohres
definiert, das den Modellplattenträger mit dem Abscheider verbindet. Der Körper ist verschiebbar im Gemischführungsrohr angeordnet und
begrenzt in radialer Richtung die Strömung, welche außerhalb des Körpers, vorzugsweise Rohres, durch das Gemischführungsrohr begrenzt
wird. Damit ergibt sich ein kontinuierlicher Übergang der Strömung vom Rohr in das Gemischführungsrohr, ohne daß eine Strömungsumlenkung
erforderlich ist. Rohr und Gemischführungsrohr sind konzentrisch zueinander angeordnet. Der Begriff Gemischführungsrohr ist in diesem
Zusammenhang nicht so zu verstehen, daß es einteilig ausgebildet ist, vielmehr handelt es sich um eine aus mehreren Teilen zusammengesetzte,
die Funktion eines Gemischführungsrohrs ausübende Einrichtung mit einem hohlen Inneren. Im übrigen kann das Gemischführungsrohr auch den
Modellplattenträger abstützen und als Tragrohr ausgebildet sein.
Vorzugsweise ermöglicht es auch ein Drehen des Modellplattenträgers.
Falls das Gemischführungsrohr jedoch keine Abstützfunktion hat, sind separate Einrichtungen vorgesehen, die den Modellplattenträger halten
und ein Ein- und Ausfahren sowie Drehen desselben bewerkstelligen.
Der Körper des Ventils ist vorzugsweise an der Innenseite der die Strömungsleitung begrenzenden Wandung geführt, um möglichst wenig
Teile für die Führung zu benötigen und um den Innendurchmesserunterschied zwischen Gemischführungsrohr und Körpers möglichst klein
halten zu können.
-5-
Der Körper des Ventils hat auf seiner Außenseite gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ein radial abstehendes Kolbenteil,
welches in einen druckbeaufschlagbaren Zylinderraum ragt.
Kolbenteil und Zylinderraum bilden einen Teil der Betätigungseinrichtung. Vorzugsweise, jedoch nicht notwendigerweise, ist das
Kolben teil von gegenüberliegenden Seiten druckbeauf schlagbar, wobei die entstehende Kolben-Zylinder-Einheit pneumatisch oder hydraulisch
betätigbar ist.
Das Kolbenteil ist ein Ringkolben und der Zylinderraum torusförmig,
so daß auf das Rohr zu deren Verschiebung gleichmäßig auf den Umfang verteilte Kräfte wirken und kein Verkanten des Rohres auftreten
kann.
Ferner ist vorgesehen, daß das Rohr des Ventils am stromaufwärtigen
Ende radiale Einlaßöffnungen aufweist, über die bei geöffnetem Ventil das Luft-Formstoff-Gemisch aus einem hohlen Inneren
des Modellplatten trägers in das Rohr strömt. Dieses Überströmen am Ausgang der Formkammer kann zwar mit einer Strömungsumlenkung
verbunden sein, da jedoch in diesem Bereich vorzugsweise leicht auswechselbare Teile vorgesehen sind, führt dies nicht zu einer Beeinträchtigung
der Funktion des Ventils und der Formmaschine.
Eine gute Dichtwirkung läßt sich dadurch erreichen, daß der Ventilsitz kegelförmig und die Ventilplatte einen entsprechend
geformten, in geschlossenem Zustand des Ventils anliegenden Abschnitt aufweist.
Die erfindungsgemäße Formmaschine ist gemäß der bevorzugten Ausführungsform
mit einer Vakuumpumpe ausgestattet, die die Einrichtung zur Erzeugung der Luft-Formstoff-Strömung bildet. Die Vakuumpumpe ist
stromabwärts des Abscheiders angeordnet. Theoretisch ist es im übrigen selbstverständlich auch denkbar, das erfindungsgemäße Ventil bei einer
Überdruckpumpe, die dann stromaufwärts der Vorratskammer angeordnet ist, zu verwenden.
• t
• ·
-6-
Die bevorzugte Ausführungsform weist einen Abscheider in Form eines Zyklonenabscheiders auf. Dieser ermöglicht einen diskontinuierlichen
und kontinuierlichen Betrieb. Die Strömungsleitung mündet tangential zur Innenseite der Außenwand in den Zyklonenabscheider,
damit kein direktes 90"-Aufprallen der Strömung auf die Außenwand und
eine damit verbundene hohe Abnutzung auftritt. Die Strömung legt sich bei dieser Ausgestaltung vielmehr an die Innenseite der Außenwand an
und wird eine schraubenlinienförmige Kreisbahn einnehmen, wobei der
Formstoff aufgrund seiner höheren Dichte an die Außenwand gepreßt wird und die Luft über eine üblicherweise zentrisch angeordnete
Ansaugleitung aus dem Zyklonenabscheider austritt.
Ein trichterförmiger, unterer Abschnitt am Zyklonenabscheider dient dem Sammeln des Formstoffes, welcher über eine zentrale Auslaß-Öffnung
entnommen werden kann.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und aus den nachfolgenden Zeichnungen, auf
die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
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Figur 1 eine Querschnittsansicht durch die erfindungsgemäße Formmaschine
im Bereich der Preßeinheit,
Figur 2 eine Seitenansicht eines Zyklonenabscheiders sowie eines Gemischführungsrohres mit dem Modellplattenträger als Teil der erfindungsgemäßen
Formmaschine,
Figur 3 eine Draufsicht auf den Zyklonenabscheider nach Figur 2, und
Figur 4 eine Längsschnittansicht des stromaufwärtigen Endes des
Gemischführungsrohres mit integriertem, erfindungsgemäßem Ventil.
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In Figur 1 ist eine Formmaschine zur Herstellung kastenloser Formen dargestellt. Zwei gegenüberliegende Vorratsbehälter 3 sind mit
Formstoff in Form von Sand gefüllt. Die Behälter 3 grenzen an Seitenwände 5 an, welche zusammen mit einem Oberkasten 7 und einem Unterkasten
9 eine Formkammer II begrenzen. Oberkasten 7 und Unterkasten 9
sind über entsprechenden Stangen mit einer Presse verbunden. Die in Figur 1 gezeigte Einheit der Formmaschine wird deshalb als Preßeinheit
bezeichnet. Oberkasten und Unterkasten 7 bzw. 9 können zusammen- und
auseinandergefahren werden. Nach dem Auseinanderfahren ist es möglich, einen Modellplattenträger 13, an dem ein Gemischführungsrohr 15
befestigt ist, in die Preßeinheit, genauer gesagt zwischen Ober- und Unterkasten einzufahren. In zusammengefahrenem Zustand, der in Figur 1
gezeigt ist, begrenzt auch der Modellplattenträger die Formkammer 11.
Schräge Einlaßschlitze 17 in den Seiten wänden 5 schaffen eine Strömungsverbindung zwischen dem Inneren der Behälter 3 und der Formkammer
11. Der Modellplattenträger 13 hat eine Wandung mit zahlreichen schmalen Öffnungen, und sein hohles Inneres steht über die Strömungsleitung
im Gemischführungsrohr 15 mit einem Zyklonenabscheider 19 in Strömungsverbindung. Das Gemischführungsrohr 15 mündet, wie Figur 3 zu
entnehmen ist, im wesentlichen tangential zur Innenseite der Außenwand 21 des Zyklonenabscheiders in dessen Inneres. Das Gemischführungsrohr
15 ist linear ausgeführt, das heißt, es ist keine Strömungsumlenkung zwischen Modellplattenträger 13 und Eingang in den Zyklonenabscheider
19 vorgesehen. Ein Saugrohr 23 ragt in etwa in radialer Richtung bis in die Mitte des Zyklonenabscheiders. Das Saugrohr 23 steht mit einer
Einrichtung zur Erzeugung einer Luft-Formstoff-Strömung in Form einer Vakuumpumpe (nicht gezeigt) in Strömungsverbindung. Während das Saugrohr
23 im oberen Bereich des zylindrischen Abschnitts des Zyklonenabscheiders 19 in diesen mündet, mündet das Gemischführungsrohr 15 im
Bereich des unteren Endes des zylindrischen Abschnitts des Zyklonenabscheiders 19 in diesen. Nach unten setzt sich die Außenwand 21 in
einen trichterförmigen Abschnitt 25 fort, welcher eine Auslaßöffnung für abgeschiedenen Sand hat, die über einen Schieber 27 oder eine
Klappe geöffnet werden kann.
Im Betrieb wird durch die Vakuumpumpeneinheit ein Unterdruck im Zyklonenabscheider 19 und im Gemischführungsrohr 15 geschaffen,
welches sich bei Öffnen eines im Gemischführungsrohr integrierten und in Figur 4 gezeigten Ventils bis in das Innere des Modellplattenträgers
13 und in die Formkammer 11 fortsetzt. Die gezeigte Formmaschine zeichnet sich dadurch aus, daß keine Strömungsumlenkung
stattfindet, sondern daß die später noch näher erläuterte Luft-Form-
stoff-Strömung in linearer Richtung vom Ausgang der Formkammer 11 bis
in den Zyklonenabscheider 19 strömt, wodurch Verschleiß von Teilen, die die Strömungsleitung zwischen dem Modellplatten träger 13 und dem
Zyklonenabscheider 19 definiert, sowie Druckverluste vermeidet.
Das in Figur 4 gezeigte Ventil ermöglicht eine solche lineare Strömungsleitung zwischen Modellplattenträger 13 und Zyklonenabscheider
19. Das Ventil ist in das Gemischführungsrohr 15 integriert. Das Innere des Gemischführungsrohrs und teilweise Teile des
Ventils bilden die Strömungsleitung zwischen Modellplattenträger 13 und Zyklonenabscheider 19. Das Gemischführungsrohr 15 ist mehrteilig
ausgeführt. Es hat einen langen Rohrabschnitt 29 sowie an seinem stromaufwärtigen Ende am Rohrabschnitt 29 befestigte Teile, die einerseits
der Aufnahme des Ventils und andererseits der Verbindung zu einer Lagereinheit dienen, an der der Modellplatten träger 13 befestigt
ist, und ein Schwenken des Modellplattenträgers 13 erlaubt. Das Ventil weist ein Rohr 31 auf, welches in der Strömungsleitung und im
Gemischführungsrohr 15 axial verschiebbar angeordnet ist. Am stromaufwärtigen Ende ist stirnseitig eine aus verschiedenen Teilen zusammengesetzte
Ventilplatte 33 am Rohr 31 des Ventils befestigt. Das Rohr 31 kann durch eine Betätigungseinrichtung verschoben werden, so daß die
Ventilplatte 33 an dem kegelförmigen Ventilsitz 35 anliegt (wie in Figur 4 gezeigt) oder vom Ventilsitz 35 abhebt, wenn das Rohr stromaufwärts
verschoben wird. Die Betätigungseinrichtung greift außenseitig am Rohr 31 an und umfaßt ein am Rohr angebrachtes, von ihm
radial abstehendes Kolbenteil in Form eines Ringkolbens 37, der in einen torusförmigen Zylinderraum 39 ragt. Der Zylinderraum 39 wird
durch den Ringkolben 37 in zwei Teilräume unterteilt, wobei Hydraulikflüssigkeit
oder Luft in beide Teilräume über entsprechende Bohrungen strömen kann, so daß der Ringkolben 37 von gegenüberliegenden Seiten
druckbeaufschlagbar ist. Am stromabwärtigen Ende des Rohres 31 des Ventils liegt dieses unmittelbar an der Innenseite des Rohrabschnitts
29 an, die als Führung in diesem Bereich wirkt.
Der Betrieb der Formmaschine und des Ventils wird im folgenden erläutert. Zuerst wird über die Ventilpumpeneinheit ein Unterdruck
erzeugt, der bis zur Ventilplatte 33 reicht. Sobald der Modellplattenträger 13 zwischen Oberkasten und Unterkasten 7 bzw. 9 eingefahren ist
-9-
und diese gesenkt wurden, um die Formkammer 11 zu bilden, wird das
Ventil geöffnet, indem die linke Teilkammer des Zylinderraums 39 druckbeaufschlagt wird, so daß das Rohr 31 nach rechts verschoben wird
und die Ventilplatte 33 vom Ventilsitz 35 abhebt. Durch den sich damit ergebenden Unterdruck in der Formkammer 11 schießt schlagartig Sand
über die Einlaßöffnungen 17 in die Formkammer, wobei die Geschwindigkeit des einströmenden Sandes so hoch ist, daß eine Vorverdichtung
des Sandes stattfindet. Ein Teil des Sandes und die beim sogenannten "Hochvakuum-Schießen" mit angesaugte Luft strömen über Schlitze im
Modellplattenträger 13 und über radiale Einlaßöffnungen 41 am stromaufwärtigen
Ende des Rohres 31 in die Strömungsleitung, die durch das Rohr 31 und den sich anschließenden Rohrabschnitt 29 definiert ist, in
den Zyklonenabscheider 19, wo der Sandbestandteil der Luft-Sand-Strömung abgeschieden wird. Das Ventil, dessen Betätigungseinrichtung
radial außerhalb der Strömungsleitung liegt, zeichnet sich durch eine hohe Zuverläßigkeit und einen geringen Verschleiß aus. Das Ventil
bedingt keine Strömungsumlenkung. Ferner sind nach dem Einströmen ins Rohr keine Flächen vorhanden, auf die die Strömung unmittelbar aufprallt.
Claims (14)
1. Ventil zum Freigeben und Unterbrechen einer Luft-Formstoff-Strömung
in einer Formmaschine zur Herstellung kastenloser Formen, wobei die Formmaschine einen ein- und ausfahrbaren Modellplattenträger
(13), eine Einrichtung zur Erzeugung der Luft-Formstoff-Strömung, durch die der Formstoff bei offenem Ventil zusammen mit Luft
schlagartig in eine Formkammer einströmt, einen Abscheider, in dem
Formstoff stromabwärts der Formkammer (11) separiert wird, und eine Strömungsleitung zwischen Modellplattenträger (13) und Abscheider
aufweist, wobei das Ventil in der Strömungsleitung angeordnet ist und eine Ventilplatte (33), einen zugeordneten Ventilsitz (35) sowie eine
Betätigungseinrichtung zum Verschieben der Ventilplatte (33) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil einen in der Strömungsleitung
axial verschiebbar angeordneten, die Strömung außenseitig wenigstens teilweise begrenzenden Körper aufweist, an dem die Ventilplatte (33)
befestigt ist, und daß die Betätigungseinrichtung radial außenseitig am Körper angreift.
2. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper ein Rohr (31) ist, durch dessen Inneres das Luft-Formstoff-Gemisch
strömt.
-2-
3. Ventil nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch ein mit dem
Modellplattenträger (13) verbundenes Gemischführungsrohr, das Teil des Ventils ist, wobei das hohle Innere des Gemischführungsrohrs (15)
zusammen mit dem Körper die Strömungsleitung bildet, und wobei in dem Gemischführungsrohr (15) der Körper verschiebbar angeordnet ist.
4. Ventil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper an der Innenseite einer die Strömungsleitung begrenzenden Wandung des
Gemischführungsrohrs (15) geführt ist.
5. Ventil nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemischführungsrohr (15) als Tragrohr für den Modellplattenträger (13)
augebildet ist.
6. Ventil nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Körper auf seiner Außenseite ein radial abstehendes Kolbenteil hat, das in einen druckbeaufschlagbaren Zylinderraum (39)
ragt, wobei Kolbenteil und Zylinderraum (39) Teil der Betätigungseinrichtung sind.
7. Ventil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Kolbenteil von gegenüberliegenden Seiten druckbeaufschlagbar ist.
8. Ventil nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Kolbenteil ein Ringkolben (37) und der Zylinderraum (39) torusförmig
ist.
9. Ventil nach einem der vorstehenden Ansprüche soweit auf Anspruch 2 rückbezogen, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (31) des
Ventils an seinem stromaufwärtigen Ende radiale Einlaßöffnungen (41) hat, über die bei geöffnetem Ventil das Luft-Formstoff-Gemisch aus dem
hohlen Inneren des Modellplattenträgers (13) in das Rohr (31) strömt.
10. Ventil nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ventilsitz (35) kegelförmig und die Ventilplatte
(33) einen entsprechend geformten, am Kegelsitz in geschlossenem Zustand des Ventils anliegenden Abschnitt aufweist.
-3-
11. Formmaschine zur Herstellung kastenloser Formen, mit einem
Ober- und einem Unterkasten (7, 9) einem zwischen Ober- und Unterkasten (7, 9) einfahrbaren Modellplatten träger (13), der in eingefahrenem
Zustand zusammen mit dem Ober- und dem Unterkasten (7, 9) wenigstens eine Formkammer (11) definiert, einer Einrichtung zur
Erzeugung einer Luft-Formstoff-Strömung, durch die der Formstoff bei offenem Ventil zusammen mit Luft schlagartig aus wenigstens einem
Vorratsbehälter (3) in die Formkammer (11) einströmt, einem Abscheider, in dem Formstoff stromabwärts der Formkammer (11) separiert
wird, einer Strömungsleitung zwischen Modellplattenträger (13) und Abscheider und einem in der Strömungsleitung angeordneten Ventil,
insbesondere nach einem der vorstehenden Ansprüche, das bei Betätigung die Luft-Formstoff-Strömung freigibt oder unterbricht, dadurch gekennzeichnet,
daß die Strömungsleitung linear ausgeführt ist.
12. Formmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einrichtung zur Erzeugung der Luft-Formstoff-Strömung eine stromabwärts des Abscheiders angeordnete Vakuumpumpe ist.
13. Formmaschine nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abscheider ein Zyklonenabscheider (19) ist, in dessen Inneres die Strömungsleitung tangential zur Innenseite der Außenwand (21)
mündet.
14. Formmaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zyklonenabscheider (19) einen trichterförmigen unteren Abschnitt (25) mit einer zentralen Auslaßöffnung für den abgeschiedenen Formstoff
hat.
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DE29720617U1 true DE29720617U1 (de) | 1998-12-17 |
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