DE297057C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Die großen Gefahren, die in Dampfbetrieben die aus dem Kessel mit herübergerissenen
Wassermengen bei Kraftmaschinen, insbesondere bei Dampfturbinen hervorrufen, haben
zu vielfachen Versuchen geführt, das Herüberreißen des Wassers entweder zu verhindern
oder wenigstens auf die Kraftmaschine unwirksam zu machen. Da es an sich verhältnismäßig
leicht ist, das herübergerissene
ίο Wasser vom Dampf abzuscheiden, wozu ja schon eine scharfe Richtungsänderung in der
Dampfleitung genügt, ist man zu dem naheliegenden Gedanken gekommen, einen Wasserabscheider
vorzusehen, der in der Lage ist, das herübergerissene Wasser aufzunehmen und durch den gewöhnlichen Dampfwasserableiter
abzuleiten. Indessen läßt sich dieser Gedanke praktisch nicht verwirklichen, denn
für moderne Kraftbetriebe ist ohne weiteres
ao mit der Möglichkeit zu rechnen, daß im Verlauf weniger Sekunden bis 6 cbm Wasser und
mehr herübergerissen werden, so daß solche Wasserabscheider also einen ganz gewaltigen
Platz beanspruchen und zudem einen dauernden starken Kondensverlust hervorrufen würden.
Man ist daher schon seit Jahren bestrebt, Einrichtungen vorzusehen, welche den Einfluß des herübergerissenen Wassers auf
die Kraftmaschine verhindern sollen. In früheren Zeiten, als die Kraftbetriebe noch
bescheidene Größen hatten, ist man insofern radikal vorgegangen, als man bei übertretendem
Wasser einfach die Speiseleitung der Dampfmaschine absperrte und dadurch den ganzen Betrieb zum Stillstand brachte. In
neuerer Zeit, wo größere Kraftbetriebe mit einer ganzen Anzahl von Kesseln arbeiten,
hat man dagegen denjenigen Kessel abgesperrt, aus welchem Wasser übergerissen wird.
In diesem Falle muß aber für jeden Kessel der Anlage eine solche selbsttätige Absperrvorrichtung
vorgesehen sein, was aber einmal derartige Anlagen recht kostspielig macht und zudem einen nachteiligen Einfluß auf den Betrieb
dennoch nicht ganz vermeidet, weil das Ab- und Zuschalten bei größeren Kesseln gleichfalls tief eingreifende Betriebsstörungen
veranlaßt. Zudem sind diese bekannten Vorrichtungen fast alle noch mit recht empfindlichen
Teilen versehen, so daß ein Versagen derselben keineswegs zu den Seltenheiten gehört.
Die letztgenannten Vorrichtungen, bei denen entweder die Leitung nach der.Dampfmaschine
oder der jeweilige Kessel abgesperrt wird, aus dem Wasser heraustritt, sehen fast
ausnahmslos innerhalb eines Wasserabscheiders, in dem die Abscheidung des Wassers
gewöhnlich durch Richtungsänderung der Dampfströmung vor sich geht, ein Organ vor,
das unter normalen Verhältnissen, d. h. wenn nur das aus dem gewöhnlichen Dampf abgeschiedene
Wasser zu beseitigen ist, ohne Beeinflussung bleibt, während in starkem Grade übertretendes Wasser, wie dieses z. B.
beim Überkochen des Kessels oder bei plötzlicher Vergrößerung der Dampfgeschwindigkeit
infolge größerer Kraftbeanspruchung der Maschine oft genug zustande kommt, es beeinflußt,
sei es dadurch, daß dieses Organ einen Teil des überströmenden Wassers auf-
fängt, also durch das Gewicht desselben verstellt wird, sei es dadurch, daß die Verstellung
durch die Stoßwirkung oder die lebendige Kraft des Wassers herbeigeführt wird, 5 oder schließlich auch durch Anordnung eines
Schwimmers. Sobald eine solche Verstellung dieses Organes erfolgt, wird dann entweder
die Speiseleitung der Kraftmaschine oder in neuerer Zeit, wie erwähnt, der entsprechende
ίο Kessel abgesperrt, so daß also in jedem Falle
der Wasserabscheider nur einen geringen Teil des Wassers aufzunehmen hat, der normalerweise
aus den geschilderten Ursachen übertreten würde. Das bereits in den Abscheider gelangte Wasser wird dann durch den üblichen
hier angeschlossenen Dampfwasserableiter abgeleitet.
Diese Erfindung will solche Schädigungen, wie sie auch den letztgenannten Einrichtungen
regelmäßig eigen sind, grundsätzlich vermei-. den, indem sie weder die Kraftmaschine, noch
einen der Kessel absperrt, sondern in dieser Hinsicht die Betriebsverhältnisse ungestört
aufrechterhält. Unter diesen Umständen wird dann aber die gesamte, aus irgendwelchen
Ursachen überströmende Wassermenge in den Wasserabscheider gelangen. Hier sieht aber
die Erfindung Mittel vor, welche in diesem Falle das übertretende Wasser auf allerschnellstem
Wege aus dem Abscheider wieder beseitigen. Durch den üblichen Dampfwasserableiter
wäre dieses nur sehr langsam möglich, und daher kommt gemäß der Erfindung neben der Ableitung nach dem Dampfwasserableiter
ein besonderer Ablauf ebenfalls bekannter Art zur Anwendung, der mit möglichst großem
Querschnitt ausgerüstet ist. Dieser ist in bekannter Weise normal durch ein Absperrorgan
abgeschlossen, so daß das unter gewöhnlichen Arbeitsverhältnissen abgeschiedene Waser wie
üblich über den Ableiter abgeleitet werden kann. Das Absperrorgan in dem besonderen
Ablauf ist nun ajjer gemäß der Erfindung mit dem an sich bekannten, innerhalb des Wasserabscheiders
angeordneten beweglichen Organ in solcher Weise verbunden, daß, wenn dieses Organ durch in starkem Grade übertretendes
Wasser einer Verstellung unterliegt, das Absperrorgan geöffnet wird und daher von dem
Beginn des Wasserübertritts ab auch zugleich dieser mit großem Querschnitt ausgerüstete
Wasserablauf offen steht, so daß in dieser kritischen Periode das Wasser sofort zum Abfluß
gelangt. Wenn auch hierbei der Querschnitt dieses besonderen Ablaufes nicht so groß gewählt werden kann, daß das übertretende
Wasser in derselben Zeit abgeleitet wird, in welcher es zufließt (es kommen, wie
schon erwähnt, häufig während des Verlaufes von 2 bis 3 Sekunden Wassermengen von 6
und mehr cbm in Frage), so ist doch durch Schaffung dieses besonderen Ablaufes die
Möglichkeit gegeben, dem Wasserabscheider relativ beschränkte Abmessungen zu geben,
weil die Öffnung des Ablaufes sofort bei Beginn des Wasserübertritts erfolgt und der
große Querschnitt dieses Ablaufes immerhin die Entleerung in relativ kurzer Zeit veranlaßt,
jedenfalls weit schneller, als dieses mit Hilfe des Kondenstopfes denkbar wäre. Der
Wasserabscheider als solcher hat daher nur einen begrenzten Teil der überströmenden
Wassermenge aufzunehmen. Die bei der ein-' gangs erwähnten Anordnung bestehenden
Schwierigkeiten (Kondensverlüst, übermäßige Raumbeanspruchung usw.) fallen daher hier
weg. Auf der anderen Seite wird aber sowohl bei der Kraftmaschine als. auch bei der
Kesselanlage jede Betriebsstörung oder Betriebseinschränkung bzw. Veränderung vermieden,
da der Dampfstrom als solcher auch bei übergerissenem Wasser bzw. auch dann, wenn der Wasserabscheider teilweise mit
Wasser gefüllt ist, ohne Änderung aufrechterhalten bleibt.
Ein obige Gesichtspunkte berücksichtigender Wasserabscheider bedarf dabei aber noch
besonderer Ausbildung. Auf der einen Seite darf der besondere Ablauf nicht schon durch
geringe Wasserabscheidungen geöffnet werden, auf der anderen Seite müssen die die Öffnung
des Ablaufes herbeiführenden Organe aber derart empfindlich sein, daß, wie erwähnt,
schon bei Beginn eines stärkeren Wasserübertritts die Öffnung des Ablaufes mit Sicherheit erfolgt. Schließlich muß das beweglicheOrgan
der zerstörenden schlagartigen Einwirkung hereinstürzender großer Wassermengen entzogen sein, ohne indessen seine Bestimmung
■ zu verlieren. Um diesen Bedii> gungen zu entsprechen, wird gemäß der Erfindung
das innerhalb des Wasserabscheiders vorgesehene Organ unterhalb eines Rostes angebracht,
der in an sich bekannter Weise zunächst die Abscheidung des mit dem Dampf mitgerissenen Wassers erleichtert, hier aber
vornehmlich den Zweck hat, im unteren Teil des Wasserabscheiders, wo das erwähnte bewegliche
Organ vorgesehen ist, einen von der Dampfströmung unbeeinflußten ruhigen Zustand
zu schaffen, und der schließlich bei stark übertretendem Wasser dieses verteilt und insbesondere .die schlagartige und daher
zerstörende Einwirkung stark übertretender Wassermassen auf das bewegliche Organ verhindert,
dennoch aber, sobald größere Wassermassen hereinstürzen, diese zum Teil auch auf
das bewegliche Organ gelangen läßt und so dessen gewollte Einwirkung auf das Absperrorgan
des besonderen Ablaufes ermöglicht.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus nachfolgender Beschreibung.
Die Erfindung ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht,
und zwar ist
Fig. ι ein senkrechter Schnitt durch den neuen Wasserabscheider, und
Fig. 2 ein Querschnitt durch denselben in verschiedenen Ebenen.
' ι ist der Behälter des Wasserabscheiders, der hier die Gestalt eines aufrecht stehenden
Kessels hat. Durch Rohr 2, welches an dem in den Behälter ι .einmündenden Ende sich
,erweitern kann, tritt der Kesseldampf in den Behälter ι von oben ein, um diesen Behälter
durch die seitliche Öffnung 3, nachdem also eine scharfe Richtungsänderung stattgefunden
hat, zu verlassen. Unterhalb der Dampfeinlaßöffnung 2 liegt ein Rost 4, dessen Rost-^
stege an den oberen Kanten 5 zweckmäßig zugeschärft oder schneidenartig ausgebildet
sind. Auf diesen Rost trifft der aus der * Leitung 2 ausströmende Dampf auf und übt
daher zunächst die an sich bekannte Wirkung aus, daß das unter normalen Verhältnissen
mit dem Dampf mitgerissene Wasser an den Rostflächen, die dabei die Wirkung einer
Prallfläche ausüben, abgeschieden wird. Durch die schneidenartige Ausbildung der Roststege
wird dabei einerseits die als Prallfläche wirkende Oberfläche erheblich vergrößert und dadurch
diese Wasserabscheidung günstig beeinflußt, zugleich wird aber auch das Ablaufen
des abgeschiedenen Wassers erleichtert. Die Anordnung des Rostes hat bei diesem Wasserabscheider darüber hinaus und gegenüber
den bekannten Einrichtungen dieser Art die neue Wirkung, daß er ein wirksames Mittel darstellt, um unterhalb desselben einen
ruhigen Zustand zu schaffen, d. h. einen Raum, der von der oberhalb des Rostes herrsehenden
Dampfströmung so gut wie gar nicht beeinflußt wird. Die schneidenartige Ausbildung
der Roststege äußert sich auch in dieser Hinsicht vorteilhaft, weil hierdurch in
verstärktem Maße der Ruhezustand unterhalb des Rostes gesichert wird. Der durch die
Öffnung 2 zugeführte Dampf prallt daher im wesentlichen auf den als Prallfläche wirkenden
Rost auf, scheidet hier sein Wasser ab und wird darauf unterhalb des Rostes bzw. auf
dem Roste zu einer scharfen Richtungsänderung veranlaßt und fließt dann durch Öffnung
3 ab. Ein seitlicher Rand 6 kann dabei noch zu dem Zweck vorgesehen sein, um das
auf der Rostfläche vom Dampf mitgerissene, immerhin aber geringfügige Wasser zurückzuhalten.
Der erwähnte Rost 4 hat aber außerdem hier noch insofern eine besondere Bedeutung, als er in hervorragendem Grade
dann zur Wirkung kommt, wenn durch Überkochen des Kessels, durch plötzliche verstärkte
Dampfentnahme, durch gesteigerte Beanspruchung der Maschine oder: aus anderen Ursachen
ein Herüberreißen des WTassers aus einem der Kessel stattfindet. Dieses herübergerissene
Wasser gelangt gleichfalls durch die Dampfleitung 2 in den Wasserabscheider und
strömt hier mit großer Gewalt auf den Rost 4 auf, so daß dieser Rost zunächst die schlagartige
Wirkung dieses herübergerissenen Wassers aufhält und dadurch die darunterliegenden
empfindlichen Teile vor Zerstörung bewahrt. Zugleich wirkt dabei dieser Rost als
Verteilungsfläche, indem er das herübergeris-1 sene Wasser über seine ganze Fläche, d. h.
über den ganzen Querschnitt des Wasserabscheiders verteilt und dabei ein ruhiges Durch- '
fließen dieses Wassers zwischen den Roststegen sicherstellt.
Unterhalb des Rostes ist im Behälter 1 ein
an sich bekanntes bewegliches Organ vorgesehen. In dem gewählten Ausführungsbeispiel
besteht dieses bewegliche Organ aus einem becher- oder eimerartigen Körper 7, der einen durchlochten Boden 8 hat und in
seiner Größe so bemessen ist, daß er nur einen Teil de,s innerhalb des Behälters 1 zur Verfügung
stehenden Querschnittes ausnutzt. Wenn es dabei auch größer oder kleiner gehalten
werden kann, darf indessen dieses. Organ niemals den ganzen Querschnitt des Behälters go
ausfüllen, also niemals kolbenartige Gestalt annehmen, wie dieses für solche Organe· früher
in Vorschlag gebracht worden ist. Dieses bewegliche Organ 7 ist nun gelenkig am Ende
eines Hebels 9 angeordnet, der auf einer Querwelle 10'befestigt ist, die in einem besonderen,
an der Außenseite des Behälters 1 vorgesehenen Gehäuse 11 gelagert ist. Eine Öffnung
12 in der Wand des Behälters 1 gestattet den Durchtritt des Armes 9. An einem aus dem
Gehäusen vorstehenden Ende der Welle 10 ist ein mit einem Gewicht 13 ausgerüsteter
Arm 14 befestigt, der das Gewicht des beweglichen Organes 7 ausbalanciert in solcher
Weise, daß unter normalen Verhältnissen das Organ 7 innerhalb des Behälters seine Höchst- "
lage einnimmt. Geringe Wassermengen, wie sie aus dem normalen Dampf teils durch die
scharfe Richtungsänderung, teils durch Mitwirkung des Rostes 4 abgeschieden werden,
üben auch, wenn sie zum Teil in das becherartige Organ 7 gelangen, auf dieses keinen
Einfluß aus, trotzdem dieses Organ, wie erwähnt, durch das Gewicht 13 ausbalanciert ist,
und zwar wird eine solche Einwirkung dadurch verhindert, daß diese geringen Wassermengen
durch die Löcher des Bodens 8 frei durch dasselbe hindurchfließen und daher einen
Einfluß auf dasselbe nicht herbeiführen können. Bemerkenswert ist dabei des weiteren,
daß durch das Ausbalancieren des Behälters 7 dennoch aber eine große Empfindlichkeit des-
selben gesichert wird, für den Fall, daß einmal größere'Wassermengen herüberstürzen. Dann
genügen schon die zuerst herüberstürzenden Wassermengen, um den Behälter 7 plötzlich
niedersinken zu lassen, wobei die Welle 1.0 natürlich gedreht wird. Diese empfindliche
Ausbildung und Lagerung des Behälters 7, die für die Zwecke dieser Erfindung besonders
erwünscht ist, ist dabei "nur dann möglich, wenn dieser Behälter unterhalb eines Rostes
angeordnet ist und dadurch unterhalb desselben, wie schon erwähnt, ein ruhiger, insbesondere
von der Dampfströmung unbeeinflußter Raum geschaffen wird, so daß insbesondere die
Dampfströmung auf die Lage des beweglichen Organes 7 einen Einfluß nicht, ausüben kann.
Tritt dagegen aus den geschilderten Ursachen einmal Wasser in größeren Mengen in den
Behälter 1 ein und wird, \vie erwähnt, durch
die ersten Mengen des hereinstürzenden Wassers das Organ 7 gesenkt, so beeinflußt dasr
selbe eine noch später zu beschreibende besondere Auslösevorrichtung, welche die besondere,
für diese Erfindung in Frage kommende Wirkung herbeiführt.
Am unteren Ende ist der Behälter 1 mit einem relativ weiten Abflußrohr 15 versehen.
Dieses Abflußrohr führt zunächst durch den Rohranschluß 16 nach dem gewöhnlichen und
bei solchen Wasserabscheidern schon früher angewendeten. Dampfwasserableiter (Kondenstopf).
Außerdem ist aber dieses Abflußrohr 15 mit einer besonderen Abflußleitung 17
verbunden, die gleichfalls einen möglichst großen Querschnitt hat. In dieser Abflußleitung
ist aber ein Absperrorgan, zweckmäßig ein entlastetes doppelsitziges Ventil 18 angeordnet,
das normalerweise geschlossen ist, so daß also die geringen Wassermengen, wie sie unter gewöhnlichen Betriebsverhältnissen
aus dem Dampf abgeschieden werden, die Abflußleitung 17 nicht passieren, sondern durch
die gewöhnliche und bekannte Leitung 16 nach dem Kondenstopf gelangen. Das Absperrorgan
18 steht aber durch die erwähnte Auslösevorrichtung mit dem bewegliohen Organ 7
in Verbindung, und zwar in solcher Weise, daß, wenn dieses bewegliche Organ durch die
ersten Mengen des herüberstürzenden Wassers niedersinkt, also eine Verstellung erfährt, das
Absperrorgan 18 in der besonderen Ablaüfleitung 17 geöffnet wird. Zu diesem Zweck
ist folgende Einrichtung vorgesehen:
An der Ventilspindel 19 des Absperrorganes 18 ist ein mit einem Belastungsg.ewicht 20 ausgerüsteter
Arm 21 gelenkig befestigt, der um
Zapfen 22 drehbar ist und an seinem kürzeren Ende mit einer Muffe 23 eine Führungsstange
24 umfaßt, die auf dem Ventilgehäuse in geeigneter Weise befestigt ist. Der gewichtsbelastete
Arm 21 ist mit einer unter Wirkung einer Feder 25 stehenden Klinke 26 versehen,
deren Nase 27 in die Nut 28 einer drehbaren Welle 29 eingreift, die in einem bockartigen
Ansatz 30 des Gehäuses 11 gelagert ist. Durch den Eingriff der Klinke 26 des gewichtsbelasteten
Hebels 21 in die Nut 28 der Welle 29 hat letztere daher das Bestreben, sich unter
dem Einfluß der Last 20 zu drehen, wobei, wenn diese Drehung stattfinden kann, Klinke
26 von der Welle 29 frei wird und der" gewichtsbelastete
Arm 21 dann niedersinkt und das Absperrorgan 18 öffnen kann. Unter
normalen Verhältnissen, wird eine solche Drehung der Welle 29 aber verhindert. Zu diesem
Zweck ist die Welle 29 noch mit einer zweiten Nut 31 versehen, in welche das eine Ende 33
-eines auf dem Bock 30 um den Zapfen 32 drehbaren zweiarmigen Riegels 33, 33' eingreift
in solcher Weise, daß der Riegel eine Drehbewegung der Welle 29 unmöglich macht.
Auf den Riegel wirkt zweckmäßig eine Flachfeder 34, welche das Bestreben hat, die Verriegelungsstellung
dieses Riegels zu erhalten oder den Riegel in diese Normallage zurückzuführen. Schließlich ist auf der im Gehäuse
11 gelagerten Welle 10, an welcher der Arm 9 des beweglichen Organes 7 befestigt ist, ein
daumenartiger Ansatz 35 angeordnet, der so liegt, daß in der normalen Stellung der Teile
zwischen seinem Ende und dem Ende 33' des Riegels 33 ein ge\visser Zwischenraum verbleibt,
wie dieses Fig. 1 zeigt. Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist folgende:
In der Normalstellung, d. h. in der Höchstlage des Absperrorganes 7, ist das Absperrorgan
18 geschlossen und wird in dieser Abschlußstellung durch Eingriff der Klinke 26
mit der genuteten Welle 29 festgehalten. Geringe Verstellungen des Organes7, wie sie z.B.
durch Erschütterungen zustande kommen können, haben dabei weder auf das Absperrorgan
18 noch auf die erwähnte Auslösevorrichtung einen Einfluß, weil ein solcher durch den Zwischenraum
zwischen dem Daumen 35 und dem Ende 33' des Riegels 33 verhindert
wird. Unter normalen Betriebsverhältnissen wird daher das aus dem Dampf
abgeschiedene Wasser allein durch Leitung 16 dem Kondenstopf zugeführt. Tritt aber u0
aus den geschilderten Gründen Wasser in größerer Menge über und treffen die ersten
größeren Wassermassen das Organ 7, so wird dieses zu einer plötzlichen Abwärtsbewegung
veranlaßt, wobei der Daumen 35 wegen des erwähnten -Spaltes oder Zwischenraumes
eine schlagartige Wirkung auf den Arm 33' des Riegels 33 ausübt, so daß
dieser entgegen der Wirkung der Feder 34 verstellt wird, aus der Nut 31 der Welle 29 Ί20
heraustritt, letztere also freigibt, so daß sie sich unter dem Einfluß des gewichtsbelastetcn
Hebels 21 drehen kann, bis die'Nase 27 der
Klinke 26 aus der Nut 28 der Welle 29 frei wird. Ist dieses geschehen, so sinkt der gewichtsbelastete
Hebel 21 plötzlich nieder und kann nunmehr das, wie erwähnt, zweckmäßig
zweisitzig ausgestaltete Absperrorgan 18 öffnen, so daß nunmehr die in den Abscheider 1
hereinstürzenden Wassermassen durch die mit großem Querschnitt ausgerüstete Ablaufleitung
17 abfließen können. Soweit dieses herübergerissene Wasser nicht sofort zum Abfluß
gelangt, sammelt es sich innerhalb des Behälters ι an, ohne aber hier irgendeinen Einfluß
auszuüben. Der große Querschnitt der Ab-
1S flußleitung 17 ermöglicht dabei aber eine relativ
schnelle Entleerung des Wasserabscheiders, so daß selbst für die modernen Kesselanlagen,
bei denen mit einem Wasserübertritt von 6 und mehr cbm in wenigen Sekunden zu rechnen ist, der Behälter 1 dennoch relativ
geringe Abmessungen haben kann, wodurch einerseits Raum gespart wird, seine Anordnung
ohne weiteres möglich ist und auch die bei übergroßer Abmessung dauernd zu befürchtenden
Kondensverluste vermieden werden. Ist das Wasser abgelaufen oder ist nur noch ein kleinerer Teil desselben im Behälter
ι vorhanden, so hebt sich das becherartige Organ 7 unter dem Einfluß des Gewichtes 13
wieder von selbst in die Höhe: Zugleich ver-" liert Daumen 35 seinen Einfluß auf den Riegel
33, so daß dieser unter dem Einfluß seiner Feder 34 in die Normalstellung zurückkehren *
und sogleich wieder Welle 29 in die Ursprungslage zurückdrehen kann. Es bedarf daher
nur noch eines Hebens des· Hebels 21 von . Hand aus, um die Nase 27 der Klinke 26 wieder
mit der Nut 28 der Welle 29 in Eingriff zu bringen. Dieses Heben des gewichtsbelasteten
Armes 21 und der gleichzeitig dabei eintretende Abschluß des Absperrorganes 18
wird erleichtert, wenn, wie erwähnt, dieses Absperrorgan als entlastetes Doppelsitzventil
ausgebildet ist, wobei es vorteilhaft sein kann, das Ventil' so auszubilden, daß der
Dampfdruck in diesem auf beiden Kegeln ruht, so daß der innere Druck das leichte
Schließen des Ventiles begünstigt.
Claims (2)
1. Wasserabscheider für Dampfleitungen von Dampfkraftanlagen mit innerhalb
des Abscheiders angeordnetem beweglichen Prallteller, der bei Eintritt größerer Wassermengen
verstellt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Prallteller (7) den Querschnitt des Abscheiders (1) nicht ausfüllt
und unterhalb eines Rostes (4) angeordnet ist und, sobald er durch herübergerissenes
Wasser verstellt wird, - einen neben der üblichen normal offenen, zum Dampfwasserableiter
führenden Leitung (16) vorgesehenen besonderen Abfluß (17) größeren
Querschnitts öffnet, der normal durch ein Absperrorgan (18) geschlossen ist.
2. Wasserabscheider nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das in dem be-
x sonderen Ablauf (17) vorgesehene Absperrorgan
(18) in an sich bekannter Weise durch einen gewichtsbelasteten Hebel (20,
21) geöffnet wird, der in gehobener Lage mit einer Klinke (26) in einer Aussparung
(28) einer drehbaren Welle (29) ruht, die durch einen in eine zweite Aussparung . (32) eingreifenden Riegel (33) gegen
Drehung so lange gesichert ist, bis ein bei der Verstellung des beweglichen Organes
(7) im Abscheider verstellter Arm (34) schlagartig diesen Riegel (33) verstellt und die Welle (29) freigibt, so daß nach
Drehung derselben die Klinke (26) ausgelöst wird und der gewichtsbelastete Hebel
(21) niedersinken und das Absperrorgan (18) öffnen kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2830674A (en) * | 1954-02-09 | 1958-04-15 | Buehler Ag Geb | Apparatus for transporting pulverulent materials |
FR2554211A1 (fr) * | 1983-10-27 | 1985-05-03 | Tlv Co Ltd | Valve de reduction equipee d'un separateur vapeur-liquide |
-
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- DE DENDAT297057D patent/DE297057C/de active Active
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2830674A (en) * | 1954-02-09 | 1958-04-15 | Buehler Ag Geb | Apparatus for transporting pulverulent materials |
FR2554211A1 (fr) * | 1983-10-27 | 1985-05-03 | Tlv Co Ltd | Valve de reduction equipee d'un separateur vapeur-liquide |
NL8403039A (nl) * | 1983-10-27 | 1985-05-17 | Tlv Co Ltd | Reduceerklep voorzien van een dampvloeistofscheider. |
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