DE29704178U1

DE29704178U1 - Sitzmöbel mit ausschwenkbarer Fußstütze

Info

Publication number: DE29704178U1
Application number: DE29704178U
Authority: DE
Original assignee: Stanzwerk Wetter Sichelschmidt GmbH and Co KG
Current assignee: Stanzwerk Wetter Sichelschmidt GmbH and Co KG
Priority date: 1997-03-07
Filing date: 1997-03-07
Publication date: 1997-04-17
Anticipated expiration: 2007-03-08

Description

Sitzmöbel mit ausschwenkbarer Fußstütze

Die Erfindung betrifft ein Sitzmöbel mit ausschwenkbarer Fußstütze, wobei die Fußstütze aus einer insbesondere gepolsterten Platte besteht, die mittels eines an der Platte rückseitig befestigten Hebelsystems um eine horizontale, parallel zur vorderen Sitzrandkante des Sitzmöbels gerichtete Achse schwenkbar ist, wobei das Hebelsystem vorzugsweise aus paarweise angeordneten Gelenkketten, insbesondere Scherengelenken, besteht und insbesondere mit einem Rücken- und/oder Sitzteil des Sitzmöbels verstellbaren Hebelsystem zwangsgekoppelt ist, das hand- oder motorbetrieben ist.

Es sind Sitzmöbel bekannt, bei denen zur Verbesserung des Sitzkomforts eine Fußstütze ausschwenkbar angeordnet

ist. In der eingeschwenkten Lage befindet sich die Fußstütze unterhalb der vorderen Randkante des Sitzes des Sitzmöbels, während sie in der aufgeschwenkten Lage eine horizontale oder gegenüber der Horizontalen leicht geneigte Lage einnimmt, um die Füße oder auch die Unterschenkel der im Sitzmöbel sitzenden Person zu stützen. Das Ausschwenken der Fußstütze kann manuell, gegebenenfalls federkraftunterstützt, erfolgen. Es ist aber auch möglich, die Fußstütze motorisch auszuschwenken. Auch sind Sitzmöbel bekannt, bei denen ebenfalls eine ausschwenkbare Fußstütze angeordnet ist, wobei die Lehnenneigung des Sitzmöbels und gegebenenfalls auch die Neigung des Sitzteiles verstellt werden kann oder das Sitzteil verschoben werden kann, so daß beispielsweise die Rückenlehne in eine Liegeposition überführt werden kann. Dabei wird in Abhängigkeit von der Lehnenneigung oder von der Stellung des Sitzpolsters die ausschwenkbare Fußstütze gesteuert, so daß sie bei in Sitzposition befindlicher Rückenlehne eingeschwenkt ist und bei in Liegeposition befindlicher Rückenlehne vollständig ausgeschwenkt ist. Auch bei solchen Sitzmöbeln kann die Betätigung durch die benutzende Person selbst, gegebenenfalls federunterstützt, erfolgen, oder aber es ist ein Motorantrieb zum Verschwenken der entsprechenden Teile vorgesehen.

Bei allen diesen Ausführungsformen, insbesondere bei den motorbetriebenen Ausführungsformen der Sitzmöbel, ist nachteilig, daß sich die benutzende Person oder auch eine andere Person unbeabsichtigt beim Einschwenken der Fußstütze einklemmen kann, wenn nämlich Körperteile in den beim Ausschwenken gebildeten Freiraum zwischen Fußstütze und Sitzkissen oder zwischen die Unterkante und den Boden (Aufstellfläche des Sitzmöbels) gelangen.

Um dieses Problem zu vermeiden, ist schon vorgesehen worden, daß die entsprechende Platte leicht lösbar mit dem Hebelsystem rastend oder haftend verbunden ist. Hierdurch wird erreicht, daß dann, wenn Körperteile in den Freiraum zwischen ausgeschwenkter Fußstütze und vorderer Sitzkante gelangen oder in dem Bereich zwischen Boden und Fußstützenplatte und die Fußstütze eingeschwenkt wird, die die Fußstütze bildende Platte sich von dem Hebelsystem löst, sobald die Platte auf ein Hindernis, beispielsweise den entsprechenden Körperteil des Benutzers, trifft.

Nachteilig bei dieser Ausbildung ist, daß die einmal gelöste Platte der Fußstütze wieder manuell in die Ausgangslage zurückgeführt werden muß und der Montierende auf den richtigen Sitz achten muß.

Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Sitzmöbel gattungsgemäßer Art zu schaffen, bei dem eine Sicherung gegen Einklemmen von Körpergliedern an der Fußstütze gebildet ist, aber der zusätzliche Montageaufwand zum erneuten Befestigen der Fußstütze bzw. deren Platte vermieden ist.

Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, daß die Platte federnd mit den Koppeln des Hebelsystems verbunden ist, so daß die Platte zur Vermeidung des Einquetschens von Körpergliedern des Benutzers um eine vertikale und/oder horizontale Achse federnd relativ zu den Koppeln schwenkbeweglich ist.

Dadurch, daß die Platte federnd mit den Koppeln des Hebelsystems, die sich an den paarweise angeordneten Hebelenden befinden, befestigt ist, wird erreicht, daß beispielsweise beim Überführen der Fußstütze aus der ausgeschwenkten Lage in die eingeschwenkte Position und bei in dieser Position zwischen der Sitzunterkante und der Platte oder der Plattenrandkante und dem Boden befindende Körperglieder die Platte federnd nachgeben kann, so daß die Quetschgefahr für die in den Klemmspalten befindlichen Körperglieder vermieden ist. Der Benutzer kann dann die entsprechenden Körperglieder

aus dem Klemmspalt wegbewegen, wobei die Platte aufgrund der federelastischen Befestigung wieder in die Sollage zurückfedert.

Ein Lösen der Platte von den Koppeln des Beschlages und ein erneutes Montieren derselben an diesen Koppeln ist nicht erforderlich, sondern die Sollposition wird zwangsläufig durch die federnden Mittel aufrechterhalten.

Unter umständen kann bevorzugt sein, daß zur federnden Verbindung ein Gummiband oder dergleichen elastisches Mittel angeordnet ist.

Ein solches Gummiband oder dergleichen elastisches Mittel kann an den entsprechenden Teilen, der Platte bzw. den Koppeln mittels Schrauben oder dergleichen befestigt sein. Es ist aber auch möglich, eine Klemmverbindung oder eine Klettverbindung vorzusehen.

Alternativ oder zusätzlich kann auch vorgesehen sein, daß das federnde Verbindungsmittel rückseitig der Platte, vorzugsweise nur mittig derselben fixiert ist, sich quer über die Plattenbreite erstreckt und mit seinen Enden an den Koppeln der Gelenkhebelpaare

befestigt ist, die hinter den Seitenrandkanten der Platte angeordnet sind.

Aufgrund dieser Anordnung ist es möglich, die Platte sowohl um eine horizontale Achse, gebildet durch das federnde Verbindungsmittel, nach oben oder nach unten zu verschwenken. Es ist aber auch möglich, daß die Platte bei seitlichem Angriff quasi um eine Vertikalachse federnd verschwenkt wird.

Die Klemmgefahr ist also in jeder Situation gemindert bzw. vermieden.

Bevorzugt ist zudem vorgesehen, daß das federnde Verbindungsmittel an der Platte befestigt ist und mit Befestigungsmitteln leicht lösbar, insbesondere steckbar, an den Koppeln der Gelenkhebelpaare befestigbar ist.

Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausbildung ist es möglich, eine entsprechende Anordnung preiswert und ohne Änderungen der Beschlaggeometrie vorzusehen. Dabei können auch schon vorhandene Sitzmöbel nachträglich mit einer solchen Anordnung ausgerüstet werden, wozu eine leicht lösbare, insbesondere steckbare Verbindung bevorzugt ist.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und im folgenden näher beschrieben.

Es zeigt:

Figur 1 eine erfindungsgemäße Anordnung in Seitenansicht;

Figur 2 eine Einzelheit in Vorderansicht; Figur 3 die Einzelheit von oben gesehen;

Figur 4 eine vergrößerte Darstellung des Ausschnittes IV der Figur 3 gesehen;

Figur 5 und 6 unterschiedliche Stellungen in der Ansicht gemäß Figur 1 gesehen.

In der Zeichnung ist nur ein Detail eines Sitzmöbels 1 mit ausschwenkbarer Fußstütze 2 gezeigt. Dabei besteht die Fußstütze im wesentlichen aus einer gegebenenfalls gepolsterten Platte 3, die mittels eines an der Platte rückseitig befestigten Hebelsystems 4 um eine horizontale, parallel zur vorderen Sitzkante des

Sitzmöbels 1 gerichtete Achse schwenkbar ist. Das Hebelsystem 4 besteht vorzugsweise aus paarweise angeordneten Gelenkketten, insbesondere Scherengelenkketten, die mittels Koppeln 5 an der Platte 3 befestigt sind.

Erfindungsgemäß ist die Platte 3 federnd mit den Koppeln 5 des Hebelssystems 4 verbunden, so daß die Platte 3 Vermeidung des Einquetschens von Körpergliedern des Benutzers an der Sitzunterkante 6 oder an einer der Aufstandsfläche benachbarten Kante 7 um eine vertikale und/oder auch horizontale Achse federnd relativ zu den Koppeln 5 schwenkbeweglich ist. Diese Schwenkbeweglichkeit ist in Figur 5 und 6 verdeutlicht, wobei einmal die Platte 3 bei der Ausführungsform gemäß Figur 5 entgegen dem Uhrzeigersinn nach vorn verschwenkt ist, so daß der Spalt zwischen der oberen Sitzkante 6 und der oberen Kante der Platte 3 vergrößert ist und bei der Ausführungsform gemäß Figur 6 die Platte 3 im Uhrzeigersinn verschwenkt ist, so daß der Spalt zwischen der unteren Kante der Platte 3 und der unteren Kante 7 des Sesselgestells vergrößert ist. Auch ein seitliches Verschwenken um eine Vertikalachse ist möglich, um ein Einklemmen von Körpergliedern zwischen den Seitenrandkanten der Platte 3 und Teilen des Sessel-

gestells zu vermeiden.

Zur federnden Verbindung kann beispielsweise ein Gummiband oder dergleichen elastisches Mittel vorgesehen sein. Im Ausführungsbeispiel ist zur federnden Verbindung eine Blattfeder 8 angeordnet. Diese ist rückseitig der Platte 3 mittig derselben bei 9 fixiert und erstreckt sich über die gesamte Plattenbreite. Sie ist mit ihren Enden an den Koppeln 5 der Gelenkhebelpaare befestigbar. Dabei ist das federnde Verbindungsmittel 8 an der Platte 3 mit Schrauben befestigt und es sind weitere Befestigungsmittel 10 vorgesehen, mittels derer das Verbindungsmittel 8 leicht lösbar, insbesondere steckbar, an den Koppeln 5 der Gelenkhebelpaare befestigbar ist.

Die Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel· beschränkt, sondern im Rahmen der Offenbarung vielfach variabel.

Alle neuen, in der Beschreibung und/oder Zeichnung offenbarten Einzel- und Kombinationsmerkmale werden als erfindungswesentlich angesehen.

Claims

Schutzansprüche:

!.Sitzmöbel mit ausschwenkbarer Fußstütze, wobei die Fußstütze aus einer insbesondere gepolsterten Platte besteht, die mittels eines an der Platte rückseitig befestigten Hebelsystems um eine horizontale, parallel zur vorderen Sitzrandkante des Sitzmöbels gerichtete Achse schwenkbar ist, wobei das Hebelsystem, vorzugsweise aus paarweise angeordneten Gelenkketten, insbesondere Scherengelenken, besteht und insbesondere mit einem das Rücken- und/oder Sitzteil des Sitzmöbels verstellbaren Hebelsystem zwangsgekoppelt ist, das hand- oder motorbetrieben ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (3) federnd mit den Koppeln (5) des Hebelsystems (4) verbunden ist, so daß die Platte (3) zur Vermeidung des Einquetschens von Körpergliedern des Benutzers um eine vertikale und/oder horizontale Achse federnd relativ zu den Koppeln (5) schwenkbeweglich ist.
2.Sitzmöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur federnden Verbindung ein Gummiband oder dergleichen elastisches Mittel angeordnet ist.
3.Sitzmöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur federnden Verbindung eine Blattfeder (8) oder dergleichen formstabiles Mittel angeordnet ist.
4.Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das federnde Verbindungsmittel (8) rückseitig der Platte (3), vorzugsweise nur mittig derselben fixiert ist, sich quer über die Plattenbreite erstreckt und mit seinen Enden an den Koppeln (5) der Gelenkhebelpaare (4) befestigt ist, die hinter den Seitenrandkanten der Platte (3) angeordnet sind.
5. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das federnde Verbindungsmittel (8) an der Platte (3) befestigt ist und mit Befestigungsmitteln leicht lösbar, insbesondere steckbar, an den Koppeln (5) der Gelenkhebelpaare (4) befestigbar ist.