DE29618691U1 - Wildholzfang und Geschiebesperre für Wildbäche - Google Patents

Wildholzfang und Geschiebesperre für Wildbäche

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    • E02B3/02Stream regulation, e.g. breaking up subaqueous rock, cleaning the beds of waterways, directing the water flow
    • EFIXED CONSTRUCTIONS
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Description

WildhoIzfang und Geschiebesperre für Wildbäche
Die Erfindung betrifft einen Wildholzfang und eine Geschiebesperre für Wildbäche mit einem am Boden verankerten Fangorgan mit einer Vielzahl verhältnismäßig kleiner Wasserdurchlaßöffnungen .
Bei extremen Wetterereignissen, wie z.B. Wolkenbrüchen, Dauerregen und plötzlicher Schneeschmelze, reißt das in Wildbächen herabstürzende Wasser Holz und Geröll mit sich. Die dynamische Energie der oft schweren mitgerissenen Festteile kann Brücken, am Ufer stehende Gebäude und Böschungen beschädigen. Außerdem können Durchlässe und Brückendurchflüsse verstopft und verschlossen werden, so daß die Wassermassen an ungeeigneter Stelle aufgestaut werden und unerwünschte Überschwemmungen verursachen können.
Den genannten Schäden kann durch eine Wildbachverbauung vorgebeugt werden, bei der an hierfür geeigneten Stellen wasserdurchlässige Barrieren errichtet werden, die Wildholz und Geschiebe auffangen. Bisher hat man zu diesem Zweck starre Barrieren, z.B. aus Bohlen und Steinen errichtet, die mehrere im Verhältnis zum freien Querschnitt des Wildbachs verhältnismäßig kleine Wasserdurchlässe haben, an denen sich Wildholz und Geröll sammeln. Diese starren Barrieren haben den Nachteil, daß ein großer Aufwand an Material und Arbeit getrieben werden muß, um sie zu errichten und ggf. wieder abzubauen. Außerdem bilden die am Bachgrund verankerten starren Barrieren selbst einen großen Strömungswiderstand, der von Anfang an den Wasserstand an dieser Stelle ansteigen läßt. Eine Verringerung der Masse und des Volumens der starren Barrieren ist kaum möglich, weil sie sonst den stoßartigen und statischen Belastungen, denen
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sie durch das aufprallende Wildholz und die einseitig wirkende Last des aufgefangenen Geschiebes in der Praxis ausgesetzt sind, nicht Stand halten könnten.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Wildholzfang bzw. eine Geschiebesperre der eingangs genannten Art zu schaffen, die sich verhaltnisraäßxg leicht auf- und abbauen läßt und, abgesehen von der Stauwirkung des aufgefangenen Materials, einen optimalen Wasserdurchlauf gewährleistet.
Vorstehende Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Fangorgan aus wenigstens einem zwischen einem oberen und einem untern, jeweils an den Uferböschungen verankerten Tragseil aufgespannten Stahlseilnetz besteht.
Das Netz wirkt gegenüber starren Barrieren sehr leicht und zierlich. Man traut es ihm kaum zu, daß es die sehr große Belastung durch das zurückgehaltene Material und den Druck des aufgestauten Wassers aushalten kann. Dabei kommt dem Netz aber seine Nachgiebigkeit und der Kraftausgleich zwischen verschiedenen Stahlseilen und Netzteilen zugute. Es gibt daher selbst beim Auffangen schwerer Stämme und dergleichen keinen harten Aufprall, denn dieser wird abgefedert. Mit statischen Kräften sind Stahlseile sehr hoch belastbar.
Ein weiterer, ganz wesentlicher Vorteil des neuen Fangorgans besteht darin, daß das Stahlseilnetz den Strömungsquerschnitt des Wassers praktisch nicht verkleinert, also nicht selbst zum Aufstauen des Wassers beiträgt. Es ist auch in sehr einfacher Weise möglich, das Stahlseilnetz in einer solchen Höhe über dem Bett des Wildbachs anzubringen, daß es bei normalem oder bis zu einem bestimmten Maß erhöh-
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ten Wasserstand über der Wasseroberfläche hängt und weder die Strömung des Wassers behindert, noch Holz und Geröll zurückhält, die bei normalem Wasserstand ungefährlich sind. Selbstverständlich kann durch niedrigeres Aufspannen des Netzes dicht über dem Grund des Wildbachs dafür gesorgt werden, daß auch bei normalen Fließbedingungen Holz und Geschiebe zurückgehalten werden. In jedem Fall bildet nicht das Netz, sondern nur das darin aufgefangene Material einen Strömungswiderstand, der zur Erhöhung des Wasserspiegels vor der Barriere führt.
Wegen der Verteilung der Kräfte im Stahlseilnetz brauchen die die Maschen bildenden Stahlseile keinen großen Querschnitt zu haben. Es genügen meistens Durchmesser von 6 bis 8 mm. Die üblichen Randseile der Netze haben etwas größere Durchmesser von z.B. 8 bis 12 mm, und nur die Tragseile, mit denen das Netz längs seiner oberen und unteren Randkante verbunden ist, müssen einen großen Durchmesser von etwa 16 bis 28 mm haben. Die starken Tragseile sind an mindestens einem ihrer Enden mit einer Seilkausche versehen, die z.B. über einen Schäkel an einem Spiralseilanker befestigt werden kann. Darüber hinaus kann inbesondere das untere Tragseil mit Zwischenabstand zu seinen Enden an weiteren Spiralseilankern festgelegt sein.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Sie zeigt einen Querschnitt durch einen Wildbach, an dessen Uferböschungen Tragseile fest verankert sind, zwischen denen ein Stahlseilnetz aufgespannt ist.
Das Stahlseilnetz ist insgesamt mit 10 bezeichnet. Es ist in seiner Form und Größe dem abzudeckenden Querschnitt des Wildbachs angepaßt, bei dem im Beispielsfall über dem befe-
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stigten Bett ein Durchflußquerschnitt mit bestimmter Höhe H frei bleiben soll. Erst wenn der Bach, z.B. nach einem Wolkenbruch, anschwillt, kommt das Netz 10 als Wildholzfang und Geschiebesperre zur Wirkung.
Das Stahlseilnetz 10 hat normalerweise eine Maschenweite zwischen 10 &khgr; 10 und 3 0 &khgr; 30 cm. Wie in einem vergrößertem Ausschnitt angedeutet, befinden sich an den Kreuzungspunkten des die Maschen bildenden Stahlseils Kreuzschlitzklemmen, die das Stahlseil reibschlüssig zu "Netzknoten" verbinden.
Im Ausführungsbeispiel ist das Netz 10 aus einer rechten und einer linken Hälfte zusammengesetzt, die in der Mitte verbunden sind. Jede Netzhälfte ist von einem Randseil mit einer Stärke von z.B. 10 mm umgeben, das durch die Randmaschen des Netzes 10 gezogen und ebenfalls durch Kreuzschlitzklemmen mit dem die Maschen bildenden Stahlseil verbunden ist. In der Mitte sind die dort aneinanderliegenden Randseile der beiden Hälften des Netzes 10 auf der gesamten Höhe des Netzes von einem Verbindungsseil 14 vielfach umschlungen, das mit seinem oberen und unteren Ende, z.B. ebenfalls durch Kreuzschlitzklemmen, festgelegt ist.
Das Stahlseilnetz 10 ist mittels eines oberen Tragseils 16 und eines unteren Tragseils 18 im oberen Bereich des Bachquerschnitts zwischen den Uferböschungen aufgespannt. Das obere Tragseil 16 wird normalerweise stärker belastet als das untere Tragseil 18. Es könnte z.B. mit 22 mm Durchmesser einen größeren Querschnitt haben als das untere Tragseil mit z.B. 20 mm Durchmesser. Oft wird man aus Vereinfachungsgründen Stahlseile gleicher Stärke für das obere und das untere Tragseil 16, 18 verwenden. Das obere Tragseil ist durch die oberen Maschen der beiden Hälften des Netzes
10 gezogen und an seinen Enden mit Seilkauschen versehen, die an gegenüberliegenden Stellen der Ufer an dort einbetonierten Spiralseilankern 20 festgelegt sind. Die Länge des oberen Tragseils 16 ist dabei so bemessen, daß es nicht straff gespannt ist, sondern, wie in der Zeichnung gezeigt, etwas durchhängt. Auch das untere Tragseil 18 ist mit einem bestimmten Durchhang an gegenüberliegenden Spiralseilankern 22 befestigt. Es besteht aber auch die Möglichkeit, das untere Tragseil 18 durch an den Verankerungen 22 festgelegte Ösen oder Kauschen hindurchzuziehen und weiter oben an der Uferböschung an weiteren, nicht gezeigten Spiralseilankern oder den Verankerungen 20 zu befestigen. Die Zahl und Anordnung der Sprialseilanker richten sich u.a. nach der Bodenbeschaffenheit, dem Bachquerschnitt und der Belastung. So könnte z.B. auch das obere Tragseil 16 auf jeder Seite durch mehr als einen Anker gehalten sein.
Die Verankerungen 20, 22 sind im Ausführungsbeispiel sog. SiFA-Spiralseilanker mit einer aus dem Betonfundament herausragenden Rohrkausche, an der z.B. mittels eines Schäkels eine am Ende der Tragseile 16, 18 angebrachte Seilkausche leicht lösbar befestigt werden kann.
Bei einem breiteren Bach können auch ein oder mehrere in Fundamenten im Bachbett fest verankerte Stützen vorgesehen sein, welche als Einzelstützen praktisch kein Strömungshindernis bilden. In einem solchen Fall sind die Tragseile 16, 18 mit einem Ende an der Uferböschung und mit -ihrem anderen Ende an der Stütze bzw. einer der Stützen befestigt, wobei im Falle mehrerer Stützen die Tragseile der mittleren Netzabschnitte mit ihren Enden an benachbarten Stützen befestigt sind.
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Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß es keine Schwierigkeiten bereitet, z.B. nach einem Wolkenbruch das Geschiebe und das Wildholz, das sich im Netz gefangen hat, auszuräumen, ein evtl. beschädigtes Netz zu reparieren oder bei einer Änderung der Verhältnisse ein Netz zu entfernen. Da die Netze durchsichtig sind, stellen sie keine optische Beeinträchtigung des Landschaftsbildes dar.

Claims (12)

Schutzansprüche
1. Wildholzfang und Geschiebesperre für Wildbäche mit einem am Boden verankerten Fangorgan mit einer Vielzahl verhältnismäßig kleiner Wasserdurchlaßöffnungen, dadurch gekennzeichnet, daß das Fangorgan aus wenigstens einem zwischen einem oberen und einem unteren, jeweils an der Uferböschung verankerten Tragseil (16, 18) aufgespannten Stahlseilnetz (10) besteht.
2. Wildholzfang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Maschen des Stahlseilnetzes (10) durch wenigstens ein Stahlseil mit einem Durchmesser von 6 - 8 mm gebildet sind.
3. Wildholzfang nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Maschenweite des Stahlseilnetzes (10) etwa 10 &khgr; 10 bis 30 &khgr; 30 cm beträgt.
4. Wildholzfang nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Stahlseilnetz (10) an seinen Kreuzungspunkten zwischen den Maschen mit sich selbst durch Kreuzschlitzklemmen (12) reibschlüssig verbunden ist.
5. Wildholzfang nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Stahlseilnetz (10) ein durch die Randmaschen gezogenes und mit dem die Maschen bildenden Stahlseil durch Kreuzschlitzklemmen (12) verbundenes Randseil aufweist.
6. Wildholzfang nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Randseil einen Durchmesser von 8 - 12 mm hat.
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7. Wildholzfang nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragseile (16, 18) durch die Randmaschen des Stahlseilnetzes (10) gezogen sind.
8. Wildhol&zgr;fang nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragseile (16, 18) einen Durchmesser von 16 - 28 mm haben.
9. Wildholzfang nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Stahlseilnetz (10) über seine Länge aus mehreren Netzabschnitten besteht, die zwischen denselben Tragseilen (16, 18) oder oberen und unteren Tragseilabschnitten aufgespannt sind und jeweils durch an den Randseilen angreifende Verbindungselemente (14) miteinander verbunden sind.
10. Wildholzfang nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungselemente Stahlseile (14) sind, welche um die Randseile gewunden sind.
11. Wildholzfang nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragseile (16, 18) an wenigstens einem Ende mit einer Seilkausche ausgebildet sind, die über einen Schäkel an einem in die Uferböschung einbetonierten Seilanker (20, 22) befestigbar ist.
12. Wildholzfang nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Seilanker (20, 22) eine aus dem Beton vorstehende, abgedichtete Rohrkausche aufweist.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP3361005A1 (de) * 2017-02-14 2018-08-15 Mair Wilfried GmbH / Srl Bachverbauung
EP2971368B1 (de) 2013-03-15 2019-05-15 Officine Maccaferri S.p.A. Rückhaltestruktur für schuttstrom

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP2971368B1 (de) 2013-03-15 2019-05-15 Officine Maccaferri S.p.A. Rückhaltestruktur für schuttstrom
US10767330B2 (en) 2013-03-15 2020-09-08 Officine Maccaferri S.P.A. Stream debris restraining structure
EP3361005A1 (de) * 2017-02-14 2018-08-15 Mair Wilfried GmbH / Srl Bachverbauung

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