DE29614431U1 - Sitzmöbel mit einer sphärischen, beweglichen Sitzfläche - Google Patents
Sitzmöbel mit einer sphärischen, beweglichen SitzflächeInfo
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Description
Sitzmöbel mit einer sphärischen, beweglichen Sitzfläche
Die Erfindung betrifft ein Sitzmöbel mit einer sphärischen, beweglichen Sitzfläche als Teil einer Sitzkugel oder eines
Sitzballes, Derartige Sitzmöbel sind für krankengymnastische
und therapeutische Zwecke in der Orthopädie von den Krankenkassen anerkannt und bereits vielfach in Benutzung.
Auch für gesunde Personen ergibt sich ein angenehmes Sitzgefühl mit einer vorbeugenden gesundheitsfördernden Wirkung.
Durch eine lose gelagerte Sitzkugel wird infolge ihrer Ausweichbewegungen
beim Darauf-Sitzen bewirkt, daß sich der Körperschwerpunkt des Sitzenden verlagert. Das führt dazu,
daß die Wirbelsäule und die entsprechenden Muskeln aktiviert werden, um die Bewegung der Sitzkugel bzw. der Sitzfläche
auszugleichen. Der Rücken ist also stets in Bewegung,
was als dynamisches Sitzen bezeichnet wird. Die Rückenmuskulatur und die Wirbelsäule wird trainiert, gestärkt
und somit gesund erhalten. Das Sitzmöbel dient somit der Vorbeugung gegen Rückenschmerzen, Blockierungen, Verspannungen
und auch Bandscheibenschäden.
Eine einfache auf dem Fußboden liegende Sitzkugel erfüllt bereits diesen Zweck, hat aber den Nachteil, daß bei einer
Bewegung der Sitzfläche gleichzeitig eine Ortsveränderung der gesamten Kugel gegenüber dem Boden erfolgt.
Deshalb ist es bereits allgemein bekannt, Sitzkugeln durch ein Haltegestell in ihrer Lage gegenüber dem Fußboden zu
fixieren, um sie insbesondere auch für weniger in der Ausbalancierung des Gleichgewichts geübte Personen nutzen zu
können.
Eine derartige Halteeinrichtung ist bereits aus dem Gebrauchsmuster
DE GM 92 13 236 bekannt. Ein rundlicher, komprimierbarer Gegenstand wird durch einem direkt auf den Boden
stellbaren Stützring mit einer kreissegmentformigen Auflage gehalten. Die Auflage ist aber so bemessen, daß der
komprimierbare Gegenstand (Sitzball) im komprimierten Zu-
stand (Belastung) die kreissegmentförmige Auflage voll ausfüllt
und somit keine allseitige Bewegung der sphärischen Sitzfläche mehr zuläßt.
Eine Weiterentwicklung beschreibt das Gebrauchsmuster DE GM 93 06 731. In ihm ist zusätzlich am Haltegestell ein Stützring
vorgesehen, der in einem variablen Abstand zur Bodenfläche gehalten wird.
Alle diese bekannten Halteeinrichtungen bzw. Haltegestelle
dienen zwar einer sicheren Aufnahme der Sitzkugel, haben aber den Nachteil, daß die sphärische Sitzfläche nicht mehr
beweglich, höchstens noch komprimierbar ist, so daß die besondere therapeutische Wirkung nicht mehr gegeben ist.
Eine allseitige freie Bewegung der Sitzkugel bzw. ihrer sphärischen Sitzfläche wird durch die Lösungen in den deutsehen
Gebrauchsmustern 295 17 545 und 295 20 '759 beschrieben. Durch die Art der Lagerung auf Rollen oder Kugeln (DE
GM 295 17 545) oder in kardanischer Aufhängung (DE GM 295 20 759) ist es beim Sitzen kaum noch möglich, die Balance
zu halten. Da die Kraft beim Sitzen nie ausschließlich
senkrecht nach unten durch den Mittelpunkt der Kugel gerichtet ist, wirken zusätzlich Tangentialkräfte, die ein
ständiges Wegrollen der Kugel bewirken und denen durch die Bauweise der Haltegestelle nach GM 295 17 545 und 295 20
759 nur sehr geringe Reibungskräfte entgegenwirken. Es wurde zwar schon angedeutet, diese Kräfte durch eine Erhöhung
der Reibung oder durch Federn abzufangen, was aber einen unnötigen Aufwand verursacht. So wird eine freie Beweglichkeit
hervorgerufen und zugleich diese wieder eingeschränkt. Durch die hohen Gegenkräfte wird eine große Reibung
und damit verbunden ein hoher Verschleiß an der Sitzkugel
ober fläche und/oder in den Lagern erzeugt.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung ein Sitzmöbel mit einer sphärischen, beweglichen Sitzfläche zu schaffen, welches
neben einem ortsfesten Sitzbedürfnis gleichzeitig und in einfacher Weise eine allseitige Bewegung der Sitzober-
fläche bei einem optimalen Verhältnis von Tangential- und Gegenkräften erlaubt.
Diese Aufgabe wird mit den erfindungsgemäßen Merkmalen des
1. Schutzanspruchs gelöst. Vorteilhafte Weiterentwicklungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Das Sitzmöbel besitzt eine sphärische, bewegliche Sitzfläche, die als Teil einer Sitzkugel ausgebildet und von einem
Haltegestell in ihrer Lage gegenüber einer Standfläche bzw. einem Fußboden abgestützt ist. Das Haltegestell ist mit einer
Auflagefläche ausgerüstet, auf der die Sitzkugel derart
gelagert oder befestigt ist, daß mit zunehmender Rollbewegung bzw. zunehmenden Ausweichen der Sitzkugel aus der Mittellage
der Auflagefläche die Rückstellkräfte kontinuierlieh
und/oder stufenförmig wachsen.
Dazu kann die Sitzkugel in geeigneter Weise entweder an ihrem untersten Punkt mit der Auflagefläche verbunden oder
mittels symmetrischen flexiblen oder federnden Abstützungen
an der Auflagefläche befestigt sein.
Ausgehend vom Grundgedanken der Erfindung ist es in weiteren geeigneten Ausführungsformen möglich, die Sitzkugel
derart auf der Auflagefläche abrollen zu lassen, daß die
Sitzkugel allein durch die geometrische Form der Auflagefläche in ihre Grundstellung, d.h. in. die Mittellage der
Auflagefläche zurückgeführt und/oder durch seitliche Bande
begrenzt ist. Auch Kombinationen zwischen verschiedenen Ausführungsformen sind denkbar.
Neben der Wirkung des Haltegestells als Begrenzung der Abrollfläche,
bestehend aus einer Auflageflache und Stütz-
oder Abstandselementen, wie Füße oder dgl., zur Abstützung gegenüber einer Standfläche, dient das Haltegestell der
Verkleinerung der Sitzkugel und einer Verbesserung der Sitzqualität. Ohne diesem Haltegestell werden große Sitzkugeln
oder Bälle benötigt, die aufgrund ihres Durchmessers einen großen Raum einnehmen und die Beinfreiheit einschränken.
An Hand von Zeichnungen werden einige mögliche Ausführungsbeispiele
der erfinderischen Lösung näher dargestellt.
Es zeigen:
Fig, 1 Sitzkugel mit Haltegestell und muldenförmiger Auflagefläche.
Fig. 2 Sitzkugel nach Fig. 1 mit zusätzlicher Befestigung am Haltegestell.
Fig. 3 Sitzkugel mit zentrischer Arretierung auf der Auflagefläche.
Fig. 4 Sitzkugel mit symmetrischer Befestigung an der Auflagefläche.
Fig. 5 Sitzkugel mit Zentrierung durch einen die Auflagefläche bildenden flachen Hohlkegel.
Fig. 6 Sitzkugel mit einer durch Bande begrenzte Auflagefläche.
Fig. 7 Sitzkugel mit einer punktweisen Begrenzung der Auflagefläche.
Fig. 8 Sitzkugel mit einer flexiblen Auflagefläche.
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In Fig. 1 ist ein Sitzmöbel mit einer sphärischen, beweglichen Sitzfläche 1 in Form einer Sitzkugel 2 und einem Haltegestell
3 dargestellt. Das Haltegestell 3 besitzt eine muldenförmige Auflagefläche 4. Ein dem Radius der Mulde näherungsweise
entsprechender Radius ist dabei wesentlich größer als der Radius der Sitzkugel 2 ausgebildet. Dadurch
ist eine begrenzte Rollbewegung der Sitzkugel 2 auf der Auflagefläche 4 möglich, wobei die Rückstellkräfte mit
steigender Abweichung der Sitzkugel 2 aus der Mittellage der Auflagefläche 4 stetig wachsen.
In der Darstellung nach Fig. 2 ist die Sitzkugel 2 zusätzlich durch Bänder 5, die durch die Auflagefläche 4 hindurch
verknotet sind, in ihrer Mittellage fixiert. Diese können
entweder direkt an der Sitzkugel 2 befestigt oder mit einem über die Sitzkugel 2 gezogenen Stoff- oder Lederbezug, der
in unterschiedlich gestalteter Form die Sitzkugel 2 umgibt, verbunden sein.
Die Befestigung der Sitzkugel 2 an der Auflagefläche 4 hat
eine weitere Begrenzung der Ausweichmöglichkeiten der Sitzkugel 2 zur Folge und den zusätzlichen Effekt, daß die
Sitzkugel 2 und das Haltegestell 3 zusammen transportiert werden können. Dazu ist es denkbar, die Sitzkugel 2 oder
ihren Stoffbezug zusätzlich mit Trageschlaufen zu versehen.
Bei dem Sitzmöbel nach Fig. 3 ist die Sitzkugel 2 über eine öse oder Schlaufe 6 mit dem Haltegestell 3 verbunden. Die
Auflagefläche 4 ist eben ausgeführt und besitzt in ihrer
Mitte eine Bohrung 7, durch die die öse oder Schlaufe 6 hindurchgezogen und in geeigneter Weise befestigt ist.
Diese Befestigungsart muß ausreichend lose, elastisch oder flexibel sein, so daß ein begrenztes Ausweichen der Sitzkugel
2 aus der Mittellage der Auflagefläche 4 möglich ist.
Auch die Anordnung eines Gumminippels oder einer Feder ist denkbar.
In Fig. 4 ist die Sitzkugel 2 ebenfalls elastisch mit der Auflagefläche 4 oder dem Haltegestell 3 verbunden. Jedoch
nicht am untersten Punkt der Sitzkugel 2, wie in Fig. 3 dargestellt, sondern durch symmetrische, ringförmig angeordnete,
federnde oder elastische Befestigungselemente 8.
Fig. 5 ähnelt der Darstellung nach Fig. 1, wobei die Auflagefläche
4 zur Zentrierung der Sitzkugel 2 aus einem flachen Hohlkegel besteht.
Eine andere Aus führungs form des Sitzrnöbels, bei dem die
Rückstellkräfte beim Ausweichen der Sitzkugel 2 aus der
Mittellage auf der Auflagefläche 4 nicht kontinuierlich
sondern stufenförmig wachsen, ist aus Fig. 6 zu entnehmen. Die Zentrierung der Sitzkugel 2 erfolgt durch eine ringförmige
Bande oder Begrenzung 9.
Die Begrenzung oder Zentrierung kann auch, wie in Fig. 7 dargestellt ist, punktförmig erfolgen. In einer besonderen
gestalterischen Variante des Sitzmöbels ist die Auflagefläche 4 mit den Füßen 10 des Haltegestells 3 derart verbunden,
daß die Füße 10 nach oben über die Auflagefläche 4
hinaus verlängert sind und somit gleichzeitig der Zentrierung dienen.
Zusätzlich ist die Sitzkugel 2 nach Fig. 7 oder deren Bezug durch verknotete Bänder oder eine Schleife 11 im Zentrum
der Auflagefläche 4 befestigt.
In Fig. 8 wird die durch das Haltegestell 3 getragene Auflagefläche
4 aus einem elastischen Material 12 gebildet. Dieses Material 12 kann ein Stoff oder eine Plane sein,
oder aus einem Flechtwerk elastischer oder flexibler Bänder bestehen.
Neben den dargestellten Ausführungsbeisspielen sind ausgehend
von dem Grundgedanken der Erfindung weitere Varianten oder Kombinationen aus verschiedenen Ausführungen denkbar.
Claims (18)
1. Sitzmöbel mit einer sphärischen, beweglichen Sitzfläche als Teil einer Sitzkugel und mit einem Haltegestell, welches
die sphärische Sitzfläche in ihrer Lage gegenüber einer Standfläche bzw. einem Fußboden abstützt, dadurch
gekennzeichnet, daß das Haltegestell (3) eine Auflagefläche (4) besitzt und die Sitzkugel (2) in ihrem unteren
Bereich derart mit der Auflagefläche (4) verbunden ist,
daß mit zunehmender Rollbewegung bzw. zunehmenden Ausweichen der Sitzkugel (2) aus der Mittellage der Auflagefläche
(4) die Rückstellkräfte kontinuierlich und/oder stufenförmig wachsen.
2. Sitzmöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sitzkugel (2) in der Mitte der Auflagefläche (4) an
dem untersten Punkt ihrer Oberfläche allseitig beweglich fixiert ist.
3. Sitzmöbel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sitzkugel (2) an ihrer untersten Stelle durch eine
öse, Schlaufe oder Feder (5, 6, 11) in der Mitte der Auflagefläche (4) gehalten ist.
4. Sitzmöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Beweglichkeit der Sitzkugel (2) auf der Auflagefläche
(4) durch Bande (9) begrenzt ist.
5. Sitzmöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sitzkugel (2) durch flexible und/oder federnde symmetrische
Abstützungen oder Befestigungselemente (8) in ihrer Beweglichkeit auf der Auflagefläche (4) eingeschränkt
ist.
6. Sitzmöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sitzkugel (2) in einer Senke der Auflagefläche (4)
fixiert ist.
7. Sitzmöbel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein der Senke näherungsweise entsprechender Radius wesentlich
größer als der Radius der Sitzkugel (2) ist.
8. Sitzmöbel nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Senke sphärisch oder kegelförmig ausgebildet ist.
9. Sitzmöbel nach Anspruch 6, 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis Radius der Sitzkugel zum Radius
der Senke mindestens 1:2 bis l:oo beträgt.
10. Sitzmöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sitzkugel (2) in ihrer unteren Hälfte steif und in
der oberen Hälfte weich bzw. elastisch ausgeführt ist.
11. Sitzmöbel nach Anspruch 1 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Hälfte der Sitzkugel (2) als eine steife
Schale ausgebildet ist, in die paßfähig ein komprimierbarer Ball eingelegt ist.
12. Sitzmöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sitzkugel (2) auf einem über die Auflagefläche (4)
nicht fest gespannten oder fest gespannten federnden oder flexiblen Material (12) aufliegt.
13. Sitzmöbel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
das über die Auflagefläche (4) gespannte Material (12)
ein Stoff oder eine Plane ist oder aus einem elastischen Materialgeflecht besteht.
14. Sitzmöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sitzkugel (2) mit einem Bezugsstoff überzogen ist.
15. Sitzmöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Bezugsstoff über elastische Befestigungsmittel (5,
11) mit der Auflagefläche (4) bzw. dem Haltegestell (3)
verbunden ist.
16. Sitzmöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Sitzkugel (2) bzw. dem Bezugsstoff Trageschlaufen angebracht
sind.
17. Sitzmöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Haltegestell (3) zur Abstützung gegenüber einer
Standfläche Füße (10) besitzt.
18. Sitzmöbel nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß
die Füße (10) in ihrer Länge verstellbar sind.
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Cited By (2)
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- 1996-08-10 DE DE29614431U patent/DE29614431U1/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (6)
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