DE29613616U1 - Einstückiger, aus Kunststoff bestehender Hufbeschlag - Google Patents

Einstückiger, aus Kunststoff bestehender Hufbeschlag

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    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
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Description

1. Boris Eberhard, Obere Hauptstr. 19, D-87782 Oberegg
2. Herbert Mrozik, Narzissenweg 6, D-87662 Aufkirch
Einstückiger, aus Kunststoff bestehender Hufbeschlag.
Die Erfindung betrifft einen einstückigen, aus Kunststoff bestehenden Hufbeschlag, mit einem hufeisenförmigen Hauptteil, dessen Schenkel durch einen Verbindungssteg miteinander verbunden sind, wobei die Verbindung derart elastisch ist, daß sich die Schenkel bei Belastung und Entlastung aufeinander zu und voneinander weg bewegen können, wobei ferner die auf einer Basis geformte Lauffläche des Hufbeschlags mit einer Profilierung versehen ist, und die Nägel in Nagelfurchen unterhalb der Lauffläche versenkt sind.
Als Alternative zu dem üblichen Hufeisen hat sich in letzter Zeit der Einsatz von aus Kunststoff bestehenden Hufbeschlägen mehr und mehr durchgesetzt.
Der überwiegende Teil bekannter Hufbeschläge aus Kunststoff weist eine geschlossene Ringform auf, d.h. der hufeisenförmige Hauptkörper ist an den Schenkelenden durch einen Verbindungssteg geschlossen. Da der Pferdehuf jedoch nicht starr ist, sondern bei jeder Be- und Entlastung sich die Trachten aufweiten und wieder verengen, wird trotz einer gewissen Elastizität des verwendeten Kunststoffs durch diese Beschlagsform der Hufmechanismus außer Kraft gesetzt. Darüber hinaus kann sich bei längerer Benutzung der Tragrand des Hufes in den Kunststoff eingraben, so daß auch ein Gleiten der Trachten auf dem Beschlag nicht mehr möglich ist.
Beispiele derartiger bekannter Hufbeschläge in geschlosse-
ner Ringform sind im Stand der Technik durch das deutsche Gebrauchsmuster G 94 00 618.0, das deutsche Gebrauchsmuster G 94 09 971.5 und das deutsche Gebrauchsmuster G 94 12 221.0 gegeben,
&dgr;
Eine gewisse Verbesserung hinsichtlich der Berücksichtigung des Hufmechanismus bringt die aus dem deutschen Gebrauchsmuster G 94 03 500.8 bekannte Konstruktion eines Hufbeschlags aus Kunststoff, bei welchem der Verbindungssteg in Richtung der Zehe des Beschlages versetzt angeordnet ist, d.h. nicht mehr unmittelbar die Schenkelenden miteinander verbindet, und bei welcher konstruktive Vorkehrungen in der Ausgestaltung des Verbindungssteges getroffen sind, daß dieser eine gewisse Elastizität erhält. Da jedoch bekanntermaßen bei der Bewegung des barhuf gehenden Pferdes der Strahl des Hufes eine wichtige Funktion, nämlich die Funktion der "Durchblutungspumpe" hat, indem der Strahl bei jedem Auf- und Abhufen durch Aufweitung der Trachten und Berührung des Bodens mitträgt und folglich die Blutzirkulation unterstützt, besteht der Nachteil dieser bekannten Ausführungsform im wesentlichen darin, daß der Verbindungssteg von der Laufsohle entfernt nach oben gewölbt ausgebildet ist und daher bei der Bewegung des Pferdes die Funktion des Strahls außer Kraft gesetzt ist.
Ein weiterer ganz wesentlicher Nachteil sämtlicher oben beschriebener bekannter Hufbeschläge besteht ferner noch darin, daß die verwendeten Kunststoffe es nicht gestatten, genau die Stelle zu prüfen, an welcher die Nägel in das Hufhorn geschlagen werden, da aufgrund der Undurchsichtigkeit der Kunststoffe die sogenannte weiße Linie nicht kontrolliert werden kann und es somit zu Vernagelungen und schmerzhaften Verletzungen der Pferde kommen kann. Dies kann nur dadurch vermieden werden, daß beim Beschlag vergleichsweise zeitaufwendig Messungen vorgenommen werden und die Kunststoffhufbeschläge an den entsprechenden Stellen vorgebohrt werden. Ein weiterer wesentlicher Nachteil der oben beschriebenen Hufbeschläge besteht noch darin, daß
beim frisch beschlagenen Huf die Nagelköpfe die Lauffläche überragen, so daß das Pferd auf hartem Untergrund praktisch nur auf den Nägeln läuft. Aufdruckkräfte und Vibrationen werden folglich durch die Berührungsfläche zwischen Nagel und Hornsubstanz auf den Huf übertragen, was für eine gesunde Entwicklung des Hufes nachteilig ist. Darüber hinaus werden beim Aufhufen, beispielsweise bei schiefer Fußung als Folge von Stellungsfehlern, erhebliche Scherkräfte erzeugt, welche die Nägel vorzeitig lösen können.
Bei einem Hufbeschlag der eingangs definierten Art, wie er in der DE-OS 44 04 160 näher beschrieben ist, wird ein Teil der dem oben erwähnten Stand der Technik anhaftenden Nachteile vermieden. Dieser bekannte Hufbeschlag weist tief in die Lauffläche eingelassene Nagelfurchen auf, so daß die Nägel vollständig unter die Lauffläche versenkt werden können. Ferner sind die Schenkelenden dieses bekannten Beschlages durch eine zieharmonikaahnliche Struktur miteinander verbunden, so daß dieser bekannte Hufbeschlag insbesondere im Bereich der Trachten mit der natürlichen Bewegung des Hufes mitgehen kann. Innerhalb der Nagelfurchen ist bei diesem bekannten Beschlag eine gewisse Durchsichtigkeit durch starke Schwächung des Materials erreicht, so daß auch beim Nageln die weiße Linie annähernd beobachtet werden kann. Ein Nachteil dieses bekannten Hufbeschlages besteht jedoch darin, daß die scharfkantige, zieharmonikaahnliche Struktur unmittelbar unter dem am stärksten tragenden Teil des Strahls liegt, so daß es hier zu Reizungen und Drückstellen kommen kann. Durch die starke Schwächung des Materials in den Nagelfurchen zur Erzielung einer gewissen Transparenz ist es darüber hinaus notwendig, speziell geformte Metallteile zusätzlich zu verwenden (sh. "Freizeitreiten und -fahren" 3/96, Seiten 24, 25), so daß das Beschlagen eines Pferdes mit diesem bekannten Beschlag ausgesprochen umständlich ist.
Im gesamten Stand der Technik hat man sich darüber hinaus offensichtlich keinerlei Gedanken über die richtige Härte
des verwendeten Kunststoffs gemacht, nachdem hier vollständig unterschiedliche Materialien verwendet werden.
Ausgehend von einem bekannten Hufbeschlag der eingangs genannten Art liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die dem Stand der Technik anhaftenden Nachteile zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird bei einem einstückigen, aus Kunststoff bestehenden Hufbeschlag der oben erwähnten Art im wesentliehen dadurch gelöst, daß der Hufbeschlag aus einem transparenten oder durchsichtigen Kunststoff besteht, daß der elastische Verbindungssteg der Schenkel als Strahlstütze ausgebildet ist und in der Ebene der Lauffläche liegend trägt, und daß die Nagelfurchen durch im wesentlichen quer zu den Schenkeln verlaufende Stege gebildet sind.
Abgesehen von der vollständigen Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe wird durch diese Merkmalskombination insbesondere der Vorteil erzielt, daß jeweils die optimale Stelle des Nageins bezüglich der weißen Linie einwandfrei möglich ist, und daß der erfindungsgemäße Hufbeschlag in natürlicher Weise den Hufmechanismus ablaufen läßt, wie bei barhuf gehenden Pferden, da der Strahl getragen durch die Strahlstütze an jeder Bewegung teilnimmt, und unter Vermittlung der Strahlstütze bei jedem Auffußen Bodenkontakt erhält. Die quer zu den Schenkeln verlaufenden Stege, welche die Nagelfurchen definieren, bilden gleichzeitig einen wesentlichen Teil der Profilierung der Lauffläche.
Im einzelnen ist es bevorzugt, daß die Stege als konzentrische Kreissegmente von um einen in der Symmetrieachse vor dem Zehenbereich liegenden Punkt gezogenen Kreisen geformt sind. . Hierdurch wird der Vorteil erzielt, daß die Punkte des Eintreibens der Nägel jeweils optimal entsprechend der Hufgröße gewählt werden können, so daß eine geringere Anzahl von verschiedenen Größen des erfindungsgemäßen Hufbeschlages erforderlich ist, um die verschiedenartigsten Hufe
beschlagen zu können.
Hierbei ist es im einzelnen bevorzugt, daß die Stege die Kanten des Beschlags in Winkeln zwischen 70° und 140° schneiden.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform nach der Erfindung kann dadurch geschaffen werden, daß der Beschlag aus einem Kunststoff mit einer Härte von Shore D 50 bis 72 besteht. Diese Härte entspricht etwa der Härte des natürlichen Hufhorns, wobei ein zu weiches Material eine zu hohe Reibung erzeugen würde, während ein zu hartes Material eine hohe Rutschgefahr bedeutet. Erfindungsgemäß wird daher die Kombination einer stark profilierten Lauffläche mit etwas härterem Material als bisher üblich vorgeschlagen.
Ferner ist es bevorzugt, daß der Kunststoff einen Dämpfungswert, d.h. einen mechanischen Verlustfaktor tan <£ von mindestens 10 bei Temperaturen zwischen -20 und +4O0C aufweist. Derartig hohe Dämpfungswerte sind bevorzugt, um die Sehnen und Gelenke des Pferdes zu schonen.
Eine vorteilhafte Weiterbildung nach der Erfindung besteht darin, daß der Kunststoff einen Druckverformungsrest bei 220C und 70 Stunden von 40% und bei 700C und 24 Stunden von 60% nicht überschreitet. Hierdurch wird sichergestellt, daß die Druckverformung des Materials weitgehend im elastischen Bereich bleibt, d.h. reversibel ist, was von wesentlicher Bedeutung ist, um bei den üblichen Verwendungstemperaturen die Funktionsfähigkeit der Profilierung der Lauffläche zu erhalten.
Um einen vorzeitigen Ersatz des Hufbeschlags zu vermeiden, wird bevorzugt ein Kunststoff gewählt, der eine Abriebsfestigkeit von mindestens 45 mm3 aufweist.
Geeignete und besonders bevorzugte Materialien in diesem Zusammenhang sind thermoplastische Elastomere, wie bei-
spielsweise thermoplastische Polyetherester, thermoplastisches Polyurethan oder thermoplastisches PoIyetheramid.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform nach der Erfindung ist der Zehenbereich der Lauffläche mit einem flexibel verformbaren Profil versehen. Hierbei kann es sich um Stege oder Noppen handeln, die jedoch keine Querverbindungen untereinander erhalten, um zu erreichen, daß diese Profilierungselemente beim Auffußen sich eventuell durch Scherwirkung flexibel verformen können. Auf diese Weise wird die Reibung zum Untergrund minimiert, was sich wiederum günstig auf den Materialverschleiß auswirkt, der im vorderen Zehenbereich am größten ist.
Im einzelnen ist es auch möglich, die Strahlstütze mit einem Profil auf der Seite der Lauffläche zu versehen, um dadurch einerseits eine erhöhte Rutschsicherheit und andererseits ein aktives Mitarbeiten des Strahls zu unterstützen.
Da der Huf nur im Bereich der weißen Linie genagelt werden kann und jeder Huf geometrisch unterschiedlich beschaffen ist, sollten die Abstände der die Nagelfurchen bildenden Stege derart bemessen sein, beispielsweise 4 bis max. IO mm, daß jeder handelsübliche Hufnagel vollständig versenkt werden kann. Da Hufnägel üblicherweise bis maximal zur Mitte des Hufes verwendet werden, weisen bevorzugt die ersten fünf Stege nach dem Zehenbereich einen größeren Abstand auf als die weiteren Stege, welche engere Abstände haben können. Beim Umbeschlagen kann durch diese Gestaltung der Nagelkopf zwischen den Stegen mühelos mit den handelsüblichen Nagelziehzangen im konischen Bereich des Nagelkopfes erfaßt werden, um den Nagel zu ziehen. Ein Ausgraben des Nagelkopfes ist nicht mehr erforderlich.
Im einzelnen ist es zur Erhöhung der Stabilität bevorzugt, außerhalb des Nagelbereichs die Stege durch ein oder mehrere Querstreben miteinander zu verbinden.
Bevorzugt ist es, daß die Stege und die Profile etwa 4 bis 10 mm hoch und die Basis etwa 4 bis 10 mm stark ausgebildet ist.
5
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform nach der Erfindung ist der Übergang zwischen der Strahlstütze und den Schenkeln im Querschnitt vermindert und bogenförmig gestaltet. Der bis maximal zur Mitte des Beschlages nach vorne versetzte und als Strahlstütze ausgebildete Verbindungssteg weist ferner bevorzugt eine in Längsrichtung vergrösserte, den Strahl im tragenden Bereich abdeckende Fläche auf. Diese konstruktiven Merkmale haben den Vorteil, daß sich die Schenkel bei Krafteinwirkung, wie sie beim Auffußen entsteht, nach außen bewegen können und der Strahl aktiv an dieser Bewegung teilnimmt, so daß der natürliche Hufmechanismus erhalten bleibt. Dadurch, daß der Beschlag auf diese Weise an der Bewegung teilnehmen kann, wird der Abrieb an den Trachten, welcher sonst durch Reibung auf dem Beschlag entsteht, verhindert. Somit wirkt der Beschlag auch .unterstützend bei den verschiedenen orthopädischen Maßnahmen, wie z.B. Stellungskorrekturen, bei denen die Höhe der Trachten möglichst erhalten bleiben soll.
Ferner ist es bevorzugt, daß der oder die Aufzüge an dem Beschlag bündig vor der Kontur des Hufbeschlages vorgesetzt sind, da hierdurch aufwendige und die Hufwand schwächende Maßnahmen vermieden werden können.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von in den Zeichnungen beispielhaft veranschaulichten Ausführungsformen näher erläutert.
Es zeigt:
FIGUR- 1 eine schematische Unteransicht, d.h. Ansicht der Lauffläche des erfindungsgemäßen Hufbeschlages;
FIGUR 2 eine Seitenansicht des Hufbeschlags gemäß Figur 1 in schematischer Darstellung;
FIGUR 3 eine Detailansicht eines die Profilierung im Zehenbereich bildenden Noppens im vergrößerten Maßstab;
FIGUR 4 eine Detailansicht der die Nagelfurchen und ein Teil der Profilierung der Lauffläche bildenden Stege, und
FIGUR 5 eine schematische Schnittdarstellung der Gestaltung der Strahlstütze.
Wie in den Zeichnungen dargestellt, besteht der Hufbeschlag 1 aus einem hufeisenförmigen Hauptteil 2 mit Schenkeln 3 und 4, welche durch einen allgemein mit 5 bezeichneten Verbindungssteg miteinander verbunden sind. Der einstückige Beschlag weist eine auf einer Basis 6 geformte Lauffläche 7 auf, die eine allgemein mit 8 bezeichnete Profilierung hat.
In der Profilierung 8 sind Nagelfurchen 9 ausgebildet, die es gestatten, daß die nicht dargestellten Nägel unter die Lauffläche 7 versenkt werden können.
Erfindungsgemäß besteht der Hufbeschlag 1 aus einem transparenten oder durchsichtigen Kunststoff, der das Aufnageln erleichtert und schmerzhafte Vernagelungen vermeidet, indem zumindest im Nagelbereich die weiße Linie für den Hufschmied sichtbar bleibt.
Bei dem verwendeten Kunststoff, aus welchem der Beschlag 1 besteht, handelt es sich um einen Kunststoff mit einer Härte von Shore D 50 bis 72, was, wie oben bereits erwähnt, der natürlichen Härte des Hufhorns entspricht. Um hohe Dämpfungswerte zur Stoßdämpfung zur Schonung der Sehnen und Gelenke zu erreichen, sollte die stark temperaturabhängige Dämpfung des Materials Maximalwerte im Bereich der normalen Gebrauchstemperatur von -200C bis +4O0C erreichen, wobei die diesbezüglichen Dämpfungswerte entsprechend dem mecha-
nischen Verlustfaktor tan £ mindestens &Igr;&Ogr;"1 erreichen sollte. Die Druckverformung des Materials soll weitgehend im elastischen Bereich, d.h. reversibel sein, um die Funktionsfähigkeit der Profilierung der Lauffläche 7 zu erhalten. Daher soll die bleibende plastische Druckverformung des Materials möglichst gering sein, wobei ein Druckverformungsrest nach DIN 53517 bei 220C und 70 Stunden von 40% und bei 700C und 24 Stunden von 60% nicht überschritten werden soll.
Um einen vorzeitigen Ersatz des Hufbeschlages zu vermeiden, soll der Kunststoff von der Abriebsfestigkeit derart gewählt werden, daß mindestens eine in der Regel 6 bis 10 Wochen dauernde Beschlagsperiode gewährleistet ist. Zu diesem Zweck sollte der verwendete Kunststoff eine Abriebsfestigkeit von mindestens 45 mm3 nach DIN 53516 aufweisen.
Insbesondere für diese Zwecke sind als Kunststoffe thermoplastische Elastomere (TPE) geeignet, wie thermoplastische Polyetherester (TPE-E), thermoplastische Polyurethane (TPE-U) und thermoplastische Polyetheramid (TPE-A).
Wie aus Figur 1 ersichtlich, sind die die Nagelfurchen 9 bildenden Stege 11 als konzentrische Kreissegmente 12 von um einen in der Symmetrieachse vor dem Zehenbereich 13 liegenden Punkt gezogenen Kreisen geformt.
Die Stege 11 schneiden hierbei die Kanten 14, 15 des Beschlags in Winkeln zwischen 70° und 140°. Hierdurch wird der Hufbeschlag besonders variabel für die Nagelaufnahme, da ein Huf ja nur im Bereich der weißen Linie genagelt werden kann und jeder Huf geometrisch unterschiedlich ist. Durch die bogenförmige Anordnung der Stege 11 bezüglich des Tragrandes der Hufe kann daher der Nagel bei jedem Huf sieher in die weiße Linie genagelt werden.
Da ferner üblicherweise beim Beschlag sechs bis maximal acht Nägel verwendet werden, d.h. die Hufnägel bis maximal
zur Mitte des Hufes verwendet werden, weisen die ersten fünf Stege 11 nach dem Zehenbereich 13 größere Abstände auf, während die weiteren Stege 11 hinter dem Nagelbereich lediglich der Profilierung 8 der Lauffläche 7 dienen und somit in engeren Abständen angeordnet werden können. Die Höhe der Stege 11 ist hierbei derart bemessen, daß die Hufnägel vollständig unter die Lauffläche 8 versenkt werden können.
Die erfindungsgemäß vorgesehene Strahlstütze 10, welche den Verbindungssteg 5 zwischen den Schenkeln 3 und 4 des Beschlags 1 bildet, ist ebenfalls bevorzugt mit einem Profil 18 auf der Seite der Lauffläche 7 versehen. Die den Verbindungssteg 5 bildende Strahlstütze 10 dient zur Stabilisierung der Schenkel 3 und 4 und gleichzeitig zur Unterstützung des HufStrahls. Wie gezeigt, ist der Verbindungssteg 5, d.h. die Strahlstütze 10, von hinten bis maximal zur Mitte des Beschlages versetzt angeordnet. Der Übergang zwischen der Strahlstütze 10 und den Schenkeln 3 und 4 ist deutlich schwächer ausgebildet und verläuft nicht rechtwinklig zu den Schenkeln, sondern bogenförmig, um hierdurch eine Auswärts- und Einwärtsbewegung der Schenkel 3 und 4 beim Auf- und Abfußen zu ermöglichen.
Der Mittelbereich 19 der Strahlstütze 10 ist als in Längsrichtung vergrößerte, den Strahl im tragenden Bereich abdeckende Fläche ausgebildet, wodurch der Strahl im Bereich um die mittlere Strahlfurche abgedeckt wird, d.h. dort, wo der Strahl beim natürlichen Barhuf eine tragende Funktion hat. Nach vorne ist der Mittelbereich 19 dem keilförmigen Strahl angepaßt, überdeckt diesen jedoch nicht vollkommen, was auch nicht erforderlich ist, da der Strahl zur Spitze hin flach ausläuft und dort keine tragende Funktion hat.
Im Mittelbereich 19 kann eine zusätzliche Profilierung 18, wie beispielsweise die dargestellten Noppen oder Stege, vorgesehen sein, welche flächenbündig mit der Lauffläche 7 des Hufbeschlags 1 sind. Hierdurch erfährt beim Auffußen
der Strahl die natürliche Druckeinwirkung, was die Pumpwirkung des Strahls fördert.
Wie ferner gezeigt, ist die Profilierung 16 im Zehenbereich 13, welche beim Ausführungsbeispiel ebenfalls durch Noppen gebildet ist, derart gestaltet, daß keine Querverbindung zwischen den Noppen vorgesehen ist. Hierdurch wird erreicht, daß sich diese Noppen 17 flexibel verformen können, um die Reibung zum Untergrund zu vermeiden.
Wie ferner aus Figur 2 ersichtlich, weist der erfindungsgemäße Hufbeschlag 1 bevorzugt eine Zehenrichtung auf, welche durch entsprechende Verringerung des Profils auf der Lauffläche 7 gebildet ist, d.h. die Oberseite der Basis 6, welehe die Kontaktfläche zum Huf herstellt, bleibt eben, so daß keine aufwendigen Anpassungsarbeiten des Hufes an den Beschlag erforderlich sind.
Ebenso ist bevorzugt der in den Figuren 1 und 2 dargestellte Aufzug 24 derart gestaltet, daß er vollständig bündig vor die Kontur des Hufbeschlags 1 vorgesetzt ist, d.h. der innere Radius des Aufzuges 24 fluchtet mit dem Außenumfang des Beschlags 1. Dadurch wird im Gegensatz zu nicht ganz vollständig vorgesetzten Aufzügen eine aufwendige Bearbeitung durch Raspeln vermieden, da der Huf im Bereich des Aufzugs 24 nicht besonders zu bearbeiten ist. Bei Bedarf kann der Aufzug 24 durch Abschneiden entfernt werden, wenn dies beispielsweise bei orthopädischen Maßnahmen, wie z.B. Hufrehe oder Flachhuf, angezeigt ist.
Sämtliche aus der Beschreibung, den Ansprüchen und Zeichnungen hervorgehenden Merkmale und Vorteile der Erfindung, einschließlich konstruktiver Einzelheiten und räumlicher Anordnungen, können sowohl für sich selbst als auch in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein.

Claims (20)

Patentanwälte Brose & Brose Dipl.-Ing. Karl A. Brose j Dipl.-Ing. D. Kar! Brose Dipl.-Ing. Alexander Beck Pcetf. 1164 - LeutsiettenerStr. 4Z 07 08 1996 » D-82301 Stamberg TW. 08151/72412-Fax-/72712 DBr-au
1. Boris Eberhard, Obere Hauptstr. 19, D-87782 Oberegg
2. Herbert Mrozik, Narzissenweg 6, D-87662 Aufkirch
SCHÜTZANSPRÜCHE
1. Einstückiger, aus Kunststoff bestehender Hufbeschlag mit einem hufeisenförmigen Hauptteil, dessen Schenkel durch einen Verbindungssteg miteinander verbunden sind, wobei die Verbindung derart elastisch ist, daß sich die Schenkel bei Belastung und Entlastung aufeinander zu und voneinander weg bewegen können, wobei ferner die auf einer Basis geformte Lauffläche des Hufbeschlags mit einer Profilierung versehen ist, und die Nägel in Nagelfurchen unterhalb der Lauffläche versenkt sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Hufbeschlag (1) aus einem transparenten oder durchsichtigen Kunststoff besteht, daß der elastische Verbindungssteg (5) der Schenkel (3, 4) als Strahlstütze (10) ausgebildet ist und in der Ebene * der Lauffläche liegend trägt, und daß die Nagelfurchen (9) durch im wesentlichen quer zu den Schenkeln (3, 4) verlaufende Stege (11) gebildet sind.
2. Hufbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege (11) als konzentrische Kreissegmente (12) von um einen in der Symmetrieachse vor dem Zehenbereich (13) liegenden Punkt gezogenen Kreisen geformt sind.
3. Hufbeschlag nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stege (11) die Kanten (14, 15) des Beschlags (1) in Winkeln zwischen 70° und 140° schneiden.
4. Hufbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Beschlag (1) aus einem Kunststoff mit einer Härte von Shore D 50 bis 72 besteht.
5. Hufbeschlag nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff einen Dämpfungswert, d.h. einen mechanischen Verlustfaktor tan S von mindestens &Igr;&Ogr;"1 bei Temperaturen zwischen -20° und +40° C aufweist.
6. Hufbeschlag nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff einen Druckverformungsrest (DIN 53517) bei 22°C und 70 Stunden von 40% und bei 7O0C und 24 Stunden von 60% nicht überschreitet.
7. Hufbeschlag nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff eine Abriebsfestigkeit von mindestens 45 mm (DIN 53516) aufweist.
8. Hufbeschlag nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Kunststoff ein thermoplastisches Elastomer (TPE) ist.
9. Hufbeschlag nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff ein thermoplastischer Polyetherester (TPE-E) ist.
10. Hufbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff ein thermoplastisches Polyurethan (TPE-U) ist.
11. Hufbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff ein thermoplastisches Polyetheramid (TPE-A) ist.
12. Hufbeschlag nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Zehenbereich (13) der Lauffläche (7) mit einem flexibel verformbaren Profil (16) versehen ist.
13. Hufbeschlag nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten fünf Stege (11) nach dem Zehenbereich (13) einen größeren Abstand voneinander als die nachfolgenden Stege (11) aufweisen.
14. Hufbeschlag nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlstütze (10) mit einem Profil (18) auf der Seite der Lauffläche (7) versehen ist.
15. Hufbeschlag nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege (11) und Profile (16, 18) 4 bis 10 mm hoch und die Basis (6) 4 bis 10 mm dick ausgebildet ist.
16. Hufbeschlag nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß außerhalb des Nagelbereichs die Stege _ (11) durch ein oder mehrere Querstreben miteinander verbunden sind.
17. Hufbeschlag nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlstütze (10) vom Hinterende (2 0, 21) der Schenkel (3, 4) maximal bis zur Mitte des Beschlags (1) versetzt ist.
18. Hufbeschlag nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Übergang zwischen der Strahlstütze (10) und den Schenkeln (3, 4) im Querschnitt vermindert und bogenförmig gestaltet ist.
19. Hufbeschlag nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Mittelbereich (19) der Strahlstütze (10) eine in Längsrichtung vergrößerte, den Strahl im tragenden Bereich abdeckende Fläche aufweist.
20. Hufbeschlag nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Aufzüge (24) bündig vor die Kontur des Hufbeschlags (1) vorgesetzt sind.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2774861A1 (fr) * 1998-02-18 1999-08-20 Taiwa Co Ltd Fer a cheval comportant des reperes pour les emplacements des clous
EP3493669A4 (de) * 2016-08-04 2020-03-25 Plastic Horseshoes Pty Ltd Hufeisen und hufeisenbefestigungen

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