DE29611108U1 - Anordnung, Elektrode und Stromversorungs-Schaltung zur schonenden elektroosmotischen Sanierung von Bauwerken - Google Patents
Anordnung, Elektrode und Stromversorungs-Schaltung zur schonenden elektroosmotischen Sanierung von BauwerkenInfo
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Description
- .... G070
24.06.96
Anordnung. Elektrode und Stromversorgungs-Schaltung zur schonenden elektroosmotischen
Sanierung von Bauwerken
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur schonenden elektroosmotischen Sanierung von Bauwerken,
insbesondere solchen von hohem kunsthistorischen Wert, nach der veröffentlichten Patentanmeldung
P 43 26 938.9. Bei diesem Verfahren werden flächenhafte, erforderlichenfalls flexible Elektroden auf die Sichtflächen aufgelegt sowie stabförmige Elektroden in einer das
Bauwerke wenig beeinträchtigenden, jedoch eine Feldausbildung ermöglichenden Anordnung in
Bohrungen angebracht, wobei zwischen die flächenhaften Elektroden und die Sichtfläche eine
letztere nicht schädigende, angefeuchtete poröse Masse oder ein ebensolches Vlies eingebracht
wird. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Anode und eine Stromversorgungs-Schaltung für die
genannte Anordnung.
Wie weiter unten erläutert werden wird, ist die Anordnung mit beiderlei Polungen, d.h. Schaltung
der flächenhaften Elektrode als Anode oder als Kathode ausführbar.
Nach der erwähnten Patentanmeldung werden als Elektroden vorzugsweise nichtmetallische
Träger eingesetzt, aufweiche eine anodisch resistente, elektrisch leitfahige Schicht, beispielsweise
aus Wolfram, durch thermisches Spritzen aufgebracht ist. Dieses Material hat sich jedoch
bei der Schaltung als Anode als nicht ausreichend resistent erwiesen.
Entgegen der landläufigen Auffassung bereiten sogar Edelmetalle als Anodenmaterialien im vorgesehenen
Anwendungsfall Schwierigkeiten, indem sie sich zwar nicht auflösen oder zersetzen,
aber doch mitunter Passivierungsschichten ausbilden, welche den Stromfluß behindern
(Deutsche Bauzeitschrift, Heft 6/1980, S. 17, Tabelle D).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei der Anwendung des oben beschriebenen Verfahrens
die Anodenhaltbarkeit zu verbessern und die Erscheinungen der anodischen Passivierung zu
unterdrücken oder unwirksam zu machen.
Diese Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen beschriebene Erfindung gelöst.
Die erfindungsgemäße Anordnung und die dafür verwendete Stromversorgungs-Schaltung gewährleisten
zusammen mit der Materialauswahl für die Anoden eine automatisch selbstregelnde Sanierung feuchtigkeits- bzw. salzgeschädigter oder -gefährdeter Bauwerke ohne jegliche Be-
einträchtigung der Sichtflächen. Dabei wird örtlich nach Notwendigkeit differenziert und zugleich
energiesparend immer genau die elektrische Leistung eingebracht, die für die Trockenlegung
und später für die Trockenhaltung erforderlich ist, ohne die Anoden über Gebühr zu beanspruchen
oder das Mauerwerk zu schädigen.
Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausfuhrungsbeispiel näher erläutert. Die beigefügte
Zeichnung zeigt schematisch als Schnittdarstellung die Sanierung (Feuchteaustrag, Entsalzung)
mit einer senkrechten, schonend zu behandelnden Naturstein- oder Putzfläche, beispielsweise
auch mit einem Wandgemälde.
In das Ziegelmauerwerk 1 sind rund um ein schützenswertes Wandgemälde, das sich auf einer
Putzschicht 3 aus Kalkmörtel befindet, Elektroden 2 aus elektrisch leitfahiger Keramik eingelassen,
sofern diese als Kathode geschaltet sind. Als Anode müßte das erfindungsgemäße edelmetallbeschichtete
Material Anwendung finden. Auf der Putzschicht 3 mit dem Wandgemälde oder auch auf einer Natursteinfläche befindet sich eine angefeuchtete saugfahige Fasermatte 4 bspw.
aus Papierfasem und darauf im vorliegenden, beispielhaft schematisierten Fall zwei flächenhafte
Elektroden 5.1 und 5.2 aus Streckmetall, hergestellt aus einem etwa 0,5 mm dicken Titanblech,
das galvanisch mit einer Beschichtung aus Platin versehen wurde und dessen mit Öffnungen etwa
3 * 4 mm2 messen. Eine Trennfuge 6 zwischen beiden ist etwa 2 mm breit.
Die Polungen wird man so wählen, daß sie jeweils zur Anode wandernden Säurerestionen möglichst
wenig Schaden anrichten; im vorliegenden Beispiel also mit einer flächenhaften Kathode.
Wenn allerdings das Mauerwerk um die Putzschicht 3 herum, wiewohl nicht unmittelbar sichtbar,
empfindlicher ist, wird man die in Klammem angegebene Polung wählen, wobei die flächenhaften
Teilelektroden 5.1 und 5.2 aus der erwähnten Werkstoffkombination als Anode geschaltet
sind und ihre erfindungswesentlichen Eigenschaften voll zur Geltung kommen. Im letztgenannten
Fall ist es vorteilhaft, in die saugfahige Fasermatte oder auf deren dem Mauerwerk
zugewandter Oberfläche einen die anfallenden Säurereste chemisch neutralisierenden Stoff, wie
Schlämmkreide, einzuarbeiten.
Die Stromversorgung der flächenhaften Teilelektroden 5.1 und 5.2. erfolgt jeweils einer separat
geregelten Schutzspannung von 60 V, wobei sich in Abhängigkeit sowohl von der Nässe- und
Schadstofrkozentration als auch vom Sanierungsgrad der jeweils erforderliche Strom, maximal
jedoch begrenzt auf 50 mA pro Teilelektrode 5.1 bzw. 5.2, einstellt.
Claims (7)
1. Anordnung zur schonenden elektroosmotischen Sanierung von Bauwerken, insbesondere solchen
von hohem kunsthistorischem Wert, unter Verwendung flächenhafter, erforderlichenfalls
flexibler Elektroden auf den Sichtflächen sowie stabförmiger Elektroden, die in einer das Bauwerk
wenig beeinträchtigenden, jedoch eine Feldausbildung ermöglichenden Anordnung in Bohrungen
angebracht werden, wobei zwischen die flächenhaften Elektroden und die Sichtfläche eine
letztere nicht schädigende, angefeuchtete poröse Masse oder eine ebensolches Vlies eingebracht
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die flächenhafte Elektrode in Teilelektroden (5.1; 5.2)
unterteilt ist, welche die Sichtfläche unter Freilassung von in ihrer Breite von der Ausdehnung
des elektrischen Streufeldes abhängigen Trennfügen (6) bedecken und an eine für jede Teilelektrode
(5.1; 5.2) separat geregelte Spannung angeschlossen skid, wobei zugleich ein Maximalwert
des Stromes pro Teilektrode (5.1; 5.2) einhaltbar ist.
2. Elektrode der Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem
durchlöcherten, mit Edelmetall beschichtetem, flächenhaften Metallkörper besteht.
3. Elektrode nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus Titan-Streckmetall besteht,
welches mit Platin beschichtet ist.
4. Elektrode nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die poröse Matte oder das
poröse Vlies bei der Schaltung der Elektrode als Anode einen Säurereste chemisch neutraüerenden
Stoff enthält.
5. Elektrode nach Anspruch 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie bei Schaltung als Anode
an einer unteren Ecke aufgebogen ist, um einen Abfluß für anfallende Schadstoffe zu bilden
6. Stromversorgungs-Schaltung für die Anordnung nach Anspruch 1 bzw. für flächenhafte
Elektroden nach Anspruch 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen einem gemeinsamen
Gleichrichterteil zur Erzeugung einer Schutz-Gleichspannung und jedem einzelnen einer Vielzahl
von Anodenanschlüssen eine eigene einstellbare Konstantstromquelle mit Stromanpassung
und Leistungsstellglied angeordnet ist.
7. Stromversorgungs-Schaltung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß über eine Meßschnittstelle
der Ist-Strom einer jeden Konstantstromquelle ohne Unterbrechung des Anodenstromes
abgreifbar ist.
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Publications (1)
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DE29611108U1 true DE29611108U1 (de) | 1996-09-12 |
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE29611108U1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19851702A1 (de) * | 1998-10-30 | 2000-05-11 | Helmut Schulze | Verfahren zur eingrifflosen elektroosmotischen Sanierung von Bausubstanz |
DE10245243B3 (de) * | 2002-09-26 | 2004-03-04 | Eads Deutschland Gmbh | Entfeuchtungseinrichtung für einen feuchtigkeitsaufnehmenden Gegenstand, insbesondere einen Sitz, sowie entsprechendes Verfahren |
-
1996
- 1996-06-25 DE DE29611108U patent/DE29611108U1/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (2)
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DE19851702A1 (de) * | 1998-10-30 | 2000-05-11 | Helmut Schulze | Verfahren zur eingrifflosen elektroosmotischen Sanierung von Bausubstanz |
DE10245243B3 (de) * | 2002-09-26 | 2004-03-04 | Eads Deutschland Gmbh | Entfeuchtungseinrichtung für einen feuchtigkeitsaufnehmenden Gegenstand, insbesondere einen Sitz, sowie entsprechendes Verfahren |
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