Aufgrund der Nachfrage nach Lacken und Auftragsverfahren,
die keine Umweltprobleme mit sich bringen, hat der Einstz
von Pulverlacken und wäßrigen Anstrichmitteln in jüngerer
Zeit ständig zugenommen. Diese Anstrichmittel haben wichtige
Vorteile, sind jedoch immer noch mit verschiedenen Nachteilen
behaftet.
Für Pulverlacke sind z. B. spezielle Beschichtungsvorrichtun
gen erforderlich, so daß die Anpassungsfähigkeit der Pulver
lacke an das Auftragsverfahren weit geringer ist als bei her
kömmlichen lösungsmittelhaltigen Lacken. Außerdem sind die
aus Pulverlacken hergestellten Überzüge hinsichtlich Glätte
und Aussehen weniger zufriedenstellend und es ist schwierig,
dünne Überzüge mit einer Dicke von weniger als 50 µm zu er
halten.
Auf dem Gebiet der wäßrigen, wasserlöslichen Anstrichmittel
ist es unmöglich, Mittel mit hoher Feststoffkonzentration
herzustellen, so daß durch einfache Beschichtung keine dicken
Überzüge erhalten werden können. Aufgrund der hydrophilen
Gruppen, die in das Grundharz eingeführt werden, um es was
serlöslich zu machen, besitzen die daraus hergestellten Über
züge außerdem schlechte Haltbarkeit.
Wäßrige Latexfarben oder Emulsionsfarben sind seit langen
z. B. aus den US-PS 29 04 523, 29 94 676, 30 02 940,
30 25 252, 31 70 888, 32 44 542, 36 57 175, 36 87 885,
38 39 254 und 39 26 874 bekannt. Da diese wäßrigen Latex-
oder Emulsionsfarben jedoch große Mengen an Netzmitteln ent
halten, weisen die daraus hergestellten Überzüge schlechte
Wasserbeständigkeit, chemische Beständigkeit etc. auf.
Zur Erhebung dieser Mängel sind wäßrige Dispersionsfarben
entwickelt worden, die durch Suspendieren eines Pulverharzes
in Wasser erhalten werden, und wie wäßrige Anstrichmittel ein
gesetzt werden können. Anstrichmittel dieser Art enthalten ein
wäßriges Dispersionsmedium und ein teilchenförmiges Harz mit
einer Größe von etwa 0,5 bis 80 µm, das in dem wäßrigen Medium
in einer Feststoffkonzentration von 20 bis 70 Gewichtsprozent
dispergiert ist.
Als Auftragsverfahren für diese Dispersionsfarben eignen sich
z. B. ein Verfahren, bei dem man die Farbe auf die Oberfläche
des zu beschichtenden Gegenstandes sprüht, das Wasser verdampft
und die Kunstharzkomponente zu einem Überzug härtet
(US-PS 37 87 230), und ein Verfahren, bei dem man eine wäß
rige Dispersion von Nylon-Harzteilchen auf einen Gegenstand
sprüht, der bei einer Temperatur über 100°C gehalten wird,
um einen Überzug zu bilden (US-PS 29 72 553). Als Anstrichmit
tel für diese Auftragsverfahren eignen sich z. B.
- (i) ein Mittel, das Teilchen eines chlorierten Polyesterharzes
mit einer Größe von weniger als 200 mesh in Wasser dis
pergiert enthält (US-PS 30 89 783),
- (ii) ein Mittel, das Teilchen eines chlorierten Polyäthers in
Wasser dispergiert enthält, welches ein Netzmittel, einen
Ester eines mehrwertigen Alkohols und einer niederen alipha
tischen Monocarbonsäure, einen alkalischen Wasserenthär
ter und einen niederen aliphatischen Alkohol enthält
(US-PS 34 46 652),
- (iii) eine Dispersionsfarbe, die Teilchen eines Acrylharzes,
Epoxyharzes, Polyesterharzes, Aminoharzes oder Polyurethan
harzes und ein wasserlösliches Verdickungsmittel ent
hält (US-PS 39 07 737),
- (iv) eine Dispersionsfarbe, die als Binderteilchen ein pul
verförmiges, hitzehärtbares Acrylharz enthält
(US-PS 39 04 795),
- (v) eine Dispersionsfarbe, die einen reaktiven Fließfähig
keitsregler von spezifischer Struktur enthält
(US-PS 41 22 055), und
- (vi) eine Dispersionsfarbe, die in einem wäßrigen Medium
Kunstharzteilchen mit einer Größe von 0,5 bis 80 µm und
ein Aluminiumpigment enthält (GB-PS 15 17 834).
Zur Herstellung dieser Dispersionsfarben eignen sich z. B.
ein Verfahren, bei dem man ein Kunstharz in einem wasserlösli
chen Lösungsmittel löst, z. B. einem Alkohol, wie Methanol
oder Äthanol, einem Keton wie Aceton oder Diacetonalkohol,
einem Ester, wie Äthyllactat oder Äthylenglykolmonomethyl
ätheracetat, oder einem Äther, wie Äthylenglykolmonoäthyl
äther, und die erhaltene Lösung in Wasser einbringt, das mit
hoher Geschwindigkeit gerührt wird, wobei die Kunstharzteil
chen in Wasser ausfallen (US-PS 37 37 401), und ein Verfahren,
bei dem man ein festes Kunstharz auf übliche Weise pulveri
siert und das pulverisierte Kunstharz in Wasser dispergiert.
Nach diesem Verfahren hergestellte Dispersionsfarben zeichnen
sich dadurch aus, daß sie mit einer Feststoffkonzentration
von bis zu etwa 40 bis 60 Gewichtsprozent angewandt werden
können, das Auftragen mit herkömmlichen Beschichtungsvorrich
tungen für lösungsmittelhaltige Lacke durchgeführt werden
kann und die einzige flüchtige Komponente der Dispersionsfar
be das als Dispersionsmedium verwendete Wasser ist. Da das
wäßrige Dispersionsmedium außerdem keine lösliche Komponente
enthält, treten keine Rückgewinnungs- und Umweltprobleme auf.
Aufgrund dieser Vorteile wird erwartet, daß die Nachfrage
nach derartigen Anstrichmitteln immer weiter zunimmt.
Als Kunstharzkomponente für diese Dispersionsfarben eignen
sich z. B. Acrlyharze, Polyesterharze, Epoxyharze und Alkydhar
ze. Hierbei sind aus Gründen der Lagerstabilität der Farbe
sowie der Glätte und des Aussehens der erhaltenen Überzüge
Acrylharze und Polyesterharze besonders bevorzugt. Je nach der
Art der Vernetzungsreaktion unterscheidet man bei diesen
Kunstharzen selbsthärtende Kunstharze und Kunstharze, die mit
Hilfe von Vernetzungsmitteln oder Härtungsmitteln vernetzbar
sind. Als Vernetzungs- oder Härtungsmittel wurden bisher
Melaminharze und verkappte Isocyanate verwendet. Auch Epoxy
harze werden manchmal in Kombination mit derartigen Vernet
zungs- oder Härtungsmitteln verwendet, um die Korrosionsbe
ständigkeit zu verbessern.
Im Falle von Dispersionsfarben, die ein Melaminharz als Ver
netzungsmittel enthalten, kommt es bei der Herstellung von
Dickschichten zu einem Abspringen der Überzüge in der Brenn
stufe und die Anpassung an die Verarbeitbarkeit der Überzüge
ist schlecht. Die Beschichtung sollte daher mehrmals wieder
holt werden, um einen Überzug der gewünschten Dicke zu erhal
ten. Um das Abspringen zu verhindern, wurde bereits die kom
binierte Verwendung eines Melaminharzes und eines Urethans
(verkapptes Isocyanat) vorgeschlagen. Dies hat jedoch den
Nachteil, daß beim anschließenden Brennen bei hoher Tempera
tur eine Gelbfärbung auftreten kann (JP-OS 1 12 428/75 und
1 08 433/77).
Da Dispersionsfarben Wasser als Dispersionsmedium enthalten,
kommt es beim direkten Auftrag auf eine Eisenplatte, z. B.
eine Fußstahlplatte, im Falle von herkömmlichen wäßrigen
Systemen zu einem unerwünschten Rostanflug, der bei lösungs
mittelhaltigen Lacken nicht auftritt. Um diese unerwünschte
Erscheinung zu vermeiden, wird den Dispersionsfarben oft
ein Rostverhütungsmittel oder dergl. zugesetzt. Diese Rost
verhütungsmittel beeinträchtigen jedoch die Lagerstabilität,
so daß ihre Verwendung nicht bevorzugt ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, neue hitzehärtbare Anstrich
mittel auf Basis von wäßrigen Dispersionsfarben bereitzu
stellen, die ausgezeichnete Lagerstabilität und Gilbbeständig
keit besitzen und Überzüge ergeben, die ausgezeichnete
Eigenschaften hinsichtlich Glanz, Glätte, Rostbildung,
Korrosionsbeständigkeit und Wasserbeständigkeit aufweisen
und beim Brennen innerhalb eines relativ breiten Temperatur
bereiches nicht abspringen.
Gegenstand der Erfindung sind hitzehärtbare Anstrichmittel
auf Basis einer wäßrigen Dispersion, bestehend aus
- (a) fei
nen hitzehärtbaren Kunstharzteilchen,
- (b) 0,01 bis 1,0 Gew.-%,
bezogen auf die Kunstharzteilchen, eines Netzmittels und/oder
eines Verdickungsmittels,
- (c) der erforderlichen Wassermenge
sowie gegebenenfalls
- (d) üblichen Zusätzen, die dadurch ge
kennzeichnet sind, daß die Kunstharzteilchen (a) aus
- A. 15 bis 95 Gew.-% eines Polyester-modifizierten Vinyl
harzes mit einer Hydroxylzahl von 10 bis 150, das durch
Pfropfcopolymerisation von
- (i) 2 bis 40 Gew.-% eines ungesättigten Polyesters,
der 1 bis 10 Gew.-% mindestens einer α, β-unge
sättigten Dicarbonsäure als einkondensierten Be
standteil enthält, mit
- (ii) 98 bis 60 Gew.-% eines Monomerengemisches aus
- (ii)′ einem N-alkoxymethylierten Monomer eines α, β-
monoäthylenisch ungesättigten Carbonsäureamids,
und
- (ii)′′ mindestens einem weiteren α, β-monoäthylenisch
ungesättigten Monomer
- erhalten worden ist, und
- B. 85 bis 5 Gew. -% eines Phosphorsäuregruppen enthaltenden
Copolymerisats, das sich von einem Monomerengemisch aus
- (iii) einem eine Phosphorsäuregruppe enthaltenden
α, β-monoäthylenisch ungesättigten Monomer, und
- (ii)′′ mindestens einem von (iii) verschiedenen a, β-
monoäthylenisch ungesättigten Monomer
- herleitet,
- bestehen.
Zur Herstellung des Polyester-modifizierten Vinylharzes (A)
wird ein Monomerengemisch, das (ii)′ ein N-alkoxymethy
liertes Monomer eines α, β-monoäthylenisch ungesättigten
Carbonsäureamids enthält, eingesetzt und als vernetzbares
Copolymerisat (B) wird ein phosphorsäuregruppenhaltiges
Copolymerisat verwendet, das sich von einem Monomerengemisch
herleitet, welches (iii) ein phosphorsäuregruppenhaltiges
α, β-monoäthylenisch ungesättigtes Monomer enthält.
Das Polyester-modifizierte Vinylharz (A) wird durch
Pfropfcopolymerisation eines der nachstehend genannten
ungesättigten Polyester mit einem Monomerengemisch herge
stellt, das mindestens (ii)′ ein N-alkoxymethyliertes
Monomer eines α, β-monoäthylenisch ungesättigten Carbon
säureamids und (ii)′′ ein weiteres gewöhnliches α, β-mono
äthylenisch ungesättigtes Monomer enthält, z. B. ein an
deres gewöhnliches α, β-onoäthylenisch ungesättigtes
Carbonsäureamid und eine der nachstehend genannten α, β-
monoäthylenisch ungesättigten Carbonsäuren, deren Hydroxy
alkylester oder einen Alkylester von Acrylsäure oder Meth
acrylsäure.
Das als Komponente (A) verwendete Polyester-modifizierte Vi
nylharz
zeichnet sich dadurch aus, daß einem Vinylharz durch Pfropf
copolymerisation die vorteilhaften Eigenschaften eines Poly
esters verliehen werden, z. B. gute Flexibilität, gute Pigment-
Dispergierbarkeit und gutes Aussehen des Überzuges. Als
Ausgangsverbindung zur Herstellung des ungesättigten Polyesters
wird eine α, β-ungesättigte Dicarbonsäure verwendet.
Diese ungesättigte Dicarbonsäure wird bis zu einem Anteil
von 1 bis 10 Gewichtsprozent, vorzugsweise 3 bis 7 Gewichts
prozent, des ungesättigten Polyesters umgesetzt.
Bei Verwendung von weniger als 1 Gewichtsprozent ungesättigter
Dicarbonsäure ist diese Menge für das α, β-monoäthylenisch un
gesättigte Monomer zur Herstellung des Polyester-modifizier
ten Vinylharzes ungenügend, da die Modifizierung mit dem
Polyester nicht ausreichend ist und nur eine Mischung aus
dem ungesättigten Polyester und einem Copolymerisat des
α, β-monoäthylenisch ungesättigten Monomers erhalten wird. Bei
Verwendung dieser Polymermischung erfolgt eine Trübung des er
haltenen Überzuges und aufgrund der geringen Reaktivität mit
dem vernetzbaren Copolymerisat (B) werden die Überzugseigen
schaften, z. B. seine Haftung, beeinträchtigt.
Andererseits kommt es bei Mengen an ungesättigter Dicarbon
säure von mehr als 10 Gewichtsprozent zu einer Gelierung wäh
rend der Reaktion mit dem α, β-monoäthylenisch ungesättigten
Monomer, so daß unbefriedigende Ergebnisse erhalten werden.
Als α, β-ungesättigte Dicarbonsäuren eignen sich z. B. Fumar
säure, Maleinsäure und deren Anhydrid, Itaconsäure, Glutacon
säure und Citraconsäure sowie deren Anhydrid. Es können auch
Gemische aus zwei oder mehreren Säuren verwendet werden.
Zur Herstellung des erfindungsgemäß verwendeten ungesättigten
Polyesters (i) wird neben der vorstehend genannten α, β-unge
sättigten Dicarbonsäure eine weitere Carbonsäurekomponente in
einer Menge von 29 bis 69 Gewichtsprozent umgesetzt. Als der
artige Carbonsäurekomponenten eignen sich z. B. Phthalsäure und
deren Anhydrid, Isophthalsäure, Trimellithsäure und deren An
hydrid, Pyromellithsäure und deren Anhydrid, Tetrahydrophthal
säure und deren Anhydrid, Hexahydrophthalsäure und deren An
hydrid, Methylhexahydrophthalsäure und deren Anhydrid,
3,6-Endomethylentetrahydrophthalsäureanhydrid, Bernsteinsäure
und deren Anhydrid, Adipinsäure, Sebacinsäure, Benzoesäure
und p-tert.-Butylbenzoesäure. Es können auch Gemische aus zwei
oder mehreren dieser Säuren verwendet werden.
Zur Herstellung des erfindungsgemäß verwendeten ungesättigten
Polyesters (i) wird eine mehrwertige Alkoholkomponente vor
zugsweise in einer Menge von 30 bis 70 Gewichtsprozent umge
setzt. Als mehrwertige Alkohole eignen sich z. B. Äthylenglykol,
Diäthylenglykol, Propylenglykol, Neopentylglykol, Dipropylen
glykol, Glycerin, Trimethyloläthan, Trimethylolpropan, Penta
erythrit, Dipentaerythrit, Butandiol, Pentandiol, Hexandiol,
1,4-Cyclohexandimethanol und Bisphenol A (hydriertes Bisphenol
A). Es können auch Gemische aus zwei oder mehreren dieser Al
kohole verwendet werden. In Kombination mit der mehrwertigen
Alkoholkomponente kann gegebenenfalls ein Glycidylester einer
synthetischen tertiären Fettsäure verwendet werden.
Neben den vorstehenden Komponenten können für den ungesättigten
Polyester gegebenenfalls auch Modifiziermittel verwendet
werden, z. B. tierische oder pflanzliche Öle, ihre Fettsäuren,
Petroleumharze, Kunstharze, Phenolharze und Epoxyharze.
Der erfindungsgemäß verwendete ungesättigte Polyester (i)
kann auf bekannte Weise in einem ein- oder mehrstufigen Ver
fahren hergestellt werden. Gegebenenfalls kann man eines der
nachstehend beschriebenen Polymerisationslösungsmittel als
Verdünnungsmittel verwenden.
Der erfindungsgemäß verwendete ungesättigte Polyester (i) weist
vorzugsweise eine Säurezahl von weniger als 50 (stets bezo
gen auf das feste Kunstharz), eine Hydroxylzahl von 50 bis
250 (stets bezogen auf das feste Kunstharz) und ein Molekular
gewicht (Gewichtsmittel) von 2000 bis 20 000 auf. Das Ge
wichtsmittel des Molekulargewichts wird durch Gelpermeations
chromatographie unter Verwendung eines Chromatographen
Ltd. bestimmt.
Falls die Säurezahl des ungesättigten Polyesters (i)
mehr als 50 beträgt, werden die Eigenschaften von Überzügen,
die aus dem Anstrichmittel, welches ein durch Pfropfcopoly
merisation des ungesättigten Polyesters mit dem α, β-mono
äthylenisch ungesättigten Monomer erhaltenes Polyester-modi
fiziertes Vinylharz (A) enthalten, hergestellt worden sind,
beeinträchtigt, vor allem hinsichtlich der Alkalibeständigkeit.
Bei einer Hydroxylzahl von weniger als 50 weist das Polyester
modifizierte Vinylharz (A), das durch Pfropfcopolymerisation
des ungesättigten Polyesters mit dem a, β-monoäthylenisch un
gesättigten Monomer erhalten worden ist, ungenügende Vernetz
barkeit mit dem vernetzbaren Copolymerisat (B) auf. Bei einer
Hydroxylzahl von mehr als 250 nimmt die Wasserbeständigkeit
der erhaltenen Überzüge aufgrund der Zunahme an polaren Gruppen
ab. Falls das Gewichtsmittel des Molekulargewichts weniger als
2000 beträgt, kann das Polyesterharz seine Eigenschaften nicht
voll entfalten, während bei einem Molekulargewicht von mehr
als 20 000 die Viskosität beim Modifizieren mit dem α, β-mono
äthylenisch ungesättigten Monomer aufgrund des zu hohen Mole
kulargewichts des Polyesters stark zunimmt und die Verar
beitbarkeit der Beschichtung erschwert wird.
Das Monomerengemisch (ii) enthält mindestens ein N-alkoxy
methyliertes Monomer eines α, β-monoäthylenisch ungesättig
ten Carbonsäureamids und mindestens ein weiteres α, β-mono
äthylenisch ungesättigtes Monomer.
Das Polyester-modifizierte Vinylharz (A) sollte im Molekül
eine Hydroxylgruppe enthalten, nicht nur für die Vernetzung
mit dem phosphorsäuregruppenhaltigen Copolymerisat (B), son
dern auch für die Selbstvernetzung.
Wenn daher die Hydroxylzahl des ungesättigten Polyesters
relativ klein ist, verwendet man vorzugsweise einen Hydroxy
alkylester einer α, β-monoäthylenisch ungesättigten Carbon
säure als eines der α, β-monoäthylenisch ungesättigten Mono
mere. Der Hydroxyalkylester wird in einer Menge von 1 bis
30 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 20 Gew.-%, in dem eingesetz
ten Monomerengemisch verwendet, so daß die Hydroxylzahl des
Polyester-modifizierten Vinylharzes 10 bis 150 beträgt.
Bei Verwendung von mehr als 30 Gew.-% Hydroxyalkylester
ist das Polyester-modifizierte Vinylharz (A) hochviskos
und der Vernetzungsgrad des bei der Hitzehärtung mit dem
phosphorsäuregruppenhaltigen Copolymerisat (B) entstehen
den Produkts ist zu hoch. Hierdurch werden die Eigenschaf
ten des erhaltenen Überzugs, wie die Flexibilität und Was
serbeständigkeit, beeinträchtigt.
Als Hydroxyalkylester eignen sich z. B. 2-Hydroxyäthylacry
lat, 2-Hydroxyäthylmethacrylat, 2-Hydroxypropylacrylat, 2-
Hydroxypropylmethacrylat, 3-Hydroxypropylacrylat, 3-Hydroxy
propylmethacrylat, 2-Hydroxybutylacrylat, 2-Hydroxybutylmeth
acrylat, 3-Hydroxybutylacrylat, 3-Hydroxybutylmethacrylat,
4-Hydroxybutylacrylat, 4-Hydroxybutylmethacrylat, 5-Hydroxypentyl
acrylat, 5-Hydroxypentylmethacrylat, 6-Hydroxyhexylacrylat,
6-Hydroxyhexylmethacrylat, Neopentylglykolmonoacrylat, Neo
pentylglykolmonomethacrylat, 3-Butoxy-2-hydroxypropylacrylat,
3-Butoxy-2-hydroxypropylmethacrylat, 2-Hydroxy-1-phenyläthyl
acrylat, 2-Hydroxy-1-phenyläthylmethacrylat, Polypropylen
glykolmonoacrylat, Propylenglykolmonomethacrylat, Glycerin
monoacrylat und Glycerinmonomethacrylat. Diese Monomere können
entweder allein oder als Gemische aus zwei oder mehreren Ver
bindungen eingesetzt werden.
Das für die Pfropfcopolymerisation des ungesättigten Poly
esters verwendete N-alkoxymethylierte Monomer des polymeri
sierbaren α, β-monoäthylenisch ungesättigten Carbonsäure
amids (ii) ist für die Vernetzung mit dem Hydroxyalkylester der
α, β-monoäthylenisch ungesättigten Carbonsäure und der Polyester
komponente unbedingt erforderlich. Diese
Monomerkomponente wird in einer Menge von 5 bis 30 Gewichts
prozent, vorzugsweise 10 bis 20 Gewichtsprozent, bezogen auf
das α, β -monoäthylenisch ungesättigte Monomergemisch, pfropfco
polymerisiert. Bei Verwendung von weniger als 5 Gewichtspro
zent ist die Vernetzungsreaktivität des Polyester-modifizier
ten Vinylharzes (A) ungenügend und die Lösungsmittelbe
ständigkeit des erhaltenen Überzuges nimmt ab. Bei Verwendung
von mehr als 30 Gewichtsprozent erfolgt eine Gelierung während
der Pfropfcopolymerisation und es werden keine guten Ergeb
nisse erhalten.
Als Komponente (ii) eignen sich z. B. N-alkoxymethylierte
Produkte von α, β-monoäthylenisch ungesättigten Carbonsäure
amiden, wie N-Methoxymethylacrylamid, N-Methoxymethylmethacryl
amid, N-Äthoxymethylacrylamid, N-Äthoxymethylmethacrylamid,
N-n-Propoxymethylacrylamid, N-n-Propoxymethylmethacrylamid,
N-Isopropoxymethylacrylamid, N-Isopropoxymethylmethacrylamid,
N-n-Butoxymethylacrylamid, N-n-Butoxymethylmethacrylamid,
N-sek.-Butoxymethylacrylamid, N-sek-Butoxymethylmethacryl
amid, N-tert.-Butoxymethylacrylamid, N-tert.-Butoxymethyl
methacrylamid, N-Isobutoxymethylacrylamid und N-Isobutoxymethyl
metacrylamid und deren N-methylolierte Produkte. Diese Ver
bindungen können einzeln oder als Gemisch aus zwei oder mehre
ren eingesetzt werden.
In Kombination mit diesen Monomeren kann ein α, β-monoäthyle
nisch ungesättigtes Monomer verwendet werden, das von dem Hydroxy
alkylester der α, β-monoäthylenisch ungesättigten Carbonsäure
und dem N-alkoxymethylierten Monomer des α, β-monoäthylenisch
ungesättigten Carbonsäureamids verschieden ist. Derartige
α, β -monoäthylenisch ungesättigte Monomere können in einer
Menge von vorzugsweise 60 bis 90 Gewichtsprozent des
eingesetzten Monomergemisches verwendet werden.
Als derartige Monomere eignen sich z. B.
α, β-monoäthylenisch ungesättigte Carbonsäuren, wie Acrylsäure,
Methacrylsäure, Itaconsäure, Maleinsäure und Fumarsäure,
Alkylester von Acrylsäure und Methacrylsäure, wie Methyl
acrylat, Methylmethacrylat, Äthylacrylat, Äthylmethacrylat,
n-Propylacrylat, n-Propylmethacrylat, Isopropylacrylat, Iso
propylmethacrylat, n-Butylacrylat, n-Butylmethacrylat, sek.-
Butylacrylat, sek.-Butylmethacrylat, tert.-Butylacrylat,
tert.-Butylmethacrylat, Isobutylacrylat, Isobutylmethacrylat,
n-Hexylacrylat, n-Hexylmethacrylat, 2-Äthylhexylacrylat,
2-Äthylhexylmethacrylat, n-Octylacrylat, n-Octylmethacrylat,
Laurylacrylat, Laurylmethacrylat, Tridecylacrylat, Tridecyl
methacrylat, Stearylacrylat und Stearylmethacrylat;
N,N′-Dimethylaminoäthylacrylat, N,N′-Dimethylaminoäthyl
methacrylat, Glycidylacrylat, Glycidylmethacrylat, Cyclohexyl
acrylat, Cyclohexylmethacrylat, Phenylmethacrylat, Benzyl
methacrylat, Dialkylester von Fumarsäure, wie Dimethylfumarat,
Styrol, Vinyltoluol, α-Methylstyrol, Acrylnitril, Methacryl
nitril und Vinylacetat. Diese Monomere werden entsprechend dem
Verwendungszweck des Anstrichmittels ausgewählt und können
allein oder als Gemische aus zwei oder mehreren Verbindungen
eingesetzt werden.
Das Polyester-modifizierte Vinylharz (A)
wird durch Pfropfcopolymerisation von 2 bis 40
Gewichtsprozent des vorstehend genannten ungesättigten Poly
esters mit 60 bis 98 Gewichtsprozent des vorstehend ge
nannten Monomergemisches hergestellt. Die Modifizierungsmenge
des ungesättigten Polyesters beträgt 2 bis 40 Gewichts
prozent, vorzugsweise 5 bis 30 Gewichtsprozent. Bei einer Mo
difizierungsmenge von weniger als 2 Gewichtsprozent kommen
die ausgezeichneten Eigenschaften des Polyesterharzes, wie
gute Flexibilität, gute Pigment-Dispergierbarkeit und ausge
zeichnetes Aussehen des Überzuges nicht voll zur Geltung.
Bei einer Modifizierungsmenge des Polyesters von mehr als
40 Gewichtsprozent werden andererseits die charakteristischen
Eigenschaften des Vinylharzes, wie hohe Härte und gute
Korrosionsbeständigkeit, beeinträchtigt.
Das Polyester-modifizierte Vinylharz (A) wird durch herkömmliche
Lösungs-Polymerisationsverfahren hergestellt.
Beispielsweise kann ein Verfahren angewandt werden,
bei dem man ein Gemisch aus dem ungesättigten Polyester
und etwas Monomer (oder einem Teil des Monomergemisches) in
einem Polymerisationslösungsmittel herstellt und das restliche
Monomer (oder Monomergemisch) und einen Polymerisationsini
tiator zu dem Gemisch tropft, um die Polymerisation durchzu
führen. In einem anderen Verfahren tropft man den ungesättig
ten Polyester, Monomere (oder das Monomergemisch) und einen
Polymerisationsinitiator in ein Polymerisationslösungsmittel,
um die Polymerisation durchzuführen. Das angewandte Lösungs
polymerisationsverfahren ist erfindungsgemäß nicht kritisch.
Die Polymerisationstemperatur beträgt gewöhnlich etwa 50 bis
150°C und die Polymerisationszeit liegt üblicherweise im Be
reich von etwa 4 bis 12 Stunden, obwohl die Polymerisations
zeit in gewisser Weise von der Temperatur abhängt.
Bei dem obengenannten Lösungs-Polymerisationsverfahren wird
ein wasserlösliches oder mit Wasser mischbares Lösungsmittel
verwendet. Spezielle Beispiele sind Alkohole, wie Methanol,
Äthanol, Isopropanol und n-Propanol, Äthylenglykolderivate,
wie Äthylenglykolmonomethyläther, Äthylenglykolmonoäthyläther,
Äthylenglykolmonobutyläther und Äthylenglykolmonoäthyläther
acetat, Diäthylenglykolderivate, wie Diäthylenglykolmonome
thyläther, Diäthylenglykolmonoäthyläther und Diäthylenglykol
monobutyläther, Ester, wie Methylacetat, Äthylacetat und
Butylacetat, und Ketone, wie Methyläthylketon und Methyliso
butylketon. Diese Polymerisationslösungsmittel können einzeln
oder als Gemische aus zwei oder mehreren Lösungsmitteln ver
wendet werden. Lösungsmittel mit einer Wasserlöslichkeit von
etwa 10 bis 30 Gewichtsprozent, bestimmt bei 20°C, sind be
sonders bevorzugt.
Bei der Herstellung des Polyester-modifizierten Vinylharzes (A)
wird das Polymerisationslösungsmittel vorzugsweise in einer
Menge verwendet, daß der Gehalt des Kunstharzes an nicht-
flüchtigen Komponenten 10 bis 80 Gewichtsprozent, vorzugs
weise 35 bis 75 Gewichtsprozent beträgt.
Als Polymerisationsinitiatoren für die Lösungspolymerisation
eignen sich z. B. organische Peroxide, wie Benzoylperoxid,
tert.-Butylperbenzoat, tert.-Butylhydroperoxid, Cumolhydroper
oxid, Di-tert.-butylperoxid und tert.-Butylperoctoat, und
Azoverbindungen, wie Azobisisobutyronitril und Azodiisobutyro
nitril. Diese Polymerisationsinitiatoren können einzeln oder
als Gemische aus zwei oder mehreren verwendet werden. Der Poly
merisationsinitiator wird in einer Menge von etwa 0,1 bis
15 Gewichtsprozent, bezogen auf die nicht-flüchtigen Komponen
ten bei der Herstellung des Polyester-modifizierten Vinylharzes,
eingesetzt.
Gegebenenfalls kann außerdem ein Kettenüberträger zum Einstel
len des Molekulargewichts verwendet werden, z. B. Dodecylmer
captan, 2-Äthylhexylthioglykolat oder Kohlenstofftetrachlorid.
Der Kettenüberträger wird in einer Menge von bis zu etwa
5 Gewichtsprozent, bezogen auf die nicht-flüchtigen Komponen
ten bei der Herstellung des Polyester-modifizierten Vinylharzes,
verwendet.
Die Hydroxylzahl des Polyester-modifizierten Vinylharzes (A)
beträgt 10 bis 150, vorzugsweise 20 bis 100, und die
Säurezahl 3 bis 40, vorzugsweise 5 bis 25. Bei einer Säurezahl
von weniger als 3 werden ungenügende Hitzehärtungseigenschaf
ten und eine schlechte Härte, Wasserbeständigkeit, Korrosions
beständigkeit und Haltbarkeit des erhaltenen Überzuges er
zielt. Andererseits werden bei einer Säurezahl von mehr als
40 die Überzugseigenschaften und die Lagerstabilität des An
strichmittels beeinträchtigt. Bei einer Hydroxylzahl von weni
ger als 10 nimmt der Vernetzungsgrad ab und die Lösungsmit
telbeständigkeit des erhaltenen Überzuges wird verschlechtert.
Andererseits werden bei einer Hydroxylzahl von mehr als
150 sowohl die Flexibilität als auch die Wasserbeständigkeit
des erhaltenen Überzuges beeinträchtigt.
Das Molekulargewicht (Gewichtsmittel) des Polyester-modifi
zierten Vinylharzes (A) beträgt vorzugsweise 40 000 bis 200 000,
insbesondere 50 000 bis 150 000. Bei einem Molekulargewicht
von weniger als 40 000 werden ungenügende Eigenschaften des
Überzuges erhalten, während bei einem Molekulargewicht von
mehr als 200 000 kein glatter Überzug entsteht.
Das verwendete phosphorsäuregruppenhaltige Copolymerisat (B)
wird durch Copoly
merisation des phosphorsäuregruppenhaltigen α, b-monoäthyle
nisch ungesättigten Monomers als obligatorischer Komponente
mit anderen α, β-monoäthylenisch ungesättigten Monomeren her
gestellt. Durch Einführen des phosphorsäuregruppenhaltigen
α, β-monoäthylenisch ungesättigten Monomers in das Copolymeri
sat (B) werden selbst beim direkten Auftragen des An
strichmittels auf eine Eisenplatte die Rostbildung verrin
gert und die Haftung auf der Metalloberfläche stark verbes
sert. Außerdem werden eine erhöhte Lagerstabilität des An
strichmittels und eine ausgezeichnete Korrosionsbeständig
keit und Wasserbeständigkeit des Überzuges erzielt.
Das vorstehend genannte phosphorsäuregruppenhaltige, α , β-
monoäthylenisch ungesättigte Monomer wird in einer Menge
von 0,01 bis 10,0 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,5 bis
5,0 Gewichtsprozent, in dem Monomergemisch verwendet. Bei
Verwendung von weniger als 0,01 Gewichsprozent werden die
erfindungsgemäß erwünschten Effekte, nämlich eine Verhinde
rung der Rostbildung und eine Verbesserung der Lagerstabili
tät und Korrosionsbeständigkeit, nicht erhalten. Bei Verwen
dung von mehr als 10 Gewichtsprozent dieses Monomers erfolgt
eine Gelierung während der Polymerisation und es werden keine
guten Ergebnisse erhalten. Da außerdem mit Mengen von bis zu
10 Gewichtsprozent zufriedenstellende Ergebnisse erzielt
werden, ist es aus wirtschaftlichen Gründen nicht bevorzugt,
dieses Monomer in einer Menge von mehr als 10 Gewichtsprozent
einzusetzen.
Als phosphorsäuregruppenhaltige α, β-monoäthylenisch ungesättig
te Monomere (iii)
eignen sich z. B. hydroxylgruppenhaltige primäre Phosphor
säureester von Acrylsäure und Methacrylsäure, wie saures
Phosphoxyäthylacrylat, saures Phosphoxyäthylmethacrylat,
saures Phosphoxypropylacrylat, saures Phosphoxypropylmeth
acrylat und 3-Chlor-2-säure-phosphoxypropylmethacrylat, Bis
acryloxyäthylphosphat, Bismethacryloxyäthylphosphat, Acryl
alkoholsäurephosphat, Vinylphosphat, Mono-(2-hydroxyäthyl
acrylat)-säurephosphit, Mono-(2-hydroxyäthylmethacrylat)-
säurephosphit und deren Salze und Ester. Diese Monomere können
allein oder als Gemische aus zwei oder mehreren Verbindungen
eingesetzt werden. Die Monomere werden dadurch hergestellt,
daß man ein hydroxylgruppenhaltiges α, β-monoäthylenisch unge
sättigtes Monomer mit Phosphorsäureanhydrid umsetzt und das
erhaltene Produkt hydrolysiert. Ferner können sie unter Ver
wendung von Orthophosphorsäure, Metaphosphorsäure, Phosphor
oxylchlorid, Phosphortrichlorid oder Phosphorpentachlorid
hergestellt werden.
Als α, β-monoäthylenisch ungesättigtes Monomer, das von dem
phosphorsäuregruppenhaltigen a, β-monoäthylenisch ungesättigten
Monomer als obligatorischer Komponente verschieden ist, und
welches in Kombination mit diesem obligatorischen Monomer zur
Herstellung des phosphorsäuregruppenhaltigen Polymerisats
(B) eingesetzt wird, eignen sich übliche α, β-monoäthyle
nisch ungesättigte Monomere, z. B. die vorstehend genannten
α, β -monoäthylenisch ungesättigten Carbonsäuren, deren Hydroxy
alkylester und Alkylester von Acrylsäure und Methacrylsäure.
Diese Monomere können einzeln oder als Gemisch aus zwei oder
mehreren verwendet werden.
Das phosphorsäuregruppenhaltige Copolymerisat (B) sollte
im Molekül eine Hydroxylgruppe für die Vernetzung mit dem
Polyester-modifizierten Vinylharz (A) enthalten. Um daher
ein gutes Gleichgewicht zwischen den Komponenten (A) und
(B) hinsichtlich der enthaltenen Hydroxylgruppen einzu
stellen, verwendet man vorzugsweise eine geeignete Menge eines
Hydroxyalkylesters einer α, β-monoäthylenisch ungesättigten
Carbonsäure als eines der α, β-monoäthylenisch ungesättigten
Monomere bei der Herstellung des phosphorsäuregruppenhalti
gen Copolymerisats (B).
Der Hydroxyalkylester wird in einer Menge von 1 bis 30 Ge
wichtsprozent, vorzugsweise 2 bis 15 Gewichtsprozent, in dem
zur Herstellung des phosphorsäuregruppenhaltigen Copolymeri
sats (B) eingesetzten Monomergemisch angewandt. Bei Ver
wendungvon mehr als 30 Gewichtsprozent kommt es leicht zu
einer Gelierung während der Copolymerisation und das erhalte
ne phosphorsäuregruppenhaltige Copolymerisat (B) ist
hochviskos und auch der Vernetzungsgrad mit dem Polyester
modifizierten Vinylharz (A) ist zu hoch, so daß die
Flexibilität und Wasserbeständigkeit des erhaltenen Überzuges
beeinträchtigt werden. Es ist daher nicht bevorzugt, den
Hydroxyalkylester in derart großer Menge zu verwenden. Als
Hydroxyalkylester können die vorstehend genannten Monomere
verwendet werden.
Vorzugsweise verwendet man eine
α, β-monoäthylenisch ungesättigte Carbonsäure in einer Menge
von 0,5 bis 10 Gewichtsprozent als eine Komponente des
phosphorsäuregruppenhaltigen Copolymerisats (B). Dieses
Monomer verbessert die Verträglichkeit des phosphorsäuregrup
penhaltigen Copolymerisats (B) mit dem Polyester-modifi
zierten Vinylharz (A) und auch die Vernetzung zwischen
ihnen wird gefördert. Bei Verwendung von weniger als 0,5 Ge
wichtsprozent dieses Monomers sind die Effekte nicht sehr
ausgeprägt. Andererseits werden bei Verwendung von mehr als
10 Gewichtsprozent die Eigenschaften des gehärteten Überzuges
beeinträchtigt und es werden keine guten Ergebnisse erhalten.
Als derartige Monomere eignen sich z. B. Acrylsäure, Methacryl
säure, Crotonsäure, Itaconsäure, Maleinsäure und Fumarsäure.
Diese Säuren können einzeln oder als Gemisch aus zwei oder
mehreren verwendet werden.
Vorzugsweise verwendet man ein
copolymerisierbares α, β-monoäthylenisch ungesättigtes Monomer,
das von den vorstehend genannten Monomeren verschieden ist,
in einer Menge von 70 bis 90 Gewichtsprozent als eines der
Ausgangsmonomere bei der Herstellung des phosphorsäuregruppen
haltigen Copolymerisats (B). Als derartige copolymerisierbare
α, β-monoäthylenisch ungesättigte Monomere eignen sich
z. B. Alkylester von Acrylsäure und Methacrylsäure, wie
Methylacrylat, Methylmethacrylat, Äthylacrylat, Äthylmethacry
lat, n-Propylacrylat, n-Propylmethacrylat, Isopropylacrylat,
Isopropylmethacrylat, n-Butylacrylat, n-Butylmethacrylat,
sek. -Butylacrylat, sek.-Butylmethacrylat, tert.-Butylacrylat,
tert.-Butylmethacrylat, Isobutylacrylat, Isobutylmethacrylat,
n-Hexylacrylat, n-Hexylmethacrylat, 2-Äthylhexylacrylat,
2-Äthylhexylmethacrylat, n-Octylacrylat, n-Octylmethacrylat,
Laurylacrylat, Laurylmethacrylat, Tridecylacrylat, Tridecyl
methacrylat, Stearylacrylat und Stearylmethacrylat, Hydroxy
alkylester von α, β -äthylenisch ungesättigten Carbonsäuren, wie
2-Hydroxyäthylacrylat, 2-Hydroxyäthylmethacrylat, 2-Hydroxy-
propylacrylat, 2-Hydroxypropylmethacrylat, 3-Hydroxypropyl
acrylat, 3-Hydroxypropylmethacrylat, 2-Hydroxybutylacrylat,
2-Hydroxybutylmethacrylat, 3-Hydroxybutylacrylat, 3-Hydroxy
butylmethacrylat, 4-Hydroxybutylacrylat, 4-Hydroxybutyl
methacrylat, 5-Hydroxypentylacrylat, 5-Hydroxypentylmethacry
lat, 6-Hydroxyhexylacrylat, 6-Hydroxyhexylmethacrylat,
Neopentylglykolmonoacrylat, Neopentylglykolmonometh
acrylat, 3-Butoxy-2-hydroxypropylacrylat, 3-Butoxy-2-hydroxy
propylmethacrylat, 2-Hydroxy-1-phenyläthylacrylat, 2-Hydroxy-
1-phenyläthylmethacrylat, Polypropylenglykolmonoacrylat,
Propylenglykolmonomethacrylat, Glycerinmonoacrylat und
Glycerinmonomethacrylat und andere Monomere, wie N′-Dimethyl
aminoäthylacrylat, N′-Dimethylaminoäthylmethacrylat, Glycidyl
acrylat, Glycidylmethacrylat, Cyclohexylacrylat, Cyclohexyl
methacrylat, Phenylmethacrylat, Benzylmethacrylat, Alkylester
von Fumarsäure, wie Dibutylfumarat, Styrol, Vinyltoluol,
a-Methylstyrol, Acrylnitril, Methacrylnitril und Vinylacetat.
Diese Monomere werden entsprechend dem Verwendungszweck des
Anstrichmittels ausgewählt und können einzeln oder als Gemi
sche aus zwei oder mehreren verwendet werden.
Das phosphorsäuregrup
penhaltige Copolymerisat (B) wird durch herkömmliche Lö
sungspolymerisation hergestellt. Für diese Lösungspolymerisa
tion können die vorstehend genannten wasserlöslichen oder mit
Wasser mischbaren Lösungsmittel und die vorstehend genannten
organischen Peroxide oder Azoverbindungen als Polymerisations
initiatoren verwendet werden. Außerdem kann einer der vorstehend
genannten Kettenüberträger als Molekulargewichsregler einge
setzt werden. Zur Herstellung des phosphorsäuregruppenhaltigen
Copolymerisats (B) führt man die Polymerisation gewöhnlich
etwa 4 bis 12 Stunden bei einer Temperatur von etwa 50 bis
150°C durch. Das Lösungsmittel wird vorzugsweise in einer Men
ge verwendet, daß der Gehalt an nicht-flüchtigen Komponenten
in dem Reaktionsgemisch zur Herstellung des Copolymerisats
(B) 10 bis 80 Gewichtsprozent, vorzugsweise 20 bis 70 Ge
wichtsprozent, beträgt. Vorzugsweise verringert man den Gehalt
an nicht-flüchtigen Komponenten mit zunehmender Menge an
phosphorsäuregruppenhaltigem α, β-monoäthylenisch ungesättigtem
Monomer. Außerdem ist es bevorzugt, den Polymerisationsinitia
tor in einer Menge von etwa 0,1 bis 15 Gewichtsprozent und den
Kettenüberträger in einer Menge von bis zu etwa 5 Gewichtspro
zent, jeweils bezogen auf die nicht-flüchtigen Komponenten bei
der Herstellung des Copolymerisats (B), einzusetzen.
Das Molekulargewicht (Gewichtsmittel) des phosphorsäuregrup
penhaltigen Copolymerisats (B) beträgt vorzugsweise
8000 bis 70 000, insbesondere
20 000 bis 50 000. Bei einem Molekulargewicht von weniger als
8000 werden ungenügende Überzugseigenschaften erhalten, wäh
rend bei einem Molekulargewicht von mehr als 70 000 die Glätte
des erhaltenen Überzugs beeinträchtigt wird.
Die Hydroxylzahl des phosphorsäuregruppenhaltigen Copolymeri
sats (B) liegt vorzugsweise im Bereich von 3 bis 150.
Da das phosphorsäuregruppenhaltige Copolymerisat (B)
hochreaktiv ist, erhöht sich seine Viskosität bei hohen Tem
peraturen, z. B. im Sommer. Um deshalb die Lagerstabilität zu
verbessern, kann man eine basische Verbindung zur Neutralisation
der in das phosphorsäuregruppenhaltige Copolymerisat (B)
eingeführten Säuregruppen zumischen. Als derartige
basische Verbindungen eignen sich
z. B. Alkalimetallhydroxide, wie Natrium
hydroxid und Kaliumhydroxid, wasserlösliche Amine, wie
Ammoniak, Monomethylamin, Dimethylamin, Trimethylamin,
Triäthylamin, Monoäthylamin, Mono-n-propylamin und Dimethyl-n-
propylamin und wasserlösliche Hydroxylamine, wie Monoäthanol
amin, Diäthanolamin, Triäthanolamin, N-Methyläthanolamin,
N-Aminoäthyläthanolamin, N-Methyldiäthanolamin, Monoisopropa
nolamin, Diisopropanolamin, Tripropanolamin und Hydroxylamin.
Diese basischen Verbindungen können einzeln oder als Gemische
aus zwei oder mehreren verwendet werden.
Die Neutralisation mit der basi
schen Verbindung umfaßt sowohl eine teilweise als auch eine
vollständige Neutralisation der in dem Copolymerisat (B)
enthaltenen Phosphorsäuregruppen. Im Hinblick auf die Stabili
tät des erhaltenen Anstrichmittels und die Eigenschaften des
Überzuges kann die basische Verbindung auch im Überschuß ange
wandt werden.
Das Polyester-modifizierte
Vinylharz (A) und das phosphorsäuregruppenhaltige Copoly
merisat (B) werden in einem Gewichtsverhältnis von 15 : 85 bis
95 : 5, vorzugsweise 30 : 70 bis 90 : 10, angewandt.
Bei Verwendung von weniger als 15 Gewichtsprozent des Poly
ester-modifizierten Vinylharzes (A) kommen die ausgezeich
neten Eigenschaften des Polyesterharzes, wie gute Flexibilität,
gute Pigment-Dispergierbarkeit und gutes Aussehen des Über
zuges, nicht voll zur Geltung. Andererseits wird bei Verwen
dung von mehr als 95 Gewichtsprozent des Polyester-modifizier
ten Vinylharzes (A) die Menge an phosphorsäuregruppenhal
tigem Copolymerisat (B) unvermeidlich verringert und die
erfindungsgemäß beabsichtigten Effekte, insbesondere die Ver
ringerung der Rostbildung und Verbesserung der Korrosionsbe
ständigkeit und Wasserbeständigkeit, werden nicht erreicht.
Der Erweichungspunkt
der Kunstharzteilchen, die aus dem Polyester-modifizierten
Vinylharz (A) und dem phosphorsäuregruppenhaltigen Copoly
merisat (B) bestehen, beträgt vorzugsweise 30 bis 100°C, insbe
sondere 40 bis 80°C. Bei einem Erweichungspunkt von weniger
als 30°C nimmt die Lagerstabilität des Anstrichmittels ab und
bei einem Erweichungspunkt von mehr als 100°C verschlechtert
sich die Überzugsglätte und es werden keine guten Ergebnisse
erhalten.
Es können bekannte saure Katalysa
toren verwendet werden, um die Vernetzung zwischen dem Poly
ester-modifizierten Vinylharz (A) und dem phosphorsäure
gruppenhaltigen Copolymerisat (B) zu fördern. Außerdem
kann in Kombination mit den genannten Kunstharzkomponenten
(A) und (B) gegebenenfalls ein filmbildendes Kunst
harz verwendet werden, z. B. ein Epoxyharz, ein Celluloseharz
oder ein Aminoharz.
Im folgenden wird die Herstellung des erfindungsgemäßen hitze
härtbaren Anstrichmittels auf Basis einer wäßrigen Dispersion
beschrieben. Es können die zur Herstellung herkömmlicher Pul
verlacke und Dispersionsfarben üblichen mechanischen
Pulverisierungsmethoden angewandt werden, obwohl bei niedri
gem Erweichungspunkt der eingesetzten Kunstharzmischung das
Pulverisieren nach diesen mechanischen Pulverisierungsmethoden
schwierig ist, da die Kunstharzmischung eine zu hohe Klebrig
keit aufweist. Für die Herstellung der erfindungsgemäßen hitze
härtbaren Anstrichmittel auf Basis einer wäßrigen Dispersion
wird daher vorzugsweise das folgende Spezialverfahren ange
wandt.
Zunächst werden bestimmte Mengen des Polyester-modifizierten
Vinylharzes (A) und des vernetzbaren
Copolymerisats (B) gegebenenfalls zu
sammen mit einer basischen Verbindung in einer ausreichenden
Menge, um einen Teil oder sämtliche Säuregruppen des
phosphor
säuregruppenhaltigen Copolymerisats (B) zu neutralisie
ren, ein Härtungskatalysator und ein anderes filmbildendes
Kunstharz in einem der vorstehend genannten wasserlöslichen
oder mit Wasser mischbaren Lösungsmittel zu einer Kunstharz
lösung gelöst. Gegebenenfalls kann man der Lösung ein Pigment
zusetzen und zu einer Pigmentdispersion kneten.
Als Lösungsmittel eignen sich die für die Lösungspolymerisa
tion genannten Lösungsmittel, deren Menge so gewählt wird,
daß der Gehalt der Lösung oder Dispersion an nicht-flüchti
gen Komponenten 30 bis 80 Gewichtsprozent beträgt.
Die erhaltene Kunstharzlösung oder Pigmentdispersion wird
dann in Wasser in einer ausreichenden Menge, um sämtliches in
der Kunstharzlösung oder Pigmentdispersion enthaltene wasser
lösliche oder mit Wasser mischbare Lösungsmittel zu lösen,
in feinteiligem Zustand dispergiert. Die Wassermenge beträgt,
bezogen auf das Gewicht, das mindestens 6fache der Menge
der Kunstharzlösung oder Pigmentdispersion und im Hinblick
auf das anschließende Filtrieren der erhaltenen Mischung wird
vorzugsweise die bis zu etwa 40fache Wassermenge angewandt.
Das Dispergieren der Kunstharzlösung oder Pigmentdispersion
kann nach einem Verfahren erfolgen, bei dem man die Lösung
oder Pigmentdispersion in kräftig gerührtes Wasser tropft
und gießt oder nach einem Verfahren, bei dem man die Lösung
oder Pigmentdispersion mit Wasser in einem Rohrmischer ver
mischt. Wenn sich die Temperatur des flüssigen Gemisches durch
das Rühren erhöht und die Kunstharzteilchen durch Erweichen
des Harzes aggregieren oder zusammenfließen, wird das flüssige
Gemisch vorzugsweise gekühlt und bei einer Temperatur unter
30°C gehalten, um die Bildung von Grobteilchen zu vermeiden.
Das Rühren oder Mischen mit dem Reihenmischer wird solange
durchgeführt, bis das Lösungsmittel in den emulgierten Fein
teilchen in das Wasser übergetreten ist und sich Kunstharz
teilchen gebildet haben. Das in den dispergierten Feinteilchen
enthaltene Lösungsmittel wird somit in das Wasser extrahiert,
um die gewünschten Kunstharzteilchen zu erhalten.
Die Kunstharzteilchen werden aus dem Wasser/Lösungsmittelge
misch duch Filtrieren oder Zentrifugieren abgetrennt, wobei
man gegebenenfalls das Waschen mit Wasser und Abtrennen mehr
mals wiederholt, um Kunstharzteilchen in Form einer Aufschläm
mung oder eines wasserhaltigen Kuchens zu erhalten. Die Kunst
harzteilchen weisen vorzugsweise eine mittlere Teilchengröße
von etwa 1 bis 200 µm auf. Jedes der erhaltenen Kunstharzteil
chen enthält sowohl das Polyester-modifizierte Vinylharz als
auch das vernetzbare Copolymerisat. Die Kunstharzteilchen ent
halten mit anderen Worten Gruppen, die beim Erhitzen mitein
ander reagieren, d. h. Hydroxyl- und Amidgruppen. Beim Erhit
zen der erfindungsgemäßen Anstrichmittel erfolgt daher eine
Vernetzung sowohl innerhalb als auch zwischen den Kunstharz
teilchen, so daß ein Überzug mit ausgezeichneten Eigenschaf
ten erhalten wird.
Hierauf gibt man ein Netzmittel und/oder ein Verdickungsmit
tel und Wasser zu den Kunstharzteilchen in Form einer Auf
schlämmung oder eines wasserhaltigen Kuchens und führt dann
eine Feinpulverisierung der Kunstharzteilchen in einer Vor
richtung durch, wie sie üblicherweise zur Herstellung von
Anstrichmitteln eingesetzt wird, z. B. einer Sandmühle, einer
Kugelmühle, einem Dispergator, einer Süssmeyer-Mühle oder
einer Centri-Mühle, wobei die mittlere Teilchengröße auf etwa
1 bis 50 µm eingestellt wird.
Die erfindungsgemäßen hitzehärtbaren Anstrichmittel auf Basis
einer wäßrigen Dispersion enthalten die Kunstharzteilchen vor
zugsweise in Form von feindispergierten Teilchen mit einer
durchschnittlichen Größe von 1 bis 50 µm. Bei einer durchschnitt
lichen Größe von weniger als 1 µm nimmt die Agglomerationsnei
gung der Teilchen zu und in der filmbildenden Heizstufe kann
es leicht zum Abspringen kommen. Die Eigenschaften des Anstrich
mittels sind somit denen einer wasserlöslichen Farbe ähnlich
und es werden keine guten Ergebnisse erhalten. Bei einer durch
schnittlichen Größe von mehr als 50 µm kann es während der
Lagerung zu einer Sedimentation oder Kohäsion der Kunstharz
teilchen kommen und die Herstellung von Überzügen mit glatter
Oberfläche wird erschwert. Eine derart große Teilchengröße ist
daher nicht bevorzugt. Dagegen erhält man bei Verwendung von
Kunstharzteilchen mit einer mittleren Teilchengröße von 5 bis
30 µm Anstrichmittel mit ausgezeichneter Lagerstabilität,
die glatte und blasenfreie Überzüge ergeben, so daß derartige
Kunstharzteilchen besonders bevorzugt sind.
Die erfindungsgemäßen Anstrichmittel enthalten ferner gegebe
nenfalls Härtungskatalysatoren, organische oder anorganische
Färbe- oder Streckpigmente, wie sie gewöhnlich für Anstrich
mittel verwendet werden, Rostverhütungsmittel, Fließfähigkeits
regler, Entschäumer, ausfällungsverhindernde Mittel, anti
septische Mittel, Schimmelschutzmittel und andere Additive,
sowie filmbildende Kunstharze, wie wasserlösliche Kunsthharze,
Hydrosole und Emulsionsharze, Da der Erweichungspunkt der
Kunstharzteilchen vorzugsweise 30 bis 100°C beträgt, macht
die Gesamtmenge an Additivkomponenten, die nicht bei der Film
bildungstemperatur schmelzen, vorzugsweise weniger als 50 Ge
wichtsprozent aus.
Erfindungsgemäß können bekannte nicht-ionogene, anionische,
kationische und amphotere Netzmittel ver
wendet werden.
Als nicht-ionogene Netzmittel eignen sich z. B. Sorbitanfett
säureester, Polyoxyäthylensorbitanfettsäureester, Polyoxy
äthylensorbitfettsäureester, Polyoxyäthylenfettsäureester,
Polyoxyäthylenalkoholäther, Glycerinfettsäureester, Propylen
glykolfettsäureester, Polyoxyäthylenricinusölderivate,
Polyoxyäthylenalkylphenyläther, Alkylphosphate und Polyoxy
äthylenphosphate. Als anionische Netzmittel eignen sich z. B.
Salze von Alkylsulfaten, Salze von Polyoxyäthylenalkyläther
sulfaten, Salze von Alkylsulfosuccinaten und N-Acylsarcosin
salze. Als kationische Netzmittel eignen sich z. B. quaternä
re Ammoniumsalze und Pyridiniumsalze.
Im Hinblick auf die Dispersionsstabilität der Kunstharzteil
chen und die Eigenschaften des erhaltenen Überzuges verwendet
man vorzugsweise ein nicht-ionogenes Netzmittel, insbesondere
mit einem HLB-Wert von 8 bis 18.
Beliebige Verdickungsmittel, wie sie für herkömmliche wäßri
ge Kunstharzfarben verwendet werden, können anstelle oder in
Kombination mit dem Netzmittel verwendet
werden. Geeignete Verdickungsmittel sind z. B. wasserlösliche
Celluloseharze, wie Methylcellulose, Äthylcellulose und
Hydroxyäthylcellulose, Polyvinylalkohol, wasserlösliche Poly
äthylenharze, wie Polyäthylenglykoläther und Polyäthylenoxid,
wasserlösliche Maleinsäureanhydrid-Copolymerisate, wie Methyl
vinyläther-Maleinsäureanhydrid-Copolymerisate, Äthylen-Malein
säureanhydrid-Copolymerisate und Styrol-Maleinsäureanhydrid-
Copolymerisate, Ammonium-, Amin- und Natriumsalze von Acryl
säure-Polymerisaten, Bentonit, Polyvinylpyrrolidon, Algin
säuresalze, Polyacrylamid und dessen partielle Hydrolysepro
dukte und natürliche wasserlösliche Harze, wie Casein und
Gelatine.
Das Netzmittel und/oder das Verdickungsmittel werden in einer
Menge von 0,01 bis 1,0 Gewichsprozent, bezogen auf die feinen
Kunstharzteilchen, zugemischt. Bei Verwendung von weniger als
0,01 Gewichtsprozent Netzmittel und/oder Verdickungsmittel
werden die Lagerstabilität und die Anpassungsfähigkeit an
die Verarbeitbarkeit der Masse beeinträchtigt. Bei Verwendung
von mehr als 1,0 Gewichtsprozent Netzmittel und/oder Ver
dickungsmittel weist der erhaltene Überzug schlechte Glätte
und Wasserbeständigkeit auf.
Unter den vorstehend genannten Verdickungsmitteln sind Amin
salze von carbonsäuregruppenhaltigen Acrylcopolymerisaten be
sonders bevorzugt, da das Kunstharz durch Abspalten des Amins
beim Erhitzen in der Filmbildungsstufe wasserunlöslich ge
macht wird und dieses Harz die Wasserbeständigkeit des erhal
tenen Überzugs in keiner Weise beeinträchtigt.
In den erfindungsgemäßen Anstrichmitteln beträgt das Ge
wichtsverhältnis von Wasser zu feinen Kuntharzteilchen vor
zugsweise 90 : 10 bis 30 : 70. Bei Verwendung von weniger
Kunstharzteilchen außerhalb dieses Bereiches wird aufgrund
der zu niedrigen Feststoffkonzentration des Anstrichmittels
eine ungenügende Viskosität erzielt, so daß beim Auftragen des
Anstrichmittels in üblicher Dicke, z. B. 20 bis 80 µm, in
einem Auftragsdurchgang der Überzug Absenkungen aufweisen
kann. Um dies zu vermeiden, sollte das Auftragen mehrmals
wiederholt werden. In diesem Fall wird somit die Anpassungs
fähigkeit an die Überzugsverarbeitbarkeit drastisch verrin
gert.
Verwendet man andererseits die Kunstharzteilchen in einer
größeren Menge außerhalb des vorstehend genannten Bereiches,
so läßt sich bei der Farbenherstellung durch Rühren oder
Kneten kaum eine Homogenisierung erzielen und die Viskosität
liegt außerhalb des Bereiches, der für verschiedene Beschich
tungsverfahren, wie das Spritzen und elektrostatische Be
schichten, geeignet ist. Die Anpassungsfähigkeit an das Auf
tragsverfahren wird daher verschlechtert und die praktische
Verwendbarkeit des Anstrichmittels begrenzt.
Zum Auftragen des erfindungsgemäßen Anstrichmittels können
verschiedene bekannte Beschichtungsverfahren angewandt
werden, z. B. das Aufstreichen, Tauchen, Spritzen, elektro
statisches Beschichten, Vorhangbeschichten, Sprühen und
Aufwalzen.
Die Bedingungen beim Erhitzen und Härten des erfindungsge
mäßen Anstrichmittels nach dem Auftragen hängen etwas vom
Gehalt an vernetzbaren funktionellen Gruppen in dem Anstrich
mittel, der gewünschten Überzugsdicke und anderen Faktoren
ab, gewöhnlich erhält man jedoch einen gehärteten Überzug
durch 10- bis 40minütige Wärmebehandlung bei einer Temperatur
von 120 bis 200°C.
Der gehärtete Überzug hat sowohl die guten Eigenschaften des
Polyesters, wie gute Flexibilität, gute Pigment-Disper
gierbarkeit und gutes Aussehen, als auch die guten Eigen
schaften des Vinylcopolymerisats, wie hohe Härte und gute
Korrosionsbeständigkeit. Außerdem kommt es beim Brennen bei
hoher Temperatur zu keiner Gelbfärbung und zu keinem Absprin
gen, sondern es wird ein gehärteter Überzug mit ausgezeichne
ten Eigenschaften erhalten.
Die Beispiele erläutern die Erfindung. Alle Teile und Pro
zente beziehen sich auf das Gewicht.
Im folgenden wird zunächst die Herstellung der Lösungen
von ungesättigten Polyestern, Polyester-modifizierten
Vinylharzen und vernetzbaren Copolymerisaten, die in den
Beispielen verwendet werden, beschrieben.
Lösungen von ungesättigten Polyestern
1. Ungesättigter Polyester Nr. 1 (im folgenden: PE-1)
Ein mit Rührer, Thermometer, Kühlrohr und Stickstoffeinleit
rohr ausgerüstetes Reaktionsgefäß wird mit 32,6 Teilen
Isophthalsäure, 18,7 Teilen Adipinsäure, 3,0 Teilen Fumar
säure, 29,0 Teilen Neopentylglykol und 16,7 Teilen Tri
methylolpropan beschickt. Durch etwa 8stündige Umsetzung in
einer Stickstoffatmosphäre bei 225°C erhält man ein Poly
kondensat mit einer Säurezahl von 15,1, einer Hydroxylzahl von
155 und einem Gewichtsmittel des Molekulargewichts von 6700.
Das Polykondensat wird mit Methyläthylketon auf einen Gehalt an
nicht-flüchtigen Komponenten von 60% verdünnt, um eine Lösung
des ungesättigten Polyesters PE-1 zu erhalten.
2. Ungesättigter Polyester Nr. 2 (im folgenden PE-2)
Das zur Herstellung von PE-1 verwendete Reaktionsgefäß wird
mit 32,3 Teilen Isophthalsäure, 15,1 Teilen Adipinsäure,
3,0 Teilen Fumarsäure, 22,9 Teilen Neopentylglykol, 17,4 Tei
len Trimethylolpropan und 9,3 Teilen eines Glycidyläthers aus
einer synthetischen tertiären gesättigten Fettsäure ("Versatinsäure")
und Epichlorhydrin beschickt. Durch etwa
8stündige Umsetzung in einer Stickstoffatmosphäre bei 225°C
erhält man ein Produkt mit einer Säurezahl von 16,2, eine
Hydroxylzahl von 166 und einem Gewichtsmittel des Molekular
gewichts von 4200. Dieses wird mit Methyläthylketon
auf einen Gehalt an nicht-flüchtigen Komponenten von 60% ver
dünnt, um eine Lösung des ungesättigten Polyesterharzes PE-2
zu erhalten.
3. Ungesättigter Polyester Nr. 3 (im folgenden: PE-3)
Die Umsetzung wird etwa 6 Stunden in einer Stickstoffatmos
phäre bei 225°C wie bei der Herstellung von PE-1 durchge
führt, jedoch verwendet man 32,6 Teile o-Phthalsäureanhydrid
anstelle von 32,6 Teilen Isophthalsäure. Hierbei erhält man
einen Polyester mit einer Säurezahl von 45, einer Hydroxylzahl
von 158 und einem Gewichtsmittel des Molekulargewichts von
2450. Dieser Polyester wird mit Methyläthylketon auf einen Ge
halt an nicht-flüchtigen Komponenten von 60% verdünnt, um
eine Lösung des ungesättigten Polyesters PE-3 zu erhal
ten.
Lösungen von Polyester-modifizierten Vinylharzen
1. Ein mit Rührer, Thermometer, Tropftrichter, Kühlrohr
und Stickstoffeinleitrohr ausgerüstetes Reaktionsgefäß wird
mit 300 Teilen Methyläthylketon beschickt, worauf man die
Temperatur auf 80°C erhöht und ein flüssiges Gemisch aus
75 Teilen Methylmethacrylat, 140 Teilen Styrol, 165 Teilen
Äthylacrylat, 10 Teilen 2-Hydroxyäthylmethacrylat, 10 Teilen
Acrylsäure, 50 Teilen N-n-Butoxymethylacrylamid, 50 Teilen
Polyester PE-1 und 6 Teilen Azobisisobutyronitril inner
halb 3 Stunden zutropft. Nach beendeter Zugabe versetzt man
mit weiterem Azobisisobutyronitril (1 Teil), erhöht die Re
aktionstemperatur auf 87°C und führt die Reaktion 4 Stunden
durch, wobei eine Vinylharzlösung mit einem Gehalt an nicht-
flüchtigen Komponenten von 57,5% erhalten wird. Das Vinylharz
hat eine Säurezahl von 16,2, eine Hydroxylzahl von 40,5,
ein Gewichtsmittel des Molekulargewichts von 61 500 und einen
Erweichungspunkt von etwa 66 bis 68°C. Die erhaltene Lösung
wird mit PE-AV-1 bezeichnet.
2. Das zur Herstellung der Vinylharzlösung PE-AV-1 verwende
te Reaktionsgefäß wird mit 280 Teilen Methyläthylketon beschickt,
worauf man die Temperatur auf 80°C erhöht und ein flüssiges Ge
misch aus 60 Teilen Methylmethacrylat, 145 Teilen Styrol,
155 Teilen Äthylacrylat, 5 Teilen 2-Hydroxyäthylmethacrylat,
10 Teilen Acrylsäure, 50 Teilen N-n-Butoxymethylacrylamid,
75 Teilen Polyester PE-2 und 6 Teilen Azobisisobutyro
nitril innerhalb 3 Stunden zutropft. Nach beendeter Zugabe
versetzt man mit weiterem Azobisisobutyronitril (1 Teil),
erhöht die Reaktionstemperatur auf 87°C und führt die Reaktion
4 Stunden durch, wobei eine Vinylharzlösung mit einem Gehalt
an nicht-flüchtigen Komponenten von 58,1% erhalten wird.
Das Vinylharz hat eine Säurezahl von 17,4, eine Hydroxylzahl
von 67,0, ein Gewichtsmittel des Molekulargewichs von
135 100 und einen Erweichungspunkt von etwa 67 bis 69°C. Die
erhaltene Lösung wird mit PE-AV-2 bezeichnet.
3. Die Umsetzung wird wie bei der Herstellung der Vinyl
harzlösung PE-AV-2 durchgeführt, jedoch verwendet man 300 Tei
le Methyläthylketon, 150 Teile Äthylacrylat, 10 Teile 2-Hydroxy
äthylmethacrylat, 75 Teile N-n-Butoxymethylacrylamid und 50 Tei
le Polyester PE-2. Hierbei erhält man eine Vinylharzlösung
mit einem Gehalt an nicht-flüchtigen Komponenten von 57,3%.
Das Vinylharz hat eine Säurezahl von 16,8, eine Hydroxylzahl
von 42,5, ein Gewichtsmittel des Molekulargewichts von
72 100 und einen Erweichungspunkt von etwa 64 bis 67°C. Die
erhaltene Lösung wird mit PE-AV-3 bezeichnet.
4. Das zur Herstellung der Vinylharzlösung PE-AV-1 ver
wendete Reaktionsgefäß wird mit 280 Teilen Methyläthyl
keton beschickt, worauf man die Temperatur auf 80°C erhöht
und ein flüssiges Gemisch aus 50 Teilen Methylmethacrylat,
135 Teilen Styrol, 145 Teilen Äthylacrylat, 10 Teilen
2-Hydroxymethylacrylamid, 10 Teilen Acrylsäure, 75 Teilen
N-n-Butoxymethylacrylamid, 75 Teilen Polyester PE-3 und
6 Teilen Azobisisobutyronitril, innerhalb 3 Stunden zutropft.
Nach beendeter Zugabe versetzt man mit weiterem Azobisiso
butyronitril (1 Teil), erhöht die Reaktionstemperatur auf
87°C und führt die Reaktion 4 Stunden durch, wobei eine
Vinylharzlösung mit einem Gehalt an nicht-flüchtigen Kompo
nenten von 58,2% erhalten wird. Das Vinylharz hat eine
Säurezahl von 15,1, eine Hydroxylzahl von 61,0, ein Gewichts
mittel des Molekulargewichts von 97 500 und einen Erwei
chungspunkt von etwa 63 bis 65°C. Die erhaltene Lösung wird
mit PE-AV-4 bezeichnet.
Lösungen von vernetzbaren Copolymerisaten
1. Ein mit Rührer, Thermometer, Tropftrichter, Kühlrohr
und Stickstoffeinleitrohr ausgerüstetes Reaktionsgefäß wird
mit 340 Teilen Methyläthylketon beschickt, worauf man die Tem
peratur auf 80°C erhöht und ein flüssiges Gemisch aus 190 Tei
len Methylmethacrylat, 80 Teilen Styrol, 210 Teilen Äthyl
acrylat, 10 Teilen 2-Hydroxyäthylmethacrylat, 5 Teilen saurem
Phosphoxyäthylmethacrylat, 5 Teilen Acrylsäure und 10 Teilen
Azobisisobutyronitril innerhalb 3 Stunden zutropft. Nach be
endeter Zugabe versetzt man mit weiteren 1,5 Teilen Azobisiso
butyronitril, erhöht die Reaktionstemperatur auf 87°C und
führt die Reaktion 4 Stunden durch, wobei eine Copolymerisatlösung
mit einem Gehalt an nicht-flüchtigen Komponenten von 59,0%
erhalten wird. Das Copolymerisat hat eine Säurezahl von 11,4,
ein Gewichtsmittel des Molekulargewichts von 25 000 und einen
Erweichungspunkt von etwa 71 bis 73°C. Die Copolymerisatlösung wird
mit Triäthylamin in einer Menge von 2/3 Mol pro Säurezahl
des Kunstharzes neutralisiert. Die erhaltene Copolymerisatlösung
wird mit PV-1 bezeichnet.
2. Das zur Herstellung der Copolymerisatlösung PV-1 verwendete
Reaktionsgefäß wird mit 340 Teilen Methyläthylketon beschickt,
worauf man die Temperatur auf 80°C erhöht und ein flüssiges
Gemisch aus 190 Teilen Methylmethacrylat, 70 Teilen Styrol,
215 Teilen Äthylacrylat, 10 Teilen 2-Hydroxyäthylmethacrylat,
10 Teilen saurem Phosphoxymethylacrylat, 5 Teilen Acrylsäure
und 10 Teilen Azobisisobutyronitril innerhalb 3 Stunden zu
tropft. Nach beendeter Zugabe versetzt man mit weiteren
1,5 Teilen Azobisisobutyronitril, erhöht die Reaktionstempera
tur auf 87°C und führt die Reaktion 4 Stunden durch, wobei
eine Copolymerisatlösung mit einem Gehalt an nicht-flüchtigen
Komponenten von 59,0% erhalten wird. Das Copolymerisat hat eine
Säurezahl von 13,7, ein Gewichtsmittel des Molekulargewichts
von 30 800 und einen Erweichungspunkt von etwa 72 bis 75°C.
Die erhaltene Kunstharzlösung wird mit Triäthylamin in einer
Menge von 2/3 Mol pro Säurezahl des Copolymerisats neutralisiert.
Die erhaltene Lösung wird mit PV-2 bezeichnet.
3. Die Umsetzung wird wie bei der Herstellung der Copolymerisat
lösung PV-2 durchgeführt, jedoch verwendet man 200 Teile Äthyl
acrylat und 25 Teile saures Phosphoxyäthylmethacrylat, wobei
eine Copolymerisatlösung mit einem Gehalt an nicht-flüchtigen
Komponenten von 60,1% erhalten wird. Das Copolymerisat hat eine
Säurezahl von 28,8, ein Gewichtsmittel des Molekulargewichts
von 31 100 und einen Erweichungspunkt von etwa 73 bis 76°C.
Die Lösung wird mit Triäthylamin in einer Menge von 3/4 Mol
pro Säurezahl des Kunstharzes neutralisiert. Die erhaltene
Copolymerisatlösung wird mit PV-3 bezeichnet.
4. Das zur Herstellung der Copolymerisatlösung PV-1 verwendete
Reaktionsgefäß wird mit 750 Teilen Methyläthylketon beschickt,
worauf man die Temperatur auf 80°C erhöht und ein flüssiges Ge
misch aus 190 Teilen Methylmethacrylat, 55 Teilen Styrol,
195 Teilen Äthylacrylat, 15 Teilen 2-Hydroxyäthylmethacrylat,
40 Teilen saurem Phosphoxyäthylmethacrylat, 5 Teilen Acryl
säure und 10 Teilen Azobisisobutyronitril innerhalb 3 Stunden
zutropft. Nach beendeter Zugabe versetzt man mit weiteren
1,5 Teilen Azobisisobutyronitril, erhöht die Reaktionstempe
ratur auf 87°C und führt die Reaktion 4 Stunden durch, wobei
eine Copolymerisatlösung mit einem Gehalt an nicht-flüchtigen
Komponenten von 39,5% erhalten wird. Das Copolymerisat hat eine
Säurezahl von 31,6, ein Gewichtsmittel des Molekulargewichts von
22 500 und einen Erweichungspunkt von etwa 73 bis 76°C. Die
Copolymerisatlösung wird mit Triäthylamin in einer Menge von
3/4 Mol pro Säurezahl des Kunstharzes neutralisiert. Die er
haltene Copolymerisatlösung wird mit PV-4 bezeichnet.
5. Das zur Herstellung der Lösung PV-1 verwendete
Reaktionsgefäß wird mit 340 Teilen Methyläthylketon beschickt,
worauf man die Temperatur auf 80°C erhöht und ein flüssiges
Gemisch aus 190 Teilen Methylmethacrylat, 70 Teilen Styrol,
215 Teilen Äthylacrylat, 10 Teilen 2-Hydroxyäthylmethacrylat,
5 Teilen saurem Phosphoxyäthylmethacrylat, 5 Teilen
3-Chlor-2-saurem-phosphoxypropylmethacrylat, 5 Teilen Acryl
säure und 10 Teilen Azobisisobutyronitril innerhalb 3 Stunden
zutropft. Nach beendeter Zugabe versetzt man mit weiteren
1,5 Teilen Azobisisobutyronitril, erhöht die Reaktionstem
peratur auf 87°C und führt die Reaktion 4 Stunden durch, wo
bei eine Copolymerisatlösung mit einem Gehalt an nicht-flüchtigen
Komponenten von 59,3% erhalten wird. Das Copolymerisat hat eine
Säurezahl von 14,5, ein Gewichtsmittel des Molekulargewichts
von 33 100 und einen Erweichungspunkt von etwa 73 bis 75°C.
Die erhaltene Lösung wird mit Triäthylamin in einer
Menge von 2/3 Mol pro Säurezahl des Kunstharzes neutralisiert.
Die erhaltene Copolymerisatlösung wird mit PV-5 bezeichnet.
6. Die Umsetzung wird wie bei der Herstellung der Copolymerisat
lösung PV-1 durchgeführt, jedoch verwendet man 5 Teile saures
Phosphoxyäthylacrylat anstelle von 5 Teilen saurem Phosphoxy
äthylmethacrylat, wobei eine Lösung mit einem Ge
halt an nicht-flüchtigen Komponenten von 58,9% erhalten wird.
Das Copolymerisat hat eine Säurezahl von 11,9, ein Gewichtsmittel
des Molekulargewichts von 28 900 und einen Erweichungspunkt
von etwa 72 bis 74°C. Die erhaltene Lösung wird mit Triäthyl
amin in einer Menge von ¾ Mol pro Säurezahl des Kunstharzes
neutralisiert. Die erhaltene Copolymerisatlösung wird mit PV-6
bezeichnet.
Beispiel 1
24 Teile der Vinylharzlösung PE-AV-1 werden mit 12 Teilen
Titandioxid und 4,5 Teilen Methyläthylketon versetzt, worauf
man das Gemisch mit einer Topfmühle dispergiert, so daß die
dispergierte Teilchengröße kleiner als 10 µm ist (gemessen
nach der Schleiflehre). Das dispergierte Gemisch wird mit
51 Teilen der Vinylharzlösung PE-AV-1, 10 Teilen der Copolymerisat
lösung PV-4 und 3,5 Teilen Methyläthylketon vermischt,
worauf man das erhaltene Gemisch unter Rühren zu einer homoge
nen Pigmentdispersion vermengt. Die Pigmentdispersion wird in
2000 Teile Wasser, das bei 15°C gehalten und mit hoher Ge
schwindigkeit gerührt wird, getropft, um die Pigmentdisper
sion zu emulgieren, das Lösungsmittel in Wasser zu extrahieren
und Kunstharzteilchen zu bilden. Das Filtrieren und Waschen
mit Wasser werden wiederholt, wobei ein wasserhaltiger Kuchen
von Kunstharzteilchen mit einer durchschnittlichen Größe von
etwa 100 µm erhalten wird. Der Wassergehalt des Kuchens be
trägt etwa 50%. 100 Teile des Kuchens werden mit 0,3 Teile
einer 40prozentigen wäßrigen Lösung eines nicht-ionogenen
Netzmittels (Polyoxyäthylennonylphenyläther mit einem Trübpunkt < 100°C und
einem HLB-Wert von 15,1) und 2 Teilen einer 10prozentigen wäßrigen Lösung eines Verdic
kungsmittels versetzt, das aus einem Alkalimetallsalz eines
Acrylsäure-Copolymerisats besteht, worauf man das Gemisch
mit einer Sandmühle dispergiert, um die Kunstharzteilchen
fein zu pulverisieren. Hierbei erhält man eine Dispersions
farbe, die Kunstharzteilchen mit einer durchschnittlichen
Größe von 15 µm enthält und einen pH von 7,7 aufweist.
Beispiel 2
24 Teile der Vinylharzlösung PE-AV-2 werden mit 12 Teilen
Titandioxid, 0,5 Teil eines Fließfähigkeitsreglers
(Copolymerisat aus (Meth) -acrylsäurealkylestern) und 4,0 Tei
len Methyläthylketon versetzt, worauf man das Gemisch mit
einer Sandmühle dispergiert, so daß die dispergierte Teilchen
größe kleiner als 10 µm ist. Das dispergierte Gemisch wird
mit 40 Teilen der Vinylharzlösung PE-AV-2, 16 Teilen der
Copolymerisatlösung PV-3 und 3,5 Teilen Methyläthylketon ver
mischt, worauf man die erhaltene Mischung unter Rühren zu
einer homogenen Pigmentdispersion vermengt. Die Dispersion
wird zu 2000 Teilen Wasser getropft, das bei 15°C gehalten
und mit hoher Geschwindigkeit gerührt wird, um die Pigment
dispersion zu emulgieren, das Lösungsmittel in Wasser zu
extrahieren und Kunstharzteilchen zu bilden. Das Filtrieren
und Waschen mit Wasser werden wiederholt, wobei ein wasser
haltiger Kuchen von Kunstharzteilchen mit einer durchschnitt
lichen Größe von etwa 100 µm erhalten wird. Der Wassergehalt
des Kuchens beträgt etwa 50%, 100 Teile des wasserhaltigen
Kuchens werden mit 0,3 Teilen einer 40prozentigen wäßrigen Lö
sung des nicht-ionogenen Netzmittels von Beispiel 1
und
2 Teilen einer 10prozentigen wäßrigen Lösung eines Verdic
kungsmittels versetzt, das aus einem Alkalimetallsalz eines
Acrylsäure-Copolymerisats besteht, worauf man das Gemisch
mit einer Sandmühle dispergiert, um die Kunstharzteilchen
fein zu pulverisieren. Hierbei erhält man eine Dispersions
farbe, die Kunstharzteilchen mit einer durchschnittlichen
Größe von 15 µm enthält und einen pH von 7,5 aufweist.
Beispiel 3
24 Teile der Vinylharzlösung PE-AV-3 werden mit 12 Teilen
Titandioxid und 4,5 Teilen Methyläthylketon versetzt, worauf
man das Gemisch mit einer Kugelmühle dispergiert, so daß die
dispergierte Teilchengröße kleiner als 10 µm ist. Das dis
pergierte Gemisch wird mit 32 Teilen der Vinylharzlösung
PE-AV-3, 24 Teilen der Copolymerisatlösung PV-2 und 3,5 Teilen
Methyläthylketon vermischt, worauf man das erhaltene Gemisch
unter Rühren zu einer homogenen Pigmentdispersion vermengt.
Die Pigmentdispersion wird in 3000 Teile Wasser gesprüht,
die bei 20°C gehalten und mit hoher Geschwindigkeit gerührt
wird, um die Pigmentdispersion zu emulgieren, das Lösungs
mittel in Wasser zu extrahieren und Kunstharzteilchen zu
bilden. Das Filtrieren und Waschen mit Wasser werden wieder
holt, wobei ein wasserhaltiger Kuchen von Kunstharzteilchen
mit einer durchschnittlichen Größe von 150 µm erhalten wird.
Der Wassergehalt des Kuchens beträgt etwa 50%. 100 Teile
des wasserhaltigen Kuchens werden mit 0,4 Teil einer 40pro
zentigen wäßrigen Lösung eines nicht-ionogenen Netzmittels
(Polyoxyäthylennonylphenyläther mit dem Trübpunkt 230 und einem HLB-Wert
von 12,2) und 4 Teilen einer 5prozentigen wäßrigen Lösung eines
Verdickungsmittels (Hydroxyäthylcellulose) versetzt, worauf
man das Gemisch mit einer Kugelmühle dispergiert und knetet,
um die Kunstharzteilchen fein zu pulverisieren. Hierbei er
hält man eine Dispersionsfarbe, die Kunstharzteilchen mit
einer durchschnittlichen Größe von 16 µm enthält und einen
pH von 7,8 aufweist.
Beispiel 4
24 Teile der Vinylharzlösung PE-AV-4 werden mit 12 Teilen
Titandioxid, 0,5 Teil des Fließfähigkeitsreglers von Beispiel 2
und 4,0 Tei
len Methyläthylketon versetzt, worauf man das Gemisch mit
einer Sandmühle dispergiert, so daß die dispergierte Teil
chengröße kleiner als 10 µm ist. Das dispergierte Gemisch
wird mit 8 Teilen der Vinylharzlösung PE-AV-4, 48 Teilen der
Copolymerisatlösung PV-1 und 3,5 Teilen Methyläthylketon ver
mischt, worauf man das erhaltene Gemisch unter Rühren zu
einer homogenen Pigmentdispersion vermengt. Die Pigmentdis
persion wird in 2000 Teile Wasser getropft, das bei 15°C
gehalten und mit hoher Geschwindigkeit gerührt, um die
Pigmentdispersion zu emulgieren, das Lösungsmittel in Wasser
zu extrahieren und Kunstharzteilchen zu bilden. Das Filtrie
ren und Waschen mit Wasser werden wiederholt, wobei ein
wasserhaltiger Kuchen von Kunstharzteilchen mit einer durch
schnittlichen Größe von etwa 100 µm erhalten wird. Der Wasser
gehalt des Kuchens beträgt etwa 50%. 100 Teile des erhalte
nen wasserhaltigen Kuchens werden mit 0,2 Teil einer 50prozen
tigen wäßrigen Lösung eines nicht-ionogenen Netzmittels
(Polyoxyäthylennonylphenyläther mit einem Trübpunkt < 100°C und einem HLB-
Wert von 17,5) und 2 Teilen einer 10prozentigen wäßrigen Lö
sung eines Verdickungsmittels versetzt, das aus einem Alkali
metallsalz eines Acrylsäure-Copolymerisats besteht, worauf
man das erhaltene Gemisch mit einer Sandmühle dispergiert,
um die Kunstharzteilchen fein zu pulverisieren. Hierbei er
hält man eine Dispersionsfarbe, die Kunstharzteilchen mit
einer durchschnittlichen Größe von 14 µm enthält und einen
pH von 7,7 aufweist.
Beispiel 5
Gemäß Beispiel 4 wird unter Anwendung einer Gesamtmenge
der Vinylharzlösung PE-AV-4 von 40 Teilen anstelle von
32 Teilen und unter Verwendung von 40 Teilen der Copolymerisat
lösung PV-2 anstelle von 48 Teilen der Copolymerisatlösung PV-1
eine Dispersionsfarbe hergestellt, die Kunstharzteilchen mit
einer durchschnittlichen Größe von 15 µm enthält und einen
pH von 7,6 aufweist.
Beispiel 6
24 Teile der Vinylharzlösung PE-AV-3 werden mit 12 Teilen
Titandioxid, 0,5 Teil des Fließfähigkeitsreglers von Beispiel 2
und 4,0 Teilen Methyl
äthylketon versetzt, worauf man das Gemisch mit einer Sand
mühle dispergiert, so daß die dispergierte Teilchengröße
kleiner als 10 µm ist. Das dispergierte Gemisch wird mit
32 Teilen der Vinylharzlösung PE-AV-3, 24 Teilen der Copolymerisat
lösung PV-5 und 3,5 Teilen Methyläthylketon vermischt,
worauf man das erhaltene Gemisch unter Rühren zu einer homo
genen Pigmentdispersion vermengt. Die Pigmentdispersion wird
in 2000 Teile Wasser getropft, das bei 15°C gehalten
und mit hoher Geschwindigkeit gerührt wird, um die Pigment
dispersion zu emulgieren, das Lösungsmittel in Wasser zu
extrahieren und Kunstharzteilchen zu bilden. Das Filtrieren
und Waschen mit Wasser werden wiederholt, wobei ein wasser
haltiger Kuchen von Kunstharzteilchen mit einer durchschnitt
lichen Größe von etwa 100 µm erhalten wird. Der Wasserge
halt des Kuchens beträgt etwa 50%. 100 Teile des wasserhal
tigen Kuchens werden mit 0,25 Teil einer 40prozentigen wäß
rigen Lösung des nicht-ionogenen Netzmittels von Beispiel 1
und
1,5 Teilen einer 10prozentigen wäßrigen Lösung eines Ver
dickungsmittels versetzt, das aus einem Alkalimetallsalz
eines Acrylsäure-Copolymerisats besteht, worauf man das Ge
misch mit einer Sandmühle dispergiert, um die Kunstharzteil
chen fein zu pulverisieren. Hierbei erhält man eine Disper
sionsfarbe, die Kunstharzteilchen mit einer durchschnittli
chen Größe von 15 µm enthält und einen pH von 7,7 aufweist.
Beispiel 7
24 Teile der Vinylharzlösung PE-AV-4 werden mit 12 Teilen
Titandioxid, 0,5 Teil des Fließfähigkeitsreglers von Beispiel 2
und 4,0 Tei
len Methyläthylketon versetzt, worauf man das Gemisch mit
einer Sandmühle dispergiert, so daß die dispergierte Teilchen
größe kleiner als 10 µm ist. Das dispergierte Gemisch wird
mit 24 Teilen der Vinylharzlösung PE-AV-4, 32 Teilen der
Copolymerisatlösung PV-6 und 3,5 Teilen Methyläthylketon ver
mischt, worauf man das Gemisch unter Rühren zu einer homoge
nen Pigmentdispersion vermengt. Die Dispersion wird in
2000 Teile Wasser getropft, das bei 15°C gehalten und mit
hoher Geschwindigkeit gerührt wird, um die Pigmentdisper
sion zu emulgieren, das Lösungsmittel in Wasser zu extra
hieren und Kunstharzteilchen zu bilden. Das Filtrieren und
Waschen mit Wasser werden wiederholt, wobei ein wasserhalti
ger Kuchen von Kunstharzteilchen mit einer durchschnittlichen
Größe von etwa 100 µm erhalten wird. Der Wassergehalt des
Kuchens beträgt etwa 50%. 100 Teile des erhaltenen wasserhal
tigen Kuchens werden mit 0,2 Teil einer 40prozentigen wäßri
gen Lösung des nicht-ionogenen Netzmittels von Beispiel 1
und
1,5 Teilen einer 10prozentigen wäßrigen Lösung eines Ver
dickungsmittels, das aus einem Alkalimetallsalz eines
Acrylsäure-Copolymerisats besteht, versetzt, worauf man das Ge
misch mit einer Sandmühle dispergiert, um die Kunstharzteil
chen fein zu pulverisieren. Hierbei erhält man eine Disper
sionsfarbe, die Kunstharzteilchen mit einer durchschnittlichen
Größe von 16 µm enthält und einen pH von 7,5 aufweist.
Vergleichsversuch I
Die Umsetzung wird wie bei der Herstellung der in Beispiel 1
verwendeten Polyester-modifizierten Vinylharzlösung PE-AV-1
durchgeführt, jedoch verwendet man keinen modifizierenden
Polyester PE-1 und setzt kein N-n-Butoxymethylacrylamid
zu. Hierbei erhält man eine Kunstharzlösung mit einem Gehalt
an nicht-flüchtigen Komponenten von 58,4%. Das Kunstharz
hat eine Säurezahl von 12,3, eine Hydroxylzahl von 27 und
ein Gewichtsmittel des Molekulargewichts von 17 500.
24 Teile der erhaltenen Kunstharzlösung werden mit 12 Teilen
Titandioxid und 4,5 Teilen Methyläthylketon versetzt, worauf
man das Gemisch mit einer Sandmühle dispergiert, so daß die
dispergierte Teilchengröße kleiner als 10 µm ist. Das dis
pergierte Gemisch wird mit 44 Teilen der vorstehenden
Kunstharzlösung, 12 Teilen einer 60prozentigen Methyläthyl
ketonlösung eines butylierten Methylol-Melaminharzes mit
einem mittleren Kondensationsgrad von 2,5, einem Veräthe
rungsgrad von 2,5 und einen Gehalt an wasserlöslichen Kom
ponenten von weniger als 1% sowie 3,5 Teilen Methyläthyl
keton vermischt, worauf man das erhaltene Gemisch unter
Rühren zu einer homogenen Pigmentdispersion vermengt.
Bei der anschließenden Verarbeitung gemäß Beispiel 1 er
hält man eine Dispersionsfarbe, die Kunstharzteilchen mit
einer durchschnittlichen Größe von 15 µm enthält und einen
pH von 7,5 aufweist.
Vergleichsversuch II
Die Umsetzung wird wie bei der Herstellung der in Beispiel 3
verwendeten Polyester-modifizierten Vinylharzlösung PE-AV-3
durchgeführt, jedoch verwendet man keinen Polyester PE-2
und setzt kein N-n-Butoxymethylacrylamid zu. Hierbei er
hält man eine Kunstharzlösung mit einem Gehalt an nicht-
flüchtigen Komponenten von 59,1%. Das Kunstharz hat eine
Säurezahl von 12,2, eine Hydroxylzahl von 33 und ein Gewichts
mittel des Molekulargewichts von 16 200. 24 Teile der erhal
tenen Kunstharzlösung werden mit 12 Teilen Titandioxid und
4,5 Teilen Methyläthylketon versetzt, worauf man das Gemisch
mit einer Kugelmühle dispergiert, so daß die dispergierte
Teilchengröße kleiner als 10 µm ist. Das dispergierte Ge
misch wird mit 48 Teilen der vorstehenden Kunstharzlösung
8 Teilen eines verkappten Isocyanatharzes (Isophorondiisocyanat,
blockiert mit Caprolactam), 0,5 Teil Dibutylzinndilaurat, (Dissozia
tionskatalysator) und 3 Teilen Methyläthylketon vermischt,
worauf man das erhaltene Gemisch unter Rühren zu einer
homogenen Pigmentdispersion vermengt. Bei der anschließen
den Verarbeitung gemäß Beispiel 3 erhält man eine Disper
sionsfarbe, die Kunstharzteilchen mit einer durchschnittli
chen Größe von 15 µm enthält und einen pH von 7,3 aufweist.
Vergleichsversuch III
Die Umsetzung wird wie bei der Herstellung der in Beispiel 1
verwendeten Polyester-modifizierten Vinylharzlösung PE-AV-1
durchgeführt, jedoch verwendet man keinen modifizierenden Poly
ester PE-1. Hierbei erhält man eine Kunstharzlösung mit
einem Gehalt an nicht-flüchtigen Komponenten von 58,7%.
Das Kunstharz hat eine Säurezahl von 13,6, eine Hydroxylzahl
von 30,5 und ein Gewichtsmittel des Molekulargewichts von
41 000. 24 Teile der erhaltenen Kunstharzlösung werden mit
12 Teilen Titandioxid und 4,5 Teilen Methyläthylketon ver
setzt, worauf man das Gemisch mit einer Kugelmühle disper
giert, so daß die dispergierte Teilchengröße kleiner als
10 µm ist. Das dispergierte Gemisch wird mit 56 Teilen der
vorstehenden Kunstharzlösung und 3,5 Teilen Methyläthylketon
vermischt, worauf man das erhaltene Gemisch unter Rühren zu
einer homogenen Pigmentdispersion vermengt. Bei der anschlie
ßenden Verarbeitung gemäß Beispiel 1 erhält man eine Dis
persionsfarbe, die Kunstharzteilchen mit einer durchschnitt
lichen Größe von 15 µm enthält und einen pH von 7,4 auf
weist.
Die in den Beispielen 1 bis 7 und den Vergleichsversuchen
I bis III hergestellten Dispersionsfarben werden unabhängig
voneinander auf polierte Flußstahlplatten gespritzt, 5 Minu
ten abgebunden, 10 Minuten auf 90°C vorerhitzt und dann auf
eine bestimmte Temperatur erhitzt und getrocknet, wobei Über
züge mit einer Dicke von etwa 35 µm erhalten werden. Die
Brennbedingungen und die physikalischen Eigenschaften der
Überzüge sind in Tabelle I genannt.