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Verfahren zur Herstellung eines Gliederbandes und Vor-
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richtung zur Durchführung dieses Verfahrens Die Erfindung bezieht
sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines aus miteinander verbundenen Spiralen
bestehenden Gliederbandes, bei dem die Windungen benachbarter Spiralen zwischen
einander geschoben und in den so gebildeten Hohlraum ein stab-, draht- oder fadenförmiges
Gelenkmittel eingeführt wird, und auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
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Aus DE-OS 24 19 751 ist es bekannt, aus einem Kunststoffdraht Spiralen
mit eng aneinanderliegenden Windungen zu wickeln und in dieser Weise thermisch zu
fixieren. Alsdann wird eine erste Spirale so weit gedehnt, daß zwischen ihre Windungen
die Windungen einer zweiten Spirale geschoben werden können. Alsdann wird von der
Seite in den durch die Windungen beider Spiralen gebildeten Hohlraum ein Gelenkmittel
in der Form eines Kunststoffdrahtes oder Kunststoffadens geschoben und an beiden
Enden der Spiralen festgelegt. Zweckmäßigerweise werden abwechselnd rechtsgängige
und linksgängige Spiralen auf diese Weise miteinander verbunden.
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Derartige Gliederbänder sind für die verschiedensten Anwendungszwecke
geeignet, beispielsweise als Fördergurte, insbesondere aber als Siebe zum Entwässern
und Trocknen von Faservliesbahnen,
insbesondere bei Papiermaschinen.
Gegenüber den sonst üblichen gewebten Bändern haben sie den Vorteil, daß ihre Länge
durch Hinzufügen oder Wegnehmen einiger Spiralen ohne Schwierigkeiten geändert werden
kann und daß sich durch einfaches Zusammenfügen der Anfangs- und Schluß spirale
ein endloses Band herstellen läßt.
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Schwierigkeiten bereitet jedoch das Einführen des Gelenkmittels in
den Hohlraum. Schon bei geringer Breite des Bandes läßt sich das von einer Seite
her eingeführte Gelenkmittel nicht mehr weiterschieben, sei es weil die Schubkräfte
auf das einseitig eingeführte Gelenkmittel nicht ausreichen, um die Reibung zu überwinden,
sei es weil das vordere Ende des Gelenkmittels an eine in den Hohlraum ragende Windung
stößt oder sei es aus anderen Gründen. Zwar kann man durch Einführen eines steifen
Stabes den Hohlraum zunächst formen und ihm einen möglichst großen Querschnitt geben,
wodurch das Einführen des Gelenkmittels erleichtert ist. Aber auch hierbei treten
schon Schwierigkeiten auf, wenn die Bandbreite den Wert von 1 oder 2 m überschreitet.
Außerdem muß neben der Montage stelle genügend Platz vorhanden sein, um diesen Stab
von der Seite her einführen zu können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
beschriebenen Art anzugeben, welches das Einführen des Gelenkmittels erleichtert
und es gestattet, Gliederbänder beliebiger Breite, insbesondere mit einer Breite
von mehreren Metern, herzustellen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zum Einführen
des Gelenkmittels ein im Vergleich zur Breite des Gliederbandes kurzes Einführorgan
mittels Magnetkräften durch den Hohlraum bewegt wird.
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EinfUhr Da das einzige/organ durch Magnetkräfte bewegt wird, braucht
es nicht seitlich aus dem Gliederband herauszuragen, sondern
kann
kurz gehalten werden. Entsprechend gering sind auch die Reibungskräfte, die bei
der Bewegung überwunden werden müssen.
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Die Kürze gestattet es auch, einem nicht absolut geraden Hohlraum
ohne wesentliche Erhöhung der Reibungskräfte zu folgen.
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Da der Luftspalt nur etwas größer zu sein braucht als die Dicke der
Kunststoffdrähte, können mit einfachen Anordnungen verhältnismäßig große Kräfte
auf das Einführorgan ausgeübt werden. Es bereitet daher auch keine Schwierigkeiten,
mit dem Einführorgan eventuell unvollkommen gebildete Hohlräume zu formen.rDie einfachste
Möglichkeit besteht darin, das Gelenkmittel mit dem Einführorgan zu verbinden und
dieses dann mittels Magnetkräften durch den Hohlraum zu bewegen.
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Bei schwierigeren Bedingungen, beispielsweise bei sehr kleinen Hohlraumquerschnitten
oder bei sehr großem Querschnitt des Gelenkmittels oder bei sehr großer Breite des
Gliederbandes, empfiehlt es sich, das Einführorgan mit einem Zugmittel zu verbinden
und mittels Magnetkräften durch den Hohlraum zu bewegen und dann das Gelenkmittel
mit dem Zugmittel zu verbinden und durch den Hohlraum zu ziehen. Das Zugmittel kann
mit kleinem Querschnitt und sehr schmiegsam ausgebildet werden, beispielsweise als
Faden o. dgl., vermag aber anschließend beim Einziehen des Gelenkmittels verhältnismäßig
große Kräfte auszuüben.
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Hierbei kann das Einführorgan, nachdem es mittels Magnetkräften durch
den Hohlraum bewegt worden ist, mit dem Gelenkmittel verbunden und mittels des Zugmittels
durch den Hohlraum zurückgezogen werden. Auf diese Weise gelangt das Einführorgan
automatisch an die Anfangsseite zurück, so daß sofort der nächste Einfülirvorgang
anschließen kann. Auch die zugehörige Vorrichtung kann sehr einfach ausgelegt werden.
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Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist gekennzeichnet
durch ein Einführorgan aus magnetisierbarem Material und durch einen/längs des Hohlraums
bewegbaren Magneten. Besonder außen
große Kräfte lassen sich aufbringen,
wenn der Magnet zwei Schenkel aufweist, deren Abstand die Dicke des Gliederbandes
geringfügig übersteigt.
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Eine andere Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist gekennzeichnet
durch ein Einführorgan aus elektrisch leitfähigem Material und durch einen sich
über die Breite des Gliederbandes erstreckenden Stator eines Linearmotors. Dieser
hat den zusätzlichen Vorteil, daß zur Bewegung des EinfUhrorgans keine beweglichen
Teile notwendig sind, vielmehr dieses Einführorgan vom Wanderfeld des Linearmotors
mitgenommen wird.
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Mit Vorteil ist der Stator mit einem die Dicke des Gliederbandes geringfügig
übersteigendem Abstand oberhalb einer etwa horizontalen Auflageplatte angeordnet.
Da das EinfUhrorgan im Hohlraum geführt ist, ergibt sich auf diese Weise der geringstmögliche
Luftspalt im Linearmotor. Höhere Kräfte kann man dadurch erzielen, daß zwei einander
zugewandte Statoren mit einem die Dicke des Gliederbandes geringfügig übersteigendem
Abstand angeordnet sind.
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Ferner ist es zweckmäßig, wenn am Ende des Linearmotors ein Bremsmagnet
angeordnet ist. Das Einführorgan läßt sich dann nämlich mit außerordentlich großer
Geschwindigkeit durch den Hohlraum bewegen, ohne daß dies am anderen Ende des Hohlraums
Schaden stiftet.
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In allen Fällen empfiehlt es sich, das Material der Spiralen so zu
wählen, daß es das Magnetfeld bzw. das elektromagnetische Feld nicht stört. Insbesondere
sollte der Spiraldraht aus nicht-magnetisierbarem Material bestehen und elektrisch
nicht leitend sein, was bei üblichen Kunststoffdrähten der Fall ist.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand in der Zeichnung dargestellter,
bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht, teilweise im Schnitt,
auf einen Teil eines Gliederbandes während des Einführens eines Gelenkmittels, Fig.
2 in vergrößertem Maßstab eine Seitenansicht des Magneten, Fig. 3 eine Ansicht auf
die Arbeitsfläche eines erfindungsgemäß verwendbaren Linearmotors, Fig. 4 eine schematische
Seitenansicht, teilweise im Schnitt durch eine Ausführungsform mit Linearmotor,
Fig. 5 ein Einführorgan mit Zugmittel und daran befestigtem Gelenkmittel und Fig.
6 ein Einführorgan, das mit einem Zugmittel und einem Gelenkmittel verbunden ist.
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Fig. 1 zeigt ein Gliederband 1, das aus linksgängig gewickelten Spiralen
2 und rechtsgängig gewickelten Spiralen 3 zusaliengesetzt ist. Die Spiralen bestehen
aus thermisch fixierte Kunststoffdraht. Ihre Windungen 4 und 5 sind auseinander
gezogen und zwischeneinander gesteckt, so daß sich ein Hohlraum 6 ergibt. Durch
diesen ist ein Gelenkmittel 7 in der Form eines Kunststoffdrahtes oder Kunststoffadens
geführt, der an den Seiten des Gliederbandes fixiert ist, beispielsweise durch Klebstoff,
thermisches Verschweißen, Umbiegen o. dgl.
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Zum Einführen ist ein solches Gelenlanittel 7 mit dem hinteren Ende
eines Einführorgans 8 verbunden, das vorn eine Spitze 9 aufweist. Dieses Einführorgan
ist, bezogen auf die Breite des Gliederbandes kurz und besteht aus magnetisierbaren
Material. Ein Magnet 10 weist zwei Schenkel II und 12 auf, welche die Spiralen zumindest
im Bereich des Hohlraums 6, welcher vom Einführorgan 8 durchsetzt werden soll, mit
geringem Abstand umgreifen. Dieser Magnet kann ein Permanentmagnet oder ein Elektromagnet
sein. Er weist vorn eine abgerundete
Einführöffnung 13 auf, mit
der er bei seiner Bewegung in Richtung des Pfeiles P die vorderste Spirale 2 ausrichtet.
Infolge der magnetischen Kräfte, die auf das als Anker wirkende Einführorgan 8 ausgeübt
werden, bewegt sich dieses Einführorgan in Richtung des Pfeiles Q, also durch den
Hohlraum 6 hindurch. Dabei wird das Gelenkmittel 7 mitgezogen.
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Am anderen Ende des Hohlraumes wird das Gelenkmittel 7 vom Einführorgan
8 getrennt und fixiert.
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Gemäß der Ausführungsform der Fig. 3 und 4 ist ein Linearmotor 14
vorgesehen, dessen Stator 15 eine größere Zahl von Polflächen 16 aufweist, die eine
sich in Richtung der Breite des Gliederbandes erstreckende Reihe bilden und derart
mit Magnetisierungswicklungen versehen sind und angesteuert werden, daß sich ein
von links nach rechts bewegendes Wanderfeld ergibt. Im Anschluß daran ist ein Bremsmagnet
17 vorgesehen, der zwei Polflächen 18 aufweist und ein Bremsfeld erzeugt. Verwendet
man nun zum Einführen des Gelenkmittels 7 ein EinfUhrorgan 19 aus elektrisch leitendem
Material, so bildet dieses einen Teil des Linearmotors und bewegt sich mit entsprechender
Geschwindigkeit durch den Hohlraum 6 zur rechten Seite des Gliederbandes. Dieses
liegt auf einer horizontalen Auflagefläche 20. Der Abstand zwischen dieser Auflagefläche
20 und der die Polflächen 16 aufweisenden Fläche des Stators 15 ist etwas größer
als die Dicke des Gliederbandes, so daß der Luftspalt des Linearmotors nur etwas
größer als die Dicke des Spiraldrahtes ist.
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Die Auflageplatte kann auch Teil eines zweiten Stators 15' eines Linearmotors
sein, so daß sich ein elektromagnetisches Wanderfeld quer durch den Spalt zwischen
den beiden Statoren 15 und 15' erstreckt.
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Es ist nicht erforderlich, daß das Einführorgan 8 direkt mit dem Gelenkmittel
7 verbunden ist. Vielmehr kann gemäß Fig. 5 auch zunächst ein dünneres Zugmittel
21 mit dem Einführorgan 8 verbunden werden, das mit vernachlässigbarer Reibung durch
den Hohlraum 6 gezogen werden kann. Dieses Zugmittel wird über einen Knoten 22 o.
dgl. mit dem Gelenkmittel 7 verbunden, man kann daher, wenn das Einführorgan 8 den
gesamten Hohlraum 6 durchsetzt hat, durch Ziehen am Einführorgan bzw. am Zugmittel
21 das Gelenkmittel 7 durch den Hohlraum 6 transportieren.
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Gemäß Fig. 6 ist ein abgewandeltes Einführorgan 23 vorgesehen, mit
dessen Hilfe ein Zugmittel 21 durch den Hohlraum 6 transportiert wird. Alsdann wird
in einen Haken 24 des EinfUhrorgans das Gelenkmittel 7 eingehängt. Nunmehr kann
das Einrührorgan 23 mit Hilfe des Zugmittels 21 zurUckgezogen werden, wobei das
Gelenkinittel 7 eingezogen wird.
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Auf diese Weise lassen sich aus Spiralen bestehende Gliederbänder
mit bisher unbekannter Breite, beispielsweise 5 oder 10 m, herstellen. Es ist daher
möglich, auch sehr breite Papiermaschinen mit derartigen Gliederbändern in der Sieb-oder
Trockenpartie auszustatten.
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Da die Gelenkmittel für das Einführen in den Hohlraum keine große
Steifigkeit benötigen und in Bandrichtung recht gleichmäßig über die gesamte Länge
belastet sind, kann man ver-Mltnismäßig dünne Fäden oder Drähte hierfür benutzen.
Entsprechend weit lassen sich die Spiralen nach dem Einfahren des Gelenkmittels
in Bandrichtung strecken (vgl. Fig. 2).
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Das Verfahren erlaubt es daher vielfach auch, für ein Gliederband
vorgegebener Länge mit einer geringeren Anzahl von Spiralen vorgegebenen Querschnitts
auszukommen.