DE29509364U1 - Spannvorrichtung - Google Patents
SpannvorrichtungInfo
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Description
Spannvorrichtung
Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung zum temporären Fixieren von Werkstücken,
insbesondere auf einer Spannplatte mit Nuten sowie zugehörige Nutensteine.
Aus der DE-Norm DIN 186 bzw. 188 sind Hammerschrauben bekannt, die in T-Nuten von
Spannplatten einsetzbar sind. Dabei können die Hammerschrauben mit ihrem verbreiterten
Basisteil von der Spannfläche oder Auflagefläche her vertikal in die Nuten gesetzt und dann
gedreht werden, damit der Hammerkopf in dem verbreiterten unteren Teil der Nut formschlüssig gehalten wird. An einer derartigen Hammerschraube können dann Spannpratzen
oder ähnliche Spannelemente befestigt werden.
Gattungsgemäße Spannplatten sind bekannt, z.B. aus Dubbels Taschenbuch für den
Maschinenbau, 12. Auflage, Band 2, Seiten 756, 763, 774. Dabei handelt es sich die als
Spannplatte ausgebildeten und mit T-förmigen Nuten versehenen Werkstücktische für
Hobelmaschinen, Bohrmaschinen und Schleifmaschinen.
Für derartige Nuten sind aus der Praxis Nutensteine bekannt, die Gewindebohrungen aufweisen
in die z.B. Gewindebolzen für die Arretierung von Spannpratzen einsetzbar sind. Im Zuge des
Spannens der Werkstücke werden diese Nutensteine gegen eine horizontale Fläche in den Nuten
unterhalb der Spannfläche gezogen und so relativ zur Spannfläche oder Auflagefläche durch
Reibung fixiert.
Soweit nicht magnetische Spannvorrichtung in Frage kommen, werden derartige
Werkstücktische und zugehörige Spannvorrichtungen auch für das Spannen von Werkzeugen
oder Werkstücken verwendet, die für eine genaue Vermessung temporär fixiert werden müssen.
Das Fixieren der Werkstücke auf derartigen schweren Spanntischen ist nur an bestimmten Orten
innerhalb einer Fertigungsstätte möglich, da die Spanntische zu schwer sind, um manuell
transportiert zu werden. Außerdem ist das Spannen zwischen den parallel verlaufenden T-Nuten
dann relativ schwieng, wenn das Werkstück geringe Abmessungen hat, die kleiner sind als der
Abstand der parallelen T-Nuten. Außerdem ist das Spannergebnis abhängig von der Spannkraft
der Werkstücke, da diese zugleich als Reaktionskraft die Reibkraft der Nutensteine in den T-Nuten
bestimmt. Um sicher zu stellen, daß die Nutensteine nicht verrutschen, ist unter
Umständen eine höhere Reaktionskraft erforderlich, als die benötigte Spannkraft für das
Werkstück oder Werkzeug.
Von daher liegt der Erfindung das Problem zugrunde, eine verbesserte Spannvorrichtung
vorzuschlagen. Darüberhinaus soll die Fixierung der Nutensteine unabhängig von der
aufzubringenden Spannkraft für das zu spannende Werkstück möglich sein.
Das Problem wird erfindungsgemäß durch die Ansprüche 1 und 10 gelöst. Weiterbildungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen erfaßt.
Ausgehend von den üblichen Spanntischen werden erfindungsgemäß in einer als Spannplatte
ausgebildeten Spannvorrichtung zusätzlich zu den parallelen Nuten kreuzweise dazu und in
derselben Ebene horizontal verlaufende weitere Spannuten angeordnet. Die Nuten bilden so
kleine, in sich geschlossene Flächen innerhalb der gesamten Auflagefläche der Spannplatte. In
der Regel sind die Nuten unter einem Winkel von 90 Grad zueinander angeordnet, für
Spezialaufgaben, z.B. das Fixieren von Ovalteilen an dessen kleinen Radien, können die Nuten
aber auch unter einem anderen Winkel zueinander verlaufen. Ebenso wird in Standardfällen der
Abstand der parallelen Längs- und Quernuten von einander gleich oder konstant sein, so daß
sich gleichgroße quadratische, rechteckige oder rhombische Auflageflächen zwischen den
Nuten ergeben, der Abstand kann aber auch variieren.
Die Nuten sind in Höhe der Auflagefläche der Spannplatte schmaler als am Boden der Nuten.
Die Nuten können die Form von für sich bekannten T-Nuten haben, aber im Querschnitt auch
mindestens teilweise schwalbenschwanzförmig, bogenförmig oder sonstwie geformt sein,
solange eine Verbreiterung der Nut zum Boden der Nut eingehalten wird, damit sich ein
Hinterschnitt im Querschnitt der Nut und somit Formschluß für die einzusetzenden Nutensteine
ergibt. Insbesondere können die gegenüberliegenden Flanken der Nuten auch unsymmetrisch
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ausgebildet sein, um komplementär geformte Nutensteine nur in einer bestimmten
Betriebslage einsetzen zu können. Symmetrische Nutenformen sind dann zu verwenden, wenn
die Nutensteine mit Spiel in die Nuten gesetzt werden und die Nutensteine sich bei ihrer
Fixierung in der Spannplatte innerhalb der Nut selbst zentrieren sollen. Dazu sollten die
Flanken der Nut mindestens in dem unteren Teil der Nuten unter einem Winkel von gleich oder
weniger als 45 Grad, vorzugweise etwa 30-40 Grad zur Auflagefläche hin ansteigen.
Die kreuzweise Anordnung der Nuten ergibt an den Kreuzungsstellen eine im Eckmaß
vergrößerte obere Öffnung der Nuten, sodaß hier auch Nutensteine mit einer Basis, die breiter
ist als der Flankenabstand der Nut in Höhe der Auflagefläche, in die Nut eingesetzt werden
können, die sich dann formschlüssig in der Nut verhaken lassen.
Wenn möglich sollen die Nuten von allen Seiten der Spannplatte zugänglich sein, jedoch genügt
es, daß nur je eine Seite der Spannplatte eine volle Querschnittsöfmung für die Längsnuten und
die Quernuten aufweist, um von dort Nutensteine einschieben und/oder deren Sitz kontrollieren
zu können.
Je nach Verwendungszweck der erfindungsgemäßen Spannvorrichtung kann die Spannplatte
aus Stahl, Stahlguß, Grauguß, Temperguß, Leichtmetall, Kunststoff, Glas oder ähnlichen
Materialien bestehen. Die Auswahl richtet sich unter anderem und beispielsweise nach der
Bruchgefahr bei Belastung, nach der Art der Anbringung an Werkzeugmaschinen oder zum
Beispiel der Meßaufgabe für die Vermessung eines Werkstückes, sei es ein von oben und
seitlich zu vermessendes Werkzeug oder ein optisch zu vermessendes Werkstück, z.B. ein
kleines Zahnrad aus Kunststoff. Insbesondere an Meßplätzen ist eine Spannplatte aus
Aluminium sehr handlich und wegen der relativ geringen erforderlichen Spannkräfte für die
vorübergehende Fixierung eines Teiles auch ausreichend stabil. Zudem kann dieses Material
leicht spanend bearbeitet werden und eine solche Spannvorrichtung ist daher kostengünstig.
An manchen Meßplätzen ist eine optische allseitige Messung der Geometrie eines Werkstückes
in nur einer Aufspannung erwünscht. Dann kann die erfindungsgemäße Spannvorrichtung,
sowohl die Spannplatte, erforderlichenfalls auch der Nutenstein, aus z.B. Plexiglas oder anderen
transparenten Materialien bestehen, die für optische Meßverfahren durchsichtig ist. Dies erspart
Zeit und/oder vermeidet Fehlmessungen durch Umspannen oder Lageänderung des Werkstückes.
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Für diesen und andere Zwecke kann ein erfmdungsgemäßer, separat in der Spannplatte
fixierbarer Nutenstein benutzt werden, der eine eigenständige Fixiereinrichtung aufweist.
Dieser Nutenstein ist unabhängig von der Spannkraft für die Lagesicherung des Werkstückes,
da er - im einfachsten Falle - über z.B. eine den Nutenstein durchdringende Gewindbohrung
mittels z.B. versenkbarer Innensechskant-Schraube am Boden Nut oder mittels einer
mechanischen oder fluidisch von oben, der Auflagefläche der Spannplatte her betätigbaren
Umlenkeinrichtung, z.B. von einer Luftpumpe oder Feder beaufschlagte seitliche Stößel, in der
Nut kraft- und formschlüssig abgestützt werden kann. Die Nutensteine sind zusätzlich mit
Aufhahmevorrichtungen, z.B. runde, eckige durchdringen oder sacklochartige Vertiefungen für
das Einsetzen von für sich bekannten Spannstiften, Spannkrallen, Anschlägen oder ähnliches
versehen.
Anhand von Ausführungsbeispielen und einer schematischen Zeichnung wird die bereits in den
Ansprüchen und der Beschreibung dargestellte Erfindung im folgenden näher erläutert. Die
Erfindung ist auf die in den Figuren ersichtlichen Merkmale jedoch nicht beschränkt.
Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Draufsicht auf die erfindungsgemäße Spannvorrichtung;
Fig. 2-6 Querschnitte von alternativen Nutenformen der Spannvorrichtung;
Fig. 7,8, einen erfindungsgemäßen Nutenstein.
Gleiche Bauteile sind im folgenden mit denselben Bezugsziffern versehen.
Gemäß Fig. 1 besteht die Spannvorrichtung im wesentlichen aus einer neuartigen Spannplatte
1 aus Aluminium, deren oberer Teil von T-fÖrmigen parallelen horizontalen Längsnuten Ll, L2,
L3 durchzogen ist, die spanend erzeugt wurden. In derselben Plattenebene sind zusätzlich
gleichbreite, horizontale parallele Quernuten Ql, Q2, Q3 eingefräst worden, die mit den
Längsnuten einen Winkel von 90 Grad bilden, aber untereinander einen anderen Abstand haben.
Dadurch wird die gesamte Auflagefläche der Spannplatte 1 in gleichgroße Rechtecke oder
pilzförmig erhabene Plateaus 2, 3 ,4, 5, 8 mit den Oberflächen 15 unterteilt. Die Flanken 13, 14
dieser Erhebungen bilden die Wände der Nuten, in die von der Seite S T-fÖrmige Nutensteine
6, einfuhrbar sind, hier in den Nuten Ql und Q3 je zwei identische Nutensteine 6. Die Breite
oder der Querschnitt der Nutensteine 6 mit dem Basisteil 16 und dem Topteil 17 ist etwas
kleiner als der Abstand der gegenüberliegenden korrespondierenden Flanken 13, 14 der Nuten
Ql, Q2, Q3 und Ll, L2, L3. Auf den Erhebungen 5,8 und weiteren nicht bezifferten
Auflageflächen ruht ein vieleckiges Werkstück 7 aus weichem Kunststoff, dessen Dicke,
Bohrungen 19, 20 und Umfangsfläche 18 vermessen werden sollen. Das Werkstück 7 wird
durch Anschläge 11 und federbelastete Spannpilze 12 in horizontaler und vertikaler Richtung
auf der Spannplatte 1 bzw. dessen Auflagefläche fixiert.
Die Anschläge 11 und die Spannpilze 12 stecken in je einer Vertiefung 9 der vier in den
Quernuten Ql und Q3 geführten Nutensteine 6. Mittig weisen die Nutensteine 6 eine
Gewindebohrung (Fig. 8) auf, in die Gewindestifte 10 mit Innensechskant eingedreht wurden.
Diese durchdringen die Nutensteine 6 und sind soweit gedreht worden (nicht dargestellt), daß
sie einerseits in den Nutenstein versenkt sind und andererseits den Boden der Nuten berühren
und dadurch den jeweiligen Nutenstein 6 anheben, bis dieser unterhalb der Flanken 13 an dem
Hinterschnitt z.B. der Erhebungen 2, 3, 4,5 in Nut Ql pressend anliegt.
Fig. 2 und 3 zeigen andere schwalbenschwanzformige Nutenformen 22, 23 in einer
Spannplatte, wobei bei der Nut 22 auf eine geteilte Nutflanke verzichtet wurde. Fig.4 zeigt
einen bogenförmigen Querschnitt der unteren Teile der Nut 24, anstelle der in Fig. 1
dargestellten vertikalen Flanken 14. Diese Nutenformen 22 bis 24 werden für in Nutmitte
selbstzentrierende Nutensteine verwendet, wobei die Nutensteinseitenflächen an den Flanken
der Nut emporgleiten, wenn sie wie zuvor beschrieben an der Spannplatte fixiert werden.
Die Fig. 5 und 6 schließlich zeigen Nuten 25 bzw. 26 deren linke Flanken vertikal und deren
rechte Flanken analog der Formen 22, 23 bzw. 24 teils schwalbenschwanzförmig bzw.
bogenförmig ausgebildet sindt. Derartige Nuten finden z.B. Verwendung für mit bestimmten
justierten Spannelementen bestückte Nutensteine, die nur in einer definierten Ausrichtung in die
Nuten eingesetzt werden dürfen.
Fig. 7 zeigt in Explosionsdarstellung zu einem Teil der Fig. 1 einen Nutenstein 6 mit darin
einsetzbaren Gewindestiften 10 und Paßstiften oder Anschlägen 11.
Fig. 8 ist ein Längsschnitt durch den Nutenstein 6 gemäß Fig. 7 und verdeutlicht die Anordnung
der Gewindebohrung 21 und der hier runden sacklochartigen Veretiefungen 9 .
Claims (11)
1. Spannvorrichtung zum temporären Fixieren von Werkstücken (7), umfassend eine
Spannplatte (1) mit ebener Auflagefläche (15) und zur Auflagefläche hin offenen, sich
in derselben Ebene kreuzenden Längsnuten (Ll, L2, L3) und Querauten (Ql, Q2, Q3),
die in die Platte horizontal parallel verlaufend eingelassen sind, wobei die Flanken (13,
14) der Nuten in Höhe der Auflagefläche geringer beabstandet sind als am Boden der
Nuten.
2. Spannvorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch als T-Nuten ausgebildete
Längsnuten (Ll, L2, L3) und/oder Querauten (Ql, Q2, Q3).
3. Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens die
Längsnuten oder die Quernuten schwalbenschwanzförmig (22, 23, 25)ausgebildet sind.
4. Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nuten sich
unterhalb der der Auflagefläche (15) benachbarten Flanken (13) bogenförmig (24, 26)
zum Boden der Nuten hin verbreitern.
5. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Form der Flanken (13, 14) einer Seite der Nuten abweicht von der Form der Flanken der
gegenüberliegenden Seite der Nut (25, 26).
6. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Flanken (14) der Nut unterhalb der der Auflagefläche (15) benachbarten Flanke (13)
unter einem Winkel von 45 ° oder weniger zur Vertikalen auswärts geneigt sind.
7. Spannvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Längsnuten und die Querauten wenigstens bis zu je einer Seite (S) der Platte (1)
verlaufen und offen sind.
Material, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Stahl, Stahlguß, Grauguß,
Temperguß, Leichtmetall, Kunststoff, Glas,
9. Spannvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Material
transparent ist.
10. Spannvorrichtung umfassend einen in einer genuteten Spannplatte spannbaren
Nutenstein (6) zur temporären Fixierung von Werkstücken, der eine Fixiereinrichtung
(10, 21) aufweist, welche von der in Gebrauchslage oberen Seite des Nutensteines her
bedienbar ist, den Nutenstein (6) zur Abstützung gegen eine Fläche in einer zum Nutenstein komplementär geformten Nut durchdringt sowie Vertiefungen (9) für die
Aufnahme von Spannelementen (11) aufweist.
11. Spannvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Fixiereinrichtung
eine Gewindebohrung (21) und eine vollständig darin versenkbare Schraube (10) umfaßt.
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