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Die Erfindung betrifft ein Verfahren für Fernsprechvermittlungsanlagen, insbesondere Fernsprechnebenstellenanlagen mit zentralen Rufnummerngebern und zentraler Steuereinrichtung, wie sie im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 näher bezeichnet ist.
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Zentrale Rufnummerngeber in Fernsprechnebenstellenanlagen haben sich als nützliche Hilfsmittel erwiesen, die den Fernsprechkomfort erheblich steigern. Diese unter den Merkmalsbegriffen Kurzwahl oder Codewahl seit langem eingeführten Einrichtungen erfordern an der Teilnehmerstelle keine zusätzlichen Aufwendungen, weil sie mit den bei jedem Teilnehmer üblichen Bedienungselementen (Wählscheibe, Wähltastatur) angesteuert werden können.
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Wie eine solche Einrichtung im Prinzip arbeiten kann, wenn elektromechanische Speichermittel eingesetzt werden, geht aus der DE-PS 9 71 543 hervor. Da diese Einrichtung dem Teilnehmeranschluß fest zugeordnet ist, sind die Aufwendungen innerhalb einer Nebenstellenanlage sehr hoch, wenn mehrere Teilnehmer solche Merkmale nutzen wollen, und die Einrichtungen werden nur relativ selten von jeweils dem einen Teilnehmer benutzt. Deshalb werden solche Einrichtungen zentral angeordnet und damit wenige Kurz- oder Codewahleinrichtungen einer Vielzahl von Teilnehmerstellen zugänglich gemacht.
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Weil die mit Codewahl aufzubauenden Verbindungen ausschließlich zu Zielen im öffentlichen Fernsprechnetz führen, und die Anzahl der Nebenstellenteilnehmer, die diese Codewahleinrichtungen in Anspruch nehmen wollen, immer mehr zunahm, erkannte man bald, daß es zweckmäßig ist, die Codewahleinrichtungen den zum öffentlichen Netz führenden Leitungssätzen (AUe) zuzuordnen. Wie die Codewahleinrichtungen innerhalb einer großen Wählnebenstellenanlage in dieser Art eingruppiert sein können, ist dargestellt und beschrieben in einem Aufsatz: "Tenocode - die TN-Codewahleinrichtung für große und mittlere W-Nebenstellenanlagen", der abgedruckt ist in den TN-Nachrichten von 1970, Heft 70. Hier wird besonders aus Bild 5 deutlich, wie die gesamte Codewahleinrichtung in Gestalt mehrerer Codewahlsätze (Cs), die jeweils einen eigenen Rufnummerngeber (ER) enthalten, an den zur Ortsvermittlungsstelle (OVSt), also zum öffentlichen Fernsprechnetz führenden Weg, angekoppelt werden. Dies kann sowohl durch Wähler (Bild 5) als auch je nach Art der Fernsprechnebenstellenanlage durch Koppelfelder (Bilder 1 und 3) geschehen.
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Mit dem Aufkommen elektronischer Schaltmittel wurden zunächst die Speichermittel durch reine Magnetspeicher mit elektronischer Ansteuerung ersetzt. In dem Aufsatz "Der elektronische Zahlen- und Rufnummerngeber" (TN-Nachrichten 1969, Heft 69, Seiten 25 und 26) ist das Prinzip einer solchen Anordnung angegeben. Es ist hier erwähnt, daß die einzelnen Rufnummern in einer Ringkernmatrix durch Fädeln von Markierdrähten rangiert werden. Auch hierbei hat jeder einzelne Codewahlsatz seinen eigenen Speicher, und das Einprogrammieren von Zielrufnummern muß demnach in allen zur Codewahleinrichtung gehörenden Speichern vorgenommen werden. Das Einprogrammieren von Zielrufnummern durch Fädelung eines Drahtes in einer Magnetkernmatrix ist an sich schon eine schwierige und zeitaufwendige Angelegenheit. Wenn diese Arbeiten dann noch an jedem einzelnen Codewahlsatz, also mehrfach ausgeführt werden müssen, ist der beim Einrichten oder Ändern von Codewahleinrichtungen erforderliche Aufwand sehr hoch.
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Deshalb sind neuere Speicheranordnungen so zentralisiert, daß die einzelnen Codewahlsätze keine eigenen Speicher mehr enthalten und zu einem gemeinsamen Codewahlspeicher Zugriff haben. Mit den schnellen Zugriffs- und Zykluszeiten die moderne - insbesondere Halbleiterspeicher - aufweisen, ist es möglich, die Ausspeicherung von Ziffern und Rufnummern so schnell nacheinander vorzunehmen, daß beim Aufbau einer Verbindung kein merkbarer Zeitverzug auftritt.
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Am Beispiel einer "konzentrierten Ergänzungseinrichtung für Fernsprechnebenstellenanlagen", wie sie in den TN-Nachrichten von 1974, Heft 75, Seiten 27 bis 33 beschrieben ist, läßt sich erkennen, daß unter Ausnutzung von Prinzipien der Rechnertechnik die in einem zentralen, für Codewahl eingerichteten Speicher abgelegten Daten der Zielrufnummern abgerufen werden können. Solche Anordnungen haben den Vorteil, daß das Einspeichern von neuen oder geänderten Zielrufnummern wesentlich einfacher vor sich geht und nur ein einziges Mal pro Anlage ausgeführt werden muß. Bei Fernsprechnebenstellenanlagen, die mit gespeicherten Programmen arbeiten, werden solche zentral angeordnete Codewahlspeicher ebenfalls eingesetzt und in das gesamte Programmkonzept mit einbezogen.
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Aus der DE-OS 27 54 325 ist ein Kurzwahlspeicher bekannt, bei dem jede an der Kurzwahl teilnahmeberechtigte Teilnehmerstelle ein Speicherfeld besitzt, wo über Kurzwahl auswählbare Verbindungen eingespeichert sind. Jede einzelne Rufnummer oder Adresse für eine mit Kurzwahl aufbaubare Verbindung ist in einem Speicherplatz untergebracht, der in mehrere Speicherzeilen unterteilt ist, wobei diese Speicherplätze in Abhängigkeit vom Umfang der zu speichernden Adresse oder Rufnummer verschieden groß sind, also verschieden viele Speicherzeilen enthalten. Zur Adressierung dieser Speicherzeilen muß dann die Adresse des eine Kurzwahlverbindung aufbauenden Teilnehmers mit der von ihm gewählten Kurzrufnummer verknüpft werden, damit der richtige Speicherplatz angesteuert werden kann. In einer aus 8-Bit bestehenden Speicherzeile sind jeweils zwei Ziffern einer Rufnummer untergebracht, so daß für 100 mögliche Kombinationen 7-Bit benötigt werden. Pro Speicherzeile steht also ein einziges Bit zur Verfügung womit besondere Kennzeichnungen gebildet werden können. Wie diese Bits benutzt werden ist in Fig. 4 der DE-OS 27 54 325 dargestellt. Dabei ist lediglich angegeben, daß die Verkehrsausscheidungsziffern für die nationale und internationale Fernebene darstellbar sind und ein Hinweis, daß keine Verkehrsausscheidungsziffer vorliegt. Eine weitere Kennzeichnung ist frei verfügbar. Außerdem wird mit dem übrigen Bit noch angegeben, wo sich die letzte Ziffer einer Rufnummer oder Adresse in dem betreffenden Speicherplatz befindet.
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Bei einer derartigen Kurzwahlspeicherkonfiguration sind besondere Ansteuerprozeduren erforderlich, um den richtigen Speicherplatz zu adressieren. Da die Speicherplätze eine unterschiedliche Größe aufweisen, muß auch dies bei der Adressierung berücksichtigt werden. Außerdem sind mit jeweils nur einem Bit pro Speicherzeile nicht genügend Verkehrsarten oder Verkehrsrichtungen darstellbar, so daß die Anwendungsmöglichkeiten begrenzt sind.
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Wie bereits erwähnt, führen die mit Hilfe der Codewahl aufgebauten Verbindungen fast ausschließlich zu Zielen über das öffentliche Fernsprechnetz, wobei besonders bei Fernverbindungen viele Ziffern für eine Rufnummer benötigt werden. Da an Nebenstellenanlagen direkt angeschlossene Teilnehmer ansich schon kurze Rufnummern haben, lohnt es sich im allgemeinen nicht, diese über Codewahl anzusteuern. Das Speichern von Internzielen kann aber sinnvoll sein, wenn diese mit besonderen Schaltmaßnahmen seitens des rufenden Teilnehmers beispielsweise durch einfachen Tastendruck angesteuert werden, wie dies auch in der zuletzt genannten Literaturstelle erwähnt ist. Dies bedeutet jedoch, daß an der Teilnehmerstelle besondere Bedienungselemente (Zielwahl-Tastatur) erforderlich sind. Für solche Fälle werden dann wegen der weitaus geringeren Stellenzahl dieser Rufnummern besondere Speicherbereiche eingerichtet.
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Weiterhin ist es denkbar, Verbindungen zu anderen Nebenstellenanlagen über Codewahl aufzubauen, weil dafür meist mehr zu wählende Ziffern erforderlich sind als zum Ansteuern von Teilnehmern. Die Ansteuerung eines Zieles über Codewahl ist dann wieder sinnvoll und kann zur Erleichterung des Verbindungsaufbaues innerhalb von Nebenstellennetzen wesentliche Vorteile bringen.
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Wenn also derart verschieden zu behandelnde Verbindungs-Zielrufnummern in einem zentralen Codewahlspeicher eingetragen sind, so muß gewährleistet sein, daß auch innerhalb der eigenen Anlage die richtigen Wege eingestellt werden. Das einfache Ausspeichern der Zielrufnummer genügt dann nicht mehr. Diese Aufgabe läßt sich beispielsweise dadurch lösen, daß schon beim Ansteuern der Codewahleinrichtung verschiedene Kennziffern verwendet werden, die zur Richtungsauswahl dienen. Damit könnten auch für jede Verbindungsart separat vorgesehene Speicher angesteuert werden. Solche Anordnungen sind jedoch relativ aufwendig, unflexibel und wegen des Verlustes von Rufnummernkapazität nicht in jedem Falle einrichtbar.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, für zentrale Rufnummerngeber von Fernsprechvermittlungsanlagen-, insbesondere Fernsprechnebenstellenanlagen ein Verfahren vorzuschlagen, mit der Zielkennzeichnungen verschiedenartiger Verbindungen gespeichert werden können, wobei diese Zielkennzeichnungen beliebig in einem gemeinsamen Speicher eingebbar sind und neben den auszusendenden Ziffern einer Rufnummer auch Adressen zur internen Ansteuerung von Leitungsbündeln und/oder von Teilnehmeranschlüssen innerhalb der Fernsprechvermittlungsanlage liefern können.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch eine Merkmalskombination, wie sie im Patentanspruch 1 angegeben ist.
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Mit der Erfindung wird in vorteilhafter Weise erreicht, daß die Codewahlziele in dem dafür vorgesehenen Speicher unabhängig von der Verbindungsart in beliebiger Anordnung gespeichert werden können. Es ist dadurch nicht notwendig, mehrere verschiedene Ansteuerprozeduren oder Kennziffern für Codewahlverbindungen vorzusehen. Eine bestehende Speicheranordnung braucht beim Hinzufügen weiterer bisher nicht vorhandener Verbindungsarten der Codewahl nicht geändert werden, weil die neuen Daten an beliebiger Stelle eingefügt werden können.
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Wie in den Unteransprüchen ausgeführt, bestehen die Weiterbildungen der Erfindung darin, daß aus dem Codewahlspeicher Steuerzeichen und Adressen abgeleitet werden können, wodurch die Vermittlungsprozeduren einfacher zu gestalten sind.
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Ein Ausführungsbeispiel wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
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Fig. 1 das Prinzipschaltbild einer zentral mit Programmen gesteuerten Fernsprechnebenstellenanlage
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Fig. 2 die Anordnung der Ziele im Codewahlspeicher CSP
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Fig. 3 die Einteilung der verkürzten Rufnummern in einer Fernsprechanlage.
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In der Fig. 1 ist dargestellt, wie Teilnehmer über die periphere Einheit PE Teilnehmerschaltung TS an ein Koppelfeld KF angeschlossen sind. In gleicher Weise sind auch Externleitungen OVSt, QUe, NAL über ihre zugehörige peripheren Einheiten AUe, Ue an das Koppelfeld angeschlossen. Zum Anschluß des Abfrageplatzes AS ist als periphere Einheit eine Abfrageplatzsteuerung AS-ST vorgesehen. Alle peripheren Einheiten melden Zustandsänderungen und Anreize an eine Vorverarbeitungseinheit VVE. Von dort aus gelangen diese Signale über einen in der zentralen Verarbeitungseinheit befindlichen Eingabepuffer EP zur zentralen Recheneinheit ZRE. Die in der zentralen Verarbeitungseinheit ZVE befindliche zentrale Recheneinheit ZRE gibt ihrerseits Meldungen über einen Ausgabepuffer AP an die peripheren Einheiten PE. Mit Befehlen der zentralen Recheneinheit ZRE wird über eine Koppelfeldsteuerung KF-ST das Koppelfeld eingestellt. Die zentrale Verarbeitungseinheit ZVE enthält neben der zentralen Recheneinheit ZRE noch einen Programmspeicher PSP, die bereits erwähnten Ein- und Ausgabepuffer EP, AP und einen Arbeitsspeicher AS. Der Programmspeicher enthält alle für die zentrale Recheneinheit verfügbaren Programmdaten. Im Arbeitsspeicher AS werden alle aktuellen Verbindungsdaten von sämtlichen peripheren Einheiten nach dem aktuellen Stand eingespeichert. Außerdem enthält die zentrale Verarbeitungseinheit einen Codewahlspeicher CSP, der ebenfalls mit der zentralen Recheneinheit zusammenarbeitet.
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In diesem Codewahlspeicher sind entsprechend der in Fig. 2 gezeigten Anordnung alle mit Codewahl, d. h. mit verkürzter Wahl erreichbaren Ziele eingespeichert. Der Codewahlspeicher wird immer dann angesteuert, wenn ein Teilnehmer Tln mit der Wahl einer bestimmten Kennziffer zu erkennen gibt, daß er eine Verbindung über die Codewahleinrichtung aufzubauen wünscht.
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Diese vom Teilnehmer gewählte Kennziffer gelangt auf nicht näher dargestellte Weise über die Vorverarbeitungseinheit VVE und den Eingabepuffer EP zur zentralen Recheneinheit. Es wird daraufhin das Codewahlprogramm abgerufen. Mit den nächsten - in den meisten Fällen zwei - Ziffern, die vom Teilnehmer gewählt werden, wird eine der Zeilen Z 1 bis Zn (siehe Fig. 2) im Codewahlspeicher CSP angesteuert.
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In der bei Fig. 2 dargestellten willkürlichen Anordnung ist in der Zeile Z 1 beispielsweise ein über die Ortsvermittlungsstelle OVSt des öffentlichen Fernsprechnetzes anzuwählendes Auslandsziel eingetragen. Jede einzelne Zifferninformation ist in hexadezimaler Form mit 4 Bit dargestellt. Jede Zeile kann also 16 Ziffern aufnehmen und enthält demnach eine Gesamtkapazität von 16 × 4 = 64 Bit. Die in den beiden ersten Stellen der Zeile 1 eingetragene Bezeichnung A hat hexadezimale Bedeutung, d. h. die Bitkombination entspricht einer dualen 10, womit festgelegt ist, daß die einer Ziffer 0 entsprechenden 10 Impulse abzugeben sind. Alle anderen Ziffern entsprechen unmittelbar der Anzahl von Impulsen, die zur Darstellung einer Ziffer benötigt werden oder, wie auch bei der einer 0 entsprechenden Bezeichnung A, dem bei Tastwahl auszusendenden Mehrfrequenzcode.
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In der Zeile 2 steht in der ersten Position die Bezeichnung B. Diese Bezeichnung entspricht der dualen 11 und läßt sich somit nicht als auszuwählende Ziffer oder als Wahlinformationszeichen interpretieren. Mit dieser Bezeichnung B kann aber beispielsweise ausgesagt werden, daß eine Querverbindungsrichtung zu einer anderen Nebenstellenanlage angesteuert werden soll. Es kann damit gleichzeitig die Verkehrsart beispielsweise Querverkehr festgelegt sein. Die weiteren Ziffern (7, 2, 5, 4, 1) sind dazu geeignet, zur Ansteuerung eines Teilnehmeranschlusses innerhalb der anderen Nebenstellenanlage ausgesendet zu werden.
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In der Zeile 3 ist das Ziel einer Inlandsfernverbindung eingetragen. Auch hier bedeutet die Bezeichnung A, das jeweils eine der Ziffer 0 entsprechende Impulsfolge von 10 Impulsen oder eine dafür genormte Frequenzkombination bei Tastwahl ausgesendet werden soll. Ansonsten laufen die Vorgänge der Ausspeicherung genau so ab wie bei der in Zeile 1 angegebenen Verbindung. Da hier wie auch bei Zeile 1 die Bezeichnung A sich als zu wählende Ziffer interpretieren läßt, wird in einem solchen Fall eine Verbindung unter Beteiligung einer Amtsübertragung AUe zum öffentlichen Fernsprechnetz aufgebaut. Die Ziffern werden dabei einzeln oder insgesamt von der zentralen Recheneinheit aus dem Codewahlspeicher abgeholt, über den Ausgabepuffer zur Amtsübertragung übertragen, und dort mit Hilfe von Wahlsendern auf die Leitung gegeben. Dies geschieht in gleicher Weise, wenn wie vorher beschrieben eine Verbindung aufgebaut wird, die zu einer anderen Nebenstellenanlage führt, wobei dann die Ziffern in eine der entsprechenden Verkehrsrichtung zugeordneten Übertragung Ue gelangen.
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Die Zeile Z 4 beginnt mit der Bezeichnung C, die einer dualen 12 entspricht und sich somit ebenfalls nicht als Wahlinformation interpretieren läßt. Hier könnte C die Bedeutung haben, daß eine Internverbindung zu einem an der Nebenstellenanlage angeschlossenen Teilnehmer Tln direkt aufzubauen ist. Die nachfolgenden Ziffern (8, 1, 2) stellen dann nicht eine auszuwählende Ziffernfolge dar, sondern bilden gemeinsam die Adresse des anzusteuernden Teilnehmeranschlusses, dessen Daten im Arbeitsspeicher abgelegt sind. Falls der Arbeitsspeicher darüber Auskunft gibt, daß der gewünschte Anschluß frei ist, kann die Verbindung zwischen dem rufenden und dem gewünschten Teilnehmer in bekannter Weise hergestellt werden. Bei dieser Art von Verbindung muß demnach der anrufende Teilnehmer nicht die vollständige Rufnummer des gewünschten Partners wählen. Es bietet sich somit eine weitere Möglichkeit Rufnummern unterschiedlicher Längen innerhalb einer Nebenstellenanlage vorzusehen, in dem man nämlich hierzu den Codewahlspeicher benutzt. Da nur codewahl-berechtigte Teilnehmer zu diesem Speicher Zugriff haben, kann mit dieser Maßnahme auch bewirkt werden, daß bestimmte Anschlüsse nur von codewahl berechtigten Teilnehmern erreichbar sind. Innerhalb der zentralen Verarbeitungseinheit muß dann die Zuordnung so getroffen werden, daß solche nicht von allen Teilnehmern erreichbaren Teilnehmeranschlüsse nur über den Codewahlspeicher adressierbar sind.
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Wenn in einer Anlage so viele Verkehrsarten und Verkehrsrichtungen vorgesehen sind, daß diese mit den zur Verfügung stehenden Zeichen BCDEF, die in einem Speicherplatz eingetragen werden können, nicht ausreichend definierbar sind, so können auch, wie in Zeile 5 angedeutet, zwei Speicherplätze zur Verfügung gestellt werden. Da diese Zeichen (z. B. E, F) beliebig miteinander kombinierbar sind, ergeben sich dann anstelle von nur 5 Möglichkeiten bei der Benutzung eines Speicherplatzes in diesem Fall dann bis zu 25 Möglichkeiten. Die nachfolgenden Ziffern können dann wie bereits vorher beschrieben entweder eine Adresse darstellen oder zur Aussendung über eine externe Leitung bestimmt sein. Wie aus dieser Beschreibung entnommen werden kann, werden die Zeilen im Codewahlspeicher und damit die entsprechenden Ziele immer in gleicher Weise angesteuert, unabhängig davon wohin die Verbindung führt und um welche Verbindungsart es sich dabei handelt. Wenn mit einem der Sonderkennzeichen (BCDEF) die Verkehrsart festgelegt ist, so stellen die nachfolgenden Zeichen die Adresse des Anschlußorgans dar, das als periphere Einrichtung PE an die Verbindung angeschaltet werden muß. Innerhalb einer solchen Adressierung können auch wieder Zeichen (BCDEF) vorhanden sein, die sich nicht als Wahlziffer interpretieren lassen. Anschließend an die Adresse eines Anschlußorgans kann, wenn dies erforderlich ist, eine Ziffernfolge eingespeichert sein, die geeignet ist über eine externe Leitung (QUe/NAL) gesendet zu werden. Mit dieser Ziffernfolge wird dann analog zum Amtsverkehr im öffentlichen Netz der Teilnehmeranschluß einer anderen Nebenstellenanlage angesteuert.
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Wenn bei einer Verkehrsrichtung mehrere Übertragungen Ue , die im Sammelanschluß betrieben werden, vorhanden sind, so wird mit der aus dem Codewahlspeicher stammenden Adreßinformation die jeweils erste Übertragung eines Bündels angesteuert. Die unter dieser Adresse im Arbeitsspeicher angesteuerte Speicherzeile gibt darüber Auskunft, ob diese Übertragung für die Verbindung frei ist. In nicht näher beschriebener Weise wird mit einem Sammelanschlußprogramm im Besetztfall der ersten Übertragung durch Adreß-Modifikation die nächste zu diesem gleichen Bündel gehörende Übertragung angesteuert. Entsprechend wird auch verfahren, wenn es sich bei einer Internverbindung zu Teilnehmeranschlüssen um Sammelanschlüsse handelt.
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Zur weiteren Erläuterung und zur Vertiefung des Verständnisses der Erfindung soll nun die Anwendung der Erfindung innerhalb einer Nebenstellenanlage beschrieben werden.
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Es sei angenommen, daß die Codewahleinrichtung mit einer Kennziffer z. B. 7 erreichbar ist und insgesamt 100 Codewahlziele zur Verfügung stehen. Ein Teilnehmer hat dann beginnend mit der Ziffer 7 insgesamt drei Ziffern - also 700 bis 799 - zu wählen, um eines der Codewahlziele anzusteuern.
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Mit den Ziffern 700 könnte beispielsweise die Zeile Z 1 im Codewahlspeicher adressiert werden, so daß eine Auslandsfernverbindung über das öffentliche Netz, wie bereits erwähnt, aufgebaut wird. In entsprechender Weise sind auch die anderen Zeilen (Z 2 mit 701, Z 3 mit 702, usw.) des Codewahlspeichers erreichbar. Es wird dann jeweils die dem Speicherinhalt entsprechende Verbindung aufgebaut.
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Für die Nebenstellenanlage, in der eine solche erfindungsgemäße Codewahleinrichtung eingebaut ist, heißt das, daß nur eine einzige Kennziffer 7 benötigt wird, um außer den mit Hilfe der Codewahl aufzubauenden Verbindungen über das öffentliche Fernsprechnetz ( Amtsverkehr) auch andere Intern- und Externverbindungen über Codewahl herzustellen.
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Besonders bei kleineren und mittleren Fernsprechnebenstellenanlagen ist es auf diese Weise möglich, die zur Verfügung stehende Rufnummernkapazität besonders gut auszunutzen. Dies könnte beispielsweise dadurch geschehen, daß der Querverbindungsverkehr grundsätzlich über Codewahl abgewickelt wird, wobei für jede Querverbindungsrichtung nicht eine ganze erste Ziffer (und damit 10, 100 oder mehr Anschlußnummern) verloren geht, sondern lediglich pro Richtung ein Codewahlziel benötigt wird. Es kann dann, wie es auch schon bei der Ansteuerung von Nebenstellenanlagen mittels Codewahl über das öffentliche Netz bekannt ist, durch Nachwahl von Ziffern die Vermittlungsstelle oder der Teilnehmer der anderen Nebenstellenanlage direkt erreicht werden.
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In der Fig. 3 ist eine weitere Möglichkeit dargestellt, wie der Codewahlverkehr organisatorisch mit den Rufnummern verknüpft sein könnte. Bei diesem Beispiel wird mit der gemeinsamen Ausscheidungsziffer 7 zunächst einmal die Codewahleinrichtung aktiviert. Die zweite Ziffer gibt an, welche Art von Verbindung aufzubauen ist. Es sie hier angenommen, daß Verbindungen über das öffentliche Netz (Amtsverbindungen) aufzubauen sind, wenn die Ziffern 1 bis 6 gewählt werden. Zusammen mit einer weiteren, der 3. Ziffer lassen sich auf diese Weise bis zu 60 Zielrufnummern ansteuern. Diese Zahl läßt sich verzehnfachen, wenn eine weitere, die 4. Ziffer hinzugezogen wird. Die Ziffern, die zu Amtsverbindungen führen, sind in der Fig. 3 gestrichelt umrahmt und bilden den Bereich A (Amtsverkehr). Alle anderen Verbindungen, die mit den Ziffern 7 bis 0 als zweite Ziffer aufgebaut und, wie angedeutet, mit der 3. Ziffer als letzter Ziffer ausgewählt werden, bilden den Bereich I ( Internverkehr). Es soll hier verdeutlicht werden, daß die 2. Ziffer auch angibt, wie viele weitere Ziffern zur Definition des Codewahlzieles benötigt werden. Die Gesamtzahl der ansteuerbaren Codewahlziele läßt sich noch vervielfachen durch Bereitstellen weiterer Erstziffern, wenn dies die freie Rufnummernkapizität einer Anlage zuläßt.