DE2949920A1 - Chirurgisches nahtmaterial - Google Patents

Description

• Beschreibung
• Die Erfindung betrifft ein chirurgisches Nahtmaterial.
• Als Nahtmaterialien für chirurqische Eingriffe werden bisher in üblicher Weise Materialien aus tierischen Fasern, beispielsweise aus Seide, verwandt. Diese Nahtmaterialien aus tierischen Fasern rufen jedoch eine Reibung mit den inneren Organen bei Bauchoperationen hervor und bringen die Gefahr mit sich, dass die verschiedenen Funktionen der Organe beeinträchtigt werden, was manchmal zu einer Abstossung führt.
• Nach der Operation kann darüberhinaus das Nahtmaterial selbst einen Kapillareffekt bewirken. Wenn weiterhin ein künstliches Organ und ein natürliches Organ verbunden werden, besteht die Gefahr, dass das Nahtmaterial selbst mit dem natürlichen Organ verwächst und dessen normale Funktion behindert. Wenn weiterhin eine Infektion auftritt, ist es bisher mit dem Nahtmaterial aus tierischen Fasern unmöglich, die Organfunktion wieder herzustellen, bis das Nahtmaterial entfernt oder körperlich abgestossen ist.
• Mit Nahtmaterialien aus Seide oder einem ähnlichen Material war es weiterhin bisher unmöglich, röntgenologisch die miteinander vernähten Teile nach der Operation zu beobachten, so dass es schwierig war, die Funktion des Organs des Körpers nach der Operation zu verfolgen und zu analysieren.
• Aufgabe der Erfindung ist daher die Entwicklung eines chirurgischen Nahtmaterials, das die oben beschriebenen Nachteile der bekannten Nahtmaterialien nicht aufweist, d.h. das kein Blut oder andere Körperfluide, Bakterien usw. überträgt und somit keinen Kapillareffekt zeigt, und das ohne jede besondere Behandlung bei einer chirurgischen Operation einsatzbereit ist.
• Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch ein chirurgisches Nahtmaterial gelöst, das ein rohrförmiges Geflecht aus sehr dünnen zusammengeflochtenen chemischen Faserfäden, eine Anzahl von sehr dünnen Platinfäden oder reinen Goldfäden, die in das rohrförmige Geflecht über dessen gesamte Länge eingesetzt sind,und wenigstens eine chirurgische Nadel aufweist, die in einem Stück mit einem Ende des rohrförmigen Geflechts verbunden ist.
• Ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen chirurgischen Nahtmaterials zeichnet sich dadurch aus, dass die miteinander vernähten Teile des Körpers nach der Operation röntgenologisch beobachtet werden können, so dass die Funktion des Organs des Körpers nach der Operation verfolgt und analysiert werden kann.
• Im folgenden wird anhand der zugehörigen Zeichnung ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert: Fig. 1 zeigt eine teilweise weggebrochene Seitenansicht des Ausführungsbeispiels des erfindungsgemässen Nahtmaterials.
• Fig. 2 zeigt eine vergrösserte Teilvorderansicht des Ausführungsbeispiels des erfindungsgemässen Nahtmaterials, wobei die inneren Metallfäden teilweise durch Abschneiden und Weglassen des äusseren Geflechtes freigelegt sind.
• Fig. 3 zeigt eine Schnittansicht längs der Linie 3-3 in Fig. 2.
• Wie es in der Zeichnung dargestellt ist, weist das Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Nahtmaterials ein rohrförmiges Geflecht 1 auf, das aus sehr dünnen zusammengeflochtenen chemischen Faserfäden 2 besteht. Eine Anzahl von sehr dünnen Platinfäden oder reinen Goldfäden 3 ist in das rohrförmige Geflecht 1 über dessen gesamte Länge eingesetzt. Eine chirurgische Nadel 4 ist in einem Stück mit beiden Enden jeweils oder mit einem Ende des rohrförmigen Geflechtes 1 verbunden, das die Platinfäden oder die reinen Goldfäden 3 umschliesst, die in das Geflecht 1 eingesetzt sind.
• Als Faserfäden 2, die das rohrförmige Geflecht 1 bilden, können solche Faserfäden, die eine glatte Oberfläche und eine hohe Dauerhaftigkeit, Abbriebfestigkeit, Biegefestigkeit und Zugfestigkeit haben, beispielsweise Polyfluoräthylen-Faserfäden oder Polyester-Faserfäden, verwandt werden.
• Das rohrförmige Geflecht 1 ist dadurch gebildet, dass eine Anzahl von Faserfäden 2 mit einer längenbezogenen 2 Masse von 1/9 ~10 tex zusammengeflochten sind, wobei bei dem in den Fig. 2 und 3 dargestellten Ausführungsbeispiel 16 Fäden verwandt sind.
• Die sehr dünnen Platinfäden oder die sehr dünnen reinen Goldfäden 3, die in das rohrförmige Geflecht 1 eingesetzt sind, haben eine Stärke von etwa 50 #m im Durchmesser, wobei etwa 20 derartige Fäden verwandt werden. Diese Platinfäden oder diese reinen Goldfäden 3 haben keinen Einfluss auf die inneren Organe, wenn sie sich im Körper befinden.
• Die chirurgische Nadel 4 besteht aus rostfreiem Stahl oder einem Spezialstahl.
• Mit Hilfe des oben beschriebenen Nahtmaterials kann das Ausführen der Naht reibungslos erfolgen, ohne die inneren Organe unnötigerweise zu verletzen, da die Fäden 2, aus denen das Geflecht 1 besteht, glatte Oberflächen haben.
• Aufgrund der Art seines Materials überträgt das Nahtmaterial darüberhinaus kein Blut oder andere Körperfluide aufgrund des Kapillareffektes. Ohne jede besondere Behandlung des Nahtmaterials können daher ein Anhaften und Fortpflanzen von Bakterien verhindert werden und können selbst dann, wenn Bakterien übertragen werden, die infizierten Bereiche leicht ausgeheilt werden.
• Nach dem chirurgischen Eingriff können weiterhin röntgenologische Beobachtungen der Gewebebildung des lebenden Körpers und der Ergebnisse einer Langzeitgewebebildung nach der postoperativen Behandlung, beispielsweise der Nahtbildung, erfolgen und ist es gleichfalls möglich, fortlaufend Änderungen im Zustand des Operationsbereiches mit dessen Wanderung und andere bisher unbekannte Funktionen der Organe des Körpers auf Röntgenfilmen zu beobachten, was für die medizinische Behandlung ausserordentlich nützlich ist.
• Das erfindungsgemässe chirurgische Nahtmaterial ist somit am besten für den chirurgischen Einsatz künstlicher Organe geeignet.

Claims (2)

1. Chirurgisches Nahtmaterial PATENTANSPRUCHE 1. Chirurgisches Nahtmaterial, g e k e n n z e i c h -n e t durch ein rohrförmiges Geflecht (1) aus sehr dünnen zusammengeflochtenen chemischen Faserfäden (2), durch eine Anzahl von sehr dünnen Platinfäden oder reinen Goldfäden (3), die in das rohrförmige Geflecht (1) über dessen gesamte Länge eingesetzt sind, und durch wenigstens eine chirurgische Nadel (4), die in einem Stück mit einem Ende des rohrförmigen Geflechts (1) verbunden ist.
2. 2. Chirurgisches Nahtmaterial nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass die sehr dünnen chemischen Faserfäden (2), die das rohrförmige Geflecht (1) bilden, Polytetrafluoräthylen-Faserfäden sind.