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Lichtaushärtende Organopolysiloxanverbindungen
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Die Erfindung bezieht sich auf eine neue lichtaushärtende Organopolysiloxanverbindung,
die mit einer sehr kleinen Lichtbestrahlungsdosis aufgrund ihrer äußerst hohen Lichtsensibilität
aushärtbar ist und ein lichtausgehärtetes Produkt mit einer hohen Feuchtigkeitsbeständigkeit
in der Haftfestigkeit an verschiedenen Substraten ergibt.
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Es sind bisher verschiedene Arten mittels Lichtstrahlung, insbesondere
mit einem hohen Ultraviolettanteil, aushärtbare Organopolysiloxanverbindungen bekannt.
Diese bekannten lichtaushärtbaren Organopolysiloxanverbindungen haben jedoch den
Nachteil, daß sie eine relativ geringe Feuchtigkeitsbeständigkeit und eine geringe
Haftfestigkeit nach dem Lichtaushärten aufweisen, so daß die ausgehärteten Filme
sich von der Substratoberfläche, auf denen sie lichtausgehärtet wurden, trennen,
insbesondere, wenn die ausgehärteten Schichten einer Atmosphäre mit hoher Feuchtigkeit
und einer relativ hohen Temperatur ausgesetzt werden. Die Haftfestigkeit einer ausgehärteten
Schicht
einer lichtaushärtbaren Organopolysiloxanverbindung, die
man durch Aufbringen auf die Oberfläche eines Substrats, wie zum Bei spiel eines
metallenen oder keramischen Materials mit darauffolgender Lichtbestrahlung erhält,
wird in hohem Maße vermindert, wenn man sie in kochendem Wasser eine Stunde lang
oder länger erwärmt. Die lichtausgehärtete Schicht mit einer derartig verminderten
Haftfestigkeit an der Substratfläche wird leicht und meistens vollständig von der
Substratfläche entfernt, wenn ein Klebeband auf sie aufgebracht wird und dann abgezogen
wird, so daß ihre Verwendbarkeit im praktischen Gebrauch in hohem Maße vermindert
wird.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine neue Organopolysiloxanverbindung
zu schaffen, die mittels einer sehr kleinen Dosis einer Lichtbestrahlung eine ausgehärtete
Verbindung ergibt, die in einer heißen und feuchten Atmosphäre in hohem Maße feuchtigkeitsbeständig
ist, so daß die Haftfestigkeit der ausgehärteten Verbindung an verschiedenen Substratoberflächen
ausreichend beibehalten wird, auch nach längerem Einwirken einer derartigen ungünstigen
Atmosphäre, wodurch die obenbeschriebenen Probleme und Nachteile der bekannten lichtaushärtenden
Organopolysiloxanverbindungen vermieden werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine lichtaushärtende Organopolysiloxanverbindung
gelöst, die aus a) loo Gew.-Teilen eines Acryloyloxy enthaltenden Organopolysiloxan
besteht, das durch die allgemeine Strukturformel
dargestellt wird, wobei R1 eine zweiwertige Kohlenwasserstoffgruppe, R2 eine einwertige
Kohlenwasserstoffgruppe und mindestens
eine der mit X bezeichneten
Gruppen eine acryloyloxy-substituierte 2-Hydroxyalkylgruppe mit der allgemelnen
Strukturformel
darstellt, in der R3 ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
und R4 eine zweiwertige Kohlenwasserstoffgruppe darstellt und die restlichen mit
X bczeichneten Gruppen jeweils ein Wasserstoffatom darstellen, wobei weiter n Null
oder eine positive ganze Zahl, die 4 nicht überschreitet, a eine positive Zahl,
die 3 nicht Uberschreitet und b Null oder eine positive Zahl kleiner als 3 mit der
Bedingung darstellt, daß a + b eine positive Zahl ist, die nicht größer als 3 ist,
b) o,1 bis 20 Gew.-Teilen einer Epoxid enthaltenden Verbindung mit mindestens einer
Epoxidgruppe in einem Molekül, und c) einem Lichtsensibilisator besteht.
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Insbesondere erhält man Verbesserungen der erfindungsgemäßen lichtaushärtenden
Organopolysiloxanverbindungen, wenn der Epoxid enthaltende Bestandteil, wie die
Komponente b) ein Epoxid enthaltender Organosilanbestandteil mit der allgemeinen
Strukturformel 5 RcSiZ4-c .................. (III) darstellt, wobei R5 eine substituierte
oder nicht-substituierte einwertige Kohlenwasserstoffgruppe und c eine positive
Zahl von 1, 2 oder 3 darstellt, mindestens eine der Gruppen R5 in einem Molekül
eine substituierte einwertige Kohlenwasserstoffgruppe
mit einem
Substituenten mit einer Epoxidgruppe und Z eine Hydroxygruppe oder ein hydrolysierbares
Atom oder eine hydrolysierbare Gruppe darstellt.
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Im folgenden werden die erfindungsgemäßen lichtaushärtenden Organopolysiloxanverbindungen,
beginnend mit den Definitionen der einzelnen Komponenten a) bis c) beschrieben.
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Die Grundkomponente a) ist ein Acryloyloxy enthaltendes Organopolysiloxan,
das mittels der oben dargestellten allgemeinen Strukturformel (I) dargestellt wird.
In der Formel (I) besteht die mittels des Symbols R1 dargestellte zweiwertige Kohlenwasserstoffgruppe
beispielsweise aus Alkylengruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, wie zum Beispiel
einer Methylengruppe, einer Äthylengruppe, einer Propylengruppe und ähnlichem. Die
mittels des Symbols R2 dargestellte einwertige Kohlenwasserstoffgruppe hat 1 bis
6 Kohlenstoffatome und besteht beispielsweise aus Alkylgruppen, wie zum Beispiel
Methyl-, Äthyl-, Propyl- und Butyl-Gruppen, Alkenyl-Gruppen, wie zum Beispiel Vinyl-
und Allyl-Gruppen und Aryl-Gruppen, wie zum Beispiel Phenyl-Gruppen als auch aus
solchen Gruppen, die von den obengenannten Kohlenwasserstoffgruppen mittels Substitution
eines Teils oder aller Wasserstoffatome durch substituierte Atome oder Gruppen,
wie zum Beispiel Halogenatome und verschiedene Arten Schwefel enthaltender Gruppen,
wie zum Beispiel HSCH2CH2 CH2 - und HOCH2CH2 SCH2CH2- abgeleitet werden. In der
Formel stellt X ein Wasserstoffatom oder eine einwertige Gruppe dar, die durch die
allgemeine oben dargestellte Strukturformel (II) dargestellt wird, in der R3 ein
Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, wie zum Beispiel
Methyl-, Äthyl-, Propyl-und Butylgruppen, darstellt und R4 eine zweiwertige Kohlenwasserstoffgruppe
darstellt, die einer der oben mittels des Symbols R1 dargestellten Gruppe ähnlich
sein kann.
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In der allgemeinen obenangegebenen Strukturformel (1) ist n eine Zahl
von Null oder eine positive ganze Zahl, die 4 nicht überschreitet, a eine positive
Zahl, die 3 nicht überschreitet und b eine Zahl, die Null oder eine positive Zahl
kleiner als 3 ist, mit der Bedingung, daß a + b nicht größer als 3 ist.
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Unter den mittels X bezeichneten Atomen oder Gruppen, die in einer
der Gruppen in den eckigen Klammern vorhanden sind, das heißt in X N-CCH,CH,-NX-+-R11
ist die Gesamtzahl von X n + 2, wobei mindestens eine der einwertigen Gruppen eine
der mittels der allgemeinen Strukturformel (11) dargestellten Gruppe sein sollte,
um eine gute und zuverlässige Lichtaushärtbarkeit der erfindungsgemäßen Verbindungen
zu erreichen.
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Aus Gründen der Lichtaushärtbarkeit und der einfacheren synthetischen
Herstellung wird empfohlen, daß die Gruppe R1 in der allgemeinen Strukturformel
(I) für die Komponente a) eine Propylengruppe, R2 eine Methyl-, Vinyl- oder Phenol-Gruppe
und die einwertige Gruppe X, die nicht aus Wasserstoffatomen besteht und mittels
der allgemeinen Strukturformel (II) dargestellt wird, eine Gruppe ist, die die Strukturformel
aufweist.
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Im folgenden werden verschiedene Beispiele der Komponente a) aufgeführt,
in denen die Gruppe X1 eine Gruppe darstellt, die die obige Strukturformel (IV)
aufweist und die Gruppe X² eine Gruppe darstellt, die die Strukturformel
aufweist. In den folgenden Beispielen bezeichnen die Symbole Me und Ph eine Methylgruppe
bzw. eine Phenylgruppe. Die in Centistokes angegebenen Viskositätswerte wurden mit
einer Xylollösung, die 40 Gew.-% des Organopolysiloxans bei 250C enthält, erhalten.
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I) Organopolysiloxan bestehend aus den Einheiten [X21NCH2CH2-NX1-CH2CH2CH2SiO1,5]
und den mittleren Einheiten [Ph0,9Me0,5SiO1,3] in einem molaren Verhältnis von 3
: 8, 51 cSt II) Organopolysiloxan, bestehend aus den Einheiten [X21NCH2CH2-NH-CH2CH2CH2SiO1,5]
und den mittleren Einheiten (Ph1 1MeO 3SiO1 31 in einem molaren Verhältnis von 4
: 9, 4,3 cSt III) Organopolysiloxan, bestehend aus den Einheiten (X21NCH2CH2CH2SiO1,5)
und den mittleren Einheiten (Pho,4Meo'7SiO1,4) mit einem molaren Verhältnis von
3 : lo, 3,7 cSt IV) Organopolysiloxan, bestehend aus den Einheiten IXZNCH,CH, -NXZ-CH
CH2CH2SiMe01 und den mittleren Einheiten [Ph1,0Me0,5SiO1,25] in einem molaren Verhältnis
von 3 : 7, 6,2 cSt
V) Organopolysiloxan, bestehend aus den Einheiten
£X22NCH2CH2CH2SiO1,5) und den mittleren Einheiten Me1,1SiO1,45 in einem molaren
Verhältnis von 1 : 5, 11 cSt VI) Organopolysiloxan, bestehend aus den Einheiten
X2liH-CH2CH2CH2SiO1 51 und den mittleren Einheiten (Ph1,1Si01,45) in einem molaren
Verhältnis von 2 t 3, 1,3 cSt.
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Man kann das Acryloyloxy enthaltende Organopolysiloxan, wie die Komponente
a), die mittels der allgemeinen Strukturformel (I) dargestellt wird, mittels verschiedener
synthetischer Verfahren herstellen. Das erste Verfahren ist eine Reaktion eines
Amino enthaltenden Organopolysiloxan, mit der allgemeinen Strukturformel
in der R1, R2, n, a und b jeweils die gleiche Bedeutung wie in der obigen allgemeinen
Strukturformel (f) haben, und einem Glycidyl enthaltenden Acrylester mit der allgemeinen
Strukturformel
wobei R3 und R4 die gleiche Bedeutung wie in der obigen Strukturformel (II) haben.
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Ein alternativen Verfahren zur Herstellung der Komponente a) ist eine
Dehydrationskondensation oder eine Dealkoholationskondensation zwischen einem Organopolyhydroxan
mit mindestens einer
Hydroxygruppe oder Alkoxygruppe in einem Molekül
und einem Organosilan mit der Strukturformel
wobei die Symbole R1, R2, X und n die gleiche Bedeutung wie in der obigen allgemeinen
Struktur formel (I) haben, R6ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe mit 1 bis
4 Kohlenstoffatomen, d eine positive ganze Zahl, die 3 nicht überschreitet, und
e eine Zahl Null oder eine positive Zahl von 1 oder 2 darstellt, wobei die Bedingung
gilt, daß d + e eine positive ganze Zahl ist, die 3 nicht überschreitet.
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Die Komponente b), die eine Epoxid enthaltende Verbindung mit mindestens
einer Epoxidgruppe in einem Molekül ist, kann beispielsweise Allylglycidyläther,
Butylglycidyläther, Glycidylmethacrylat, 3,4-Epoxy-6-methylcyclohexancarboxylat,
Vinylcyclohexendioxid, Dipentendioxid, Dicyclopentadiendioxid, Bis-(3,4-epoxy-6-methyl-cyclohexylmethyl)
adipat, Diglycidylester einer Tetrahydrophthalsäure, Diglycidylester einer Hexahydrophthalsäure,
Diglycidylphthalat, Phenol-novalacepoxidharze, Triglycidylisocyanurat, Bisphenol-A-Typ-Epoxitharze,
die mit Bisphenol A und Epichlorohydrin hergestellt sind, verschiedene Epoxidverbindungen,
die mittels teilweiser Modifikation der obengenannten Epoxidverbindungen mit Fettsäuren
erhalten werden, und ähnliches sein. Unter den obenerwähnten Epoxidverbindungen
sind die Epoxidharze des Bisphenol A-Typs vom Standpunkt der Ausgeglichenheit zwischen
niedrigen Kosten und relativ guter Lichtaushärtbarkeit am meisten vorzuziehen.
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Es ist wünschenswert, daß zwei oder mehr Arten der obenerwähnten Epoxidverbindungen
in Kombination verwendet werden. In die sem Zusammenhang wird empfohlen, daß das
obenerwähnte Epoxid
harz des Bisphenol A-Typs in Verbindung mit
einem Phenol-novalac-epoxidharz, Triglycidylisocyanurat oder ähnlichem verwendet
wird, um eine verbesserte Wärmebeständigkeit, Lösungsmittelbeständigkeit und Beständigkeit
gegen chemische Mittel zu erreichen.
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Eine andere Klasse der Epoxid enthaltenden Verbindungen, die mit Erfolg
als Bestandteil b) der erfindungsgemäßen Verbindungen verwendet werden können, ist
eine Epoxid enthaltende Organosilanverbindung, mit der allgemeinen, obenangegebenen
Strukturformel (III), in der R5 eine substituierte oder nicht-substituierte einwertige
Kohlenwasserstoffgruppe ist und mindestens eine der Gruppen R5 in einem Molekül
eine substituierte einwertige Kohlenwasserstoffgruppe mit einer substituierten Gruppe
mit einer Epoxidgruppe darstellt. Eine derartige mittels R5 dargestellte Epoxid
enthaltende Gruppe kann eine linear-kettige Gruppe oder eine alicyclische Gruppe
sein. Das Symbol Z in der Formel (III) bezeichnet eine Hydroxygruppe oder ein hydrolysierbares
Atom oder eine hydrolysierbare Gruppe, die beispielsweise aus Halogenatomen, Alkoxygruppen,
Acyloxygruppen, substituierten oder nicht-substituierten Aminogruppen, Amidgruppen,
Aminoxygruppen, Ketoximgruppen, Vinyloxygruppen oder ähnlichem besteht. Weiter können
Hydrolyseprodukte oder Hydrolyse-Kondensationsprodukte von Silanverbindungen mit
einem oder mehreren der obengenannten hydrolysierbaren Atomen oder Gruppen in einem
Molekül verwendet werden.
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Bevorzugte Beispiele der Epoxid enthaltenden Silanverbindung sind
3-Glycidyloxypropyltrimethoxysilan, 2-(3,4-Epoxycyclohexyl)-äthyltrimethoxysilan,
3-Glycidyloxypropyltriethoxysilan, 3-Glycidyloxypropylmethyldimethoxysilan, 3-Glycidyloxypropyldimethylmethoxysilan,
3-Glycidyloxypropyldimethylethoxysilan, Di(3-glycidyloxypropyl)dimethoxysilan, Di(3-glycidyloxypropyl)-diäthoxysilan,
Di (3-glycidyloxypropyl)methylmethoxysilan,
Di (3-glycidyloxypropyl)methyläthoxysilan,
2-(3,4-Epoxycyclohexyl)äthylmethyldimethoxysilan, 2-(3,4-Epoxycyclohexyl)äthyldimethylmethoxysilan-,
3-Glycidyloxypropyltriacetoxysilan, 3-Glycidyloxypropyltriaminoxysilan, 2-(3,4-Epoxycyclohexyl)-äthyltriacetoxysilan,
2- (3 ,4-Epoxycyclohexyl) äthyltriaminooxysilan und teilweise Hydrolyse-Kondensationsprodukte
dieser hydrolysierbaren Silane mit einem Polymerisationsgrad von ungefähr 1o oder
weniger.
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Typische Beispiele der Organopolysiloxane, wie die obenerwähnten Hydrolysekondensationsprodukte,weisen
die folgenden Strukturformeln auf.
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Die Menge des Epoxid enthaltenden Bestandteils, wie die Komponente
b) der erfindungsgemäßen Verbindung liegt in dem Bereich von o,1 bis 20 Gew.-% oder
vorzugsweise in dem Bereich von 1 bis 1o Gew.-% pro 1oo Gew.-l der Komponente a).
Irgendeine geringere Menge der obenerwähnten Menge führt zu einer unzureichenden
Feuchtigkeitshaftbeständigkeit der ausgehärteten Verbindung, wohingegen eine größere
Menge, als die in den obenangegebenen Bereichen, zu einer verminderten relativen
Konzentration der lichtempfindlichen Acryloylcxygruppen in der Verbindung führt,
was entsprechend zu einer verschlechterten Lichtaushärtbarkeit führt.
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Der Lichtsensibilisator, wie die Komponente c) in der erfindungsgemäßen
Verbindung, ist ebenfalls nicht auf eine besondere Art begrenzt, sondern kann aus
einer großen Anzahl verschiedener als Lichtsensibilisatoren bekannter Verbindungen
ausgewählt werden. Einige Beispiele dieser in der Erfindung verwendbaren Lichtsensibilisatoren
sind Benzoin und dessen Derivate, wie zum Beispiel Benzoinäther, zum Beispiel Benzoinmethyläther,
Benzyl und dessen Derivate, Aryldiazonsalze, Anthraquinon und dessen Derivate, Acetophenon
und dessen Derivate, gewisse Schwefel enthaltende Verbindungen, wie zum Beispiel
Diphenyldisulfid, Benzophenon und dessen Derivate und ähnliche. Diese Lichtsensibilisatoren
können entweder einzeln oder, wenn nötig, als Kombination von zweien oder mehreren
verwendet werden.
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Die Menge der Lichtsensibilisatoren, wie die Komponente c) in der
erfindungsgemäßen Verbindung liegt in dem Bereich von o,ol bis 3o Gew.-% oder vorzugsweise
in dem Bereich von o,ol bis lo Gew.-% pro loo Gew.-S der Komponente a). Wenn eine
relativ große Menge des Lichtsensibilisators verwendet wird, sollte berücksichtigt
werden, daß der Fotosensibilisator sich ausreichend mit den anderen Komponenten
verträg. Irgendeine kleinere Menge des Fotosensibilisators als o,o1 Gew.-% kann
natürlich
nicht zu einer ausreichend hohen Lichtaushärtgeschwindigkeit
der Verbindung führen. Ebenfalls sind sehr viel schlechtere elektrische und mechanische
Eigenschaften der Beschichtung aus der ausgehärteten Verbindung zu erwarten, wohingegen
eine übermäßige Menge des Lichtsensibilisators zu einer Sprödigkeit als auch zu
sehr schlechten elektrischen Eigenschaften der ausgehärteten Verbindung vom Standpunkt
der praktischen Verwertbarkeit führt. In den meisten Fällen werden ausreichende
lichtaushärtende Wirkungen sichergestellt, wenn o,1 bis 5 Gew.-% des Lichtsensibilisators
pro 100 Gew.-% der Komponente a) verwendet werden.
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Die erfindungsgemäße lichtaushärtende Verbindung kann durch einfaches
gleichförmiges Vermischen der obenbeschriebenen Bestandteile a), b) und c) erhalten
werden. Wenn es geeignet erscheint, kann ein geeignetes organisches Lösungsmittel,
wie zum Beispiel aromatische Kohlenwasserstoffe, zum Beispiel Toluol und Xylol,
Ketone oder Alkohole, verwendet werden, in denen die Komponente a) gelöst wird und
dann die Komponenten b) und c) hinzugegeben werden, und darauf, wenn notwendig,
das Lösungsmittel abgezogen wird.
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Alternativ können die Komponenten a) und b) zusammen in einem organischen
Lösungsmittel gelöst werden, wodurch man eine Lösung erhält, die einer Wärmebehandlung
unterworfen wird, wodurch eine teilweise Additionsreaktion zwischen diesen beiden
Komponenten stattfindet, und woraufhin dann die Komponente c) der Lösung gleichförmig
zugegeben wird, und woraufhin man dann, wenn notwendig, das Lösungsmittel abzieht.
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Manchmal ist es ratsam, daß ein Viskositätsveredler der Verbindung
zugefügt wird, um das Aufbringen der Verbindung auf eine Substratoberfläche oder
das Eintauchen eines Substrats in die Verbindung zu erleichtern. Ein geeignet verwendbarer
Viskositätsveredler
ist ein Vinyl- oder Acrylmonomer, das mittels
Additionspolimerisation polymerisierbar ist und einen Siedepunkt von looOC oder
mehr bei atmosphärischem Druck aufweist.
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Derartige Verbindungen sind zum Beispiel Styrol und dessen Derivate,
wie zum Beispiel Vinyltoluol, Acrylsäure und deren Ester, wie zum Beispiel Butylacrylat,
Methacrylatsäure und deren Ester, wie zum Beispiel Äthylmethacrylat, mehrwertige
Acryl- und Methacrylester, wie zum Beispiel 1,6-Hexandioldiacrylat, Äthylenglycoldimethacrylat
und Trimethylolpropantrimethacrylat, Polyesteroligomere mit Acryloyloxy- oder Methacryloyloxy-Gruppen,
andere mehrwertige Vinyl- oder Allylverbindungen, wie zum Beispiel Divinylbenzol
und Diallylphthalat und ähnliche. Diese monomeren Verbindungen können entweder einzeln
oder in einer Kombination von zwei oder mehreren verwendet werden.
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Die Menge des verwendeten Viskositätsveredlers soll nicht 500 Gew.-Teile
oder in den meisten Fällen 200 Gew.-Teile pro 100 Gew.-Teile der gesamten Menge
der Komponenten a), b) und c) überschreiten, da eine übermäßige Menge des Viskositätsveredlers
unerwünschte Wirkungen auf die elektrischen Eigenschaften, die mechanischen Eigenschaften
und die Wärmewiderstandsfähigkeit der ausgehärteten Schichten der Verbindung erzeugt.
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Zusätzlich zu dem obenbeschriebenen Viskositätsveredler können der
erfindungsgemäßen Verbindung, wenn notwendig, geeignete Mengen von Füllmaterialien,
Thixotropyveredler, Farbmittel, Oxidationshemmer, Adhäsionsveredler, Oberflächentrockner,
Polymerisationsinitiatoren mit freien Radikalen und ähnliches hinzugefügt werden.
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Als Füllmaterialien sind zum Beispiel Aluminiumoxid, Silikondioxid,
Titandioxid, Bariumsulfat, Glimmerpulver und ähnliches geeignet und als Thixotropyveredler
ist ein feinverteiltes
Silikondioxid mit einer spezifischen Oberfläche
von loo bis 450 m2/g geeignet. Die Färbmittel können anorganische und organische
Pigmente, einschließlich Phthalocyanin grün und Phthalocyanin blau, als auch irgendwelche
organischen Farben sein.
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Wirksame Oxidationshemmer sind eine Klasse gewöhnlicher Inhibitoren
für thermische Polymerisation, einschließlich Hydrochinon, Hydrochinonmethyläther,
Catechol, 2,6-Di-terbutyl-4-methylphenol und ähnliche, und als Adhäsionsveredler
sind sogenannte Silanverbindungsmittel, einschließlich 3-Methacryloxypropyltrimethoxysilan,
Vinyltris(2-methoxyethoxy)silan, N- (2-aminoäthyl) -3-aminopropyltrimethoxysilan,
3-Aminopropyltriethoxysilan, N- (2-aminoäthyl) -3-aminopropylmethyldimethoxysilan
und ähnliche verwendbar. Insbesondere werden N-(2-aminoäthyl)-3-aminopropyltrimethoxysilan
und 3-Aminopropyltriethoxysilan bevorzugt.
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Beispiele wirksamer Oberflächentrockner sind Metallsalze organischer
Säuren, wie zum Beispiel Kobaltnaphthenat, Manganoctoat und ähnliche.
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Das Hinzufügen eines Füllmaterials ist in der erfindungsgemäßen Verbindung
nicht wesentlich. Wenn jedoch ein Füllmaterial zum Ansatz gebracht wird, soll die
Viskosität der Verbindung innerhalb des Bereichs von loo bis 250 centipoise bei
Raumtemperatur ebenso wie ohne Verwendung eines Füllmaterials sein, je nachdem welches
Verfahren zum Aufbringen der Verbindung auf eine Substratfläche verwendet wird.
Derartige Verfahren sind beispielsweise das Siebdruckverfahren, Sprühen, Aufpinseln
und Eintauchen.
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Die erfindungsgemäße Verbindung wird mittels Lichtbestrahlung ausgehärtet,
wobei die Lichtquelle zur Bestrahlung eine Hochdruckquecksilberlampe,
eine
Ultrahochdruckquecksllberlampe, eine Halogen-Metalldampf lampe, eine Karbonbogenlampe,
eine Xenonlampe oder ähnliches sein kann.
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Die ausgehärteten Produkte der erfindungsgemäßen lichtaushärtenden
Verbindung haben ausgezeichnete elektrische Eigenschaften oder ausgezeichnete frequenz-
und temperaturabhängige Dielektrizitätskonstanten und Dielektrizitätsverlustfaktoren
(tank), als auch eine Wärmebeständigkeit bis zu einer Temperatur von 150°C oder
mehr, als auch eine Feuchtigkeitsbeständigkeit, die einer Behandlung in kochendem
Wasser eine Stunde oder länger standhält.
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Es folgen Beispiele und Vergleichsbeispiele, um die Erfindung im einzelnen
zu beschreiben, wobei alle Teile in Gew.-Teilen angegeben sind.
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Beispiel 1: Eine Mischung aus 860 g einer Xylollösung mit 70 Gew.-S
eines Methylphenylpolysiloxan, bestehend aus 5 Gew.-% direkt an die Silikon atome
gebundene Hydroxygruppen mit einer Viskosität von 52 cSt bei 25°C mit einem Methyl/Phenyl-Molarverhältnis
von 1,6, 15o g N-(2-aminoäthyl)-3-aminopropyltrimethoxysilan, 87o g Xylol und 0,5
g Kaliumhydroxid als Gleichgewichtskatalysator wurde bei 880C unter Rückfluß acht
Stunden lang erwärmt, worauf 45 g Methylalkohol als Kondensationsprodukt durch Abdestillieren
bei einer Temperaturerhöhung bis 126°C entfernt wurde, um eine Xylollösung von einem
Amino enthaltenden Organopolysiloxan zu erhalten.
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Darauf wurden 260 g Glycidylmethacrylat in die oben erhaltene Xylollösung
von Amino enthaltendem Organopolysiloxan gegeben und die Mischung bei 70°C drei
Stunden lang zur Bewirkung einer
Additionsreaktion zwischen den
Aminogruppen und den Epoxidgruppen erwärmt, um ein methacryloyloxy-enthaltendes
Organopolysiloxan in Form einer Xylollösung zu erhalten. Darauf wurde eine Mischung
von 2 g Trimethylchlorsilan als Neutralisationsmittel und 2 g Xylol und 1,5 g Kaliumacetat
der Lösung unter Schütteln bei 60°C über eine Stunde lang hinzugefügt, woraufhin
das Gemisch unter atmosphärischem Druck unter Hinzufügen von 30 g Diatomeenerde
als Filterhilfe gefiltert wurde. Durch Entfernen des Xylols, des unreagierten Trimethylchlorosilans
und anderer flüchtiger Bestandteile aus dem Filtrat mittels Destillation erhielt
man ein klares, leicht gelbliches viskoses flüssiges Produkt mit einer Viskosität
von 126 ooo centipoise bei 250C, das mittels Infrarot- und NMR-Adsorptionsspektralanalyse
als methacryloyloxy-enthaltendes Organopolysiloxan bestimmt wurde.
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Eine Organopolysiloxanbeschichtungsverbindung wurde durch einheitliches
Mischen von 100 Teilen des oben erhaltenen acryloyloxy-enthaltenden Organopolysiloxans,
von 20 Teilen eines 1,6-Hexandioldimethacrylat, o,5 Teilen eines 4-Methoxybenzophenon,
5 Teilen eines auf dem Markt erhältlichen Epoxidharzes (Epikote 815, ein Produkt
der Shell Chemical Company mit einer Viskosität von lo poise bei 250 und einem Epoxid
entsprechend 190) und 5 Teilen von N-(2-aminoäthyl)-3-aminopropyltrimethoxysilan,
das unter dem Handelsnamen KBM-603 der Shin-Etsu Chemical Company, Japan, erhältlich
ist, hergestellt. Die Verbindung wurde auf ein Aluminiumblech aufgetragen und einer
Lichtbestrahlung einer Hochdruckquecksilberlampe von 3,2 Kilowatt im Abstand von
12 cm des Blechs einer Minute lang ausgesetzt, wodurch man eine ausgehärtete Schicht
der Verbindung von ungefähr looCcDicke erhielt. Das so beschichtete Aluminiumblech
wurde eine Stunde lang in kochendem Wasser erwärmt, woraufhin die verschiedenen
Eigenschaften der so erwärmten Beschichtung nach dem Trocknen gemessen wurden.
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Die Ergebnisse waren wie folgt: I) Stifthärte (pencil hardness) der
Beschichtung: 3 H II) Kreuzschnitt- (cross-check cut) -Test: loo/loo III) Kreuzschnittablösetest:
auf die in zwei, sich unter einem Winkel von 30° schneidenden Richtungen eingeschnittene
Beschichtung wurde ein Klebeband aufgelegt, das dann abgezogen wurde, wobei die
Beschichtung nicht von der Substratfläche entfernt wurde.
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IV) Lösungsmittelbeständigkeit: die Beschichtung auf dem Aluminiumblech
wurde in 1,1,1-Trichloräthan bei Raumtemperatur mit und ohne Bestrahlung mit Ultraschallwellen
lo Minuten lang eingetaucht, wobei die Beschichtung fest auf der Oberfläche ohne
Entfernung haften blieb.
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V) Wärmebeständigkeit: die Beschichtung auf dem Aluminiumblech wurde
2 Minuten lang in geschmolzenes Lötmittel bei 230°C getaucht, ohne daß erkennbare
Veränderungen im Erscheinungsbild auftraten.
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VI) Dielektrizitätskonstante in einem Frequenzbereich von o,1 bis
100 kHz bei einer Temperatur von 20 bis 15o0C: 2,9 bis 3,6.
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VII) Dielektrizitätsverlustfaktor (tan ) in einem Frequenzbereich
von o,1 bis lo kHz bei einer Temperatur von 20 bis 150°C: o,9 bis 1,8%.
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VIII) Thermischer Verschlechterungstest: eine Wärmebehandlung von
looo Stunden bei 2000C erzeugte im wesentlichen keine Veränderungen in der Dielektrizitätskonstante
und dem Dielektrizitätsverlustfaktor (tan 6 ) mit Ausnahme einer leichten Gelbfärbung.
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Beispiel 2: Eine Mischung aus 860 g einer Xylollösung, bestehend aus
70 Gew.-% des gleichen Methylphenylpölysiloxans wie im Beispiel 1, 150 g N-(2-aminoethyl)-3-aminopropyltrimethoxysilan,
870 g Xylol und o,2 g Kaliumhydroxid als Gleichgewichtskatalysator wurden acht Stunden
lang unter Rückfluß bei 880C erhitzt, worauf die Temperatur auf 1260C eine Stunde
lang angehoben wurde, wobei 45 g eines mittels Kondensationsreaktion hergestellten
Methylalkohols mittels Abdestillieren abgezogen wurden, wodurch man eine Xylollösung
eines amino-enthaltenden Organopolysiloxans erhielt.
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Darauf wurden tropfenweise in die oben erhaltene Xylollösung des amino-enthaltenden
Organopolysiloxans 260 g Glycidylmethacrylat hinzugefügt und eine Stunde lang bei
60°C gehalten, woraufhin drei Stunden lang bei dieser Temperatur geschüttelt wurde,
um eine Additionsreaktion zwischen den Aminogruppen und den Epoxitgruppen zu erreichen,
um ein rdethacryloyloxy-enthaltendes Organopolysiloxan in einer Xylollösung zu erhalten,
in die 30 g eines Epoxidharzes (Epikote 815) hinzugefügt wurde und die weiter eine
Stunde lang bei 60°C gehalten wurde. Darauf wurde in die Lösung eine Mischung von
2 g Trimethylchlorosilan als Neutralisationsmittel und 4 g Xylol und 5 g Kaliumacetat
zugefügt, woraufhin bei 50 g zwei Stunden lang geschüttelt wurde und dann die Mischung
drei Stunden lang bei Raumtemperatur stehenblieb. Nach vollständigem Absetzen des
durch die Neutralisation gebildeten Niederschlags wurde die Reaktionsmischung unter
atmosphärischem Druck unter Hinzufügen von 30 g Diatomeenerde als Filterhilfe gefiltert
und das Filtrat einer Destillation unter vermindertem Druck von 2 mmHg bei 60°C
sechs Stunden lang zur Entfernung des Xylols, des Trimethylchlorosilans und anderer
flüchtiger Bestandteile unterworfen, wodurch man ein klares, leicht gelbliches,
viskoses, flüssiges Produkt mit
einer Viskosität von 75 ooo Centipoise
bei 250C erhielt.
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Eine Organopolysiloxanbeschichtungsverbindung wurde durch gleichförmiges
Mischen von loo Teilen des oben hergestellten flüssigen Produkts, das methacryloyloxy-enthaltendes
Organopolysiloxan und Epoxidharz enthielt, von 20 Teilen Äthylenglycoldimethacrylat,
von 20 Teilen ARONIX 6300 (ein Produkt der Toa Gosei Kagaku Kogyo Co., Japan) und
o,5 Teilen Benzophenon hergestellt und diese Verbindung wurde auf die Oberfläche
einer keramischen Platte der IC-Klasse aufgebracht und 20 Sekunden der Bestrahlung
mit einem Licht einer Malogen-Metalldampflampe von 3 Kilowatt ausgesetzt, die 15
cm von der Platte entfernt angeordnet war, wodurch man eine ausgehärtete Beschichtung
der Verbindung mit einer Dicke von ungefähr loo y erhielt. Die ausgehärtete Beschichtung
auf dem Substrat wurde eine Stunde lang in kochendem Wasser erwärmt und danach getrocknet
und dann dem Kreuzschnittschältest unter Verwendung eines Klebebandes unterworfen.
Die so behandelte Beschichtung zeigte keine erkennbaren Änderungen in ihrer Erscheinung,
und war vollständig in diesem Schältest beständig.
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Beispiel 3: Eine Verbindung wurde durch gleichförmiges Mischen unter
Verwendung einer Dreiwalzenmühle aus 100 Teilen des flüssigen Produkts, bestehend
aus methacryloyloxy-enthaltendem Organopolysiloxan mit einer Zumischung von Epoxidharz
(siehe in dem obenbeschriebenen Beispiel 2, 1o Teilen Athylenglycoldimethacrylat,
3o Teilen ARONIX 6300, 5 Teilen Epikote 815, 5 Teilen 3-Aminopropyltriethoxysilan,
erhältlich unter dem Handelsnamen KBE-903 der Shin-Etsu Chemical Co., Japan, o,5
Teilen 4-Methoxybenzophenon, o,5 Teilen 2-Methylanthrachinon, 50 Teilen eines feinen
Pulvers aus «-Alumlnlum mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 1,
, 7 Teilen eines feinverteilten
Silikondioxidpuders mit einer
spezifischen Oberfläche von 380 m2/g, 2 Teilen Phthalocyanin grün und 3 Teilen 3-Methacryloxypropyltrimethoxysilan
hergestellt, worauf die Verbindung auf die Oberfläche eines keramischen Substrats
der IC-Klasse mit einer Dicke von ungefähr 20 y mit einer gewöhnlichen Siebdruckmaschine
aufgebracht wurde und dann 20 Sekunden lang mit einem Licht einer Halogen-Metalldampflampe,
von 3 Kilowatt, die im Abstand von 10 cm von dem Substrat entfernt angeordnet war,
bestrahlt wurde, wodurch man eine ausgehärtete Beschichtung von glattem Erscheinungsbild
erhielt.
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Die ausgehärtete Beschichtung hatte keine Stiftlöcher und eine Stifthärte
(pencil hardness) von 5 H oder mehr. Die Haftfähigkeit der Beschichtung an der Substratfläche
war gut, sogar nach Uberströmen mit geschmolzenem Lot. Es wurden keine Veränderungen,
auch nach Eintauchen in 1,1,1-Trichloräthan als gewöhnlich verwendetes Lösungsmittel
zum Abwaschen von Lötmittel bei Raumtemperatur über 30 Minuten lang ohne oder mit
5 Minuten langer Ultraschallbestrahlung festgestellt. Dies zeigte eine ausgezeichnete
Lösungsmittelbeständigkeit der ausgehärteten Beschichtung. Der Kreuzschnittschältest
mit einem Klebeband nach Aufheizen in kochendem Wasser über eine Stunde lang zeigte
keine Verschlechterung der Adhäsion der Beschichtung auf der Substratfläche.
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Beispiel 4: Ein Dick-Filmkondensator wurde durch aufeinanderfolgendes
Ausbilden einer unteren Elektrode, einer Dielektrizitätsschicht und einer oberen
Elektrode auf einem 96% reinem Aluminiumsubstrat mit einer Abmessung von 20 mm x
20 mm x 1 mm hergestellt.
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Das Aluminiumsubstrat wurde somit zuerst mittels des Siebdruckverfahrens
mit einem pastenförmigen Elektrodenmaterial, bestehend aus einer Legierung aus Palladium
und Silber (ESL
9630, ein Produkt der Electroscience Laboratories
Inc.) beschichtet und darauf 1o Minuten lang zur Erzeugung einer unteren Elektrode
von 1o~Dicke bei 950°C gebrannt. Die Dielektrizitätsschicht von 50A4 Dicke wurde
durch Aufbringen eines auf Bariumtitanat basierenden Dielektrizitätsmaterials (Dp
8289, ein Produkt der E.I. Du Pont de Nemours Co.) mit darauffolgendem Trocknen
über 20 Minuten bei 130°C erzeugt. Zum Schluß wurde die obere Elektrode von lo Dicke
in der gleichen Weise wie die untere Elektrode aus einem Palladium-Silber-Elektrodenmaterial
und Brennen bei 950°C über lo Minuten erzeugt.
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Der so hergestellte Dick-Filmkondensator wurde mit einer Beschichtung
einer im Beispiel 2 hergestellten Harzverbindung mittels Aufpinseln überzogen und
darauffolgend einer Bestrahlung mit Licht einer 1o cm von dem Kondensator entfernt
angeordneten Halogen-Metalldampflampe von 3 Kilowatt 30 Sekunden lang zur Erzeugung
der lichtausgehärteten Verbindung bestrahlt.
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Der harzbeschichtete Dick-Filmkondensator wurde einem Ladetest bei
erhöhter Temperatur mittels Aufbringen einer Gleichspannung von 75 Volt bei 150°C
und einem Ladetest bei konstanter Feuchtigkeit mittels Aufbringen einer Gleichspannung
von 75 Volt in einer Atmosphäre von 95% relativer Feuchtigkeit bei 40°C jeweils
über eine Zeitspanne von looo Stunden unterworfen, um festzustellen, daß der Kondensator
insofern sehr stabil war, als er keine Abnahme der Entladespannung, eine ausgezeichnete
Wärmebeständigkeit und feuchtigkeitsbeständige Haftfähigkeit zeigte.
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Beispiel 5: Es wurde eine Verbindung hergestellt durch gleichförmiges
Mischen von 100 Teilen methacryloyloxy-enthaltendes Organopolysiloxan nach Beispiel
1, 40 Teilen 2-Hydroxyäthylmethacrylat,
o,5 Teilen 4-Methoxybenzophenon,
3 Teilen 3-Glycidoxypropyltrimethoxysilan und 5 Teilen N-(2-aminoäthyl)-3-aminopropyltrimethoxysilan
(KBM-603, ein Produkt der Shin-Etsu Chemical Co., Japan). Die Verbindung wurde auf
ein Aluminiumsubstrat aufgetragen und mit Licht einer Hochdruckquecksilberlampe
von 3,2 Kilowatt, die 12 cm von dem Substrat entfernt angeordnet war, ungefähr 1
Minute lang bestrahlt. Man erhielt eine ausgehärtete Beschichtung von ungefähr 100¢
Dicke.
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Die Eigenschaften der Beschichtung auf dem Aluminiumsubstrat wurden
nach einstündigem Eintauchen in kochendes Wasser wie in Beispiel 1 mit der Ausnahme
untersucht, daß die Lösungsmittelbeständigkeitsprüfung mit einer Mischung von 1:1
Volumenteilen von 1,1,1-Trichloräthan und n-Butylcarbitol durchgeführt wurde. Die
Ergebnisse entsprachen etwa denen von Beispiel 1, mit Ausnahme der Werte der Dielektrizitätskonstanten
von 2,8 bis 3,8 und dem Dielektrizitätsverlustfaktor (tank ) von o,7 bis 1 ,98.
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Beispiel 6; Es wurde die gleiche amino-enthaltende Organopolysiloxanverbindung
in Form einer Xylollösung wie im Beispiel 2 hergestellt.
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Dieser Xylollösung von amino-enthaltendem Organopolysiloxan wurde
tropfenweise eine Mischung von 260 g Glycidylmethacrylat und 25 g eines Teilhydrolyse-Kondensationsprodukts
von 3-Glycidoxypropyltrimethoxysilan bei 60°C über eine Stunde lang zugeführt, woraufhin
3 Stunden lang zur Bewirkung einer Additionsreaktion zwischen den Aminogruppen und
den Epoxidgruppen geschüttelt wurde, wodurch man ein methacryloyloxy-enthaltendes
Organopolysiloxan in Form einer Xylollösung erhielt. Darauf wurde eine Mischung
von 2 g Trimethylchlorosilan als Neutralisationsmittel und 4 g Xylol und 15 g Kaliumacetat
der Lösung zugegeben und 2 Stunden lang bei So0C geschüttelt. Darauf blieb
die
Lösung 3 Stunden lang bei Raumtemperatur stehen, so daß der mittels Neutralisation
ausgebildete Niederschlag sich vollständig absetzte und die Mischung einer Filtration
bei atmosphärischem Druck unter Zugabe von 30 g Diatomeenerde als Filterhilfe filtriert
wurde. Das Filtrat wurde bei vermindertem Druck von 2 mmHg bei 60°C 6 Stunden lang
zur Entfernung des Xylols, des Trimethylchlorosilans und anderer flüchtiger Bestandteile
destilliert, woraufhin man ein klares, leicht gelbliches, viskoses, flüssiges Produkt
mit einer Viskosität von 75 ooo centipoise bei 250C erhielt.
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Durch gleichförmiges Mischen von loo Teilen des oben erhaltenen methacryloyloxy-enthaltendem
Organopolysiloxan, 20 Teilen Äthylenglycoldimethacrylat, 20 Teilen ARONIX M-5700
(ein Produkt der Toa Gosei Kagaku Kogyo Co.) und o,5 Teilen Benzophenon erhielt
man eine Beschichtungsverbindung, die auf ein Aluminiumsubstrat aufgetragen wurde.
Mittels 20 Sekunden langem Bestrahlen mit Licht einer Halogen-Metalldampflampe von
3 Kilowatt, die 15 cm von dem Substrat entfernt angeordnet war, wurde das Lichtaushärten
der Verbindung erreicht. Die so auf dem Aluminiumsubstrat ausgehärtete Beschichtung
wurde eine Stunde lang in kochendem Wasser erhitzt und darauf getrocknet, wodurch
keine erkennbaren Veränderungen in dem Erscheinungsbild auftraten. Darauf wurde
die Beschichtung dem Quer-Schneide-Schältest mittels einem Klebeband unterworfen,
um nachzuweisen, daß keine Abnahme der Haftfestigkeit der Beschichtung auf der Substratoberfläche
aufgetreten war.
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Beispiel ?: Durch gleichförmiges Mischen in einer Dreiwalzenmühle
von loo Teilen methacryloyloxy-enthaltendem Organopolysiloxan nach Beispiel 6, 30
Teilen 2-Hydroxypropylmethacrylat, 30 Teilen ARONIX M-6300 (ein Produkt der Toa
Gosei Kagaku Kogyo Co.),
5 Teilen 3-Glycidoxypropyltrimethoxysilan,
5 Teilen 3-Aminopropyltriethoxysilan (erhältlich unter dem Handelsnamen KBM-903
der Shin-Etsu Chemical Co., Japan), o,5 Teilen 4-Methoxybenzophenon, o,5 Teilen
2-Methylanthrachinon, 50 Teilen eines feinen K-Aluminiumpulvers mit einem durchschnittlichen
Teilchendurchmesser von 1ges, 7 Teilen eines feinverteilten Silikondioxidpulvers
mit einer spezifischen Oberfläche von 380 m2/ g, 2 Teilen Phthalocyanin grün und
3 Teilen 3-Methacryloxypropyltrimethoxysilan wurde eine Verbindung hergestellt,
die mittels gewöhnlichem Siebdruck in einer Dicke von ungefähr 20at auf ein Aluminiumsubstrat
aufgetragen wurde. Darauf wurde die Beschichtung 20 Sekunden lang mit dem Licht
einer Halogen-Metalldampflampe von 3 Kilowatt, die 1o cm von dem Substrat entfernt
angeordnet war, bestrahlt, wodurch man eine Beschichtung mit glatter Oberfläche
erhielt.
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Die ausgehärtete Beschichtung zeigte keine Stiftlöcher und hatte eine
Stifthärte (pencil hardness) von 5 H und mehr. Die Widerstandsfähigkeit im Rückflußtest
mit geschmolzenem Lötmittel bei 230°C über 20 Sekunden zeigte keine Verschlechterung
der Adhäsionsfestigkeit. Die Lösungsmittelbeständigkeit der Beschichtung war ebenfalls
ausgezeichnet, wie dies mittels eines Tauchtestes in 1,1,1-Trichloräthan bei Raumtemperatur
über 30 Minuten lang ohne Ultraschallbestrahlung oder bei Ultraschallbestrahlung
über 5 Minuten lang zeigte. Der Quer-Schneide-Schältest wurde durchgeführt, nachdem
die Beschichtung eine Stunde lang in kochendem Wasser erhitzt wurde und zeigte,
daß die Adhäsion der Beschichtung auf der Substratfläche nicht mit den Klebeband
zu überwinden war.
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Beispiel 8: Es wurde ein Dick-Filmkondensator in der gleichen Weise
wie Im Beispiel 4 herstellt und mit einer Beschlchtungsverbindung
nach
Beispiel 6 mittels Aufstreichen beschichtet und dann 60 Sekunden lang mit Licht
einer Hochdruckquecksilberlampe von 3,2 Kilowatt, die 15 cm von dem Kondensator
entfernt angeordnet war, zur Durchführung der Aushärtung der Verbindung bestrahlt.
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Der mit der Beschichtung des ausgehärteten Organopolysiloxan versehene
Kondensator wurde den gleichen Ladeprüfungen wie im Beispiel unterworfen, mit der
Ausnahme, daß die Temperatur in der Feuchtigkeitsprüfung 60°C statt 40°C betrug
und die Prüfzeit in jedem Ladetest statt looo Stunden 1500 Stunden betrug, wobei
keine Abnahme der Entladungsspannung des Kondensators festgestellt wurde, wodurch
weiter gegenüber Beispiel 4 die Feuchtigkeitsbeständigkeit der Verbindung nachgewiesen
wurde.
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Beispiel 9: Mittels gleichförmigem Mischen von loo Teilen methacryloyloxyenthaltenden
Organopolysiloxan nach Beispiel 6, 20 Teilen 2-Hydroxypropylmethacrylat, 5 Teilen
3-glycidoxypropyl-enthaltendem Organodisiloxan, das ein Teil Hydrolyse-Kondensationsprodukt
des 3-Glycidoxypropyltrimethoxysilan war und durch die Strukturformel
dargestellt wird, 5 Teilen N-(2-aminoäthyl)-3-aminopropyltrimethoxysilan (KBM-603)
und einem Teil 4-Methoxybenzophenon wurde eine Verbindung hergestellt. Die Verbindung
wurde einem keramischen Substrat der IC-Klasse, das mit einer Beschichtung
aus
Palladium-Silber vorbeschichtet war, aufgetragen und dann 20 Sekunden lang mit dem
Licht einer Hochdruckquecksilberlampe von 3,2 Kilowatt, die 12,5 cm von dem Substrat
entfernt angeordnet war, bestrahlt, wodurch man eine lichtausgehärtete Organopolysiloxanbeschichtung
mit einer Schichtdicke von ungefähr 100gu erhielt. Der mit dem so beschichteten
Substrat ausgeführte Quer-Schneide-Schältest zeigte, daß die Adhäsion der Beschichtung
auch nach einstündigem Erwärmen in kochendem Wasser und Trocknen vollständig aufrechterhalten
blieb.
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Es wird eine neue lichtaushärtende Organopolysiloxanverbindung vorgeschlagen,
die ein ausgehärtetes Produkt mit einer sehr hohen Feuchtigkeitsbeständigkeit auch
bei höherer Temperatur liefert, die einer einstündigen Behandlung in kochendem Wasser
oder länger standhält, ohne daß die Beschichtung, die auf das Substrat aufgebracht
wurde und mittels Lichtbestrahlen ausgehärtet wurde, sich von dem Substrat löst.
Die Verbindung enthält ein spezifisches acryloyloxy-enthaltendes Organopolysiloxan
als Grundbestandteil und einen Epoxidbestandteil und einen Lichtsensibilisator.
Die Verbindung ist zum Beispiel für eine feuchtigkeitsbeständige Beschichtung für
verschiedene elektronische Teile, wie zum Beispiel Kondensatoren, geeignet.