DE2943291A1 - Meissel fuer eine einschlagvorrichtung und verfahren zu dessen betrieb - Google Patents
Meissel fuer eine einschlagvorrichtung und verfahren zu dessen betriebInfo
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Description
SCHWEIZERISCHE ALUMINIUM AG, 3965 Chippis
Meissel für eine Einschlagvorrichtung und Verfahren zu dessen
Betrieb
10. September 1979
HBr/eh - 1368
HBr/eh - 1368
1 3001 4/0893
-ν-
Meissel für eine Einschlagvorrichtung und Verfahren zu dessen Betrieb
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Meissel für eine Einschlagvorrichtung zum Brechen der erstarrten Kruste
eines Elektrolyseofens, insbesondere zur Herstellung von Aluminium,
sowie auf ein Verfahren zum Betrieb des Meisseis.
Für die Gewinnung von Aluminium durch Elektrolyse von Aluminiumoxid
wird dieses in einer Fluoridschmelze gelöst, die zum grössten Teil aus Kryolith besteht. Das kathodisch abgeschie-
LO dene Aluminium sammelt sich unter der Fluoridschmelze auf dem Kohleboden der Zelle, wobei die Oberfläche des flüssigen Aluminiums
die Kathode bildet. In die Schmelze tauchen von oben Anoden ein, die bei konventionnellen Verfahren aus amorphem
Kohlenstoff bestehen. An den Kohleanoden entsteht durch die
L5 elektrolytische Zersetzung des Aluminiumoxids Sauerstoff, der
sich mit dem Kohlenstoff der Anoden zu CO„ und CO verbindet.
Die Elektrolyse findet in einem Temperaturbereich von etwa 940 - 950° C statt.
Im Laufe der Elektrolyse verarmt der Elektrolyt an Aluminium- !0 oxid. Bei einer unteren Konzentration von 1-2 Gew.-% Aluminiumoxid
im Elektrolyten kommt es plötzlich zum Anodeneffekt, der sich in einer plötzlichen Spannungserhöhung von beispielsweise
4 - 4,5 V auf 30 V und darüber auswirkt. Spätestens dann muss die Kruste eingeschlagen und die Aluminiumoxidkonzentration
!5 durch Zugabe von neuem Aluminiumoxid (Tonerde) angehoben werden.
Die Zelle wird im normalen Betrieb üblicherweise periodisch bedient, auch wenn kein Anodeneffekt auftritt. Ausserdem muss
bei jedem Anodeneffekt die Badkruste eingeschlagen und die Tonerdekonzentration durch Zugabe von neuem Aluminiumoxid
angehoben werden, was einer Zellenbedienung entspricht.
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Zur Zellenbedienung ist über lange Jahre die Kruste aus erstarrter
Schmelze zwischen den Anoden und dem Seitenbord der Elektrolysezelle eingeschlagen und anschliessend neues Aluminiumoxid
zugegeben worden. Diese heute noch weitgehend angewandte Praxis stösst auf zunehmende Kritik wegen Verschmutzung
der Luft in der Elektrolysehalle und der äusseren Atmosphäre. Die Forderung nach Kapselung der Elektrolyseöfen und die Behandlung
der Abgase ist in den letzten Jahren zunehmend zur zwingenden Notwendigkeit geworden. Eine maximale Zurückhaltung
der Elektrolysegase durch Kapselung kann jedoch nicht gewährleistet werden, wenn eine klassische Längsseitenbedienung
zwischen den Anoden und dem Seitenbord der Oefen erfolgt.
In neuerer Zeit sind deshalb die Aluminiumhersteller immer mehr zur Bedienung in der Ofenlängsachse übergegangen.
Nach dem Einschlagen der Kruste erfolgt die Tonerdezugabe entweder lokal und kontinuierlich nach dem "Point-Feeder"-Prinzip
oder nicht kontinuierlich über die ganze Ofenlängsachse verteilt, In beiden Fällen ist auf der Elektrolysezelle ein Vorratsbunker
für die Tonerde angeordnet. Entsprechendes gilt für die von der Anmelderin in jüngerer Zeit vorgeschlagene Querbedienung
der Elektrolyseöfen (CH-Pat.-Anm. 7956/77).
Für das Einschlagen des erstarrten Flusses werden in bekannten Vorrichtungen im Querschnitt rechteckige oder runde Meissel
eingesetzt.
Der untere, beim Einschlagen der Kruste mit dieser unmittelbar in Eingriff stehende Bereich des Meisseis ist bei diesen bekannten
Vorrichtungen beispielsweise als zu den Seitenflächen vertikal angeordnete Stirnfläche, kegelförmige Spitze oder
kegelstumpfförmige Einengung ausgebildet. Im gleichzeitig angemeldeten
schweizerischen Patentgesuch Nr. wird eine zum Stanzen bzw. Abscheren geeignete Meisselform beschrieben.
Bei der Verwendung von ortsfest installierten Einschlagvorrichtungen
bildet sich in der Kruste durch die in verhältnis-
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massig kurzen Intervallen wiederholte Zellenbedienung und vorhergehender
Betätigung des Meisseis eine Passform, d.h. zwischen der durchgeschlagenen Kruste und dem Meissel besteht
nur ein sehr kleiner Zwischenraum. Je nach Beschaffenheit der
Einschlagvorrichtung, insbesondere des Meisseis, besteht eine kleinere oder grössere latente Gefahr, dass sich dieser Lm
eingeschlagenen Loch verklemmt.
Die Erfinder haben sich deshalb die Aufgabe gestellt, eine Vorrichtung zum Einschlagen der erstarrten Kruste eines Elektrolyseofens
und ein Verfahren zu deren Betrieb zu schaffen, welche einen kontinuierlichen Dauerbetrieb ohne Verklemmungen
gewährleisten.
Die Aufgabe wird in bezug auf die Vorrichtung erfindungsgemäss
dadurch gelöst, dass im unteren Bereich der vertikalen fleisseiseiteriflachen
mindestens ein Nocken angeordnet ist.
Ein solcher Nocken ist zweckmässig von länglicher Form und erstreckt
sich, horizontal angeordnet, über wenigstens einen Teil des Meisselumfangs. Es können jedoch auch zwei oder mehr
Nocken in übereinanderliegenden Ebenen angeordnet sein; ihr Abstand
von der Meisselunterseite sowie ihr .Abstand untereinander kann je nach Zellengeometrie variiert werden.
Die Nocken bestehen vorzugsweise aus demselben Material wie der Meissel, insbesondere aus einem harten und schweissbarcn Stahl,
z.B. St 45 50. Mittels eines geeigneten Befestigungsverfahrens,
wie beispielsweise Schweissen oder Schrauben, können vorgeformte
Nocken auf den vertikalen Seitenflächen des Meisseis fixiert werden. Die NocKen können auch in Form von Schweissraupen aufgebracht
mit einem geeigneten Bearbeitungsverfahren ist die endgültige Form gebracht werden. Weiter können Meissel und Nocken
JO einstückig ausgebildet sein, indem diese z.B. ausgefräst werden.
Die Nockenquerschnitte sind im allgemeinen rechteckig, bevorzugt quadratisch, und haben oft auf der Unterseite eine
leichte Hinterschneidung.
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Von wesentlicher Bedeutung ist die Dimensionierung der Nocken:
Zu weit vom Meissel abstehende Nocken sind der Gefahr einer
Deformation ausgesetzt, zu wenig abstehende Nocken sind zu wenig wirksam, deshalb ist ein Abstehen von 5 - 15 mm bevorzugt,
■7 Die erfindungsgcmasse Lösung, bezogen auf das Verfahren, zeichnet
sich dadurch aus, dass der Meissel mit mindestens einem, im unteren Bereich der vertikalen Seitenflächen angeordneten
Nocken nach dem Durchstossen der Kruste wenigstens bis zum Erreichen der unteren Hälfte in bezug auf die Dicke der Kruste
durch den untersten Nocken weiter abgesenkt wird.
Während des Eindrückens der Nocken in den erstarrten Schmelzfluss brechen diese einen Spalt heraus, es wird damit vermieden,
dass sich der Meissel eine exakt "sitzende" Passform in der Kruste schafft. Falls gewünscht wird, dass die Nocken
beim Abser! ca des Meisseis die PCruste vollständig durchstossen,
v/erden sie weit unten, d.h. nahe der Stirnfläche des Meisseis befestigt. Wird dagegen gewünscht, dass die Nocken lediglich
die obere Hälfte der Kruste durchbrechen, werden die Nocken entsprechend weiter oben befestigt. Es ist wohl möglich, aber
wenig sinnvoll, die Nocken noch weiter von der Stirnseite entfernt, d.h. weiter oben, zu befestigen, v/eil dann beim
nächsten Absenken des Meisseis die folgenden Vorteile nicht oder nur teilweise erreicht werden:
der Meissel klemmt nicht
5 - der Meissel kann problemlos ausgezogen werden
5 - der Meissel kann problemlos ausgezogen werden
die Kräfte auf die Kolbenstangenführung können vermindert
werden.
Die Einschlagvorrichtung, welche im Prinzip aus Druckzylinder, Kolbenstange und Meissel besteht, ist direkt oder indirekt am
Zellenaufbau befestigt oder Bestandteil eines Bedienungsfahrzeuges
bzw. Ofenmanipulators.
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Beispiele von Ausführungsformen der Erfindung werden anhand der Zeichnung schematisch dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen im Querschnitt
rechteckigen Meissel mit Nocken auf den Schmal-) Seiten.
- Fig. 2 eine Seitenansicht des Meisseis von Fig. 1.
- Fig. 3 eine Ansicht eines im Querschnitt runden Meis
seis mit zwei übereinander angeordneten Nockenpaaren.
.0 - Fig. 4 einen Querschnitt durch IV - IV in Fig. 3.
- Fig. 5 einen teilweisen Längsschnitt durch einen Meis
sel mit verschieden grossen Nocken.
In Fig. 1 wird ein im Querschnitt als längliches Rechteck ausgebildeter
Meissel, im vorliegenden Fall 150 χ 40 mm, darge-
.5 stellt. Der untere Bereich des Meisseis 10 ist in die flüssige Schmelze 14 eingetaucht, hat also die erstarrte Schmelze 16
vollständig durchstossen. Dieser untere Bereich ist in Fischschwanzform dargestellt. Obwohl diese Form vorteilhaft angewandt
wird, kann auch jede andere geeignete Form des unteren Bereichs des Meisseis eingesetzt werden.
Das untere, auf der Schmalseite angeordnete Nockenpaar 12 hat die Kruste 16 fast vollständig durchstossen. Dabei ist zwischen
dem Meissel 10 und der erstarrten Schmelze 16 ein beinahe durchgehender Zwischenraum 18 geschaffen worden. Wie in Fig. 1
angedeutet, rieselt die auf der Kruste 16 liegende Tonerde 20 in diesen Spalt nach. Derart verklemmt der Meissel 10 nicht
und kann nach dem Einstossen problemlos wieder herausgezogen werden. Bei der nächsten Ofenbedienung, die bei automatischen
Systemen nach einem kurzen Zeitintervall erfolgt, kann der Meissel ohne Schwierigkeiten in das durch die Räumfunktion
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der Nocken verbreiterte Loch eingeführt werden. We'nn der
Meissel nicht genau zentriert ist, stösst er die vom letzten Bedienungsvorgang übrig gebliebenen Nasen 17 des erstarrten
Schmelzflusses 16 problemlos und ohne grosse Kraftanwendung weg.
In nicht dargestellten Ausführungsformen können zusätzliche Nokken
auf den breiteren Seitenflächen des Meisseis angeordnet werden.
Weiter kann der Meissel auch mehr nach unten gedrückt werden, dann durchstösst das untere Nockenpaar 12 die Kruste vollständig.
Die dem Bad bzw. der Meisselseite zugewandte Seitenfläche der
Nocken, welche eine Querschnittsabmessung von ungefähr 1 cm" haben, ist hinterschnitten, vorzugsweise mit einem Hinterschneidungswinkel
von bis zu 20°. Durch diese in Richtung des Meisseis nach oben geneigte Stirnseite wirken die Nocken im
Sinne von Räumzähnen.
Von der Meisselunterseite in den schmelzflüssigen Elektrolyten
14 gestossene Krustenbruchstücke und Tonerde sind einfachheitshalber
nicht eingezeichnet.
In den Fig. 3 und 4 ist ein im Querschnitt runder Meissel 22 dargestellt. Auch in diesem Fall gilt, dass der kegelförmig
eingezeichnete untere Bereich des Meisseis jede andere geeignete Form annehmen kann.
Ein unteres Nockenpaar 24 umfasst den grössten Teil des Meisselumfangs,
wie dies insbesondere aus Fig. 4, einem Horizontalschnitt durch Fig. 3, hervorgeht. Ein in einer darüberliegenden
Ebene angeordnetes Nockenpaar 26 dagegen umfasst nur einen verhältnismässig kleinen Teil des Meisselumfangs.
Während in den Fig. 1-4 Nocken dargestellt werden, die neben ihrer länglichen Form und ihrem horizontalen Verlauf
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durch gleiche Breite gekennzeichnet sind, zeigt Fig. 5 einen Ausschnitt aus einem Längsschnitt durch einen Meissel mit
verschieden breiten Nocken. Der unterste, zuerst auf den erstarrten Schmelzfluss einwirkende Nocken 30 ist schmal, der
darüber angeordnete Nocken 32 breiter und der zuoberst angeordnete Nocken 34 am breitesten. Dadurch wird beim Betätigen
der Einschlagvorrichtung der zwischen Meissel und Kruste geschaffene Zwischenraum stufenweise von unten nach oben erweitert.
Es versteht sich von selbst, dass die erfindungsgemässen Nocken
noch in vielen Ausführungsvarianten, welche dieselbe Funktion haben und dasselbe Resultat erreichen, im unteren Bereich des
Meisseis befestigt werden können. Der unterste, die Nocken tragende bzw. bildende Teil des Meisseis kann auch als auswechselbare
Einheit ausgebildet sein, welche auf dem Meisselschaft
lösbar befestigt ist. Diese Ausführungsform hat den Vorteil,
dass nach einem gewissen Verschleiss oder bei einer Reparatur
nicht der ganze Meissel, sondern nur dessen unterster Teil ausgewechselt werden muss.
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Claims (10)
1. Meissel für eine Einschlagvorrichtung zum Brechen der erstarrten
Kruste eines Elektrolyseofens, insbesondere zur Herstellung von Aluminium,
dadurch gekennzeichnet, dass
im unteren Bereich der vertikalen Meisselseitenflachen mindestens
ein Nocken (12, 24, 26) angeordnet ist.
2. Meissel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens einen Teil des Meisselumfangen umfassenden
Nocken (12, 24, 26) im Querschnitt rechteckig, vorzugsweise quadratisch, ausgebildet sind und 5-15 mm von den
Meisselseitenflachen abstehen.
3. Meissel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass vorgefomrte Nocken (12, 24, 26) mittels Schweissen oder Verschrauben, in horizontaler Lage an den Seitenflächen des
Meisseis (10, 22, 28) befestigt sind.
4. Meissel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Nocken (12, 24, 26) aufgebrachte Schweissraupen sind.
5. Meissel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Nocken (12, 24, 26) und der Meissel (10, 22) einstückig ausgebildet sind.
6. Meissel nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass die der Meisselunterseite zugewandte Seitenfläche
der Nocken (12, 24, 26), vorzugsweise mit einem Winkel
bis zu 20 , hinterschnitten ist.
7. Meissel nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere, in übereinander liegenden Ebenen
angeordnete Nocken (12, 24, 26) gleich weit von den Meisselseitenf lachen abstehen.
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8. Meissel nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere, in übereinander liegenden Ebenen angeordnete Nocken (30, 32, 34) von unten nach oben zunehmend
von den Moig seiseitenflachen abstehen.
9. Verfahren zum Brechen der erstarrten Kruste eines Elektrolyseofens,
insbesondere zur Herstellung von Aluminium, durch Betätigung einer mit einem Meissel bestückten Einschlagvorrichtung,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Meissel (10, 22, 28) mit mindestens einem, im unteren
Bereich der vertikalen Seitenflächen angeordneten Nocken
nach dem Durchstossen der Kruste (16) wenigstens bis zum Erreichen der unteren Hälfte in bezug aaf die Dicke der
Kruste (16) durch den bzw. die untersten Nocken (24, 30) weiter abgesenkt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Meissel (10, 22, 28), bis zum vollständigen Durchstossen
der Kruste (16) durch den bzw. die untersten Nocken (24, 30), weiter abgesenkt wird.
1 3001 4/0893
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