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Die Erfindung bezieht sich auf eine Kommutierungseinrich-
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tung für einen eine mehrphasige elektrische Maschine speisenden Maschinenstromrichter
gemäß dem Oberbegriff des Ansoruches 1. Ein derartiger Maschinenstromrichter ist
aus dem Buch von K. Heumann "Grundlagen der Leistungselektroni'<", B.G. Teubner,
Stuttgart, 1975, Seite 113, bekannt.
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Dieser Maschinenstromrichter kann eine oder mehrere parallel angeschlossene
Maschinen speisen bzw. belasten. Der Betrieb ist mit den Maschinenarten Synchronmaschine,
Asynchron-Schleifringläufermaschine (drehstromerregte Strom richtermaschine) und
Asynchron-Kurzschlußläufermasch Lne möglich. Die Kommutierungseinrichtung soll bei
den v<3rgenannten Maschinenarten eine Kommutierung des Maschinen stromrichters
bewirken, die im Zündwinkelbereich von 0 bis 180 Grad beliebig und kontin'uierlich
steuerbar ist.
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Im Bereich der Umrichter mit Gleichstromzwischenkreis werden bei der
bekannten Technik auf der Maschinenstromrichterseite zwei Kommutierungsarten vorgesehen:
a) Selbstgeführte Kommutierung (vgl. a.a.O. S. 115 ff.).
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Hierbei wird die Kommutierungsspannung bzw. -energie aus internen
Kommutierungskondensatoren bezogen, die zur Energieabgabe mit Hilfe einer aufwendigen
Thyristorsteuerung umgeladen werden.
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b) Lastgeführte Kommutierung (vgl. a.a.O. S. 110).
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Bei lastgeführten Stromrichtern wird die Kommutierungsspannung bzw.
-energie von der an dem Stromrichter angeschlossenen Maschine bzw. Maschinen geliefert.
Das führt zu Kommutierungsschwierigkeiten bei kleinen Maschinendrehzahlen oder bei
Naschinenstillstand, weil die Maschine bei diesem Betrieb keine Kommutierungsspannung
bzw. -energie liefern kann.
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Zum Anfahren des Stromrichtermotors bedient man sich deshalb z.B.
der periodischen Umschaltung des Netzstrom->ichters vom Gleich- in den Wechselrichterbetrieb
und umekehrt, um im Maschinenstromrichter den Strom in den Zellen unterbrechen zu
können (vgl. a.a.O., S. 114). Das führt zu Drehmoment-Unterbrechungen bei Synchronmaschinenantrieben,
so daß in diesem Bereich kein dynamischer Betrieb möglich ist und der Antrieb aus
diesem Grund für viele Anwendungsfälle ungeeignet ist.
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Im Unterschied zu dem vorstehend beschriebenen Beispiel eines Synchronmaschinenantriebes
liefert die drehstromerregte Stromrichtermaschine bei der Drehzahl 0 eine Drehstrom-Kommutierungsspannung,
mit der der Maschinenstromrichter kommutieren kann. Die drehfeldererregte Stromrichtermaschine
ist besonders für hochdynamischen Betrieb geeignet, hat jedoch die Nachteile, daß
die zur Verfügung gestellte
Kom.utierungsspannung und -energie
durch die Naschine hindurchgeschoben wird, ohne daß sie an der Welle wirksam werden
kann (je nach Maschinenauslegung beträgt diese LeIstung 20 bis 30 % der Maschinennennleistung)
und daß eine Feldschwächung für die Maschine sehr aufwendig ist. Ohne Feldschwächung
kann die Maschine an einen Gegendrehmomentverlauf eines angekuppelten Aggregats
r.it z. B. Konstantleistungsverhalten im oberen Drehzahl:ereich nicht angepaßt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kommutierungseinheit
der eingangs genannten Art derart auszübilden, daß diese weitgehend unabhängig vom
Stromrichter einheitlich bei allen Anwendungsfällen der selbst- und lastkommutierten
Stromrichter einsetzbar ist. Anfahrproblerre im Bereich niedriger Drehzahlen sollen
entfallen, und es soll eine Nenndrehmomentbelastung bei Stillstand vnd bei niedrigen
Drehzahlen im Motor- und Generatorbetrieb möglich sein. Ferner soll der problemlose
Übergang vom Unter- in den Ubersynchronbereich und umgekehrt bei der Schleifringläufermaschine
erreicht werden.
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Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmale
gelöst.
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Eine weitere Lösung dieser Aufgabe für Maschinen mit zugänglicher
Erregerwicklung für Gleich- oder Wechselstrom ist im Anspruch 6 gekennzeichnet.
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Es wird vorteilhafterweise durch die Bereitstellung er zusätzlichen
Kommutierungsspannung eine einheitliche Technik für alle genannten Anwendungsfälle
der selbst- u:'qd lastkommutierten Maschinenstromrichter durch die vom Stromrichter
weitgehend unabhängige Kommutierungseinrichtung geschaffen. Der Maschinenstromrichter
liefert lediglich Parallel-Impulse zu der Kommutierungseinrichtung. Dabei werden
die bisher selbstkommutierenden Maschinenstror;richter von außen kommutiert und
die bisher lastkommutieten Stromrichter zusätzlich parallel zwangskommutiert, sc,
daß die Anfahrprobleme im Bereich kleiner Drehzahlen ent allen.
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Ferner wird eine Verbesserung der Drehmoment- und Drfzhzahldynamik
durch die mögliche kontinuierliche Zünd- und Kommutierungswinkelverstellung erreicht.
Es tritt auch eile Verbesserung der Kommutierung des Maschinenstromrichters ein.
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Bei entsprechender Auslegung der Kommutierungseinrichtung kann der
Überlappungswinkel gegenüber der natürlichen Kommutierung z.B. bei dem Betrieb mit
einer Synchronmaschine oder Schleifringläufermaschine kleiner werden. Die Impulsendlage
kann bei Wechselrichterbetrieb bis zu einem Steuerwinkel von annähernd 180 Grad
ausgenutzt werden. Damit ist
gleichzeitig eine Verbesserung des
Maschinenleistungsfaktors verbunden. Die Nenndrehmomentbelastung ist auch bei Stillstand
und kleinen Drehzahlen im Motor- und Generatorbetrieb möglich. Außerdem wird eine
kontaktfreie elektronische Drehrichtungsumkehr bei Asynchron-Kurzschlußläufer-und
Synchronmotoren erzielt. Der Übergang vom Unter- in den Ubersynchronbereich des
Schleifringläufermotors und umgekehrt bei gleichzeitigem beliebigem Wechsel von
Motor-und Generatorfunktion in dem Unter- und Ubersynchronbereich ist ohne Schwierigkeit
möglich. Elektrisch entspricht dieser Betrieb der zuvor erwähnten kontaktfreien
Drehrichtungsumkehr bei Asynchron-Xurzschlußläufer- und Synchronmatichinen.
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Einfache Winkelstellungsgeber für die Stellungsanzeige des Polradwinkels
bei Synchronmaschinen und bei Schleifringläufermaschinen (Impuls initiatoren) reichen
zur Impulssynchronisation aus. Für den Betrieb der Kurzschlußläufer-Motoren ist
lediglich ein normaler Gleichspannungs-Drehzahlgeber für die Schlupf- und Drehzahlmessung
erforderlich. Schließlich wird auch eine sichere Kommutierung bei oberwellenbehafteten
Maschinenspannungen erreicht.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen
2 bis 5 und 7 bis 9 angegeben.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele erläutert. Es zeigen Figur 1 das Prinzipschaltbild für eine
Kommutierungseinrichtung für einen Zwischenkreisumrichter, Figur 2.1 das Schaltbild
für einen Maschinenstromrichter und eine Maschine in Mittelpunktschaltung, Figur
2.2 die zeitlichen Verläufe von Strom und Spannung bei einer Maschine in Mittelpunktschaltung
bei Motorbetrieb, Figur 3 eine Kommutierungseinrichtung mit unabhän,iger Stromversorgungseinheit,
Figur 4 die zeitlichen Verläufe von Strom und Spannung einer Mittelpunktschaltung
nach Figur 2.1 bei Generatorbetrieb, Figur 5 eine Kommutierungseinrichtung mit Direktumrichter,
der von der Netzspannung gespeist wird,
Figur 6 die zeitlichen
Verläufe von Stroh und Spannung bei dem Einsatz einer Schaltung nach Figur 5, Figur
7 eine Kommutierungseinrichtung mit Hilfe der Erregerspannungsänderung bei einer
Sychronmaschine 1 Figur 8.1 den prinzipiellen Aufbau einer Synchronmaschine, Figur
8.2 die Spannungszeiger bei der Synchronmaschine, Figur 8.3 die zeitlichen Verläufe
von Strom- und Spannung bei dem Einsatz einer Eiririchtung nach Figur 7, Figur 9
eine Kommutierungseinrichtung mit Hilfe der Erregerspannungsänderung bei einer Asynchron-Schleifringläufermaschine.
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In Figur 1 ist ein aus einem Netzstromrichter 2, einer Gleichstromdrosselspule
3 und einem Maschinenstromrichter 4 aufgebauter Umrichter dargestellt. Der Maschinen
stromrichter 4 mit seinen steuerbaren Ventilen i+.1 ')is 4.6 (Thyristoren) ist mit
der Ständerwicklung einer Strornrichtermaschine 6, deren Läuferwicklung nicht ,,ezeigt
ist, verbunden. Der Netzstromrichter 2 wird als einem ebenfalls nicht dargestellten
Dreiphasennetz iber die Sekundärwicklung eines Netztransformators 1 gespeist.
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An die maschinenseitigen Ausgänge des Naschinenstrc:richters 4 sind
die Sekundärwicklungen eines Spannungsübertragers 5 angeschlossen, über dessen PrimärwicklungEn
vorzeichengerecht eine Zusatzspannung in die jeweil ge Phase R,S,T einspeisbar ist.
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Die Primärwicklungen des Spannungsübertragers 5 sind jeweils an einen
Wechselrichter angeschlossen, wobei die Wechselrichter 12 über Mittelanzapfungen
der Primärwicslungen sowohl miteinander verbunden als auch von einer Gleichspannungsquelle
gespeist sind. Die Wechselricäter bestehen aus Thyristoren 12.1 bis 12.6, Dioden
12.7 bis 12.12 sowie Kondensatoren 12.13 bis 12.15.
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Die Gleichspannungsquelle ist hier durch eine erste Gleichrichterbrücke
11 und eine mit dieser in Reihe geschalteten
weiteren Gleichrichterbrücke
8 gebildet. Die erste Gleichrichterbrücke ist über wechselspannungsseitige Lastbegrenzungawiderstände
10 an einen Anpassungstransformator 9 anges~hiossen, der z. B. vom Netz, mit dem
der Netzstromrichter 2 verbunden ist, gespeist wird. Der weitere Gleichrichter 8
wird wechselspannungsseitig über einen Stromübertrager 7 vom Netz gespeist.
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Figur 2.2 zeigt den zeitlichen Verlauf der Spannung der Phasen RST
der Maschinen-EMK und der Spannungen an den Stromrichterventilen des Maschinenstromrichters
4. Mit 15, 16, 17 ist die Maschinen-EMK der Phasen R,S,T, mit ';8 (senkrechte Schraffur)
sind die Diodenspannungsabfälle und die ohmschen Spannungsabfälle bezeichnet. 19
zeigt den induktiven Gleichspannungsabfall, 20, 21, 22 den Maschinenstrom der Phasen
R,S,T, 23 die Spannungszeitfläche des Linienzuges a,b,c,d der Spannunseinkopplung
durch den Spannungsübertrager 5T und 24 die Spannung des Gleichstromzwischenkreises
(100 % Glättung angenommen).
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Für die Betrachtung von Figur 2 wird folgendes angenommen: Die Maschine
ist ein nennerregter Synchronmotor unter Last, der so langsam dreht, daß bei 150
Grad Aussteuerung des als Wechselrichter arbeitenden Maschinenstromrichters 4 der
in der Maschine erzeugte und von den Ventilen gleichgerichtete
Gleichstrommittelwert
kleiner ist als die für dle Erreichung des Maschinennennstromes erforderliche Spannung
des Gleichstronzwischenkreises.
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Soll unter diesen Voraussetzungen zum Zeitpunkt t1 der Strom der Phase
T auf die Phase R überkommutieren, so wird die Phase R nur einen Teil des Stromes
übernehmen, d. h. in der Phase T wird weiterhin Strom fließen, Iend der Motor könnte
kein Drehfeld mehr bilden, da alle drei Phasen gleichzeitig Spannung führen.
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Um im Zeitpunkt t1 bei der erforderlichen Spannung c.es Gleichstromzwischenkreises
von der Phase T auf die Phase R überkommutieren zu können, muß dafür gesorgt werden,
daß die Spannungsdifferenz an den Anoden der Ventile 4.2 und 4.6 während der Kommutierungszeit
größer ist als die zur Strombildung erforderliche Differenzspannung zwischen der
Zwischenkreisspannung und der EMK-Spannung der Phase T der Maschine. Das wird dadurch
erreicht, daß im Zeitpunkt t1 der Kommutierung mit dem (Kommutierungs-)Spannungsübertrager
5T eine Zusatzspannung in den Strompfad der Phase T eingespeist wird. Dabei muß
das Potential an der Anode des Ventils 4.2 gegenüber dem Potential der Anode des
Ventils 4.6 positiv werden.
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Das läßt sich erreichen durch die Zündung des Thyristors 12.2 des
Wechselrichters 12 bzw. die Zündung des Thyristors 12.3 des Wechselrichters 12 oder
die gleichzeitige Zündung der Thyristoren 12.2 und 12.3.
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Der Einfachheit halber wird im folgenden davon ausgegangen, daß die
Kommutierungseinrichtung so ausgelegt ist, daß ein Spannungsübertrager alleine für
die ordnungsgemäße KommutierlnO ausreicht. Dadurch können die gleichzeitig zündenden
Ventile des Maschinenstromrichters und des Wechselrichters mit den gleichen Indizes
z. B. 4.2 für den Maschinenstromrichter und 12.2 für den Wechselrichter versehen
werden.
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Bei der Stromkommutierung in dem o.g. Beispiel sind von dem Spannungsübertrager
5T die anlagenbedingte stromabhängige Spannun«;szeitfläche der Kommutierungsspannung
und die Spannungsabfälle der beteiligten Ventile und Widerstände während der Kommutierungszeit
zu decken. Die erforderliche Kommutierungsleistung wird entsprechend den stromabhängigen
Konmutierungsverlusten (induktive und ohmsche Verluste) dem Stronübertrager 7 und
entsprechend den spannungsabhängigen Kommutierungsverlusten (Ventiiverluste) dem
Anpassungstransformator 9 entnommen und unter Berücksichtigung der erforderlichen
Kommutierungsspannungssicherheit und des Gesamtwirkungsgrades der Kommutierungseinrichtung
dem Wechselrichter 12 zur Verfügung gestellt.
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Der Wechselrichter 12 besteht, wie bereits erwähnt, aus drei gleichen,
in Reihe geschalteten Einzel-Wechselrichtern. Wird z.B. im Zeitpunkt t1 gemäß Bild
2 der Thyristor 12.2 gezündet, so wird über die Diode 12.12 eine Hälfte der Primärwicklung
des Spannur£sübertragers 5T an positive Spannung gelegt. Das hat zur Folge, daß
der Kondensator 12.15 aufgeladen wird und der Ladestrom in dem Spannungsübertrager
5, Phase T eine proportionale Spannung erzeugt, wodurch die gewünschte Potentialabsenung
an der Anode des Ventils 4.6 entsteht. Sobald der KondensatorladevorEer.g beendet
ist, geht die Ubertragungsspannung gegen 0. Der Primärstrom des Spannungsübertragers
5 wird durch den Strom des Stromübertragers 7 und die Lastbegrenzungswiderstande
10 begrenzt.
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Bei der Erstkommutierung und bei Drehzahl O muß mit einer Potentialdifferenz
an den Kondensatoren 12.13 bis 12.15 von O Volt gerechnet werden. Die Kommutierungseinrichturg
ist so dimensioniert, daß sie unter dieser Voraussetzung bereits sicher kommutiert.
Dadurch ergibt sich eine zusätzliche Sicherheit von größer als 100 % für alle folgenden
Kommutierungen, da in diesen Fällen die Kondensatoren bereits aufgeladen sind. Das
führt gleichzeitig zu eier Verkürzung der Kommutierungszeit im Bereich der Eigenl:omnutierung.
Die Umladung wird durch die Zündung des zweiten Thyristors, z.B. 12.1, eingeleitet,
wodurch über die Diode
1211 an die zweite Spulenhälfte des Spannungsübertragers
5, Phase T ein positives Potential angelegt wird, der umgekehrte Ladevorgang an
dem Kondensator 12.15 beginnt und der bis dahin stromführende thyristor 4.2 erlischt.
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Anschließend steht der Thyristor 12.2 für eine erneute Umsteuerung
des Wechselrichters zur Verfügung.
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Durch die gleichzeitige Ansteuerung zum Zeitpunkt tl gemaß Figur 2.2
der Thyristoren 4.2 des Maschinenstron-richters und 12.2 des Wechselrichters kann
der Thyristor 4.6 infolge der vom Spannungsübertrager 5,Phase T anodenseitig ; esen'ten
Spannung löschen und der Thyristor 4.2 die Strompührunc voll übernehmen.
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Dieser Vorteil der beschriebenen Kommutierungseinrichtung bewirkt
jedoch eie geringfügige Absenkung der Speisespannung des Netzstromrichters 2 Die
Kommutierungsenergie für den Maschinenstromrichter 4 wird demzufolge größtenteils
vcn dem Stromübertrager 7 über die Kommutierungseinrichtung uf der Maschinenseite
in den Maschinenstromrichter 4 eingespeist und fließt nicht über den Gleichstromzwischenkreis.
Die Stromversorgung für den Wechselrichter muß jedoch nicht notwendigerweise aus
dem Stromübertrager 7 entnommen werden. Es ist auch eine unabhängige Stromversorgungseinheit
denkbar. Sie kann sowohl proportional dem
Maschinenlaststrom als
auch mit einer einfachen Strombegenzungscharakteristik ausgeführt werden, z. B.,
wie in Figur 3 dargestellt, mit gleichstromseitigen Lastbegrenzungswiderständen
30.15 und 30.16, denen Kondensatoren 30.13 und 30.14 parallelgeschaltet sind. Der
Anpassungstransformator 9 kann dabei statt an das Netz des Netztransformators 2
an eine beliebige Wechselspannungsquelle angeschlossen sein.
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Figur 4 stellt den zeitlichen Verlauf der Spannung des Gleichstronzwischenkreises,
der Ventil- und ohmschen Spannungsabfälle und der EM( der Synchronmaschine bei keiner
Drehzahl bei Generatorbetrieb dar. Die Bezeichnungen für das Liniendiagramm sind
wie für Figur 2.2 gewählt.
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Bei kleinen Drehzahlen oder bei Maschinenstillstand muß zur Aufrechterhaltung
des Maschinenstromes sowohl vo Netzstromrichter 2 fuls auch vom Maschinenstromrichter
4 gemeinsam in den Gleichstromzwischenkreis eingespeist werden, d. h., beide Stromrichter
arbeiten als Gleichrichter, wobei der Netzstromrichter 2 vom Netz aus und der Maschinenstromrichter
4 von der Synchronmaschine her in den Gleichstromzwischenkreis einspeisen. Da die
Synchronmaschine 6 bei Maschinenstillstand bzw. bei sehr kleinen Drehzahlen hierzu
nicht mehr in der Lage ist, muß die fehlende Spannung zur Kommutierung über den
Spannungsübertrager
5 eingespeist werden. Das ist ohne weiteres
möglich, da sich gegenüber dem Motorbetrieb der Synchronmaschine weder in der Phasenfolge
noch in der Polarität der einzuspeisenden Spannung etwas ändern muß. Das geht aus
Qen Spannungsverlauf nach Figur 4 hervor. Zu dieser Figur wird angenommen, daß dle
Zwischenkreisspannung umgekehrte Polarität hat als die gleichgerichtete Maschinenspannung.
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Zum Zeitpunkt t1 ist von der Phase T auf die Phase R zu ommutieren.
Da die zu geringe Spannung der Phase R nicht in der Lage ist, den Strom von Phase
T auf Phase R zu kommutieren, muß die Spannung der Phase R mit Hilfe des Spannungsübertragers
5 R heraufgesetzt oder die Spannung der Phase T mit Hilfe des Spannungsübertragers
5 T gegenüber der Phase R herabgesetzt werden. DerAblauf erfolgt wie beim Motorbetrieb
zum Zeitpunkt t1. Von der Phase T auf die Phase R zu kommutieren bedeutet, daß die
Anode es Thyristors 4.2 positiver sein muß als die Anode des Thyristors 4.6. Letzteres
wird erreicht durch die Zündung des Thyristors 12.2 und dem damit verbundenen Aufla.levorgang
des Kondensators 12.15 und der anschließenden Spannungserzeugung am Kommutierungsspannungsübertrager
5 T.
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Der Spannungsübertrager 5 übernimmt nur die Deckung der $p«nnurgsabfälle
während der Kommutierung. Der Strom in der Synchronmaschine wird durch den Netzstromrichter
2 über den Zwischenkreis gedeckt. Dadurch kehren sich bei
ganz
leinen Drehzahlen und bei Stillstand des Synchrongenerators die Phasenspannungen
an den Maschinenklemmen um.
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Zur Drehrichtungsumkehr ist die Phasenfolge sowohl Pur den Maschinenstromrichter
4 als auch für den Wechselrichter 12 zu ändern. Dabei bleibt die gemeinsame Ansteuerung
der mit gleichem Index belegten Thyristoren des Maschinenstromrichters 4 und des
Wechselrichters 12 erhalten, Soll die Kors.utierung beim Motor- und Generatorbetrieb
zum Zeitpunkt t1 dadurch erfolgen, daß entgegen dem gezeigten Beispiel die Spannung
der Phase R gegenüber der Phase T angehoben wird, so wird die Kors.utierungsspannung
der Phase R nach der Kommutierung weiterwirken und den Naschinenstrom anheben. Dieser
Nachteil wird bei der Qnannungsreduzierun mit dem Spannungsübertrager 5 T zum Zeitpunkt
t1 vermieden, weil im Anschluß an die Spannungscommutierung die Phase T stromlos
ist.
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Eine alternative Kommutierungseinrichtung sieht die Kom3utierung mit
Hilfe der Netzspannung gemäß der Schaltung nach Figur 5 vor. Bei dieser Kommutierungseinrichtung
wird die für die Kommutierung erforderliche Spannungszeitfläche über einen Direktumrichter
31 mit den antiparallelen Ventilen 31.1 bis 31.18 der Netzspannung entnommen.
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In Figur 6 sind für das Liniendiagmamm wiederum die gleichen Bezeichnungen
gewählt wie bei Figur 2.2. Darüber hin-Bus ist mit die Zeitdauer einer Halbperiode
bezeichnet.
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Die dreiphasige Netzspannung R',S',T' ist mit 25, 26, 27 beziffert.
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Soll bei der letztgenannten Kommutierungseinrichtung zum Zeitpunkt
t1 (Figur 6) der Strom von der T- auf die Phase R überkommutieren, so sind zeitgleich
mit dem Thyristor a.v Zündimpulse an die Thyristoren 31.2 und alle in gleicher Stromrichtung
gepolten Thyristoren der antiparallelen Brücke des Direktumrichters 31 zu geben.
Dadurch wird aus der Netzspannung ein Teil einer Halbschwingung direkt auf den Spanrungsübertrager
5 T in der gewünschten Polarität geschaltet. Die Stromführungazeiten des Direktumrichters
bei der gezeigten Schaltung und 50 Hz-Frequenz betragen maximal 6,6 msek.
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Rus dieser Kommutierungszeit und der 6pulsigen Schaltung ergibt sich
eine Frequenz des Direktumrichters von
Wegen der Eigenkommutierungszeit der Thyristoren des Direktumrichters 31 vergrößert
sich die Brenndauer und demzufolge vermindert sich die steuerbare Frequenz auf ca.
20 Hz.
Die Steuerfrequenz läßt sich durch folgende Maßnahmen erhöhen:
a) Erhöhung der Frequenzen der dem Direktumrichter zuzuführenden Spannung (z.B.
400 Hz).
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b) Verkürzung der Thyristor-Brenndauer der antiparallelen Drehstrom-Brücke
(31.7 - 31.18) durch gleichmaßige Begrenzung der Thyristor-Aussteuerwinkel. Sie
kann zweckmäßigerweise kontinuierlich mit der steigenden Maschinenfrequenz erfolgen.
Dabei ist zu beachten, daß bei einem Aussteuerwinkel größer als 45 Grad bereits
Spannungsabsenkungen eintreten und bei weiterer Steuerwinkelerhöhung die Kommutierung
nicht mehr alleine durch die Kommutierungseinrichtung gesichert werden kann.
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Für den Stromrichterbetrieb mit Synchronmaschinen u;id Schleifringläufermaschinen
ist das kein Problem, da diese Maschinenarten nur bei sehr kleinen Frequenzen eine
Kommutierungsunterstützung benötigen und bereits je nach Dynamik oberhalb ca. 2,5
Hz selbst kommutieren können. Bei höheizer Dynamik muß diese Frequenzgrenze heraufgesetzt
werden. Der Übergang von Fremdkommutierung auf Selbstkommutierung kann kontinuierlich
gesteuert werden (Begrenzung des Aussteuerwinkels für die antiparallele Brücke im
Bereich
von 45 - 150 Grad). Bei der 150-Grad-Aussteuerung der
antiparallelen Brücke des Direktumrichters 31 wird keine Zusatzspannung über die
Kominutierungsspannungsübertrager vom Netz her induziert. Um ihre Drosselwirkung
zu reduzieren, ist es zweckmäßig, die Thyristoren 31.1 bis 31.6 in diesem Bereich
durchzuschalten.
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Wie bei den weiter oben beschriebenen Kommutierungseinrichtungen so
kann auch bei der letzlich genannten Einrichtung über das Windungsverhältnis des
Spannungsübertragers 5 eine optimale Stromanpassung der Thy-istoren ses Direktumrichters
31 erfolgen.
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Die Kommutierung kann auch mit Hilfe der Erregerspannungsänderung
bei zugänglicher Erregerwicklung vorgenommen werden.
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Ein Vorschlag für die Schaltungsanordnung bei einer Synrtrormaschine
ist in Figur 7 dargestellt. Der Umrichter, bestehend aus dem Netzstromrichter 2,
der Gleichstromdrossel 3 und dem Maschinenstromrichter 4, speist bzw. belastet die
motorisch bzw. generatorisch arbeitende Synchronmaschine 6, die eine Gleichstromerregerwicklung
63 aufweist.
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Der an der Synchrors.aschine angebaute einfache Polwinkelgeber (Impulsgeber
35) besteht vorzugsweise aus einer Initiatorscheibe, von der je Phase und Pol ein
Impuls an den Initiatoren 35.1 und 35.2 erzeugt wird.
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Der Initiator 35.1 ist beispielsweise so justiert, daß er in der gewünschten
Wechselrichterendlage je Phase einen Impuls abgibt, während der Initiator 35.2 in
der gewünschter Gleichrichterendlage je Phase einen Impuls abgibt. Je nach lotor-
oder Generatorbetrieb wird über den Umschalter 36 der Initiator 35.1 oder 35 angewählt.
Mit Hilfe eine elektronischen Schalters 37 wird während der Initiator-Impulszeit
von de Zusatzerregerstrom-Sollwertgeber 33 eine Erregerstromerhohung über die Summierstelle
des Erregerstromgerätes 3° veranlaßt.
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Parallel und zeitgleich zu der Steuerung des elektronischen Umschalters
37 erfolgt die Impuls steuerung des Maschlnenstromrichters 4 mit Hilfe der Initiatoren
35.2 (Motorbetrieb) und 35.2 (Generatorbetrieb).
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Eine Zündwinkel-Impulsverschiebung ist nicht zweckmäßig, da nur in
einem bestimmten Zündwinkelbereich ein optimaler Kommutierungseffekt erreicht werden
kann. Der Maschinenstrom und damit das Maschinenmoment (bei fester Wechsel-bzw.
Gleichrichterendlage des Maschlnenstromrichters 4) werden über den Netzstromrichter
2 vorgegeben. Antriebstechnisch verhält sich diese Anordnung wie eine stromrichtergespeiste
Gleichstronmaschine.
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Dem Stromregelkreis des Netzstromrichters 2 können weitere Regekreise
z.B. Drehzahl- oder Drehzahlmoment-Regelkreise 'scrla-^ert werden.
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3ei den vorher beschriebenen Kommutierungseinrichtungen wurden die
erforderlichen Kommutierungsspannungen bei kleinen Drehzahlen oder Drehzahl 0 mit
Hilfe von (Kommu,ierun~s-)Spannungsübertragern induziert. Diese transforatotische
Spannungsinduzierung war notwendig, weil die rotatorische Spannungserz eugung der
Synchronmaschinen für die Kommutierung zu klein war.
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ei der in Figur 7 gezeigten Anordnung sind keine Kommutierungsspannungsübertrager
enthalten. Dennoch wird die 4 die Kormutierung erforderliche Spannung, da die rota-Torische
Spannung fehlt, transformatorisch in den Lastkreis eir. efihrt. Dies geschieht innerhalb
der Maschine.
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In Figur 8.1 ist der prinzipielle Aufbau einer derartigen Synchronmaschine
6 dargestellt. Es wird angenommen, daß der Rotor 6.1 mit eier Gleichspannung erregt
wird. Die Erregerstromrichtung im Leiter ist angedeutet ( + -j in den Leiter hineinfließender
Strom, ## aus dem Leiter flieder Strom). Im Stator 6.2 sind die Phasen R, S, T dargeteilt.
Es ist zu sehen, daß in dem dargestellten Zeitpunkt
(t1) die Phase
T stromlos ist. Für die Stromdarstellung in den Phasen R, S und T ist Generatorbetrieb
mit ohmscher Last angenommen. (Siehe auch Figur 8.2 Spannungszeiger zum Zeitpunkt
t1 und Figur 8.3 zeitlicher Verlauf der Spannungen) Aus Figur 8.1 ist zu sehen,
daß die Spule T zum Zeitpunkt t1 optimal transformatorisch mit der Erregerwicklung
63 des Rotors 6.1 gekoppelt ist. Die Kopplungsfaktoren KR, XS und KT der Phasen
RST sind zusätzlich in Figur 8.3 eingetragen. Wird in der Zeit zwischen t1 und t2
eine Erregerstromänderung von il auf i2 vorgenommen, so wiid in der Spule der Phase
T die Spannung UT induziert (Streckenzug a, b, c, d). Da zu den Phasen S und R auch
ein Kopplungsfaktor besteht, werden zum gleichen Zeitpunkt auch in die Phasen R
und S Spannungen induziert (Streckenzug e, f, g, h für Phase R und i, å, k, 1 für
Phase S). Die eingekoppelte Spannung der Fhase R ist doppelt schraffiert dargestellt.
Eine Stromkommutierung von der Phase S auf die Phase T zum Zeitpunkt tl ist möglich,
wenn die induzierte Differenzspannung beider Phasen die induktiven ohmschen und
Ventilspannungsabfälle beider Phasen decken kann. Der besseren Übersicht wegen sind
die Ventil- und ohmschen Spannungsabfälle 18 in Figur 8.3 nicht dargestellt.
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Figur 8.3 zeigt, daß sich die induzierten Spannungen der Phasen T
und S im Sinne der Kommutierung unterstützen.
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Nach erfolgter Kommutierung kann der Erregerstrom wieder von i2 auf
i1 reduziert werden, um für die anschließende Kommutierung bereit zu sein. Der Einfluß
der Erregerstromreduzierung von i2 auf il auf die Maschinen-EMK ist nicht dargestellt.
Der optimale Kommutierungseffekt liegt bei dem Wechselrichterbetrieb bei einem Aussteuerwinkel
von etwa 180° und bei Gleichrichterbetrieb bei einem Aussteuerwinl:el von 00.
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Sowohl bei dem Steuerwinkel O (Gleichrichterbetrieb) als auch bei
dem Steuerwinkel 180° (Wechse,richterbetriebß werden Maschinen und Stromrichter
infolge des optimalen cos # ebenfalls optimal genutzt.
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Figur 9 zeigt einen Vorschlag der Kommutierungsunterstützung mit Hilfe
der Erregerspannungsänderung bei einer Schleifringläufermaschine 55. Bei den SchleifringläuSerschien
entstehen die Kommutierungsprobleme nicht bei kleiner Drehzahl oder Drehzahl 0,
sondern im Bereich des Synchronismus beim Ubergang vom Untersynchron- in den WDersynchrondrehzahlbereich
oder umgekehrt.
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Die Schleifringiäufermaschine 55 wird ständerseitig vom Maschinenstromrichter
gespeist (Maschinenstromrichter
nicht dargestellt) und ist läuferseitig
über die Kommutierungs-Spannungsübertrager 56 direkt mit dem Drehstromnetz über
antiparallele Thyristoren 60 bis 62 verbunden. Die Kommutieruns-Zusatzspannung wird
im Kommutierungsaugenblick, beispielsweise zum Zeitpunkt t1 oder t3 nach Figur 3.3
nach vorangegangener Löschung der antiparallelen, die Primärwicklungen 56R bis 56S
kurzschließenden Thyristoren 67 bis 59 über die gleichzeitige Ansteuerung der antiparallelen
Thyristoren 60 bis 62 in dem Kommutierungsspannungsübertrager 56 erzeugt.