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Sicherheitsvorrichtung bei einer Ballenpresse
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Gegenstand der Erfindung ist eine Sicherheitsvorrichtung bei einer
Ballenpresse zur Abschaltung des Preßschild-Antriebes bei geöffnetem Einfülldeckel
durch einen im Öffnungsweg des Einfülldeckels angeordneten Abschalter.
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Es sind Sicherheitsvorrichtungen der eingangs genannten Art bekannt,
bei denen ein Abschalter zum Abschalten des Preßschild-Antriebes sich im Bereich
der hinteren Drehachse, etwa an der Stelle, befindet, wo der Einfülldeckel über
ein Gelenk am Pressengehäuse angeordnet ist.
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Zweck derartiger Abschalter ist es, eine Sicherheitsvorrichtung dergestalt
vorzusehen, dass der Preßschild-Antrieb der Ballenpresse nur bei geschlossenem Einfülldeckel
gestartet werden kann, das heisst, dass kein neues Material in die Einfüllöffnung
hineingefüllt werden kann und dass auch nicht mehr unbeabsichtigt mit den Händen
in die Einfüllöffnung hineingegriffen werden kann. Sobald der Einftlldeckel durch
Entriegelung einer Verriegelungsvorrichtung geöffnet wird, soll der Abschalter in
Funktion
treten und den Preßshild-Antrieb abschalten, so dass es
nicht möglich ist, diesen bei geöffneter, das heisst also, von oben zugänglicher
Einfüllöffnung zu starten.
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Bei den bisher bekannten Abschaltern, die im Drehbereich des Einfülldeckels
zwischen dem Deckel und dem Pressengehäuse angeordnet sind, besteht der Nachteil,
dass der Schaltbeginn genau in Bezug auf den Öffnungswinkel des Einfülldeckels definiert
ist. Nachdem im Drehbereich, das heisst, im Bereich des Gelenkes zwischen dem Einfülldeckel
und dem Pressengehäuse, nur relativ kurze Hebellängen wirksam sind, ist der Betätigungsweg
eines dort angeordneten Abschalters auch entsprechend kurz. Aus diesem Grunde öffnet
der Abschalter beispielsweise einmal, wenn der Einfülldeckel bereits schon 10 Grad
aus seiner Schliesslage abgeschwenkt wurde, und zu einem anderen Zeitpunkt Qird
der Abschalter erst betätigt, wenn der Einfülldeckel bereits 25 Grad hochgelenkt
wurde.
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Nachdem die Betätigungsnocke eines Abschalters und die entsprechende
Steuerkurve am hinteren Drehbereich des Einfülldeckels einer gewissen Abnutzung
unterliegt, wird der öffnungswinkel des Einfülldeckels immer grösser, bezogen auf
den Zeitpunkt, wo der Abschalter betätigt wird.
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Ausserdem besteht der Nachteil, dass solche am Oberteil des Pressengehäuses
angeordneten Abschalter verschmutzen
und dadurch nicht mehr betriebssicher
sind.
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Bei den bisher bekannten Einfülldeckeln wurde es als nachteilig empfunden,
dass der Einfülldeckel mit Körperkraft hochgehoben werden musste, um dann in einer
mehr oder weniger stabilen Endlage fixiert zu werden. Andererseits musste das Gewicht
des Einfülldeckels beim Schliessen desselben mit der Körperkraft gedämpft werden,
um ein zu starkes Drücken des Einfülldeckels auf das Pressengehäuse zu vermeiden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Sicherheitsvorrichtung
bei einer Ballenpresse so weiterzubilden, dass unabhängig von der Abnutzung und
Herstellungstoleranzen stets ein gleicher Betätigungszeitpunkt des Abschalters,
bezogen auf einen gleichen öffnungswinkel des Einfülldeckels, erreicht wird . Ferner
soll bei der vorliegenden Erfindung die unbequeme Handhabung, des Einfülldeckels,
nämlich das Anheben mittels Körperkraft und das Absenken unter entgegengesetztem
Vorzeichen vermieden werden.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet,
dass der Einfülldeckel über einen Winkelhebel und ein Betätigungsgestänge mit einem
Kraftspeicher gekoppelt ist, und dass durch Verschiebung des Betätigungsgestänges
der Abschalter betätigbar ist.
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Wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung ist, dass der Einfülldeckel
an einem Winkelhebel angelenkt ist, an dessen anderem freien Ende ein Kraftspeicher
angekoppelt ist. Hierdurch ergibt sich, bezogen auf den Schwenkwinkel des Einfülldeckels
ein relativ grosser Betätigungsweg für den Kraftspeicher, weil er am freien anderen
Ende des Winkelhebels angekoppelt ist.In Ergänzung zu diesem Merkmal ist wesentlich,
dass durch Verschiebung des Betätigungsgestänges,das zwischen dem Kraftspeicher
und dem freien Ende des WinkelhebAs gekoppelt ist, der Abschalter angeordnet ist.
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Durch die Anlenkung des Einfülldeckels am Winkelhebel und durch die
Anordnung des Betätigungsgestänges zusammen mit dem Kraftspeicher und dem Abschalter
am anderen Ende des Winkelhebels wird schon bei geringem Schwenkwinkel des Einfülldeckels
eine ausserordentlich grosse Verschiebung des Betätigungsgestänges erreicht. Hierdurch
wird ein sehr fein differenzierter Schitpunkt des Abschalters erreicht, weil bereits
beispielsweise schon ein Schwenkwinkel von 2 ° einer Verschiebung des Betätigungsgestänges
von 10 cm entspricht.
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Mit der Kombination der beiden genannten Merkmale werden überraschende
Vorteile erzielt. Durch die Koppelung des EinfülldeckMes über ein Betätigungsgestänge
an einem Kraftspeicher
derart, dass der Kraftspeicher bei Schliessen
des Einfülldeckels gespannt wird und bei Öffnen des Einfülldeckels entspannt wird,
ergibt sich der wesentliche Vorteil, dass der Einfülldeckel praktisch ohne Körperkraft
geöffnet werden kann, weil die notwendige öffnungskraft durch den Kraftspeicher
erzeugt wird. Andererseits wird aber auch vermieden, dass der Einfülldeckel unter
seinem Gewicht unbeabsichtigt auf das Pressengehäuse fällt, weil der Kraftspeicher
im Schliessen eine Gegenkraft erzeugt und durch die Schliessbewegung gespannt wird.
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Mit dem Merkmal bedingt, dass im Wege des BBätigungsgestänges zwischen
dem Einfülldeckel und dem Kraftspeicher der Abschalter angeordnet ist,wird eine
besonders feinfühlige und genau differenzierte Abschaltung, bezogen auf einen bestimmten
Öffnungswinkel des Einfülldeckels erreicht, der relativ unabhängig von Abnutzungserscheinungen
ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist
es vorgesehen, dass der Kraftspeicher eine Schraubenfeder ist. Es kann sich hier
sowohl um eine Zugfeder als auch um eine Druckfeder handeln.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist es vorgesehen, dass
der Kraftspeicher eine Gasdruckfeder ist.
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Selbstverständlich können zusätzlich zum Kraftspeicher noch weitere
Dämpfungsmaßnahmen erfolgen, beispielsweise die Parallelschaltung des Kraftspeichers
mit einem Stoßdämpfer. Eine besonders einfache und betriebssichere Anordnung ergibt
sich dadurch, wenn der Abschalter als Betätigungsglied eine Tastrolle aufweist,
die an einer Steuerstange des Betätigungsgestänges kraftschlüssig anliegt, wobei
in der Steuerstange eine Abwinklung vorgesehen ist, die bei geschlossenem Einfülldeckel
über der Tastrolle liegt.
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Die Art und Lage der Abwinklung bestimmt also den Zeitschaltpunkt
des Abschalters. Selbstverständlich kann statt der Abwinklung auch eine anders geartete
Steuerkurve verwendet werden, z.B. eine halbrundförmige Ausbiegung oder dergleichen.
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Statt eines Abschalters, der über eine Tastrolle betätigt wird, ist
es auch möglich, berührungslose Schalter zu verwenden.
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Es ergeben sich besondere Vorteile, wenn der Winkelhebel zumindest
mit seinem einen, dem Betätigungsgestänge zugeordneten Hebelstück parallel zur Seitenwand
des Pressengehäuses angeordnet ist, wobei der Kraftspeicher und der Abschalter an
der Seitenwand des Pressengehäuses angeordnet
sind. Mit diesem
Merkmal wird also vorgeschlagen, dass der Kraftspeicher und der Abschalter nicht
mehr an der Oberseite des Pressengehäuses angeordnet sind und dadurch vor Verschmutzungen
relativ ungeschützt sind, sondern jetzt wird vorgeschlagen, dass der Kraftspeicher
und der Abschalter an der Seitenwand des Pressengehäuses angeordnet sind. Es wird
hierbei bevorzugt, wenn die Seitenwand des Pressengehäuses von einer Abdeckwand
abgedeckt ist, so dass sich ein zweischaliger Aufbau der Seitenwand des Pressengehäuses
ergibt, in deren Mittelteil der Abschalter und der Kraftspeicher angeordnet sind.
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Hierdurch ist der Abschalter vor Verschmutzungen und Manipulationen
geschützt.
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Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht
nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination
der einzelnen Patentansprüche untereinander.
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Im folgenden wird die Erfindung an Hand von lediglich einen Ausführungsweg
darstellenden Zeichnungen nüher erläutern. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und
ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung
hervor.
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In der Abbildung ist schematisch in einer Teildarstellung die Seitenansicht
einer Ballenpresse in einer Darstellung der für die Erfindung wesentlichen Teile
gezeigt.
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In einem Pressengehäuse 16 ist ein nicht näher dargestelltes Preßschild
angeordnet, das in horizontaler Ebene von itnks nach rechts gegen eine Pressentür
10 arbeitet. Die Pressentür 10 ist hierbei in halbgeöffneter Stellung dargestellt.
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An der Oberseite des Pressengehäuses 16 ist eine Drechachse 2 angeordnet,
in der beidseitig der Seitenwände des Pressengehäuses jeweils ein Winkelhebel 3,
4, bestehend aus dem oberen Hebelstück 3 und dem unteren Hebelstück 4, angelenkt
ist. Die Drehachse 2 ist also über die gesamte Breite des Pressengehäuses 16 durchgehend,
wobei an beiden Seiten jeweils ein Winkelhebel 3, 4 angelenkt sein kann.
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In einer anderen Ausführungsform ist es jedoch auch möglich, den Winkelhebel
3, 4 nur an einer Seitenwand des Pressengehäuses 16 vorzusehen.
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Am oberen freien Ende des Ehe Helstückes 3 ist der Einfülldeckel 1
angelenkt. Er wird in Pfeilrichtung 8 in seine Schließstellung geschwenkt, wobei
eine Verriegelungsvorrichtung 11 die Schließstellung am Pressengehäuse 16 arretiert,
so dass der Einfülldeckel 1 die nicht näher dargestellte
Einfüllöffnung
der Ballenpresse abdeckt.
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Am anderen freien Ende des Hebelstückes 4 sitzt ein Betätigungsgestänge,
bestehend aus dem Gestänge 5 und einer Steuerstange 6, an. Das Gestänge 5 kann als
Drahtseil ausgebildet stein. Die Steuerstange 6 ist in einer Ausnehmung 9 in der
Seitenwand des Pressengehäuses 16 gelagert und weist an ihrem hinteren Ende eine
Abwinklung 12 auf, die den Abschaltzeitpunkt für den Abschalterl4 definiert.
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Das andere Ende der Steuerstange 6 ist mit einer Schraubenfeder verbunden,
die im Ausführungsbeispiel als Kraftspeicher dient.
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Wird der Einfülldeckel 1 in Pfeilrichtung 8 nach unten in seine Schliesslage
geschwenkt, so wird die Steuerstange 6 gleichzeitig in Pfeilrichtung 13 verschoben,
so dass die Abwinklung 12 der Steuerstange 6 über der Tastrolle 15 des Abschalters
14 zu liegen kommt und der Abschalter 14 hierdurch betätigt wird.
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Es ist ersichtlich, dass auf Grund der grossen Hebellänge des Hebelstückes
4 sich ein ausserordentlich langer Betätigungsweg in Pfeilrichtung 13 ergibt, so
dass bereits schon geringe Schwenkwinkel des Einfülldeckels 1 zu einer grossen Verschiebung
der Steuerstange 6 führen. Auf
diese Weise wird der Kraftspeicher
7 entsprechend seiner Schliessbewegung vorgespannt und kann dann dementsprechend
bei der öffnungsbewegung seine Kraft abgeben, so dass der Einfülldeckel vergleichsweise
selbsttätig in Gegenrichtung zur eingezeichneten Pfeilrichtung 8 nach oben geschwenkt
werden kann.
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Besondere Vorteile ergeben sich hierdurch, dass die gesamte Anordnung
in der Seitenwand des Pressengehäuses angeordnet ist und von aussen von einer Abdeckwand
abgedeckt wird.
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Hierdurch ist der Abschalter 14 vor Manipulationen und Verschmutzungen
geschützt.
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Selbstverständlich ist es möglich,statt mit der Schraubenfeder 7 an
beiden Seitenwänden des Pressengehäuses entsprechende Schraubenfedern 7 oder andere
Kraftspeicher vorzusehen. Statt der verwendeten Zugfeder kann auch eine Druckfeder
Verwendung finden.
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