DE2941544C2 - Regeleinrichtung für den Flüssigkeitsstand in einem Kernreaktorbehälter - Google Patents
Regeleinrichtung für den Flüssigkeitsstand in einem KernreaktorbehälterInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Regeleinrichtung für den Flüssigkeitsstand in einem Kernreaktorbehälter
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
In bekannten Siedewasserleistungsreaktoren, wie beispielsweise dem Kernkraftwerk Dresden nahe
Chicago, Illinois, ist ein Brennmaterialkern innerhalb eines Druckbehälters in ein Fluid, wie beispielsweise
Leichtwasser, eingetaucht, das sowohl als Arbeitsfluid als auch als Neutronenmoderator dient.
Das Wasser wird durch den Kern geleitet, wodurch ein Teil desselben in Dampf umgewandelt wird. Der
Dampf wird dem Druckbehälter entnommen und einer Kraftmaschine, wie beispielsweise einer Turbine, zugleitet.
Der Turbinenabdampf wird kondensiert und zusammen mit etwa erforderlichem Frischwasser als
ίο Speisewasser in den Druckbehälter zurückge;eitet. Die
Reaktorleistung wird durch ein System von Steuerstäben geregelt, die ein Neutronenabsorpiionsmaterial
enthalten und wahlweise in den Kern einführbar sind. Weitere Information über Kernreaktoren findet sich
beispielsweise in »Nuclear Power Engineering« von N. M. El-Wakil, McGraw-Hill Book Company, Inc. 1962.
Kernreaktoren sind mit einem Schutzsystem versehen, das verschiedene Aspekte des Reaktorbetriebes
einschließlich des Wasserstandes überwach*- Wenn in dem Wasserstandsregelsystem ein Fehler auftritt und
das System nicht in der Lage ist, einen vorbestimmten Wasserstand in dem Behälter aufrechtzuerhalten,
gelangt der Wasserstand über die Grenzen hinaus und wird entweder zu hoch oder zu niedrig und das
Schutzsystem schaltet den Reaktor ab, d. h, es bewirkt ein schnelles Einführen der Steuerstäbe, wodurch der
Reaktor automatisch abgeschaltet wird. Solche Reaktorabschaltungen sind aus verschiedenen Gründen
unerwünscht. Selbst wenn der Fehler leicht korrigiert werden kann, ist das Wiederanfahren des Reaktors ein
relativ langwieriger Prozeß. Unterdessen können Kunden einen Verlust an Energie erleiden oder die
Energie muß von anderen, gewöhnlich teuereren Quellen geliefert werden.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Regeleinrichtung der eingangs genannten Art derart auszugestalten,
daß die Wahrscheinlichkeit für eine erforderliche Abschaltung des Reaktors verkleinert wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Patentanspruch gekennzeichneter Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die erfindungsgemäße Regeleinrichtung
die jährlichen Reaktorabschaltungen wesentlich senkt. In einem praktischen Fall konnten diese
Reaktorabschaltungen um 6% gesenkt werden, was zu Kosteneinsparungen von vielen hunderttausend US-Dollar
pro Jahr führte. Von besonderem Vorteil ist insbesondere, daß nicht nur bei einem Störfall
automatisch auf einen redundanten Regelkreis übergegangen wird, sondern zur Erhöhung der Betriebssicherheit
auch eine gewisse Wertung der Störanzeichen vorgenommen wird.
Die Erfindung wird nun anhand der Beschreibung und Zeichnung von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigt
F i g. 1 ein Schema einer Kernreaktor- und Wasserstandsregeleinrichtung,
F i g. 2 ein Schema einer bekannten Wasserstandsregeleinrichtung,
Fig.3 ein Schema eines Wasserstandsregelsystems
nach der Erfindung, und
Fig.4 eine Wasserstandskurve, die die Arbeitsweise
des Systems von F i g. 3 veranschaulicht.
Die Erfindung wird hier bei Verwendung in einem wassergekühlten und wassermoderierten Kernreaktor
der Siedewasserbauart beschrieben, von dem ein
Beispiel in Form eines vereinfachten Schemas in Fig. 1
gezeigt ist. Ein solches Reaktorsystem weist einen Druckbehälter 10 auf, der einen Brennstoffkern 1!
enthält, welcher in ein als Kühlmittel und Moderator dienenden Fluid, wie Leichtwasser, eingetaucht ist,
wobei der normale Wasserstand an der Stelle 12 angegeben ist.
Ein Mantel 13 umgibt den Kern 11 und eine Kühlmittelumwälzpumpe 14 setzt eine untere Kammer
16 unter Drude, aus welcher Kühlmittel nach oben durch den Kern 11 gedrückt wird. Ein Teil des Kühlwassers
wird in Dampf umgewandelt, der durch Wasserabscheider 17 und Trockner 18 und von diesen aus durch eine
Dampfleitung 19 hindurch zu einer Gebrauchsvorrichtung, wie einer Turbine 21, geht In einem Kondensator
22 gebildetes Kondensat wird zusammen mit etwa erforderlichem Frischwasser durch eine Pumpe 23 über
ein Steuerventil 24 und eine Speisewasserleitung 26 zu dem Behälter 10 zurückgeleitet
Mehrere Steuerstäbe 27, die Neutronenabsorptionsmaterial enthalten, dienen dazu, den Leistungserzeugungswert
zu regeln und den Reaktor, wenn erforderlich, abzuschalten. Die Steuerstäbe 27 sir:d unter der
Steuerung eines Steuerstabregelsystems 28 wahlweise zwischen die Brennelemente einführbar.
Für einen richtigen Reaktorbetrieb ist es erforderlich, den Wasserstand in dem Behälter 10 innerhalb
vorbestimmter oberer und unterer Grenzen zu halten. Eine allgemeine Lösung einer solchen Wasserstandsregelung
wird nun erläutert Ein erster Aspekt einer solchen Regelung ist ein Vergleich zwischen dem
Dampfabfluß aus dem Behälter und dem Speisewasserzufluß.
Ein Signal, das zu der Dampfdurchflußmenge oder -leistung proportional ist, wird von einem Dampfdurchflußfühler
geliefert, der ein bekannter Differenzdruckmelder 29 sein kann, welcher den Differenzdruck an
zwei Abstand voneinander aufweisenden Druckabgriffen in einer Venturi-Anordnung 31 abfühlt, die in der
Dampfleitung 19 angeordnet ist. (Eine für diese Zwecke geeignete Venturi-Anordnung ist in der US-PS
38 59 853 beschrieben.)
Ebenso wird ein Signal, das zu der Speisewasserdurchflußmenge
oder -leistung proportional ist, von einem Fühler 32 geliefert, bei dem es sich um einen
Differenzdruckmelder handeln kann, der mit einer Venturi-Anordnung 33 in der Speisewasserleitung 26
verbunden ist (Eine zur Verwendung in der Speisewasserleitung geeignete Venturi-Anordnung ist in der
US-PS 38 89 537 beschrieben.)
Die Signale aus den Durchflußfühlern 29 und 32 werden an ein Speisewasserregelsystem 34 angelegt, in
welchem eines von dem anderen subtrahiert wird. Eine Differenz null zeigt an, daß der Abfluß und der Zufluß
gleich sind und daß der Wasserstand konstant bleiben wird. Wenn die Differenz ungleich null ist, wird ein
Signal entsprechenden Vorzeichens, das zu der Größe der Differenz proportional ist, an eine Ventilsteuereinheit
36 angelegt, die das Ventil 24 so einstellt, daß der Dampfabfluß und der Speisewasserzufluß ausgeglichen
sind. Diese Anordnung sorgt für eine schnelle Korrektur und hält den Behälterwasserstand innerhalb der
Grenzen einer relativ schmalen toten Zone. Sie fühlt jedoch die Position des Wasserstandes in dem Behälter
nicht ab und regelt sie auch nicht.
Ein zweiter A'pekt der Wasserstandsregelung ist daher das Vorsehen eines oberen Wasserstandsdruckabgriffes
37 und einea unteren Wasserstandsdruckabgriffes 38, die Signale liefern, aus denen die Position des
Wasserstandes in dem Behälter ermittelt werden kann. Die Druckabgriffe37und38stehen mildem Innerendes
Behälters 10 in Verbindung und sind mit einem bekannten Differenzdruckmelder 39 verbunden, der die
Differenz des Druckes an den Abgriffen 37 und 38 in ein Ausgangssignal umwandelt, das die Position des
Wasserstandes 12 angibt Dieses Signal wird an das Speisewasserregelsystem 34 angelegt und in diesem
ίο zum Modifizieren des an die Ventilsteuereinheit 36
angeiegten Steuersignals benutzt, wodurch das Ventil 24 so gesteuert wird, daß die Position des Wasserstandes
12 innerhalb vorgeschriebener oberer und unterer Grenzen des normalen Betriebes gehalten wird.
(Obgleich es der Übersichtlichkeit der Zeichnung halber nicht dargestellt ist, sei angemerkt, daß in dem üblichen
System zwei oder mehr Sätze von Pumpen 23, Ventilen 24 und Steuereinheiten 36 in Parallelschaltung benutzt
werden.)
Wenn aus irgendeinem Grund, beispielsweise wegen des Ausfalls eines Teils, das Speis<=--asserregelsystem 34
nicht in der Lage ist, den Wasserstand innerhalb normaler Grenzen zu halten, kann der Wasserstand
übermäßig niedrig oder hoch werden. Ein Wasser-Standsdetektor 40 ist vorgesehen, um einen üoermäßig
niedrigen, außerhalb der Grenzen liegenden Wasserstand zu erkennen und ein Signal OLi zu erzeugen.
Ebenso ist ein Wasserstandsdetektor 41 vorgesehen, um einen übermäßig hohen Wasserstand zu erkennen und
ein Signal OLh zu erzeugen. Diese Signale werden an ein Reaktorschutzsystem 42 angelegt das auf einen
Grenzüberschreitungszustand anspricht und das Steuerstabregelsystem 28 veranlaßt die Steuerstäbe einzufahren
und den Reaktor abzuschalten.
Als weiterer Hintergrund für eine Erläuterung der Erfindung wird auf F i g. 2 Bezug genommen, die ein
bekanntes Wasserstandsregelsystem zeigt.
Wie in F i g. 1 werden Signale, die zu der Dampfdurchflußmenge
oder -leistung und zu der Speisewasserdurchflußmenge oder -leistung proportional sind,
von Differenzdruckmeldern 29 und 32 geliefert. Diese Signale werden an getrennte Eingänge einer ersten
algebraischen Summierschaltung 43 angelegt, die ein Ausgangssignal, das zu der Differenz /.-wischen ihnen
proportional ist, über eine Leitung 44 abgibt, die mit einem Eingang einer zweiten SummierschaHung 46
verbunden ist.
Signale, die den Wasserstand in dem Behälter 10 angeben, werden auf Leitungen 47* 47fc von Differenzdruckmeldern
39« bzw. 39* geliefert, die mit geeignet positionierten Differenzdruckfühlern verbunden sind.
Ein Schalter 48 wählt entweder das Signal auf der Leitung 47, oder auf der Leitung 47f, nach Wahl des
R*a!;toroperators aus und das ausgewählte Signal wird
normalerweise über eine Leitung 49 an einen zweiten Eingang der Su^mierschaltung 46 angelegt
Das Ausgangssignal der Summierschaltung 46 wird über eine Leitung 51, einen Schalter 52 und eine Leitung
45 an eine Wnsserstandsregelschaltung 53 angelegt. Die Regelschaltung 53 vergleicht das Signal aus der
Summierschaltung mit Wasserstandssollwerten und legt ein Wasserstandskorrektursignal über eine Leitung 54
an die Steuereinheit 36 des Ventils 24 in der Speisewasserleitung 26 an, wodurch das Ventil 24 in der
oben in Verbindung mit F i g. 1 beschriebenen Weise gesteuert wird.
Der Schalter 52 gestattet dem Operator, die Leitung 49 direkt mit der Wasserstandsregelschalturig 53 zu
verbinden, so daß die Summierschaltiing 46 außerhalb
des Kreises liegt.
Eine Hauptstcuerstation 56. die in der Operatorposition
angeordnet und mit der Wasscrstandsregelschal tung 53 verbunden ist, liefert dem Operator geeignete
Λη/eigen und gestattet die Einstellung der Wasserstandssollwerte
durch den Operator und eine manuelle Steuerung der Ventilsteuereinheit 36.
Das in F i g. 2 gezeigte bekannte System gestattet somit eine manuelle Auswahl des einen oder anderen
der beiden Wasserstandsanzeigesignale auf den Leitungen 47', und 47/, und den Schalter 52 gestattet, die
Dampf- und Speisewasserdurchflußvergleichsanordnung aus dem Kreis abzuschalten. Es ist jedoch keine
Einrichtung vorgesehen, die im Falle von Störungen automatisch tätig wird
Ein Wasserstandsregelsysiem nach der Erfindung, das
die Wahrscheinlichkeit einer Reaktorabschaltung wegen eines Ausfalls eines Teils des Systems verringert, ist
vorherigen Systemen unterscheiden, sind das Vorhandensein
wenigstens eines überzähligen Wasserstandsregelkanals, die automatische Umschaltung der Regelung
von einem Kanal auf den anderen und das automatische Abschalten des Signals von der Dampf- und Speisewas·
serdurchflußvergleichsschaltung.
Zu Erläuterungszwecken wird der Kanal A als der
normale Steuerkanal und der Kanal θ als der überzählige Kanal angesehen. Der Kanal A enthält
folgende miteinander verbundene Elemente: Druckabgriffe oder Druckfühler 37, und 38* einen Differenzdruckmelder
39* eine Hochwasserstandsauslöseschaltung 57,. eine Niedrigwasserstandsauslöseschaltung 58*
eine Summierschaltung 46,, einen Umschaltkreis 52, und eine Wasserstandsregelschaltung 53, Der Kanal B
enthält gleiche miteinander verbundene Elemente mit gleichen Bezugszahlen, die aber mit dem Index b
versehen sind.
Der Differenzdruckmelder 39, liefert ein Ausgangssignal, das den Wasserstand in dem Behälter 10 angibt.
Dieses Signal wird an einen Eingang der Summierschaltung 46, über die Leitung 47, angelegt. Der andere
Eingang der Summierschaltung 46, ist mit der Leitung 44 verbunden, über die das Ausgangssignal der
Summierschaltung 43 übertragen wird, das, wie oben beschrieben, zu der Differenz zwischen dem Dampfabfluß
und dem Speisewasserzufluß proportional ist. wodurch das den Wasserstand anzeigende Signal durch
das Durchflußdifferenzsignal modifiziert wird. Das Ausgangssignal der Summierschaltung 46, wird normalerweise
über die Leitung 51» den Schalter 52, und die Leitung 45, ar. die Wasserstandsregelschaltung 53,
angelegt. Die Regelschaltung 53, gibt das Wasserstandsregelsignal an eine Leitung 67, ab. die normalerweise
über einen Schalter 68 mit der Ventilsteuereinheit 36 verbunden ist. Die Arbeitsweise des Kanals B ist gleich,
wobei der das Ausgangssignal der Summierschaltung 46f, normalerweise an die Wasserstandsregelschaltung
53* angelegt wird.
Ein Merkmal zur Ausgestaltung der Erfindung ist das Vorsehen einer Änderungsgeschwindigkeitsschaltung
59. die das Durchflußmengendifferenzsignal auf der Leitung 44 überwacht und die Schalter 52* und 52e auf
eine vorbestimmte Änderungsgeschwindigkeit oder zeitliche Änderung in dem Differenzsignal hin betätigt
Es hat sich gezeigt daß Ausfälle von Teilen gewöhnlich sprunghafte Vollausfälle sind Ein solcher Ausfall ergibt
daher in der Dampf-Speisewasser-Durchflußvergleichs-
Schaltung (ζ. B. den Elementen 29, 32,43) wahrscheinlich
eine hohe Anderungsgeschwindigkeit des Ausgangssignals
der Summicrschaltung 48 auf der Leitung 44. Diese Anderungsgeschwindigkeit wird durch die Schaltung
59 erkannt, die daraufhin ein Ausgangssignal über eine Leitung 61 abgibt, das die Schalter 52., und 52/.
direkt mit den Leitungen 45., bzw. 45/, verbinden, so daß
die Summierschaltungcn 46, und 46/, umgangen werden.
(Eine Signalverbindung 62 von der llauptsteuerstation
56 dient zum manuellen Zurückstellen der Schalter 52,,
und 52/v)
Ein weiteres Merkmal zur Ausgestaltung der Erfindung ist die Umschaltung der Wasserstandsregelung
von dem Kanal A auf den Kanal B beim Erkennen. daß der Wasserstand sich über die obere oder über die
untere Betriebsgrenze hinausbewegt hat. oder beim Erkennen einer schnellen Änderung in dem Wasserstandsregelsignal
aus der Regelschaltung 53,.
Zum Erkennen des Ereignisses, daß der Wasserstand (•■ich üußcrhslb der vorbestimmten Ortn^cn σί%ί^τ\{\(%\
ist, werden die Wasserstandssignale aus drei getrennten Differenzdruckmeldern 39* 39/, und 39r überwacht. Der
Differenzdruckmelder 39C- kann mit geeigneten Druckfühlern
37rund 38,- verbunden oder mit dem Druckmelder
39/, zu den Druckfühlern 37/, und 38/, parallel
geschaltet sein.
Zum Überwachen der Wasserstandssignale auf den Leitungen 47* 47/, und 47r aus den Druckmeldern 39* 39/,
bzw. 3?, sind Paare von Hoch- und Niedrigwasserstandsauslöseschaltungen
57, und 58, mit der Leitung 47* 57(, und 58/, mit der Leitung 47/, und 57t und 58r mit
der Leitung 47r verbunden. (Die Wasserstandsauslöseschaltungen
können bekannte Sihwellenwertschaltungen. wie Schmitt-Triggerschaltungen, sein, die ein
Ausgangssignal nur dann erzeugen, wenn das Eingangssignal einen vorbestimmten Wert überschreitet oder
unter einen vorbestimmten Wert abfällt.)
Die Hochwasserstandsauslösesignale H1, Ht, und Hc
werden an eine 2-aus-3-Logikschaltung 63 angelegt. Ebenso werden die Niedrigwasserstandsauslösesignale
L1, Lt, und Lc an eine gleiche Logikschaltung 64 angelegt.
Die Ausgangssignale der Logikschaltung werden an eine ODER-Schaltung 65 angelegt. Auf das Vorhandensein
von jeweils zwei der Hochwasserstandsauslösesignale oder jeweils zwei der Niedrigwasserstandsauslö·
sesignale hin erzeugt daher die ODER-Schaltung 65 ein Ausgangskanalumschaltsignal auf einer Leitung 66. die
mit dem Umschalter 68 verbunden ist.
In seiner normalen Stellung verbindet der Umschalter
68 die Wasserstandsregelschaltung 53, über die Leitung 67, mit der Ventilsteuereinheit 36 zum Steuern des
Speisewasserdurchflußsteuerventils 24 durch den lianal A.
Ein Kanalumschaltsignal aus der ODER-Schaltung 65 auf der Leitung 66 betätigt den Umschalter 68, der die
Wasserstandsregelschaltung 53fr über die Leitung 676
mit der Ventilsteuereinheit 36 verbindet wodurch die Wasserstandsregelung auf den Kanal B übertragen
wird. (Eine Verbindung 69 zwischen dem Schalter 68 und der Hauptsteuerstation 56 dient zum Zurückstellen
des Schalters 68. Es ist klar, daß nicht gezeigte Verbindungen in der Operatorstation optische Anzeigen
von verschiedenen Aspekten des Schaltungsbetriebes, wie beispielsweise der Zustände der Schalter 52*
526 und 68, liefern.)
Wenn ein Fehler in dem Kanal A eine hohe Änderungsgeschwindigkeit in dem Wasserstandsregelsignal
auf der Leitung 67, verursacht die eine große
Änderung in dem Wasscrdiirchfluß /u dem Behälter
über das Ventil 24 ergibt, kann die Kapazität der Spcisewasscrc|iicllc(z. B. des Kondensators 22 in F i g. I)
zum Speichern oder Liefern des Speisewasser überschritten
werden, bevor die Änderung in dem Wasserstand ausreicht, um die Nicdrigwasserstand1.-odcr
llochwasserslandsaiislösesignale zu erzeugen, die
zum Übertragen der Regelung auf den Kanal Ii erforderlich sind.
/um Verhindern einer solchen Möglichkeit ist ein ■
weiteres Merkmal der Erfindung das Vorsehen einer Ändcrungsgcschwindigkeitsdetcktorschaltung 70, die so
angeschlossen ist, daß sie das Wasscrstandsregelsignal an der Ventilsleuereinheit 16 überwacht. Auf eine hohe
Anderlingsgeschwindigkeit dieses Regclsignals hin : erzeugt die Änderungsgeschwindigkeitsschalliing ein
Ausgangssignal auf einer Leitung 75, die mit einem F.ingang <Jer ODER-Schaltung 65 verbunden ist. Auf
dieses Signal hin liefert die ODER-Schaltung 65 ein Ausgangssignal auf der Leitung 66, das den Schalter 68 .·(.
betätigt, wodurch die Wasserstandsregelung sofort auf den Kanal ßumgeschaltet wird.
In dem hier dargestellten System wird die Speisewasserdurchflußmenge
durch das Ventil 24 verändert. Es können andere Speisewasserdurchflußmengenände- '·
rungsvorrichtiingen benutzt werden. Beispielsweise kann der Speisewasserdurchfluß durch Verwendung
eines Antriebs mit veränderlicher Drehzahl für die Pumpe 23 verändert werden. In diesem Fall wird das
Ventil 24 weggelassen und das Durchflußregelsignal ι·· wird an einen Drehzahlregler des drehzahlveränderlichen
Antriebs (nicht gezeigt) der Pumpe 23 angelegt.
Wenn die Regelung wegen einer schnellen Änderung in dem Wasserstandsregelsignal des Kanals A auf den
Kanal B übertragen wird, kommt es wegen der ;. sofortigen Umschaltung zu keiner nennenswerten
Änderung in dem Behälterwasserstand; bei langsamen Änderungen des Behälterwasserstandes erfolgt die
Umschaltung der Regelung von einem auf den anderen Kanal erst dann, wenn die vorbestimmten oberen oder w
unteren Betriebsgrenzen überschritten werden.
Ein Beispiel für die Arbeitsweise des Wasserstandsregelsystems von Fig. 3 bei einem sich langsam
ändernden Wasserstand ist in Fig. 4 gezeigt. Der Anfangsteil 71 der Kurve zeigt den normalen Wasser- ''·
standsregclbetrieb bei Regelung durch den Kanal A. An der Stelle 72 ist angenommen, daß ein Fehler in dem
Kanal A auftritt, der zu einem relativ langsamen
Ansteigen des Wasserstandes führt. An der Stelle 73 überquert der Wasserstand die normale obere Grenze
H.
Dieses Ereignis wird durch die Hochwasserstandsauslöscschaltungcn
57ä—57, erkannt, die daraufhin wenigstens
zwei der Signale U1, lh und /7, erzeugen. Auf diese
Signale hin erzeugt die Logikschaltung 63 ein Ausgangssignal über die ODER-Schaltung 65, das den
Schalter 68 betätigt und somit die Wasserstandsregelung automatisch auf den Kanal 0 umschaltet. Nach der
Übernahme der Regelung senkt der Kanal B den Wasserstand auf seine normale Höhe, was an der Stelle
74 angegeben ist. Die Übertragung der Wasserstandsregelung von dem Kanal Λ auf den Kanal ß könnte eine
große Änderung im Speisewasserdurchfluß verursachen, wenn der Wasserstandssollwert der Wasserstandsregelschaltung
53(, sich beträchtlich von dem Istbehälterwasserstand unterscheidet, wenn die Umschaltung
erfolgt. Zum Verhindern einer solchen großen Änderung im Speisewasserdurchfluß ist der durch die
Regelschaltung 53λ gebildete Wasserstandssollwcrt
vorzugsweise beweglich statt fest, so daß er dem Istbehälterwasserstand zwischen der oberen und der
unteren Betriebsgrenze folgt, oder es werden andere Maßnahmen getroffen, um die Änderungsgeschwindigkeit
des Wasscrstandsregelsignals zu begrenzen.
Wenn keine automatische Regelkanalumschaltung nach der Erfindung vorgesehen ist (beispielsweise bei
einem bekannten System, wie es in F i g. 2 gezeigt ist), kann der Wasserstand ständig ansteigen, wie es die
gestrichelte Kurve 76 zeigt, bis er den oberen Grenzüberschreitungswasserstand OLh erreicht, und
der Reaktor müßte unnötigerweise abgeschaltet werden.
Untersuchungen des Betriebes und der Reaktorabschaltgeschichte einer großen Kernreaktoranlage zeigen,
daß die Anwendung der Erfindung in einer solchen Anlage die jährlichen Reaktorabschaltungen um etv a
6% verringert, was mit einer jährlichen Einsparung an Kosten aufgrund der NichtVerfügbarkeit des Reaktors
von mehreren hunderttausend Dollar pro Jahr verbunden ist.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Regeleinrichtung für den Flüssigkeitsstand in einem Kernreaktorbehälter zwischen vorbestimmten
oberen und unteren Grenzwerten, mit zwei Signalflußkanälen (a, b) mit oberen und unteren
Fühlern (37a, 37b, 38a, 386; und mit zwei jeweils
einem Paar zugeordneten Differenzgliedern (39a, 39b), von denen ein gewähltes Ausgangssignal einer
Ventilsteuerung (36) zuführbar ist,
gekennzeichnetdurch folgende Merkmale:
— es ist wenigstens ein zusätzliches Paar oberer und unterer Fühler (37c, 38c^ und ein zugeordnetes
Differenzglied (39c) vorgesehen,
— mit den Differenzgliedern (39a, 39b, 39c) ist jeweils eine Überschreitungs-Auslöseschaltung
(57a, STb, 57c) und eine Unterschreitungs-Auslöseschaltung
(58a, 5Sb, 5Sc) verbunden, die bei Ober- bzw. Unterschreiten der Grenzwerte
entsprechende Auslösesignale (Ha, Hb, Hc, La, Lb, Lc) erzeugen,
— die Auslösesignale (Ha, Hb, Hc, La, Lb, Lc)
werden einer Zwei-aus-Drei-Verknüpfungsschaltung (63,64) und einer damit verbundenen
ODER-Verknüpfungsschaltung (65) zugeführt, deren Ausgangssignal s.izeigt, daß wenigstens
zwei der Auslöseschaltungen (57a, 57Z>, 57c bzw. 58a, 58b, 58c) Auslösesignale liefern,
— das Ausgangssignal der ODER-Verknüpfungsschaltung (65) ist einem Umschalter (68)
zugeführt, der daraufhin selbsttätig von einem
SignalfiuBkanal auf den .· jideren umschaltet
2. Regeleinrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine EinrichtUi.g (29, 31, 32, 33, 43)
zum Erzeugen eines Differenzsignals, das die Differenz zwischen den Fluidabfluß- und Fluidzuflußgeschwindigkeiten
anzeigt, und zum Abwandeln der Regelsignale jedes Kanals (a, b) auf das
Differenzsignal hin, um dadurch eine schnelle Regelung des Fluidstandes in dem Behälter vorzunehmen.
3. Regeleinrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine Einrichtung (59) zum Feststellen
der Änderungsgeschwindigkeit des Differenzsignals und automatisches Abschalten des Differenzsignals
von den Regelkanälen bei einer vorbestimmten Änderungsgeschwindigkeit des Differenzsignals.
4. Regeleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine Einrichtung (70)
zum Feststellen der Änderungsgeschwindigkeit des Fiuidstandsregelsignals des im Betrieb befindlichen
Regelkanals, die bei Überschreiten einer vorbestimmten Änderungsgeschwindigkeit dem ODER-Verknüpfungsglied
(65) ein entsprechendes Signal zuführt zum selbsttätigen Umschalten auf den anderen Signalflußkanal.
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