DE2936511A1 - Rauch- und flammhemmittel fuer halogenhaltige kunststoffzusammensetzungen - Google Patents
Rauch- und flammhemmittel fuer halogenhaltige kunststoffzusammensetzungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine feste Lösung (Mischkristall) mit einem Gehalt von Zinkoxid» Molybdänoxid und Magnesiumoxid
oder Calciumoxid und insbesondere deren Verwendung als flamm- und rauchhemmendes Material.
Kunststoffmaterialien» wie Kunststoffolien und Synthesefasern» gelten im allgemeinen aufgrund ihrer Entflammbarkeit
als gefährliche Materialien. Häufig werden den Kunststoffmaterialien verschiedene Flammschutzmittel einverleibt»
um die Entflammbarkeit während der Verbrennung zu vermindern. In jüngerer Zeit ist man jedoch zu der Auffassung
gelangt» daß die Neigung der Kunststoffe zur Erzeugung hoher Rauchvolumina bei der Verbrennung mindestens ebenso ge-
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fährlich wie (wenn nicht gefährlicher als) die Entflammbarkeit ist. Eine steigende Beachtung der Sicherheit des Verbrauchers
und mehrere schwere Unfälle haben dazu geführt» daß die Rauchentwicklung als beträchtliche Gefahr angesehen
wird. In zahlreichen Brandfällen waren die schwerwiegenden Folgen ein Resultat des Rauches» der eine sichere Evakuierung
der Brandstelle aufgrund der Sichtbehinderung vereitelte» oder der bei der Verbrennung des Kunststoffs erzeugten toxischen
Gase.
Auf dem Gebiet der flammhemmenden Zusätze für halogenhaltige
Kunststoffzusammensetzungen wurden umfangreiche Untersuchungen durchgeführt; Beispiele Z'dv diese Flammschutzmittel
sind Antimontrioxid» Antimonpentoxid» Antimon-Siliciumoxid und andere organische und anorganische Verbindungen von
Antimon. Zinkborat wurde ebenfalls als Flammschutzmittel» jedoch im allgemeinen nicht als Rauchunterdrückungsmittel verwendet»
und stets in relativ hohen Anteilen eingesetzt. Beispielsweise werden 3 bis 8 Teile pro 100 Teile Harz normalerweise
verwendet» da geringere Anteile keine wirksame Flammhemmung herbeiführen.
Flammhemmende Zusätze Bind in der US-PS 3 723 139 beschrieben;
gemäß dieser Patentschrift wird Antimonoxid in Kombination mit Natriumantimonat Polyvinylchloridkunststoffen
einverleibt» um die Entflammbarkeit möglichst weitgehend zu verhindern und die Rauchentwicklung zu unterdrücken. Demgegenüber
offenbart die US-PS 3 945 974 halogenhaltige Kunststoffzusammensetzungen» welche verschiedene Zinksalze
in Anteilen von 0,2 bis 1 Teil (berechnet als Zinkoxid pro 100 Teile Polymerharz) als brauchbare Rauchhemmstoffe enthalten.
Wenn man die Zinksalze in höheren Konzentrationen als den vorstehend angegebenen einsetzt» um zusätzlich zur
Rauchhemmung eine Feuerhemmung zu erzielen» tendieren die Zinksalze dazu» die Kunststoffzusammensetzung während der
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Verarbeitung nach herkömmlichen Hochtemperaturmethoden abzubauen.
Die US-PS 3 900 441 beschreibt einen weiteren Feuer- und Rauchhemmstoff in Form von Mischungen verschiedener Zink-
und Molybdänverbindungen. Weiterhin offenbaren die US-PSen 3 845 001 und 3 903 028 die Verwendung von Mischungen mit
einem Gehalt von MoO, und CugO und/oder Ύ*^·ζ als Rauchhemmstoffe.
Obwohl diese herkömmlichen Mittel entweder Feuer oder Rauch bei Kunststoffmaterialien wirksam unterdrücken»
wurde überraschenderweise festgestellt» daß der Einsatz der erfindungsgemäßen festen Lösungszusammensetzung
eine unerwartete Flamm- und Rauchbeständigkeit ergibt.
Von den beigefügten Zeichnungen ist Figur 1 ein Diagramm» in welchem die spezifische Oberfläche gegenüber dem Sauerstoff
index aufgetragen ist» während Figur 2 ein Diagramm darstellt» in welchem die spezifische Oberfläche gegen die
Hitzebeständigkeit aufgetragen ist.
Überraschenderweise wurde eine feste Lösung (Mischkristall) gefunden» welche Zinkoxid» Molybdänoxid und ein Oxid aus
der Gruppe bestehend aus Magnesiumoxid und Calciumoxid enthält. Ferner wurde eine unerwartet flamm- und rauchbeständige
halogenhaltige Kunststoffzusammensetzung gefunden» welche
0,1 bis 10 i» einer festen Lösung von Zinkoxid» Molybdänoxid
und einem Oxid in Form von Magnesium- oder Calciumoxid enthält» wobei der Anteil des Molybdänoxids und Magnesiumoder
Calciumoxids in der festen Lösung 0,01 bis 10 Teile pro
Teil Zinkoxid ausmacht. Die feste Lösung sollte eine spezifische Oberfläche von mindestens etwa 7 m /g aufweisen» damit
eine hervorragende Flamm- und Rauchbeständigkeit erzielt wird.
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Eine echte Lösung ist ein homogenes Gemisch von zwei oder
mehr Substanzen! welches mehrere charakteristische Merkmale aufweist» wie eine Unterteilung bis hinab zum molekularen
Bereich» Nichterfolgen des Absitzens und NichtVorhandenseins festgelegter Anteile der Komponenten. Während bei den besten
bekannten Beispielen von Lösungen Peststoffe in Flüssigkeiten gelöst sind» sind auch Lösungen von Flüssigkeiten in
Flüssigkeiten und Feststoffen in Feststoffen bekannt. In der Literatur ist beispielsweise ein versuchsweises Phasendiagramm für ein ZnO/MgO-System beschrieben» welches zeigt»
daß das genannte System zwei feste Endphasen» die am MgO-Kristallgitter (kubischer NaCl-Typ) basierende feste
Periklase-Lösung und die am hexagonalen ZnO-Wurtzite-Typ-KriStallgitter basierende feste Zinkit-Lösung aufweist
(vgl. E.H. Levin» et al.» "Phase Diagram for Ceramists» 1969 Ergänzung", verfasst am NBS, 1969» veröffentlicht von
der American Chemical Society» Seite 87» Figur 2312» System MgO-ZnO, versuchsweise» und J.D.H. Donnay und
H.M. Ondish, "Crystal Data"» 3.Auflage» Band 2, Inorganic
Compounds» veröffentlicht vom Joint Committee Power Defraction Standard, ZnO, H-1.5965» Baten für feste MgO-ZnO-Lösung).
Erfindungsgemäß wurde gefunden, daß ZnO/MgO und ZnO/OaO
feste Lösungen bilden und daß geringere Konzentrationen von Magnesium- und Zinkmolybdat ebenfalls gebildet werden. Ferner wurde festgestellt» daß solche festen Lösungen und Verbindungen wirksame Flamm- und Rauchhemmstoffe darstellen»
wie es bei den festen ZnO/MgO-Lösungen allein der Fall ist; vgl. die USA-Patentanmeldung Ser.No. 834*486» eingereicht
am 19. September 1977.
Die erfindungsgemäßen festen Lösungen von Zinkoxid» Molybdänoxid und Magnesiumoxid oder Calciumoxid werden hergestellt»
indem man gemahlenes Zinkoxid gründlich mit gemahlenem Molyb-
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dänoxid und Magnesiumoxid oder Calciumoxid in den gewünschten
Anteilen vermischt und die Mischung calciniert. Es ist erwünscht, die Oxidmischung bei einer Temperatur und während
einer Zeit zu calcinieren, welche dafür ausreichen» daß eine feste Lösung, vorzugsweise eine als Rauch- und Plammhemmstoff
wirksame feste Lösung, gebildet wird. Temperaturen von etwa 550 bis 90O0C (vorzugsweise etwa 600 bis 75O0C)
während etwa 1 bis etwa 8 Stunden (vorzugsweise etwa 1 bis etwa 6 Stunden) eignen sich zur Bildung der festen Lösung.
Die Oxide können im trockenen Zustand oder als nasses Aufschlämmungsgemisch
vermischt werden. Man kann Eeagentien von technischer Qualität verwenden, da die Reinheit kein
ausschlaggebender Faktor ist. Wahlweise kann man das Magnesiumoxid, Calciumoxid, Molybdänoxid und Zinkoxid in Form
der Hydroxide, Carbonate oder anderer Verbindungen, welche sich bei der Calclnierung unter Bildung der Oxide zersetzen,
zugeben.
Erfindungsgemäß kann ein weiter Bereich von Oxidkonzentrationen zur Herstellung wirksamer Flamm- und Rauchhemmstoffe
angewandt werden, vorausgesetzt» daß die endgültige Zusammensetzung
1) Zinkoxid,
2) Molybdänoxid und
3) Magnesiumoxid oder Calciumoxid
enthält. Zusammensetzungen mit guten Eigenschaften werden im Falle von Systemen aus Zinkoxid, Magnesiumoxid und
Molybdänoxid erzielt, wenn die feste Lösung etwa 10 bis etwa 80 £ Zinkoxid, etwa 10 bis etwa 80 f>
Magnesiumoxid und etwa 2 bis etwa 80 % Molybdänoxid enthält. Optimale Eigenschaften
werden erzielt, wenn die feste Lösung etwa 20 bis
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etwa 60 i» Zinkoxid, etwa 20 bis etwa 60 % Magnesiumoxid und
etwa 2,5 bis etwa 20 1» Molybdänoxid enthält. Semgegenüber
werden Zusammensetzungen mit guten Eigenschaften, welche Calciumoxid anstelle von Magnesiumoxid enthalten, erzielt,
wenn die feste Lösung etwa 10 bis etwa 80 $>
Zinkoxid, etwa 10 bis etwa 60 £ Calciumoxid und etwa 2 bis etwa 40 $>
Molybdänoxid enthält, wobei bevorzugte Konzentrationen zur Erzielung optimaler Resultate etwa 20 bis etwa 60 i» Zinkoxid,
etwa 20 bis etwa 50 £ Calciumoxid und etwa 2,5 bis
etwa 20 f> Molybdänoxid sind. Sämtliche vorgenannten Bereiche
eignen sich für die Verwendung von Molybdändioxid oder von Molybdantrioxld.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß eine Kunststoffzusammensetzung
mit hervorragender Flamm- und Rauchbeständigkeit hergestellt werden kann, indem man eine feste Lösung
von
1) Zinkoxid,
2) Molybdänoxid und
3) Magnesiumoxid oder Calciumoxid
als Flamm- und Rauchhemmstoff einer halogenhaltigen Kunststoff zusammensetzung einverleibt. Im allgemeinen enthält die
Kunststoffzusammensetzung etwa 0,1 bis etwa 10 Gew.-Teile
der festen Lösung. Die feste Lösung selbst enthält Zinkoxid und eine so bemessene Menge von Molybdänoxid und Magnesiumoxid
oder Calciumoxid, daß dem Zinkoxid eine ausreichende Hitzebeständigkeit (d.h., das Polymere verfärbt sich bei
Temperaturen bis zu etwa 200 bis 2100C nicht) während der
Verarbeitung verliehen wird, d.h. bei der Herstellung von Folien und sonstigen Gegenständen, beim Mahlen und beim
Extrudieren der Kunststoffmasse unter Verwendung von Polyvinylchlorid und anderer halogenhaltiger Polymersysterne. Im
allgemeinen verwendet man etwa 0,01 bis 10 Teile Molybdänoxid und Magnesiumoxid oder Calciumoxid pro Teil Zinkoxid (die
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-X-
Teile beziehen sich auf das Gewicht). Außerdem kann man die feste Lösung für einen teilweisen Ersatz des herkömmlich
eingesetzten Antimontrioxids verwenden» wodurch man ein gemischtes
flamm- und rauchbeständiges Mittel für Kunststoffzusammensetzungen erhält. Mischungen von Antimontrioxid mit
der erfindungsgemäßen festen Lösung sollten nach herkömmlichen Methoden erzeugt werden» welche es gestatten» daß 0»1
bis 10 Teile Antimontrioxid pro Teil der festen Lösung im Gemisch vorliegen.
Sie meisten Arten von Kunststoffzusammensetzungen können zufriedenstellend mit den erfindungsgemäßen Flamm- und
Rauchhemmstoffen behandelt werden. Zu den gebräuchlichsten Kunststoffen gehören z.B. flexibles bzw. weiches» halbhartes
und hartes Polyvinylchlorid, Polyolefine» wie Polyäthylen und Polypropylen, Polystyrol, Polyester und Acrylnitril/Butadien/Styrol-Copolymere.
Diese Kunststoff zusammensetzungen enthalten typischerweise ein Halogen. Der Ausdruck "halogenhalt
ige Kunststoff zusammensetzung", wie er hier verwendet wird, bezieht sich sowohl auf unter Verwendung eines halogenhaltigen
Polymeren (wie von Polyvinylchlorid) erzeugte Kunststoffzusammensetzungen als auch auf Kunst st off zusammensetzungen,
welche unter Verwendung eines kein Halogen enthaltenden Polymeren (wie eines Polyesters) erzeugte Kunststoff
zusammensetzungen, welchen jedoch eine halogenhaltige
Verbindung einverleibt wird. Geeignete halogenhaltige Verbindungen, welche auf diese Weise zugesetzt werden können,
sind Dekabromdiphenyloxid und DECHLORANE 515» ein chloriertes Polyäthylen von der Hooker Chemicals Company mit einem
Chlorgehalt von etwa 65 #» einem Schmelzpunkt von mehr als
etwa 35O0C und einer Korngröße von 5 bis 15 pm. Bei Verwendung
solcher Verbindungen werden sie im allgemeinen in Anteilen von etwa 10 bis 35 # (vorzugsweise etwa 12 bis 25 SO
der Polymerzusammensetzung zugegeben.
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Sie Herstellung der halogenhaltigen Zusammensetzung wird nach herkömmlichen Methoden und mit Hilfe herkömmlicher
Vorrichtungen durchgeführt. Eine beispielhafte Methode besteht
darin* daß man die Harzkomponente auf einen bei einer Temperatur von 1630C gehaltenen» dampfbeheizten Differential-Zweiwalzenstuhl
gibt. Wenn die Masse schmilzt» gibt man ein vermengtes Gemisch der hinzuzufügenden Komponenten auf den
Walzenstuhl und mischt es während einiger Minuten vollständig ein.
Ss wurden genaue Röntgenbeugungsmessungen der Gitterparameter
durchgeführt» um die Gegenwart fester Lösungen in den
erfindungsgemäßen festen LösungszusammensetzuDgen festzustellen.
Pur die Erzielung der Röntgenbeugungs-Zwei-Theta-Spektren
wurde ein Standard-NORELCO-Diffraktometer von Phillips Electronics verwendet. Sie Arbeitsbedingungen sind
folgende:
1) 2-Theta-Spektrumbereich: 6° - 145°
2) KV/Ma: 45/35
3) Spalt: 1°
4) Siagramm- bzw. Schreibgeschwindigkeit: 3O"/Std.
5) Goniometer-Geschwindigkeit: 1/4°/Min.
6) geschätzte Genauigkeit der Linienmessungen; - 0,005°
7) interner Standard für die Korrektur der 2-Theta-Peakposition: KCl-PuIver-Kristalle.
Sie nachstehenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern» ohne sie jedoch zu beschränken. Sämtliche Prozentangaben
beziehen sich auf das Gewicht» sofern es nicht anders angegeben ist.
Sie nachstehenden Methoden wurden in den Beispielen zur Bestimmung
der Rauchverminderung» des Sauerstoffindex und der
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Hitzebeständigkeit angewendet.
Rauchverminderung
Die Rauchmessungen wurden in einer Rauchdichtekammer gemäß National Bureau of Standards durchgeführt. Als Prüfkörper
wurden Folien (7·62 cm bzw. 3 in im Quadrat und 1,016 mm
bzw. 40 mils Dicke) aus dem gemahlenen Material verwendet. Die zur Erzielung der 90#igen maximalen Dichte (T90) erforderliche
Zeit (in Minuten) und der maximale Rauch, korrigiert für die Abscheidung an den Kammerwänden (Dme) wurden
gemessen, um die prozentuale Rauchverminderung zu berechnen.
Sauerstoffindex
Die Säuerstoffindexwerte wurden gemäß ASTM-Prtifnorm D2863
unter Verwendung von 15Ox6,5x3mm großen Prüfkörpern
bestimmt.
Hitzebeständigkeit
Die Hitzebeständigkeit bei 1900C in PVC wurde bestimmt, indem
man die Proben mit dem Harz und anderen Kunststoffzusätzen
vermahlte bzw. walzte.. Der Prüfkörper wurde aus der
formulierten gewalzten Folie herausgeschnitten und während bestimmter Zeitspannen auf 1900C erhitzt. Prüflinge wurden
in bestimmten Zeitintervallen entnommen, und die Farbe der Kunststoffzusammensetzung wurde mit jener einer keinen Zusatzstoff
enthaltenden Probe verglichen. Eine braune Verfärbung wurde als Versagen angesehen t und die Zeit (in Minuten)
bis zum Versagen wurde notiert und mit einem zusatzstofffreien Standardprüfling, welcher nach 45 Minuten versagte,
verglichen.
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11 g Zinkoxid, 16,5 g Magnesiumoxid und 22,5 g Molybdändioxid
werden in einem Mischer gründlich vermischt. Sämtliche Materialien werden als Pulver zugegeben. Das Gemisch wird in
ein Keramikrohr gegeben und während der Calcinierung langsam umgewälzt (tumbled). Das Gemisch wird auf 75O0C erhitzt
und 5 Std. bei dieser Temperatur gehalten. Nach Abschluß der Calcinierung wird das Gemisch abkühlen gelassen und das Produkt
mit dem Hammer durch ein 0,051 cm (0,02 in)-Sieb gemahlen, um die gebildeten Agglomerate aufzubrechen.
Die feste Lösung und die Produkte, welche während der Calcinierung
gebildet wurden, werden einer 1,5 % Antimonoxid enthaltenden weichgestellten Standard-PVC-Zubereitung einverleibt
(in einigen Fällen enthält das weichgestellte PVC kein Antimonoxid). Der Anteil des zugesetzten festen Lösungsprodukts
beträgt 3t18 PHR (Teile pro Hundert; entspricht 0,7 f>
Zinkoxid). Dieses Produkt wird Tests zur Bestimmung seiner Wirksamkeit unterworfen. Die Prozentanteile
beziehen sich auf das Gewicht.
Der Sauerstoffindex beträgt 37,7* die RauchvermiBderung
41 £, und die Hitzebeständigkeit ist um 15 Min. geringer
als im Falle der keinen Zusatzstoff enthaltenden Vergleichsprobe, wenn 1,5 # Antimonoxid hinzugefügt werden.
Wenn die Zubereitung kein Antimonoxid enthält, beträgt der Sauerstoffindex 33,8 und die Rauchverminderung 45 #, während
die Hitzebeständigkeit um 15 Minuten geringer als im Falle des Standards der keinen Zusatzstoff enthaltenden
Vergleichsprobe ist.
Bei diesen Tests wird das weichgemachte PVC unter Anwendung folgender Rezeptur hergestellt:
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-yf-
11 |
Komponenten | 2936511 |
PVC-Harz | Teile | |
DOP [Di-(2-äthylhexyD-phthalat] | 100,0 | |
epoxidiertes Sojabohnenöl | 23,5 | |
Ba-Cd-Stabilisator | 1,5 | |
Stearinsäure | 2,0 | |
Antimontrioxid | 0,5 | |
Zusatzstoff | 0 oder 1,5 | |
wie in den Beispielen |
angegeben
In diesem Beispiel werden 11g Zinkoxid» 16,5 g Magnesiumoxid
und 22,5 g Molybdäntrioxid in Pulverform vermischt.
Der gemischte Feststoff wird gemäß Beispiel 1 5 Stunden bei 75O0C calciniert. Nach der Calclnierung wird das calcinierte
Produkt abkühlen gelassen und dann mit dem Hammer durch ein 0,051 cm (0,02 in)-Sieb gemahlen, um die während der
Bildung der festen Lösung der gemischten Oxide entstandenen Agglomerate aufzubrechen.
Die feste Lösung und die Produktef welche während der CaI-cinierung
gebildet wurden, werden dann der weichgemachten Standard-PVC-Zubereitung von Beispiel 1, welche 1,5 Ί»
Antimonoxid enthält, zugesetzt. Die zugesetzte Menge der festen Lösung beträgt 3,18 #. Die Testergebnisse sind zusammen
mit jenen von Beispiel 1 aus Tabelle I ersichtlich,
Vergleichsbeispiele A bis F
Um die Überlegenheit eines durch Calcinierung von Zinkoxid,
Magnesiumoxid und Molybdänoxid erzeugten Produkts aufzuzeigen, werden mehrere Vergleichstests mit der PVC-Zubereitung
von Beispiel 1 durchgeführt. Bei einem Vergleichsverauch
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(VergleichBbeisplel A) wird der Standard-PVC-Zubereitung
kein Zusatzstoff einverleibt, und die dabei erzielte Hitzebeständigkeit
und prozentuale Rauchverminderung werden als Standards für den Vergleich angesehen. Der Sauerstoffindex
dee PVC-Materials ist schlecht (d.h. 28,7). Bei Verwendung
von Molybdän allein - entweder wie es ist oder calciniert [Vergleichsbeispiel B (1,5 PHR) bzw. Vergleichsbeispiel C
(2,1 PHR)] - werden sehr geringe Rauchverminderungen (29 1» bzw. 13 SO erzielt. Dieselbe schlechte Rauchverminderung
wird festgestellt, wenn das calcinierte Magnesiumoxid (2,1 PHR) allein verwendet wird (Vergleichsbeispiel P).
Weitere Vergleichsversuche werden durchgeführt [Vergleichsbeiepiel
D (0,7 PHR) und Vergleichsbeispiel E (2,1 PHR)], bei denen Zinkoxid (calciniert oder uncalciniert) in der
Zubereitung verwendet wird. Die Resultate zeigen eine sehr schlechte Hitzebeständigkeit, d.h. von 20 Minuten weniger
als bei dem keinen Zusatzstoff enthaltenden Standard-PVC.
Beispiele 3 bis 10
In diesen Beispielen werden verschiedene Zusammensetzungen
von
1) Zinkoxid,
2) Molybdänoxid und
3) Magnesiumoxid oder Calciumoxid
hergestellt und wie folgt zur Behandlung der Standard-PVC-Zubereitungen
gemäß Beispiel 1 verwendet:
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Beispiel # ZnO £ MgO $ MoO3 # MoO2 £ CaO
3 28 42 ~ 30 45
4 10 80 10
5 33,3 33,3 33,3
6 50 45 5
7 13 80 7
8 30 60 10
9 45 ~ 10 — 45 10 33,3 — 33,3 — 33,3
Die Resultate sind in Tab. I zusammengestellt. Der Zusatzstoff
anteil beträgt 2,1 PHR.
0 3 C 0 1 2 / 0 8 9 2
TABBLIB I
oo
co
ro
Zeit, Temp.» Std. 0C
1) ZnO/MgO/Mo02
ZnO/MgO/MoO2*
ZnO/MgO/Mo03
„ stoff
B).MoO3 allein*
22 22 22
33 33 33
D) ZnO allein | 100 | —— |
E) ZnO allein | 100 | — |
P) MgO allein | — | 100 |
Beispiel | ||
3) Zn0/Mg0/Mo02 | 28 | 42 |
4) Zn0/Mg0/Mo03 | 10 | 80 |
5) Zn0/Mg0/Mo03 | 33,3 | 33,3 |
6) Zn0/Mg0/Mo03 | 50 | 45 |
7) ZnO/MgO/MoO, | 13 | 80 |
8) ZnO/MgO/Mo03 | 30 | 60 |
9) Zn0/Ca0/Mo03 | 45 | — |
10) ZnO/CaO/MoO, | 33.3 |
45
45
30
45
100 100
33,3 5
10 10 33,3
45 33,3
Hitzebeetän- Sauer- prozendigkeit stoff- tuale
(Minuten we- index Bauchniger ale vermin-Standard) derung
5 | 750 | 15 | 37,7 | 41 |
5 | 750 | 15 | 33,8 | 45 |
5 | 750 | 15 | 36,7 | 45 |
- | - | 0 | 28,7 | 0 |
- | - | 10 | (blau) 31,7 | 29 |
VJl | 750 | 0 | 33,5 | 13 |
- | - | 20 | 35,5 | 42 |
VJl | 750 | 20 | 33,0 | 21 |
VJI | 750 | 15 | 32,5 | 2 |
5 | 750 | 15 | 37,1 | 45 |
VJl | 750 | 10 | 37,4 | 40 |
5 | 750 | 15 | 38,5 | 44 |
5 | 750 | 15 | 39,0 | 44 |
5 | 750 | 15 | 37,5 | 45 |
VJl | 750 | 15 | 38,5 | 43 |
5 | 675 | 13 | 36,2 | 42 |
VJl | 675 | 11 | 36,1 | 36 |
ro co co
Aus der voranstehenden Beschreibung und den Beispielen ist
klar ersichtlich» daß eine halogenhaltige Kunststoffzusammensetzung»
welche einen geringen Prozentanteil an einer festen Lösung von Zinkoxid» Molybdänoxid und Magnesiumoxid
oder Calciumoxid enthält» ein äußerst vorteilhaftes» flamm-
und rauchbeständiges Kunststoffmaterial ergibt. Durch Verwendung
der erfindungsgemäßen festen Lösungen als Flammund Hauchhemmstoffe werden überlegene Resultate im Vergleich
zu Versuchen erzielt» bei welchen Zinkoxid allein» Gemische von Zinkoxid und Molybdänoxid und komplexe Zusammensetzungen
von Molybdänoxid und Zinksalzen verwendet werden.
Tabelle II zeigt die Calcinierungsparameter und die Eigenschaften
für die Beispiele 11 bis 15. Bei diesen Beispielen verwendet man ein nasses Aufschlämmungsgemisch von Zinkoxid»
Magnesiumoxid und Molybdänoxid in den Gewichtsprozentanteilen von 38 i»t 57 % bzw. 5 #· Wie aus den Daten der Tabelle
und den entsprechenden Figuren 1 und 2 ersichtlich ist» ergibt eine spezifische Oberfläche von mindestens etwa
7 m /g eine deutliche Verbesserung der Flamm- und Rauchbeständigkeit. Daher sollte eine solche spezifische Oberfläche
erfindungsgemäß angewendet werden.
03UU12/0892
II
epiel temperatur, zeit, Std. digkeit, etofi-
0C Min. weniger Index
als Standard
prozentuale spezifische Rauchver- Oberfläche,
minderung m2/g
11 | 700 | 1 | 16 | 38,3 | 47 | 23,39 | |
CCCO |
12
13 |
ο ο
in in co co |
3
3 |
in in |
38,5
38,6 |
44
45 |
9,54
9,74 |
NJ | 14 | 1000 | 1 | 9 | 37,0 | 38 | 5,29 |
O
OO (O NJ |
15 | 1000 | 5 | 8 | 36,6 | 36 | 3,43 |
Sem Fachmann werden sich aufgrund der vorstehenden Ausführungen
zahlreiche Abwandlungen und weitere Ausführungsformen erschließen» welche ebenfalls innerhalb des erfindungsgemäßen
Rahmens liegen.
Eine feste Lösung von Zinkoxid, Molybdänoxid und einem Oxid aus der Gruppe bestehend aus Magnesiumoxid und
Calciumoxid, welche eine spezifische Oberfläche von etwa 7 m /g aufweist» wirkt bei Zugabe zu einer halogenhaltigen
KunststoffzusammerSetzung als Rauch- und/oder Feuerhemmstoff.
0 3 C- 0 1 2 / 0 S 9 2
Claims (11)
1. Fl aitm- und rauchbeständige halogenhalt ige Kunststof f zusammensetzung,
gekennzeichnet durch einen Gehalt von 0,1 bis 10 % einer festen lösung von Zinkoxid, Molybdänoxid und einem Oxid aus
der Gruppe bestehend aus Magnesiumoxid und Calciumoxidι
wobei der Anteil des Molybdänoxids» Magnesiumoxids oder Calciumoxids in der festen Lösung 0,C1 bis 10 Teile
pro Teil Zinkoxid beträgt und wobei die feste Lösung eine spezifische Oberfläche von mindestens etwa 7 m /g
aufweist.
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1» dadurch, gekennzeichnet»
daß die feste Lösung etwa 10 bis etwa 80 # Zinkoxid» etwa 10 bis etwa 80 # Magnesiumoxid und etwa 2 bis
etwa 80 i» Molybdänoxid enthält.
3. Zusammensetzung nach Anspruch 1» dadurch gekennzeichnet, daß die feste Lösung etwa 10 bis etwa 80 $>
Zinkoxid, etwa 10 bis etwa 60 i» Calciumoxid und etwa 2 bis
etwa 40 f> Molybdänoxid enthält.
4. Verfahren zur Herstellung einer flamm- und raiiehbeständigen
halogenhaltigen Kunststoffzusammensetzung» dadurch gekennzeichnet, daß man der Kunststoffzusammensetzung
0,1 bis 10 i> einer festen Lösung von Zinkoxid»
Molybdänoxid und eines Oxids au3 der Gruppe bestehend aus Magnesiumoxid und Calciumoxid einverleibt, wobei
das Molybdänoxid und Magnesiumoxid oder Calciumoxid in
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der festen Lösung In einer Menge von 0,01 bis 10 Teilen
pro Teil Zinkoxid vorliegt und wobei die feste Lösung eine spezifische Oberfläche von mindestens etwa 7 m /g
aufweist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die feste Lösung Zinkoxid, Molybdänoxid und Magnesiumoxid
enthält.
6. Verfahren nach Anspruch 4» dadurch gekennzeichnet, daß die feste Lösung Zinkoxid, Molybdänoxid und Calciumoxid
enthält.
7. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5» dadurch gekennzeichnet, daß die feste Lösung etwa 10 bis etwa 80 f>
Zinkoxid, etwa 10 bis etwa 80 # Magnesiumoxid und etwa 2
bis etwa 80 $ Molybdänoxid enthält.
8. Verfahren nach Anspruch 4 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die feste Lösung etwa 10 bis etwa 80 f>
Zinkoxid, etwa 10 bis etwa 60 $> Calciumoxid und etwa 2
bis etwa 40 # Molybdänoxid enthält.
9. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die feste Lösung Zinkoxid, Calciumoxid und
Molybdänoxid enthält.
10. Feste Lösung mit einer Zusammensetzung von etwa 10 bis etwa 80 $>
Zinkoxid, etwa 10 bis etwa 80 f> Magnesiumoxid
und etwa 10 bis etwa 80 $> Molybdänoxid sowie mit
einer spezifischen Oberfläche von mindestens etwa 7 m2/g.
03 3012/0892
11. Feste Lösung nach Anspruch 10, enthaltend etwa 20 bis etwa 60 i» Zinkoxid» etwa 20 bis etwa 60 $>
Magnesiumoxid und etwa 2,5 bis etwa 20 £ Molybdänoxid.
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