DE293619C

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Publication number: DE293619C
Application number: DENDAT293619D
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Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 2U. GRUPPE

EMIL VOLKERS in BERLIN.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. November 1915 ab.

Die selbsttätige Abschaltung der Heizung bei elektrischen Kochapparaten läßt sich dadurch bewirken, daß man in den 'Wärmebereich des Kochgefäßes einen elektrischen Wärme_r kontakt bringt, welcher beim Erreichen der gewünschten Temperatur einen Strom schaltet, der die erforderliche Änderung der Heizung bewirkt. Eine derartige Anordnung ist beispielsweise in der britischen Patentschrift

ίο 10569 vom Jahre 1893 beschrieben worden.

Die vorliegende Neuerung bezieht sich gewissermaßen auf einen Sonderfall dieses Verfahrens, nämlich auf die Heizungsabschaltung nach dem Erreihen der Siedetemperatur.

Durch eine eigenartige Anbringung des bekannten Wärmekontaktes ergibt die Neuerung die erhebliche Verbesserung, daß eine vollkommen rechtzeitige Abschaltung erreicht wird mit einem groben und deshalb besonders widerstandsfähigen Wärmekontakt, von welchem eine Wirkung nur innerhalb etwa 60⁰C verlangt wird, wogegen bei der bisher üblichen Art der Anbringung des Wärmekontaktes überhaupt keine genau rechtzeitige Abschaltung erreichbar ist, mag der Wärmekontakt noch so empfindlich und genau arbeiten.

Diese Verbesserung wird dadurch erzielt, daß man den bisher im Wärmebereich des Kochgefäßes angebrachten Wärmekontakt entfernt von dem Gefäß so unterbringt, daß er gegen die unmittelbare Wärmeübertragung annähernd geschützt ist und kühl bleibt bis zu dem Augenblick der Dampfbildung. Dem Dampf wird zu diesem Zweck ein Weg nach dem Wärmekontakt geboten.

Die Temperatur bei einem so angebrachten Wärmekontakt macht nach dem Erreichen der Siedetemperatur plötzlich einen großen Sprung, etwa von 30 bis 100⁰C, so daß der Wärmekontakt in Tätigkeit tritt, wenn er nur für irgendeine Temperatur des in Frage kommenden Zwischenraumes wirksam geblieben ist.

Kriecht dagegen die Temperatur des Wärmekontaktes mit der Temperatur des Kochgefäßes, wie es bisher der Fall war, dann muß der Wärmekontakt für eine bestimmte Temperatur eingestellt sein. Diese kann aber unmöglich die richtige Siedetemperatur sein, weil dieselbe veränderlich ist mit dem Wetter, der Ortshöhe und dem Salzgehalt der Flüssigkeit. Um die Gefahr des Versagens zu vermeiden, müßte der Wärmekontakt eingestellt sein für die niedrigste in Frage kommende Siedetemperatur. Damit würde er aber immer zu früh ausschalten. Diese Nachteile werden durch die Neuerung vollkommen beseitigt.

Fig. ι der Anlage zeigt beispielsweise, wie der Wärmekontakt bei einem elektrischen Kochgefäß angebracht werden kann. Hier ist der Handgriff als Dampf leiter ausgenutzt worden.

Fig. 2 gibt Einzelheiten dieser Anordnung. Die Wärmekontaktvorrichtung ist als Stöpsel ausgebildet, welcher in das Griffende hineingesteckt wird. A und B sind Streifen aus zusammengesetzten Metallen verschiedener Ausdehnung. Sie bilden die Stromschlußstelle eines auf die Abschaltuug der Heizung wirkenden Hilfsstromes. Tritt der Dampf durch die Bohrung des Handgriffes nach dem Wärme-

kontakt, dann krümmen sich sofort die Streifen A und B so gegeneinander, daß der Hilfsstrom geschlossen und die Heizung abgeschaltet wird.

Claims

Patent-Anspruch:

Einrichtung an elektrischen Kochapparaten zur Abschaltung der Heizung mittels eines bei Erreichung einer bestimmten Temperatur sich selbsttätig schließenden Kontaktes, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmekontakt am Kochapparat gegen die unmittelbare Wärmeübertragung vom Kochapparat geschützt angeordnet ist und erst nach dem Erreichen der Siedetemperatur durch den zu ihm geleiteten Dampf erhitzt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.