DE2934948A1 - Verfahren zur herstellung von 2-mercaptoalkylsulfiden und 2-mercaptoalkylethern - Google Patents
Verfahren zur herstellung von 2-mercaptoalkylsulfiden und 2-mercaptoalkylethernInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C321/00—Thiols, sulfides, hydropolysulfides or polysulfides
Description
Patentabteilung Zb/bc/c
Verfahren zur Herstellung von 2-Mercaptoalkylsulfiden
und 2-Mercaptoalkylethcrn
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von 2-Mercaptoalkylsulfiden, insbesondere von 3-Thiaalkan-1-thiolen
und von 2-Mercaptoalkylethern.
2-Mercaptoalkylsulfide, insbesondere die 3-Thiaalkan-1-thiole
sowie 2-Mercaptoalkylether zählen zu den organischen
Verbindungen mit besonders unangenehmen und anhaftendem Geruch. Sie sind z.T. hochsiedende, z.T.
undestillierbare und im allgemeinen wasserunlösliche
öle oder Wachse und stellen trotz ihrer unangenehmen "Ό Eigenschaften wertvolle Zwischenprodukte für die Synthese
anderer organischer Schwefelverbindungen dar. Insbesondere eignen sie sich als Zwischenprodukte für
die Synthese von Thioethern, Thiolestern, SuIfoxiden
und SuIfonen.
Di? außerordentlich schwierige Technik der Gewinnung
und Verarbeitung von 2-Mercaptoalkylsulfiden und 2-Mercaptoaikylethern
stand jedoch bisher einer technischen Verwendung im Weg, zumal viele der Verbindungen,
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die grundsätzlich aus diesen Verbindungen zugänglich
sind, nur aus reinen Ausgangsmaterialien in zufriedenstellender Ausbeute und Reinheit hergestellt werden
können.
Reine 2-Mercaptoalkylsulfide und 2-Mercaptoalkylether
sind nach den bisher bekannten Verfahren nur durch Nachreinigung auf dem Weg der Destillation oder gegebenenfalls
Kristallisation zugänglich. Ein Verfahren, das direkt reine - und vor allem disulfidfreie 2-Mercaptoalkylsulfide
und 2-Mercaptoalkylether liefert, ist nicht bekannt. Die Herstellung und Reinigung von
2-Mercaptoalkylsulfiden ist nur in aufwendigen Anlagen
möglich.
Das bekannteste Verfahren zur Herstellung von 2-Mercaptoalkylsulfiden
besteht darin, daß entsprechende 2-Hydroxyalkylsulfide in Gegenwart von starken Säuren
mit Thioharnstoff bei Temperaturen um 1000C zu Isothiuroniumsalzen
umgesetzt und diese anschließend mit überschüssigem wäßrigem Alkali gespalten werden.
Diese Spaltung gibt nur mäßige Ausbeuten, höhere Ausbeuten nur dann, wenn das Thiol mit Wasserdampf
abdestilliert werden kann. In vielen Fällen liegen die Ausbeuten ungünstig, was angesichts der dadurch
steigenden Kosten für die Beseitigung der stark S-haltigen Prozeßablaugen nicht zu vertreten ist. Erschwert
wird die Aufarbeitung noch dadurch, daß die als Nebenprodukte gebildeten Isothioharnstoffe, Cyanamide
und Dicyandiamide unter den Reaktionsbedingungen rasch
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AG 1645
T-
schwerlösliche Schlämme und Schmieren bilden, die 2-Mercaptoalkylsulfid
einschließen und die Trennung erschweren. Ähnliches gilt für die 2-Mercaptoalkylether,
die aus 2-Halogenalkylethern hergestellt werden können.
Ein weiteres Verfahren zur Synthese von 2-Mercaptoalkylsulfiden
besteht darin, daß Thiole mit Episulfiden umgesetzt werden (vgl. Fokin et al., Izv. Akad. Nauh.
SSSR Ser. Khim (1975) 660-662). Es gibt wegen der
hohen Polymerisationsneigung der Episulfide uneinheitliehe Produkte und ist zudem wegen der extremen Toxisität
von Episulfiden, insbesondere des Grundkörpers der Reihe, technisch nicht durchführbar. 2-Mercaptoalky1-ether
können über Episulfide in der Regel nicht hergestellt werden.
Ähnliches gilt für die Umsetzung von 2-Chloralkylsulfiden
und 2-Chloralkylethern mit Thiolcarboxylaten
oder Thiokohlensäurederivaten, z.B. Dialkyldithiocarbamaten, bei der Zwischenprodukte entstehen, die alkalisch
gespalten werden müssen. Auch in diesen Fällen setzt die außerordentlich hohe Toxizität der 3-Thiaalkylchloride
(ß-Chloralkylsulfide) einer technischen
Anwendung kaum zu überwindende Hindernisse entgegen.
Im Zusammenhang mit den bekannten Herstellungsverfahren f'ir 2-Mercaptoalkylsulfide ist auf die entsprechenden
Kapitel in Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie,
Band 9, Seiten 12-18, ferner Seiten 35-39 zu verweisen.
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weiterhin auf die entsprechende Darstellung in Weygand-Hilgetag
"Organische chemische Experimentierkunst", Auflage, Seiten 654-655.
Viele Folgeprodukte aus 2-Mercaptoalkylsulfiden besitzen
technisches Interesse. Die nach den Angaben der DE-OS 1 904 149 zugänglichen 1-Amino-3,6-dithiaalkane
sind z.B. Zwischenprodukte für Monomere, die in der fotografischen Emulsionstechnik Verwendung
finden. Zum Beispiel erteilen die in der DE-OS 1 904 147 beschriebenen N-S^-Dithiaalkylacrylamide einem
Copolymergerüst, in das sie eingebaut werden, Schutzkolloidwirkung gegenüber Silberhalogenidkristallen.
Aus 2-Mercaptoalkylsulfiden darstellbare Thiaalkane eignen sich in hervorragender Weise als ümlösemittel
für Silberhalogenid zur Herstellung hochempfindlicher Silberhalogenidemulsionen mit enger Korngrößenverteilung.
Auch bei der Herstellung von Thiakronenethern über Bis-(2-Mercaptoalkyl)-ether müssen diese in sehr
hoher Reinheit vorliegen, wenn Ausbeute und Reinheit der Thiakronenether insbesondere den Ansprüchen bei
photographischen Verwendungen genügen sollen.
Es besteht daher ein Interesse an einem Herstellungsverfahren für 2-Mercaptoalkylsulfide sowie 2-Mercaptoalkylether,
bei dem diese sowohl in sehr hoher Reinheit anfallen, als auch ge-
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gebenenfalls ohne Reinigungsschritt direkt weiterverwendet werden können.
überraschenderweise wurde gefunden, daß 2-Mercaptoalkylsulfide
und 2-Mercaptoalkylether z.T. in Ausbeuten von über 90 % des theoretischen Wertes erhalten
werden, wenn man 3-Thiaalkylisothiuroniumsalze bzw. 3-Oxaalkylisothiuroniumsalze
einer Hydrazinolyse unterwirft. Die Umsetzung erfolgt im allgemeinen bei Temperaturen
zwischen 0 und 120°C, vorzugsweise zwischen 20 und 80°C und bei pH-Werten zwischen 6 und 12, vorzugsweise
zwischen 7 und 9. Gegebenenfalls kann aber
auch außerhalb dieser Bereiche gearbeitet werden.
Insbesondere wurde gefunden, daß man Verbindungen der Formel (I)
R-X-Et-SH (I)
erhält, wenn man Isothiuroniumsalze der Formel (II)
R-X-Et-SnC;_ ^12 A (II)
mit Hydrazinen der Formel (III) umsetzt
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worin bedeuten:
R gegebenenfalls substituierter organischer Rest, insbesondere ein gegebenenfalls substituierter
Alkyl-, Aryl- oder Aralkylrest, wobei diese Reste untereinander kombinierbar sind und wobei die
Reste durch wenigstens 1 Schwefel- und/oder Sauerstoffatom unterbrochen sein können;
X Sauerstoff- oder Schwefelatom;
Et gegebenenfalls substituierte Ethylengruppe, die
Ί0 Teil eines vorzugsweise 5- oder 6-gliedrigen Ringes
sein kann;
R ,R ,R ,R gleich oder verschieden; Wasserstoff; gegebenenfalls substituierte Alkylgruppe, insbesondere
mit 1 bis 6 C-Atomen; gegebenenfalls substituierte Arylgruppe, insbesondere Phenyl und/
oder wenigstens ein Paar aus der Gruppe der Subsituenten R bis R den Rest zur Vervollständigung
eines vorzugsweise 5- oder 6-gliedrigen heterocyclischen Ringes; insbesondere R und R gemeinsam
^H274; ZfCH2^5 und -C2H5-O-C2H4- sowie R10 und
R gemeinsam eine Alkylengruppe mit 2-4 C-Atomen;
21 22
R ,R ,R gleich oder verschieden; Wasserstoff; gegebenenfalls substituierte Alkylgruppe, insbesondere mit 1 bis 5 C-Atomen; gegebenenfalls substi- Mf 55lr Arylgruppe;
R ,R ,R gleich oder verschieden; Wasserstoff; gegebenenfalls substituierte Alkylgruppe, insbesondere mit 1 bis 5 C-Atomen; gegebenenfalls substi- Mf 55lr Arylgruppe;
R zusammen mit R den Rest zur Vervollständigung eines vorzugsweise 5- oder 6-gliedrigen Ringes;
A gegebenenfalls mehrwertiges Anion, insbesondere Chlorid und Sulfat.
in einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung entsprechen die Verbindungen gemäß Formel
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(I) wenigstens einer Struktur gemäß Formel (Ia) und (Ib)
r- R3R4 4-x-c-c—
R2R5
SH
(Ia)
R~
«4
in I
C -
CH2-SH
(Ib)
worin bedeuten:
n-wertiger organischer Rest;
insbesondere:
1) ein gegebenenfalls durch Aryl substituierter
oder durch Arylen, insbesondere Phenylen oder durch 0- oder S-Atome unterbrochener aliphatischer
Rest, insbesondere mit 2-20 C-Atomen,
2) ein alicyclischer Rest, insbesondere mit 5-7 C-Atomen,
3) ein gegebenenfalls substituieter Arylrest, insbesondere Phenyl, Chlorphenyl, o-Carboxyphenyl,
4) gegebenenfalls substituierte Aralkylgruppe,
insbesondere Benzyl,
3 4 5
R ,R ,R ,R gleich oder verschieden? Wasserstoff; ge-
R ,R ,R ,R gleich oder verschieden? Wasserstoff; ge-
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gebenenfalls substituierte Alkylgruppe, insbesondere
mit 1 bis 6 C-Atomen; gegebenenfalls substituierte Arylgruppe, insbesondere Phenyl
und/oder
wenigstens 1 Paar aus der Gruppe R bis R den Rest zur Vervollständigung eines vorzugsweise
5- oder 6-gliedrigen Ringes;
X Sauerstoff oder Schwefelatom;
R o-wertiger organischer Rest; insbesondere:
1) gegebenenfalls durch Aryl oder Cycloalkyl substituierter oder durch Arylen, insbesondere
Phenylen, unterbrochener aliphatischer Rest, insbesondere mit 2-10 aliphatisch gebundenen
C-Atomen,
2) durch Ethergruppen unterbrochener, von einem Polyalkylenoxxd abgeleiteter Rest, insbesondere
mit 4-20 C-Atomen,
3) ein aromatischer Rest, insbesondere Phenyl und Phenylen, wobei der Rest gegebenenfalls
durch Alkylengruppen unterbrochen sein kann,
4) ein alicyclischer Rest, insbesondere mit 5-7 C-Atomen,
5) gegebenenfalls substituierter Aralkylrest, insbesondere Benzyl und Phenethyl
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R kann durch wenigstens 1 Sauerstoff- und/oder
Schwefelatom unterbrochen sein, m ganze Zahl; insbesondere 1 bis 100;
η ganze Zahl; insbesondere 1 bis 4; ο ganze Zahl; insbesondere 1 bis 3;
ρ ganze Zahl; größer als 1; insbesondere 2 bis 20; B H; -CO-R8; R8 -NH-Alkyl; -NH-Äryl; -O-Alkyl; Alkyl; Carboxyalkyl.
Die angegebenen Reste und Gruppen können ihrerseits substituiert sein. Bevorzugte Substituenten sind
vor allem Carboxyl, Carbonamid-, Acetylamino-, SuI-fonamino-, üreido- und Estergruppen. Ein besonders
bevorzugter Subst. captogruppe (-SH)
bevorzugter Substituent für den Rest R ist die Mer-
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ent-
1 7
spricht R der Gruppe -CH2-CHR -SH, wobei R bedeutet:
H, CH3 oder C3H5.
Die unter R angegebenen Alkylreste weisen insbesondere -j bis 5 C-Atome auf; der angegebene Arylrest ist insbesondere
Phenyl.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform entsprechen
die Verbindungen der Formel (Ia) der allgemeinen Formel (IV)
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R1 f- X-CHR3-CHR4-SH)2 (IV)
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wobei die Substituenten R , R und R folgende spezielle Bedeutung haben:
R1 -(-CH2-)q- ; -(-CH2-CH2-O-)r-C2H4- ; -(-C2H4-S
~C2H4~ '" ~
CH2
R^: H, CH,
R4 H; CH3 und/oder
3 R und R zusammen den Rest zur Vervollständigung der Gruppe -(-CH3-J1.-
q ganze Zahl von 2 bis
r ganze Zahl von 1 bis 1OO
s ganze Zahl von 1 bis
t 3 oder
Besonders bevorzugte Verbindungen gemäß Formel (I) sind in der folgenden Tabelle 1 und 2 enthalten.
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■AS-
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Nr. Verb indung
HS-(C2H4S)2 H
1.2 HS-(C2H4S)3 H
HS-(C2H4S)4 H
HS-CH0-CH-S-(CH2)3-S-CH-CH2-SH
L2 ,
CH.
CH.
C CH2-S-C2H4-SH
H-CO-N l
-ι
CH2-CH-CH2-SH
S-CH3
(CH-J--CH-S-CH-C-SH
l3'2
CH3CH3
SH
SH
1.11 HS-CH-CH-S-CH-CH-SH
CH3CH3 GH3CH3
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Tabelle 1 (Fortsetzung)
Nr. Verb indung
1.12
SH
SH
1.13 HS-CH-CH-S-(CH2)g-S-CH-CH-SH
CH3CH3 ^H3^H3
1.14 HS-CH-CH-S-CH0-C-CH0-S-CH-CH-Sh
Δ * I I
CH3CH3
CH3CH3
1.15 HS-CH-CH-S-CH-CH2-S-Ch-CH-SH
CH3CH3 CH3 CH3CH3
1.16 HS-C-H.-S-C-H .-0-C0H„-S-C0H.-SH
2 4 24 24 24
1.17 HS-C2H4-S fr C2H4-O -)— (C2H4-S -*—
2
1.18 HS-C2H4-S fr C2H4-O -i fr C3H4S -h-
1.19 HS-C2H4-S fr C3H4O)7 fr C2H4S-)- H
1.20 HS-C2H4-S-CH-CH2-O fr C2H4O -4— CH3-CH-S-C2H4-SH
HS-CH
HS-CH
1.21 HS fr C2H4-O-+- C2H4-SH
1.22 HS fr C2H4-O-)- C2H4-SH
1.23 HS
1.24
C2H4-O-)- C2H4-SH
HS-C2H4-S-CH0
CH2-S-C3H4-SH
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ORIGINAL INSPECTED
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Nr. Verbindung
2.1 c2H5-O-(~CH2-CH-Oi-5-H (Bsp. 24)
CH
SH
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Verbindungen gemäß Formel (III) sind, neben N3H4 insbesondere
Pheny!hydrazin; N,N-Dimethylhydrazin; N-Aminomorpholin.
Die. Verbindungen gemäß Formel (III) können gegebenenfalls als Salze oder Hydrate vorliegen.
Die Hydrazinolyse von Isothiuroniumsalzen ist an sich eine bekannte Reaktion, die sich zur Gewinnung von
Aminoguanidinen eignet. Nicht bekannt war, daß sich die Hydrazinolyse von Isothiuroniumsalzen dazu eignet,
wenig wasserlösliche und stark luft-, oder hydrolyseempfindliche
Thiole in besonders hoher Ausbeute und Reinheit darzustellen.
Die Einstellung einer Schutzgasatmosphäre ist dabei nicht erforderlich. Offensichtlich wird das gebildete
Thiol durch das vorhandene Hydrazin oder das daraus gebildete Aminoguanidiniumsalz vor dem Angriff durch
Luftsauerstoff hinreichend geschützt. Die Reinheit, in der das 2-Mercaptoalkylsulfid anfällt, beträgt
mindestens 97 %, der Disulfidgehalt weniger als 1 %. Vor allem wird der zunächst gebildete S-Alkylisothioharnstoff
restlos zu Thiol und Aminoguanidiniumsalz gespalten, was bei der alkalischen Spaltung von Isothiuroniumsalzen
mit KOH oder NaOH praktisch nur bei sehr langer Reaktionsdauer zu erreichen ist.
in einer besonders bevorzugten Ausführungsform erfolgt
die Zugabe des Hydrazins dabei so, daß der pH-Wert während der Umsetzung konstant unterhalb pH 8 bleibt.
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Hydrazin wird dabei in Form von Hydrazinhydrat, gegebenenfalls in verdünnter Lösung, zugegeben. Die Zugabe
von Hydrazin kann aber auch in der Form eines nichtflüchtigen Hydraziniumsalzes und damit ohne jede gesundheitliche
Gefährdung erfolgen. Die Base selbst wird dann durch Nachgeben einer äquivalenten Menge Alkali
freigesetzt. Die Menge an Hydrazin muß 100 % d. nicht übersteigen, es hat sich jedoch in den meisten Fällen
als vorteilhaft erwiec^n, Überschüsse von 5-15 % einzusetzen.
Dies ist auch unter dem Gesichtspunkt der Toxizität von Hydrazin, Hydrazinhydrat und Hydrazinverbindungen
kein Nachteil für das Verfahren, weil Hydrazin zugleich mit Resten von S-Verbindungen aus den
Prozeßablaugen leicht durch oxidative Nachbehandlung, z.B. mit Chlor oder Wasserstoffperoxid, zu entfernen
ist.
Da die als Nebenprodukte zwangsweise anfallenden Aminoguanidiniumsalze
gut kristallisieren und zudem technisch interessante Verbindungen darstellen, wirkt sich
ihre Abtrennung aus den Prozeßablaugen auf das Verfahren nicht kostensteigernd aus.
Ein weiterer Vorteil des Verfahrens liegt darin, daß es unter sehr schonenden Bedingungen durchgeführt werden
kann und daher auch auf Verbindungen mit alkali-■» abilen Gruppen, z.B. mit Ester- oder Formamidbinangewendet
werden kann.
Die erzielbaran hohen Ausbeuten sind insbesondere dann von Bedeutung, wenn das Verfahren auf die Herstellung
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von Bis- oder Polythiolen angewendet werden soll. Erfindungsgemäß werden hierzu Bis- oder Poly(2-Hydroxy
alkylsulfide) mit Thioharnstoff und einer starken Säure, bevorzugt mit HCl, bei ca. 100°C in die Isothiuroniumsalze
übergeführt und diese mit der auf eingesetztes HCl berechneten Menge Hydrazinhydrat
bei 30 bis 100°C gespalten. Die Ausbeuten betragen bei Tetrakisthiolen noch durchwegs mindestens 70 %,
bei Bisthiolen 90 %.
Die Vorteile der Erfindung werden nachstehend durch Beispiele erläutert.
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13 0 012/0110 .0RIGINAL INSPECTED
122 g Bis-2-Hydroxyethylsulfid (1 Mol), 167 g Thioharnstoff
(2,2 Mol) und 200 g 37 %ige Salzsäure werden im ölbad 3 Stunden unter Rückfluß gehalten. Man
kühlt auf 40°C ab und tropft unter Rühren 110 g (2,2
Mol) Hydrazinhydrat zu. Anschließend hält man 30 Minuten
am Dampfbad und gibt 200 g Xylol hinzu. Man läßt auf 60°C abkühlen unJ trennt die Xylolphase ab. Ausbeute:
348 g {96 % der ber. Menge). Durch Destillation der Xylolphase im Wasserstrahlvakuum werden 143 g
(93 % der Theorie) an Bis-mercaptodiethylsulfid erhalten.
182 g 1,8-D!hydroxy-3,6-dithiaoctan (1 Mol), 167 g
Thioharnstoff (2,2 Mol) und 200 g 37 %ige Salzsäure werden im ölbad 3 Stunden unter Rückfluß gehalten
(Rückflußtemperatur 1070C).
Man kühlt auf 400C und rührt 110 g (2,2 Mol) Hydrazinhydrat
ein. Man hält im Dampfbad nach Zugabe von 400 ml Xylol 1 Stunde auf Rückfluß, kühlt auf 70°C
und trennt die Mercaptanphase im Scheidetrichter ab.
Man wäscht 1 χ mit 100 ml 30 %iger Essigsäure nach, destilliert das Xylol ohne Trocknung bei Normaldruck
ab und unterwirft den Rückstand der Hochvakuumdestillation.
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Kp1: 200-21O0C, das Produkt erstarrt in der Vorlage.
Ausbeute: 192 g (90 % der Theorie).
Die Xylolphase aus Beispiel 1 wird unter N- mit 5 ml 10 %iger methanolischer KOH versetzt. Anschließend
wird bei 200C Ethylenoxid eingeleitet. Insgesamt werden
90 g aufgenommen. Man hält 2 Stunden am Dampfbad, dampft das Xylol im Vakuum ab, nimmt mit 100 ml Wasser
170 g Thioharnstoff und 200 g 37 %iger Salzsäure auf und hält 4 Stunden unter Rückfluß. Man kühlt auf 60°C
ab, tropft 115 g (2,3 Mol) Hydrazinhydrat zu und heizt am Dampfbad auf 90°C auf. Man hält nach Zugabe von
500 ml Chlorbenzol 1 Stunde auf 95°C, trennt unter Stickstoff im Scheidetrichter die Chlorbenzolphase
ab und engt im Vakuum ein.
Ausbeute: 224 g (82 % der Theorie).
Nach Zugabe von 1 g NaOH in 10 ml Methanol tropft man bei 35°C zu 108 g (1 Mol) Propan-1,3-dithiol insgesamt
125 g (2,15 Mol) Propylenoxid.
Man läßt über Nacht stehen, gibt 170 g Thioharnstoff
und 200 g 37 %ige Salzsäure hinzu und hält 4 Stunden unter Rückfluß. Die erhaltene Lösung wird bei 4O°C
mit 110 g (2,2 Mol) Hydrazinhydrat behandelt und nach
Zugabe Von 300 ml Toluol 1 Stunde am Dampfbad gehalten.
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Man trennt die organische Phase bei 6O0C unter N2 ab,
engt im Vakuum ein und fraktioniert bei 2 mb.
Kp2: 165 - 1700C.
Ausbeute: 230 g (90 % der Theorie).
75,2 g (0,2 Mol) Tetrakis-(4-hydroxy-2-thiabutyl)methan,
hergestellt aus Pentaerythrittetrachlorid mit der 4-fach molaren Menge Thioglkol in Gegenwart von KOH in 2-Methoxyethanol,
und 90 g (1,18 Mol = 50 % Überschuß) Thioharnstoff tropft man bei 90°C 130 g 37 %ige Salzsäure.
Man hält 5 Stunden unter Rückfluß, kühlt auf 40°C und gibt 65 g Hydrazinhydrat und 100 ml Wasser
hinzu. Man hält 2 Stunden unter Stickstoff am Dampfbad, kühlt auf 6O0C, extrahiert mit 300 ml Chlorbenzol,
trocknet die Chlorbenzolphase mit 20 g NaCl über Nacht, engt im Vakuum ein und trocknet bei 40°C und
2 mb nach.
Ausbeute: 65 g (74 % der Theorie) gelbliches zähes öl.
Ausbeute: 65 g (74 % der Theorie) gelbliches zähes öl.
Bis-(2-Methylmercapto-3-mercaptopropylformamid)
C9H19NS4
Sine durch Chlorieren von 0,5 Mol Dimethyldisulfid
mit 36 Cj Chlor bei -250C in 200 ml Dichlormethan
frisch bereitete Lösung von 1 Mol Methansulfenylchlorid wird bei -40°C zur Lösung von 62,5 g (0,5 Mol)
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ORIGINAL INSPECTED
Diallylformamid in 300 ml Dichlormethan getropft. Man erwärmt auf Raumtemperatur und destilliert das Dichlormethan
am Dampfbad ab. Man nimmt mit 300 ml Methanol auf, gibt 80 g Thioharnstoff zu und hält
unter Rühren 4 Stunden auf Rückfluß. Unter Zugabe von 300 ml Wasser destilliert man anschließend das
Methanol ab, bis die Innentemperatur auf 900C steigt.
Man kühlt auf Raumtemperatur, gibt 53 g Hydrazinhydrat (100 % berechnet auf Thioharnstoff) und 50 ml
Wasser hinzu und hält 1 Stunde am Dampfbad. Die als schweres öl abgeschiedene Mercaptanphase wird mit
400 ml Toluol aufgenommen, die Toluolphase nach Trocknung mit 30 g NaCl im Vakuum eingeengt und bei 60°C
und weniger als 5 Torr getrocknet.
Ausbeute: 111 g (78 % der Theorie). Das Produkt ist in Ethanol vollständig löslich.
77 g 2-Phenylthioethanol, (0,5 Mol, hergestellt aus
Thiophenol und Ethylenoxid in Gegenwart von etwas KOH) werden mit 40 g Thioharnstoff und 50 g 37 %iger Salzsäure
4 Stunden unter Rückfluß gehalten. Bei 40°C wird mit 50 g 50 %iger Hydrazinhydratlösung 30 Minuten
gerührt. Man gibt 100 ml Toluol zu, hält 30 Minuten am Dampfbad, trennt die Toluolphase ab und engt im
Vakuum ein. Ausbeute 80 g (94 % der Theorie). Durch Fraktionierung im Hochvakuum wird neben 3 g Rückstand
die Reinsubstanz mit Kp..: 115-12O°C erhalten.
Ausbeute: 75 g (88 % der Theorie).
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OCO/ df Q
C -J - '-f v>
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84 g (0,5 MoI) 2-Benzylthioethanol, 40 g Thioharnstoff
(0,55 Mol) und 55 g 37 %ige Salzsäure werden 4 Stunden
unter Rückfluß gehalten. Aufarbeitung nach Beispiel 9, Ausbeute: 80 g (87 % der Theorie).
Im Vergleich dazu wird bei Spaltung des Isothiuroniumsaizes
mit 100 ml 4Π %iger Natronlauge und Extraktion mit Toluol und Fraktionierung im Hochvakuum nur eine
Ausbeute von 54 % der Theorie erhalten. Die Aufarbeitung ist durch die extrem langsame Phasentrennung
erschwert, die Hochvakuumdestillation liefert etwa 30 g zähen Rückstand, der mit Bleichlauge nur bei
mehrtägigem Stehen geruchlos wird. Als Spaltprodukt tritt in den höhersiedenen Fraktionen Benzylmercaptan
5 auf.
In einem 8 1 Dreihalskolben hält man 1060 g (10 Mol)
2-Hydroxydiethylsulfid, 1150 g 37 %ige Salzsäure und
800 g Thioharnstoff 3 Stunden unter Rückfluß. Man kühlt ab auf 50°C, überschichtet mit 1000 ml Xylol und gibt
innerhalb von 10 Minuten insgesamt 57Og Hydrazinhydrat
(11,4 Mol) hinzu. Man erwärmt noch 1 Stunde auf 90°C, kühlt auf 70°C ab und zieht die wäßrige Phase
ai,- Bein Erkalten scheiden sich daraus 900 g Aminoguanidinhvdrochlorid
ab.
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Die Xylolphase wird 1 χ mit 300 ml 10 %iger Essigsäure
nachgewaschen und auf 40°C gekühlt. Man gibt bei 40 bis 50°C die Lösungen von 1100 g (9,5 Mol) 2-Chlorethylaminhydrochlorid
in 1000 ml Wasser und 800 g (10 Mol) NaOH in 5OO ml Wasser zu. Anschließend heizt
man auf und hält 4 Stunden auf 90°C. Man läßt dann auf 60°C kühlen und saugt die wäßrige Phase ab. Man
trocknet mit NaCl, destilliert das Xylol im Vakuum ab und fraktioniert das rohe 1-Amino-3,6-dithiaoctan im
Vakuum bei 40 ml (Kp 110°C).
Ausbeute: 1420 g (86 % der Theorie).
Zur Lösung von 68 g Cyklopenten (1 Mol) in 200 ml Dichlormethan tropft man bei -40°C 51,5 g (0,5 Mol)
frisch destilliertes Schwefeldichlorid in 1OO ml Dichlormethan. Man destilliert das Dichlormethan ab,
nimmt mit 400 ml Methanol und 90 g Thioharnstoff auf und hält 6 Stunden am Dampfbad. Man dampft das Methanol
ab und gibt 60 g Hydrazinhydrat (1,2 Mol) in
200 ml Wasser zu. Man hält 1 Stunde am Dampfbad, nimmt die ölphase in 200 ml Toluol auf, wäscht sie
mit 20 %iger Essigsäure, zieht das Lösungsmittel im Vakuum ab und destilliert.
Ausbeute: 100 g (85 % der Theorie).
Ausbeute: 100 g (85 % der Theorie).
Kp1: 170-18O0C.
130012/0110
Zur Lösung von 111 g (0,5 Mol) Natriumsulfidnonahydrat
in 100 ml Ethanol tropft man unter Rückfluß 85 g Trans-2,3-Butylenoxid.
Man hält noch 3 Stunden unter Rückfluß, gibt 60 g Eisessig zu und dampft ein. Man nimmt
mit 90 g Thioharnstoff und 200 g 37 %iger Salzsäure auf, hält 4 Stunden unter Rückfluß und dampft im Vakuum
ein. Man nimmt in 300 πΊ Wasser auf/ tropft bei 40°C
60 g Hydrazinhydrat zu, hält 1 Stunde am Dampfbad
und nimmt die ölphase mit 200 ml Toluol auf. Die Toluolphase wird mit 100 ml 10 %iger Essigsäure gewaschen,
eingeengt und im Hochvakuum fraktioniert. Ausbeute: 80 g (76 %).
Beispiel 12 / Bis-(2-Mercaptocyklohexyl)-sulfid
Herstellung nach Beispiel 10 aus Na2S in Cyclohexenoxid.
Ausbeute: 85%.
Kp2: 18O-2OO°C.
Kp2: 18O-2OO°C.
Nach dem Verfahren in Beispiel 11 wird aus 0,5 Mol Propan-1,3-dithiol
und 1,1 Mol trans-2,3-Butylenoxid in Gegenwart von 5 g KOH 2,10-Dioxy-3,9-dimethyl-4,8-dithia-unJecan
hergestellt und weiter umgesetzt: Ausbeute: 109 g (77 %).
Kp3: 178-1841C.
ag 1645 130012/0110
it- 2934S48
2,IO-Dimercapto-3,9-dimethyl-6-methylen-4,8-dithiaundecan
Es wird nach dem in Beispiel 11 beschriebenen Verfahren
ausgehend von 3-Mercapto-2-mercaptomethylpropen und trans-Butylenoxid über das Diol gearbeitet.
Ausbeute: 74 %.
Kp2: 185-2OO°C.
Kp2: 185-2OO°C.
2,9-Dimercapto-3,5,8-trimethyl-4,7-dithia-decan
O Es wird nach dem in Beispiel 11 beschriebenen Verfahren
aus Propan-1,2-dithiol und trans-2,3-Butylenoxid über
das 3,5,8-Trimethyl-4,7-dithiadecan-2/9-diol gearbeitet.
Ausbeute: 81 %.
1,11-Dimercapto-3,9-dithia-6-oxa-undecan
Aus 3,6-Dithia-6-oxaundecan-1,11-diol wird mit Thionylchlorid
in Dichlormethan bei 00C in Gegenwart von 5 Mol-% Dimethylformamid 1,11-Dichlor-3,9-dithia-6-oxaundecan
hergestellt und mit 2,3 Mol Thioharnstoff/ Mol 6 Stunden in Methanol umgesetzt. Man engt ein,
nimmt mit Wasser und 2,4 Mol Hydrazinhydrat/Mol auf,
hält 1 Stunde am Dampfbad, trennt die ölphase durch Toluolzugabe ab und destilliert im Hochvakuum.
Ausbeute: 66 %.
Kp5mb: 19°-21°°C·
49,6 % Sgef: 49,7 %.
AG 1645 13 0 012/0110
1,14-Dimercapto-3,12-dithia-6,9-dioxa-tetradecan
Nach dem in Beispiel 16 beschriebenen Verfahren wird ausgehend von 2-Mercaptoethanol und 1,2-Bis(2-chlorethoxy)ethan
über 3,12-Dithia-6,9-dioxatetradecan-1/14-diol
gearbeitet.
Ündestillierbares öl: Ausbeute 79 %. Sber: 42,4 % Sgef: 4.,9 %.
Ündestillierbares öl: Ausbeute 79 %. Sber: 42,4 % Sgef: 4.,9 %.
3eispiel 18
^O 1,17-Dimercapto-3,15-dithia~6,9-trioxaheptadecan
^O 1,17-Dimercapto-3,15-dithia~6,9-trioxaheptadecan
Nach dem in Beispiel 16 beschriebenen Verfahren wird ausgehend von 2-Mercaptoethanol und 1,11-Dichlor-3,6,9-trioxaundecan
gearbeitet.
ündestillierbares öl: Ausbeute 86 %. c do % q -iq c a
In einem Vergleichsversuch wird das als Zwischenprodukt erhaltene 1,17-Diisothiuronio-3,15-dithia-6,9,12-trioxaheptadecan-dichlorid
mit der 2,5 molaren Menge KOH in Wasser gespalten. Es bildet sich eine Emulsion,
die durch mehrstündiges Rühren mit Toluol bei 60°C nicht gebrochen wird. Nach Stehen über Nacht
wird mit Essigsäure auf pH = 8 gestellt.
Auζ der Toluolphase wird eine braune Schmiere als
Eindampfrückstand erhalten.
Sber: 4O % Sgef: 35 %.
Sber: 4O % Sgef: 35 %.
2'4 %·
AG 1645 13 0 012/0110 ORIGINAL INSPECTED
2934348
1,29-Dimercapto-3,27'-dithia-6,9,12,15,18,21,24,27-heptaoxa-nonaikosan
Nach dem in Beispiel 16 beschriebenen Verfahren wird ausgehend von 2-Mercaptoethanol und Octaethylenglykoldichlorid
über das rohe 3,27-Dithia-6,9,12,15,18,
21,24,27-heptaoxa-nonaikosan-1,29-diol gearbeitet.
Ausbeute: 70 % braunes undestillierbares Wachs. Sber: 24,5 % Sgef: 24,7 %.
1 ,17-Dimercapto-4,14-dimercaptomethyl-3,15-dithia-6,9,12-trioxaheptadecan
Zu 10,6 g (0,1 Mol) Diglykol tropft man nach Zugabe von 2 ml BF.,-Etherat 16,5 g Epichlorhydrin (0,2 Mol).
Man hält 2 Stunden am Dampfbad, gibt 200 ml Etanol und 15,7 g (0,2 Mol) 2-Mercaptoethanol zu und tropft
solange Na-methylat in Methanol zu, bis das Gemisch in der Siedehitze über 1 Stunde alkalisch bleibt.
Man neutralisiert mit C0_, saugt die Salze ab, engt im vakuum ein, digeriert mit 200 ml Butanol, saugt
erneut die Salze ab und engt im Vakuum ein. Ausbeute: 30 g rohes wasserlösliches 1,5,14,19-Tetrahydroxy-3,17-dithia-7,10,13-trioxa-nonadecan.
130012/0110
2934S4S
Man hält das Rohprodukt mit 38 g (0,5 Mol) Thioharnstoff und 50 g 37 %iger Salzsäure 4 Stunden auf 1080C, läßt
erkalten und rührt 3O g Hydrazinhydrat ein. Man hält
1 Stunde am Dampfbad, trennt die Thiolphase mit 100 ml Toluol ab, wäscht sie mit 50 ml 10 %iger Essigsäure
nach und engt im Vakuum ein. Ausbeute: 28 g bräunliches zähes öl. Sber: 34,2 % Sgef: 24,6 %.
Beispiel 21
1,8-Dimercapto-3,6-dioxaoctan
1,8-Dimercapto-3,6-dioxaoctan
Man hält 187 g {1 Mol) Ethylenglykol-bis(2-chlorethyl)-ether
und 182 g (2,4 Mol) Thioharnstoff in 1000 ml Wasser 4 Stunden unter Rückfluß. Die klare Lösung
wird auf 20°C gekühlt und mit 120 g Hydrazinhydrat
versetzt. Nach Zugabe von 400 ml Toluol heizt man 1 Stunde am Dampfbad nach. Man trennt die Toluolphase
ab, engt bei vermindertem Druck ein und destilliert im Vakuum.
Kp2: 1O5-115°C; Ausbeute: 153 g (84 %).
Kp2: 1O5-115°C; Ausbeute: 153 g (84 %).
Nach dem in Org. Syntheses 30,35 (1950) gegebenen Verfahren in der von Dann und Chiesa, J.Org.Chem.
26, 1994 (1961) beschriebenen Form beträgt die Ausbeute nur 50 bis 6O % der Theorie.
Beispiel 22
1,11-Dimercapto-3,6,9-trioxaundecan
1,11-Dimercapto-3,6,9-trioxaundecan
Man verfährt wie in Beispiel 21, jedoch mit dem Unter-
ÄG 16« 130012/0110
schied, das 231 g (1.MoI) 1,11-Dichlor-3,6,9-trioxaundecan
mit 245 g Imidazolidin-2-thion (2,4 Mol) 8 Stunden
in 1000 ml Wasser unter Rückfluß gehalten werden. Aufarbeitung wie in Beispiel 22.
Kp1: 135-15O°C.
Kp1: 135-15O°C.
Ausbeute: 178 g (79 % der Theorie). Sber: 28,3 % Sgef: 28 %.
Beispiel 23 (Verbindung 1.23)
Bisthiol aus Polyglykol
Bisthiol aus Polyglykol
Man verfährt wie in Beispiel 23, jedoch mit dem unterschied,
daß als Ausgangsmaterial 100 g eines Dichlorids aus einem technischen Polyethylenglykol (Molekulargewicht
370) und 60 g Thioharnstoff eingesetzt werden. Man erhält 80 g eines wasserunlöslichen Öls.
Sber: 16 % Sgef: 15 %"
Beispiel 24 (Verbindung 2.1)
Zu 52 g (0,1 Mol) eines Adduktes aus Ethanol und der
5-fach molaren Menge Epichlorhydrin, hergestellt durch
Zutropfen von Epichlorhydrin in Gegenwart von 2 Mol-%
BF3~Ether und 4-stündigem Erwärmen am Dampfbad, gibt
man 40 g Thioharnstoff (A/o,5 Mol) und hält mit 100 ml
Ethanol und 20 ml Wasser 8 Stunden am Dampfbad. Anschließend digeriert man mit 30 ml Hydrazinhydrat
1 Stunde am Dampfbad, trennt mit 200 ml Toluol in der Wärme ab, wäscht die Toluolphase mit 100 ml Wasser,
trocknet mit NaCl und engt im Vakuum ein. Ausbeute: 45 g.
AG 1645 130012/0110
33* 2934943
Versuch 1 wird wiederholt, jedoch mit dem Unterschied,
daß die Xylolphase nach Abtrennung der Aminoguanidin-HCl-Phase
ins Reaktionsgefäß zurückgeführt wird und 1 Stunde mit der Lösung von 200 g Chloressigsäure und
88 g NaOH in 1000 ml Wasser unter Rühren bei 90°C gehalten wird. Anschließend wird die wäßrige Phase abgetrennt
und mit verdünnter HCl bei +10 bis 200C angesäuert.
Die ausgefallenen Kristalle werden abgesaugt, mit Wasser gewaschen und umkristallisiert.
Ausbeute: 232 g (90 % der Theorie). 2,5,8-Trithianonan-1,9-dicarbonsäure.
Fp: 110°C.
Die Substanz weist schon als Rohprodukt nur schwachen Mercaptangeruch auf und ist nach 1 x-iger Kristallesation
aus Wasser oder Methanol geruchsfrei.
Somit können die erfindungsgemäß hergestellten Verbindungen
gegebenenfalls ohne Reinigungsschritt weiter verarbeitet werden.
AG 1645 13 0 012/0110
ORIGINAL INSPECTED
Claims (6)
1) Verfahren zur Herstellung von 2-Mercaptoalkylsulfiden
und 2-Mercaptoalkylethern, dadurch gekennzeichnet,
daß man 3-Thiaalkylisothiuroniumsalze
bzw. 3-Oxaalkylisothiuroniumsalze einer Hydrazino-Iyse
unterwirft.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Umsetzung zwischen 0 und 120°C bei pH 6 bis 12 erfolgt.
3) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine 2-Mercaptoverbindung der Formel (I)
R-X-Et-SH
herstellt, durch Behandlung einer Verbindung (II)
herstellt, durch Behandlung einer Verbindung (II)
R-X-Et-SsC;
R13
mit einer Verbindung der Formel (III)
20 R22
R \ X
N-N,
worin bedeuten
AG 1645 13 0012/0110 r-Pi=
R gegebenenfalls substituierter organischer Rest der durch S- und/oder O-Atome unterbrochen sein
kann,
X Sauerstoff oder Schwefelatom,
Et gegebenenfalls substituierte Ethylengruppe, die Teil eines Ringsystems sein kann,
R bis R gleich oder verschieden; H? gegebenenfalls substituierter Alkyl- oder Arylrest und/
oder wenigstens ein Paar aus den Substituenten R bis R der Rest zur Vervollständigung
eines Ringes,
2O 22
R bis R gleich oder verschieden; H; gegebenenfalls substituierter Alkyl- oder Arylrest
und/oder
R zusammen mit R den Rest zur Vervollständigung eines Ringes,
A gegebenenfalls mehrwertiges Anion.
4) Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die 2-Mercaptoalkylverbindung einer der Formeln
(Ia) und (Ib) entspricht
r R3R4
I I
4X-C -C— R2R5
SH
(Ia)
R"
CH2-SH
(Ib)
worin bedeuten
AG 1645
130012/0110
R n-wertiger organischer Rest, der durch wenigstens 1 0- und/oder S-Atom unterbrochen sein
kann,
5
R bis R gleich oder verschieden; H; gegebenenfalls substituierte Alkyl- oder Arylgruppe,
R bis R gleich oder verschieden; H; gegebenenfalls substituierte Alkyl- oder Arylgruppe,
und/oder
2 5 wenigstens ein Paar aus der Gruppe R bis R
den Rest zur Vervollständigung eines Ringes, X Sauerstoff uder Schwefelatom,
R 0-wertiger organischer Rest, der gegebenenfalls durch 0- und/oder S-Atome unterbrochen
sein kann,
η ganze Zahl,
m ganze Zahl,
ο ganze Zahl,
η ganze Zahl,
m ganze Zahl,
ο ganze Zahl,
ρ ganze Zahl größer als 1 ,
R8 NH-Alkyl; NH-Aryl; O-Alkyl; Alkyl; Carboxyalkyl.
5) Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß bedeuten:
R Alkyl mit 2 bis 20 C-Atomen; Phenyl; Benzyl,
5
R bis R H; Alkyl mit 1 bis 6 C-Atomen; Phenyl,
R bis R H; Alkyl mit 1 bis 6 C-Atomen; Phenyl,
und/oder
wenigstens ein Paar aus den Substituenten
2 5
R bis R den Rest zur Vervollständigung eines Cyclopentyl- oder Cyclohexylringes,
X Sauerstoff oder Schwefel,
AG 1645
130012/0110
·¥· 293A948
R6 Alkyl mit
Aryl mit
Aralkyl mit
m ganze Zahl von 1 bis 100,
η ganze Zahl von 1 bis 4, ο ganze Zahl von 1 bis 3/
ρ ganze Zahl von 2 bis 20, B H;
6) Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß R1 bedeutet:
R1 ~CH2-CHR7-SH,
R7 H; CH3; C3H5.
AG 1645 130012/0110
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