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Digital-Fernmeldesystem
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Neuere Entwicklungen der Fernmeldetechnik führen zu Digital-Fernmeldesystemen,
die für Fernsprechteilnaimer eine Wandlung der Sprachsignale in digitale Signale
bereits in der Teilnehmerstelle vorsehen und in denen zwischen der Teilnehmerstelle
und der Vermittlungsstelle, an die die Teilnehmerstelle unmittelbar angeschlossen
ist, eine Digital-Pernsprech-Verbindung über einen einheitlichen Digital-Nachrichtenkanal
mit einer Bitrate von 64 kbit/s (je bertragungsrichtung) aufbaubar ist und außerdem
außerhalb ("outslot") dieses 64-kbit/s-Nachrichtensignals eine Signalisierungsverbindung
für eine sogenannte outslot-Signalisierung über einen zusätzlichen Signalkanal mit
einer Bitrate von beispielsweise 8 kbit/s (je Übertragungsrichtung) ständig bestehen
kann, wobei zusätzlich zu einer solchen outslot-Signalisierung auch eine sogenannte
inslot-Signalisierung innerhalbtkflot")
des Nachrichtenkanals vorgesehen
sein kann (ISS'79, 773...780); außer Sprache können in den 64-kbit/s-Einheitskanälen
eines derartigen Digital-Fernmeldusystems auch Texte, Daten und Bilder über digitale
Teilnehmeranschlüsse übertragen werden.
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In solchen Digital-Fernmeldeeystemen besteht die Möglichkeit, daß
bestimmte Teilnehmerstellen vermittlungstechnisch nicht derjenigen Vermittlungsstelle
zugehörig sind, an die die betreffende Teilnehmerstelle unmittelbar angeschlossen
ist, sondern - über eine über die genannte Vermittlungsstelle verlaufende, permanent
durchges-chaltete Verbindung - einer anderen Vermittlungsstelle; eine solche Netzkonfiguration
kann z.B. in einem dienstintegrierten Digital-Fernmeldesystem, in dem Daten-Teilnehmerstellen
über durch Fernsprech-Vermittlungsstellen hindurchführende, permanent durchgeschaltete
Verbindungen nur mittelbar an eine zugehörige Daten-Vermittlungsstelle angeschlossen
sind (telefon-report 11(1975)3, 86...90), oder auch im Falle einer außenliegenden
!ibenstelle gegeben sein, die mit ihrer Nebenstellenvermittlungsanlage über einen
über das öffentliche Fernmeldenetz verlaufenden Mietkanal verbunden ist.
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Ein solcher nur mittelbarer Anschluß einer Teilnehmerstelle an die
zugehörige Vermittlungsstelle kann dazu führen, daß auf einem Teil des gesamten
Anschlußweges nur der einheitliche eigentliche Nachrichtenkanal mit der Bitrate
von 64 kbit/s zur VerfUgung steht, nicht aber auch ein zusätzlicher Signalkanal,
so daß für unmittelbar und für mittelbar angeschlossene Teilnehmerstellen gleiche
Kommunikationsmöglichkeiten und Signalisierungsprozeduren und entsprechende Schnittstellenbedingungen
zumindest nicht ohne weiteres möglich
sind; gleiche Kommunikationsmöglichkeiten,
Sign.iisierungsprozeduren und Schnittstellenbedingungen werden aber insbesondere
bei auch sonst gleichen Teilnehmerstellen gerade gefordert sein.
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Die Erfindung seigt nun einen Weg, solchen Umständen Rechnung su tragen
und in einem Fernmeldesystem mit 64-kbit/s-Einheitekanälen einheitliche Kommunikationsmöglichkeiten,
Signalisierungsproseduren und Schnittstellenbedingungen jzu @rmögliche. Die Erfindung
betrifft ein Digital-Fernmeldesystem mit jeweils in einen 56-kbit/s-Hauptkanal und
einen 8-kbit/s-Hifskanal unterteilten 64-kbit/s-Hinheitskanälen; ;dieses Digital-Fernmeldesystem
ist erfindungsgemäß dadurch gekennseichnet, daß durchgehend auf den Teilnehmeranschlu@-leitungen
in den Vermittlungsstellen und auf den dazwischenliegenden Übertragungsstrecken
nur die 56-kbit/s-Hauptkanält leweils alternativ der Übertragung von PC- oder @-modulierten
Sprachsignalen, der Festbildübertragung oder der schnellen Datenübertragung von
Teilnehmer zu Teiln@hmer dienen und die S-kbit/s-Hilfskanäle jeweils nur scwchl
der Übertragung der vermittlungetechnischen Signalisierungszeichen als auch siner
langs@men Datenübertragung ven Teiln@hmer zu Teilnehmer @owie der Übertragung ven@eilnehmer-su-Teilnehmer-Steuerinformat
ion Co tsid ton Fernwirk- und ähnlichen Sonderdienstinformationen dienen, wobei
in den Teilnshmervermittlungsstell@n ständig die S-kbit/s-Eilf@kanäle aller Teiln@hmer
der betraffenden Vermittlungsstelle mitgel@sen und Signalisierungsseichen und Sonderdienstinformation
an
von der Vermittlungsstelle nach Maßgabe von den in den 8-kbit/s-Hilfskanälen
übertragenen Informationen beigefügten Dienstindikationssignalen ausgeblendet bzw.
eingeblendet werden.
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Die Erfindung bringt neben dem Vorteil einer verringerten Bitratenbelastung
der Teilnehmeranschlußleitungen den weiteren Vorteil mit sich, daß alle Teilnehmer
des ernmeldesystems unabhängig von ihrer vermittlungstechnischen Zugehörigkeit in
gleicher, einheitlicher Weise von den Kommunikationsmöglichkeiten eines bzw.
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beider Teilkanäle Gebrauch machen können, wobei Teilnehmerstellen
für nur eine Kommunikationsart, z.B.
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Fernsprechen, und Teilnehmerstellen für mehrere Kommunikationsarten,
z.B. Fernsprechen und Festbildübertragung, in ihren Schnittstellenbedingungen übereinstimmen
können bzw. einheitliche Teilnehmerstellen wahlweise eigenständig oder in Mischkommunikation
betrieben werden können; von Vorteil ist weiterhin, daß ein Multiplexen von Teilnehmer-Einzelkanälen
ohne Zusatzaufwand für die Signalisierungszeichen möglich ist und daß die Wähl-Tastatur
einer Teilnehmerstelle in einfacher Weise auch für die Abgabe von von Teilnehmer
zu Teilnehmer (langsam) zu übertragenden Daten, z.B. für Bestellvorgänge, ausnutzbar
ist.
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Es sei an dieser Stelle bemerkt, daß es (z.B. aus NTZ 20(1967)11,
667...682) bekannt ist, daß in einem PCM-8betragungssystem mit 64-kbit/s-Fernsprechkanälen
jeweils 7 Bit jedes PCM-Worts der Sprachsignalcodierung und 1 Bit als Signalisierungsimpule
dienen können; Probleme der vermittlungstechnischen Zugehörigkeit von Teilnehmerstellen
und ihrer gommunikationsmöglichkeiten, insbesondere von Misch- und Sonderdienstkommunikationen,
werden dabei jedoch nicht betrachtet.
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Anhand der Zeichnungen sei die Erfindung noch näher erläutert. Dabei
zeigt Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel für ein Digital-Fernmeldesystem gemäß der Erfindung;
Pig.2 zeigt schaltungstechnische Einzelheiten dazu.
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Fig.3 verdeutlicht die Lage und Inanspruchnahme von Haupt- und Hilfskanal.
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In der Zeichnung Fig. 1 ist schematisch in einem zum Verständnis der
Erfindung erforderlichen Umfange ein Digital-Fernmeldesystem mit einer Digital-VermittlungsstelleOVSt
dargestellt, an die zugehörige Teilnehmerstellen unmittelbar über einen Multlpiexer/Demultiplexer
Muldex mit anschließender Zeitmultiplexleitung ¢ oder auch, wie die Teilnehmerstelle
Tln, direkt über. ihre Anschlußleitung Al angeschlossen sind; bei Digital-Vermittlungsstelle
OVST, Multiplexleitung c, Multiplexer/ Demultiplexer Muldex, Anschlußleitung Al
und Teilnehmerstelle Tln kann es sich beispielsweise um einen Ataschnitt aus einem
öffentlichen Digital-Pernsprechnetz für Sprach- und ggf. auch Daten-, Text- u./o.
Bild-Kommunikation handeln. Mit einem weiteren Eingang/Ausg@ng des Multiplerers/Demultiplexers
Muldex ist über eine Anschlußleitung ab eine Teilnehmerstelle A verbunden, die einer
anderen, ihrerseits mit der Digital-Vermittlungsstelle ÖVSt verbundenen Vermittluingsstelle
NVSt, beispielsweise der Vermittlungestelle einer Digital-Fernsprechnebenstellenanlage
NA mit weiteren Teilnehmerstellen ...N, zugehörigen möge, mit dieser Vermittlungsstelle
NVSt aber nur mittelbar verbunden ist, nämlich über die Multiplexleitung c und eine
in der Digital-Vermittlungsstelle övst permanent - oder ggf.
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auch nur von Fall zu Fall - durchgeschaltete Verbindung, wie sie in
Fig. 1 angedeutet ist.
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Fig.2 zeigt in ihrem linken Teil weiter ins Einzelne gehend ein Ausführungsbeispiel
einer Teilnehm@stelle Tin.
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Wie daraus ersichtlich ist, kann die Teilnchmerstelle Tln zunächst
einen Digitalfernsprecher Fe mit Wähltastatur, Anseigedisplay, Pilter, Analog/Digital-Wandler,
das Senden und Empfangen unter ubertragungsrichtungstrennung sowie die Taktgewinnung
und Synchronisierung ermöglichender Übertragungseinrichtung UE und den Signalisierungs
seichenaustausch mit der Vermittlungsstelle abwickelnder Steuereinrichtung ST aufweisen,
wobei letztere insbesondere durch einen Xikroprozessor realisierbar sein kann. Darüberhinaus
kann jdie Teilnehmerstelle aber auch eine Endeinrichtung EED für andere Dienste,
wie Daten-oder Festbildübertragung, umfassen, die über eine Anpazsungsschaltung
ANP an sine bein Digitalfernsprecher Pe vorgesehen., ggf. vo*er Steuereinrichtung
ST gesteuerte Weichenschaltung W angeschlossen ist. Es sei dazu bemerkt, daß ggf.
bei einer Teilnehmlerstelle auch mehrere solche Endeinrichtungen (EED) für unterschiedliche
Diente vorgesehen sein können oder daß eine Teilnehmerstelle ggf. auch überhaupt
nur solche Endeinrichtungen für andere Dienste, nicht aber auch einen Digitalfernsprecher
umfassen kann. Es sei außerd@m bemerkt, daß in entsprech@nder Weise auch anders
Teil n@hmerstellen des Digital-Fernm@ldesystem nach Fig. 1, beispielsweise die Teiln@hmerstelle
A, ausgebildet sein können.
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Für die Nachrichtenübertragung von und zu allen au die Digital-Vermittlungsstelle
Övst des Digital-Fernmaldesystems nach Fig.1 angeschlossenen Teilnehmerstellen Tln,...,A,
mögen auf den Anschlußleitungen A1,...ab,...de, tuf der Multiplexstrecke o und ebenso
auch auf den in Fig. 1 nicht weiter dargestellten übertragungsstracken,
die
die Digital-Vermittlungsstelle ÖVSt mit anderen Vermittlungsstellen verbinden mögen,
Fernmelde-Einheitskanäle mit einer Bitrate von jeweils 64 kbit/s (je Ubertragungseinrichtung)
zur Verfügung stehen, wobei, wie dies in Fig 3 angedeutet ist, jeder 64-kbit/s-Einheitskanal
is in einen 56-kbit/s-Hauptkanal ib und einen 8-kbit/s-Hilfskanal isob unerteilt
ist.
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Dabei dienen nun durchgehend auf den Teilnehmeranschlußstrecken, wie
auf der Teilnehmeranschlußleitung Al der Teilnehmerstelle Tln (in Fig.1 un d Fig.2)
oder auf der Teilnehmeranschlußleitung ab der Teilnehmers teile A einschließlich
der nachfolgenden Multiplexstrecke c (in Fig.1) und der Verbindungsleitung de (in
Fig.l), in den Vermittlungsstellen, wie in der Digital-Vermittlungsstelle OVSt (in
Fig.1), und auf zwischensolchen Vermittlungs stellen liegenden Ubertragungsstrecken
nur die 56-kbit/s-tiauptkanäle jeweils alternativ der Ubertragung von PC-modulierten
oder, bei höherer Sprachqualität, -modulierten Sprachsignalen, der Festbildübertragung
oder der schnellen Datenübertragung von Teilnehmer zu Teilnehmer, wozu die Teilnehmerstellen
Tln... bzw. A...N generell für einen solchen 56-kbit/s-Betrieb ausgelegt sein mögen.
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Die innerhalb ("inslot") der 64-kbit/s-Elnheit3kanäle, aber außerhalb
("outband") der 56-kbit/e-HauptkanEle liegenden 8-kbit/s-Hilfskanäle isob (in Fig.3)
werden dagegen von den genannten, in den 56-kbit/s-Hauptkanälen ib (in Fig.3) abgewickelten
Fernmeldediensten nicht beansprucht; die 8-kbit/s-in3lot-outband-Hilfskanäle isob
(in Fig.3) dienen vielmehr ausschließlich anderen Zwecken, nämlich sowohl der obertragung
der den Verbindungsaufbau und -abbau steuernden vermittlungstechnischen Signalisierungszeichen
zwischen
Teilnehmerstellen und Vermittlungsstellen (und umgekehrt)
als auch einer zB. mit Hilfe der Wähltastatur bewirkten langsamen Datenübertragung
von Teilnehmer zu Teilnehmer sowie der Übertragung von Teilnehmer-zu-Teilnehmer-Steuerinformationen
für sogenannte end-to-end-Signalisierungsprozeduren, wie sie beispielsweise bei
Mischkormunikation für den Wechsel der Kommunikationsart (z.B. Umschalten von Pernsprechen
auf Datenübertragung oder Festbildübertragung) benötigt werden, und von Fernwirk-
und ähnlichen Sonderdienstinformationen. Bei solchen Sonderdienstinformationen kann
es sich beispielsweise um zum Teilnehmer hin zu übertragende Fernsteuerbefehle,
z.B.
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zum Ein- un ßusschalten von Elektrogeräten, oder Abfragebefehle, z.B.
zum Abfragen eines Zählerstandes, oder, in der umgekehrten tbertragungsrichtung,
um Zählerstandsinformationen oder Notrufe handeln. Den in den 8-kbit/s-Hilfskanälen
isob (in Fig.3) übertragenen Informationen mögen dabei z.B. mittels der Wähltastatur
erzeugbare Dienstindikationssignale vorangestellt oder in anderer Weise beigefügt
sein. In den Teilnehmervermittlungsstellen werden dann die 8-kbit/s-Hilfskanäle
aller Teilnehmer der betreffenden Vermittlungsstelle ständig, unabhängig davon,
ob der betreffende Teilnehmer gerade an einer weiterfiLhrenden Verbindung beteiligt
ist oder nicht, mitgelesen; dabei werden von der Vermittlungsstelle Signalisierungszeichen
und Sonderdienstinformationn nach Maßgabe der beigefügten Dienstindikationssignale
ausgeblendet bzw. eingeblendet; In Fig.2 ist hierzu angedeutet, daß in der Vermittlungsstelle
VSt in der einer Teilnehmeranschlußleitung Al individuell zugehörigen Anschlußschaltung
AS empfangsseitig eine Verteilerschaltung V vorgesehen sein kann, die über
ein
Speicherregister mit nachfolgendem Decoder solche Dienstindikationssignale aufnimmt
und jeweils nach Maßgabe eines solchen aufgenommenen Dienstindikationssignale einen
Verteiler einstellt, über den die jeweils zugehörigen Signalisierungszeichen bzw.
Sonderdienstinformationen zu einer (in Fig.2 nicht mehr dargestellten) zugehörigen
Informstionssenke hin ausgeblendet werden.
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Außerdem ist in Fig.2 angedeutet, daß in der Anschluschaltung AS sendeseitig
eine ein ODER-Glied enthaltende Mischschaltung M vorgesehen ist, durch die von verschiedenen
Datenquellen herrührende, im 8-kbit/s-Hilfekanal über die Anschlußleitung Al zur
eilnehmerstelle Tln hin zu übertragende Sonderdienstinformationen und Signalisierungszeichen
mit ebenfalls im S-kbit/s-Hilfskanal zur Teilnehmerstelle Tln übertragenen Teilnehmerzu-Teilnehmer-Steuerinformationen
und von Teilnehmer zu Teilnehmer übertragenen langsamen Daten zusammengeführt werden.
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Abschließend sei noch bemerkt, daß es in Abweichung von den in Fig.1
dargestellten Verhältnissen auch möglich ist, daß an der Stelle des Multiplexers/Demultiplexers
Muldex und/oder der Digital-Vermittlungsstelle ÖVSt jeweils lediglich eine in eine
Multiplexleitung (c in Fig.1) eingefügte Dateneinfügungseinrichtung vorgesehen ist,
die den von bzw. zur Teilnehmerstelle A bzw. der Vermittlungsstelle NVSt fließenden
Bitstrom in den Bitstrom der Multiplexleitung einkoppelt bzw.
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daraus auskoppelt; damit ist eine noch stärkere Entkopplung zwischen
im Beispiel öffentlichem Netz und Nebenstellenanlage gegeben.
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L e e r s e i t e