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Schreibgerät mit einer Schreibmine
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Schreibgerät mit einer Schreibmine,
bei dem die Schreibmine in einem Gehäuseschaftteil unter der Wirkung einer Feder
in Schaftlängsrichtung in eine Schreibstellung vorschiebbar und in eine Ruhestellung
zurückziehbar ist, im Schaftteil ein Gehäuseoberteil drehbar gelagert ist und die
Längsbewegung der Schreibmine bei Drehung des Oberteils mit Hilfe von aneinander
gleitenden Anlageflächen mit Rasten in Schreib- bzw. Ruhestellung bewirkt wird,
von denen eine in Verbindung mit dem rückwärtigen Schreibminenende steht.
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Bei einem bekannten Schreibgerät dieser Art (DE-PS 880 716) ist durch
einen Einsatzteil in der inneren Stirnfläche des Gehäuseoberteils eine schiefe Ebene
gebildet. Ein an seiner rückwärtigen Stirnfläche ebenfalls mit einer entsprechend
geneigten schiefen Ebene versehener gesonderter Gegenteil ist am rückwärtigen Ende
der Schreibmine befestigt. Zwischen Einsatzteil und Gegenteil ist eine Raste vorgesehen,
mit der diese beiden Teile in der vorgeschobenen Schreibstellung der Schreibmine
miteinander verrastet werden. In der durch Drehung des Gehäuseoberteils erreichten
zurückgezogenen Schreibminenstellung liegen die schiefen Ebenen aufeinander auf.
Diese bekannte Ausführung der sogenannten Drehmechanik weist verschiedene Nachteile
auf: Neben dem Gehäuseschaftteil und dem Gehäuseoberteil sind weitere Bauteile erforderlich,
die gesondert hergestellt und montiert werden müssen, was insbesondere bei einem
derartigen Massenartikel wie einem Schreibgerät einen nachteiligen Aufwand mit sich
bringt. Ein besonders wesent-
licher Nachteil ist Jedoch darin zu
sehen, daß bei dem bekannten Schreibgerät nicht die handelsüblichen Schreibminen
verwendet werden können, sondern die Schreibmine zur Aufnahme und/oder Befestigung
des Gegenteils mit seiner schiefen Ebene gesondert gestaltet werden muß. Auch dies
erhöht einerseits ganz erheblich den Konstruktions- und Fertigungsaufwand und schränkt
zum anderen die Anwendungsmöglichkeit des Schreibgeräts wesentlich ein. Schließlich
sind die zu verwendeten gesonderten Bauteile selbst verhältnismäßig kompliziert,
insbesondere zur GewShrleistung der sicheren Lage in den jeweiligen Stellungen,
was weiterhin den Aufwand vergrößert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schreibgerät der eingangs
angegebenen Art zu schaffen, bei dem der Konstruktions- und Teileaufwand wesentlich
verringert werden kann und somit die Fertigung und die Montage erleichtert werden.
Es sollen abgesehen vom Gehäuseschaftteil und Gehäuseoberteil keine zusätzlichen
gesonderten Bauteile verwendet werden, um zusätzlich zur Einfachheit von Konstruktion
und Montage die Betriebssicherheit zu verbessern.
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Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß das rückwärtige
Schreibminenende im Gehäuseoberteil selbst abgestützt ist und am äußeren Umfang
des im Gehäuseschaftteil verlaufenden Endes des Gehäuseoberteils wenigstens zwei
einander diamentral gegenüberliegende Vorsprünge mit zum rückwärtigen Gehäuseende
gerichteten Nockenflächen angeordnet sind und daß an der Innenwandung des rUckwärtigen
Endes des Gehäuseschaftteils eine zur Schreibspitze gerichtete umlaufende Anlagefläche
geformt ist, auf der die Nockenflächen des Gehäuseoberteils bei dessen Drehung gleiten
und die mit abwechselnd in Umfangsrfchtung aufeinanderfolgenden und jeweils einander
diametral gegenüberliegenden Rastausnehmungen unterschiedlicher Tiefe versehen sind,
in die die Nockenflächen in der Schreib- bzw. Ruhestellung einrasten. Hierdurch
wird erreicht, daß die gesamte sogenannte Drehmechanik allein
aus
dem Gehäuseschaftteil und dem Gehäuseoberteil gebildet wird, es finden keinerlei
zusätzliche Bauteile Verwendung.
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Die Vorsprünge mit ihren Nockenflächen sowie die Anlagefläche mit
den Rastausnehmungen lassen sich am Gehäuseoberteil bzw. Gehäuseschaftteil bei deren
Herstellung anformen, was bei der üblichen Herstellung dieser Bauteile aus Kunststoff
von besonderem Vorteil ist. Die Montage wird wesentlich vereinfacht, da lediglich
das Gehäuseoberteil von der Spitzenseite her in den Gehäuseschaftteil eingesetzt
zu werden braucht, wonach bereits die gesamte Drehmechanik montiert ist. Daran anschließend
brauchen lediglich die weiteren, die Drehmechanik nicht betreffenden Teile des Schreibgeräts,
also insbesondere die Schreibmine mit ihrer Feder sowie die Schreibspitze, in üblicher
Weise montiert zu werden. Nockenflächen und Anlageflächen können genau einander
angepaßt sein. Da sie unter direkter Wirkung der die Schreibmine beaufschlagenden
Feder ohne zwischengeschalteten Bauteil stehen, ist auch die Gebrauchssicherheit
erheblich verbessert. Durch einfaches Drehen des Gehäuseoberteils kann sicher die
jeweilige Schreib- oder Ruhestellung eingestellt werden.
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Insbesondere bei der Ausbildung der Schreibgeräteteile aus Kunststoff
sind zweckmäßig die Vorsprünge als Rippen mit abgerundeten Nockenflächen an ihren
rückwärtigen Stirnflächen an das Gehäuseoberteil angeformt, und es ist ferner die
umlauf ende Anlagefläche des Gehäuseschaftteils mit den Rastausnehmungen zweckmäßig
als gerundete Ablaufkurve für die Nockenflächen an die Schaftinnenwand angeformt.
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Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines
in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Als AusfUhrungsbeispiel
ist ein Kugelschreiber gewählt. Es zeigen Fig. 1 einen Längsschnitt durch den Kugelschreiber
nach der Erfindung in zurückgezogener Ruhestellung der Schreibmine mit ungeschnittenem
Gehäuseoberteil,
Fig. 1a eine vergrößerte geschnittene Teilansicht
des für die Erfindung wesentlichen Teils aus Fig. 1, Fig. 2 den Längsschnitt gemäß
Fig. 1, Jedoch in der vorgeschobenen Schreibstellung der Schreibmine, also um 900
verdrehtem Gehäuseoberteil, Fig. 2a eine vergrößerte Teilansicht des für die Erläuterung
der Erfindung wichtigen Teils aus Fig. 2, Fig. 3 eine Abwicklung der die umlaufende
Anlagefläche enthaltenden Innenwandung des Gehäuseschaftteils zur prinzipiellen
Erläuterung der Erfindung, Das in der Zeichnung als Ausftlhrungsbeispiel dargestellte
Schreibgerät in Gestalt eines Kugelschreibers weist einen Gehäuseschaftteil 3 auf,
in das drehbar ein Gehäuseoberteil 2 mit einem Klip 1 eingesetzt ist, wie im folgenden
noch beschrieben wird. Die Schreibmine 4 steht unter der Wirkung der Druckfeder
5 und ist am vorderen Ende des Schreibgeräts durch die Schreibspitze 6 hindurchgeführt
und kann in der in Fig. 1 dargestellten Ruhestellung in dieser Schreibspitze versenkt
und in der in Fig. 2 dargestellten Schreibstellung aus dieser vorgeschoben werden.
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Das rückwärtige Ende der Schreibmine 4 ist in einer Bohrung 2b des
Gehäuseoberteila 2 selbst abgestützt. Ax äußeren Umfang des im Gehäuseschaftteil
3 verlaufenden Endes des Gehäuseoberteils sind zwei einander diametral gegenüberliegende
Vorsprünge 2a mit zum rückwärtigen Gehäuseende gerichteten Nockenflächen 2c angeordnet,
nämlich als Rippen mit abgerundeten Nockenflächen an ihren rückwärtigen Stirnflächen
an das GehOuseoberteil 2 angeformt.
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An der Innenwandung des rückwärtigen Endes des Gehäuseschaftteils
3 ist eine zur Schreibspitze 6 gerichtete Umlauf ende Anlagefläche 3c geformt, die
in der Abwicklung in Fig. 3 zur Erläuterung dargestellt ist. Auf der Anlagefläche
3c gleiten die Nockenflächen 2c der
Rippen 2a des Gehäuseoberteils
2 bei dessen Drehung. Es ist ferner die Anlagefläche 3c mit abwechselnd in Umfangsrichtung
aufeinander folgenden und Jeweils einander diametral gegenüberliegenden Rastausnehmungen
3a bzw.
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3b mit unterschiedlicher Tiefe versehen, in die die Nockenflächen
2c der Rippen 2a des Gehäuseoberteils 2 einrasten. Die tiefergelegene Rastausnehmung
3b entspricht der zurückgezogenen Ruhestellung der Schreibmine 4 gemäß Fig. 1 und
Fig. ia, wie auch in Fig. 3 angedeutet ist. Die wesentlich geringere Tiefe der Rastausnehmung
3a entspricht der vorgeschobenen Schreibstellung der Schreibmine 4 gemäß Fig. 2
und Fig. 2a, wie auch in Fig. 3 schematisch angedeutet ist. Die jeweilige Zahl der
Rastausnehmungen 3a bzw. 3b entspricht der gewählten Zahl der Vorsprünge 2a mit
ihren Nockenflächen 2c.
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Bei der hier gewählten Zahl von zwei Vorsprüngen bzw.
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jeweiligen Rastausnehmungen sind somit diese Vorsprünge und Rastausnehmungen
um 1800 gegeneinander versetzt, liegen einander also diametral gegenüber. Wird der
Gehäuseoberteil 2 aus der tiefen Raststellung gemäß Fig. 1 und Fig. 1a, also der
zurückgezogenen Ruhestellung der Schreibmine 4, um 900 verdreht, dann gleiten die
Nockenflächen 2c auf der Anlagefläche 3c, bis sie in die Rastausnehmungen 3a eintreten,
also der höhergelegenen Rastausnehmung der Anlagefläche, wonach sich die Schreibmine
4 in der vorgeschobenen bzw. Schreibstellung gemäß Fig.
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2 und 2a befindet, die Schreibmine 4 ragt nun aus der Schreibspitze
6 heraus, das Schreibgerät befindet sich in der Schreibstellung. Sämtliche Dreh-
und Rastbewegungen erfolgen unter der Wirkung der Druckfeder 5.