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"Verfahren zur Herstellung von hydrophilen,
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gelförmigen oder geschäumten Biokatalysatoren mit hoher Beladung
an enzymatisch aktiver Substanz"
Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung von Biokatalysatoren aus hydrophilem Polyurethan zur Durchführung
von enzymatischen Reaktionen. Sie ist dadurch gekennzeichnet, daß eine wässrige
Suspension oder Lösung einer enzymatisch aktiven Substanz mit einem flüssigen hydrophilen
Polyisocyanat gemischt wird und unter Bildung eines kovalenten Netzwerkes zu einem
enzymatisch aktiven hydrophilen Polyurethan reagiert. Die enzymatisch aktive Substanz
ist darin physikalisch eingeschlossen.
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Physikalischer Einschluß von enzymatisch aktiver Substanz in pclymere
Netzwerke ist für verschiedene Polymere beschrieben. Die vernetzende Copolymerisation
von Vinylmonomeren (z.B. Acrylamid und N,N'-Methylendiacrylamid) führt aber nur
zu Biokatalysatoren mit geringer enzymatischer Konzentration. Ca-Alginate stelien
kein kovalentes Netzwerk dar und lösen sich in Gegenwart von Phosphationen wieder
auf. Der Einschluß in Epoxide gelingt nur durch einen mehrstufigen Prozeß. Während
der langen Reaktionszeit (ca. 24 Std.) steht die enzymatisch aktive Substanz in
Kontakt mit dem Epoxidhärter.
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Es besteht also weiterhin Bedarf an Polymernetzwerken, die zum physikalischen
Einschluß enzymatisch aktiver Substanz geeignet sind und möglichst schnell und einfach
zu einem Biokatalysator verarbeitet werden können.
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Polyurethane stellen eine für diesen Zweck neue Stoffklasse dar.
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Sie wurden allerdings bisher nur zum Einschluß von Enzymen benutzt.
Die Fixierung ganzer Mikroorganismen ist noch nicht beschrieben.
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Der Stand der Technik wird in folgenden Veröffentlichungen wiedergegeben:
(1)
FUKUI,S. Biotechnol. Bioengin., 20,1465, (1978) (2) Patent der Toyo Rubber Ind.
Co., CA 90: 18311v (3) " " W.R. Grace & Co, CA 88: 61144p (4) " II 1 , CA 89:102834e
(5) ii is ii , CA 89:102837h Danach gelangt man in zwei Reaktionsschritten zum Polyurethan.
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Zunächst wird ein Prepolymer mit Isocyanatgruppen hergestellt.
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Dazu addiert man an ein Prepolymer mit Hydroxylgruppen Toluoldiisocyanat
(TDI). So erhält man für jede Hydroxylgruppe eine Isocyanatgruppe.
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Geht man von einem Prepolymer mit terminalen Hydroxylgruppen aus,
erhält man ein lineares Diisocyanat. Nur Prepolymere mit mehr als drei Hydroxylgruppen
geben nach der Reaktion mit Toluoldiisocyanat Polyisocyanate.
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Im zweiten Reaktionsschritt vernetzen jeweils zwei Isocyanatgruppen
durch Reaktion mit Wasser.
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Das bei der Reaktion entstehende CO2 1äßt das Reaktionsgemisch aufschäumen
und gibt dem Polyurethan die Schaumstoffstruktur.
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Hieraus geht hervor, daß lineare Diisocyanate nur ein lineares Polyurethan
bilden können: (1), (2) und (3).
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Nur Polyisocyanate reagieren zu einem Polymernetzwerk und sind dementsprechend
wesentlich fester: (4) und (5).
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Die beschriebenen Polyisocyanate weisen jedoch einen großen Nachteil
auf. Wegen ihrer Hydrophobie können sie nicht mit
einer wässrigen
Suspension oder Lösung enzymatisch aktiver Substanz gemsicht werden. Nan umgeht
dieses Proolem in dem Verfahren (4) dadurch, dass man das flüssige Polyisocyanat
direkt mit dem trockenen Enzym mischt. Zu diesem Zweck muss das Enzym im mehre ren
Verfahrensstufen isoliert und getrocknet werden.
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Der nach diessem Vorfahren erzeugte Biokatalysator ist massiv und
hart und wird mechanisch zerkleinert.
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@@ Vorschlang(5) wird das Enzym mit dem Polyisocyanat in einem relativ
nichtwässrigen Medium" gemischt. Reaktionen in einem organischen Lösungsmittel sind
aber mit einem erheblichen apperativen Mehraufwand verbunden. Meistens ist ein Arbeiten
in offenen Reaktion gefäßen wegen des hohen Dampfdruckes der organischen Flüssigkeit
und der damit verbundenen toxikologischen Belastung nicht möglich, s daß alle Verfahrensstufen
in gas dichten Apparaturen durchgeführt: werden miissen. Die organische Lösung enthält
Polyisocyanat und Enzyn Sie wird in einem großen überschuß Wasser dispergiert. Der
nicht dispergierte Anteil wird abfiltriert. Er enthält das polymer gebundene Enzym
und beinhaltet noch 50 % der ursprünglichen Lnzymaktivität.
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Der dispergierte Polymeranteil stellt insgesamt einen Verlust dar.
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Es sollte jedoch möglich sein, Wasser und organisches Lösungsmittel
wieder zu gewinnen. Dazu ist jedoch nochmals ein nicht unberäcitlicher apparativer
Aufwand erforderlich und auch ein zusätzlicher Energiebeitrag notwendig.
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Zusammenfassend läbt sich feststellen, dati Diisocyanate nicht zur
Fixierung von Enzymen geeignet sind, weil die daraus hergestellten Polyurethane
nicht ausreichend fest sind. Polyisocyanate bilden zwar ein festes Polymernetzwerk,
aber sie sind nicht zur Fixierung von wässriger enzymatisch aktiver Substanz geeignet,
solange sie nicht zugleich mit einem hohen CO-Gehalt hydrophile Eigenschaften aufweisen.
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Das Verfahren der Erfindung verwendet hydrophile Polyurethane zum
physikalischen Einschluss enzymatisch aktiver Substanzen. Ausgangsstoffe sind vorzugsweise
hydrophile Polyisocyanate, die als mehrfunktionelle Prepolymere zum Aufbau eines
Polymernetzwerkes geeignet sind.
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Polyisocyanat Hersteller NCO-Gehalt I Hypol FHP 2000 W.R. Grace 7
- 10 Gew.% II Hypol FHP 3000 " 7 - 10 III FRL 2297 Bayer AG 9,9 Gew.% IV FRL 2235
ii 3,6 IIIund IV sind Desmodur T 80-Typen mit unterschiedlichem NCO-Gehalt W.R.Grace
& Co, Whittemore Ave., Cambridge, NA o2 140, USA Bayer Au, 5090 Leverkusen,
Die hydrophilen Eigenschaften ermöglichen ein Mischen des flüssigen Polyisocyanats
mit einer wä3rigen Suspension oder Lösung enzyrnatisch aktiver t i ver Substanz
Gegen diesen überraschenden tochnischen ffekt bestand offenbar ein Vorurteil der
Fachwelt.
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Die Herstellung des Biokatalysators verläuft danach in wenigen Verfahrensstufen:
1) Mischen einer wässrigen Suspension oder Lösung enzymatisch aktiver Substanz mit
flüssigen hydrophilen Polyisocyanat 2.a) Reaktion zum hydrophilen Polyurethan in
Blockform 2.b) Alternativ zu 2.a) Reaktion zum hydrophilen Polyurethan in Perlform
3) Waschen des Biokatalysators zum Entfernen von C02 4) Abtrennen und Ausführen
des Biokatalysators Die Reaktion zum Polyurethan verläuft unter so milden Bedingungen,
dag3 dieses Verfahren auch zur Fixierung von vermehrungsfähigen ganzen Mikroorganismen
geeignet ist. Ein überleben der ganzen Zelle ist gewährleistet und deshalb ist dieses
Verfahren insbesondere
interssant für Reaktionen, die unter gleichzeitiger
Beteiligung mehrerer Enzyme verlaufen und fUr die ein lebensfähiger Mikroorganismus
notwendig ist. Die wässrige Suspension oder Lösung der enzymatisch aktiven Substanz
kann einen Feststoffgehalt bis etwa 30 Gew. % aufweisen. Darüberhinaus wird die
Reaktion zum Polyurethan so beeinträchtigt, daß dessen mechanische Stabilität verschlechtert
wird.
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Das Verfahren der Erfindung gestattet unterschiedliche Typen herzustellen.
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Die Polyisocyanate I bis III bilden Polyurethanschaumstoffe und das
Polyisocyanat IV mit geringerem NCO-Gehalt bildet ein Polyurethangel. Für die rypen
I bis ,II besteht die Möglichkeit, das Mischungsverhältnis wäßriger Suspension oder
Lösung zu flüssigem Polyisocyanat in einem weiten Bereich zu variieren.
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Dadurch wird eine bestimmte Dichte des Polyurethans Unc zugleich auch
die Porosität der Schaumstoffe eingestellt. Abb.1 und 2 seien für zwei Polyisocyanattypan
die Dichte der Polyurethane in Abhängigkeit vom Mischungscethältnis, Durch den Mischvorgang
wird die Reaktion gestartet. Zum weiteren Ablauf ist keine Veränderung der Temjperatur
oder des pH-Wertes nötig. Die Reaktion läuft bei pH 7 ab. Durch die Temperatur wird
die Reaktionsgeschwind'igkeit beeinflußt. Temperaturerhöhung wirkt beschleunigend.
Es ist ein Temperaturbereich von O - 50 oC möglich. Die obere Grenze ist durch die
thermische Relastbarkeit von Polyisocyanat gegeben. Während der Reaktion erwärmt
sich das Reaktionsgemisch geringfügig. Abb.3 zeigt dn Temperaturverlauf in 10 g
Reaktionsgemisch bei zwei verscheidenen Temperaturen.
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Die Reaktionszeit ist kurz und beträgt nur bis 30 Minuten. Diese hangt
von der Wahl des Polyisocyanata und der Temperatur ab.
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Bei den Polyisocyanattypen I bis III bewirkt das bei der Reaktion
frei werdenae CO2 ein Aufschäunen des Reaktionsgemisches und gijt deni Polyurethan
die Schaumstoffstruktur.
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Bei dem Polyisocyanattyp IV bewirkt der niedrigere NCO-Gehalt und
der wesentlich höhere Wassergehalt in Reaktionsgemsich, dass bei Temperaturen unnter
+10°C alles CO2 absorbiert wird. Dadurch entsteht ein Polyurethangel.
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Abbildung 3 zeigt den Temperaturverlauf in 10 g.Reaktionsgemisch
aus 5 g Hypol FHP 3000 und 5 g Wasser Der Biokatalysator kann als Block beliebiger
Form und Größe erhalten werden1 indem man das Reaktionsgemisch in ein beliebiges
Reaktionsgefäß gleit und darin reagieren läßt. Alternativ dazu kann er perlförmig
gewonne-n werden, indem das Reaktionsgemisch in flüssitges Paraffin gegossen wird.
Dabei kann durch die Viskosität des Paraffins und durch die Rührgeschwindigkeit
Einfluß auf die Korngrößenverteilung genommen werden.
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Es wird vorzugsweise eine Korngrössenverteilung von 0,5 bis 5 mm einestellt.Das
verwendete Paraffin kann in das Verfahren zurückgeführt werden.
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Untersuchungen der Polyurethanschaumstoffe im Lichmikroskop und im
Rasterelektronenmikroskop lassen die offenzellige Struktur erkennen. Die zahlreichen
makroskopischen Hohlräume sind miteinander verbunden. Auch perlförmiger Biokatalysator
zeigt im Innern die Schaumstoffstruktur, weist aber außen eine fast vollständig
geschlossene Oberfläche auf.
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Die Dichte der blockförmigen Polyurethanschaums.toffe kann durch Oberdruck
während der Reaktion von 0,55 auf 0,4 Kg/l erhüht werden Abbildung 4 zeigt die Dichte
von Polyurethan in Abhängigkeit von Druck währen der Reaktion am Beispiel Hypol
RHP 3000. Mischungsverhältnis g H20 : g Polyisocyanat = 1 : 1. 100 kPa entspricht
Normal druck Die Fixierung ganzer Mikroorganismen wurde am Beispiel von E. cGlf
ATCC 11105 dargestellt. Er liegt als 20 %-ige wäßrige Suspension vor (= Biofeuchtmasse).
Es wurde eine maximale Konzentration an Biofeuchtmasse im Katalysator angestrebt,
Noch höhere Konzentration führt zu schlechterer mechanischer Stabilität und Auswachung
der Zellen aus dem Träger. In Tab.1 sind die jevfeiligen Werte fr verschidene Träger
aufgelistet. Die Spalten 3 und 4 geben die Konzentration in g Biofeuchtmasse.pro
9 Katalysator bzw. pro rl Katalysator an. Die Restaktivität wird als Verhältnis
der Aktivität fixierter Mikroorganismen zur Aktivität einer gleichen Menge frei
suspendierter Mikroorganismen definiert. In Spalte 6 gibt Sie Größe n kat/1Katalysator
einen Anhaltspunkt für die Wirtschaftlichkeit des Biokatalysators an.
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Die maximale Konzentration an g Biofeuchtmasse pro g Katalysator beträgt
für die Schaumstoffe etwa 0,5, infolge der starken Volumenzunahme bei der Reaktion.
kommt es aber zu einem Absinken der volumenbezogenen Konzentration auf etwa 0,'
g BFM/ml Katalysator.
Tab. 1 Fixierung von E. coli ATCC 11105 Träger
Form g BFM g BFM Restakt n kat g Katalys. m) Katalys. % 1 Katalys.
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Hypol FHP 3000 Block C,27 oo,3 15 ld00 Hypol FHP 3000 Block 0,50
0,08 25 9300 Hypol FHP 3000 Perle C,21 00;0 14 4300 FRL 2297 Block 0,50 0011 7 2200
FRL 2297 Block 0,10 00,2 48 FRL 2235 Block 0,10 00,10 22 8300 FRL 2235 Perle 0,10
00, 7 43 8300 dieser crt wird auch nicht im Fall der perlförmigen Teilchen überschritten
Bei den Polyurethangelen tritt zwar keine Volumenzunahme ein, aber hier muß von
vornherein eine geringere Konzentration gewählt werden. Die maximale Restakt,vität
liegt bei 50 % und die hochste Effektivität bei ca. 15 000 n kat/l Katalysator.
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Lösliche oder unlösliche mikrofeine Zuschläge erhöhen im Fall der
Schdumstoffe die mikroskopische Porosität und erhöhen die Effektivität. So kann
durch Zusatz von thermisch erzeugtem SiO2 mit geringem Schüttgewicht die Effektivität
um 12 % verbessert werden.
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Der Biokatalysator kann in verschiedenen Reaktorformen eingesetzt
werden. In Perlenform und mechanisch zerkleinert ist er sowohl ür den Festbettreaktor
als auch für den Rührreaktor geeignet. Beim Einsatz als Festbett muß die Elastizität
des Materials berücksichtigt werden. Bei hohem Differenzdruck wird die Schüttung
komprimiert und nimmt unter vermindertem Differenzdruck ihr ursprüngliches Volumen
wieder ein.
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Der Druckverlust wurde an Schüttungen aus perlförmigem Polyurethanschaumstoff
und Polyurethangel gemessen (Abbildunyen 6 und 7) abb.5 gibt den schematischen Aufbau
der Messapparatur wieder.
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Abbildung 5 zeigt den schematischen Aufbau der Messapparatur.
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Abbildung 6 zeigt den Druckverlust einer Schüttung aus perlförmigem
Polyurethanschaumstoff.
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Die Schüttung aus perlförmigem Polyurethanschaumstoff wird dur Gen
bei der messung auftretenden Differenzdruck nicht Komprimiert.
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Die Zunanme des Fließwiderstandes mit hönerer Strömungsleschwindigkeit
muX daher als Übergang vom aminaren zum turbulenten Flies sen gedeutet werden Abbildung
7 zeigt den Druckverlust einer Schüttung aus perlförmigem Polyurethangel.
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Bei perlförmigen- Polyurethangeten kommt es schon bai geringe Differenzdruck
zur Kompression der Schüttung rd damit zur Verstopfung.
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Polyurethanschaumstoff kann auch unzerkleinert als blockförmiger Festbettreaktor
eingesetzt werden. Nach dem Entfernen der nicht porösen Deckschicht gewärhrleistet
die offenzellige Struktur eine Durchfluß (Abb.8) In dieser Form bietet sich der
Biokatalysator für Reaktionen an, bei aenen Gase gebildet werden. Die ReiXfestigkeit
des Polyurethans verhindert die Zerstörung des Trägers und die Schaumstoffstruktur
ermöglicht eine Gasabsonderung an einer ganzen Fläche.
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Durch die offenzellige Struktur ist die Atstragung der Gase as dem
Katalysator gewährleistet.
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Die Elastizität der Polyurethanschaumstoffe wurde mit Hilfe einer
Kraftmeßapparatur nachgewiessen. Dazu wird eine Schaumstoffperl, (d=1 mm) auf einen
Kraftaufnehmer gesetzt. Ein Stempel preßt mit konstanter Vorschubgeschwindigkeit
d4e Perle auf den Kraftaufnehmer. Die auf die Perle wirkende Kraft wird gemessen
und als Kraft-Zeit-Diagramm aufgezeichnet. Ein Bruch des Materials wrde sich ajrch
eine zahnartige Diskontinutät im Diagramm bemerkbar machen.
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Abbildung 8 zeigt den Druckverlust an blockförmigem Polyurethanschaurnstoff
I Hypol FHR 3000; 11 ypol FHR 2000; III Hypol PRL 2297.
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Abbildung 9 zeigt die Messapparatur zur Aufnahme von Kraft-Zeit-Kurven.
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Abbildung 10 zeigt ein Kraft-Zeit-Diagramm einer Polyurethanperle
aus Hypol FHP .000 unter Belastung und Entlastung Das Diagramm läßt keinen Bruch
des Materials bei Belastung erkennLn. Bei Entlastung nimmt die Perle ihr ursprüngliches
Volumen wieder ein und das Diagramm ist deshalb symmetrisch für Belastung und Entlastung.
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Ausführungseispiel 1: Biokatalysatorschaumstoff 1) 10 g hydrophiles
Polyisocyanat (20 OC) Hypol FHP 3000 oder Hypol FHP 2000 der Fa. W.R. Grace &
Co, Whittemore Avenue, Cambridge, Massachusetts 02140, USA oder FRL 2297 (Desmodur
T 80 mit 9,9 °Ó NC0) der Fa. Bayer AG, 5090 Leverkusen werden mit 10 g Biofeuchtmasse
E. coli ATCC 11105 (Wassergehalt 80 Gew. %) eine Minute lang intensiv bei Raumtemperatur
gemischt.
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Das Mischungsverhältnis von enzymatisch aktiver Suspension: flüssigem
Polyisocyanat beträgt 1:1 (9/9).
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2a) Das noch flüssige Reaktionsgemisch wird in ein Reaktiõnsgefä.;3
gegossen, das etwa die fünffache Volumenmenge der Reaktionsmischung fassen kann.
Die Reaktion verläuft ohne Veränderung des pH-Wertes etwa bei pH 7 ab und tritt
für etwa 10 Minuten eine Erwärmung des Reaktionsgemisches um höchstens 10°C ein.
Das bei der Reaktion frei werdende C02 läßt das Reaktionsgemisch aufschäumen. Nach
20 Minuten ist die Reaktion.beendet und es liegt ein enzymatisch aktiver Schaumstoff
vor.
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Er wird mechanisch auf die gewünschte Größe zerkleinert.
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3) Der Biokatalysator wird 12 Stunden in physiologischer NaCl-Lösung
bei Raumtemperatur gewaschen, um anhaftende CO2-Mengen zu entfernen.
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4) Der Biokatalysator wird abgetrennt und im feuchten Zustand ausgeführt.
Die Waschlösung wird verworfen.
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Aktivitätstest Der Mikroorganismus E. coli ATCC 11105 enthält das
Enzym Penicillin-G-Acylase. Es hydrolysiert Penicillin G zu 6-Aminopenici7lansäure
und Phenylessigsäure (Phenylethansäure).
6-Amino penicillansäure
dient als Ausgangsprodukt für semisynthetische Penicilline.
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Durch pH-statische Titration der bei der Reaktion freigesetzten Phenylessigsäure
bei pH 7,8 und 37 0C mit 0,01N NaOH wird die Reaktionsgeschwindigkeit der enzymatischen
Hydrolyse im Rührreaktor gemessen. Die Substratkonzentration beträgt 2,5 g Penicillin
G in 50 ml destilliertem Wasser (5 %) und es werden 5-10 ml zerkleinerter Katalysator
verwendet.
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ßiokatalysatorschaumstoff: Konzentration = 0,08 g BFM/ml Katalys.
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Aktivität = 13,3 n kat/ml Katalys.
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Restaktivität = 25 %
Ausführungsbeisplel 2: Perlförmiger
Biokatalysator 1) 15 g Biofeuchtmasse E. coli ATCC 11105 (Wassergehalt 80 Gew.)
werden in 10 ml destilliertem Wasser suspendiert und anschliessend 1 Minute lang
intensiv bei Raumtemperatur mit 25 g flüssigem hydrophilen Polyisocyanat Hypol FHP
3000 oder Hypol FHP 2000 der Fa. !ç.R. Grace & Co, Whittemore mvenue, Cambridge,
Massachusetts 02140, USA oder FRL 2297 (Desmodur T 80 mit 9,9 % NCO) der Fa. Bayer
AG, gemischt.
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Das Mischungsverhältnis enzymatisch aktiver Suspension: flüssigem
Polyisocyanat 1:1 (g/g).
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2b) Das noch flüssige Reaktionsgemisch wird in ein Bechergias mit
2 l dünnflüssigem Paraffin (dynamische Viskosität bei 25 0C = 0,02 Pa#s ) gegossen.
Dabei wird mit einem Blattrührer gerührt (ca. 400 U/Min). Die Reaktionszeit beträgt
30 Minuten.
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Danach liegen kugelförmige Perlen mit einer Korngrößenverteilung
von 0,5 bis 3 mm Durchmesser aus Polyurethanschaumstoff vor. Der Biokatalysator
wird vom Paraffin abgetrennt. Das Paraffin kann wieder verwendet werden.
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3) und 4) wie in Beispiel 1 beschrieben.
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Aktivitätstest: Konzentration = 0,10 g BFM/ml Katalys.
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Aktivität = 4,3 n kat/ml Katalys.
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Restaktivität = 14
Ausführungsbeispiel 3: Polyurethangel
1) 30 g Versuchsprodukt FRL 2235 (Desmodur T 80 mit 3,6 Gew. % NCO) der Fa. Bayer
AG werden bei Raumtemperatur mit einer kalten (+5 oC) Suspension von 20 g E. coli
ATCC 11105 Biofeuchtmasse (Wassergehalt 80 S) in 150 g dest. Wasser intensiv ca.
100 Sekunden lang gemischt.
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Das Mischungsverhältnis enzymatisch aktiver Suspension: flüssigem
Polyisocyanat beträgt 5,67 : 1 (g/g).
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2a) Das noch flüssige Reaktionsgemisch wird in ein Reaktionsgefäß
gegossen. Das bei der Reaktion entstehende C02 wird vollständig in Wasser gelöst,
so daß ein massives Gel entsteht. Nach 10 Minuten ist die Reaktion beendet und das
Gel wird mechanisch zerkleinert.
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3) und 4) wie in Beispiel 1 beschrieben.
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Aktivitätstest: Konzentration = 0,10 g BFM/ml Katalys.
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Aktivität = 8,3 n kat/ml Katalys.
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Restaktivität = 22
Der nach dem Verfahren der Erfindung
erzeugte gelförmige oder geschäumte Biokatalysator ist im NCO-Gehalt definiert.
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Der HCO-Gehalt ist g HCO # 100 = HCO-Gehal g Polyisocyanat in Gewichtsprozent.
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Der NCO-Gehalt kann durch Darstellung eines Polyisocyatates oder durch
Mischen von zwei Polyisocyanaten mit höherem und mit niedrigerem NCC-Gehalt eingestellt
werden.
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In Gegensatz zu bekannten hydrophoben Polyuretharne, bei denen nur
0,03 bis 0,05 g H2O je g irepolymer nur im äquivalentem verhältnis verarbeitel werden
können, wird in dem Verfahren der Erfindung kein stöchiometrisches Verhältnis bei
Einsatz hydrophler Polyisocyanate notwendig. En könne hydrophile Polyisocyanate
innerhalb einem weiter bereiches von 0,3 bis 7,0 @ H2O prog Polymecyanat mit beliebigen
Mengen Wasser reamicron.
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Es werden nur etwa bis 10 % der Wassermonye zur Deckung des stöchiometrischen
beaurfes penötight.
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Die übrige Menge bleobt im Biokatalysator emäss der Erfindung enthalten.
Es entsient also kein Üborshuse an Wasser, der gesondert aus dem Verhtren entfernt
werden muss.
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Diese Möglichkeit der Auswahl eines weiten Bereiches an Wasser pro
g Polyisocyanat stellt also geremüler dem Stand der Technik einen erheolichen Vorteil
dar.