DE2929724C2 - Verfahren zum Herstellen eines Bandes aus einer Aluminiumlegierung für Dosen und Deckel - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines Bandes aus einer Aluminiumlegierung für Dosen und DeckelInfo
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- C22F—CHANGING THE PHYSICAL STRUCTURE OF NON-FERROUS METALS AND NON-FERROUS ALLOYS
- C22F1/00—Changing the physical structure of non-ferrous metals or alloys by heat treatment or by hot or cold working
- C22F1/04—Changing the physical structure of non-ferrous metals or alloys by heat treatment or by hot or cold working of aluminium or alloys based thereon
- C22F1/05—Changing the physical structure of non-ferrous metals or alloys by heat treatment or by hot or cold working of aluminium or alloys based thereon of alloys of the Al-Si-Mg type, i.e. containing silicon and magnesium in approximately equal proportions
Description
a) das warmgewalzte Band in einer ersten Stichserle auf eine Zwlschendlclce kaltgewalzt wird,
b) das auf Zwischendicke kaltgewalzte Band bei einer Temperatur zwischen 350 und 500° C während 3 bis
90 Sekunden, vorzugsweise 3 bis 30 Sekunden kurzzeitig zwischengeglüht wird, und
c) das kurzzeitig geglühte Band auf Enddicke mit einer Dickenreduktion von 40 bis 60% kaltgewalzt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung eines zur
Fertigung von Deckeln geeigneten Bandes das Kaltwalzen auf Enddicke mit einer Dickenreduktion von
3» 60 bis 95% erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelze aus mindestens
40% Aluminium-Schrottmetall hergestellt wird.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines zur Fertigung von tiefgezogenen und abgestreckten
Dosenkörpern sowie Deckeln geeigneten Bandes aus einer Aluminiumlegierung. Lebensmittel- und Getränkebehälter
aus Aluminium werden seit etwa 1960 mit großem Erfolg hergestellt. Unter dem Begriff »Behälter«
4(i werden hler alle Produkte aus Aluminiumblech verstanden, welche zur Aufnahme eines Füllgutes geformt sind,
wie etwa Dosen für kohlesäurehaltige Getränke, Vakuumdosen, Geschirr sowie Behälterteile, wie vollständig
entfernbare Deckel und Aufreißring-Deckel. Der Begriff »Dose« bezieht sich auf einen voll verschlossenen,
gegenüber Innerem und äußerem Druck widerstandsfähigen Behälter, wie etwa Vakuum- und Getränkedosen.
Ursprünglich wurden nur die Dosendeckel aus Aluminium gefertigt und als »welche Deckel« (soft tops)
bezeichnet. Diese Deckel hatten noch keine Merkmale eines leicht zu öffnenden Dosenverschlusses und wurden
aus der Legierung AA 5086 hergestellt. Die Einführung der Deckel mit den Eigenschaften eines leicht zu
öffnenden Dosenverschlusses, wie etwa die »ring pull«-Deckel, erfordert den Einsatz besser verform'oarer Legierungen
wie AA 5182, 5082 und 5052. Die am häufigsten verwendeten Legierungen 5082 und 5182 weisen einen
hohen Magnesiumgehalt auf (4,0 bis 5,0% Mg) und sind deshalb verhältnismüßig hart im Vergleich zu den bei
so Dosenkörpern verwendeten Legierungen. Die Legierung 5052 wurde In erster Linie für In mehreren Stufen tiergezogene,
nicht unter Druck stehende Behälter eingesetzt, da sie für die meisten Anwendungsgebiete für Dosen
keine genügend hohe Festigkeit aufweist.
Kurz nach der Einführung der Aluminium-Dosendeckel wurden auch die Aluminlum-Dosenkörper eingeführt.
Alumtnium-Dosenkörper wurden anfänglich als Teile von dreiteiligen Dosen gemacht, wie dies von den
herkömmlichen »Zinndosen« her bekannt Ist. Dreiteilige Dosen bestehen aus zwei Enden und einem zylindrisch
geformten und mit einer Naht versehenen Dosenkörper. Bei Getränkedosen hat die neuentwickelte, zweiteilige
Dose die dreiteilige Dose nach und nach verdrängt. Zweiteilige Dosen bestehen aus einem Deckel und einem
nahtlosen Dosenkörper mit integralem Boden. Dosenkörper von zweiteiligen Dosen werden In mehreren Stufen
durch Tiefziehen und Abstrecken geformt.
In der US-PS 34 02 591 wird eine Vorrichtung zur Herstellung von tlefgeüogenen und abgestreckten Dosen
beschrieben. Beim Tiefziehen und Abstrecken wird der Dosenkörper aus einem kreisrunden Blechstück geformt,
welches in einem ersten Schritt zu einem Napf gezogen wird. Die Seltenwand wird dann verlängert und abgcdünnt,
Indem der Napf eine Serie von Ziehringen mit abnehmenden Bohrungen durchläuft. Die Zlehrlnge haben
einen Abstreckeffekt zur Folge, durch welchen die Seltenwand In die Länge gezogen wird, wodurch die Herstel-
b* lung eines Dosenkörpers ermöglicht wird, dessen Seltenwand dünner ist als der Boden. Zur Herstellung von
Dosenkörpern von zweiteiligen Dosen wird am häufigsten die Legierung AA 3004 verwendet, da sie für den
Tiefzieh- und Abstreckvorgang hinreichend gute Verformungs-, Festigkelts- und Werkzeugverschlelßelgenschaften
aufweist. Diese Eigenschaften sind eine Funktion des niedrigen Gehaltes der Legierung an Magnesium
(0,3 bis 1,8%) und Mangan (1,0 bis 1,5%).
Der Nachteil der gegenwärtig verwendeten Legierung AA 3004 liegt darin, daß sie zur Erreichung der
gewünschten Endeigenschaften eine langzeitige Barrenglühung oder Homogenisierung bei hoher Temperatur
erfordert. Konventionelles Barrenglühen Ist aber einer der größten Kostenfaktoren bei der Blechherstellung.
Zudem ist die Gießgeschwindigkeit für die Legierung 3004 relativ klein, und bei unsachgemäßem Gießen zeigt
sie eine Tendenz zur Bildung grober Primärsegregationen.
Es sind früher auch andere Legierungen für die Verwendung bei Dosenkörpern in Betracht gezogen worden,
so etwa die Legierung AA 3003. Diese Legierung erfüllt sowohl alle Anforderungen der Verformbarkeit beim
Tiefziehen und Abstrecken, wurde jedoch wegen ihrer bei wirtschaftlichen Materialdicken geringen Festigkeit
wieder fallengelassen.
Die oben beschriebenen, konventionellen Legierungen für Dosendeckel und Dosenkörper weichen in ihren
Zusammensetzungen deutlich voneinander ab, wie aus Tabelle I hervorgeht. Die angeführten Zahlenwerte sind
Gewichtsprozente, wie übrigens in der ganzen vorliegenden Beschreibung. Sofern keine Bereichsangaben vorliegen,
stellen die in Tabelle I angegebenen Gewichtsprozente Maximalwerte dar. Die Bezeichnung AA und die
zugehörigen Zahlenangaben beziehen sich auf das Klassierungssystem der Aluminium Association.
Gegenwärtig werfen große Anstrengungen unternommen, sowohl Energie- und Rohstoffquellen zu erhalten
als auch die besonders die Getränkeindustrie betreffenden Probleme der Verschwendung und des Abfalls zu
beseitigen. Dies soll durch den Aufbau eines totalen Recycling-Programmes in der Aluminiumdosen-Industrie
ermöglicht werden, welches sich zusammensetzt aus
(1) der Sammlung und Rückführung gebrauchter, leerer AJuminium-Getränkedosen, und
(2) der Wiederverwendung des Aluminiums gebrauchter Dosen zur Herstellung neuer Dosen.
Bei der fertiggestellten Dose sind Deckel und Dosenkörper praktisch untrennbar miteinander verbunden, so
daß ein wirtschaftliches Recycling-System die Verwendung der gesamten Dose erforderlich macht. Demzufolge
weicht die Zusammensetzung der Schmelze recyclierter Dosen erheblich von den Zusammensetzungen der
konventionellen Legierungen für Deckel und Dosenkörper ab. Im folgenden werden Legierungen und Bänder
zur Herstellung von Dosenkörpern als Dosenlegierungen bzw. -bänder und Legierungen und Bänder zur Hersteilung
von Deckeln als Deckellegierungen bzw. -bänder bezeichnet. Will man aus der Schmelze recyclierter Dosen
wieder die ursprünglichen Legierungszusammensetzungen erhalten, so müssen erhebliche Mengen an Primärbzw.
Reinaluminium zugesetzt werfen, um eine konventionelle Dosenlegierung zu erhalten; entsprechend noch
größere Mengen an Primäraluminium müssen zur Wiederherstellung einer konventionellen Deckellegierung
zugegeben werfen.
Es wäre demzufolge von Vorteil, für Deckel und Dosenkörper eine Aluminiumlegierung ein und derselben
Zusammensetzung zu verwenden, so daß bei der Wiederetnschmelzung dieser Dosen keine Anpassung der
Legierungszusammensetzung mehr notwendig wäre. Dieser Vorteil wurde von Setzer et al. erkannt und in der
US-PS 37 87 248 beschrieben, in welcher vorgeschlagen wird, sowohl Deckel als auch Dosenkörper aus einer
Legierung vom Typ AA 3004 herzustellen, wobei die für Deckel erforderliche Verformbarkeit durch eine
Wärmebehandlung erreicht wird. Das von Setzer et al. vorgeschlagene Verfahren beinhaltet ein Halten bei hoher
Temperatur nach dem Kaltwalzen. Überdies würden die vom Setzer et al. vorgeschlagenen Legierungszusammensetzungen
eine Zusammensetzung der Schmelze zur Folge haben, die sich deutlich von einer Schmelze aus
konventionellen, zweiteiligen Dosen mit unterschiedlicher Dosen- und Deckellegierung unterscheiden würde.
Silizium | Eisen | Kupfer | Mangan | Magnesium | Chrom | Zink | Titan | Andere | 0,15 | |
Legierung | 0,6 | 0,7 | 0,05-0,2 | 1,0-1,5 | _ | - | 0,10 | - | Einzeln Total | 0,15 |
AA 3003 | 0,30 | 0,70 | 0,25 | 1,0-1,5 | 0,8-1,3 | - | 0,25 | - | 0,05 | 0,15 |
AA 3004 | 0,20 | 0,35 | 0,15 | 0,20-0,50 | 4,0-5,0 | 0,10 | 0,25 | 0,10 | 0,05 | 0,15 |
AA 5182 | 0,20 | 0,35 | 0,15 | 0,15 | 4,0-5,0 | 0,15 | 0,25 | 0,10 | 0,05 | 0,15 |
AA 5082 | 0,45 Si + Fe | 0,10 | 0,10 | 2,2-2,8 | 0,15-0,35 | 0,10 | - | 0,05 | 0,15 | |
AA 5052 | 0,20 | 0,35 | 0,15 | 0,20-0,50 | 3,0-4,0 | 0,10 | 0,25 | 0,10 | 0,05 | |
AA 5042 | 0,05 | |||||||||
45
Die DE-OS 18 17 243 beschreibt die Herstellung von tiefziehfähigen, feinkörnigen Bändern hoher Dehnung
aus mangiinhaltlgen Aluminiumlegierungen. Dies wird insbesondere durch eine Weichglühung des Bandes bei
EnUdicke erreicht, wobei das Band zuvor eine gewisse Zeltspanne auf Temperaturen unterhalb der Rekristallisatlonstemptratur
gehalten wird. Hierzu sind unterschiedliche Legierungen geeignet; beispielsweise solche mit
einem M^gnesiumgehalt von 0,3 bis 5,0%.
Die US^PS 39 45 860 betrifft die Herstellung von Aluminium mit hoher Festigkeit bei hoher Duktilität, wozu
Legierungen mit beispielsweise bis zu 10% Magnesium und/oder bis zu 3% Mangan eingesetzt werden. Zu dem
dort gesteckten Ziel führt ein Verfahren, welches als wesentliches Merkmal eine Sequenz abwechselnd durchgeführter
Kaltverformungs- und Tetlrückglühungsschritte beinhaltet. Eine gute Abstreckbarkeit wird nicht
60
t)5
verlangt. Diese Abstreckbarkelt hat vor allem die Abwesenheit einer Neigung zum Haften des Dosenwerkstoffes
am Abstreckwerkzeug zur Folge, eine Eigenschaft, die unabhängig von Festigkeit und Duktllität zu sehen Ist.
Dte Angaben der US-PS 39 45 860 bezüglich der Chrom-, Zink- und Titangehalte haben lediglich eine Bedeutung
Im Zusammenhang mit dem dort beanspruchten Verfahren angesichts der dort zu lösenden Aufgabe.
Vor dem Hintergrund des erörterten Standes der Technik ist es das Ziel der Erfindung, ein Verfahren der
eingangs genannten Art zur Fertigung von tiefgezogenen und abgestreckten Dosenkörpern sowie Deckeln
gleichermaßen geeigneten Bandes zu schaffen, das die Wiederverwendung gebrauchter Aluminiumdosen und
-dosenteile durch Einschmelzen derselben und Angleichung der Schmelze auf die gewünschte Zusammensetzung
auf wirtschaftliche Welse ermöglicht.
in Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß eine geschmolzene Aluminiumlegierung aus 1,3 bis 2,5% Magnesium
und 0,4 bis 1,096 Mangan, üblichen Verunreinigungen und Aluminium als Rest, wobei der Gesamtgehalt an
Magnesium und Mangan zwischen 2,0 und 3,3% beträgt bei einem Verhältnis von Magnesium zu Mangan
zwischen 1,4:1 und 4,4 : 1, bei einer Temperatur von 700 bis 750° C zu einem Barren vergossen und dieser bei
einer Temperatur von 550 bis 600" C während 4 bis 6 Stunden hochgeglüht wird, danach warm zu einem Band
abgewalzt sowie das warmgewalzte Band mit einer Dickenreduktion von mindestens 40% kalt auf Enddicke
abgewälzt wird. Zudem soll die Starttemperatur zum Warmwalzen zwischen 450 und 510° C liegen.
Nach weiteren Merkmalen der Erfindung erfolgt das Warmwalzen des Barrens In mehreren Stichen zu einer
Platte und anschließend kontinuierlich mit einer Dickenabnahme von 70 bis 96%, wobei das warmgewalzte Band
vor dem Kaltwalzen bei einer Temperatur von 315 bis 400° C während 2 bis 4 h geglüht werden kann.
Auch hat es sich als günstig erwiesen, zur Herstellung eines zur Fertigung von Deckeln geeigneten Bandes
das Kaltwalzen auf Enddicke mit einer Dickenreduktion von 60 bis 95% zu vollziehen.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, zur Herstellung eines zur Fertigung von tiefgezogenen und abgestreckten
Dosenkörpern geeigneten Bandes das Kaltwalzen auf Enddicke derart durchzuführen, daß
a) das warmgewalzte Band in einer ersten Stichserie auf eine Zwischendicke kaltgewalzt wird.
b) das auf Zwischendicke kaltgewalzte Band bei einer Temperatur zwischen 350 und 550° C während 3 bis
90 Sekunden, vorzugsweise 3 bis 30 Sekunden kurzfristig zwischengeglüht wird, und
c) das kurzzeitig geglühte Band auf Enddicke mit einer Dickenreduktion von 40 bis 60% kaltgewalzt wird.
Im Gegensatz zur DE-OS 18 17 243 befaßt sich die Erfindung mit Bändern, welche sich zur Fertigung von
tiefgezogenen und abgestreckten Dosenkörpern sowie Deckeln eignen. Die Forderung nach Abstreckbarkelt
sowie gleichzeitiger Eignung als Dosendeckel kann von denen In der DE-OS 18 17 243 geschilderten Eigenschaften
gar nicht erfüllt werden; insbesondere kann ein nach der Vorerfindung weichgeglühtes Band den Festigkeitsanforderungen
vom Deckelmaterial in keiner Welse gerecht werden.
Die Schmelze des erfindungsgemäßen Verfahrens kann aus mindestens 40% Aluminium-Schrottmetall zusammengesetzt
sein.
Das erfindungsgemäße Verfahren und seine Insbesondere bei der Wiederverwendung von Aluminium-Schrottmetall
erzielbaren Vorteile werden im nachfolgenden näher erläutert und anhand graphischer Darstellungen
veranschaulicht. Es zeigt
4(i Fig. 1 ein Flußdiagramm zur Veranschaulichung des erfindungsgemäßen Verfahrens als Teil eines Recycling-Systems
Flg. 2 eine graphische Darstellung der Kaltverfestigung der beim erfindungsgemäßen Verfahren zu verwendenden
Legierung und zweier Vergleichslegierungen in Abhängigkeit der Kaltverformung Flg. 3 eine graphische Darstellung der Veränderungen der mechanischen Eigenschaften der beim erfindungsgemäßen
Verfahren zu verwendenden Legierung und einer Vergleichslegierung bei thermischer Behandlung.
Die Verfahren des Schmelzens verschiedener Schrottypen, des Anglelchens der Schmelze an eine gewünschte
Zusammensetzung, des Gießens der Schmelze, der Herstellung von Bandmaterial und der Fertigung von Behältern
bilden gemäß Fig. 1 ein geschlossenes Kreislaufsystem, in welchem der durch den Fabrikationsprozeß
erzeugte Schrott recycllert und wiederum als Rohmaterial für den Prozeß bereitgestellt wird. Der In der vorlle-5n
genden Erfindung verwendete Schrott enthält Schrott aus der Fabrikation von Bandmaterial (Bandschrott),
Schrott aus der Fertigung von Dosen (Dosenschrott) und Verbraucherschrott.
Unter Verbraucherschrott werden Produkte aus A'.urnin'.umleglerungen, insbesondere Dosen, verstanden,
welche bedruckt, beschichtet oder anderswie kontaminiert und anschließend verkauft und gebraucht wurden.
Die vorliegende Erfindung ist insbesondere für die Verwendung von Aluminiumdosen-Schrott angepaßt
worden. Bevorzugt werden Dosen In sauberer Form wiedergewonnen, frei von Schmutz, Kunststoffteilen, Glas
und anderen Verunreinigungen. Die Dosenkörper herkömmlicher Dosen sind untrennbar mit den Deckeln
verbunden. Während der Wiedergewinnung von Schrottdosen werden deshalb die ganzen Dosen zerquetscht,
flachgedrückt, zusammengeballt oder sonstwie in eine kompakte Form gebracht. Die Dosen werden dann in
herkömmlichen Mahlwerken, Hammermühlen, gegenläufigen Messern usw. zu vorzugsweise locker anfallenden
Stücken von etwa 2,5 bis 4 cm Durchmesser zerkleinert. Der zerstückelte Aluminium-Schrott wird mittels
magnetischer Trennverfahren von Eisen- und Stahlteilen und mittels Fliehkraftabscheidern von Papier und
anderen leichtgewichtigen Stoffen befreit. Der gereinigte Schrott wird sodann in einen Lackverbrennungsofen
eingeführt. Ein geeigneter Lack verbrennungsofen 1st ein Brennofen, In welchem der Schrott In Anwesenheit von
heißer Luft durch einen rotierenden Tunnel transportiert wird. Eine andere Möglichkeit bietet ein Lackverbrennungsofen,
bei welchem der zerkleinerte Schrott in einem Korb von 15 bis 25 cm Tiefe aus nichtrostendem Stahl
eingebettet ist. Zur Verbrennung organischer Stoffe wie Kunststoffbeschlchtungen von Lebensmittelbehältem
und Getränkedosen sowie gemalter oder aufgedruckter Pigmente wie Tltan(IV)oxid enthaltender Etiketten wird
heiße Luft durch den Korb geblasen.
Die Ofentemperatur wird vorzugsweise so gewählt, daß die Temperatur des Schrotts die Pyrolysetemperatur
der organischen Beschlchtungsmaterlallen erreicht. Die Temperatur muß genügend hoch sein, üblicherweise
etwa 480 bis 540° C, damit alle organischen Beschlchtungsmaterlalien pyrollsieren, der Metallschrott aber nicht
oxidiert wird.
Der in der vorliegenden Erfindung verwendete Schrott umfaßt Alumlnlumleglerungsmaterlal wie Bandschrott,
Dosenschrott und Verbraucherschrott, welcher wie oben beschrieben aufgearbeitet wurde. Ein großer Teil des
Verbraucherschrotts besieht aus Aluminiumdosen, welche üblicherweise 25 Gew.-% Dosendeckel aus der Legierung
AA 5182 und 75 Gew.-% Dosenkörper aus der Legierung AA 3004 enthalten. Die Zusammensetzungen
dieser Legierungen sowie die beim Wiedereinschmelzen dieser Legierungen erhaltene Zusammensetzung sind
weiter unten In Tabelle II beschrieben.
Bandschrott enthält Abfälle vom Gußband sowie von den in einem Walzwerk durchgeführten Zuschneideoperationen
wie etwa dem Besäumen des gewalzten Bandes. Die anfängliche Schmelzezusammensetzung, die von
einem typischen Bandschrott erhalten wird, besteht aus etwa 88% der Legierung AA 3004 und 12% der Legierung
AA 5042.
Der in der vorliegenden Erfindung verwendete Schrott kann auch Schrott enthalten, der bei der Fertigung von is
Behältern und Behälterteilen - wie etwa Dosendeckel und Dosenkörper - anfällt. Dosenschrott wird beispielsweise
bei Ausschuß infolge Zipfelbildung erzeugt. Der in der vorliegenden Erfindung verwendete Schrott kann
auch andere Elemente mit Mischkristallhärte-Effekt enthaltende Aluminiummaterialien enthalten und selbstverständlich
auch Band-, Dosen- und Verbraucherschrott aus der beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten
Legierung.
Der zu recyclierende Schrott wird in einem Ofen, wie er beispielsweise aus der US-PS 9 69 253 bekannt ist, zu
einer Schmelze geformt. Die anfängliche Schmelze ändert natürlich ihre Zusammensetzung entsprechend den
Zusammensetzungen und den Mengen der verschiedenen, in den Ofen eingefüllten Schrottypen. Beim erfindungsgemäßen
Verfahren wird die Schmelze derart angeglichen, daß die Zusammensetzung innerhalb der
folgenden Werte liegt:
Magnesium 1,3 bis 2,5% vorzugsweise 1,6 bis 2,0 %
Mangan 0,4 bis 1,0% vorzugsweise 0,6 bis 0,8 %
Eisen 0,1 bis 0,9% vorzugsweise 0,3 bis 0,7 % M
Silizium 0,1 bis 1,0% vorzugsweise 0,15 bis 0,40%
Kupfer 0,05 bis 0,4% vorzugsweise 0,3 bis 0,4 %
Titan 0 bis 0,2% vorzugsweise 0 bis 0,15%
Die oben aufgeführten Werte stellen die breiten Bereiche sowie die Vorzugsbereiche der Zusammensetzung
der beim erfindungsgemäßen Verfahren zu verwendenden Legierung dar. Die Zusammensetzung der vorliegenden
Legierung kann Innerhalb der angegebenen Bereiche variieren, doch sind die Bereiche selbst kritisch, insbesondere
jene der Hauptlegierungselemente Magnesium und Mangan. Magnesium und Mangan bewirken zusammen
durch ihr Vorliegen in fester Lösung einen Mischkristallhärte-Effekt in der vorliegenden Legierung. Es Ist
deshalb wesentlich, daß sich die Konzentrationen dieser Elemente innerhalb der angegebenen Bereiche bewegt,
daß das Verhältnis von Magnesium zu Mangan einen Wert zwischen 1,4:1 und 4,4:1 aufweist und der
Gesamigehalt an Magnesium und Mangan zwischen 2,0 und 3,3% liegt. Weitere Spurenelemente, welche als
Verunreinigungen Im Recyclingverfahren zu erwarten sind, sind in der vorliegenden Legierungszusammensetzung
bis zu einer gewissen Grenze zulässig, so Chrom bis zu 0,1%, Zink bis zu 0,25% und andere einzeln bis zu
0,05%, zusammen bis zu 0,2%.
Kupfer und Eisen sind in der vorliegenden Zusammensetzung infolge Ihrer unvermeidlichen Anwesenheit Im
Verbraucherschrott vorhanden. Die Anwesenheit von Kupfer in einem Gehalt zwischen 0,05 und 0,4% bringt
eine Verbesserung im Hinblick auf niedrige Zipfelbildung und bewirkt zusätzlich eine Festigkeitserhöhung In
der vorliegenden Legierung.
Um die angegebenen Bereiche bzw. die Vorzugsbereiche der Zusammensetzung der vorliegenden Legierung
zu erreichen, kann es notwendig werden, die Schmelze anzugleichen. Dies kann durch eine Zugabe von Magnesium
oder Mangan geschehen, oder - zur Verdünnung überschüssiger Legierungselemente - durch Zusetzen von
unlegiertem Aluminium zur Schmelze.
Die insgesamt benötigte Energie zur Herstellung von unlegiertem Primäraluminium aus seinem Erz liegt etwa
zwanzigmal höher als die Energiemenge, welche zum Einschmelzen von Aluminium-Schrott erforderlich 1st. Es
können demzufolge beträchtliche Mengen an Energie und Kosten eingespart werden, wenn die zur Herstellung
einer gewünschten Legierung benötigte Menge an Primäraluminium möglichst niedrig gehalten wird. 1st ein
Überschuß an Magnesium vorhanden, so kann der Magnesiumgehalt in der Schmelze auch durch Spülen der
geschmolzenen Legierung mit Chlor reduziert werden, wobei das sich bildende unlösliche Magnesiumchlorid
mit der Schlacke entfernt wird. Wegen des Magnesiumverlustes aus der Schmelze und wegen der Gefährdung
der Umwelt beim Arbeiten mit Chlor Ist dieses Verfahren allerdings nicht unbedingt erwünscht.
Das Angleichen der Schmelze kann auch durch Zusetzen von niedriger legiertem Aluminium erfolgen. In
welchem die Legierungselemente zur Verdünnung überschüssiger Elemente im entsprechenden Verhältnis
vorhanden sind.
Tabellen zeigt die Zusammensetzungen der Legierungen AA3004 und 5182 sowie die stöchiometrische
Schmelzezusammensetzung, welche aus dem Einschmelzen von typischem Verbraucherschrott aus Dosen der
Benannten Legierungen resultiert:
Legierung (typische Zusammensetzung) Primärfaktor (%)
3004 5182 Schmelze 3004 5182 vorliegende
Legierung
Magnesium | 0,9 | 4,5 | 1,5 |
Mangan | 1,0 | 0,25 | 0,8 |
Eisen | 0,45 | 0,25 | 0,4 |
Silizium | 0,2 | 0,12 | 0,2 |
Titan | 0,04 | 0,05 | 0,04 |
Kupfer | 0,18 | 0,08 | 0,1 |
70 39 33
27
18 3
In der Zahl von 1,5% Magnesium In der mit »Schmelze« überschriebenen Kolonne Ist ein Magnesiumverlusi
vom 0,396 infolge der Magnesiumoxidation während des Einschmelzens mitberücksichtigt. Die in der Tabelle mn
•»Primärfaktor« überschriebenen Zahlenwerte stellen diejenige Menge an primärem oder reinem Aluminium dar,
welche zugegeben werden muß, um jedes Element auf die nominelle Zusammensetzung von AA 3004, 5182
oder der vorliegenden Legierung zu senken. Die nominelle Zusammensetzung der vorliegenden Legierung, wie
sie In der Beschreibung und In den Beispielen verwendet wird, Ist die folgende:
Magnesium | 1,8 96 |
Mangan | 0,7 % |
Elsen | 0,45% |
Silizium | 0,25% |
Kupfer | 0,2 % |
Titan | 0,05% |
Da die für die Elemente In den Legierungen AA 3004 und 5182 angegebenen Gehalte außer für Mangan und
Magnesium Maximalwerte darstellen. Ist für jede Legierung der größte angegebene Primärfaktor bestimmend.
So zeigt Tabelle II, daß eine Menge an reinem Aluminium entsprechend 40% des Schmelzegewichtes zugegeben
werden muß, wenn der Gehalt an Magnesium in der Schmelze auf die typischen 0,9% von AA 3004 gesenkt
werden soll. In ähnlicher Weise muß eine Menge an reinem Aluminium entsprechend 70% des Schmelzegewichtes
zugesetzt werden, wenn der Gehalt an Mangan In der Schmelze auf die typischen 0,25% von AA 5182
gesenkt werden soll. Andererseits sind nur 18% reines Aluminium notwendig, um den Mangangehalt In der
Schmelze auf den Nominalwert der Legierung des erftndungsgemäßen Verfahrens zu senken.
Tabelle III zeigt dieselben Verhältnisse in bezug auf Bandschrott mit einem Anteil von 88% AA 3004 und 12·»,
AA 5042.
Tabelle III | (typische 5042 |
Zusammensetzung) Schmelze |
1,21 | Primärfaktor (%) 3004 5042 |
- | vorliegende Legierung |
Legierung 3004 |
0,9 | 3,5 | 0,91 | 26 | 73 | - |
Magnesium | 1,0 | 0,25 | 0,43 | - | 42 | 23 |
Mangan | 0,45 | 0,25 | 0,19 | - | 37 | 5 |
Ehen | 0,2 | 0,12 | 0,04 | - | - | - |
Silizium | 0,04 | 0,05 | 0,17 | - | 53 | - |
Titan | 0,18 | 0,08 | _ | _ | ||
Kupfer | ||||||
Nach Tabelle III wären demnach 26% Primäraluminium notwendig, um den Magnesiumgehalt der Schmelze
auf den für AA 3004 typischen Wert von 0,9% zu senken. Ebenso wären 73% Primäraluminium notwendig, um
den Mangangehalt der Schmelze auf den Wert von 0,25% der AA 5042-Zusammensetzung zu bringen. Andererseits
wären nur 23% Primäraluminium notwendig, um den Mangangehalt der Schmelze auf den nominellen
Gehalt der vorliegenden Legierung zu senken.
fts Aus den Tabellen II und III geht hervor, daß bei der Zusammensetzung der vorliegenden Legierung zum
Aufbereiten der Schmelze weniger als 25% unlegiertes Aluminium benötigt würden. Es Ist also eine kleinere
Menge an Primäraluminium als zum Aufbereiten irgendeiner anderen bekannten Behälterlegierungen erforderlich.
Die Tabellen zeigen auch, daß die Art des Schrotts In der Schmelze einen Einfluß auf dls zum Erreichen
einer gewünschten Schmelzezusammensetzung benötigten Menge an Primärmetall hat. Die vorliegende Legierungszusammensetzung
kann - abhängig von der Art des dem Schmelzesystem zugeführten Schrotts - auch durch Verwendung von 100% Schrott erreicht werden. Eine typische Dosenfabrikationsanlage benötigt beispielsweise
83% Dosenband (AA 3004) und 17% Deckelband (AA 5042). Von den bei der Dosenherstellung als Abfall 5
anfallenden und wieder einzuschmelzenden 27,6% Schrott entfallen 24,9% auf Dosen- und 2,7% auf Deckelschrott.
Der Schmelze kann Schrott aus der Dosenfabrikationsanlage und Verbraucherschrott In der Form
zurückgegebener, gebrauchter Dosen zugesetzt werden. Unter der Annahme eines Schmelzverlustes von 596
bezogen auf den Dosenfabrikationsschrott und von 8% bezogen auf die vom Verbraucher zurückgegebenen
Dosen erfordert eine Zurückführung sämtlicher auf einer derartigen Anlage hergestellten Dosen eine Zugabe
von nur 7,2% Primäraluminium zur Schmelze, damit die vorliegende Legierungszusammensetzung erreicht wird.
Diese Menge kann durch die Verwendung anderer Schrottlegierungen In der Schmelze, einschließlich der
Verwendung von Schrott aus der vorliegenden Legierung, weiter gesenkt werden.
Bei der Verwendung bekannter Legierungszusammensetzungen war es bis anhin nicht möglich, die erforderliche
Menge an Primäraluminium, welche zum Erreichen einer brauchbaren Schmelzezusammensetzung aus
Verbraucherschrott notwendig Ist, auf weniger als 40% des Schrottgewlchi.es im Schmelzeofen zu senken. Die
vorliegende Erfindung gestattet die Bildung der vorliegenden Legierungszusammensetzung aus mindestens
40% Schrott über einen weiteren Bereich von Anteilen von Bandschrott, Dosenschrott und Verbraucherschrott.
Die vorliegende Legierung hat zahlreiche Vorteile, die darin begründet sind, daß die Legierungszusammensetzung
von der Schmelze ausgehend, erreicht wird. Ein erster Vorteil ist, wie schon erwähnt, die Tatsache, daß
die vorliegende Legierung leicht aus dem Recycling von gegenwärtig vorhandenem Aluminiumschrott erhalten
werden kann. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß die vorliegende Legierung einen weiten Toleranzbereich
für Silizium. Eisen, Kupfer und andere Elemente aufweist, welche in konventionellen Legierungen als
unerwünschte Verunreinigungen angesehen werden, die aber In Verbraucherschrott unvermeidbar vorhanden
s;nd. So darf beispielsweise eine verhältnismäßig hohe Konzentration an Titan vorhanden sein, was vom Standpunkt
des Recyclings besonders wichtig ist, da ein großer Teil von Verbraucherschrott Titanoxid enthält,
welches während des Schmelzens reduziert wird und sich In der geschmolzenen Legierung löst. Ein weiter Toleranzbereich
für Titan Ist ebenfalls wichtig, weil der Titangehalt in der Schmelze steigt, wenn Schrott in aufeinanderfolgenden
Zyklen erschmolzen wird. Die zu erwartende Konzentration im Bereich zwischen 0,15 und 0,2096
darf auch In der vorliegenden Legierung vorhanden sein. OT
Als weiteres Beispiel kann die Legierung einen verhältnismäßig hohen Anteil an Silizium aus im Schrott
enthaltenem Sand oder Schmutz aufweisen. Die vorliegende Legierung gestattet diesen Gehalt und hat darüber
hinaus den Vorteil, daß bei Siliziumgehalten über 0,45% und bei den oben aufgeführten Elementbereichen eine
Wärmebehandlung möglich ist. Wärmebehandlung bezieht sich auf das Verfahren, bei welchem eine Legierung
auf eine Temperatur erwärmt wird, die genügend hoch ist, um die !ösiiehen Legierungselemente oder -komponenten
(Mg2Sl) in feste Lösung zu bringen, typischerweise 510 bis 610°C. Die Legierung wird sodann abgeschreckt,
um diese Elemente In übersättigter, fester Lösung zu erhalten. Anschließend wird die Legierung
entweder bei Raumtemperatur oder bei erhöhter Temperatur ausgelagert, wobei während dieser Zeit Ausscheidungen
gebildet werden, welche eine Aushärtung der Legierung bewirten. Die Aushärtung kann bei Temperaturen
erfolgen, wie sie beim Einbrennen von Polymerbeschichtungen von Aluminiumbehältern üblich und weiter
unten beschrieben sind. Dies gestattet die Anwendung von Herstellungsverfahren, welche Bleche von geringerer
Festigkeit hervorbringen als sie sonst für Bleche im walzharten Zustand erforderlich wären.
Nachdem die Legierung im Schmelzeofen auf die gewünschte Zusammensetzung eingestellt ist, wird die
Schmelze behandelt, um gelösten Wasserstoff und nichtmetallische Einschlüsse, welche das Gießen der Legierung
sowie die Qualität des gefertigten Bleches beeinträchtigen würden, zu entfernen. Hierzu wird ein Gasgemisch
aus Chlor und einem inertgas wie Stickstoff oder Argon durch mindestens ein Einleitrohr aus Kohlenstoff
geleitet, welches sich am Boden des Ofens befindet und eine Gasspülung der Schmelze gestattet. Das
Gasgemisch wird in einem Blasenstrom während ungefähr 20 bis 40 min durch die geschmolzene Legierung
geleitet, wobei die sich bildende Schlacke an die Oberfläche der Schmelze schwimmt und von dort mittels
irgendeiner geeigneten Methode abgeschöpft wird. Der niedrige Magnesiumgehalt der beim erfindungsgemäßen
Verfahren zu verwendenden Legierung führt zu weniger Schlacke und einem geringeren Magnesiumabbrand als
die Legierungen AA 5082, 5182 und andere konventionelle Deckellegierungen. Die abgeschöpfte Legierung wird
sodann mittels eines Filterbettes aus feuerfestem Material, wie etwa Aluminiumoxid, von nichtmetallischen
Einschlüssen befreit. Zum wetteren Entgasen der Legierung wird nochmals eine Gasmischung, wie sie oben
beschrieben wurde, im Gegenstrom durch die Schmelze geleitet.
Die geschmolzene Legierung der vorliegenden Zusammensetzung kann sodann mittels bekannter Stranggießverfahren
zu Barren vergossen werden. Beim Gießen in die Kokille beträgt die Temperatur des schmelzflüssigen
Metalls für die vorliegende Legierung 700 bis 750° C.
Die beim erfindungsgemäßen Verfahren zu verwendende Legierung kann in einer vorgegebenen Kokille für
Walzbarren mit einer Geschwindigkeit von mehr als 110 kg/min vergossen werden, während vergleichsweise die
Legierung AA 3004 mit einer maximalen Geschwindigkeit von 110 kg/min vergossen werden kann. Die vorliegende
Legierung kann schneller vergossen werden wegen ihrer kleineren Korngröße, den kleineren Dendritenarmabständen
und den kleineren Primärausscheidungen von (FeMn)Al6- Diese Eigenschaften verursachen auch
weniger Risse während des Gießens, was zu einer Verringerung des von den Stranggußbarren anfallenden
Schrotts führt.
Die gegossenen Barren werden dann zur Entfernung der Unregelmäßigkeiten in der Zusammensetzung der
Walzoberflächsn überfräst. Es hat sich gezeigt, daß Barren aus der vorliegenden Erfindung im Vergleich zu
Barren aus der Legierung AA 3004 weniger stark überfräst werden müssen, was einem kleineren Schrottanfall
entspricht. Barren aus der balm erfindungsgemäßen Verfahren zu verwendenden Legierung müssen auf jeder
Seite etwa 12 mm abgefräst werden, was etwa 25% weniger als bei Barren aus der Legierung AA 3004 bedeutet.
Die überfrästen vValzbarren werden bei einer Temperatur von 550 bis 600° C, vorzugsweise bei 57O°C,
während 4 bis 6 h hochgeglühi. Diese Glühzeit bezieht sich auf die Haltezelt bei einer vorgegebenen Temperatür,
exklusive Aufheiz- und Abkühlzelt, im Vergleich hierzu benötigt ein Barren aus der Legierung AA 3004
eine Hochglühung von 4 bis 6 h bei 565 bis 6100C. Die tiefere Hochglühtemperatur bei der vorliegenden Legierung
ist möglich wegen des kleineren Mangan- und größeren Magnesiumgehaltes im Vergleich zur Legierung
AA 3004.
Die Hochglühtemperatur wird derart gewählt, daß sie unterhalb der Ungleichgewicht-Solidustemperatur der
Die Hochglühtemperatur wird derart gewählt, daß sie unterhalb der Ungleichgewicht-Solidustemperatur der
ίο Legierung liegt, d. h. unterhalb der tiefsten Temperatur, bei der Irgendwelche anwesenden Phasen oder Komponenten
zu schmelzen beginnen. Die atomare Beweglichkeit bei der Hochglühtemperatur gleicht die beim Gießen
auftretenden Seigerunfen aus und vermindert die Korngrenzenkonzentratlon der Legierungselemente. Überdies
treten in Legierungen, welche die Elemente Mangan, Elsen und Silizium enthalten, gewisse Festkörperreaktionen
auf, bei welchen ein Tel! der Phase (FeMn)AU in die α-Phase Al(FeSlMn) Obergeht. Die vorliegende Legie-
'? rung weist eine stärkere «-Transformation bei gegebener Temperatur auf als die Legierung AA 3004, was einen
geringeren Werkzeugverschleiß während des Tiefzieh- und Abstreckvorgangs bei der Dosenherstellung zur Folge
hat. Die vorliegende Legierung wird derart verarbeitet, daß eine α-Umwandlung von mindestens 25% erzielt
wird, üblicherweise 30 bis 5096 oder mehr. α-Umwandlung kann auftreten während der Hochglühung, während
dem nachstehend beschriebenen, bei hohen Temperaturen und mit starken Stichabnahmen erfolgenden Warm-
2« walzen, oder während einer Glühung bei erhöhter Temperatur.
Nach dem Hochglühen wird der Barren auf eine Warmwalzstarttemperatur von 450 bis 510° C abgekühlt und
einem ersten Warmwalzstich unterworfen. Der Barren erfordert nicht unbedingt ein langsames Abkühlen, kann
aber an ruhiger Luft bei Raumtemperatur abgekühlt werden. Die Stalttemperatur zum Warmwalzen, welche
nicht kritisch ist, ist wesentlich tiefer als diejenige, welche bei der Legierung AA 5182 angewendet wird (48ObIs
525° C). Während den ersten Warmwalzstichen wird der Walzbarren einer belsplelswelsen Dicke nach dem
Überfräsen von 47,6 cm zu einer Platte von typischerweise etwa 19 mm gewalzt, d. h. mit einer Dickenreduktion
von etwa 96%. Diese ersten Warmwalzstiche sollten mit einer Dickenabnahme von etwa 40 bis 96% erfolgen und
dienen dazu, die Legierung in ein geeignetes Format zum weiteren Warmwalzen zu bringen. Diese ersten
Warmwalzstiche erfolgen üblicherweise auf einem Reverslerwalzwerk.
Nach diesen ersten Warmwalzstichen wird die Warmwalzplatte unverzüglich auf einem mehrgerüstigen
Warmwalzwerk mit einer Dickenreduktion von 7ObIs 96%, vorzugsweise etwa 85%, warm von 19 mm auf
3,0 mm abgewalzt. Während des Warmwalzens werden Schmiermittel zur Verhinderung des Anklebens der
Warmwalzplatte an den Arbeitswalzen und zur Kühlung der Walzen verwendet. Das warmgewalzte Band,
welches nun auf Kaltwalzdicke 1st, wird später durch geeignetes Kaltwalzen auf Endstärke gewalzt. Die vorllegende
Legierung ist erheblich welcher als die Legierung AA 5182, erfordert weniger Energieaufwand bei der
Warm- und der Kaltverformung und ist weniger anfällig auf Kantenrisse. Das warmgewalzte Band wird bei
einer Endtemperatur von vorzugsweise 300° C aufgehaspelt. Die Endtemperatur kann r.ber auch tiefer liegen, je
nach der Leistungsfähigkeit des verwendeten Warmwalzwerks.
Das aufgehaspelte Band wird sodann vor dem nachfolgenden Kaltwalzen geglüht. Diese Glühung wird vorteilhafterweise
bei 315 bis 4000C, vorzugsweise bei etwa 345° C, während 2 bis 4 h durchgeführt. Bei Warmwalz·
werken, welche eine genügend hohe Endtemperatur zur Vermeidung einer Kaltverfestigung ermöglichen (d. h.
etwa 3i5°C), kann die Glühung des aufgehaspelten Bandes entfallen. Die Glühung ist definiert als Wärmebehandlung
oberhalb der Rekristallisationstemperatur der Legierung und dient dem Abbau bevorzugter Kornorien
tlerungen, welche von der Warmumformung unterhalb der Rekrlstalllsattonstemperatur herrühren.
Die Glühung kann auch als kurzzeitige Zwischenglühung des Bandes in einem Banddurchlaufofen zwischer
den Kaltwalzstichen durchgeführt werden. Hierzu wird das Band während 3 bis 90 s, vorzugsweise 3 bis 30 s, bc
einer Temperatur zwischen 350 und 500° C geglüht. Diese kurzzeitige Zwischenglühung führt zu einem verbes
serten Zipfelbildungsverhalten und zu besseren Dehnungswerten bei dem zur Fertigung von Dosenkörperr
verwendeten Band.
.'■·< Nach dem Warmwalzen und den erforderlichen Glühungen wird das Band durch Kaltwalzen auf Enddickf
kaltverfestigt.
Unter Kaltverfestigung wird die Festigkeitserhöhung einer Legierung in Abhängigkeit vom Betrag de
Kaltumformung verstanden, welche auf das Metall ausgeübt wird. Im Vergleich zu konventionellem Dosendek
kelmaterlal zeigt die vorliegende Legierung eine niedrigere Kaltverfestigungsrate, wie aus Flg. 2 hervorgeht
Dies bedeutet, daß zum Erreichen der Enddicke weniger Stiche notwendig sind bzw. die gleiche Anzahl voi
Stichen bei höherer Geschwindigkeit oder größerer Bandbreite erfolgen können. Ebenso führt die vorliegendi
Legierung Im Vergleich zu konventionellen Deckellegierungen zu weniger Unebenheiten und zu wenige
Kantenrissen. Überdies Ist die Kaltverfestigungsrate der vorliegenden Legierung durchaus vergleichbar ml
derjenigen der konventionellen DosenkOrperleglerung AA 3004, was zeigt, daß eine genügende Festigkeit fü
<jo Dosenband ohne übermäßige Kaltverformung erreicht werden kann.
Das folgende Stichprogramm für das Kaltwalzen hat sich bei der Herstellung von Dosenband für tiefgezogen
und abgestreckte Dosenkörper als vorteilhaft erwiesen:
Das aufgehaspelte Band wird nach erfolgter Glühung und anschließender Abkühlung auf weniger als 200° C
üblicherweise auf Raumtemperatur, von 3,0 mm auf 0,34 mm - d. h. um 89% - kaltgewalzt, vorzugsweise i
f>5 einem Durchlauf durch mindestens ein mehrgerüstlges Tandem-Walzwerk. Eine andere Möglichkeit besteh
darin, das Band In mehreren Stichen mit der Stichfolge 3,0 mm -» 1,30 mm -» 0,66 mm ->
0,34 mm auf einer eingerüstigem Walzwerk kalt abzuwälzen. Eine Glühung zwischen Kaltwalzstichen wird als Zwlschenglühun
bezeichnet und wird, falls erforderlich, wie oben beschrieben ausgeführt. Eine Zwischenglühung kann sich al
notwendig erweisen, wenn zwischen zwei Stichen Risse auftreten oder auch um die Kaltwalzeigenschaften des
ferllggewalzten Bandes zu verändern. Wird ein eingerüstiges Walzwerk verwendet, so v.ird die Zwischenglühung
vorzugsweise vor der letzten Stichabnahme durchgeführt. Bei Durchführung einer Zwischenglühung beträgt die
letzte Stichabnahme vorzugsweise 4ObIs 60%. Eine derartige Zwischenglühung vor dem letzten Kaltwalzstich
wirkt sich vorteilhaft auf die Abnahme der Zipfelbildung während dem Tiefziehen und Abstrecken aus. Um die
erforderliche Kaltverformung entsprechend der In Flg. 2 dargestellten Kaltverfestigungsrate zu erreichen, kann
auch eine Kombination von ein- und mehrgerüstlgen Walzwerken verwendet werden.
Durch Besäumen und Schneiden auf die gewünschte Breite wird das Band fertlgbearbellet. Das derart gefertigte
Blech hat eine 0,2%-Streckgrenze von 25ObIs 310MPa, vorzugsweise 270bis 290MPa, eine Zugfestigkeit
von 260 bis 320MPa, vorzugsweise 27ObIs 30OMPa, und eine Bruchdehnung (ASTM) von 1 bis 8%, Vorzugsweise
2 bis 3%.
Das folgende Stichprogramm für das Kaltwalzen hat sich bei der Herstellung von Deckelband mit einer zur
Herstellung von Dosendeckeln genügenden Festigkeit und Flexibilität als vorteilhaft erwiesen:
Warmwalzband von 3,0 mm Dicke wird in einem Durchlauf durch ein mehrgerüstiges Tandem-Walzwerk mit
einer Reduktion von 9196 auf 0,26 mm kaltgewalzt. DJe Reduktion sollte zwischen 60 und 95% liegen. Eine is
andere Möglichkeit besteht darin, das Band in 4 Stichen mit der Stichfolge 3,0 mm — 1,30 mm - 0,66 mm —
0,34 mm — 0,26 mm auf einem eingerüstigen Walzwerk kalt abzuwälzen. Eine Zwischenglühung ist nicht
notwendig. Durch Besäumen und Schneiden auf die gewünschte Breite wird das Blech fertigbearbeitet. Das
Stlchprogramm des Kaltwalzens für Deckelband führt zu folgenden mechanischen Eigenschaften Im gewalzten
Zustand: 0,2%-Streckgrenze von 310 bis 370MPa, vorzugsweise 320 bis 360MPa; Zugfestigkeit von 32ObIs
380 MPa, vorzugsweise 340 bis 350 MPa; und Bruchdehnung (ASTM) von 1 bis 5%, vorzugsweise 1 bis 3%.
Die oben beschriebenen Verfahrensschritte für Dosen- und Deckelband sind für die Herstellung von entsprechend
kaltverfestigtem Blech ausgelegt, und zwar auf der Überlegung basierend, daß Dosenband eine minimale
0,2%-Streckgrenze von 240 MPa und Deckelband Im walzharten Zustand eine minimale 0,2%-Streckgrenze von
300 MPa aufweisen sollte.
Die beschriebenen Verfahrensschritte können selbstverständlich abgeändert werden, um andere Zustände zu
erhalten, wie z. B. weichgeglüht, kaltverfestigt und teilweise geglüht, kaltverfestigt und stabilisiert, lösungsgeglüht,
ausgelagert und entfestigt. Wird die vorliegende Legierung in derartigen Zuständen hergestellt, so kann
sie auch zur Herstellung von Verschlüssen und Behältern wie Sardinenbüchsen, Fleischkonservendosen, Behälter
für Fertiggerichte, Ölbüchsen, Filmdosen sowie anderen Behältern und Verschlüssen sowohl für eßbare wie
auch für nicht-eßbare Füllgüter verwendet werden. Diese Behälter können natürlich auch durch andere als die
weiter unten beschriebenen Verfahren hergestellt werden, wie etwa durch Tiefziehen In einem oder mehreren
Schritten oder durch Hohlprägen.
Das nach den oben beschriebenen Verfahren hergestellte Dosenband wird zu einteiligen, tiefgezogenen Dosenkörpern
geformt. Dazu werden aus dem Blech Ronden geschnitten, welche über einen Stempel durch eine
Matrize gezogen und so zu Näpfchen geformt werden. Der Rand eines derart geformten Näpfchens liegt
vorzugsweise In einer kreisförmigen Ebene. Der Betrag, um welchen der Rand von dieser Ebene abweicht, wird
als Zipfelbildung bezeichnet. Die vorliegende Legierung führt bei einem ersten Tiefzug von 32 bis 40% zu einer
bis zu 50% geringeren Zipfelbildung In 45° zur Walzrichtung als AA 3004-Dosenband. Mit der vorliegenden
Legierung können mit Leichtigkeit Werte für die Zipfelbildung von 2% und weniger erreicht werden. Die
prozentuale Angabe für das Tiefziehen wird derart berechnet, daß man vom Durchmesser der Ronde den
Durchmesser des Napfes subtrahiert und durch den Durchmesser der Ronde dividiert. Die tiefgezogenen Näpfe
werden dann weitergezogen und abgestreckt In einem Tiefzieh- und Abstreckverfahren, wo der Napf durch eine
Reihe von Ziehringen mit kreisrunden Bohrungen abnehmender Radien gedrückt wird. Die Ziehringe haben
einen Abstreckeffekt zur Folge, durch welchen die Seltenwand der Dose durch Verringerung der Wanddicke
verlängert wird. Auf diese Welse können Dosenkörper hergestellt werden, deren Seitenwand dünner Ist als der
Hoden. Wenn das zu verformende Metall zu welch Ist, kann es an den Arbeltsflächen der Abstreck-Ziehringe
haften bleiben und so den Tiefzieh- und Abstreckvorgang stören, was zu Materlalfehlern und zu Unterbrechungen
des Fabrikationsprozesses führt. Die vorliegende Legierung zeigt diesen Effekt in kleinerem Maße als
konventionelle Dosenbandlegierungen und führt demzufolge auch zu einem geringen Werkzeugverschleiß.
Bei der Herstellung von Dosendeckeln wird das Deckelband ausgeebnet, gereinigt, mit einer Konversionsschicht
versehen und - sofern erwünscht - grundiert. Anschließend wird das Deckelband in der weiter unten
beschriebenen Welse beschichtet. Das beschichtete Deckelband wird sodann einer Presse zugeführt, wo die
Deckel als tiefgezogene und mit einem Flansch versehene Schalen vorgeformt werden. Die Schale wird dann zur
Bildung eines leicht zu öffnenden Deckels einer Konversionspresse zugeführt, wo der Deckel geritzt und eine
Integralniete geformt wird. Ein Aufreißring kann in einer entsprechenden Presse In einem getrennten Arbeitsgang
hergestellt und zur Vernietung mit dem Deckel der Konversionspresse zugeführt werden. Der Aufreißring
kann aber auch in der Konversionspresse aus einem separaten Band hergestellt und die Aufreißringe und die
Deckel in derselben Konversionspresse geformt und verbunden werden. Aufreißringe werden häufig aus einer
anderen Legierung hergestellt als die Dosendeckel. Das Umformvermögen der vorliegenden Legierung gestattet
jedoch auch die Herstellung von Aufreißringen. Eine weitere Beschreibung der Herstellung von Dosen, Deckeln
und Aufreißringen findet man In der US-PS 37 87 248 sowie In der US-PS 38 88 199. ,(ι
Üblicherwelse werden sowohl das Deckelband wie auch die tiefgezogenen und abgestreckten Dosenkörper mit |
einer Polymerschicht überzogen, um einen direkten Kontakt zwischen dem Behälter und dem Füllgut zu |j-
vermelden. Ein typischer Überzug besteht aus einem Epoxy- bzw. Vlnylpolymer, welches als Pulveremulsion 65 ·
oder mittels eines Lösungsmittels aufgebracht und anschließend zu einer widerstandsfähigen Schutzschicht j,;
eingebrannt wird. Der Überzug wird bei erhöhter Temperatur - üblicherweise während etwa 5 bis 20 s bei 175 bis ^
220° C - eingebrannt. ifi
Bei dieser Wärmebehandlung tritt bei den meisten Aluminiumlegierungen eine Erweichung ein. In F i g. 3
sind die mechanischen Werte der vorliegenden Legierung und der Legierung AA 5082 mit einem Kaltverformungsgrad von 85% nach einer Erweichungszeit von 4 min dargestellt. Die Kurven sind für alle geprüften
Erweichungszeiten ähnlich. Die Zugfestigkeit der vorliegenden Legierung fällt bei einer Temperatur von 190° C
von 340 MPa auf 330 MPa, während die Zugfestigkeit von beschichtetem AA 5082-Deckelband von 400 MPa auf
370 MPa fällt. Für die 0,2%-Streckgrenzen bedeutet die Wärmebehandlung bei der vorliegenden Legierung einen
Abfall zwischen 29 und 33 MPa, bei der Legierung AA 5082 zwischen 30 und 35 MPa. In einem anderen Test
wurde für die Legierung 5182 und für die vorliegende Legierung der Festigkeitsabfall nach einer Wärmebehandlung von 8 min bei 1900C bestimmt. Die 0,2%-Streckgrenze zeigte einen Abfall von 340 auf 305MPa für die
in vorliegende Legierung und einen Abfall von 360 auf 290 MPa für die Legierung AA 5182.
Diese Zahlenwerte zeigen, daß die für Aluminiumbehälter üblichen Einbrenntemperaturen und Einbrennzelten konventionelles Deckelband In einem größeren Ausmaß schwächen als Deckelband aus der vorliegenden
Legierung. Demzufolge kann die vorliegende Legierung auf eine kleinere Festigkeit gewalzt werden als andere
Legierungen und trotzdem im Endprodukt genügend Festigkeit aufweisen. Die Dehnungskurven weisen darauf-
hin, daß die Dehnung der vorliegenden Legierung im Vergleich zur Legierung AA 5082 bei gegebenem
Einbrennprozeß stärker zunimmt und somit die vorliegende Legierung gegenüber anderen Legierungen bei gegebenem Einbrennprozeß auch eine stärkere Zunahme der Umformbarkeit aufweist.
Das erfindungsgemäße Veriahren bringt bei der herstellung des Bandmaterials sowie bei der Fertigung von
Dosentellen aus diesem Bandmaterial unter anderem die folgenden Vorteile:
(1) kleinerer Energiebedarf bei den Warm- und Kaltwalzoperationen sowie verbessertes Verhalten bei thermischer Behandlung im Vergleich zu konventionellen Deckellegierungen;
(2) verbessertes Handling in einem Walzwerk als Folge einer Anzahl von Fabrikationsschritten, welche für
Dosen- und Deckelband identisch sind;
(4) die nachfolgende Fertigung sämtlicher Teile einer Dose aus Bandmaterial ein und derselben Leglerungszusam mensetzu ng.
Claims (5)
1. Verfahren zum Herstellen eines zur Fertigung von tiefgezogenen und abgestreckten Dosenkörpern sowie
Deckeln geeigneten Bandes aus einer Aluminiumlegierung, dadurch gekennzeichnet, daß eine
geschmolzene Aluminiumlegierung aus 1,3 bis 2,5% Magnesium, 0,4 bis 1,0% Mangan, 0,1 bis 0,9« Elsen, 0,1
bis 196 Silizium, 0,05 bis 0,4% Kupfer, 0 bis 0,256 Titan, üblichen Verunreinigungen und Aluminium als Rest,
wobei der Gesamtgehalt an Magnesium und Mangan zwischen 2,0 und 3,3% betragt bei einem Verhältnis von
Magnesium zu Mangan zwischen 1,4:1 und 4,4:1, bei einer Temperatur von 700 bis 750° C zu einem Barren
vergossen und dieser bei einer Temperatur von 550 bis 600° C während 4 bis 6 Stunden hochgeglüht wird,
danach warm zu einem Band abgewalzt sowie das warmgewalzte Band mit einer Dickenreduktion von
mindestens 40% kalt auf Enddicke abgewalzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Slarttemperatur zum Warmwalzen
zwischen 450 und 510° C Hegt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Warmwalzen des
Barrens in mehreren Stichen zu einer Platte und anschließend kontinuierlich mit einer Dickenabnahme von
70 bis 96% erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, da3 das warmgewalzte Band vor
dem Kaltwalzen bei einer Temperatur von 315 bis 400" C während 2 bis 4 h geglüht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung eines zur
Fertigung von tiefgezogenen und abgestreckten Dosenkörpern geeigneten Bandes das Kaltwalzen auf
Enddicke derart durchgeführt wird, daß
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