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Patrone mit Flintenlaufgeschoß
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Patrone mit Flintenlaufgeschoß.
Die DE-OS 2 615 859 zeigt ein Geschoß dieser Art, bestehend aus einem zylinderförmigen
Bleikopf mit Spitze und einem mit diesem verbindbaren Pfropfen, welcher einstückig
ausgebildet ist und mit dem Bleikopf mittels einer Steck verbindung verbunden ist
und aus Kunststoff besteht. Der etwa kolbenförmig ausgebildete Pfropfen legt sich
dabei mit seiner einen Stirnfläche gegen die der Spitze des Bleikopfes abgekehrte
Stirnfläche an.
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Aufgabe der Erfindung ist es, diese bekannte Patrone mit Flittenlaufgeschoß
hinsichtlich ihrer Ballistik zu verbessern und den beim Abschuß auftretenden Rückstoß
herabzusetzen.
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Diese Aufgabe wird bei einer Patrone mit Flintenlaufgeschoß gemäß
der Erfindung dadurch gelöst, daß der eine Teil des Pfropfens topfförmig ausgebildet
ist und daß der zweite, kolbenförmig ausgebildete Teil des Pfropfens in dem topfförmigen
Teil so angeordnet ist, daß zwischen dem Boden des topfförmigen Teiles und der Stirnfläche
des kolbenförmigen Teiles ein Zwischenraum freibleibt.
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Durch den freibleibenden Zwischenraum erfolgt eine Gast druckdämmung,
durch welche die beim Abschuß auftretenden Gasdruckspitzen abgebaut werden. Die
unmittelbare Folge hiervon ist auch eine Herabsetzung der Rückstoßkraft, was für
den Säge4 u. dgl. vorteilhaft ist. Darüber hinaus bewegt sich beim Abschuß der kolbenförmige
Teil des Pfropfens in diesen freien Zwischenraum hinein, so daß der Schwerpunkt
des Geschosses nac vorne verlagert wird. Hierdurch werden das Fallprinzip und damit
der sogenannte "Federballeffekt" verstärkt. Versuche haben eindeutig bestätigt,
daß durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen alle diese Vorteile tatsächlich auch verwirklicht
werden.
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Durch die zweiteilige Ausbildung des Pfropfens entfallen auch die
hinter dem Flintenlaufgeschoß üblichen Zwische -mittel in Form von losen Kunststoffscheiben
u. dgl.
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Nach einem zweckmäßigen Merkmal sind in dem kolbenförmigen Teil in
den Zwischenraum einmündende Sackbohrungen vorgesehen. Hierdurch wird die Elastizität
des kolbenförmigen Teiles des Pfropfens in radialer Richtung gesteigert.
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Vorteilhaft ist am Innenumfang des kolbenförmigen Teiles des Pfropfens
zumindest e i n e nach innen weisende Ring wulst vorgesehen, welche in eine Ringnut
in der Mantelfläche des kolbenförmigen Teiles des Pfropfens formschlüssig eingreift.
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Hierdurch ist eine einwandfreie Abdichtung zwischen der Gasdruckseite
einerseits und dem Zwischenraum zwischen den beiden Teilen des Pfropfens andererseits
gewährleistet; darüber hinauf reicht der Gasdruck aus, um eine Bewegung des kolbenförmigen
Teiles
des Pfropfens nach vorne in Richtung des Bleikopfes zuzulassen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist konzentrisch zu dem Zapfen
ein Keilring angeordnet, welcher in eine keilringnutförmige Aussparung im Bleikopf
formschlüssig eingreift. Hierdurch ist eine einwandfreie Zentrierung und auch Befestigung
des topfförmigen Teiles des Pfropfens auf dem Bleikopf gewährleistet, da die in
Reibungsschluß miteinander stehenden Flächen relativ groß sind.
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Vorteilhaft bestehen die beiden Teile des Pfropfens aus Kunststoff.
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Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Patrone ist nachstehend
anhand der Zeichnung noch etwas näher veranschaulicht. In dieser zeigen in rein
schematischer Weise: Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch die Patrone gemäß der
Erfindung, Fig. 2 einen senkrechten Schnitt durch das Flintenlaufgeschoß der Patrone
gemäß der Erfindung, Fig. 3 einen senkrechten Schnitt durch den kolbenförmigen Teil
des Pfropfens des Flintenlaufgeschosses der Patrone gemäß der Erfindung, Fig. 4
eine Draufsicht auf die Anordnung nach Fig. 3.
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Die Fig. 1 der Zeichnung zeigt einen senkrechten Schnitt durch die
erfindungsgemäße Patrone, welche aus einer Hülse 1 mit einer Verengung oder Einschnürung
2 am vorderen Ende besteht. Im unteren Teil der Hülse 1 ist ein Boden 3 mit der
Zündkapsel 4 vorgesehen.
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Der untere Teil der Hülse 1 nimmt die Pulverladung5 auf, oberhalb
welcher das Flintenlaufgeschoß angeordnet ist. Einzelheiten des Flintenlaufgeschosses
zeigt insbesondere die Fig. 2 der Zeichnung. Das Flintenlaufgeschoß besteht aus
einem zylindrischen Bleikopf 6 mit Spitze 7. Im Inneren des zylindrischen Bleikopfes
6 ist ein hülsenförmiger Ansatz 8 vorgesehen, welche Teil einer Steckverbindung
ist, die im folgenden noch näher erläutert wird. An dem zylinderförmigen Bleikopf
6 sind schräge Rippen 6a vorgesehen, welche von der Hülse 1 umgeben werden.
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Dem Bleikopf 6 ist ein Pfropfen zugeordnet, welcher aus dem topfförmigen
Teil 9 und dem kolbenförmigen Teil 10 besteht.
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Wie insbesondere die Fig. 1 der Zeichnung zeigt, ist der kolben förmige
Teil 10 des Pfropfens in dem topfförmigen Teil 9 so angeordnet, daß zwischen dem
Boden 9a des topfförmigen Teiles 9 und der Stirnfläche 10a des kolbenförmigen Teiles
10 ein Zwischenraum 11 freibleibt. Die Fixierung des kolbenförmigen Teile 10 in
dieser Stellung erfolgt bei der dargestellten Ausführungs form mittels einer Ringwulst
9b, welche an der zylinderförmigen Innenwand des topfförmigen Teiles 9 angeordnet
ist und in radial er Richtung nach innen weist. Diese Ringwulst 9b greift in eine
Ringnut 10b in der Mantelfläche des kolbenförmigen Teiles 10 des Pfropfens formschlüssig
ein. Es ist klar, daß auch mehr als eine einzige Ringwulst bzw. Ringnut vorgesehen
werden kann.
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Wird die Pulverladung 5 zur Entzündung gebracht, so bewegt sich zunächst
der kolbenförmige Teil 10 unter Auffüllung des Zwischenraumes 11 solange nach vorne,
bis die Stirnfläche 10a gegen den Boden 9a des topfförmigen Teiles 9 anschlägt.
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Durch diese Verschiebung des kolbenförmigen Teiles 10 in Richtung
des Bodens 9a des topfförmigen Teiles 9 des Pfropfens verlagert sich der Schwerpunkt
nach vorne, was aus ballistischen Gründen außerordentlich günstig ist. Darüber hinaus
erfolgt während dieser Bewegung eine Gasdruckdämmung, die zum Abbau der Gasdruckspitzen
führt. Hierdurch wird die Rückstoßkraft entsprechend herabgesetzt.
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Da die beiden Teile 9 und 10 aus einem elastisch nachgiebigen Werkstoff,
z. B. aus Kunststoff bestehen, stellt die Ringwulst 9b bei Erreichen eines bestimmten
Gasdruckes kein unüberwindliches Hindernis für den kolbenförmigen Teil 10 des Pfropfens
dar.
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An den topfförmigen Teil 9 ist ein Zapfen 9c angeformt, welcher in
einen hülsenförmigen Ansatz 8 formschlüssig eingreift.
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Dieser Zapfen 9c kann sich in Richtung des Bleikopfes 6 verjüngen,
in welchem Falle die Aussparung in dem hülsenförmigen Ansatz 8 entsprechend auszubilden
ist.
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Konzentrisch zu dem Zapfen 9c ist ein Keilring 9d angeordnet, welcher
in eine keilringnutförmige Aussparung 6b im Bleikopf 6 formschlüssig eingreift.
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In dem kolbenförmigen Teil 10 des Pfropfens sind Sackbohrungen 10c
eingearbeitet, welche in den Zwischenraum 11 einmünden.
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Die Vorteile der erfindungsgemäßen Patrone sind die folgenden: Abbau
der Gasdruckspitzen bei Zündung der Zündladung; Herabsetzung des Rückstoßes, außerordentlich
günstige Ballistik und damit hohe Flugweite; gasdichter Abschluß zwischen Pulverladung
einerseits und Bleikopf andererseits.
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- PatentansprUche -
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