DE2924472C2 - Verfahren zum Herstellen eines koextrudierten Gegenstandes - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines koextrudierten GegenstandesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen eines koextrudierten Gegenstandes, bei dem
zur Ausbildung eines Kerns aus zellenförmigem Kunststoff ein schäumbarer Kunststoff und ein Schäummittel
im plastischen Zustand bei einer vorbestimmten Temperatur, und zur Ausbildung einer Außenhaut für
diesen Kern die Bestandteile von wenigstens einem massiven thermoplastischen Kunststoff im plastischen
Zustand gemischt werden und anschließend beide Kunststoffe gleichzeitig extrudiert und in einem
Formwerkzeug ausgeformt werden.
Es sind Kunststoff-Sandwich-Bauelemente bekannt, bei welchen an der Oberseite und Unterseite eines
zellenförmigen Kunststoffkern massive Kunststoff-Außenhaut-Elemente
angeklebt sind. Dieses Herstellungsverfahren ist jedoch teuer, denn es erfordert die
individuelle Herstellung von einzelnen Außenhaut- und Kernelementen, die Anwendung eines relativ teueren
Klebstoffes sowie das Zusammenspannen der verklebten Bauelemente, bis der Klebstoff abgebunden hat.
Außerdem führt die Schwierigkeit, eine hochfeste Verbindung über eine ausgedehnte Fläche unter
Verwendung eines Klebstoffs zu erreichen, zu einem Produkt, dessen Zuverlässigkeit oder Dauerhaftigkeit
zu wünschen übrig lassen kann.
Bei einem anderen bekannten Herstellungsverfahren für Kunststoff-Sandwich-Elemente wird ein neutrales
Gas in einer Polymer-Schmelze verteilt, die Polymer-Schmelze in eine Form eingebracht und während sich
die Form füllt, dehnt sich das Gas innerhalb des Materials aus und es entsteht ein zellenförmiger Kern,
während sich entlang den Wänden der Form eine feste Kunststoff-Außenhaut bildet. Diesem Verfahren haften
die Nachteile an, daß iman die Außenhaut-Dicke nicht genau steuern bzw. beeinflussen und Variationen bei
dem Material zwischen der Außenhaut und dem Kern nicht durchführen kann, und daß man schließlich für die
Fertigung großer Kunststoffteile eine große und dementsprechend teuere Form benötigt.
ίο
55
60 Durch die DE-AS 11 54 264 und die DE-OS 21 18 318
sind auch bereits Verfahren der eingangs bezeichneten Art zum Herstellen koextrudierter Gegenstände bekanntgeworden,
bei welchen der Kern aus zellenförmigen Kunststoff sowie eine Außenhaut für diesen Kern
aus massiven thermoplastischem Kunststoff gleichzeitig
hergestellt und an ihren Grenzflächen miteinander verschmolzen werden. Dabei hat man auch erkannt, daß
die Temperaturen der zu verschmelzenden Schichten bestimmte Werte aufweisen müssen, um eine Blasenbildung
im Grenzflächenbereich zu vermeiden. In der DE-OS 21 18 318 ist dazu ausgeführt, daß d'e Temperaturdifferenz
der Außenschichten gegenüber dem Kern keinesfalls mehr als 10°C betragen soll. Es hat sich
jedoch in der Praxis herausgestellt, daß die so erhaltene Verbindung nicht optimal ist.
Der Erfindung liegi daher die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren der eingangs bezeichneten Art derart fortzuentwickeln, daß die Bindung zwischen dem Kern
und der Außenhaut bei dem fertigen koextrudierten Gegenstand weiter verbessert ist.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die im Kennzeichen des Patentanspruches 1 angegebenen
Verfahrensmerkmale gelöst. Man erreicht durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen ein geringfügiges
Schmelzen der Außenhaut an der Grenzfläche, so daß der zellenförmige Kunststoff des Kerns etwas in die
Außenhaut eindringen kann, wodurch eine innige Verbindung zwischen der Außenhaut und des Kerns
entsteht.
Zur Ausführung des Verfahrens kann ein erster Extruder mit den wesentlichen Bestandteilen für die
Herstellung des zellenförmigen Kunststoffs für den Kern bei einer vorbestimmten Temperatur beschickt
werden. Wenigstens ein zweiter Extruder kann mit den wesentlichen Bestandteilen für die Herstellung des
massiven Kunststoffes für die Außenhaut bei einer Temperatur beschickt werden, die sich von der
vorbestimmten Temperatur unterscheidet und mindestens etwa 140C niedriger als diese ist. Die Charakteristika
des koextrudierten Gegenstandes bzw. Kunststoff-Sandwichelements können mit der Maßgabe gesteuert
bzw. beeinflußt werden, daß man in erwünschter Weise eine hohe Biegefestigkeit, Härte, relativ hohe Biegesteifigkeit,
ein relativ niedriges Gewicht und verhältnismäßig niedrige Herstellungskosten erhält. Durch Erhöhung
und Verringerung der Arbeitsgeschwindigkeit des zweiten Extruders kann die Dicke der Außenhaut
erhöht oder reduziert werden. Der auf diese Weise produzierte Gegenstand kann z. B. vorteilhaft als
Deckelauskleidung verwendet werden. Jegliches Eindringen eines Produkts stagniert hinter der Auskleidung.
Der fertige Gegenstand gewährleistet eine glatte Fläche, die in Berührung mit dem Inhalt des
Gegenstandes steht. Das Konzept der Koextrusion des Kerns bei dem angegebenen Temperaturunterschied
ermöglicht die Einstellung unterschiedlicher Elastizitätswerte. Die Schichten ermöglichen ferner eine besser
ausgestanzte Auskleidung mit einer scharfen Begrenzung und ermöglichen zugleich die Schaffung eines
festeren Produkts. Die bei der Koextrusion den Schaumkern unter verschiedenen Temperaturen einhüllenden
Schichten ermöglichen die Ausbildung einer erwünschten Zellen-Struktur, wobei für den Fall, daß
sich einige Zellen zu viel aufblasen und dann offen sind, die Schichten diese offenen Zellen abdichten, so daß
man eine sehr elastische oder nachgiebige Auskleidung erhält.
Die Erfindung wird anschließend anhand der Zeichnung von Ausführungsbeispielen näher erläuterL
Es zeigt
Fig. 1 eine Längs-Schnittansicht durch einen Teil einer Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens;
F i g. 2 eine Querschnittsansicht, die schematisch den
Aufbau eines koextrudierten Kunststoff-Sandwichelements
veranschaulicht, wobei eine verbleibende dicke Außenhaut mit einer Temperatur von wenigstens etwa
14°C niedriger als jene des Kerns unmittelbar nach der Koextrusion gezeigt ist;
F i g. 3 eine der F i g. 2 ähnliche Ansicht, nachdem der
Kern zusätzlich geschäumt worden ist und
F i g. 4 und 5 den F i g. 2 und 3 ähnliche Ansichten, die jedoch ein koextrudier'.es Kunststofl-Sandwichelement
darstellen, welches eine relativ dünne Außenhaut aufweist, die bei einer Temperatur von wenigstens etwa
14°C niedriger als jene des Kerns koextrudiert worden ist.
In der Zeichnung kennzeichnen gleiche Bezugszahlen ähnliche Teile in allen verschiedenen Ansich'en. Mit der
Bezugszahl 10 ist allgemein eine Vorrichtung bezeichnet, die für die Koextrusion des Kunststolf-Sandwichelemems
eingesetzt werden kam.
Es sind drei Extruder vorgesehen, wobei der Extruder 12 für den Kern horizontal angeordnet ist und seine
Schnecke 14 longitudinal verläuft. Die Extruder 16 und 20 sowie deren Schnecken 18 und 22 sind vertikal
angeordnet gezeigt. Es wird bemerkt, daß, wenngleich dies eine raumsparende und zweckmäßige typische
Anlage darstellt, die Extruder in jede beliebige zweckmäßige Anordnung gebracht werden können,
beispielsweise nebeneinander, winkelförmig angeordnet oder sogar entfernt voneinander. Das zu koextrudierende
Material wird einem Formwerkzeug 24 zugeführt.
In dem abgebildeten Ausführungsbeispiel enthält der erste Extruder 12 eine perforierte Platte 26 und eine
konische Düse 29. durch welche ein zu extrudierendes Kernmalerial Cdem Formwerkzeug 24 zugeführt wird.
In ähnlicher Weije tritt ein durch die Schnecke 18 gefördertes Außenhaut-Material A durch eine perforierte
Platte 30 sowie durch eine konische Düse 32 auf das geschäumte Kernmaterial Cund anschließend durch
das Formwerkzeug 24. Das durch die Schnecke 22 geförderte Außenhaut-Material B tritt durch eine
perforierte Platte 34 und eine konische Düse 36 auf das Kernmaterial Cund anschließend durch das Formwerkzeug
24. Dies erleichtert die Ausbildung der oberen Außenhaut A aus massivem oder vollem Kunststoff und
einer unteren Außenhaut B aus massivem oder vollem Kunststoff auf dem mittleren Kern C aus zellenförmigem
Kunststoff des einstückigen Kunststoff-Sandwich-Körpers 100. Der Extruder 12 wird mit den Bestandteilen
für die Herstellung des zellenförmigen Kunststoffes beschickt, und der zweite Extruder 16 sowie der dritte
Extruder 20 werden jeweils mit den Bestandteilen für die Herstellung massiver oder voller Kunststoffe
beschickt.
Es sind Steuervorrichtungen vorgesehen, um die relativen Drehzahlen der Schnecken 14, 18 und 22 zu
steuern, so daß ausgewählte und ausreichende Mengen der Bestandteile abgegeben werden, um das Kernmaterial
Cund das Außenhaut-Material A und ßauszubilden. Das Verfahren eignet sich für praktisch alle
thermoplastische Materialien. Die Dicke des Materials kann in einem Bereich zwischen 0.254 bis 25,4 oder
50,8 mm liegen. Wenn die Dicke des Außenhaut-Materials A und B in der Größenordnung von 0.0254 bis
0,254 mm liegt, bildet der Rest die Dicke des Kernmaterials C. Das Material für den einstückig
ausgeformten Kunststoff-Sandwich-Körper 100 kann aus Polyäthylen bestehen, welches bei A und B aus
massivem oder vollem Polyäthylen besteht und einen Kern C aus Schaum-Polyäthylen mit geschlossenen
Zeller, bildet. Die Anwendung von Polyäthylen wird nur beispielhaft angedeutet. Es können auch andere
thermoplastische Materialien, die für eine Verarbeitung
ίο durch einen Extrusionsvorgang geeignet sind und sich in
einen geschäumten oder zellenförmigen Zustand bringen lassen, im Rahmen des Verfahrens eingesetzt
werden. Es wird auch bemerkt, daß zwei, drei oder mehr Schichten vorgesehen werden können, um die erwünschte
Dicke und Eigenschaften für den Fall zu erreichen, daß dieses Material als eine Deckel-Auskleidung
benutzt wird.
Wie in den Fig. 2 und 3 gezeigt ist, ist ein Kunststoff-Sandwich-Körper 110 ausgebildet, dessen
Kernmaterial Caus einer Mischung aus geschmolzenem
¥> Polyäthylen und pulverisiertem Zinkstearat hergestellt
ist, welches in Mengen beigegeben ist, wie sie üblicherweise als Stabilisator und Aktivierungsmittel
eingesetzt werden. Ein durch die Firma Uni-Royal unter
dem Warenzeichen ,Celogen A. Z« vertriebenes Pro-
iii dukt wird als Schäummittel verwendet. Es können aber
auch andere übliche Schäummittel alternativ Anwendung finden. Die Extrusions-Temperatur des Kernmaterials
C kann bei optimaler Arbeitsweise von 148,7 bis 204,20C reichen, und in diesem Ausführungsbeispiel ist
Jj die Kernmaterial-Temperatur mit 148,7°C ausgewählt.
Das verwendete Außenhaut-Material A und ßwird mit
einer solchen Geschwindigkeit abgegeben bzw. zugeführt, daß die Stärke 0,254 mm beträgt und relativ dick
ist. Während die Temperatur des Polyäthylens von 93,2
·"> bis 176,5PC reichen kann, beträgt bei diesem Auiführungsbeispiel
die Temperatur der Außenhaut 134,9°C und ihr Schmelzpunkt liegt über 134,9°C, jedoch
unterhalb 148,7°C.
Die Anwendung einer dicken Außenhaut ergibt eine
« akzeptable Zugfestigkeit, während die erhöhte Wärme
des Kerns ein geringfügiges Schmelzen der inneren Flächen der Außenhaut in einem kontrollierbaren
Umfang fördert, wie bei Vin Fig. 3 angedeutet ist. Die
dicke Schicht begünstigt die Gleichförmigkeit bzw.
S" Ebenheit des fertigen Sandwichelements und sie führt
ferner zu einer ausreichenden Zugfestigkeit und Härte.
In den Fig.4 und 5 ist ein Ausführungsbeispiel der
>5 Erfindung gezeigt, bei dem eine dünne Außenhaut mit
einer Dicke von 0,0254 mm bei gleicher Temperatur verwendet wird, wie sie im Beispiel 1 angegeben ist.
Dieses Beispiel bringt einen guten Expansionsfaktor oder Ausdehnungsfaktor in der Größenordnung von
M 400% bei großer Elastizität oder Nachgiebigkeit, eine Shore-Härte von 65 auf einem Durchmesser und eine
ausreichende Zugfestigkeit, um die Funktion einer Deckel-Auskleidung einwandfrei zu erfüllen. Die erhöhte
Wärme des Kerns bewirkt ein geringfügiges Schnalzen der Außenhaut sowie ein inniges Verwachsen
bzw. eine Verkettung der Außenhaut und des Kcrnmaterials bei W.
Es wird bemerkt, daß die Außenhaut·Dicke, je nach
Es wird bemerkt, daß die Außenhaut·Dicke, je nach
Wunsch, dadurch erhöht oder verringert werden kann, daß man die Abgabegeschwindigkeit des Extruders für
das Hautmaterial erhöht oder reduziert, ohne dabei irgendwelche Veränderungen bei der Exirusions-Temperatur
vorzunehmen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zum Herstellen eines koextrudierten Gegenstandes, bei dem zur Ausbildung eines Kerns
aus zellenförmigem Kunststoff ein schäumbarer Kunststoff und ein Schäummittel im plastischen
Zustand bei einer vorbestimmten Temperatur, und zur Ausbildung einer Außenhaut für diesen Kern die
Bestandteile von wenigstens einem massiven thermoplastischen Kunststoff im plastischen Zustand
gemischt werden und anschließend beide Kunststoffe gleichzeitig extrudiert und in einem Formwerkzeug
ausgeformt werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Mischen der Bestandteile des
Kunststoffes für die Außenhaut bei einer Tempera- H tür erfolgt, die um mindestens 14° C niedriger ist als
die vorbestimmte Temperatür der Bestandteile des Xerns, und daß diese vorbestimmte Temperatur
mindestens so hoch eingestellt wird wie der Schmelzpunkt der Außenhaut, um ein Verwachsen
sowie eine innige Verbindung der Außenhaut und des Kerns zu begünstigen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die vorbestimmte Temperatur in einem
Bereich von 148,7 bis 204,20C eingestellt wird.
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