DE2922992C2

DE2922992C2 -

Info

Publication number: DE2922992C2
Application number: DE2922992A
Authority: DE
Inventors: Hamzeh Tilff Be Karami
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1978-06-08
Filing date: 1979-06-02
Publication date: 1990-05-31
Also published as: GB2023069B; DK160074B; DK160074C; GB2023069A; CH637290A5; AU526126B2; IT1116581B; GR70351B; FR2427798B1; IE48512B1; IT7949336A0; DE2922992A1; PT69744A; NL7904540A; BR7903572A; FR2427798A1; CA1149101A; ZA792757B; JPS54163136A; ES251519U

Description

Die Erfindung betrifft einen Wegwerf-Hygieneartikel gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Aus der DE-OS 27 21 816 ist eine Wegwerfvorlage bekannt, bei der die am Körper anzulegende oberste Schicht aus hydrophoben, thermoplastischen Fasern oder geblasenen Mikrofasern, wie z. B. einer Mischung aus Polyester- und Baumwollfasern bzw. mikro geblasenem Polypropylen besteht. Das poröse Oberflächenmaterial läßt dabei Flüssigkeit zur Absorptionsschicht durchtreten. Durch Zusetzen eines nichtionogenen Oberflächenbehandlungsmittels zum hydrophoben Binder wird dessen hydrophobe Wirkung insgesamt verringert, so daß das Rücknässungsvermögen insgesamt beeinflußt wird.

Aus der DE-OS 25 36 925 ist eine Wegwerfwindel bekannt, bei der eine Verbesserung des Flüssigkeitsdurchgangs durch die Ober flächenschicht durch Einsatz von Netzmitteln, anionischen Tensiden bzw. nichtionischen Substanzen als Oberflächenbehand lungsmittel erreicht wird. Auch hier wird die gesamte Ober flächenschicht zur Beeinflussung des Flüssigkeitsdurchgangs behandelt.

Schließlich ist aus der US-PS 40 77 410 eine saugfähige Vorlage für sanitäre oder medizinische Zwecke bekannt, bei der ebenfalls auf die gesamte Oberflächenschicht ein Benetzungsmittel auf gebracht ist. Außerdem kann ein hydrophober Binder in bestimmten Bereichen aufgebracht sein, ohne sich über die gesamte Oberfläche erstrecken zu müssen.

Aufgabe der Erfindung ist es, einen Wegwerf-Hygieneartikel zu schaffen, bei dem ein brauchbarer Kompromiß zwischen dem Eindringen und dem Zurückhalten der Körperflüssigkeit erzielt wird.

Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale des Patentanspruchs 1.

Bei der Erfindung wird also ein nichtionogenes Benetzungsmittel selektiv auf bestimmte Teilbereiche der Oberfläche aufgetragen, wobei eine Binderkomponente nicht vorhanden ist.

Vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die Erfindung wird im folgenden anhand von Figuren näher erläutert.

Fig. 1 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Ausfüh rungsbeispiels.

Fig. 2 stellt einen vertikalen Schnitt entlang der Linie II- II durch Fig. 1 dar.

Fig. 3 ist ein schematischer Längsschnitt durch das Ausfüh rungsbeispiel.

Fig. 4a zeigt eine Teil-Draufsicht auf eine Wegwerf- Windel, bei der das Oberflächenbehandlungsmittel zeilenförmig auf die Oberflächenfolie aufgedruckt ist.

Fig. 4b zeigt eine Teil-Draufsicht auf eine Windel, bei der das Oberflächenbehandlungsmittel in be stimmten unterteilten Bezirken auf die Oberfläche aufgedruckt ist.

Fig. 5 zeigt die Draufsicht auf eine Ausfüh rungsform der Erfindung, bei der der Mittelteil der Oberflächenfolie in bestimmten abgegrenzten Bezirken mit dem Oberflächenbehandlungsmittel zeilenförmig bedruckt ist.

Als Beispiel für ein erfindungsgemäße Ausführungsform eines Wegwerf-Hygieneartikels ist in Fig. 1 eine Windel 10 mit einer Grundfolie 12 aus wasserundurchlässigem Kunststoff material (das geprägt oder matt gepreßt sein kann) darge stellt, auf der ein Polster 14 aus einem saugfähigen Kern ange bracht ist, das aus ein oder mehreren Watteschichten besteht. Die Oberflächenfolie 16 besteht aus hydrophobem Vliesstoff, z. B. aus Polypropylen-, Polyamid- oder Polyesterfasern. Die einzelnen Bestandteile der Windel 10 sind in konventioneller Weise zusammengesetzt. Es kann eine konventionelle Oberflächen folie eingesetzt werden; sie kann spinnverbunden, trocken oder naß gelegt und chemisch oder thermisch gebunden sein.

Erfindungsgemäß kann die Oberflächenfolie wie bei 18 mit 0,1 bis 0,6 Gew.-% eines Oberflächenbehandlungsmittels, mit dem die hydrophoben Eigenschaften des Materials auf der Oberfläche geändert werden können, behandelt sein. Das Oberflächenbehandlungsmittel ist vorzugsweise nichtiono gen und besteht besonders bevorzugt aus einem Ethoxylat aus

1. einem Alkohol mit 12 bis 20 C-Atomen (z. B. 5 bis 20 Mole des Ethylenoxids) und
2. einem C₆- bis C₁₀-Alkylphenol (z. B. 5 bis 30 Mole des Ethylenoxids).

Ein bevorzugtes nichtionisches Produkt ist "Triton X-100" (ein Kondensat von 10 Ethylenoxideinheiten mit Octylphenol). Das Oberflächenbehandlungsmittel kann, wie in Fig. 3 ge zeigt, so auf die Oberflächenfolie 16 gesprüht oder auf die Oberfläche gedruckt werden, wie bei 20 gezeigt, daß nur die Mittelfläche der Oberflächenfolie 16 imprägniert wird. Auch ein konventionelles Tauchlackieren oder ein Walzenbe schichten kann angewendet werden.

Wie in Fig. 4a gezeigt, kann das Oberflächenbehandlungsmittel zeilenförmig, wie bei 22, aufgedruckt werden. Wahlweise kann das Oberflächenbehandlungsmittel aber auch, wie in Fig. 4b bei 24 gezeigt, in Form von Flecken oder Punkten in bestimm ten Bezirken mit unterteilten Zwischenräumen aufgedruckt werden.

In einer in Fig. 5 dargestellten bevorzugten Ausführungs form ist das Oberflächenbehandlungsmittel bei 26 zeilen förmig in abgeteilten Intervallen auf jeder Zeile aufge druckt, wobei die aufgedruckten Bezirke in jeder Zeile gegenüber denjenigen der benachbarten Zeilen auf Lücke, d. h. gestaffelt angeordnet sind. Die Imprägnierung kann, wie gezeigt, auf den Mittelteil der Oberflächenfolie be grenzt sein. Falls gewünscht, kann aber auch die gesamte Oberfläche voll behandelt werden.

Eine weitere Ausführungsform besteht darin, daß die zeilenförmige Imprägnierung so erfolgt, daß die Zeilen 22 nicht parallel zu den Seiten der Windel, wie in Fig. 4a gezeigt, sondern diagonal zu diesen Seiten, z. B. mit einem Winkel von 30 bis 60° zum Windelrand, angeordnet sind. In einer weiteren Ausführungsform sind die Zeilen in Fig. 4a um 90° gedreht.

Beim Gebrauch wird die Flüssigkeitspenetration an denjeni gen Stellen des hydrophoben Vliesstoffes gesteigert, die mit dem Oberflächenbehandlungsmittel behandelt sind. Dabei tritt nur eine geringe Änderung des gewünschten Verhaltens des Rücknässens und der Flüssigkeitsretention ein. Bei der bevorzugten Oberflächenbehandlung durchdringt das Oberflächen behandlungsmittel die Folie nicht vollständig, sondern dient nur dazu, die Flüssigkeit anfänglich so zu leiten, daß sie den hydrophoben Vliesstoff durchdringt, wobei letzterer im weiteren Verlauf das Rücknässen einschränkt.

Die in den erfindungsgemäßen Wegwerf-Hygieneartikeln vor handenen Oberflächenfolien weisen einen Durchdringungsfaktor von wenigstens 80 und einen Rücknäs sungsfaktor von nicht mehr als 10 auf. Diese Faktoren geben den Prozentsatz der Flüssigkeit an, die innerhalb der Testzeit durch die Folie hindurchgeht bzw. den Prozentsatz an Flüssigkeit, der dem "Rücknässen" in diesem Test unterliegt. Bei der Durchführung des Tests werden 30 cm³ Flüssigkeit eingesetzt. Wenn die gesamte Flüssigkeit innerhalb der Testzeit durch die Folie hindurchgeht, ist der Durchdringungsfaktor 100. Wenn die Hälfte der Flüssigkeit zurückbleibt und abgewälzt wird, ist der Durchdringungsfaktor 50. Treten durch Rücknässen von den eingesetzten 30 cm³ Flüssigkeit 15 cm³ auf der Eingangsseite aus, dann beträgt der Rücknässungsfaktor 50. Je höher der Durchdringungsfaktor und je niedriger der Rücknässungfaktor ist, um so vorteil hafter und wünschenswerter ist das betreffende Produkt.

Claims

1. Wegwerf-Hygieneartikel, insbesondere Windeln, Monatsbinde oder Einlage, mit einer luftdurchlässigen, hydrophoben Oberflächenschicht, die aus einer Oberflächenfolie aus hydrophobem Material besteht, die eine größere Menge hydrophober Vliesstoffasern und 0,1 bis 0,6 Gew.-% eines Oberflächenbehandlungsmittels enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenfolie (16) einen maximalen Rücknässungs faktor von 10 und einen Durchdringungsfaktor von wenigstens etwa 80 aufweist, und daß das Oberflächenbehandlungsmittel (20) nichtionischer Natur und auf unterteilten Bezirken der Oberflächenfolie aufgebracht ist.

2. Wegwerf-Hygieneartikel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, daß das Oberflächenbehandlungsmittel nur auf der Mittelfläche der Oberflächenfolie (16) aufgebracht ist.

3. Wegwerf-Hygieneartikel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, daß das Oberflächenbehandlungsmittel zeilenförmig (22) auf die Oberflächenfolie (16) aufgedruckt ist.

4. Wegwerf-Hygieneartikel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Oberflächenbehandlungsmittel punktförmig (24; 26) auf die Oberflächenfolie (16) auf gedruckt ist.