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Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen und Wiedergewinnen von
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aus Flaschenreinigungsmaschinen abgelassenen Arbeitsflüssigkeitt In
abwasserintensiven Industriebetrieben, wie dies die Getränkeabfüllbetriebe sind,
führen die Probleme der Abwasserreinigung zu beträchtlichen Schwierigkeiten und
Kosten. Hinzu kommt die Tatsache, daß viele dieser Abwässer wertvolle Bestandteile
mit sich führen, die nutzlos verlorengehen und zugleich zur Erhöhung der Schmutzfrachtmenge
führen. So enthält die aus Flaschenreinigungsmaschinen abgelassene Waschlauge große
Mengen an wertvollen Waschchemikalien, insbesondere Ätznatron und Phosphat. Darüberhinaus
führen derartige alkalische Abwässer zu beträchtlichen Schwierigkeiten in der biologischen
Reinigungsstufe der üblichen Kläranlagen; sie müssen deshalb vor Ablassen im Betrieb
neutralisiert werden. Dies wiederum bringt hohe Investitions- und Betriebskosten
für eine Neutralisationsanlage mit sich. Man hat bereits versucht, die Verwertbarkeit
der Waschlauge durch Sedimentation zu erhöhen, jedoch hatte dieses Verfahren neben
hohen Investitionskosten und großem Platzbedarf insbesondere den Nachteil, daß damit
die in der Waschlauge gelösten Schadstoffe, wie Zellulose, Nitrate, Metallionen,
insbesondere Aluminationen, organische Säuren und Getränkereste nicht abgeschieden
werden können, mit der Folge einer beträchtlichen Abnahme der Laugenaktivität.
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Nach der Behandlung mit Waschlauge werden die Flaschen in den bekannten
Getränkeflaschen-Reinigungsmaschinen in einer Spritzzone mit reinem Wasser abgespritzt,
bei Kaltfüllung zuerst mit warmem und dann mit kaltem Wasser. Der Wasserverbrauch
der Spritzzone ist dabei sehr hoch und liegt je nach Größe der Reinigungsmaschine
zwischen etwa 20 und 90 cbm pro 91mde. Diese beträchtlichen Abwassermengen gehen
im allgemeinen nutzlos verloren, d.h.
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werden in die Kanalisation abgeleitet. Nun hat man zwar bereits versucht,
diese Abwässer aufzubereiten, jedoch gelang es bisher nicht, zumindest nicht in
einem kontinuierlichen Verfahren, die Aufbereitung so weit zu treiben, daß tatsächlich
trinkfähig reines Wasser wiedergewonnen wird. Das aufbereitete Wasser konnte somit
nicht in die Spritzzone, zumindest nicht in die End-Spritzzone zurückgeführt werden,
weil dort aus verständlichen Gründen nur trinkfähig reines Wasser verwendet werden
darf.
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Aufgabe der Erfindung ist es deshalb ein Verfahren und eine Vorrichtung
zu schaffen, mit deren Hilfe es gelingt, sowohl die Ablauge der Waschzone als auch
das Abwasser der Spritzzone von Flaschenreinigungsmaschinen derart aufzubereiten,
vorzugsweise in einem kontinuierlichen Vorgang, daß Lauge und Wasser in die entsprechenden
Zonen der Maschine zurückgeführt werden können.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch ein Verfahren gelöst,
bei dem der Waschlauge zuerst ein Oxidationsmittel zugegeben und anschließend die
oxidierten Schadstoffpartikel durch Filtration ausgeschieden werden, daß dann die
in Lösung befindlichen Alkalialuminate
in unlösliche Aluminiumverbindungen
umgewandelt und anschließend die ausfallenden Aluminiumverbindungen durch Filtration
ausgeschieden werden Daß daraufhin die noch in der Lauge verbliebenen Schadstoffe
selektiv durch ein der Waschlauge zugegebenes, einen hochmolekularen Polyelektrolyten
enthaltendes Flockungsmittel ausgeflockt werden, worauf die Schadstoffe durch Filtration
und Absorption aus der Waschlauge entfernt werden, und daß die so gereinigte Waschlauge,
gegebenenfalls mit einem Zusatz frischer Waschlauge in die laschenreinigungsmaschine
zurückgeführt wird, und daß dem Abwasser zuerst ein Oxidationsmittel zugegeben und
dann die im Abwasser enthaltenen unlöslichen Schadstoffe mittels Sedimentation ausgeschieden
werden, daß das Abwasser dann durch Zugabe von Sterilisationsmitteln von biologischen
Schadstoffen befreit wird, daß daraufhin das alkalische Abwasser durch zugabe von
Neutralisationsmitteln neutralisiert wird, daß dann die im neutralen Abwasser gelösten
Schadstoffe durch Zugabe eines Flockungsmittles aufgeflockt werden, worauf die Schadstoffe
durch Filtration und Absorption aus dem Abwasser ausgeschieden werden, daß anschließend
das von chemischen Schadstoffen befreite Wasser durch nochmalige Zugabe von Sterilisationsmittlen
einer Sicherheitsentkeimung unterworfen wird und daß schließlich das sterilisierte
Abwasser, gegebenenfalls unter Zugabe von Frischwasser, in die Spritzzone der Flaschenreinigungsmaschine
zurückgeführt wird.
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Gemäß der Erfindung werden also die Ablauge und das Abwasser zunächst
durch eine Oxidationszone bzw. eine Oxidations- und eine Sedimentationszone geführt,
um so vgne Vorreinigung durchzuführen.
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Daraufhin wird die Ablauge von den darin gelöster Alkali-Aluminaten
befreit.
Dieser Vorgang ist aus den nachfolgend erläuterten Gründen von besonderer Bedeutung.
Ist nämlich die aus der Reinigungsmaschine kommende Waschlauge dazu verwendet worden,
Flaschen zu reinigen, die mit Aluminiumverschlüssen versehen und/oder mit Aluminiumetiketten
behaftet waren bzw. sind, dann besteht die Gefahr, daß bei Rückführung dieser Ablauge
in die Reinigungsmaschine Ablagerungen von Aluminiumhydroxid auftreten, was in extremen
Fällen zur Verstopfung von Düsen oder dergleichen führen kann.
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Versuche haben ergeben, daß dieses unerwünschte Ausfällen von Aluminiumhydroxid
in der Reinigungsmaschine auf folgenden Vorgängen beruht. Bekanntlich reagiert Aluminiumhydroxid
mit starken Laugen, insbesondere Natronlauge, unter Bildung von löslichen Alkali-Aluminaten,
insbesondere Natriumaluminaten. Damit aber liegt das Aluminium in der aus der Reinigungsmaschine
kommenden, stark alkalischen Waschlauge in gelöster Form vor, mit der Folge, daß
das Aluminium beim Durchgang der Waschlauge durch Filter nicht abgeschieden wird.
Würde nun das Aluminium dauernd in gelöstem Zustand verbleiben, dann wäre seine
Anwesenheit in der gereinigten und rückzuführenden Waschlauge von untergeordneter
Bedeutung, jedoch ist dies nicht der Fall. Ab bestimmten Konzentrationen von Natriumaluminaten
in der Waschlauge kann nämlich ein plötzlicher Reaktionsumschlag eintreten, d.h.
das Natriumaluminat wandelt sich in das unlösliche Aluminiumhydroxid zurück. Diese
Umkehrreaktion ist von einer Reihe von Faktoren abhängig und nicht exakt definierbar,
und führt dann, wenn sie in der Reinigungsmaschine auftritt, zu den erwähnten nachteiligen
Folgen von Ablagerungen. Mit der Erfindung werden deshalb die gelösten Alkali-Aluminate
durch Auslösen entsprechender Reaktionen in unlösliche Aluminiumverbindungen
umgewandelt
und diese dann sofort auf mechanischem Wege, also durch Filter, ausgeschieden.
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Daraufhin werden Ablauge und Abwasser, letzteres nach Sterilisation
und Neutralisation, von weiteren gelösten Schadstoffen befreit, und zwar dadurch,
daß die Schadstoffe durch ein Flockungsmittel ausgeflockt und anschließend durch
Filtration und Absorption aus der Waschlauge bzw. dem Abwasser abgeschieden werden.
Der Vorgang der Ausflockung in einem stark alkalischen Bereich, also in der Ablauge,
mittels hochmolekularer Polyelektrolyten ist bereits in der älteren - nicht vorveröffentlichten
- deutschen Patentanmeldung P 27 53 216.7 im einzelnen beschrieben und hier anwendbar.
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Der wesentliche Vorteil dabei besteht darin, daß auch bei sehr hohen
pH-Werten (pH=13) eine weitgehende Entfernung der in der Waschlauge gelösten Schadstoffe
zu erreichen ist. Gerade dies ist aber von besonderer Bedeutung, weil die bekannten
Flockungsmittel bei hohen pH-Werten nicht oder nur sehr mangelhaft aus flocken und
außerdem nicht zur Bildung stabiler Flocken führen, was unter anderem zu einer schnellen
Blockade von Filtern führt. Für die Ausflockung der Schadstoffe aus dem neutralen
Abwasser der Spritzzone können dagegen auch andere Flockungsmittel verwendet werden,
etwa Metallsalze. Anschließend können dann die gereinigte Waschlauge und das gereinigte
Wasser, letzteres nach nochmaliger Zugabe von Sterilisationsmitteln, in die Reinigungsmaschine
zurückgeleitet werden, ebenfalls unter Zusatz von frischer Lauge und frischem Wasser.
Damit wird einerseits der beträchtliche Verbrauch der Flaschenreinigungsmaschinen
an Waschlauge und Wasser
wesentlich herabgesetzt und andererseits
das Abwasserproblem im Sinne des Umweltschutzes auf kostensparende und wirtschaftliche
Weise gelöst.
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Weitere Ausgestaltungen des Erfindungsverfahrens sowie der Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
Fig. 1: das Grundschema des Erfindungsverfahrens, Fig. 2: eine Skizze der Laugenreinigungseinheit,
und Fig. 3 eine Skizze der Wasserreinigungseinheit, In Fig. 1 ist mit 1 eine übliche
aschenreinigungsmaschine bezeichnet. Die aus der Reinigungsmaschine 1 entlassene
Waschlauge verläßt diese durch die Rohrleitung A und kehrt nach Durchlaufen der
Oxidationsstufe 2, der Aluminat-Ausfällstufe 3 und der Ausflockungsstufe t in die
Reinigungsmaschine 1 zurück wobei 7 wie angedeutet, vor der Rückkehr in die Reinigungsmaschine
1 Frischlauge zugegeben werden kann Das Abwasser der Spritzzone der Reinigungsmaschine
1 verläßt diese durch die Rohrleitung B nd kehrt nach Durchlaufen der Oxidation-
und Sedimentationsstufe 5, der Sterilisationsstufe 6, der Neutralisationsstufe 7,
der Ausflockungsstufe 8 und der zweiten Sterilisationsstufe 9in die Reinigungsmaschine
1 zurück, wobei vor dem Wiedereintritt in die Reinigungsmaschine Frischwasser zugegeben
werden kann. Die
Aluminat-Ausfällstufe 3 des Reinigungsweges A
kann, wie in der Zeichnung angedeutet, überbrückt werden, um den Kreislauf dann
zu vereinfachen, wenn Flaschen gereinigt werden, die nicht mit Aluminium in Berührung
gekommen sind.
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Fig. 2 zeigt den in Fig. 1 mit A bezeichneten Weg der Waschlauge.
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Dabei ist in Fig. 2 mit 10 die Zuführleitung für die zu reinigende
Ablauge bezeichnet. Ein Oxidationsmittelbehälter 30 ist über eine Dosierpumpe 31
an die Leitung 10 angeschlossen. Nachgeschaltet ist ein Filter 32, in welchen die
Leitung 10 mündet und von dem an die Rückführleitung 24 abgeht. Nach dem Filter
32 is'aie Leitung 24 ein Impfmittelbehälter 33 über eine Dosierpumpe 34 angeschlossen,
worauf dann in die Leitung 24 ein Filter 35 eingesetzt ist. Der Sumpf des Filters
35 steht über eine Zweigleitung 36 mit der Leitung 24 in Verbindung. Ein Flockungsmittelbehälter
17 ist über eine Dosierpumpe 21 mit der Leitung 24 verbunden, in welche anschließend
ein Mehrschichtfilter 13,14,15,16 eingesetzt ist. Vom Auslaß dieses Mehrschichtfilters
führt dann die Leitung 24 zurück in die Laugenzone der Flaschenreinigungsmaschine.
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Der aus der Reinigungsmaschine kommenden Waschlauge wird mittels der
Dosierpumpe 31 kontinuierlich oder intermittierend aus dem Behälter 30 ein Oxidationsmittel
zugeführt. Als Oxidationsmittel können organische oder anorganische Peroxide, beispielsweise
Wasserstoffperoxid, Perchlorate, Kaliumpermanganat oder dergleichen verwendet werden.
Die vom Oxidationsmittel oxidierten Schadstoffe der Waschlauge werden dann im Filter
32 ausgeschieden.
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Der aus dem Filter 32 entlassenen Waschlauge wird dann mittels der
Dosierpumpe 34 kontinuierlich oder intermittierend aus dem Behälter 33 ein Reaktionsmittel
zugesetzt, worauf das in der Waschlauge befindliche, gelöste Aluminat in unlösliches
Aluminiumhydroxid übergeht und im Filter 35 ausgeschieden wird. In die aus dem Filter
35 ausgeschiedene Waschlauge wird dann mittels der Dosierpumpe 21 ein Flockungsmittel
aus dem Behälter 17 zugeführt, wodurch in der Waschlauge noch befindliche, gelöste
Schadstoffe ausgeflockt werden. Die Waschlauge durchläuft dann den Mehrschichtfilter
13,14,15,16, in welchem eine Filtration und Absorption stattfindet. Die aus dem
Mehrschichtfilter entlassene Waschlauge wird dann in die Reinigungsmaschine zurückgeführt.
über die Zweigleitung 36 kann aus dem Sumpf des Aluminiumhydroxid-Filters 35 stammende
Flüssigkeit in die Leitung 24 zurückgebracht werden, wobei selbstverständlich das
Aluminium zurückhaltende Siebe in der Zweigleitung untergebracht sind.
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Bei dem durch die Dosierpumpe 31 zugeführten Mittel zum Ausfällen
des Aluminats kann gemäß der Erfindung -Aluminiumhydroxid verwendet werden. Dabei
wird also so vorgegangen, daß an einer bestimmten Stelle das in der von der Reinigungsmaschine
kommenden Waschlauge im gelösten Zustand befindliche Alkali-Aluminat durch Zugabe
von als Impfkristalle wirkenden qr-Aluminiumhydroxid in unlösliches Aluminiumhydroxid
umgewandelt wird, worauf dann das ausfallende Aluminiumhydroxid durch Filtrieren
entfernt wird.
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Anders ausgedrückt, man überläßt es nicht dem Zufall, wann das gelöste
Alkali-Aluminat sich zum unlöslichen Aluminiumhydroxid
zurückwandelt,
sondern löst diesen Vorgang bewußt durch Impfkristalle an einer geeigneten Stelle
aus, d.h. an einer Stelle, an welcher man dann das Aluminiumhydroxid ausfällen kann.
Damit kann auf sichere Weise verhindert werden, daß Alkali-Aluminat mit der rückgeführten
Waschlauge in die Reinigungsmaschine zurückgelangt und sich dann dort als Aluminiumhydroxid
niederschlägt. Dabei ist von Bedeutung, ttiß durch das Impfen mit r-Aluminiumhydroxid
der pH-Wert der Waschlauge nicht sinkt, somit also die Waschkraft der Waschlauge
erhalten bleibt, was nicht der Fall ist, wenn man versuchen würde, das Ausfällen
des Aluminiumhydroxids durch Ansäuern der Waschlauge zu bewirken. Ein Nachteil dieser
sehr eleganten und wenig Zusatzstoff benötigenden Methode des Impfens mit t -Aluminiumhydroxid
besteht jedoch darin, daß die von mehreren Faktoren, wie pH-Wert, Temperatur usw.
abhängige Impfmengen sehr exakt eingehalten werden müssen.
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Eine andere, mehr Zusatzstoff erfordernde, aber einfachere und sicherer
Methode besteht darin, mittels der Dosierpumpe 34 Kalziumoxidlösung und einen Polyelektrolyten
zuzuführen. Dabei bildet vermutlich das Kalzium mit Aluminium ein schwerlösliches
Kalzium-Aluminat, das dann ebenfalls durch den Filter 35 ausgeschieden wird. Auch
damit ist eine erhebliche Senkung der Aluminiumkonzentration in der Waschlauge möglich,
ohne deren Alkalität zu verändern.
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Eine weitere Möglichkeit besteht darin, das Ausfällen des Aluminiums
durch
Einleiten reduzierender Gase, etwa Rauchgas oder Kohlendioxid , herbeizuführen.
Das dabei durch Reaktion von Ätznatron mit Kohlendioxid entstehende Natriumkarbonat
reagiert anschließend mit Kalziumoxid unter Bildung von Kalziumkarbonat und Natronlauge.
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Die Natronlauge kann in die Flaschenreinigungsmaschine zurückgeführt
und das Kalziumkarbonat in entsprechenden Öfen in Kalziumoxid und Kohlendioxid zersetzt
und wieder verwendet werden. Der Investitionsaufwand bei dieser Methode ist jedoch
nicht unbeträchtlich.
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Jedenfalls haben Versuche ergeben, daß die oben erwähnten Methoden
dazu führen, daß die in die Reinigungsmaschine zurückgelangende Waschlauge frei
von Aluminiumionen ist und sich auch bei längerem Betrieb in der Reinigungsmaschine
keine Aluminiumniederschläge bilden. Die Dosierung des Zugabemittels für die Ausfällung
der Aluminiumionen ist dabei - wie bereits erwähnt -von der Art des in der Reinigungsmaschine
zu waschenden Gutes abhängig und kann durch Versuche oder Messung festgelegt werden.
Die Dosierung des Oxidationsmittels erfolgt zweckmäßigerweise in Abhängigkeit von
einer Messung des sogenannten CSB-Wertes, also des chemischen Sauerstoffbedarfs
in mg02/100l. Dabei hat sich herausgestellt, daß bei einer bestimmten Flaschenreinigungsmaschine
ohne Reinigung der Waschlauge der CSB-Wert in sechs Tagen von 600 auf 10 000 anstieg,
bei Reinigung der Waschlauge mittels des Verfahrens nach der Erfindung, jedoch ohne
Zugabe von Oxidationsmittel, von 600 auf 3000, und schließlich bei zusätzlichem
Einsatz des Oxidationsmittels von 600 auf 1000, wobei dieser letztere Wert nahezu
beliebig
lang konstant blieb. Weiterhin ist von Bedeutung, daß
auch der sich im Sumpf des Oxidationsfilters und des Aluminiumhydroxidfilters ansammelnde
Flüssigkeitsrest wieder der Waschlauge zugeführt werden kann, also keine Schadflüssigkeiten
enthalten. Die in den Filter zurückbleibenden Festbestandteile können gegebenenfalls
weiter verwendet werden, insbesondere der Aluminiumrückstand im Aluminiumhydroxidfilter.
Selbstverständlich können Oxidationsstufe und Aluminiumhydroxidstufe auch mit einem
einzigen Filter auskommen, und darüberhinaus ist es auch möglich, wenn auch in den
beiden Fällen nicht wünschenswert, die Oxidationsstufe und die Aluminium-Ausfällstufe
im Mehrschichtfilter nachzuschalten.
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Bezüglich des zu verwendenden Flockungsmittels und des Aufbaus des
Mehrschichtfilters wird auf die bereits erwähnte ältere deutsche Patentanmeldung
P 27 53 216.7 verwiesen.
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Besonders zweckmäßig ist es, wenn Oxidationsstufe, Aluminat-Ausfällstufe
und Flockungsstufe jeweils zu festen Baugruppen konstruktiv vereinigt sind, wie
dies für die Flockungsstufe in der eben erwähnten deutschen Patentanmeldung P 27
53 216.7 gezeigt ist. In diesem Fall können dann auch die einzelnen Baugruppen bei
Bedarf ausgetauscht bzw. ersetzt werden.
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Fig. 3 zeigt mehr ins einzelne gehend den in Fig. 1 mit B bezeichneten
Kreislauf für das Spritzzonen-Abwasser. Dabei ist in Fig. 3 mit 40 eine Zuführleitung
für das von der Reinigungsmaschine kommende Abwasser bezeichnet. Ein Oxidationsmittelbehälter
41 ist über eine Dosierpumpe 42 mit der Leitung 40 verbunden. Nach dieser
Oxidationsstufe
führt die Leitung 40 in einen Sedimentationsbehälter 43, in welchen die Mündung
des Rohres 40 eintaucht. Eine aus dem Trog 13 herausführende Rückführleitung 44
führt zunächst zu einer Förderpumpe 45 und dann weiter zu einem Sterilisationsmittelzulauf,
wobei das Sterilisationsmittel aus einem Behälter 46 mittels einer Dosierpumpe 47
zugeführt wird. Anschließend führt die Leitung 44 zu einem Neutralisationsbehälter
48, der mit einem Rührwerk 49 versehen und mit einem Neutralisationsmittelbehälter
50 verbunden ist. Ein Flockungsmittelbehälter 17 ist über eine Dosierpumpe 21 an
die Leitung 44 angeschlossen; unmittelbar darauf ist in die Leitung 44 ein Mehrschichtfilter
13,14,15,16 eingesetzt.
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Mit 51 schließlich ist ein Sterilisationsgefäß bezeichnet, das von
einem Behälter 52 mit Sterilisationsmitteln versorgt wird.
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Die Leitung 44 führt dann zurück zur Flaschenreinigungsmaschine.
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Das von der Spritzzone kommende Abwasser wird also zunächst mit einem
Oxidationsmittel versehen, worauf im Trog 43 die festen Schadstoffe durch Sedimentation
ausgeschieden werden. Daraufhin erfolgt eine Zugabe von Sterilisationsmittel, um
das Wasser von biologischen Schadstoffen zu befreien. Anschließend erfolgt eine
Zugabe von Neutralisationsmittel, um das alkalische Abwasser neutral einzustellen.
Daraufhin wird das Abwasser dann unter Zugabe des Flockungsmittels in den Mehrschichtfilter
13,14,15,16 eingeleitet, in welchem die noch verbliebenen Schadstoffe ausfiltriert
und absorbiert werden. Die Erläuterung dieser Flockungsstufe findet sich in der
mehrfach erwähnten deutschen Patentanmeldung P 27 53 216.7.
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Schließlich wird das Wasser in der zweiten Sterilisationsstufe, bestehend
aus dem Sterilisationsgefäß 51 und dem Sterilisationsmittelbehälter 52, einer Sicherheitsentkeimung
unterworfen, womit es dann bei Verlassen dieser zweiten Sterilisationsstufe Trinkqualität
besitzt. Zumindest diese zweite Sterilisationsstufe kann eine Vorrichtung gemäß
der deutschen Patentanmeldung P 27 52 538.8 sein.
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Üblicherweise besteht die Spritzzone von Flaschenreinigungsmaschinen
aus einer Vorzone und einer Endzone. Bei Kaltfüllungen wird dabei der Endzone Frischwasser
zugeführt und deren Abwasser nach Erwärmung für die Vorzone verwendet. In diesem
Fall verläßt also das Abwasser die Reinigungsmaschine in warmem Zustand und muß
vor Wiedereinführung in die Reinigungsmaschine gekühlt werden. Bei Warmfüllung dagegen
wird der Endzone heißes Frischwasser zugeführt und deren Abwasser nach Abkühlung
für die Vorzone verwendet. In diesem Fall muß das Abwasser der Reinigungsmaschine
vor dem Wiedereinführen in diese aufgeheizt werden. In beiden Fällen ist es vorteilhaft,
zumindest einen Teil der Wärmeenergie wiederzugewinnen, etwa dadurch, daß Wärmetauscher
vorgesehen sind. Die erfindungsgemäße Rückführung des Abwassers erbringt also auch
energetische Vorteile.
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Schließlich ist noch darauf hinzuweisen, daß Flaschenreinigungsmaschinen
im allgemeinen mit einer sogenannten Vorweiche versehen sind, in welcher die Flaschen
von den gröbsten Verunreinigungen, etwa Etiketten und Getränkeresten, befreit werden.
Für die Vorweiche wird entweder Frischwasser oder Abwasser der Spritzzone
verwendet.
Das Abwasser der Vorweiche ist verständlicherweise äußerst stark mit Schadstoffen
belastet. Versuche haben jedoch ergeben, daß es trotzdem möglich ist, das Abwasser
der Vorweiche mit den erwähnten Verfahrensstufen der erfindungsgemäßen Reinigung
des Spritzzonenabwassers, gegebenenfalls kombiniert mit der Aluminat-Ausfällstufe
der Laugenreinigung, derart zu reinigen, selbstverständlich in einem gesonderten
Leitungskreis, daß dieses Abwasser wieder als Zulauf für die Vorweiche verwendbar
ist. Um den Aufwand, insbesondere den Einsatz von Chemikalien, in einem vernünftigen
Rahmen zu halten1 sollte jedoch in bestimmten Zeitabständen der Kreislauf unterbrochen
und die Vorweiche mit Frischwasser versorgt werden, beispielsweise in einem Zyklus
von acht Stunden. Dabei ist zu berücksichtigen, daß der Wasserverbrauch der Vorweiche
sowieso wesentlich geringer ist als derjenige der Spritzzone.
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Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird also ein Flüssigkeitskreislauf geschaffen, welcher Abwasser und Ablauge der
Flaschenreinigungsmaschine derart aufbereitet, daß während des Betriebs keine oder
nur vergleichsweise geringe Mengen an Frischwasser und Frischlauge zugeführt werden
müssen. Darüberhinaus ergeben sich energetische Einsparungen, und die üblichen Abwasserprobleme
sind im wesentlichen beseitigt.
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Selbstverständlich kann die Erfindung auch bei Reinigungsmaschinen
Anwendung finden, die zur Reinigung ähnlicher Gegenstände wie Getränkeflaschen dienen,
etwa zum Reinigen wiederzuverwendender Lebensmittelbehälter.
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