-
Kabeleinrollvorrichtung
-
Die Erfindung betrifft eine KabeleinrolLvorrichtung, bestehend aus
einem Gehäuse mit einem Speicherraum zur freiliegenden Aufnahme eines Kabelvorrats,
Auslaßöffnungen für ein vorderes und ein hinteres Kabelende, einer in Ein3iehrichtung
federbelazteten Rolle, über die das vordere Kabel ende zwischen der Ausl2ßöffnung
und dem Speicherraum läuft, und einer an der Rolle angreifenden Arretiereinrichtung.
-
Es sind bereits verschiedene Kabeleinrollvorrichtungen mit einem Speicherraum
zur freiliegenden Aufnahme eines Kabel vorrats bekannt (vgl. z.E DE-PS 26 46 283,
DE-OS 27 21 679 und FR-PS 1 424 449). Werm bei derartigen Kabeleinrollvorrichtungen
die Transportrolle durch einen Motor oder von Hand drehbar ist, bedarf es normalerweise
keiner besonderen Arretiereinrichtung, da die Kabelbewegung mit dem Antrieb der
Transportrolle zum Stillstand kommt. Wenn jedoch die Rolle unter der Wirkung einer
Drehfeder steht, ist eine Arretiereinrichtung zweckmäßig, damit auf das an das Kabel
angeschlossene Gerät nicht ständig ein Zug ausgeübt wird.
-
Bei den bekannten Kabeleinrollvorrichtungen mit federbelasteter Transportrolle
ist zu diesem Zweck an der Auslaßöffnung des vorderen Kabelendes eine Klemmeinrichtung
angebracht, die sich bei einer bestimmten Führung des Kabels außen vor der Auslaßöffnung
während dessen Zurückziehens selbsttätig festzieht und das Kabel an der Auslaßöffnung
klemmt. Nachteilig ist bei dieser Art von Arretiereinrichtung, daß die Kabellänge
zwischen der Rolle und der Auslaßöffnung ständig dem Zug der auf die Rolle wirkenden
Drehfeder ausgesetzt ist.
-
Es ist weiterhin bekannt, an der zuletzt genannten vorbekannten Ausfuhrung
eine zusätzliche Arretiereinrichtung anzubringen, welche die Form einer von außerhalb
des Gehäuses zu betätigenden Stange hat, die wahlweise in Eingriff mit einer sägezahnartigen
Verzahnung an der Transport rolle zu bringen ist. Diese zusätzliche Arretiereinrichtung
kann beim Einlegen des Kabels und der Anbringung des Gehäuses an der Wand oder auch
während des Betriebs benutzt werden, um die Zugwirkung der Rolle auf das Kabel auszuschalten.
Dies kann aber immer nur durch unmittelbare manuelle Betätigung der genannten Stange
geschehen. Auch zum Lösen der zusätzlichen Arretiereinrichtung muß man sich an das
Gehäuse begeben, um die Stange in die neutrale Stellung zurtiokzuziehen.
-
Im Hinblick auf die für das Kabel schädliche Klemm- und Spannwirkung
der bekannten Arretiereinrichtung an der Auslaßöffnung des Kabels und weiterhin
im Hinblick auf die umständliche Betätigungsweise der zusätzlichen Arretiereinrichtung
an der Rolle liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Kabeleinrollvorrichtung
der eingangs bezeichneten Art zu schaffen, deren Arretiereinrichtung in einer das
Kabel schonenden Weise die Funktionen beider bisher nebeneinander gebrauchter Arretiereinrichtungen
erfüllt und dabei außerordentlich einfach sein kann.
-
Vorstehende Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Arretiereinrichtung
durch Änderung der Drehwinkelstellung der Rolle zwischen Neutral- und Sperrstellung
umschaltbar ist.
-
Die Erfindung bietet die Möglichkeit, auch aus größerer Entfernung
vom Gehäuse allein über das Kabel die unmittelbar an der Rolle angreifende Arretiereinrichtung
umzuschalten.
-
Je nachdem, in welche Drehwinkelstellung die Rolle durch geringes
Herausziehen oder Zurücklaufenlassens des Kabels im Stillstand gebracht wird, nimmt
die Arretiereinrichtung die neutrale oder die Sperrstellung ein.
-
In bevorzugter Ausführung der Erfindung ist die Rolle mit einer durch
eine oder mehrere über den Umfang verteilte Ausnehmlngen unterbrochenen sägezahnartigen
Ausnehmung versehen, welche mit einer schwenkbar am Gehäuse gelagerten Sperrklinke
zusammenwirkt, die aus einer in den Ausnehmungen eingenommenen Mittellage , in der
die Spitze im wesentlichen zur Drehachse der Rolle hin weist, nach beiden Seiten
gegen Federkraft oder Gewichtsbelastung auslenkbar ist.
-
In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist die Sperrklinke
durch eine an ihr anliegende Blattfeder zur Mittellage hin belastet.
-
Die zur mittleren Neutralstellung hin federbelastete Sperrklinke wirkt
mit der unterbrochenen Verzahnung der Transportrolle des Kabels in der Weise zusammen,
daß die Spitze der Sperrklinke, nachdem sie einmal aus der Mittellage in eine Drehrichtung
der Rolle ausgelenkt worden ist, nach Art eines üblichen Gesperres bei weiterer
Drehung der Rolle in derselben Richtung über die Verzahnung hinweggleitet. Wird
die Rolle in einer Drehwinkelstellung angehalten, in welcher die Sperrklinke au
der langen Zahnflanke eines Zahns der sägezahnartigen Verzahnung anliegt und durch
die Drehfeder eine kurze Zahnflanke des benachbarten Zahns gegen die
Spitze
der Sperrklinke gedrückt, so wird die Rolle gestoppt. Zum Lösen der Arretiereinrichtung
muß dann ein kurzes Stück Kabel herausgezogen werden, so daß die Sperrklinke in
eine der Ausnehmungen in der sägezahnartigen Verzahnung gelangt, wo sie in die Neutralstellung
zurückgehen und dann durch die in Einziehrichtung umlaufende Rolle in die Gegenrichtung
ausgelenkt werden kann. Um die Trommel nach dem Einziehen einer gewünschten Länge
des Kabels wieder zu sperren, hält man das Kabel zunächst fest und zieht es dann
wieder ein kurzes Stück nach außen zurück, um dadurch die Sperrklinke in diejenige
Schrägstellung auszulenken, in der sie sich den kurzen Flanken der Säge zähe entgegenstellt.
-
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
-
Die dargestellte Kabeleinrollvorrichtung ist insbesondere für Telefonkabel
zwischen Anschlußbuchse und Apparat bestiirrnCund entspricht in ihrem Aufbau und
in ihrer Funktion im wesentlichen den Kabeleinrollvorrichtungen gemäß DE-PS 26 46
283 und DE-OS 27 21 679, auf die Bezug genommen wird.
-
Das Gehäuse der Vorrichtung ist insgesamt mit 10 bezeichnet.
-
Es hat einen in der Zeichnung nur angedeuteten vorderen Dekkel 12
und kann weiterhin auch einen nach unten abnehmbaren Boden haben Im Gehäuse 10 befindet
sich ein Speicherraum 14 zur freiliegenden Aufnahme eines Kabelvorrats. Das Kabel
selbst ist mit 16 bezeichnet. Sein hinteres Ende 18, welches z.B. mit Kontakten
in einer Wanddose verbunden ist, ist durch den Boden des Gehäuses nach außen geführt.
Das mit 20 bezeichnete vordere Kabelende läuft, ausgehend vom Speicherraum 14, über
eine Transportrolle 22 und eine Fuh-.
-
rungsrolle 24, bevor es das Gehäuse 10 durch eine Auslaßöffnung 26
im Deckel 12 verläßt. Wenn der Boden des Gehäuses abnehmbar und die Auslaßöffnung
26 zum Rand des Dekkels 12 hin geschlitzt ist, kann ein Telefonkabel 16 in die Vorrichtung
eingelegt werden, ohne daß es erforderlich
wäre, die Kabelenden
einerseits von den Kontakten in der Wanddose und andererseits vom Telefonapparat
zu lösen. Entsprechendes gilt für andere Kabel sonstiger elektrischer Geräte.
-
Die Transportrolle 22 ist vorzugsweise mit einer Umfangsnut 28 versehen,
die das Kabel 16 führt. Die Transportrolle 22 kann auch in der Ebene der Umfangsnut
28 quer zur Drehachse geteilt und mit axial wirkenden Federn versehen sein, welche
das Bestreben haben, den Querschnitt der Umfangsnut 28 zu verengen. Mehrere nicht
gezeigte, am Deckel 12 gelagerte Röllchen sind so angeordnet, daß sie das Kabel
16 auf dem Kreisbogen, auf dem es an der Transportrolle 22 anliegt, in die Umfangsnut
28 drücken.
-
Die Transportrolle 22 steht unter der Wirkung einer nichtgezeigten
Drehfeder, die z.B. im Inneren der Rolle angeordnet sein kann. Die einerseits an
der Rolle, andererseits am Gehäuse festgelegte Drehfeder ist so gewickelt, daß sie
sich beim Herausziehen des Kabelendes 20 spannt und danach das Bestreben hat, dieses
Kabelende wieder in den Speicherraum 14 zurückzuziehen.
-
Damit auf das vordere Kabel ende 20 während des Betriebs der Vorrichtung
nicht'ständig der Zug der Drehfeder der Transportrolle 22 wirkt, ist diese mit einer
sägezahnförmigen Außenverzahnung 30 versehen, die mit einer Sperrklinke 32 zusammenwirkt.
Dabei ist die Richtung der Flanken der Säge~ zähne so gewählt, daß sich normalerweise
beim Drehen der Transportrolle 22 mit Bezug auf die Zeichnung im Uhrzeiger~ sinn
die Spitze der Sperrklinke 32 in ständiger Anlage an der Verzahnung 30 schräg nach
oben richtet und in dieser Stellung sofort an der kurzen Zahnflanke des nächsten
Sägezahnes eingreift, wenn die Drehfeder versucht, aie Transportrolle 22 entgegen
dem Uhrzeigersinn zu drehen.
-
Auf diese Weise wird sichergestellt, daß keine Zugkraft auf das um
eine bestimmte Länge aus dem Gehäuse herausge
zogene vordere Kabelende
20 wirkt. Da die Transportrolle 22 selbst gesperrt ist, wirkt im Gegensatz zur bekannten
Arretiereinrichtung an der Auslaßöffnung des vorderen Kabelendes auch keine Zugkraft
auf das Stück Kabel zwischen der Transportrolle 22 und der Auslaßöffnung.
-
Wie in der Zeichnung gezeigt, hat die Verzahnung 30 eine oder mehrere
über den Umfang verteilte Ausnehmungen 34, 36.
-
Diese Ausnehmungen sind mit Bezug auf die Anordnung und Länge der
schwenkbar gelagerten Sperrklinke 32 so tief, daß sich in diesem Bereich die durch
eine Blattfeder 38 zu einer Tittellage hin federnd vorbelastete Sperrklinke aus
der Sperrstellung in diese Mittellage, bei der die Spitze der Sperrlrlih-e im wesentlichen
zur Drehachse der Transportrolle weist, zurückbewegen kann. Setzt, ausgehend von
dieser Mittellage der Sperrklinke 32 in einer der Ausnehmungen 34, 36 eine Drehbewegung
der Transportrolle 22 entgegen dem Uhrzeigersinn ein, wobei Kabel in den Speicherraum
14 zurückgezogen wird, so nimmt der nächste auf die Spitze der Sperrklinke 32 treffende
Zahn der Verzahnung 30 die Spitze in Drehrichtung nach unten mit. In dieser Stellung
der Sperrklinke ist der Rücklauf der Transportrolle 22 freigegeben, so daß solange
weiteres Kabel in den Speicherraum 14 zurückgezogen wird, bis durch Festhalten des
vorderen Kabelendes 20 die Transportrolle 22 zum Stehen gebracht wird. Soll diese
nunmehr arretiert werden, so braucht sie nur mittels äußerem Zug am vorderen Kabel
ende 20 ein kurzes Stück im Uhrzeigersinn gedreht zu werden, bis die Sperrklinke
32 infolge Mitnahme durch Zähne hinter der nächsten Ausnchmung 34 wieder in die
Sperrstellung kommt, bei der die Spitze der Sperrklinke in Richtung gegen die kurzen
Flanken der Zähne zeigt.
-
Bringt man hingegen, gleichgültg aus welcher Drehrichtung heraus,
die Transportrolle 22 in einer solchen Drehwinkelstellung zum Stillstand, daß sich
die Sperrklinke 32 infolge der Wirkung der Blattfeder 38 in die neutrale Mittelstellung
stellen
kann, so bedeutet dies, daß die Arretiereinrichtung gelöst ist und die Transportrolle
22 beim Loslassen des vorderen Kabelendes 20 dieses in den Speicherraum 14 zurückzieht.
-
Bei der gezeigten Ausführung wird eine sehr einfache Federanordnung
an der Sperrklinke 32 dadurch erreicht, daß diese eine im wesentlichen dreieckige
Gestalt hat, wobei die Blattfeder 38 an der der Spitze gegenüberliegenden Seite
anliegt und deren beide Endkanten gerundet sind, Die gegenseitige Lage der Blattfeder
38, der Sperrklinke 32 und der Verzahnung 30 muß dabei so gewählt sein, daß in allen
Schwenkstellungen der Sperrklinke 32 immer nur die Vorzugsweise konvex vorgewölbte,
der Spitze der Sperrklinke gegenüberliegende Seite in Anlage an der Blattfeder 38
bleibt, Daneben besteht selbstverständlich die Möglichkeit, an der Sperrklinke 32
eine Druck- oder Zugfeder oder ein Balanciergewicht angreifen zu lassen, wodurch
die Sperrklinke aus beiden Schwenkrichtungen immer wieder in die Mittellage zurückgebracht
wird, sobald die Ausnehmungen 34, 36 dies erlauben.
-
Die vorgeschlagene Art der Arretierung der Transportrolle 22 stört
in keiner Weise die sonstige Gestaltung und Funktion der Kabeleinrollvorrichtung.
Diese kann deshalb z.B. in der Anordnung der Rollen und des Speicherraums 14 auch
anders, als gezeigt ausgeführt sein. So besteht z.B. die öglichkeit, an der Transportrolle
22 eine Rutschkupplung anzubringen, welche auch bei maximaler Federspannung noch
das Herausziehen einer weiteren Kabellänge gestattet.