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Presse, insbesondere Doppeldruck-
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Bolzenpresse Stand der Technik Die Erfindung betrifft eine Presse,
insbesondere Doppeldruck-Bolzenpresse, zum Herstellen von Werkstücken durch in mehreren
Behandlungsschritten erfolgendes Behandeln der Werkstücke rohlinge, wie z. B. Vorstauchen
eines Drahtabschnittes zu einem Bolzenrohling und Nachstauchen des Bolzenrohlings.
Der Begriff "Behandlungsschritte" schließt z. B. Maßnahmen wie das Vorstauchen des
Drahtabschnittes zu einem Bolzenrohling, das Nachstauchen des Bolzenrohlings oder
ähnliche Operationen ein.
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Heute verwendete Pressen zum Herstellenvon Bolzen u. dgl.
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weisen einen hin- und hergehenden Preßschlitten auf, an dem ein verschiebbarer
bzw. schwenkbarer Stempelhalter mit zwei oder in manchen Fällen auch mit mehreren
Stempeln angeordnet ist. Die Verschiebung bzw. Schwenkung des Stempelhalters erfolgt
synchron mit der Hin- und Herbewegung des Preßschlittens. Nach jedem Bearbeitungsvorgang
des sich in einer
orstfest angeordneten Matrize befindlichen Werkstücks
wird ein anderer Stempel in Arbeitsposition gegenüber dieser Matrize gebracht. Bei
den weit verbreiteten Maschinen dieser Art mit zwei Stempeln drückt der erste Stempel
den betreffen-' den Drahtabschnitt in die Matrize ein und staucht den Drahtabschnitt
um ein gewisses Maß (Vorstauchen), während der zweite Stempel in einem darauf folgenden
Behandlungsschritt den Kopf des Bolzens o. dgl. preßt (Nachstauchen). Das notwendige
Auswerfen des fertigen Bolzens aus der Matrize erfolgt im Zeitraum zwischen dem
Nachstauchen und dem Vorstauchen des folgenden Werkstücks. Eine Presse dieser Gattung
ist z. B. in der CH-SS 286 578 beschrieben.
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Uie bekannten Doppeldruck-Bolzenpressen der erwähnten Gattung naben
zunächst den Nachteil, aß zum Herstellen eines Bolzens o. dgl. zwei übe des PreAschlit!,ens
erforderlich sind, d. h., daß nur nach jedem zweiten Hub des Preßschlittens ein
fertiger Bolzen o. dgl. erhalten wird.
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Man hat zwar versucht, durch Erhöhung der Ar-beitsgeschwindigkeiten
solcher Pressen im Zusammenhang mit geeigneten Antriebsauslegungen für den Stempelhalter
diesen Nachteil in gewissem Maß zu kompensieren. Einer weiteren Erhöhung der Arbeitsgeschwindigkeiten
solcher Pressen sind jedoch schon allein im Hinblick darauf Grenzen gesetzt, daß
für das notwendige Auswerfen eines fertigen Werkst'icks bzw. Bolzens aus der Matrize
nach dem zweiten Behandlungsschritt, nämlich nach dem Nachstauchen und vor dem Vorstauchen
des folgenden Werkstiicks, zwischen zwei aufeinanderfolgenden HUben des Preßschlittens
eine gewisse Mindestzeitdauer zur Verfiigung stehen muß, die bei den bekannten Pressen
schon einen minimalen Wert erreicht hat.
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Wegen der notwendigen Abstimmung verschiedener Bewegungen von Maschinenbauteilen
aufeinander ist es bei derartigen Doppeldruck-Bolzenpressen außerdem problematisch,
zwei gegensinnig arbeitende, in der Matrize bzw. im betreffenden Stempel angeordnete
Auswerferstifte zu verwenden.
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Im Zusammenhang mit dem Auswerfen ist auch noch auf die Verwendung
von im Preßtakt hin- und herbewegten, sogenannten Bolzenabweisern zum Entfernen
von Werkstücken aus dem Preßbereich der Presse hinzuweisen, die bei derart schnell
betriebenen Pressen infolge entsprechend hoher Geschwindigkeit beim Auftreffen auf
dem Werkstück auf diesem Beschädigungen hinterlassen können.
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Schließlich ist noch beachtlich, daß wegen der verhältnismäßig hohen
Arbeitsgeschwindigkeiten der bekannten Pressen an diesen auch ein überproportional
mit der Arbeitsgeschwindigkeit ansteigender hoher werkzeugverschleiß entsteht.
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Aufclabe Der vorliegenden Erfindung liegt zunächst die Aufgabe zugrunde,
eine Presse der genannten Gattung derart zu verbessern, daß bei verhaltnismaßig
geringem Verschleiß der bewegten Maschinenbauteile eine erheblich höhere Arbeitsleistung
der Presse erreicht werden kann. Ferner wird angestrebt, eine Möglichkeit zu schaffen,
die von der dafür zur Verfügung stehenden Zeit her gesehen eine Prüfung der Form
des Kopfes eines fertigen Werkstücks noch in der Matrize erlaubt und auch eine ggfs.
orientierte Einleitung des fertigen Werkstücks in einen Förderkanal und orientierte
Weiterförderung ges hattet. Darüberhinaus soll die Anwendung von sogenannten Bolzcnabweisecn
oder ihnlichen Werkzeugen weniger problematisch sein als bei den bisherigen Pressen.
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Weiterhin sollen die bewegten Massen so gering wie möglich und die
zu erwartende Geräuschentwicklung der Presse minimal sein.
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Schließlich soll es möglich sein, außer in der Matrize bedarfsweise
auch im Stempel einen Auswerferstift vorzusehen, ohne daß dadurch nennenswerte Probleme
im Hinblick auf die Steuerung der Auswerferstifte entstehen. Endlich soll die Presse
bedarfsweise auch mit einer Meßeinrichtung zum Ermitteln bestimmter Maße eine fertigen
'Verkstsicks und/oier mit I- einem von sogenannten iieürstufenpressen her be'cannten
Abgratstempel zum Formen eines Sechslcants auf dem Bolzenkopf ohne Schwieriqkeiten
versehen werden können.
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Vorteile Dadurch, daß jedem Behandlungsschritt des Werkstücks eine
gesonderte Matrize zugeordnet ist, kann mit jedem Hub des Preßschlittens ein Bolzen
bzw. ein fertiges Werkstück hergestellt werden. Obwohl die erfindungsgemäße Presse
mit wesentlich geringerer A-beitsgeschwindigkeit (Anzahl der Hübe des Preßschlittens
pro Zeiteinheit) betrieben werden kann, ist somit dennoch eine höhere Arbeitsleistung
(Stückzahl' fertiger Werkstücke pro Zeiteinheit) erzielbar. Der Werkzeugverschleiß
ist clabei vergleichsweise gering.
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Darüberhinaus hat die erfindungsgeme Presse den erheblichen Vorteil,
daß nunmehr für einen Aswerfvorgang wesentlich mehr Zeit zur Verfügung steht, weil
nimlich die den fertig gestauchten Bolzen o. dgl. aufnehmende Matrize praktisch
während der einem vollständigen Hub des Preßschlitns entsprechenden Zeit in Auswerfposition
gehalten wird.
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Selbst bei Verwendung von zwei gegensinnig arbeitenden Auswerferstiften
im betreffenden Stempel bzw. in der betreffenden
Matrize entstehen
bei der erfindungsgemäßen Presse nicht mehr die von den bisherigen Pressen her bekannten
Probleme.
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Dies deswegen, weil die Auswerfer für Matrize und Stempel zu unterschiedlichen
Zeiten im Verlauf der Preßzyklen betätigt werden und weil der der betreffenden Matrize
zugeordnete Auswerferstift z. Zt. der Betätigung sich nicht in einer Flucht mit
dem dem betreffenden Stempel zugeordneten Auswerfer befindet, sondern an einem anderen
Ort und mit erheblichem Abstand zwischen den Achsen der beiden Auswerferstifte.
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Bei der erfindungsgemäßen Presse kann bei Anordnung von zwei Auswerfern
in Matrize bzw. Stempel schließlich auch mit geringerem Hub des Preßschlittens als
bei den bekannten Doppeldruck-Bolzenpressen gearbeitet werden. Das hat kleinere
Abmessungen und kostengunstigere Herstellung derartiger Pressen zur Folge.
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In bevorzugter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Presse wird nach
Anspruch 2 vorgeschlagen, daß dem drehbaren Matrizenhalter auf der dem Preßschlitten
abgekehrten Seite eine oder mehrere kreisringförmig angeordnete Kulissen, eine entsprechende
Topfscheibe o. dgl. zugeordnet sind zum von der Drehbewegung des Matrizenhalters
abhängigen Steuern der in den Matrizen angeordneten Auswerferstifte und/oder zum
Steuern der ggfs. bewegbar im Matrizenhalter gelagerten Matrizen in axialer Richtung
und um ein vorbestimmtes Maß. Diese Art der Steuerung von in den Matrizen angeordneten
Auswerferstiften ist mit verhältnismäßig einfachen Mitteln zu verwirklichen, wobei
in vorteilhafter Weise die Drehbewegung des Matrizenhalters zur Steuerung ausgenutzt
wird.
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Die erfindungsgemäße Presse bietet ferner entsprechend dem Vorschlag
nach Anspruch 3 die Möglichkeit, daß der zusatzlichen Position der Matrizen die
Eingangsöffnung eines Förderkanals für fertige Werkstücke gegenüberliegt. Hierdurch
ist
es möglich, fertige Werkst&cke bei entsprechender Bemessung
des Querschnitts des Förderkanals orientiert weiterzuleiten, z. B. zu einer weiteren
Bearbeitungsstab-ion. Zusätzliche Einrichtungen zum Orientieren von unorlentiert
in einem Behälter befindlichen Werksticken und zum orientierten Zuführen zu einer
weiteren Bearbeitungseinrichtung entfallen damit.
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Entsprechend dem Vorschlag nach Anspruch t erlaubt es die erfindungsgemäße
Presse weiterhin, daß er zusitzlichen Position eine ggfs. hin- und herbewegbar gelagerte
Meßeinrichtung für fertige Werkstücke bzw. die Köpfe der fertigen Werkstücke gegenüberliegt.
Ir die i lssung der Werkstücke steht bei der erfindungsgemäßen Presse daher trotz
der verh-iltnismçißig hohen mfiglichen Stückleistung der Presse ein verhältnism.ißig
großer Zeitraum zur Verfügung.
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Gelegentlich ist es wünschenswert, auf einer an sich als Doppeldruck-Bolzenpresse
konzipierten Presse außer Behandlungsschritten wie Vorstauchen und Nachstauchen
zusätzlich noch ein Abgraten des Kopfes der Bolzen bzw. das Bilden eines Sechskants
am Bolzenkopf vornehmen zu können. Eine entsprechend Anspruch 5 weitergebilcete
erfindungsgemäße Presse bietet diese Möglichkeit, wobei die Presse nach Anspruch
5 sich dadurch kennzeichnet, daß die Matrizen in der zusätzlichen Position einem
an Preßschlitten gelagerten, sogenannten Abgratstempel zum Abgraten eines 13olzenkopfes
bzw. Bilden eines Sechskants am Bolzenkopf gegenüberliegen.
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Schließlich kann die erfinungsgemäße Presse gemäß dem Vorschlag nach
Anspruch 6 mit Vorteil auch auf die Herstellung von Nieten, insbesondere Hohlnieten
angewendet werden.
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Erläuterung der Erfindung Anhand der Fig. 1 und 2 der Zeichnung wird
die Erfindung im folgenden an einem Ausführungsbeispiel noch näher erläutert.
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Es zeigen Fig. 1 die erfindungsgemaße Presse mit einem drehbar gelagerten
Matrizenhalter in schematischer Darstellung in der Vorderansicht und Fig. 2 die
Presse nach Fig. 1 ebenfalls in schematischer Darstellung in der Draufsicht im Schnitt.
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In einem in der Zeichnung mit 1 bezeichneten Pressengestell ist ein
Matrizenhalter 2 mit Matrizen 3, 4 und 5 drehbar gelagert. Frir die Lagerung des
Matrizenhalters 2 sind Wälzkörperlager 6 und 7 vorgesehen. Das Wälzkörperlager 6
stützt sich am Pressengestell 1 ab, das Wälzkörprerlager 7 an einem mit dem Pressengestell
1 fest verbundenen ortsfesten Lager 8.
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Den Matrizen 3, 4 und 5 sind Auswerferstifte 9, 10 und 11 zugeordnet.
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Weiter ist im Pressengestell 1 ein Schlitten 12 vorgesehen, der Stempel
13, 14 und 15 tragt. Der Schlitten 12 ist in einer Führung 16 des Pressengestells
1 verschiebbar geführt.
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Zum Antrieb des Schlittens 12 ist eine Kurbelwelle 17 vorgesehen,
die über eine Kurbel stange 18 an einem im Schlitten 12 gelagerten Bolzen 19 angreift.
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Die Kurbelwelle 17 steht über ein Zahnrad 20 mit einem Zahnrad 21
in Antriebsverbindung, welches auf der Hauptantriebswelle 22 drehfest gelagert ist.
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Auf dem Matrizenhalter 2 und konzentrisch zu diesem ist ein Zahnrad
23 befestigt, dem eine Zahnstange 24 zugeordnet ist.
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Die Zahnstange 24 ist in einer Führung 2 rings verschiebbar geführt.
Die Führung 25 stitzt sich parallel zur Längsaus dehnung der Zahnstange 24 über
eine lenkstange 26 an einem ortsfesten, nicht näher bezeichneten Lager ab. Weiterhin
sitzt sich die Führung 25 über eine elenkstange 27 am einen, mit 30 bezeichneIen
Ence eines Hebels 28 ab. Der Hebel 28 ist um eine ortsfeste Achse 29 schwenkbar
im Pressengesftell 2 gelagert.
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Am anderen, mit 31 bezeichneten Ende des Hebels 28 greift eine Gelenkstange
32 an, die über einen um eine ortsfeste Achse 33 schwenkhar gelagerten Winkelhesel
34 in Antriebsverbindung mit einem Verriegelungsstift 35 steht. Der Verriegelungsstift
35 ist in einer im Pressengestell 1 vorgeehenen Führung 36 längsverschiebbar gefährt.
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Dem mit 37 bezeichneten Ende des Verrie-elungsstiftes 35 sind im Matrizenhalter
2 vorgesehene Ausnehmungen 38, 39 und 40 zugeordnet. Die Ausnehmungen 38, 39 und
40 sind in denselben, gleichen Drehwinkelabst,-inden im Matrizenhalter vorgesehen
wie die Matrizen 3, 4 und 5 auf bzw. in diesem angeordnet sind.
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Die Zahnstange 24 ist über einen am mit 41 bezeichneten Ende gelagerten
Exzenter-Gelenkbolzen 71 gelenkig mit einem Arm 42 eines Doppelarmhebels 42, 43
antriebsverbunden. Der Doppelarmhebel 42, 43 ist um eine im Pressengestell 1 ortsfest
gelagerte Achse 44 schwenkbar.
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Der Arm 42 des Doppelarmhebels 42, 43 trägt eine Abgriffrolle 45,
der Arm 43 des Doppelarmhebels 42, 43 trägt eine Abgriffrolle 46. Die Abgriffrollen45
und 46 laufen auf der Kurvenscheibe 47 bzw.48 der Doppelkurvenscheiben 47, 48.
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Die Doppelkurvenscheibe 47, 48 ist mit einer Welle 50 drehfest verbunden.
Die Welle 50 ist in am Pressengestell 1 befestigen Lagern 51, 52 und 53 drehbar
gelagert. An dem der Doppelkurvenscheibe 47, 48 abgekehrten Ende ist mit der Welle
50 ein Kegelrad 54 drehfest verwunden, dat über ein Kegelrad 55 mit der Hauptantriebswelle
22 in Antriebsverbindung steht.
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Der Hebel 28 trägt eine Abgriffrolle 56, die auf einer Kurvenscheibe
57 läuft. Der Hebel 23 steht dabei unter dem Einfluß einer Feder 59, die die Abgriffrolle
56 an die Kurvenscheibe 57 andrückt.
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Die Kurvenscheibe 57 ist mit einer Welle 58 drehfest verbunden, die
auf nicht näher dargestellte Weise ebenfalls mit der Hauptantriebswelle 22 in formschlüssiger
Antriebsverbindung steht.
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Die Antriebsverbindung zwischen Zahnstange 24 und Arm 42 des Doppelarmhebels
42, 43 kann über den einstellbaren Exzenter-Ge-lenkbolzen 71 erfolgen. Mit Hilfe
eines derartigen Exzenter-Gelenkbolzens kann die Position der Matrizen 3, 4 'und
5 in den Preßstellungen entsprechend den verschiedenen Verriegelungspositionen im
einen oder anderen Drehsinn in gewissem Maß verändert werden. Eine andere Möglichkeit
zur Verä.nderung bzw. Einstellung des Matrizenhalters 2 mit den Matrizen 3, 4 und
5 gegenüber dem Ablauf der Doppelkurvenscheibe 47, 48 besteht darin, das Zahnrad
20 derart mit dem Matrizenhalter 2 zu verbinden, daß eine Einstellung des Zahnrades
23 gegenüber dem Matrizenhalter 2 im einen oder anderen Drehsinn in gewissem Maß
möglich ist, wobei das Zahnrad 23 mit dem Matrizenhalter 2 dann in dieser gewünschten
Position dreh fest verbunden bzw. verbindbar ist.
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In der Darstellung nach Fig. 2ist die Matrize 5 mit Auswer fersti
ft 11 aus Gründen besserer Übersichtlichkeit nicht dargestellt. - Anstelle des einem
ggfs. gewünschten Abgraten o. dgl. eines Bolzenkopfes dienenden Stempels 15 kann
in diesem Bereich eine Meßeinrichtung für das Werkstück vorgesehen sein. Ferner
kann sich hier das Ende eines Förderkanals zum ggfs. orientierten vaeiterleiten
eines fertigen Werkstücks befinden.
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Im Zusammenhang mit dem orientierten Weiterleiten ist noch auf den
Vorteil der erfindungsgemäßen Presse hinzuweisen, daß die Werkstücke bzw. Werkstickro'nlinge
vom Beginn des ersten Behandlungsschrittes an ihre Laye gegenüber der sie aufnehmenden
Matrize nicht me verändern. Außer für orientiertes Weiterleiten, z. B. in einem
entsprechend geformten Förderkanal, in den die TsJerkstiiclce vom Auswerfer eingestoßen
werden können, ist diese Tatsache auch von erheblicher Bedeutung für am Werkstück
bzw. dessen Kopf durchzuführende Messungen.
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Die Wirkungsweise der in der Zeichnung dargestellten Presse ist wie
folgt: t Hilfe einer nicht dargestellten, an sich bekannten Zuführeinrichtung wird
ein Drahtabschnitt vor das Zentrum der Matrize 4 geführt. Während des anschließenden
Preßhubes des Schlittens 12 wird dieser Drahtabschnitt unter gleichzeitigem Zurückziehen
der erwthnten Zuführeincichtung vom Staucher 14 in die Matrize 4 eingedrückt und
im weiteren Verlauf des Preßhubes um ein vorbestimmtes Maß vorgestaucht. Während
dicses Bearbeitungsschrittes ist der Matrizenhalter 2 mit Hilfe des Verriegelungsstiftes
35 in der dargestellten Position verriegelt. Nach erfolgtem behandeln (Vorstauchen)
des Drahtabschnittes in der Matrize 4 wird der Schlitten 12 vom Matrizenhalter 2
wegbewegt und die Verriegelung zwischen Matrizenhalter
2 und Verriegelungsstift
35 kurzzeitig aufgehoben.
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Der Matrizenhalter 2 wird im vorliegenden Fall um 120 Grad in der
durch den Pfeil 60 angegebenen Drehrichtung gedreht und in dieser Position über
die Kurvenscheibe 57, den Hebel 28, die Gelenkstange 32 und den Winkelhebel 34 mittels
des Verriegelungsstiftes 35 wieder verriegelt. In dieser Position des Matrizenhalters
2 fluchtet die Matrize 4 nunmehr mit dem Staucher 13, während mit dem Staucher 14
nunmehr die Matrize 5 fluchtet. - Während sich in der Matrize 5 der zuvor beschriebene
Behandlungsschritt für einen weiteren Drahtabschnitt wiederholt, wird in der Matrize
4 beim un folgenden Preßhub des Schlittens 12 der zweite Behandlungsschritt (Nachstauchen)
mit Hilfe des Stauchers 13 durchgeführt.
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Im Anschluß an den zweigen Behandlungsschritt (Nachstauchen) wird
der Matrizenhalter 2 dann wiederum um 120 Grad in Richtung des Pfeils 60 gedreht,
so daß die rtIatrize 4 dann eine Position einnimmt, die in der Darstellung in Fig.
1 von der Matrize 5 eingenommen wird. Diese Position der jeweiligen Matrize dient
dem Auswerfen eines fertigen Bolzens bzw. Werkstücks aus der betreffenden Matrize.
Für den Auswerfvorgang steht demzufolge ebenso wie für die anderen Behandlungsschritte
praktisch ein vollständiger Preßhub (Hin- und Rückbewegung) des Schlittens 12 zur
Verfügung. Überdies wird bei jedem Preßhub des Preßschlittens 12 ein Werkstück fertig.
-Die den Matrizen 3, 4 und S zugeordneten Auswerferstifte 9, 10 und 11 werden zum
Zweck des Auswerfens eines fertigen Werkstückes in derjenigen Position kurzzeitig
betätigt, in der sich in der Darstellung in Fig. 1 die Matrize 5 befindet.
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Zur Betätigung der Auswerferstifte sind verschiedene Mechanismen verwendbar,
die im wesentlichen an sich bekannt sind.
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Über diese bekannten Möglichkeiten hinaus kann zur Steuerung der Auswerferstifte
im Fall einer Doppeldruck-Bolzenpresse oder zur verhältnismäßig geringfügigen axialen
Verschiebung
der betreffenden Matrize bzw. eines darin gefiShrten
Stiftes im Fall einer Hohlnietenpresse eine Steuerkulisse verwendet werden, die
auf der dem Preßschlitten 12 abgekehrten Seite des Matrizenhalters im Pressengestell
angeordnet ist.
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Fluchtend mit der in Fig. 1 darges-tellten Matrize kann am Schlitten
12 bzw. an einem gesonderten Staucherhalter des Schlittens 12 ein zusätzlicher Stempel
15 fest angeordnet sein, der vorzugsweise als sogenannter Abgratstempel ausgebildet
ist und der zum Anbringen z. B. eines Sechskants am Kopf des betreffenden Bolzens
dient. Der bei Anwendung eines derartigen Stempels durchgeführte Behandlungsschritt
kann durch Betätigen des in der betreffenden Matrize befindlichen Auswerferstiftes
(im Fall der Darstellung in Fig. 1 des Auswerferstiftes 11) unterstützt werden.
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Die Funktionsweise des in der Zeichnung dargestellten, zum Antrieb
des Matrizenhalters 2 bevorzugten Antriebs ist folgendermaßen: Ausgehend von der
Darstellung in Fig. 1 befindet sich der Antrieb am Beginn einer Drehbeschleunigung
des Matrizenhalters 2 in dem in Richtung des Pfeils 60 angegebenen Sinn.
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Die Kurvenscheiben 47, 48 und 57 rotieren dabei gleichmäßig im durch
die Pfeile 61, 62 angegebenen Drehsinn. Die Abgriffrolle 56 des Hebels 28 befindet
sich zu diesem Zeitpunkt am Anfang eines oberen, mit der Welle 58 konzentrischen
Kurvenbereiches 63, die Abgriffrolle 46 des Armes 43 des Doppelarmhebels 42, 43
befindet sich am Ende eines unteren, mit der Welle 50 konzentrischen Kurvenbereiches
64 der Kurvenscheibe 48 bzw. am Anfang eines ansteigenden Kurvenbereiches 65 dieser
Kurvenscheibe 48. Hieraus folgt, daß die Zahnstange 24 in Eingriff mit dem Zahnrad
23 gehalten wird, und zwar so lange, bis die Abgriffrolle 56 des Hebels 28 das Ende
des Kurvenbereiches 63 der Kurvenscheibe 57 im
Verlauf der weiteren
Rotation dieser Kurvenscheibe erreicht hat.
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Während der synchron mit der Rotation der Kurvenscheibe 57 erfolgenden
Rotation der Kurvenscheibe a8 wird demnach die Zahnstange 24 gemäß der Darstellung
in Fig. 1 nach rechts bewegt 7 und zwar so lange, ris die Abgriffrolle 46 das Ende
des ansteigenden Kurvenbereiclles 65 der Kurvenscheibe 48 erreicht hat. Die hieraus
resultierende Bewegung des Matrizenhalters 2 entspricht einem vorherbestimmten Drehwinkel,
im Fall der Darstellung in der Zeichnung einem Drehwinkel von 120 Grad.
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Während im weiteren Verlauf der Rotation der Kurvenscheibe 48 die
Abgriffrolle 46 des Arms 43 des Doppelarmhebels 42, 43 sodann auf einem oberen,
konzentrisch zur Welle 50 verlaufenden Kurvenbereich 66 der Kurvenscheibe 48,läuft,
läuft die Abgriffrolle 56 des Hebels 28 vom Ende des Kurvenbereiches 63 auf dem
abfallenden Kurvenbereich 67 der Kurvenscheibe 57 bis zum Anfang eines unteren,
zur Welle 58 konzentrischen Kurvenbereiches 68 hin. Das bedeutet, daß die Zahnstange
24 außer Eingriff mit dem Zahnrad 23 gebracht wird und die formschltissige Antriebsverbindung
zwischen Zahnstange 24 und Zahnrad 23 bzw. Hauptantriebswelle 22 und Matrizenhalter
2 gelöst wird.
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Gleichzeitig mit der Lösung der Antriebsverbindung zwischen Zahnrad
23 und Zahnstange 24 wird er die Gelenkstange 32 und den Winkelhebel 34 der Verriegelungsstift
35 vom Hebel 28 mit seinem Ende 37 in die betreffende Ausnehmung 38, 39 oder 40
des Matrizenhalters 2 eingeführt, im vorliegenden Fall in die Ausnehmung 39. Damit
wird der Matrizenhalter 2 während des nun folgenden Bearbeitungsvorganges der in
den Matrizen befindlichen Werkstücke verriegelt.
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Wahrend Zahn stange 24 und Zahnrad 23 außer Eingriff sind und der
Bearbeitungsvorgang dtrchgeführt wird, läuft die Kogriffrolle 56 des Hebels 28 auf
dem unteren, zur Welle 58 konzentrischen Kurvenbereich 68 der Kurvenscheibe 57 und
die Abgriffgrolle 46 des Arms 43 des Doppelarmhebels 42 43 lïuft auf dem abfallenden
Kurven'oere,ch 69 der Kurvenscheibe 48. Dem abfallenden Kurvenbereich 69 der Kurvenscheibe
48 ist - wie auch allen anderen Kurvenbereichen dieser Kurvenscheibe - in an sich
bekannter Weise ein bestimmter Kurvenbereich auf der Kurvenscheibe47 zugeordnet,
welche Kurvenbereiche der Übersichtlichkeit wegen nicht im einzelnen bezeichnet
sind.
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Sobald die Abgriffrolle nach Durchlaufen des Kurvenbereiches 66 auf
dem abfallenden Kurvenbereich 69 läuft, wird demnach - bei gelöster Antriebsverbindung
zwischen Zahnrad 23 und Zahnstange 24 - die Zahnstange 24 im Fall der Darstellung
in Fig. 1 nach links bewegt. Sobald diese Bewegung der Zahnstange 24 abgeschlossen
ist, wird sodann über den Kurvenbereich 70 der Kurvenscheibe 57 die Zahnstange 24
wieder in Eingriff mit dem Zahnrad 23 gebracht und gleichzeitig das Ende 37 des
Verriegelungsstiftes 35 aus der Ausnehmung 39 des Matrizen halters 2 bewegt. Im
Anschluß daran folgt der nächste Drehschritt des Matrizenhalters 2 wie vorstehend
beschrieben.
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Abschließend ist noch zu bemerken, daß die Zahnstange 24 in Eingriff
mit dem Zahnrad 23 gebracht ist, bevor die Zahnstange 24 in Längsrichtung bewegt
wird bzw. bevor mit der Beschleunigung des Matrizenhalters 2 begonnen wird und daß
die Zahnstange 24 erst dann außer Eingriff mit dem Zahnrad 23 gebracht wird, wenn
der Matrizenhalter 2 nach Verzögerung bis auf die Drehgeschwindigkeit Null stillsteht.
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