DE291799C

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Publication number: DE291799C
Application number: DENDAT291799D
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Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Der Gegenstand "des Hauptpatentes 289723 bezieht sich auf Vorrichtungen zur selbsttätigen Kenntlichmachung von gasigen Veränderungen in der Atmosphäre, bei denen der in einer durch eine poröse Platte abgedeckten Diffusionskammer erzeugte Unter- oder Überdruck an einem mit Flüssigkeit gefüllten Barometerrohr sichtbar gemacht wird. Das Kennzeichen des Erfindungsgegenstapdes des Hauptpatentes besteht dabei darin, daß das mit Flüssigkeit gefüllte Barometerrohrsystem so geringen Querschnitt und so geringe Länge besitzt, daß der in ihm vorhandene Flüssigkeitsfaden infolge der durch die poröse Platte

¹S verzögerten Luftbewegung in der Diffusionskammer und der hierdurch hervorgerufenen Bremswirkung auf den Flüssigkeitsfaden sich bei den Lageveränderungen nur sehr langsam verschieben kann, zum Zwecke, die Vorrichtung ortsveränderlich zu machen. Das durch Querschnitt und Länge festgelegte Volumen der Meßflüssigkeit, das infolge der physikalischen Verhältnisse bei Lageveränderungen so stark abgebremst wird, daß ein Ausspritzen der Flüssigkeit ■, unmöglich ist, läßt sich nun natürlich sowohl in der Weise verteilen, daß bei dünnem Rohrquerschnitt ein verhältnismäßig langer Flüssigkeitsfaden entsteht, oder bei verhältnismäßig großem Querschnitt eine geringe Fadenlänge. An sich empfiehlt sich für die leichtere Ablesbarkeit des Fadens die Benutzung eines kleinen Rohrquerschnittes und damit eines längeren Flüssigkeitsfadens. Gemäß der Erfindung ist jedoch im Gegenteil das Barometerrohr mit so großem Querschnitt ausgeführt, daß die gemäß den Forderungen des Hauptpatentes bemessene Flüssigkeitsmenge beim Überschreiten eines gewissen Unter- oder Überdrucks infolge der aus der Diffusionskammer austretenden oder in die Diffusionsmenge eintretenden Gasmenge aufsprudeln kann und bei Einstellung des Rohrsystems in den Weg der Lichtstrahlen, z. B. der Bergmannslampe, bei Auftreten einer gefährlichen Verunreinigung der Atmosphäre ein flackernder Lichtschein entsteht. An Stelle eines mehr oder weniger kapillarartigen Rohrquerschnitts ist also im vorliegenden Fall ein solcher zu wählen, daß trotz des Vorhandenseins der Flüssigkeit das Durchtreten der Gasperlen durch den Rohrquerschnitt möglich ist. Diese Anordnung bewirkt eine selbstätige Alarmierung, weil die sich nach den Bedingungen des Hauptpatentes ergebende Flüssigkeitsmenge ungefähr so groß ist, daß sich bei Benutzung eines ausreichend großen Rohrquerschnitts ein Flüssigkeitsfaden von so geringer Länge ergibt, daß beim Auftreten einer

*) S. auch Zusatzpatent 290958.

Claims

gewissen unzulässigen gasigen Veränderung in der Atmosphäre ein Verschieben des obersten Punktes der Flüssigkeitssäule bis zum Scheitelpunkt des U-Rohres ergibt, wodurch dann beim Überschreiten dieses Scheitelpunktes das Gas durch die in den andern Schenkel gedrängte entsprechend gefärbte Flüssigkeitsmenge hindurchzutreten beginnt und deren Sprudeln verursacht.

ίο In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, ι ist der Behälter für die Energiequelle zur Beleuchtungseinrichtung und 2 die Lichtquelle selbst. 3 ist ein zylindri-■ sches Absperrglas, in dessen' Inneren sowohl die Lichtquelle als auch die Anzeigevorrichtung untergebracht ist. Oberhalb der Lampe befindet sich die mit einer porösen Platte 4 abgedeckte Diffusionskammer 5, welche mit dem Schenkel 8 eines barometrischen, mit gefärbter Flüssigkeit 7 gefüllten Rohrsystems 6, 8 in Verbindung steht, während der Schenkel 6 dieses Rohrsystems mit dem Lampeninnern kommuniziert. Während nun gemäß dem Hauptpatent die Flüssigkeitsmenge 7 durch entsprechende Ausbildung des Rohrquerschnitts und Anwendung einer entsprechenden Fadenhöhe bezüglich des Volumens derart bemessen wird, daß die von der Diffusionskammer 5 auf den Flüssigkeitsfaden ausgeübte Bremswirkung ein schnelles Verschieben des Flüssigkeitsfadens bei Lageveränderungen der Lampe unmöglich macht, ist gemäß der vorliegenden Erfindung der Querschnitt des (J-förmigen Rohres 6, 8 so groß gewählt, daß beim Durchtreten von Gas durch das U-Rohr ein Sprudeln der Flüssigkeit 7 eintritt. Durch diese Bemessung wird es erreicht, daß ζ. B. beim Auftreten eines Überdruckes und der Verschiebung der Flüssigkeit 7 aus dem Rohrschenkel 8 in den Rohrschenkel 6 hinein ein Sprudeln der gefärbten Flüssigkeit eintritt und dadurch infolge der Lichtquelle 2 ein flackernder und tanzender gefärbter Lichtschein erzeugt wird, der den Bergmann selbsttätig auf die entstandene gasige Veränderung in der Atmosphäre aufmerksam macht.

Paten τ-An SPRU CH:

Vorrichtung zur selbsttätigen Kenntlichmachung des Vorhandenseins von gasigen Veränderungen in der Atmosphäre gemäß Patent 289723, dadurch gekennzeichnet, daß das Barometerrohr (6, 8) mit so großem Querschnitt ausgeführt und in den Weg von durchfallenden Lichtstrahlen, vorteilhaft einer Bergmannslampe gesetzt ist, daß die gemäß dem Hauptpatent bemessene kleine Flüssigkeitsmenge beim Überschreiten eines gewissen niedrigen Unter- oder Überdrucks in dem Barometerrohr sprudeln kann und hierdurch im durchfallenden Licht einen flackernden Lichtschein erzeugt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.