-
Reiter - Dosenlibelle
-
Die Erfindung betrifft eine Justiereinrichtung mit einer Dosenlibelle
zur Grobhorizontierung und einer Röhrenlibelle zur Fein-Justierung einer mit ihnen
starr verbundenen Auflage.
-
Re i te - D o s e n 1 i bel 1 e Es ist bekannt, zur Justierung von
irgendwelchen Geräten, beispielsweise von geodätischen Instrumenten Libellen zu
verwenden, welche meistens unabhängig voneinander auf das jeweilige Gerät einjustiert
und dann mittels drei bis vier Schrauben auf ihm befestigt werden müssen.
-
Da beispielsweise bei geodätischen Instrumenten eine Horizontierung
in einer Ebene durchgeführt werden muss, sind hierzu zumindest zwei Teiljustierungen
in zueinander nicht parallelen, jedoch in einer Ebene liegenden Richtungen erforderlich,
welche bei zwei voneinander unabhängigen Justiereinrichtungen doppelten Arbeitsaufwand
und eine Vielzahl von Fixierungseinrichtungen erfordern.
-
Um diese Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden, wird erfindungsgemäss
eine Justiereinrichtung der eingangs erwähnten Art vorgeschlagen, welche dadurch
gekennzeichnet ist, dass die beiden Libellen in aufeinander horizontierter Lage
fest miteinander verbunden sind.
-
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung näher erläutert, wobei die
Figuren 1 und 2 eine Dosenlibelle von zwei um 90° zueinander verdrehten Seiten zeigen.
Die Figur 3 zeigt das Sichtglas der Dosenlibelle von oben, und die Figur 4 zeigt
die erfindungsgemässe Verbindung einer Dosen- und einer Röhrenlibelle, sowie die
Justierung und Befestigung der Doppellibelle auf einer Unterlage.
-
Die Figur 1 zeigt eine Dosenlibelle von einer Seitenansicht.
-
In einem zylindrischen Gehäuseblock 1 mit der Achse ZA ist eine mit
diesem koaxial verlaufende ebenfalls zylindrische Bohrung 2 eingearbetet, deren
Durchmesser D wesentlich grösser ist als ihre Höhe H. Ueber dieser Bohrung 2 ist
stufenförmig eine zweite Bohrung 3 ausgeführt, welche einen geringfügig grösseren
Durchmesser aufweist als die Bohrung 2. Auf Xer durch die unterschiedlichen Durchmesser
erzeugten ringförmigen Stufe
sitzt ein Glasplättchen 4, welches
auf der Unterseite konkav geschliffen ist. Die Bohrung 2 und der durch den Konkavschliff
des Glasplättchens 4 freibleibende Raum der Bohrung 3 sind bis auf eine kleine Luftblase
5 mit einer Flüssigkeit 6 gefüllt.
-
Die von der ringförmigen Stufe gebildete Fläche definiert eine Ebene
HE, welche mit der Lage der Luftblase 5 in einem bestimmten Zusammenhang steht.
-
Liegt die Ebene HE exakt horizontal, so steht die Luftblase genau
in der Mitte des Glasplättchens 4. Ferner wird die Ebene HE genau senkrecht von
der Achse ZA des zylindrischen Gehäuses 1 geschnitten, wobei dies für die Herstellung
des Gehäuses 1 von Vorteil, für die Erfindung aber nicht notwendig ist.
-
Auf der Unterseite weist das Gehäuse 1 eine teilzylindrische Rundung
9 auf, welche genau parallel zu der senkrecht zu den Achsen ZA und 7 verlaufenden
Achse 8 in das Gehäuse 1 gefräst ist, und welche vom zylindrischen Gehäuseblock
1 zwei Lappen 10 und 11 übrig lässt. Jede Gerade der teilzylindrischen Fläche der
Rundung 9 verläuft dabei parallel zur Ebene HE.
-
Die halb zylindrische Rundung 9 dient, wie unter Figur 4 noch beschrieben
wird, zum formschlUssigen Aufsetzen der Dosenlibelle auf eine zylinderförmige Röhrenlibelle
oder überhaupt auf eine zylindrisch geformte Unterlage, deren Krümmungsradius gleich
ist wie der Krümmungsradius KR der Rundung 9.
-
Die Figur 2 zeigt die gleiche Dosenlibelle wie die Figur 1 von einer
um 900 gedrehten Ansicht.
-
Da die Bohrungen 2, 3 sowie das Glasplättchen 4 rotationssymmtinische
Formen aufweisen sind sie in dieser Darstellung gleich wie in
Figur
1, und werden daher nicht eigens beschrieben.
-
Die in Figur 1 als Punkt 8 gezeichnete Längsachse der Bohrung 9 verläuft
in Figur 2 als strichlierte Gerade 8 in der Zeichenebene.
-
Die beiden in Figur 1 spitdzulaufenden Cehäuselappen 10 und 11 haben
eine kreisrunde Mantelfläche, und sind von den Schnittlinien 12 und 13 zweier sich
senkrecht schneidender Zylinder begrenzt.
-
Wie bereits unter Figur 1 erwähnt, liegt ein wesentliches Merkmal
der Erfindung darin, dass die Achsen 8 und ZA aufeinander senkrecht stehen bzw.
dass die Achse 8 parallel zur Ebene HE verläuft, sodass die Dosenlibelle wenn sie
einmal auf eine horizontale zylindrische Unterlage aufgesetzt wird, zumindest in
Längsrichtung der zylindrischen Unterlage einen Blaseneinlauf in der Mitte aufweist.
-
Die Figur 3 zeigt eine Dosenlibelle von oben, also aus der Sicht,
aus der sie beim Horizontieren einer mit ihr verbundenen Unterlage betrachtet wird.
Hierbei sitzt das Glasplättchen 4 eng eingepasst in einer Bohrung des zylindrischen
Gehäuses 1 und trägt einen Markierungskreis 14, dessen Mittelpunkt 15 mit den ietriemittelpunkt
der Dosenlibelle zusammenfällt.
-
Bei horizontaler Lage der Dosenlibelle steht die Luftblase 5 genau
im Zentrum des Markierungskreises.
-
Die Figur 4 zeigt die Verbindung einer unter den Figuren 1 bis 3
beschriebenen Dosenlibelle 20 mit einer Röhrenlibelle 21.
-
Die Röhrenlibelle 21 besteht ais einem Glasrohr 22 mit einer Längsachse
34, welches bis auf eine Luftblase 23 mit einer Flüssigkeit gefüllt ist.
-
Entsprechend der räumlichen Lage der Röhrenlibelle 21 stellt sich
X Luftblase 23 nach der Schwerkraft ein, wobei durch einen leicht konkaven
Verlauf
der Innenseite der oberen Glasrohrhälfte gewährleistet wird, dass bei exakt horizontaler
Lage die Luftblase 23 genau in der Mitte zwischen den !1arkierungsstrichen 24 einläuft.
-
In der hier dargestellten vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
ist die Dosenlibelle genau auf die Mitte zwischen die Markierungsstriche 24 der
Röhrenlibelle aufgesetzt, wobei jedoch die Luftblase 23 so gross gewählt werden
muss, dass sie bei ihrer Mittellage auf beiden Seiten unter der Dosenlibelle gut
sichtbar herausstehen muss.
-
Die Längsachse der Rundung der Dosenlibelle 20 verläuft hierbei exakt
parallel zur Längsachse 34 der Röhrenlibelle 21. Die Lage der Dosenlibelle 20 auf
der Röhrenlibelle 21 ist natürlich nicht auf die Mitte beschränkt, sondern kann
auch ausserhalb der Markierungsstriche 24 sein.
-
Die Röhrenlibelle 21 trägt an ihren beiden Enden Fortsätze 25 und
26, welche zur Haltung und Justierung der Doppellibelle aufeinander mit einer Halterungseinrichtung
27 und einer Justiereinrichtung 28 ausgerüsteten Unterlage SO engen.
-
Der als F@@@@@@@@ ausgebildete Fortsatz 25 verläuft bezüglich der
Dosenlibelle ex«t: FRfallel zur Ebene HE der Figur 1 und wird in den Schlitz 29
eines Haiitrungsblocks 27 eingeführt, welcher mit der Unterlage 30 starr verbunden
ist. Der Schlitz 29 ist dabei so gearbeitet, dass er bei horizontierter Lage der
Unterlage 30 exakt waagrecht verläuft, sodass bei eingeschobener Doppellibelle die
Blase 5 der Dosenlibelle 20 bezüglich der quer zur Röhrenlibelle 21 verlaufenden
Justierrichtung in der Mitte steht.
-
Die Einjustierung der Doppellibelle in Längsrichtung der Röhrenlibelle
21 erfolgt mittels einer Justiereinrichtung 28, welche aus einer lils'ierschraube
und einem Gewindeloch besteht.
-
Hierzu weist der Fortsatz 26 eine Bohrung 31 auf, in die die Justierschraube
28 einführbar und in einer bestimmten Lage gegen axiale Verschiebung beispielsweise
mittels eines nicht dargestellten Sprengrings sicherbar ist. Die Unterlage 30 trägt
ein Gewindeloch 32, in welches die Justierschraube 28 einschraubbar ist, sodass
mit einer Schraubbewegung der Justierschraube 28 der axial unverschiebbare Fortsatz
26 und mit ihm die Röhrenlibelle 21 in einer vertikalen Ebene verschwenkt und damit
in der Längsrichtung der Röhrenlibelle justiert wird.
-
Die Justierschraube 28 ist im Bereich zwischen Fortsatz 26 und Gewindeloch
32 von einer Spiralfeder 33 umschlungen, welche einen vom Schraublagerspiel unabhängigen
Abstand zwischen Fortsatz 26 und Gewindeloch 32 bei konstanter Schraubenstellung
garantiert, und gleichzeitig mittels der durch die Kraft der Feder erzeugbaren Reibung
ein unabsichtliches Verdrehen der Justierschraube 28 verhindert.
-
Selbstverständlich liegt es im Rahmen der Erfindung die Dosenlibelle
nicht nur auf, sondern beispielsweise seitlich der Röhrenlibelle an deren Umfang
oder an einem der beiden Enden anzuordnen, wobei im letzteren Fall die Ausbildung
des Gehäuses der Dosenlibelle beliebig gewählt werden kann.