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Verfahren zur Herstellung eines perfluorierten Vinyläthers
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mit einer Estergruppe
Die Erfindung betrifft ein
Verfahren zur Herstellung eines perfluorierten Vinyläthers mit einer Estergruppe
der folgenden allgemeinen Formel CF2=CFOCF2(A)p(CF2)qC02R wobei A eine zweiwertige,
perfluorierte C1-C10-Gruppe und R eine organische Gruppe bedeuten, wobei p für 0
oder 1 und q für 0 oder eine Zahl von 1 bis 3 stehen.
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Die perfluorierten Vinyläther sind brauchbar als Monomere zur Herstellung
von fluorierten Polymeren. Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen, perfluorierten
Vinyläther können als Comonomere verwendet werden, welche in das fluorierte Polymere
Vernetzungsstellen einführen, sowie als Monomere zur Herstellung von fluorierten
Polymeren mit speziellen Funktionen. Somit können diese Produkte auf den verschiedensten
Gebieten eingesetzt werden.
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Ein Verfahren zur Herstellung von perfluorierten Vinyläthern mit
einer Estergruppe ist in der JA-PS 22327/1970 und in der G3-PS 1 145 445 beschrieben.
Das herkömmliche Verfahren umfaßt die Umsetzung eines Perfluordiacylfluorids mit
Hexafluorpropylenoxid unter Bildung von Perfluor-(2-methyl-3-oxa-alkan)-diacylfluoridO
In der zweiten Stufe wird das Diacylfluorid mit einem Alkohol, vorzugsweise mit
Methanol, verestert, wobei der Diester gebildet wird. Sodann wird der Diester entweder
mit einer wäßrig-methanolischen Lösung von Kaliumhydroxid, Natriumhydnxid oder Cäsiumhydroxid
verseift, wobei das Dimetallsalz gebildet wird, oder durch Umsetzung mit Wasser
in die Disäure umgewandelt, welche sodann mit einer wäßrigen Lösung eines der Hydroxide
neutralisiert wird. Dann wird das Dimetallsalz durch thermische Zersetzung in ein
Monometallsalz umgewandelt, und dieses wird sodann hydrolysiert, wobei man die perfluorierte
Vinyläthercarbonsäure erhält. Diese wird sodann durch Veresterung
in
den perfluorierten Vinyläther mit einer Estergruppe umgewandelt.
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tei dem herkömmlichen Verfahren sind viele Reaktionsstufen erforderlich
und die Ausbeute ist bei der thermischen Zersetzung des Dimetallsalzes der Perfluordicarbonsäure
recht gering und beträgt nachteiligerweise nur etwa 25%. Darüberhinaus ist das als
Ausgangsmaterial eingesetzt Dimetallsalz der Dicarbonsaure fest und. auch das Produkt,
nämlich das Monometallsalz der Vinyläthercarbonsäure, liegt im festen Zustand vor.
Dies ist unter dem Gesichtspunkt der Verfahrensführung nachteilig.
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Wie oben beschrieben, muß man bei dem herkömmlichen Verfahren einen
perfluorierten Vinyläther mit einer Gruppe der Formel -COOH mit einem Alkohol verestern
oder umestern, um einen perfluorierten Vinyläther mit einer stc-rgrue zu erhalten.
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Bei diesen herkömmlichen Verfahren findet die Veresterung oder Umesterung
als Gleichgewichtsreaktion statt, so daß eine große Alkoholmenge erforderlich ist.
Es ist schwierig, dabei in kurzer Zeit eine hohe Umwandlung zu erzielen. Die herkömmlichen
Verfahren haben den Nachteil, daß sie eine Steigerung der Raumzeitausbeute bei industrieller
Durchführung nicht gestatten. Darüberhinaus haben die herkömmlichen Verfahren angesichts
der hoch reaktiven perfluorierten Vinyläthergruppe den Nachteil, daß als Katalysator
eine Säure oder eine Base verwendet werden muß und daß man bei einer hohen Reaktionstemperatur,
nämlich der Rückflußtemperatur des Alkohols, arbeiten muß.
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In jüngster Zeit wurde ein Verfahren zur Herstellung von perfluorierten
Vinyläthern mit einer Estergruppe beschreiben,
bei dem man eine
Verbindung mit einer Estergruppe als Ausgangsmaterial einsetzt. Dabei wird z.B.
ein perfluoriertes Acylfluorid oder ein Metallsalz einer perfluorierten Carbonsäure
mit einer Estergruppe eingesetzt (japanifiche ungeprüfte Patentanmeldung Nr. 78827/1977
und 105118/1977; GB-PS 1 532 172), oder es wird ein spezifischer fluorierter Diester
mit Lithiumchlorid umgesetzt (japanische ungeprüfte Patentanmeldung Nr. 89603/1977).
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Bei diesen Verfahren tritt eine Vielzahl von Nebenprodukten auf,
so daß die Effizienz des Verfahrens gering ist,und die Reinigung der anfallenden
Produkte bereitet Schwierigkeiten.
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Zur Durchführung der herkömmlichen Verfahren im industriellen Maßstab
sind viele schwierige Schritte zu überwinden. Bisher ist es nicht gelungen, einen
perfluorierten Vinyläther mit einer Estergruppe mit hoher Effizienz im industrwellen
Maßstab durchzuführen.
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Die Erfinder haben nach Möglichkeiten zur Schaffung eines einfachen
Verfahrens gesucht, welches einen perfluorierten Vinyläther mit einer Estergruppe
in hoher Ausbeute liefert. Es wurden folgende wichtige Fakten festgestellt.
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Wenn ein asymmetrisches Diacylfluorid mit einer Gruppe der Formel
an einem Ende und mit einer Gruppe der Formel FOC-CF2- am anderen Ende bei etwa
200 bis 350VC in der Dampfphase pyrolysiert wird, so erfolgt überraschenderweise
eine Vinylätherbildung ohne Verlust der -COF-Gruppe am anderen Ende, und man erhält
glatt und vorteilhaft den perfluorierten Vinyläther mit einer -COF-Gruppe. Wenn
dieser sodann mit einem Alkohol umgesetzt wird, so erhält man den angestrebten perfluorierten
Vinyläther mit einer Estergruppe selektiv und mit hoher Effizienz.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung
ei neß perfluorierten Vinyläthers mit einer Estergruppe in hoher Ausbeute bei einfacher
Verfahrensführung zu schaffen, welches industriell durchgeführt werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Herstellung
eines perfluorierten Vinyläthers mit einer Estergruppe der folgenden allgemeinen
Formel gelöst: CF2=CFOCF2(A)p(CF2)qC02R wobei A für eine zweiwertige, perfluorierte
C1-C10-Gruppe und R für eine organische Gruppe stehen, und wobei p für O oder 1
und q für 0 oder eine Zahl von 1 bis 3 stehen, welches dadurch gekennzeichnet ist,
daß man ein asymmetrisches Diacylhalogenid der Formel
wobei X eines der Halogenatome F, Cl oder Br bedeutet, pyrolysiert (thermisch zersetzt)
unter Bildung eines perfluorierten Vinyläthers mit einer Halogencarbonylgruppe der
Formel CF2=CFOCF2 (A)p (CF2) qCOX worauf dieses Produkt mit einem Alkohol der Formel
ROH umgesetzt wird.
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Erfindungsgemäß erzielt man bei wenigen Reaktionsstufen das angestrebte
Produkt in hoher Ausbeute. Die Ausbeute bei der Stufe der Umsetzung des Alkohols
beträgt etwa 100. In der Stufe der Pyrolyse kann das Ausgangsmaterial und das Reaktionsprodukt
in der Dampfphase aufgearbeitet werden. Dies ist besonders vorteilhaft für die industrielle
Durchführung
des Verfahrens. Demgegenüber ist bei der thermischen Zersetzung des Dimetallsalzes
der Perfluordicarbonsäure gemäß der JA-PS 22327/1970 die Ausbeute an dem perfluorierten
Vinyläther mit der -COF-Gruppe äußerst gering, und das Ausgangsmaterial kann nicht
in der Dampfphase behandelt werden, und das Verfahren zur Herstellung des Ausgangsmaterials
ist ebenfalls kompliziert und erfordert viele Stufen.
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Bei der in der JA-PS 1617/1963 und in der US-PS 3 114 778 beschriebenen
thermischen Zersetzung wird der perfluorierte Vinyläther dadurch gebildet, daß man
das Reaktionsprodukt einsetzt, welches durch Umsetzung eines Acylfluorids mit Hexafluorpropylenoxid
erhalten wird. Dabei wird jedoch der perfluorierte Divinyläther aus dem Diacylfluorid
ebenfalls gebildet. Es ergibt sich aus diesen Druckschriften keinerlei Hinweis auf
die Pyrolyse eines spezifischen asymmetrischen Diacylfluorids gemäß vorliegender
Erfindung.
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Das erfindungsgemäße Verfahren hat die folgenden Vorteile.
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In der letzten Reaktionsstufe der Umsetzung des Alkohols ist die
Reaktionsgeschwindigkeit äußerst hoch, und es findet eine irreversible Reaktion
statt. Die Reaktionstemperatur kann relativ gering sein. Ein Katalysator ist nicht
erforderlich. Diese Bedingungen sind äußerst vorteilhaft im Sinne eines Schutzes
der perfluorierten Vinyläthergruppe Die Umwandlung des Ausgangsmaterials beträgt
etwa 100% innerhalb einer Reaktionszeit, welche lediglich durch die Zeitdauer der
Zugabe des perfluorierten Vinyläthers mit einer Halogencarbonylgruppe bestimmt ist.
Die Menge des Alkohols
kann der Menge des perfluorierten Vinyläthers
mit einer Halogencarbonylgruppe im wesentlichen äquivalent sein.
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Daher ist die Raum-Zeit-Ausbeute vorteilhafterweise hoch.
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Darüberhinaus ist das Ausgangsmaterial leicht zugänglich, während
andererseits bei dem herkömmlichen Verfahren die als Ausgangsmaterial eingesetzte
Verbindung mit einer Estergruppe schwer zugänglich ist.
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Bei der letzten Stufe des erfindungsgemäßen Vewfahrens wird als Zwischenstufe
(im folgenden als Zwischenstufen-Vinyläther bezeichnet) eine Verbindung der folgenden
Formel eingesetzt: CF2=CFOCF2(A),(CF,) COX wobei A eine zweiwertige, perfluorierte
C1-C10-Gruppe und vorzugsweise C1-C5-Gruppe bedeutet. Diese kann verzweigt oder
geradkettig sein. Sie kann eine oder mehrere Ätherbindungen aufweist. Es kann sich
auch z.B. um eine Gruppe der folgenden Formel handeln:
wobei n für 0 oder eine Zahl von 1 bis 2 steht, und wobei m für 0 oder 1 steht,
und wobei Rf eine zweiwertige C1-C10-Perfluoralkylengruppe bedeutet, welche geradkettig
oder verzweigtkettig sein kann. Vorzugsweise steht n für 0 oder 1 und m für 1. Rf
bedeutet vorzugsweise eine zweiwertige C1-C4-Perfluorgruppe. In der Formel der Zwischenstufe
steht p für 0 oder 1, q für 0 oder eine Zahl von 1 bis 3 und X bedeutet F, Cl oder
Br und vorzugsweise F.
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Der Zwischenstufen-Vinyläther kann durch Pyrolyse eines asymmetrischen
Diacylhalogenids der folgenden Formel erhalten werden:
Der Zwischenstufen-Vinyläther der Formel CF2=CFOCF2(A)p(CF2)qCOX
kann leicht erhalten werden durch Pyrolyse des genannten, spezifischen, asymmetrischen
Diacylhalogenids bei 200 bis 3500C und vorzugsweise 270 bis 3200C. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung wird der Zwischenstufen-Vinyläther der Formel CF2=CFOCF2(A)p(CF2)qCOF
(X = F) eingesetzt. Dieser Zwischenstufen-Vinyläther kann durch Pyrolyse von FCO~CFOCF2tA)p(CF2)qCOF
erhalten werden.
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CF3 Typische Pyrolysen laufen folgendermaßen ab:
In der erfindungsgemäßen Pyrolysestufe kann man auch zwei oder mehrere asymmetrische
Diacylhalogenide kombinieren, welche hinsichtlich A, p, q, Rf, n, m oder X verschieden
sind. Man kann z.B. eine Pyrolyse von zwei Typen von asymmetrischen Diacylhalogeniden
(n=O und n=1) durchführen, wobei die folgenden beiden Produkte gebildet werden:
Das als Ausgangsmaterial eingesetzte asymmetrische Diacylfluorid kann nach verschiedenen
Verfahren hergestellt werden. Zum Beispiel kann das perfluorierte asymmetrische
Diacylfluorid der Formel
welches vorzugsweise als Ausgangsmaterial eingesetzt wird, leicht erhalten werden
durch Umsetzung eines fluorierten Diacylfluorids der Formel FOC(A)p(CF2)qCOF mit
Hexafluorpropylenoxid in Anwesenheit eines Katalysators, nämlich eines Alkalimetallfluorids.
Zum Beispiel kann man das asymmetrische Diacylfluorid durch folgende Reaktionen
gemäß US-PS 3 114 778 herstellen:
Sie können ferner erhalten werden durch die Umsetzungen gemäß
der japanischen ungeprüften Patentanmeldung Nr. 3017/1977.
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(1 bedeutet 2 bis 4) Die Pyrolyse in der ersten Stufe wird vorzugsweise
in Dampfphase durchgeführt. Die Pyrolyse gelingt leicht, wenn man das Ausgangsmaterial,
nämlich das asymmetrische Diacylhalogenid, in eine Pyrolysenzone einführt, welche
auf einer vorbestimmten Temperatur gehalten wird. Der Pyrolysenreaktor kann aus
verschiedenen Materialien bestehen, z.B.aus Edelstahl, Nickel, Hastelloy oder dergl.
Die Pyrolysentemperatur liegt gewöhnlich im Bereich von 200 bis 4500C und vorzugsweise
200 bis 3500C und speziell 270 bis 3200C.
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Die Verweilzeit ist nicht kritisch und liegt gewöhnlich im Bereich
von 0,1 bis 1000 Sekunden und vorzugsweise im Bereich von etwa 5 bis 30 Sekunden
während der Pyrolysestufe. Wenn die Temperatur zu hoch ist und wenn die Verweilzeit
zu lang ist, so ist die Selektivität für den Zwischenstufen-Vinyläther zu niedrig,
während bei einer zu niedrigen Temperatur und einer zu kurzen Verweilzeit die Umwandlung
des Ausgangsmaterials unzureichend ist. Gewöhnlich ist es bevorzugt, die Verweilzeit
zu verkürzen, wenn die Temperatur hoch ist. Wie oben beschrieben, kann die Pyrolyse
in der ersten Stufe vorzugsweise in Dampfphase durchgeführt werden. Es ist bevorzugt,
das Ausgangsmaterial, nämlich das asymmetrische Diacylhalogenid, vor dem Einleiten
in die Pyrolysenzone zu verdampfen. Wenn das Ausgangsmaterial einen hohen Siedepunkt
hat,
so kann man dieses ohne vorherige Verdampfung in die Pyrolysenzone einführen und
hier sowohl die Verdampfung des Ausgangsmaterials alæ auch dessen Pyrolyse durchführen.
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Die Pyrolyse wird vorzugsweise in Anwesenheit einer Packungsschicht
von feinverteilten, hitzefesten Festkörpern durchgeführt. Zur Ausbildung der Packungsschicht
kann man ein Festbett wählen oder ein bewegtes Bett oder ein Fließbett.
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Geeignete, feinverteilte, hitzefeste Feststoffe für die Verpackungsschicht
sind Glasperlen, Metallfluoride, Metallcarbonate, Metalloxide und Natriummetasilikate.
Es ist bevorzugt, die Pyrolyse unter Verdünnung des Ausgangsmaterials in einem Inertgas
durchzuführen. Zum Beispiel kann man das Ausgangsmaterial zuvor verdampfen und mit
dem Inertgas vermischen, worauf das Gasgemisch in die Pyrolysenzone eingeführt wird.
Es ist ferner möglich, das Ausgangsmaterial und das Inertgas getrennt in die Pyrolysenzone
einzuführen, um die Pyrolyse im verdünnten Zustand durchzuführen.
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Geeignete Inertgase sind Stickstoff, Luft, Schwefeldioxid, Stickstoff-Schwefeldioxid-Gemisch,
Stickstoff-Sauerstoff-Gemisch und LuSt-Schwefeldioxid-Gemisch. Das Molverhältnis
des Ausgangsmaterials zu dem Inertgas liegt vorzugsweise im Bereich 1/2 bis 1/100
und speziell im Bereich von 1/5 bis 1/50.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es bevorzugt, die Pyrolyse
in Anwesenheit einer geringen Menge Wasser durchzuführen, und zwar unter dem Gesichtspunkt
der Verbesserung der Selektivität der angestrebten Verbindung. Bei der herkömmlichen
Pyrolyse von Acylfluoriden unter Bildung von Vinyläthern ist ein wasserfreier Zustand
erforderlich, und man muß somit die Anwesenheit von Wasser ausschließen.
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Der verbesserte Effekt bei Anwesenheit einer geringen Menge Wasser
ist besonders überraschend. Die Wassermenge liegt vorzugsweise unterhalb derjenigen
Mengen, mit der bei Zimmertemperatur eine Dampfdrucksättigung stattfindet. Es ist
bevorzugt, die Pyrolyse mit einer Wassermenge durchzuführen, welche unterhalb dieser
oberen Grenze liegt. Unter optimalen Bedingungen wird eine zweckentsprechende Wassermenge
dem Inertgas zugesetzt, und diese beiden Stoffe werden sodann in die Pyrolysenzone
eingeführt. Man kann jedoch auch andere Verfahren anwenden. Insbesondere liegt die
Wassermenge vorzugsweise bei weniger als 2 Vol-% und speziell im Bereich von etwa
0,5 bis 1 Vol-%, bezogen auf das Inertgas.
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Bei einer typischen Ausführung der Pyrolysenstufe verwendet man einen
rohrförmigen Reaktor mit einer Verpakkungsschicht, welche erhitzt wird und auf der
vorbestimmten Reaktionstemperatur gehalten wird. Das als Ausgangsmaterial verwendete
asymmetrische Diacylhalogenid wird mit einem Inertgas verdünnt und in den rohrförmigen
Reaktor eingeleitet.
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Das Ausgangsmaterial kann jedoch auch in flüssiger Form eingeführt
werden. Es ist jedoch bevorzugt, das Ausgangsmaterial nach der Verdampfung in einen
Flash-Verdampfer einzuleiten.
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Das aus dem rohrförmigen Reaktor austretende Gas wird mit Trockeneis/Äthanol
abgekühlt, wobei sich das Reaktionsprodukt in flüssiger Form abscheidet. Das abgeschiedene
Reaktionsprodukt wird durch Destillation bei vermindertem Druck abgetrennt. Man
erhält den Zwischenstufen-Vinyläther.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der in der Pyrolysenstufe
erhaltene Zwischenstufen-Vinyläther mit einem Alkohol umgesetzt, wobei man einen
perfluorierten Vinyläther mit einer Estergruppe erhält, welcher die folgende Formel
hat: CF2=CFOCF2(A)p(CF2)qC02R (diese Verbindung wird im folgenden als Vinylätherprodukt
bezeichnet).
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Die Reaktivität des Zwischenstufen-Vinyläthers und des Alkohols ist
äußerst hoch und die Reaktion läuft exotherm ab. Es ist daher erforderlich, die
Reaktionstemperatur im Bereich von -200 bis +400C zu halten, und zwar durch Außenkühlung
zum Schutz der Perfluorvinyläthergruppe. Die optimale Reaktionstemperatur liegt
im Bereich von 0 bis 200 C.
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Der Alkohol der Formel ROH, welcher bei letzterer Stufe eingesetzt
wird, kann nach Wunsch ausgewählt werden.
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Zum Beispiel kann R in der Formel ein organischer Rest sein, z.B.
ein Alkylrest, ein Benzylrest, ein Allylrest oder ein Methallylrest. Allgemein kann
der Rest geradkettig oder verzweigtkettig vorliegen. Vorzugsweise handelt es sich
bei R um eine niedere C1-C5-Alkylgruppe. Typischerweise verwendet man niedere Alkohole,
wie Methanol und Äthanol.
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Die Reaktivität des Zwischenstufen-Vinyläthers und des Alkohols ist
äußerst hoch und die letzte Stufe läuft irreversibel abO Daher sollte das Molverhältnis
des Alkohols zum Zwischenstufen-Vinyläther zur Erzielung einer befriedigenden Umwandlung
im Bereich von etwa 1,0 bis 1,2 und speziell etwa 1,0 bis 1,1 liegen.
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Wie oben beschrieben, ist die Reaktion in der letzten Stufe exotherm
und führt zur Bildung von HF, welches sorgfältig abgetrennt und behandelt werden
muß. Es ist erforderlich, Wärme abzuführen und vom Beginn der Reaktion an Schwierigkeiten
durch HF zu vermeiden.
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Im allgemeinen hat der Alkohol, z.B. Methanol oder Äthanol, die Funktion,
das HF aufzulösen. Es ist daher bevorzugt, die Reaktion unter Einsatz einer ausreichenden
Menge Alkohol in den Reaktor durchzuführen und den Zwischenstufen-Vinyläther einzutropfen,
wobei man eine vorbestimmte Reaktionstemperatur für die Umsetzung aufrechterhält.
Es ist bevorzugt,
den Zwischenstufen-Vinyläther in einer geeigneten
Menge einzusetzen, welche der ärmeabführungsgeschwindigkeit bei sorgfältigem Rühren
des Gemisches in dem Reaktor und bei Außenkühlung entspricht, um die Perfluorvinyläthergrappe
zu schützen.
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Wenn der Erstarrungspunkt des Alkohols besonders niedrig liegt oder
wenn das Molekulargewicht des Zwischenstufen-Vinyläthers besonders groß ist, so
kann man zur Verdünnung ein inertes Lösungsmittel zusetzen. Die Reaktion des Zwischenstufen-Vinyläthers
und des Alkohols geht äußerst rasch vonstatten, so daß die Umsetzung im wesentlichen
beendet ist, sobald die vorbestimmte Menge des Zwischenstufen-Vinyläthers dem Alkohol
zugesetzt wurde. Gewöhnlich wird das Reaktionsgemisch noch während etwa 30 Minuten
bis 1 Stunde weitergerührt, um die Reaktion quantitativ ablaufen zu lassen.
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Bei der letzteren Reaktion wird HF gebildet. Man verwendet jedoch
einen Reaktor aus Edelstahl, Hastelloy oder Monel-Metall. Außerdem wird die Umsetzung
in einem nichtwäßrigen System durchgeführt, soweit die Entwässerung perfekt ist.
Es ist möglich, auch einen Stahlreaktor zu verwenden, welcher mit einem fluorierten
Harz, z.B. einem Äthylen-Tetrafluoräthylen-Copolymeren, beschichtet ist. Einen Glasreaktor
kann man nicht verwenden.
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Das Vinylätherprodukt hat eine äußerst geringe Mischbarkeit mit Wasser,
während andererseits die Mischbarkeit des Alkohols mit Wasser groß ist. Daher kann
das Vinylätherprodukt leicht nach folgendem Verfahren vom Reaktionsgemisch abgetrennt
und gereinigt werden. Das Reaktionsgemisch wird mit einer großen Menge Wasser gewaschen
und die Wasserphase wird wiederholt abdekantiert, um die überschüssige Menge des
Alkohols und des Fluorwasserstoffs, welcher als Nebenprodukt gebildet wird, zu entfernen.
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Bei der Abtrennung des Fluorwasserstoffs ist es bevorzugt, ein Waschwasser
zu verwenden, welches eine geringe Menge einer Base, wie K2C03, enthält. Dieses
Verfahren ist bevorzugt, da hierdurch die Abtrennung des HF beschleunigt wird und
da hierdurch die Anzahl der Vorgänge des Waschens mit Wasser verringert werden kann.
Ferner wird der Verlust des Vinylätherprodukts herabgesetzt.
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Das erhaltene Vinylätherprodukt kann noch weiter gereinigt werden,
indem man es einer fraktionierten Präzisionsdestillation unterwirft, um eine für
Polymerisationsreaktionen erforderliche Reinheit herbeizuführen.
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Der bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene perfluorierte Vinyläther
kann zur Herstellung von vulkanisierbaren Kunststoffen und Elastomeren verwendet
werden. Hierzu wird er mit einem anderen fluorierten Ilonomeren, wie Vinylidenfluorid,
Hexafluorpropylen, Tetrafluoräthylen und Perfluor- (alkylvinyläther), copolymerisiert.
Man kann z.B.
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das Vinylätherprodukt hervorragend als Monomeres zur Einführung von
Vernetzungsstellen in ein Polymersystem vom fluorierten Typ einführen (US-PS 3 546
186). Die erfindungsgemäßen perfluorierten Vinyläther haben funktionelle Estergruppen
und sie eignen sich daher ausgezeichnet als Monomere zur Herstellung von fluorierten
Kationenaustauschermembranen.
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Zum Beispiel kann man den perfluorierten Vinyläther CF2=CFO (CF2)
3C02CH3 oder cF2=CFOcF2CF(CF3 )o (CF2) 3C02CH3 mit einem fluorierten Olefin, wie
Tetrafluoräthylen oder Trifluorchloräthylen, copolymerisieren, worauf das erhaltene
Copolymere zu einer Folie mit einer Dicke von 100 bis 500/u verarbeitet und zur
Bildung der Kationenaustauschermembran hydrolysiert wird. Ein Copolymeres mit 2
bis 40 Mol-°,ó der erfindungsgemäßen perfluorierten Vinylätherkomponente eignet
sich hervorragend als Kationenaustauschermembran gemäß US-PS 4 065 366.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen näher erläutert.
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Beispiel 1 Ein Rohrreaktor aus Edelstahl ffllt einer Länge von 20
cm und einem Innendurchmesser von 4,0 cm wird mit einem Flashverdampf er für die
Verdampfung des Ausgangsmaterials ausgerüstet sowie mit einer Durchsatzregeleinrichtung
für das zur Verdünnung verwendete Inertgas, und zwar am Einlaß, und mit einer gekühlten
Vorlage für das Reaktionsprodukt am Auslaß. In dem mittleren Bereich des Rohrreaktor
wird eine Packungsschicht aus Glaskugeln über eine Läge von etwa 10 cm vorgesehen,
und zwar mit Packungen aus Glaswolle an beiden Enden der Packungsschicht. Das Ausgangsmaterial
FOC-CFO(CF2)3COF (Kp.: 860C/ 760 mmHg) wird in flüssiger Form CF3 mit einer Mikrometerpumpe
einem Flashverdampfer zugeführt und verdampft und sodann mit dem Verdünnungsgas
vermischt, worauf das Gasgemisch durch den Einlaß in den Reaktor eingeführt wird.
Die Reaktionstemperatur, die Art des Verdünnungsgases, das Volumenverhältnis des
Ausgangsmaterials zu dem Verdünnungsgas am Einlaß des Reaktors und die Raumgeschwindigkeit
sind in Tabelle I zusammengestellt. Die Ergebnisse sind ebenfalls in Tabelle I zusammengefaßt.
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Tabelle I Reaktionstemperatur (°C) 310 340 295 300 Art d. Verdünnungsgases
N2 N2+SO3(2) Luft+H2O (3) Luft+ 1120(3) Vol-Verhältnis d.Gase (4) 1/6 1/6 1/6 1/20
Raumgeschwindigkeit(min 1) 2,2 2,2 2,2 6,5 Umwandlung des MIsgangsmaterials (%)
43,5 53,1 17,2 22,8 Selektivität für VE-1(1) 57,7 64,1 80,2 90,4 (%)
Bemerkungen:
(1): VE-1 = CF2CFO(CF2)3COF (Kp.740C/760 mmHg) (2): N2/S02 = 4/1 (Volumenverhältnis)
(3): H20/Luft = 0,5/100 (Volumenverhältnis) (4): Volumenverhältnis des Ausgangsmaterials
zu Verdünnungsgas Beispiel 2 Es wird ein Reaktor gemäß Beispiel 1 verwendet. Als
Ausgangsmaterial setzt man
(Kp. 74 bis 76°C/50 mmHg) in flüssiger Form ein. Es wird einem Flash-oder Blitz-Verdampfer
mit Hilfe einer Mikrometerpumpe zugeführt und verdampft und dann mit einem mit konstantem
Durchsatz eingeleiteten Verdünnungsgas vermischt, worauf das Gas mit konstanter
Geschwindigkeit in den Reaktor eingeführt wird.
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Die Reaktionstemperatur, die Art des Verdünnungsgases und die Raumgeschwindigkeit
werden gemäß Tabelle II variiert.
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Die Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengestellt. Das Volumenverhältnis
des Ausgangsmaterials zum Verdünnungsgas am Einlaß des Reaktors beträgt in allen
Fällen 1/6.
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Tabelle II Reaktionstemp. (0c) 295 300 300 370 Art d.Verdünnungsgases
N2 N2+SO2(2) Luft+ N2 H2O(3) Raumgeschw. (min-) 2,2 2,2 6,5 2,2 Umwandl.d.Ausgangsmaterials
(,£) 19,5 15,0 20,0 80,0 Selektivität für VE-2(5) (%) 85 85 90 45 Bemerkungen:
(Kp . 55-570C/30mm-Hg) (2): N2/SO2 = 4/1 (Volumenverhältnis) (3): H20/Luft = 0,5/100
(Volumenverhältnis
Beispiel 3 In einen 500 ml Edelstahlautoklaven
(SUS-316L) gibt man 25 ml Diglyme, welches mit Molekularsieb getrocknet wurde, sowie
5,5 g CsF, welches während 4 h bei 4500C getrocknet wurde. Dann gibt man 200 g FOC(CF2)4COF
hinzu, und die Mischung wird bei Zimmertemperatur während etwa 2 h gerührt und zur
Aufrechterhaltung der Innentemperatur des Autoklaven im Bereich von -50 bis 0°C
gekühlt. In diesem Zustand werden 125 g Hexafluorpropylenoxid tropfenweise im Verlauf
von etwa 2 h hinzugegeben. Das Reaktionsgemisch wird aus dem Autoklaven entnommen
und in einen Scheidetrichter überführt, wo sich als untere Schicht eine Fluorkohlenstoffschicht
ausbildet und als obere Schicht die Diglymeschicht. Die Fluorkohlenstoffschicht
wird abdestilliert, wobei man 250 g
(Kp. 70 bis 720C/115 mmHg) erhält.
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Man arbeitet nun nach dem Verfahren des Beispiels 1, wobei man jedoch
als Ausgangsmaterial
einsetzt. Die Pyrolyse wird in allen Versuchen mit einem Volumenverhältnis des Ausgangsmaterials
zum Verdünnungsgas von 1/6 durchgeführt. Die Reaktionstemperatur und die Art des
Verdünnungsgases sowie die Raumgeschwindigkeit werden gemäß Tabelle III variiert.
Die Ergebnisse sind in Tabelle III zusammengestellt.
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Tabelle III Reaktionstemperatur (0C) 290 300 300 370 Art d.Verdünnungsgases
N2 N2+S03(2) Luft+H20(3) N2 Raumgeschw.(mln 1) 2,2 2,2 6,5 2,2 Umwandl.d.Ausgangsmaterials
(%) 20,3 14,5 25,0 78,5 Selektivität für VE-3(6) (%) 83 81 89 32
Bemerkungen:
(6): VE-3 = CF2=CFO(CF2)5COF (Kp. 40-420C/52 mmHg) (2): N2/S02 = 4/1 (Volumenverhältnis)
(3): H20/Luft = 0,5/100 (Volumenverhältnis.
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Beispiel 4 In einen 500 ml Autoklaven aus Edelstahl (SUS-316L) gibt
man 10,5 g CsF, welches während 4 h bei 4500C getrocknet wurde, und 60 ml Diglyme,
welches mit Molekularsieb getrocknet wurde. Dann gibt man 200 g FOCCF2COF hinzu,
und das Gemisch wird etwa 2 h bei Zimmertemperatur gerührt und dann abgekühlt.
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Die Innentemperatur des Autoklaven wird auf -5 bis OOC gehalten. In
diesem Zustand gibt man nun 265 g Hexafluorpropylenoxid im Verlauf von 5 h hinzu.
Die Reaktionsmischung wird aus dem Autoklaven entnommen und in einen Scheidetrichter
überführt. Sie trennt sich in einer untere Fluorkohlenstoffschicht und eine obere
Diglymeschicht auf. Die Fluorkohlenstoffschicht wird destilliert. Man erhält 370
g
C0F (Kp. 66 bis 68um/760 mmHg).
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Man arbeitet nun nach dem Verfahren des Beispiels 1, wobei man jedoch
als Ausgangsmaterial
einsetzt. Die Reaktionstemperatur und die Art des Verdünnungsgases, die Raumgeschwindigkeit
sowie das Volumenverhältnis von Ausgangsmaterial/Verdünnungsgas am Einlaß des Reaktors
werden gemäß Tabelle IV variiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle IV zusammengestellt.
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Tabelle IV Reaktionstemp. (°C) 295 300 300 Art d.Verdünnungsfases
N2 N2 + S02(2) LuSt+H20(3) Volumenverhältnis 4) 1/6 1/6 1/20 Raumgeschw. (min 1)
2,2 2,2 6,5 Umwandlung des Ausgangsmaterials (%) 18,5 14,3 22,5 Selektivität für
VE-4 (7) (%) 79 83 92 Bemerkungen: (7): VE-4 = CF2=CFO(CF2)2COF (Kp.54-560C/760
mmHg) (2): N2/S02 = 4/1 (Volumenverhältnis) (3): H2O/Luft=0,5/100(Volumenverhältnis)
(4): Volumenverhältnis des Ausgangsmaterials zu Verdünnungsgas Beispiel 5 In einen
1000 ml Reaktor, welche aus Polyäthylen besteht und mit einem Rührer ausgerüstet
ist und welcher von außen gekühlt werden kann, gibt man Methanol oder Äthanol.
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Der Inhalt wird nun unter Außenkühlung gerührt, und die Temperatur
des Alkohols wird auf 100C gehalten. Nun wird der Zwischenstufen-Vinyläther des
Verfahrens der Beispiele 1 bis 4 durch einen Tropftrichter in den Reaktor eingetropft.
Nach der Zugabe rührt man noch etwa 30 min, worauf das Reaktionsgemisch in eine
große Menge Wasser eingegossen wird. Das perfluorierte Vinylätherprodukt mit einer
Estergruppe wird als untere Schicht erhalten. Es wird von der Wasserschicht (obere
Schicht) durch Dekantieren abgetrennt.
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Die untere organische Schicht wird mit einer wäßrigen Lösung von
K2C03 gewaschen, wobei die wäßrige Phase schwach alkalisch reagiert. Die organische
Schicht wird von der Wasserschicht abgetrennt und destilliert, wobei man den
perfluorierten
Vinyläther mit einer Estergruppe erhält.
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Die Art des Zwischenstufen-Vinyläthers, die Art des Alkohols und
das Molverhältnis des Alkohols und des Zwischenstufen-Vinyläthers werden gemäß Tabelle
V variiert. Die Ausbeuten der angestrebten Verbindungen sind in Tabelle V zusammengestellt.
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Tabelle V
Art des Ausgangs- Alkohol Mol-Verhältn. Ausbeute() |
materials |
Methanol 1,1/1 1 98 |
CF2=CFOCF22COF Methanol 1,2/1 98 |
CFO F COF Methanol 1,1/1 98 |
CF2=CFOCF23COF Äthanol 1,1/1 98 |
C Methanol 1,1/1 98 |
CF2=CFOCF25OF Äthanol 1,2/1 98 |
Methanol Me 1,1/1 1 1 , 1 /1 98 |
CF2=CFOCF2CFo(CF2)3- Äthanol 1 1,1/1 98 |
CF3 |
COF |