DE2906247B2 - Stoßdämpfer für Tiefbohrgestänge - Google Patents
Stoßdämpfer für TiefbohrgestängeInfo
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Description
Beim Bohren von Bohrlöchern, z. B. Öl- oder Gasbohrlöchern unter Anwendung der Drehbohrmethode
ist der Bohrmeißel mit dem unteren Ende eines Bohrstrangs aus Bohrgestänge und Schwerstangen
verbunden und wird durch ei.ien am Bohrturm oder der Plattform vorgesehenen Drehantrieb oder einen oberhalb
des Bohrmeißels befindlichen Flüssigkeitsmotor rotiert um sein Eindringen in oder durch die
Erdformation zu verursachen. Das auf den Meißel aufgebrachte Gewicht bestimmt den Grad seines
Eindringens, doch kann die Neigung des Bohrmeißels, sich vom Boden des Bohrlochs abzuheben und ein
Schwanken des auf ihn aufgebrachten effektiven Gewichts zu verursachen sowohl einen geringeren
Eindringgrad wie auch eine schädliche Einwirkung auf den Bohrmeißel und auf die Verbindungen in dem
Schwerstangen- und Bohrgestängestrang zjr Folge haben. Bohrflüssigkeit wird in Richtung nach unten
durch den Bohrgestänge- und Schwerstangenstrang getührt und durch den Bohrmeißel ausgestoßen, von wo
sie durch den Ringraurn außerhalb des Bohrgestänge- und Schwerstangenstrangs zum Bohrlocheingang zurückkehrt,
um Bohrklein aus dem Rin^/aum herauszuspülen. Der übliche Bohrmeißel ist mit A ustritisöffnungen
oder Düsen versehen, die beim Austreten der Bohrflüssigkeit aus dem Bohrmeißel einen Druckabfall
verursachen. Als Folge besteht eine Druckdifferenz zwischen dem Druck der Bohrflüssigkeit innerhalb des
Bohrgestänge- und Schwers'angenstrangs und dem Druck der zurückfließenden Bohrflüssigkeit in dem
Bohrloch-Ringrauri.
Es ist, insbesondere bei Grob- bzw. Vorbohrungen, allgemein üblich, im Bohrstrang einen Stoß- oder
Vibrationsdämpfer zu installieren, um dem Bohrstrang und dem Bohrmeißel erteilte Vibrationen und Stoßbelastungen
aufzunehmen, die Beschädigungen an den Verbindungen des Bohrstrangs und an den Lagern und
Schneidgliedern des Bohrmeißels verursachen. Es ist für derartige Stoßdämpfer jedoch bezeichnend, daß sie nur
dann wirksam sind, wenn durch den Stoßdämpfer genügend Gewicht auf den Bohrmeißel aufgebracht
wird, um über den vollen Bereich der Schwingbewegung Druckkraft in dem Stoßdämpfer aufrechtzuerhalten, es
sei denn die stoßdämpfende Einrichtung kann auch dann arbeiten, wenn der Stoßdämpfer unter Zugspannung
steht.
Bti bestimmten Bohrvorgängen ist es schwierig wenn nicht unmöglich, zu bewerkstelligen, daß genügend
Bohrgewicht auf dem Bohrmeißel durch den Stoßdämpfer aufrechterhalten wird, um die Federeinrichtung über
den vollen Bereich der Schwingbewegung unter Druck zu halten. Derartige Bohrvorgänge umfassen z. B. das
Bohren von seichten oder Oberflärhenlöchern, bestimmte Nachbohrvorgänge, bei denen ein zuvor
gebohrtes Loch vergrößert wird, und bestimmte Vorgänge im Richtungsbohren.
Der nach dem Stand der Technik übliche Stoßdämpfer besteht im übrigen aus einer abgedichteten Einheit,
die eine leckfreie Zirkulation von Bohrflüssigkeit durch den Stoßdämpfer ermöglicht Als Folge kann die
Stoßdämpfereinheit einem über einem Differentialbereich zwischen in Längsrichtung im Abstand zueinander
angeordneten Dichtungen zwischen dem Stoßdämpferkörper und den Stoßdämpfergehäuse wirkenden
erheblichen Flüssigkeitsdruck ausgesetzt weiden, oder
es existiert in anderen Situationen in dem Stoßdämpfer eine auf die Bohrflüssigkeit ansprechende Zone, auf die
der Differentialdruck der Bohrflüssigkeit in dem Stoßdämpfer einwirkt in dem Bemühen, sich dem
Zusammendrücken der Federeinrichtung in dem Stoßdämpfer zu widersetzen. Im ersteren Fall kann die
Federeinrichtung des Stoßdämpfers weggehend vorgespannt und dadurch mehr oder weniger unwirksam sein,
wogegen im zweiten Fall das Gewicht des Bohrstrangs oberhalb des Stoßdämpfers die durch der Druck der
Bohrflüssigkeit darauf aufgebrachte nach oben wirkende resultierende Kraft bezwingen muß. Ein derartiger
Differentialdruck, nämlich der Druck innerhalb des Stoßdämpfers, der den Druck in dem Ringraum
übersteigt, kann bei Einwirkung auf die effektive Kolbenfläche des Stoßdämpferkörpers genügend hoch
sein, um eine ganz erhebliche Kraft zu erzeugen, die einer Kompression der Federeinrichtung entegenwirkt.
Somit ist diese im Falle des üblichen Stoßdämpfers dann relativ unwirksam, wenn bei geringer Gewichtsbelastung
des Bohrmeißels gebohrt wird.
Um Stoßdämpferkonstruktionen für Bohrgestänge zu schaffen, die sowohl bei Beanspruchung auf Druck wie
auch Zug betätigbar sind, hat bei derartigen Stoßdämpfer-Konstruktionen
ein zwischen den einzelnen Teilen des Stoßdämpfers vorgesehenes und diese miteinander
verbindendes Elastomer Anwendung gefunden, um einen gewissen Grad an Stoßdämpfung zu ermöglichen,
wenn der Stoßdämpfer auf Zug beansprucht ist. Außerdem wurden auch Stahlfedern in der Form einer
Schraubenfeder verwendet, die derart an ihren gegenüberliegenden Enden mit den jeweiligen teleskopartigen
Körper- und Gehäuseteilen des Stoßdämpfers verbunden ist, daß sie sowohl bei Beanspruchung auf
Druck wie auch auf Zug betätigbar ist. Jedoch bestehen die Probleme der Stoßaufnahme und Vibrationsdämpfung
bei Bohrvorgängen mit geringer Gewichtsbelastung unverändert weiter.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Stoßdämpfer für Drehbohrgestänge zum Aufnehmen
bzw. Dämpfen von Vibrationen und Stößen beim Bohren im gesamten, auf den Bohrmeißel aufgebrachten
Bohrstrang-Gewichtsbereich zu schaffen, wobei die Dämpfung unabhängig davon erreicht werden soll, ob
der Stoßdämpfer unter Beanspruchung aiJ Druck oder auf Zug arbeitet, d. h. ob das durch das sich nach oben
erstreckende Bohrgestänge auf den Stoßdämpfer aufgebrachte Gewicht die von dem das Ausfahren des
Stoßdämpfers bewirkenden Bohrflüssigkeitsdruck hergeleitete Kraft übersteigt oder nicht.
Hierzu ist nach der Erfindung ein Stoßdämpfer für Tiefbohrgestänge vorgesehen, bestehend aus einem
Innenrohrkörper und einem Außengehäuse, die koaxial relativ zueinander verschieblich in das Gestänge
einsetzbar und von Bohrflüssigkeit durchströmbar sind und zwischen sich sine Drehmoment-Übertragungsvorrichtung
ausbilden sowie mit Federmitteln für eine Stoßaufiiahme unter Stoßdämpfung versehen sind, der
dadurch gekennzeichnet ist, daß die Federmittel wechselweise für eine Stoßdämpfung bei zusammen-
und bei auseinandergefahrenem Zustand von Innenrohrkörper und Außengehäuse in Anlage zwischen
diesen überführbar sind.
Nach einer ersten Ausführungsform sind die Federmittel von zwei wechselweise bei zusammen- und bei
auseinandergefahrenem Zustand von Innenrohrkörper und Außengehäuse in Arbeitseingriff gelangenden
Federeinrichtungen gebildet
Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist der Stoßdämpfer sowohl in auf Zug wie auch auf Druck
beanspruchtem Zustand betätigbar, wobei nach dem ersten Ausführungsbeispiel eine Federeinrichtung dann
in Tätigkeit tritt, wenn der Stoßdämpfer aufgrund von durch ihn auf den Bohrmeißel aufgebrachtem hohem
Gewicht auf Druck beansprucht ist, und die andere Federeinrichtung dann in Tätigkeit tritt, wenn der
Stoßdämpfer aufgrund von darauf aufgebrachtem, relativ niedrigem und zum Überwinden der Kraft des
das Ausfahren des Stoßdämpfers bewirkenden Flüssigkeitsdrucks nicht ausreichendem Gewicht auf Zug
beansprucht ist
Eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Stoßdämpfers ist dadurch gekennzeichnet, daß die
Federmittel von einer einzigen Federeinrichtung gebildet sind, deren beiden einander gegenüberliegenden
Enden je eine Schulter des Innenrohrkörpers und eine Schulter des Außengehäuses zugeordnet ist, die
wechselweise bei zusammen- und bei auseinaridergefahrenem
Zustand von Innenrohrkörper und Außengehäuse in Druckanlage mit der Federeinrichtung überführbar
sind.
Die Wirkungsweise ist hierbei im Prinzip die gleiche
wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel, d. h, daß die
Federeinrichtung sowohl bei auf Druck, als auch bei auf Zug beanspruchtem Stoßdämpfer zur Ausübung ihrer
Dämpfungsfunktion voll wirksam ist. Darüber hinaus kann hiermit eine bauliche Vereinfachung einhergehen
und eine höhere Lebensdauer der Federeinrichtung erreicht werden, da diese in beiden Betriebszuständen
des Stoßdämpfers unter Last arbeitet.
Da sowohl Bohrwerkzeuge teleskopischer Ausbildung allgemein wie auch solche in der Art von
Stoßdämpfern im Vergleich zu Schwerstangen langgestreckte, relativ dünnwandige Abschnitte erfordern, ist
die erfindungsgemäße Vorrichtung so ausgebildet, daß der Innenrohrkörper und das Außengehäuse an in
Längsrichtung im Abstand zueinander angeordneten Stellen Gleiteingriff besitzen und Platz für die
Federeinheiten schaffen, und zwar bei gleichzeitiger Herabsetzung von Ausbiegungstendenzen, die anderenfalls
ein Abweichen von der Richtung, in der das Bohrloch vorangetrieben wird, verursachen könnten.
Außerdem ist der Innenrohrkörper mit einem sich durch diesen hindurcherstreckenden Kanal für Bohrflüssigkeit
ausgebildet und in dem Gehäuse derart abgedichtet, daß er in dem Gehäuse eine Zone hat, die
auf den Druck von Bohrflüssigkeit in dem Gehäuse anspricht, der eine Kompression der Federmittel
bewirkt, wenn diese durch das über die Schwerstangen aufgebrachte Bohrgewicht nicht zustandekommt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht die Verwendung ausgewählter Federeinheiten bei ausgewählten
gleichen oder ungleichen Federstreifen und/ oder gleicher oder ungleicher Einfederung. Die
Feoereinheiten oder separaten Federn wirken im komprimierten Zustand sowohl im auf Zug wie auch auf
Druck beanspruchten Zustand des Innenrohrkörpers und des Gehäuses und ermöglichen somit die Verwendung
von leistungsfähigen Federeinheiten, indem sie die erwünschten Kompressionseigenschaften von Federn
wie z. B. Teller- oder Belleville-Federn benutzen.
Bei der Vorrichtung handelt es sich um eine soiche, die das Vorspannen der Federmittel ermöglichen kann
bei Unterbindung des freien Lauf* innerhalb des Stoßdämpfers, wenn der Körper und das Gehäuse sich
in einem neutralen Zustand befinden, bei dem keinerlei resultierende Kraft versucht, eine relative Längsbewegung
des Körpers und des Gehäuses zu verursachen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist in eine mit Öl
oder hydraulischer Flüssigkeit gefüllte Einrichtung eingebaut, die zwischen dem Innenrohrkörper und dem
Außengehäuse an einem Ende der Vorrichtung durch eine Dichtung und am anderen Ende der Vorrichtung
durch einen Schwimm- oder Ausgleichskolben begrenzt ist, der dem Druck von durch den Innenrohrkörper
hindurchströmender Bohrflüssigkeit ausgesetzt ist, um
den innen herrschenden Öl- oder Flüssigkeitsdruck dem
Druck der Bohrflüssigkeit anzugleichen und Ölverluste auszugleichen. Somit wird der Verschleiß weitgehend
herabgesetzt Außerdem wird die Bewegung des im Inneren vorhandenen Öls bzw. der hydraulischen
Flüssigkeit beim teleskopischert Auseinander- oder Zusammenfahren des Stoßdämpfers eingeschränkt und
kann die Flüssrgkeitsübertragung verzögern und dadurch
die teleskopische Bewegung des Stoßdämpfers zu hemmen suchen.
Zahlreiche weitere Merkmale und Vorteile der
Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen in der Beschreibung sind in Verbindung mit der Zeichnung
zwei Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung näher veranschaulicht Es zeigt
F i g. 1 eine schematischc Darstellung eines erfindungsgemäßen Stoßdämpfers bei Einbau in einem in
einem Bohrloch befindlichen Tiefbohrgestänge, F ί g. 2a.
ίο 2b, 2c u. 2d gemeinsam einen Längsschnitt durch einen
im neutralen Zustand befindlichen Stoßdämpfer nach einem ersten Ausführungsbeispiel mit zwei Federeinrichtungen,
wobei F i g. 2b bis 2d aufeinanderfolgende untere Fortsetzungen von F i g. 2a darstellen,
Fig.3a u. 3b gemeinsam eine schematische Darstellung
des Stoßdämpfers nach F i g. 2a bis 2d, wobei die obere Federeinrichtung infolge aufgebrachten Gewichts
komprimiert ist und Fig.3b eine untere
Fortsetzung von F i g. 3a darstellt,
Fig.4a u. 4b gemeinsam eine schematische Darstellung
des Stoßdämpfers nach F i g. 2a bis 2d, wobei die untere Federeinrichtung infolge innerhalb des Stoßdämpfers
wirkender Flüssigkeitsdruckkräfte komprimiert ist und Fig.4b eine untere Fortsetzung von
F i g. 4a darstellt,
Fig.5 einen querschnitt nach der Linie 5-5 der Fig.2b unter Veranschaulichung der Drehmomentübertragungsvorrichtung,
Fig.6 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen
Stoßdämpfers nach einem zweiten Ausführungsbeispiel mit einer einzigen Federeinrichtung,
teilweise im Längsschnitt, und
F i g. 7 u. 8 Viertellängsschnitte des Federbereichs des Stoßdämpfers nach F i g. 6 in vergrößertem Maßstab bei
v> verschiedenen Lastzuständen.
Gemäß der F i g. 1 geschieht das Bohren eines Bohrloches Win oder durch die Erdformation durch das
Rotieren eines Bohrmeißels B mittels eines aus einem rohrförmigen Bohrgestänge P und Schwerstangen C
AQ bestehenden Bohrstrangs, der durch einen Hebelmechanismus
f/in einer Bohranlage D abgestützt ist, die einen
eine Antriebseinrichtung für das Drehen von Bohrgestänge und Schwerstangen und damit das Rotieren des
Bohrmeißels bildenden Drehtisch RT aufweist Von einer Pumpe wird Flüssigkeit durch einen von dem
Hebelmechanismus herabhängenden Spüikopf hindurchgeleitet die das Bohrgestänge und die Schwerstangen
in Richtung nach unten durchfließt und aus dem Bohrmeißel austritt, um, wie durch die Pfeile angedeutet
so während der Bohrtätigkeit Bohrklein aus dem Bohrloch herauszuspülen. In dem Schwerstangenstrang können
Stabilisatoren S eingebaut sein, wodurch die Borrichtung
gesteuert und ein Abweichen des Bohrloches, wie es durch ein Durchbiegen der Schwerstangen in
Abhängigkeit von dem auf den Bohrmeißel aufgebrachten Gewicht verursacht werden kann, verhindert wird.
Gemäß der Zeichnung ist ein Stoßdämpfer A zwischen zwei im vertikalen Abstand zueinander angeordneten
Stabilisatoren S in der Nähe des Bohrmeißels B in den Schwerstangenstrang eingebaut Der Bohrmeißel kann
in allgemein bekannter Weise auch durch einen mit Bohrflüssigkeit angetriebenen Motor gedreht werden,
der oberhalb des Bohrmeißels im Bohrstrang eingebaut ist und eine mit dem Bohrmeißel verbundene Antriebswelle
aufweist Unter diesen Umständen braucht der Bohrstang nicht in seiner gesamten Länge rotiert zu
werden. In jedem Fall und insbesondere bei bestimmten
Arten von Erformationen erzeugt das Rotieren des
Bohrmeißels B eine vertikale Bewegung in dem elastischen Rohrstrang, die sowohl für die Rohrverbindung,
wie auch für die Lager und Schneidglieder des Bohrmeißels äußerst schädlich sein kann. Beim Flachlochbohren
hat sich gezeigt, daß derartige Vibrationen auch ein Vibrieren des Bohrturmes selbst verursachen.
Um die Erdformationen zu durchdringen, ist der Bohrmeißel nicht nur von seinem Rotieren, und zwar
entweder durch den Drehantrieb einer Drehbohranlage oder durch den schneller rotierenden Meißeldirektflüssigkeitsantfieb,
abhängig, sondern der Eindringungsgrad hängt auch von der den Bohrmeißel bei seinem
Rotieren in die Erdformation hineindrückenden geeigneten Gewichtsanwendung auf den Bohrmeißel ab.
Um einige der Probleme abzustellen, die durch die durch das Abheben des Bohrmeißels von der Bohrlochsohle
verursachten vertikalen Schwingungen des Bohrstrangs hervorgerufen werden, sind Stoßdämpfer
und bewegungsdämpfende Vorrichtungen der verschiedensten Art, z. B. in der obenerwähnten Form,
entwickelt worden, bei denen verschiedene Arten von Federeinrichtungen, einschließlich Metallfedern, elastomeren
Federn und Luftfedern, an einer geeigneten Stelle in dem Schwerstangenstrang installiert worden
sind, wie z. B. unmittelbar oberhalb eines flüssigkeitsbetriebenen Meißeldirektantriebs bei gewissen Bohrvorgängen,
unmittelbar oberhalb des Bohrmeißels bei anderen, hier dargestellten Bohrvorgängen und sonstwo
oberhalb des Bohrmeißels bei bestimmten weiteren Bohrvorgängen, und zwar jeweils abhängig von der
Notwendigkeit der Erhaltung von mehr oder weniger Stabilität des Bohrstrangs unter Abdampfen der durch
die Bohrmeißelrotation verursachten Schwingungen.
Wenngleich derartige stoßdämpfende Vorrichtungen für deren vorgesehene Zwecke mehr oder weniger
wirksam waren, bestehen noch immer Probleme, z. B. wenn es sich um ein relativ flaches Bohrloch handelt
oder bei bestimmten anderen Arten von Bohrvorgängen, z. B. Bohrlochvergrößerung und Richtungsbohren,
bei denen es schwierig oder undurchführbar ist, das für das Erzeugen eines effektiven Eindringungsgrades
angemessene Gewicht auf den Bohrmeißel aufzubringen.
Die in den F i g. 2a bis 2d dargestellte Ausführungsform des erfindungsgemäBen Stoßdämpfers umfaßt
einen langgestreckten Innenrohrkorper 10, der teleskopartig
in ein Außengewinde 11 hineingreift. An seinem oberen Ende steht der Körper 10 in Gewindeverbindung
10a mit dem sich nach oben erstreckenden Schwerstangenstrang C, und an seinem unteren Ende
hat das Außengehäuse 11 einen Gewindezapfen 12 zur Verbindung mit dem sich nach unten erstreckenden
Schwerstangenstrang oder dem Bohrmeißel oder einer anderen Bohreinheit unterhalb des Stoßdämpfers.
Der Körper- und Gehäusesatz umfaßt einen drehantriebsabschnitt
13 mit einem oberen rohrförmigen Gehäuseteil 14, der einen oberen Innenkörperteil bzw.
eine Steg- oder Federeinheit 15 verschiebbar aufnimmt. Geeignete Seitenringdichtungen 16 sind an- dem
Gehäuseteil 14 abgestützt und stehen mit einem zylindrischen Bereich 17 des Innenkörperteils 15 in
Gleit- und Dichteeingriff. Die Bichtungsringe 16 sind-in
einer zylindrischen Führung 16a des Gehäuses angeordnet, die dicht an dem zylindrischen Äußeren des
Körperbereichs 17 anliegt Ein-Verschleißring ist in der
Führung 16a durch Schrauben 16c angebracht, und ein geeigneter Abstreifer i6d ist durch die Führung 16
abgestützt und erstreckt sich in Umfangsrichtung um den zylindrischen Körperbereich 17 herum, und zwar an
der Stelle, an der er im Betrieb des Stoßdämpfers das Gehäuse betritt und verläßt. Eine Anzahl von in
Umfangsrichtung im Abstand zueinander angeordneten, langgestreckten Steg- oder Federeinsätzen 18 ist in sich
in Längsrichtung erstreckenden und in Umfangsrichtung im Abstand zueinander angeordneten Vertiefungen
oder Nuten 19 in dem Körperteil 14 angeordnet und steht mit sich in Längsrichtung des Innenkörperteils 15
erstreckenden Nuten 20 in Gleiteingriff, wodurch der Körper 10 Drehmoment auf das Gehäuse 11 übertragen
kann, während dem Körper und Gehäuse auch ein teleskopisches Verschieben gestattet isl.
An seinem unteren Ende hat der obere Gehäuseteil 14 eine Gewindeverbindung 21 innerhalb des oberen
Endes eines weiteren, sich nach unten erstreckenden rohrförmigen Hülsen- oder Gehäuseteils 22 für eine
obere Federeinrichtung 23, wobei die Verbindung durch einen eiastomeren Dichtungsring 21a abgedichtet ist.
An seinem unteren Ende hat der Hülsen- oder Gehäuseteil 22 eine durch einen eiastomeren Dichtungsring
24a abgedichtete Gewindeverbindung 24 zu einem weiteren, sich nach unten erstreckenden Basisoder
Gehäuseteil 25, das eine untere Federeinrichtung 26 enthält. Der obere Körperteil 15 hat einen sich nach
unten erstreckenden zylindrischen Abschnitt 27. an dessen unteres Ende bei 28 das obere Ende eines
weiteren, sich nach unten erstreckenden Körperteils 29 angeschraubt ist, wobei ein elastischer Ring 2Sa die
Verbindung 28 abdichtet.
Am' unteren Ende des Körperteils 29 ist eine
ringförmige Dichtungsbuchse bzw. ein Kolben 30 innerhalb des Ringraums zwischen dem Körperteil 29
und der zylindrischen Innenwand 31 des unteren Gehäuseteils 25 angeordnet. Die Dichtungsbuchse bzw.
der Kolben 30 hat eine äußere Seitenringdichtung 32, die innerhalb der Gehäusewand 31 mit dieser in Gleit-
und Dichteingriff steht, und eine innere Seitenringdichtung 33, die mit einer an dem unteren Ende des
Innenkörperteils 29 vorgesehenen zylindrischen Außenfläche 34 in Gleit- und Dichteingriff steht. Bei der
veranschaulichten speziellen Ausführungsform ist diese zylindrische Dichtungsfläche 34 an einer Federsitz- oder
-haltebuchse 35 vorgesehen, die bei 36 auf das untere Ende des Körperteils 29 aufgeschraubt und durch eine
ebenfalls auf den Körperteil 29 aufgeschraubte Haltemutter 36 und einen unteren Sperr- oder Haltering 37 in
Stellung gehalten ist, der unterhalb der Mutter 36 im Körperteil 29 sitzt Zwischen der Federsitz- oder
• haltebuchse 35 und dem Körperteil 29 ist ein geeigneter Dichtungsring 38 voi gesehen, um das Vorbeifließen von
Flüssigkeit an der Dichtungsbuchse zu verhindern.
Wie erkennbar wird in wirksamer Weise von der unteren Dichtungsbuchse bzw. dem Kolben 30 und der
durch die Dichtungsringe 16 gebildeten oberen Dichtungseinrichtung zwischen dem oberen Körperteil 17
und dem oberen Gehäuseabschnitt 14 zwischen diesen ein geschlossener Raum gebildet, der mittels an
gemessenen Stellen in dem Außengehäuse vorgesehenen, geeigneten Füll- und Entlüftungsöffnungen, die
nach dem Auffüllen des Ringraums durch Verschlußstopfen 39 verschließbar sind, mit hydraulischer
Flüssigkeit oder Schmiermittel gefüllt werden kann. Da die Dichtungsbuchse bzw. der Kolben 30 ringförmige
Gestalt hat und gleiche Flächen dem Raum zwischen dem Körper und dem Gehäuse und der Bohrung 40
innerhalb des unteren Basisteils 25 unterhalb des Körperaufbaus ausgesetzt sind, wird das Schmiermittel·
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bzw. die hydraulische Flüssigkeit innerhalb des ringförmigen
Raums zwischen der unteren und der oberen Dichtung auf einem Druck gehalten, der dem Druck der
Flüssigkeit in der unteren Basisbohrung 40 entspricht, und die untere Dichtung kann im Betrieb der
Vorrichtung entstehende Verluste an Hydraulikflüssigkeit oder Schmiermittel aus dem Stoßdämpfer ausgleichen.
Durch den Innenrohrkörper 10 erstreckt sich in Längsrichtung ein langer Flüssigkeitsdurchlaß 41 der
mit den sich von der Verbindung 11 nach oben erstreckenden Scherstangen und mit der Bohrung 40 in
dem unteren Basisteil 25 in Verbindung steht. Der untere Basisteil hat einen sich nach unten erstreckenden
Flüssigkeitsdurchlaß 42, der mit dem sich nach unten erstreckenden Schwerstangenstrang oder mit dem
Bohrmeißel in Verbindung steht, wodurch von der Pumpe durch das Bohrgestänge und den Schwerstangenstrang
nach unten geleitete Bohrflüssigkeit in Richtung nach unten den Stoßdämpfer durchfließt und
aus den üblichen Bohrmeißelaustrittsöffnungen oder -düsen austreten kann, um während der Bohrtätigkeit
Bohrklein aus dem Bohrloch herauszuspülen.
Auf den Bohrmeißel aufbringbares Bohrgewicht kann durch die obere Federeinrichtung 23 übertragen
werden. Dementsprechend hat der Körperabsuhnitt 29 unterhalb seiner Verbindung 28 (F i g. 2cj mit dem
unteren Ende 27 des mit Federnuten ausgebildeten Körperteils eine nadi unten weisende Schulter 43, der
eine nach oben weisende Schulter 44 innerhalb des Körperabschnitts gegenüberliegt. Die obere Federeinrichtung
23 ist zwischen den Schultern 43 und 44 angeordnet und umfaßt eine Mehrzahl von Federeiementen
45. Bei der bevorzugten Form sind diese Federelemente 45 in der Form von gestapelten
Tellerfedern ausgebildet, die äußerst dauerhaft sind und eine im wesentlichen gleichbleibende Federsteife haben.
Bei der oberen Federeinrichtung können auch andere allgemein bekannte Federelemente Verwendung finden,
einschließlich elastomerer Federringe und metallener Trennglieder. Tellerfedern werden dort bevorzugt wo
relativ hohe Temperaturen oberhalb des Arbeitsbereichs des elastomeren Materials auftreten. Der
Arbeitshub von Innenkörper und Gehäuse in Richtung zum Komprimieren der oberen Federeinrichtung 23 ist
durch eine nach oben weisende Schulter 46 (F i g. 2b) im
Gehäuseteil 14 begrenzt, der eine nach unten weisende Schulter 47 an dem Körperteil 15 gegenüberliegt. Der
Zwischenraum zwischen diesen einander gegenüberliegenden Schultern 46 und 47 ist in F i g. 2b mit a und wird
nachfolgend als Abwärtshub bezeichnet. Im Betrieb des Stoßdämpfers sind die Tellerfedern 45, wie nachstehend
beschrieben, üblicherweise wirksam, um der Bewegung der Schultern über die volle Länge des Abwärtshubes
federnd entgegenzuwirken.
Die untere Federeiiirichtung 26 umfaßt ebenfalls übereinander geschichtete Federelemente 48, und zwar
vorzugsweise gleichfalls Federn in der Art von Tellerfedern. Diese Federelemente 48 sind zwischen
einer nach oben weisenden Schulter 49, die an einem oberen Flansch 50 der Federhaltebuchse 35 vorgesehen
ist, und einer nach unten weisenden Schulter 51, die an dem unteren Ende des oberen Hülsen- oder Gehäuseteils
22 an der Verbindung 24 mit dem unteren Federgehäuseteil 25 vorgesehen ist, eingefügt. Das
Zusammendrücken der unteren Federeinrichtung 26 in Abhängigkeit von dem auf den Stoßdämpfer aufgebrachten
Zug oder dem teleskopischen Ausfahren des Stoßdämpfers wird durch eine nach unten weisende
Schulter 52, die an dem unteren Ende des oberen Gehäuseabschnitts 14 an der Verbindung 21 mit dem
oberen Federhülsen- oder Gehäuseteil 22 vorgesehen ist, und einer nach oben weisenden Schulter 53, die an
dem oberen Ende des unteren Körperteils 29 an der Verbindung 28 mit dem unteren Ende 27 des oberen
Körperteils vorgesehen ist, begrenzt. Der Zwischenraum zwischen den einander gegenüberliegenden
Schultern 52 und 53 ist in Fig.2b mit b und wird
nachfolgend als Aufwärtshub bezeichnet. Die Schultern 52 und 53 können auch zum Erzeugen von Schlägen
bzw. einer Rüttelwirkung dienen, wenn sich der Bohrmeißel in dem Bohrloch verklemmt hat. Das
Ausfahren des Stoßdämpfers während derartiger Rüttelvorgänge bewirkt jedoch kein völliges Verformen
der unteren Federeinrichtung.
Bei in neutralem Zustand gemäß den F i g. 2a bis 2d befindlichen Stoßdämpfer sind beide Druckfedersätze
23 und 26 expandiert und der Stoßdämpfer ist zum Abwärtshub oder Aufwärtshub fähig. Es versteht sich,
daß bei einer angemesssenen Auswahl von Federelementen und Abständen zwischen den Teilen die oberen
und unteren Federn gegeneinander vorgespannt werden können. Außerdem versteht es sich, daß durch die
Wahl der Federscheiben in der jeweiligen oberen und unteren Federeinrichtung die Federsteife der oberen
und unteren Federeinrichtung auf Wunsch unterschiedlich sein kann.
Die Flexibilität langgestreckter Einheiten innerhalb eines Bohrstrangs bei Bohrlöchern kann Schwierigkeiten
in bezug auf Richtungssteuerung zur Folge haben, und beim Durchbiegen einer derartigen Bohreinheit
kann ein Abweichen des Bohrloches auftreten. Da teleskopische Stoßdämpfersätze im allgemeinen aufgrund
ihre Wandstärken weniger starr als normale Schwerstangen sind, ist die vorliegende Stoßdämpfervorrichtung
in einer Weise konstruiert, daß der Innenkörperaufbau und der Außengehäuseaufbau in
Längsrichtung im Abstand zueinander angeordnete Absteifungsbereiche aufweisen. Der zylindrische Abschnitt
17 des Innenkörpers hat engen Gleitsitz innerhalb des abgedichteten oberen Endes des Gehäuses,
während das untere zylindrische Ende 27 des mit der NutFeder-Einrichtung versehenen Körperabsciinitts
sich mit engem Gieitsitz durch die au der Verbindung 2!
zwischen dem oberen Gehäuseabschnitt und dem oberen Federhülsen- oder Gehäuseteil 22 vorgesehene
Bohrung 27a hindurch erstreckt. Außerdem können innerhalb der Bohrung 27a ein oder mehren aus
verschleißfestem Material bestehende Verschleißringe oder Buchsen 27b vorgesehen sein. In gleicher Weise
gleitet der untere Körperteil 29 durch eine zylindrische Bohrung 29a die an dem unteren Ende des oberen
Federhülsen- oder Gehäuseteils 22 vorgesehen ist, und es ist ein geeigneter Verschleißring oder eine Buchse
aus verschleißfestem Material 29£> zwiscnen dem
Innenkörper und dem Gehäuse angebracht und von einem geeigneten Schnapp- oder Sperring 29jin einem
Sitz 29c/ in Stellung gehalten. Somit sind die teleskopischen Körper- und Gehäuseteile an einer
Mehrzahl von in Längsrichtung im Abstand zueinander angeordneten Stellen zum Standhalten gegen Ausbiegung
versteift.
Da das teleskopartige Einfahren von Körper und Gehäuse eine Übertragung des innen vorhandenen
Schmiermittels bzw. der inneren hydraulischen Flüssigkeit durch die Bohrungen 27a und 29a, aufgrund der
Verdrängung von Flüssigkeit durch den zylindrischen Körperteil 17 unterhalb der oberen Dichtungseinrichtung
16 verursacht, kann die Strömungseinschränkung, die durch den engen Sitz zwischen dem oberen
Körperabschnitt 27 in der Bohrung 27a und dem Verschleißring 276 und dem Körperteil 29 in der
VerschleiEbuchse 29b in der Bohrung 29a erzeugt wird,
einen gewissen Widerstand gegen die Übertragung des Schmiermittels bzv/. der hydraulischen Flüssigkeit
verursachen und dadurch eine Flüssigkeitsdämpfung der ι ο bei der Bohrtätigkeit erzeugten Schwingbewegung
erreichen. Flüssigkeit muß auch durch die Federeinheiten 23 und 26 übertragen weiden. Um ein Einfangen
bzw. Einschließen von Flüssigkeit durch die Tellerfedern 45 zu verhindern, hat der Innenkörper in diesem
vorgesehene geeignete Umgehungskanäle 45a, die sich in Längsrichtung von Schlitzen 456 in der Schulter 43 zu
einer Stelle unterhalb der Schulter 44 in dem Gehäuse erstrecken. Weitere Drossel-Strömungsdurchlässe können
in den Verschleißbuchsen 27,6 und 29,6 vorgesehen sein.
Während der Bohrtätigkeit bei dem durch die Pumpe erfolgenden Zirkulieren von Bohrflüssigkeit nach unten
durch das Bohrgestänge und die Schwerstangen, durch die Stoßdämpferdurchlässe 41 und 42 und durch die
Kammer 40 in dem unteren Basisteil herrscht ein Differentialdruck, der größer als der Druck in dem
Ringraum außerhalb der Stoßdämpfervorrichtung ist und durch die Drosselwirkung durch die üblichen
Bohrmeißeldüsen oder -öffnungen verursacht wird. Dieser Differentialdruck kann beträchtlich sein und z. B.
in der Größenordnung von 70 kp/cm2 liegen, jedoch mehr oder weniger betragen. Der Körperaufbau 10, der
innerhalb der oberen Dichtung 16 abgedichtet ist, schafft eine beträchtliche Kolbenfläche bzv/. einen
druckempfindlichen Fiächenbereich, die bzw. der diesem hohen Differentialdruck ausgesetzt ist, der ein
teleskopisches Auseinanderfahren der Stoßdämpfereinheit zu bewirken sucht Angenommen, der im Inneren
des Gehäuses herrschende, auf diesen Druckbereich des Innenkörpers einwirkende Differentialdruck bewirkt
auf den Innenkörper 10 eine aufwärts wirkende Kraft, die die durch den oberhalb des Innenkörpers iö
befindlichen Schwerstangenstrang C aufgebrachte nach unten wirkende Kraft übersteigt, dann ist ein wirksames
Arbeiten des Stoßdämpfers ir. Äbwärtshubrichtuiig zum
Ausüben von Druckkraft auf die obere Federeinrichtung 23 nicht mög'ich. Die obere Federeinrichtung kann
bei dieser Situation für den beabsichtigten Zweck des Aufnehmens bzw. Dämpfens von durch das Rotieren
des Bohrmeißels auf der Bohrlochsohle verursachten äußerst schnellen vertikalen Vibrationen und Stoßen
unwirksam gemacht werden. Derartige Situationen können sich ergeben, wenn die Bohrtätigkeit am
Eingang eines Bohrloches erfolgt, so daß kein angemessenes Schwerstangengewicht bei dem Schwerstangenstrang
vorgesehen v/erden kann, um die Wirkung des Differentialdrucks zu überwinden, der
nach oben auf den Schwerstangenstrang wirkt, um das aufgebrachte Gewicht zu überwinden. Andere Situationen
können der aufgebrachten Gewichtsmenge eine Beschränkung auferlegen, und zwar z. B. wenn das
Bohrloch mittels eines Nachschneidemeißels vergrößert wird oder wo eine Richtungssteuerung erforderlich ist
und kein höheres Gewicht durch den Stoßdämpfer auf den Bohrmeißel aufgebracht werden kann, ohne die
Möglichkeit einer Bohrlochabweichung oder die Unfähigkeit der Einhaltung eines gewünschten Verlaufs der
Bohrrichtung entstehen zu lassen. Es sind diese Gelegenheiten, bei denen die untere Federeinrichtung
26 große Bedeutung für die Erhaltung der Abfederungstätigkeit in dem Stoßdämpfer erhält, um die sehr
schnelle Vertikalbewegung oder -schwingung des gesamten Bohrstrangs zu verhindern.
Gemäß den Fig.3a und 3b wird die Wirkung des
Flüssigkeitsdrucks in der Gehäusekammer 40, der auf die wirksame Fläche des Körpers 10 innerhalb der
oberen Dichtung 16 einwirkt, durch das Gewicht des Bohrstrangs bezwungen, das nach unten auf den Körper
aufbringbar ist, um die obere Federeinrichtung 23 federnd zu verformen. Dem Bohrmeißel wird daher
Gewicht durch die Federeinrichtung 23 übertragen, die nach oben gerichtete plötzliche Bewegung des Gehäuses
beim Rotieren des Bohrmeißels abfedern kann und den Bohrmeißel an der Bohrlochsohle zu halten sucht. In
dieser Beziehung ".rbe'^t der Stoßdämpfer in der Art
derjenigen, die für den Sianc ■; · _-r '' ''ennyeichnend
sind.
Wie dagegen aus den F i g. 4a und 4b ersichtlich, sind Stoßdämpferkörper und -gehäuse durch relative Bewegung
in Aufwärtshubrichtung aufgrund des Flüssigkeitsdrucks in der Gehäusekammer 40, de— f'r·«· das
aufgebrachte Gewicht übersteigende Aufv/äri^kraft ar
dem Innenkörper erzeugt, teleskopisch ausgefahrpn wodurch die Federelemente 48 der unteren Federeinrichtung
26 ein nachgiebiges Abfedern der Schwingbzw. Vertikalbewegungen des Gehäuses bewirken und
der auf den Bohrmeißel aufgebrachte Andruck nichtsdestoweniger die Wirkung haben kann, ein Durchdringen
der Erdformation zu verursachen, und zwar ungeachtet der Tatsache, daß ein solcher Andruck nicht durch den
sich von dem Stoßdämpfer aufwärts erstreckenden Schwerstangenstrang auf den Bohrmeißel aufgebracht
wird. Unter diesen Umständen, in denen die untere Federeinrichtung 26 auf Druck beansprucht ist, wird die
nach unten wirkende Kraft bzw. der Andruck auf den unteren Basisteil aufgebracht, um seinerseits Gewicht
bzw. Andruck auf den Bohrmeißel aufzubringen, das bzw. der von dem Druck innerhalb der Kammer 40 in
dem Basisteil abgeleitet wird, der nichl nur nach oben
auf die Kolbenfiäche des innenkörpers, sondern auch nach unten aut die innere wirksame Kolbenfläche bzw.
den auf den Flüssigkeitsdruck ansprechenden Flächenbereich des Gehäuses einwirkt, um ein teleskopisohes
Auseinanderfahren der Stoßdämpfereinheit entgegen der Federkraft der unteren Federeinheit 26 zu
verursachen, wobei die Verbindung durch die Stoßdämpfereinheit zwischen dem Innenkörper und dem
Gehäuse durch die untere Federeinrichtung 26 nachgiebig abgefedert ist.
Wie ersichtlich, schafft die vorliegende Erfindung nach dem soweit beschriebenen Ausführungsbeispiel
somit eine neue Bohrstrang-Stoßdämpferkonstruktion zum Abfedern von schneller Schwing- bzw. Vibrationsoder Vertikalstoßbelastung des Bohrstrangs durch das
Vorsehen einer Kombination aus einer ersten Dämpfungs-Federeinrichtung,
die wirksam ist, wenn die Stoßdämpfereinrichtung teleskopisch zusammengefahren oder auf Druck beansprucht ist, und aus einer
weiteren Dämpfüngs-Federeinrichtung, die wirksam ist, wenn die Stoßdämpfereinrichtung teleskopisch auseinandergefahren
oder auf Zug beansprucht ist. Genauer gesagt, handelt es sich bei beiden Federeinrichtungen
um Druckfedern, die auswählbare gleiche oder unterschiedliche Federsteifen haben können. Bei der
Verwendung von Tellerfedern als Federelemente in den
jeweiligen Federeiiirichtungen haben letztere auch
vorteilhafte, relativ gleichbleibende Federsieifen, und
die Federeinrichtungen sind im Vergleich zu elastomeren und Gas- bzw. Luftfedern haltbar und relativ
unempfindlich gegen Hil7" unH Druck.
WShrend bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig.2 bis 5 in jedem der beiden vorkommenden
Betriebszustände eine der Federeinrichtungen 23, 26 stets unbelastet ist, was sich u. U. nachteilig auf die
Lebensdauer der Federelemente auswirken und z. B. zu deren Verkanten innerhalb des Außengehäuses 11
führen kann, ist bei dem im folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel nach den F'ig.b bis 8 nur eine
einzige Federeinrichtung 54 vorgesehen, die in beiden Betriebszuständen des Stoßdämpfers durch Kompression
vorgespannt ist und somit die Stoßaufnahme unter Dämpfung unter allen Betriebsbedingungen gewährleistet.
Der Grundaufbau des Stoßdämpfers nach den F i g. 6 bis 8 ist der gleiche wie bei dem im vorstehenden
beschriebenen Ausführungsbeispiel, so daß im folgenden für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen unter
Verzicht auf eine nochmalige Beschreibung dieser Teile verwendet werden. Lediglich zwischen die Innenrohrkörperteile
27 und 29 ist bei dem Ausführungsbeispiel nach den F i g. 6 bis 8 Zwischenrohrteil 27a zwischengeschraubt.
Die Federeinrichtung 54 ist bei dem dargestellten Beispiel von ringförmigen Federelementen bzw. Tellerfedern
55 gebildet, die in gegensinnig geschichteten Federpaketen angeordnet sind. Den beiden einander
gegenüberliegenden Enden der Federeinrichtung 54 ist je eine Schulter 56 bzw. 57 des Innenrohrkörpers 10 und
eine Schulter 58 bzw. 59 des Außengehäuses 11 zugeordnet. Die Schulter 56 ist am Rohrteil 27a und die
Schulter 57 am Rohrteil 29 des Innenkörpers 10 ausgebildet. Die Schulter 58 des Außengehäuses 11 ist
vor. der freien Stirnfläche einer Hülse 60 gebildet, die mit dem Außengehäuseteile 14 bei 61 verschraubt ist.
Die Schulter 59 des Außengehäuses 11 ist am Gehäuseteil 22 ausgebildet. Zwischen den beiden Enden
der Federeinrichtung 54 und den zugehörigen Schultern 56, 58 bzw. 57, 59 des Innenrohrkörpers 10 und des
Außengehäuses 11 ist jeweils ein freischwimmender Federstützring 62 bzw. 63 angeordnet Die Federstützringe
62 und 63 stützen mit ihren einander zugewandten Stirnflächen die Federenden ab und überbrücken mit
ihren voneinander abgewandten Stirnflächen die Schultern 56,58 bzw. 57,59.
ίο In Fig.7 ist der Betriebszustand des Stoßdämpfers
veranschaulicht, in dem dieser aufgrund eines hohen über die Schwerstangen aufgebrachten Bohrgewichts
auf Druck beansprucht ist, wodurch der Innenrohrkörper 10 in Richtung des Pfeils 65 bewegt wird und damit
der Stoßdämpfer zusammenfährt. Hierdurch kommt die Schulter 56 des Innenrohrkörpers 10 über den
Federstützring 62 mit der Federeinrichtung 54 in Eingriff, die anderenends über den Federstützring 63
gegen die Schulter 59 des Außengehäuses 11 gedrückt wird. Die Federeinrichtung 54 wird auf diese Weise
komprimiert und ist somit in der Lage, die im Bohrbetrieb auftretenden Schwingungen unter Stoßdämpfung
in der eingangs beschriebenen Weise aufzunehmen.
Fig.8 zeigt den Betriebszustand, in dem das
Werkzeug bzw. der Bohrmeißel unter geringer Lasteinwirkung betrieben wird. Hierbei ist aufgrund des
Mediumdrucks im Raum 40 des Außengehäuses 11 der Innenrohrkörper 10 in Richtung des Pfeils 65 nach oben
bewegt worden, d. h. der Stoßdämpfer befindet sich in einem auseinandergefahrenen Zustatid bzw. ist auf Zug
beansprucht. Die Kompression der Federeinrichtung 54 erfolgt in diesem Betriebszustand durch die über den
Federstützring 63 gegen das untere Federende geführte Schulter 57 des !nnenrohrkörpers 10, wobei als
Widerlager die Schulter 58 des Außengehäuses 11 wirksam wird, gegen die die Federeinrichtung 54 über
den oberen Federstützring 62 gedrückt wird. Auch in diesem Betriebszustand ist daher der Stoßdämpfer voll
to wirksam.
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen
Claims (16)
1. Stoßdämpfer für Tiefbohrgestänge, bestehend aus einem Innenrobrkörper und einem Außengehäuse,
die koaxial relativ zueinander verschieblich in das Gestänge einsetzbar und von Bohrflüssigkeit durchströmbar
sind und zwischen sich eine Drehmoment-Übertragungsvorrichtung ausbilden sowie mit
Federmitteln für eine Stoßaufnahme unter Stoßdämpfung versehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Federmittel wechselweise für
eine Stoßdämpfung bei zusammen- und oei auseinandergefahrenem Zustand von Innenrohrkörper(lO)
und Außengehäuse (11) in Anlage zwischen diesen überführbar sind.
2. Stoßdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fedemittel von Druckfedern
gebildet sind.
3. Stoßdämpfer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Federmittel von zwei
wechselweise bei zusammen- und bei auseinandergefahrenem Zustand von Innenrohrkörper (10)
>tnd 'Außengehäuse (11) in Arbeitseingriff gelangenden Federeinrichtungen (23,26) gebildet sind.
4. Stoßdämpfer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckfedern von einem
Satz ringförmiger Federelemente gebildet sind und der Innenrohrkörper (10) und das Außengehäuse
(11) einander gegenüberliegende Schultern (43, 44; 49, 51) an gegenüberliegenden Enden eines jeden
Federelementsatzes aufweisen, die zum Zusammendrücken des jeweiligen Federelementsatzes bei
zusammen- und auseinandergefahrenem Stoßdämpfer in Richtung zueinander bewegbar sind.
5. Stoßdämpfer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Federelemente aus Tellerfedern
(45,48) bestehen.
6. Stoßdämpfer nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
Dichtungen (16,32) zwischen dem Innenrohrkörper (10) und dem Außengehäuse (11) angeordnet sind
und der Innenrohrkörper sich durch die Dichtungen hindurch in das Außengehäuse hinoinerstreckt.
7. Stoßdämpfer nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungen (16, 32) in
Längsrichtung im Abstand zueinander zwischen dem Innenrohrkörper (10) und dem Außengehäuse (11)
angeordnet sind, die Drehmoment-Übertragungsvorrichtung und beide Federeinrichtungen (23, 26)
zwischen den Dichtungen untergebracht sind und eine Einrichtung zum Füllen des Raumes zwischen
den Dichtungen mit einer reinen Hydraulikflüssigkeit vorgesehen ist
8. Stoßdämpfer nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenrohrkörper (10) mit
einem freien Ende im Außengehäuse (11) ausmündet und eine (32) der Dichtungen (16, 32) eine
verschiebbare Dichtungshülse (30) zwischen dem
freien Ende des !nnenrohrkörpers und dem Außengehäuse für einen Druckausgleich zwischen dem
Druck im Raum zwischen den Dichtungen und dem Druck im Außengehäuse am freien Ende des
Innenrohrkörpers umfaßt.
9. Stoßdämpfer nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Innenrohrkörper (10) und das Außengehäuse (11) einander axial gegenüberliegende Schultern (46,47;
52, 53) aufweisen, die für ein Begrenzen des
Auseinander- und des Zusammenfahrens des Stoßdämpfers in gegenseitige Anlage bringbar sind.
10. Stoßdämpfer nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch eine
Einrichtung zum Ableiten von Bohrflüssigkeit im Außengehäuse (11) um die erste Federeinrichtung
(23) herum.
11. Stoßdämpfer nach einem oder mehreren dei
Ansprüche 1 bis lO.dadurch gekennzeichnet, daß der Innenrohrkörper (10) und das Außengehäuse (11)
ineinander gleitbare Bereiche aufweisen, die in axialer Richtung im Abstand zueinander angeordnete
Versteifungen gegen V^rbiegung bilden und beim teleskopischen Auseinander- und Zusammenfahren
die Übertragung von Schmiermitte! im Außengehäuse drosseln.
12. Stoßdämpfer nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis ll, dadurch gekennzeichnet, daß der
Innenrohrkörper (10) and das Außengehäuse (11) Flächenbereiche aufweisen, die auf den einenends in
das Außengehäuse eintretenden, im Sinne eines Auseinanderfahrens von Innenrohrkörper und
Außengehäuse wirkenden Druck ansprechen.
'3. Stoßdämpfer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Federmittel von einer einzigen Federeinrichtung (54) gebildet sind, deren
beiden einander gegenüberliegenden Enden je eine Schulter (56,57) des Innenrohrkörpers (10) und eine
Schulter (58,59) des Außengehäuses (11) zugeordnet ist, die wechselweise bei zusammen- und bei
auseinandergefahrenem Zustand von Innenrohrkörper und Außengehäuse in Druckanlage mit der
Federeinrichtung überführbar sind.
14. Stoßdämpfer nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem jeweiligen Ende
der Federeinrichtung (54) und den diesem zugeordneten Schultern (56, 58; 57, 59) des Innenrohrkörpers
(10) und des Außengehäuses (11) je ein frei schwimmender Feder-Stützring (62,63) angeordnet
ist.
15. Stoßdämpfer nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Federeinrichtung
(54) aus ringförmigen FeJerelementen (55) besteht
16. Stoßdämpfer nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die ringförmigen Federelemente
(55) in gegensinnig geschichteten Federpaketen angeordnet sind.
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