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Die
Erfindung betrifft eine Bohrmaschine mit einer das Bohraggregat
und/oder den Vorschubschlitten und den Bohrstrang führenden
Lafette und einem Mitnehmerelement, das mit dem Vorschubschlitten,
diesen hin- und herschiebend verbunden ist, wobei der Bohrstrang
aus mit Gewinde versehenen und darüber zu verbindenden Rohren
zusammensetzbar ausgebildet ist.
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Bei
bekannten Bohrmaschinen wird das Bohraggregat, d. h. der Bohrhammer
oder der Drehantrieb und der damit verbundene Bohrstrang auf einer
schwenkbar ausgebildeten Lafette verfahren und zwar mit Hilfe eines
Mitnehmerelementes, beispielsweise eines Hydraulikzylinders. Der
Bohrstrang besteht aus mehreren miteinander zu verbindenden Rohren,
wobei die Rohre hierzu an den Enden einmal ein Außengewinde
und einmal ein Innengewinde aufweisen. Sie können mit Hilfe des Drehantriebes
oder eines anderen Bohraggregates durch Drehen miteinander verbunden
werden. Aufgrund dieses Verbindens der einzelnen Rohre durch Eindrehen
des Gewindes ist es notwendig, mit dem Vorschubschlitten, der das
Bohraggregat trägt,
um ein bestimmten Betrag nachzufahren oder nachzusetzen, um eine Überlastung
des Gewindes zu vermeiden. Hierbei versucht man einen Gewindeausgleich
zu bewirken, um das von Hand erfolgende Nachfahren oder Nachsetzen
des Bohrschlittens überflüssig zu
machen bzw. zu automatisieren. Bekannt ist zum Beispiel der Spindeltrieb,
wo durch Drehung eines Gewindes eine vertikale Hubkraft bzw. Hubbewegung
ausgelöst wird,
wobei die Hubkräfte
abhängig
sind von der Geometrie des Gewindes, Ganghöhe und Gangzahl sowie vom Durchmesser,
dem aufzubringenden Drehmoment und dem so genannten Reibungswinkel. Wird
kein Gewindeausgleich zum Zuschrauben und beim Abschrauben praktiziert,
so treten unweigerlich sehr hohe axiale Kräfte auf, die zu Zerrungen und Stauchungen
und somit zu Zerstörungen
am Gewinde führen.
Versucht worden ist ein so genannter hydraulisch betätigter Gewindeausgleich,
der auch als Floatingbox bezeichnet wird, wobei Vorschubeinheit und
deren Steuermechanismen bei Überschreitung eines
bestimmten Druckes entlastet werden, sodass ohne Betätigung des
Bedieners ein Gewindeausgleich erfolgt. Allerdings sind hierzu hydraulische Schaltungen
und Ventile notwendig, die entweder durch Verschmutzungen leicht
ausfallen können
oder aber überhaupt
aus anderen Gründen
nicht ansprechen oder zu spät
ansprechen. Bekannt ist es auch, die Antriebswelle des Bohrkopfes
in der Bohrachse nach Vorwärts
oder Rückwärts zu verschieben,
wobei meist gegen Federdruck gearbeitet wird. Die dazu notwendige
Konstruktion ist sehr aufwendig, zumal in den Betrieb des eigentlichen
Bohrantriebes eingegriffen werden muss. Aus der
DD 288 303 A7 ist eine Bohrmaschine
mit einer das Bohraggregat und/oder den Vorschubschlitten und den
Bohrstrang führenden
Lafette und einem Mitnehmerelement bekannt, das mit dem Vorschubschlitten
verbunden ist und über
das der Vorschubschlitten dem Gewinde des Bohrstranges entsprechend
verschoben werden kann. Bei dieser bekannten Lösung haben es die Erfinder
als nachteilig erkannt, dass durch die Verschiebung der Bohrmaschine
oder Bohraggregates auf dem Schlitten bzw. auf dem Verfahrwagen
nicht immer die ideale Position eingenommen wird, sodass es eines
aufwendigen Wagens bedarf, der oben und unten geführt sein
muss, weil es sonst zu Verkantungen oder sonstigen Problemen kommen
kann. Aufgrund des Gewichtes des Bohraggregates kann es aber trotz
dieser Führung
schon zu Problemen kommen, weil das Gewicht ungleichmäßig auf
dem Verfahrwagen verteilt ist. Zwar ist dieser Verfahrwagen auch
endseitig gelenkig mit der Zugkette verbunden, ohne dass sich diese
Gelenkigkeit aber auswirken kann, weil die Räder des Verfahrwagens wie erwähnt oben
und unten geführt
sein müssen.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung für den automatischen
Gewindeausgleich zu schaffen, die unabhängig vom eigentlichen Bohraggregat
ist und die ohne Einfluss auf eventuell auftretende Drehmomente
arbeitet.
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Die
Aufgabe wird gemäß der Erfindung
dadurch gelöst,
dass dem mit dem Bohraggregat eine Einheit bildenden Vorschubschlitten
und dem Mitnehmerelement im Koppelbereich eine den Gewindeausgleich
vorgebend ausgebildete Verschiebeeinheit zugeordnet ist, die von
einer einen Teil des Mitnehmerelements bildenden Grundplatte und
einem dem Vorschubschlitten zugeordneten, verschieblich in der Grundplatte
angeordneten Führungsklotz
gebildet ist.
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Bei
dieser Lösung
ist somit die Verbindung zwischen dem Vorschubschlitten und dem
Bohraggregat starr ausgebildet, sodass die auftretenden Momente
immer genau optimal ausgeglichen oder aufgefangen werden können. Durch
die Integration des Gewindeausgleichs in den Schlitten ist es möglich, sowohl
Hydrauliken als auch Drehantriebe zu verwenden, da der Gewindeausgleich
unabhängig vom
Bohrverfahren vorgenommen wird. Vorteilhaft ist darüber hinaus,
dass Zusatzmomente nicht auftreten, weil die Verschiebeeinheit in
sich entsprechende Kräfte
aufnehmen kann. Die Verschiebeeinheit ist in den Schlitten integriert
bzw. in den Koppelbereich zwischen Mitnehmerelement und Vorschubschlitten gebracht,
sodass in den Betrieb oder in den Aufbau des eigentlichen Bohraggregates
nicht eingegriffen werden muss. Darüber hinaus erfolgt der Gewindeausgleich
hier ausschließlich
auf mechanischem Wege, was gerade für den rauen Bohrbetrieb erhebliche
Vorteile mit sich bringt. Darüber
hinaus ist der Gewindeausgleich in eine Position bzw. an eine Stelle
der Bohrmaschine verlegt, wo das Bedienungspersonal auch visuell
leicht überprüfen kann,
ob die Verschiebeeinheit, also die den Gewindeausgleich bewirkende
Einheit auch wirklich im Einsatz ist bzw. im Einsatz gewesen ist.
Genauso gut kann sie auch die jeweilige Position ersehen, um auf
diese Art und Weise bei Bedarf auch eingreifen zu können.
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Nach
einer zweckmäßigen Ausbildung
der Erfindung ist vorgesehen, dass das Mitnehmerelement als Vorschubkette
ausgebildet ist, die über
die Grundplatte verfügt,
die endseitig jeweils gelenkig mit der Vorschubkette verbunden ist.
Schon die Beschreibung der Merkmale verdeutlicht, dass es sich hier
um eine sehr robuste Ausbildung handelt, die gerade den besonderen
Stabilitätsansprüchen bei Bohrmaschinen
optimal genügt,
ohne dass es erforderlich ist, hier aufwendige Konstruktionen oder schwere
Konstruktionen zu verwirklichen. Vielmehr ist die Vorschubkette
in gewisser Hinsicht durch die Verschiebeeinheit, d. h. also hier
eine Grundplatte, unterbrochen, in der das Verbindungselement mit dem
Vorschubschlitten, d. h. also der Führungsklotz verschieblich angeordnet
wird. Er kann also in der Grundplatte sich verschieben, ohne dass
damit sich auch gleichzeitig die Position des Vorschubschlittens und
damit des Bohraggregates verändert.
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Der
notwendige Gewindeausgleich ist letztlich je nach Bohrmaschine errechenbar,
wobei gemäß der Erfindung
der Führungsklotz
aus der Mittelstellung in beide Verschieberichtungen um 20 bis 50 mm,
vorzugsweise 40 mm verschieblich ausgebildet ist. Damit sind alle
unterschiedlichen Gewinde berücksichtigt
und der Gewindeausgleich tritt automatisch ein, wenn mit einer derartigen
Bohrmaschine gearbeitet wird. Zweckmäßigerweise sollte das Bedienungspersonal
vor Aufnahme des Bohrbetriebes den Führungsklotz in die Mittelstellung
bringen, um dann den Verschiebeweg nach beiden Richtungen in der
Größenordnung
von 40 mm, d. h. also von insgesamt 80 mm auch wirksam ausnutzen
zu können.
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Eine
für den
schon mehrfach erwähnten
rauen Betrieb optimal geeignete Ausführung des Gewindeausgleiches
ist die, bei der die Grundplatte kastenförmig ausgebildet ist, sodass
der Führungsklotz
geführt
von den Längswänden zwischen
Stirnwänden hin
und her verschiebbar ist. Die Grundplatte und damit eigentlich die
gesamte Verschiebeeinheit ist somit praktisch Teil der Vorschubkette
bzw. sie ist so in die Vorschubkette integriert, dass sie auch eventuell Quer-
und Schrägbelastungen
optimal genügen kann.
Letztlich ist die Grundplatte ein Teil dieser Vorschubkette, eben
nur ein entsprechend vergrößertes Glied,
um für
den Führungsklotz
den notwendigen Verschiebeweg vorzugeben. Auch die gelenkige Anordnung
dient mit dazu, dass keine Zusatzmomente auf die Gesamteinheit einwirken
können.
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Die
Montage der Grundplatte und des Führungsklotzes wird dadurch
erleichtert, dass der Führungsklotz
aus zwei Platten und im Abstand angeordneten und zugleich den Abstand
zwischen den Platten vorgebenden Stützklötzen den Vorschubschlitten einfassend
ausgeführt
ist. Die Grundplatte bzw. die Verschiebeeinheit bilden ja im Koppelbereich
den Verbinder zwischen Vorschubkette und Vorschubschlitten, wobei
die Verbindung durch die beiden Platten erfolgt, die über die
Stützklötze abgestützt den
Vorschubschlitten zwangsweise einfassend ausgeführt sind. Eine leichte auch
wieder lösbare
Art der Verbindung ist aber die, dass die Platten und Stützklötze mit
Bohrungen und versenkbar ausgebildeten Verbindungsschrauben ausgerüstet sind.
Die Verbindungsschrauben sind durch das Hin- und Herschieben des
Führungsklotzes
nicht gefährdet,
weil sie versenkt angeordnet sind. Dennoch können die beiden Platten und
die dazwischen angeordneten Stützklötze leicht
voneinander gelöst
werden, indem die in den Bohrungen angeordneten Verbindungsschrauben
herausgedreht werden.
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Weiter
vorne ist bereits darauf hingewiesen worden, dass das Bedienungspersonal
zweckmäßigerweise
bei der Aufnahme des Bohrbetriebes darauf achtet, dass sich der
Führungsklotz
in der Mittelstellung befindet. Um auch dies zu automatisieren, sieht
die Erfindung vor, dass zwischen dem die Mittelstellung einnehmenden
Führungsklotz
und den Stirnwänden
der Grundplatte ein elastisches oder elastisch wirkendes Material
angeordnet ist. Dieses elastische Material sorgt dafür, dass
im „spannungslosen" Zustand der Führungsklotz
immer zwischen den beiden Stirnwänden
angeordnet bleibt, wobei bei Bedarf eines Gewindeausgleiches der
Führungsklotz gegen
die Kraft des elastischen Materials gegen eine der Stirnwände gezogen
wird, allerdings ohne das elastische Material so zu verformen, dass
es seine Elastizität
verliert. Mit Ende des Herausdrehens oder Eindrehens eines Rohres
und damit dem Fall eines Gewindeausgleiches, wird dann der Führungsklotz wieder
in die Mittellage zurückgedrückt, sodass
beim nächsten
Rohrverbindungsvorgang der Führungsklotz
wieder in seiner optimalen Ausgangsposition ist.
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Es
gibt verschiedene Möglichkeiten
der Ausbildung des abfedernden oder elastischen Materials, wobei
gemäß der Erfindung
vorgesehen ist, dass das den Führungsklotz
abfedernde Material ein elastischer Kunststoff oder Teller- oder
Spiralfeder sind, wobei Spiralfedern wegen ihrer Flexibilität für den Einbau
in die Grundplatte besonders gut geeignet sind. Die Spiralfedern
werden einfach so eingelegt, dass sie den Führungsklotz mittig aufnehmen
und damit jeweils in die Position bringen, die als Mittelstellung
anzusehen ist. Da die Spiralfeder beidseitig gleich ausgebildet
sind, ergibt sich also diese „Nulllage" optimal und immer
wieder gleich.
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Um
zu vermeiden, dass die Spiralfedern bei zu weitem Verschieben des
Führungsklotzes
in die negative Blockstellung gelangen, ist vorgesehen, dass der
Führungsklotz
beidseitig eine in die Spiralfeder eingreifende Blocksicherung aufweist.
Unter dieser Blocksicherung ist in der einfachsten Ausführung ein
entsprechender vorstehender Ansatz des Führungsklotzes zu verstehen,
der gegen die Stirnseiten anstößt, bevor
die Spiralfeder auf Block fährt. Auf
diese einfache Art und Weise ist verhindert, dass die Spiralfedern
in ihrer Wirkung negativ beeinträchtigt
werden.
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Neben
dieser sozusagen als mechanische Lösung zu bezeichnenden Verwendung
von Spiralfedern, Tellerfedern oder elastischem Kunststoff ist nach
einer Weiterbildung auch die Möglichkeit
gegeben, dass der Führungsklotz
als Kolben und der den Gewindeausgleich vorgebende Bereich als Hydraulikflüssigkeit
aufnehmender Zylinder ausgebildet ist, wobei die so gebildeten Druckkammern über eine Ausgleichsleitung
verbunden sind, in der ein Magnetventil oder ein mechanisches Stellglied
angeordnet ist. Diese an Stelle der Federn verwendete hydraulische
Lösung
bildet ein vorteilhaftes Dämpfungsglied, wobei
die Druckflüssigkeit
beim Verschieben des Führungsklotzes
bzw. Kolbens von der einen Druckkammer in die andere hinübergedrückt wird.
Ist das Magnetventil oder ein als Kugelhahn dienendes mechanisches
Stellglied geschlossen, kann damit der Führungsklotz nicht hin und her
geschoben werden. Erst wenn das Ventil geöffnet ist oder betätigt ist, kommt
es zu dem beschriebenen Verschiebevorgang, bei dem Hydraulikflüssigkeit
aus einer Druckkammer in die andere Druckkammer überströmen kann. Der doppelt wirkende
Kolben wird dabei entsprechend gedämpft verfahren, was sich auch
auf die Bewegung des Führungsklotzes
und damit des Vorschubschlittens positiv auswirkt.
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Es
ist ferner möglich,
die hintere und die vordere Druckkammer mit jeweils einem Druckspeicher zu
versehen, d. h. zu verbinden, der das verdrängte Öl aufnehmen kann und über seine
Vorspannung im Gasspeicher ein wirkungsvolles Dämpfungsglied im Vorschubsystem
darstellt. Diese Dämpfungseigenschaften
können
zur Schonung des Vorschubsystems beitragen, wenn zum Beispiel starke,
schlagende Bohrverfahren mit Hydraulikhämmern zur Anwendung kommen.
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Die
Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass ein automatischer Gewindeausgleich
erreicht ist, ohne in das eigentliche Bohraggregat einzugreifen.
Die dafür
benötigte
Verschiebeeinheit ist im Vorschubschlitten bzw. im Koppelbereich
zwischen Vorschubschlitten und Vorschubkette angeordnet, um so einen
sicheren, gleichzeitig aber auch ausreichenden automatischen Gewindeausgleich
zu bewirken. Der in der Führungsplatte,
die ja als Verschiebeeinheit dient, verschieblich angeordnete Führungsklotz, stellt
das Verbindungsglied zum Vorschubschlitten dar, wobei der Führungsklotz
und damit auch der Vorschubschlitten sich über einen bestimmten Weg hin und
her verschieben können
oder verschieben lassen können,
ohne dass der Bohrstrang dadurch beeinflusst wäre. Damit kommen auf das Gewinde
keinerlei, insbesondere auch keine axialen Kräfte, die zu Zerrungen und Stauchungen
und damit zu Zerstörungen
am Gewinde führen
könnten.
Vielmehr ist nach einer Weiterbildung der Erfindung sogar noch vorgesehen,
dass der Bewegungsvorgang des Führungsklotzes
durch elastischen Kunststoff, Teller- oder Spiralfedern oder aber
auch Hydraulikflüssigkeit
in Zusammenhang mit einem Druckspeicher gedämpft wird. Damit ist insgesamt
eine Bohrmaschine bzw. ein automatischer Gewindeausgleich geschaffen,
der vom Aufbau her einfach, von daher den rauen Bedingungen des
Bohrbetriebes optimal geeignet und auch einfach zu überwachen
und damit zu handhaben ist. Die die Verschiebeeinheit bildendekastenförmige Grundplatte
und der darin angeordnete Führungsklotz
stellen die einfachste Lösung
der gestellten Aufgabe dar, wobei aber auch eine hydraulische Lösung denkbar
ist, so wie sie in der Erfinderung beschrieben ist. Auch diese zeichnet
sich durch einen einfache Ausbau und eine sichere Wirkungsweise aus.
Besonders vorteilhaft ist bei der Verwirklichung mit Spiraldfeder
oder ähnlichem
elastischen Material, dass dabei die Bohrstangen sich nicht frei
bewegen und in der Vertikalstellung abstürzen können. Sie werden vielmehr in
ihrer Position gehalten und ihnen wird nur das "Atmen" beim Anschrauben und beim Abschrauben
von einzelnen Bohrstangen bzw. Bohrrohren erlaubt. Der Längenausgleich
funktioniert in jeder Arbeitsstellung, gleichgültig ob es sich um das Zusammenschrauben
oder Abschrauben des Bohrgestänges
handelt. Der Bohrmeister braucht also nicht nachzudenken, in welcher
Arbeitsstellung sich das System befindet.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel
mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen dargestellt
ist. Es zeigen:
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1 eine
Bohrmaschine mit Gewindeausgleich in Seitenansicht (mechanisch)
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2 eine
Bohrmaschine mit Verschiebeeinheit und zwischengeordneter Dämpfungsfeder und
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3 eine
Draufsicht auf die Verschiebeeinheit in hydraulischer Ausführung und
mit zusätzlichem
Druckspeicher.
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In 1 ist
lediglich eine Bohrmaschischine 1 im Detail wiedergegeben,
wobei auch das zum Einsatz kommende Bohraggregat 2 nur
angedeutet ist. Dieses Bohraggregat 2 wird auf der Lafette 3 über einen
Vorschubschlitten 4 hin und her geschoben, um so nach dem
Einbohren einer Bohrstange oder eines Bohrrohres den Vorschubschlitten
wieder zurückzuziehen,
mit einer neuen Bohrstange oder einem neuen Bohrrohr zu versehen
und dann mit dem im Bohrloch befindlichen zu verbinden, um dann
das neue Bohrrohr bzw. die Bohrstange abbohren zu können.
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Als
Mitnehmerelement 5 dient eine Vorschubkette 7,
die aus einzelnen gelenkig miteinander verbundenen Gliedern 13, 14 besteht.
Dabei ist es möglich,
den Vorschubschlitten 4 sowohl in die Verschieberichtung 8 wie
in die Verschieberichtung 9 zu verfahren, wobei der auf
dem Vorschubschlitten 4 angeordnete Bohrer bzw. das Bohraggregat
diese Bewegung mitmacht. Die Vorschubkette 7 und der Vorschubschlitten 4 sind
im Koppelbereich 6 über
eine Verschiebeeinheit 10 miteinander verbunden, die es dem
Vorschubschlitten 4 und damit dem Bohraggregat 2 ermöglicht,
sich um geringe Beträge
zu verschieben, um dem Bohrrohr, das durch das Lösen des Gewindes "länger" wird, ausweichen zu können.
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Im
dargestellten Beispiel besteht die Verschiebeeinheit 10 aus
einer Grundplatte 11 und einem Führungsklotz 12, der
in der Grundplatte 11 um einen vorgegebenen Betrag in beide
Verschieberichtungen 8, 9 verschoben werden kann.
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1 verdeutlicht,
dass die Grundplatte 11 über Gelenke 15 mit
den Gliedern 13, 14 verbunden ist, so dass eine
insgesamt gelenkige Vorschubkette 7 erhalten bleibt. Die
Grundplatte 11 besteht gemäß 1 und 2 aus
Längswänden 16, 17 und
kürzeren
Stirnwänden 18, 19,
die mittig den Führungsklotz 12 aufweisen,
der mit dem Vorschubschlitten 4 verbunden ist und der mit
diesem Vorschubschlitten 4 zusammen sich in die Verschieberichtung 8 oder Verschieberichtung 9 bewegt,
bis er vor die Stirnwand 18 oder 19 trifft. Der
zurückzulegende
Verschiebeweg bis zur Stirnwand 18 oder 19 beträgt 20 bis 50,
vorzugsweise 40 mm, so dass in beide Richtungen zusammen ein Verschiebeweg
von 80 mm möglich
ist. Dies reicht für
die üblichen,
auf dem Markt befindlichen Gewinde von Bohrrohren und Bohrstangen
aus.
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Wie
schon erwähnt,
wird der Vorschubschlitten 4 durch die Grundplatte 11 bzw.
den Führungsklotz 12 fixiert.
Dazu steht der Führungsklotz 12 aus zwei über die
Stützklötze 24 beabstandete
Platten 22, 23, die so miteinander verbunden werden
können,
dass der Vorschubschlitten 4 dazwischen fixiert ist. Hierzu
sind in den Stützklötze 24 Bohrungen 25 vorgesehen,
in die versenkbare Verbindungsschrauben 26 eingedreht werden
können,
um die Verbindung der Bauteile 22, 23, 24 zu
bewirken. Durch diese Ausbildung von Verbindungsschrauben ist auch ein
leichtes Lösen
des Führungsklotzes 12 möglich.
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Die 2 und 3 zeigen
eine mit der Ausführung
gem. 1 vergleichenbaren Lösung, nur dass hier zwischen
dem Führungsklotz 12 und den
beiden Stirnwänden 18, 19 ein
elastisches Material 27, hier in Form von Spiralfedern 28,
angeordnet ist. Dadurch ist sichergestellt, dass der Führungsklotz 12 sich
jeweils in die in 2 gezeigte Ausgangsposition
zurückbewegt,
wenn der Bohrstrang beispielsweise eingebohrt wird. Nur beim notwendigen
Gewindeausgleich beim Lösen
oder Verbinden der Bohrrohre kann sich der Führungsklotz 12 gegen die
Kraft der Spiralfedern 28 in Richtung auf die Stirnwände 18, 19 bewegen.
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Dem
Führungsklotz 12,
der ja hier fast die Form eines Kolbens aufweist, ist eine Blocksicherung 29 zugeordnet,
die verhindert, dass beispielsweise die Spiralfedern 28 auf
Block gefahren werden. Dies erreicht man dadurch, dass die Blocksicherung 29 so weit
vorsteht, dass sie vor Erreichen des auf Block fahrens der Spiralfeder 28 gegen
die Stirnwand 18 oder 19 anstoßen, so dass die Spiralfeder 28 ihre Endstellung
oder Blockstellung nicht erreichen kann.
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3 schließlich zeigt
eine hydraulische Lösung,
wobei hier der Führungsklotz 12 als
hydraulischer Kolben 32 bzw. eine ein für ein Hydrauliksystem benötigter Kolben 32 ausgeführt ist.
Dieser Kolben 32 bewegt sich in einem Zylinder 33,
der somit beidseitig des Kolbens 32 Druckkammern 34 vorgibt. Bein
Hin- und Herbewegen kann die Druckflüssigkeit über die Ausgleichsleitung 35 in
die jeweils andere Druckkammer 34 strömen, wobei in die Ausgleichsleitung 35 ein
Magnetventil 36 oder auch ein von Hand zu betätigender
Kugelhahn angeordnet ist. Über
dieses Magnetventil 36 kann das Ausgleichssystem auch außer Kraft
gesetzt werden, so dass der Kolben 32 dann in den Zylindern
bzw. den Druckkammern 34 fixiert ist und sich nicht in
eine der beiden Verschieberichtungen 8, 9 bewegen
kann.
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3 zeigt
darüber
hinaus eine Ausführung, bei
der der hinteren und der vorderen Druckkammer 34 jeweils
ein Druckspeicher 37 zugeordnet ist, der das verdrängte Öl aufnimmt
und über
seine Vorspannung im Gasspeicher ein wirkungsvolles Dämpfungsglied
im Vorschubssystem darstellt. Dann kann auf die mit 35 und 36 bezeichnete
Ausgleichsleitung und das Magnetventil verzichtet werden, weil deren
Funktion von den Druckspeichern 37, 37' mit übernommen
wird.