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Vorrichtung zum Transport von Gegenständen, ins-
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besondere Waffen, in Fahrzeugen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Transport von Gegenständen, insbesondere Waffen, in Fahrzeugen, wie Personenkraftwagen
und anderen Einsatz-bzw. Eampffahrzeugen der Exekutive und des Heeres, mit einem
im Fahrzeug mitnehmbaren, insbesondere aus Stahlblech gefertigten Behälter mit verschließbarem
Deckel.
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Aufgabe solcher Vorrichtungen ist es, Waffen, Munition und andere
wichtige, bei Einsatzfahrten mitzuführende Gegenstände sicher und unauffällig sowie
gut erreichbar unterzubringen. Es muß sichergestellt werden, daß die Behälter möglichst
nur von befugten Personen geöffnet werden können.
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Bisher besteht das Grundkonzept bei bekannten Vorrichtungen der gegenständlichen
Art darin, Behälter zu schaffen, die möglichst in das Fahrzeug integriert werden.
So ist eine Vorrichtung bekannt, bei der ein für die Aufnahme einer Maschinenpistole
bestimmter, aus Stahlblech gefertigter und mit einer Verkleidung versehener Behälter
eine an der Tär eines Personenkraftwagens befestigbare Armstütze bildet. Bei einer
anderen bekannten Vorrichtung wird der Behälter in Form eines unter dem Armaturenbrett
eines Kraftfahrzeuges abklappbar befestigten, aber mit einem eigenen Verschluß versehenen
Ablagefaches ausgeführt. In beiden Fällen wird besondere Vorsorge dafür getroffen,
daß der Behälter
nur schwer geöffnet werden kann und daß vor allem
mit Hilfe von normalem Werkzeug eine Demontage des geschlossenen Behälters aus dem
Fahrzeug weitgehend verhindert wird. Die Integrierung des Behälters an Wandungs-bzw.
sonstige gegebene Montageteile des Kraftfahrzeuges führt praktisch dazu, daß der
Behälter für beiden Fahrzeugtyp zumindest in den Außenunrissen geändert werden muß,
so daß sich Spezialanfertigungen für jeden Fahrzeugtyp ergeben. Im vorgesehenen
Anbringungsbereich stößt die Montage oft auf Schwierigkeiten bzw. ist erst nach
Anbringung von Verstärkungen oder Änderung von Konstruktionsteilen, z.B. der Fenstertriebe
des Fahrzeuges, möglich. Bei an den Fahrzeugtüren befestigten Behältern ergeben
sich durch das relativ hohe Gewicht der gefüllten Behälter weitere Schwierigkeiten,
weil die insbesondere beim Zuschlagen der Türen wirksam werdenden Nassenkräfte den
Behälter von seiner Verankerung lockern.
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Prinzipielle Nachteile der bekannten Behälter bestehen darin, daß
ein in der genannten Art angebrachter Behälter meist nur von einem Insassen eines
Personenkraftwagens, bei Polizeieinsatzfahrzeugen also vom Fahrer oder Beifahrer,
erreicht werden kann, so daß für Fahrer und Beifahrer meist gesonderte Waffenbehälter
benötigt werden bzw. der Fahrer eine in einem dem Beifahrersitz zugeordneten Behälter
untergebrachte Naschinenpistole od.dgl. nicht erreichen kann. Häufig können vor
allem längere Waffen nur dann aus den erwahnten, in das Fahrzeug integrierten Behältern
entnommen werden, wenn vorher die Tür geöffnet wurde. Dies setzt selbstverständlich
voraus, daß das Fahrzeug angehalten wird.
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In der Praxis ergeben sich weitere Schwierigkeiten dadurch, daß die
bekannten Behälter meist nur für die Aufnahme einer ganz bestimmten Waffe geeignet
sind.
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Der jeweilige Einsatzfall kann aber durchaus die Verwendung verschiedener
Waffen notwendig bzw wunschenswert machen. Als Beispiel sei genannt, daß Gränengaswerfer9
Beuchtpistolen usw. keinesfalls ohne weiteres in an sich für die Aufnahme einer
ktirzläufigen Naschinenpistole bestimmten und zu diesem Zweck mit entsprechenden
Innenhalterungen versehenen Behältern untergebracht werden können.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Vorrichtung die die
eingangs genannte Grundaufgabe besser als die bekannten Vorrichtungen löst, in ihrem
Grundaufbau unabhangig vom Fahrzeugtyp ist und an die sich für den Gebrauch der
in ihr enthaltenen Waffen u.dgl.
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ergebenden Notwendigkeiten angepaßt werden kann, wobei trotzdem die
Bewegungsfreiheit zumindest von Fahrer und Beifahrer eines Personenkraftwagens durch
die Anbringung der Vorrichtung nicht behindert wird Eine weitere Teilaufgabe besteht
in der Schaffung einer Vorrichtung, die es ermöglicht, daß die in ihr enthaltenen
Waffen u.dgl. zumindest zwei nebeneinander sitzenden Personen zugänglich gemacht
werden Schließlich soll nach einer letzten Teilaufgabe eine Umrüstung von Fahrzeugen
auf die Mitnahme anderer Waffentgpen vereinfacht und das Problem der gesicherten
Unterbringung der Waffen bei einem längeren Verlassen des Fahrzeuges, z.B. beim
Abstellen des Fahrzeuges auf einem Kasernenhof, gelöst werden.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Hauptaufgabe wird dadurch gelöst,
daß der Behälter als Bereitschaftskoffer mit Klappdeckel ausgebildet ist und am
Eofferkörper Halterungsansätze, Montageöffnungen od.dgl. für die Montage eines am
Fahrzeug, insbesondere am Fahrzeug boden oder Kardantunnel fest verankerten Traggestells
vorgesehen sind.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird der Koffer für die jeweilige
Waffe bzw. die jeweiligen Waffen, die in ihm unterzubringen sind, gebaut, wobei
man vorzugsweise eine bestimmte Außenumrißform wählt und diese dann durch Einsätze
od.dgl. an die jeweils unterzubringenden Waffen, mitzuSührendenHunitionsstreifen
usw. anpaßt. Die Anpassung an die Fahrzeugtype erfolgt lediglich über das Traggestell.
Allenfalls kann man eine Außentapezierung bzw. Polsterung des Bereitschaftskoffers
bzw. eine entsprechende Uberzugshülle an die Innentapezierung eines Personenkraftwagens
anpassen. Der Bereitschaftskoffer kann durch entsprechende Anpassung des Traggestelles
sowohl in Personenkraftwagen verschiedener Bauart und Tpe als auch in anderen Einsatz-
und Kampffahrzeugen montiert werden. Selbstverständlich ist dabei dafür Sorge zu
tragen, die Verbindung zwischen dem Bereitschaftskoffer und dem Traggestell zumindest
für Unbefugte nicht oder nur unter Einsatz erheblicher Mittel unter entsprechend
langem Zeitaufwand gelöst werden kann.
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Je nach Verwendungszweck kann man den Bereitschaftskoffer an der
Halterung bzw. dem Traggestell starr oder beweglich befestigen.
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Nach einer Weiterbildung ist der Koffer mit dem Traggestell durch
in die Halterungsansätze eingreifende, über Schlösser sperrbare Halte- und Riegelstücke,
sperrbare Spannschnallen od.dgl. verbunden, so daß die Verbindung von im Besitz
der Schlüssel befindlichen befugten Personen gelöst werden kann. Dies hat den Vorteil,
daß z.B. beim Abstellen eines Fahrzeuges in der Kaverne der Bereitschaftskoffer
samt Inhalt vom Fahrzeug gelöst und in einem gesicherten Abstellraum untergebracht
werden kann, wobei gewährleistet bleibt, daß alle Ausrüstungsgegenstände eingeordnet
im Koffer verbleiben. Durch Verwendung
verschiedener Koffer mit
entsprechendem Inhalt ist eine Umrüstung eines Fahrzeuges auf die Mitnahme anderer
Waffentypen möglich.
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Für die Verwendung in Personenkraftwagen empfiehlt sich eine Ausbildung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei der das Traggestell zwischen den Rückenlehnen
bzw.
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hinter den Vordersitzen eines Personenkraftwagens am Boden bzw. Kardantunnel
montierbar ist und eine Schwenkhalterung für den Koffer bildet, so daß dieser aus
einer zwischen bzw. hinter die Rückenlehnen hochgeklappten Stellung als Armstütze
zwischen die beiden Vordersitze vorklappbar ist, wobei sein Klappdeckel die Oberseite
dieser Armstütze bildet. Bei in der letztgenannten Stellung befindlichem Koffer
und hochgeklapptem Deckel ist der Koffer von Fahrer und Beifahrer gleich gut erreichbar,
so daß in ihm enthaltene Waffen auch während der Fahrt entnommen werden können.
Bei hochgeklapptem Koffer öffnet sich der Klappdeckel zum Fehrzeugfond, so daß die
Waffen für im Fond sitzende Passagiere erreichbar werden. Wenn ein Personenkraftwagen
fallweise zum Gefangenentransport verwendet wird, wird man eine sperrbare Verriegelung
vorsehen, durch die der Koffer in seiner abgeklappten, die Armstütze bildenden Stellung
fixierbar ist. Man kann dann auch den Klappdeckel in der hochgeklappten Stellung
fixierbar ausbilden, so daß er praktisch den Spalt zwischen den Rückenlehnen abschließt.
Bei den meisten Personenkraftwägen ist zwischen den beiden Rückenlehnen der Vordersitze
ein Spalt von 140 mm Mindestbreite vorhanden.
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In einem an die Spaltbreite angepaßten als Armstütze ausgebildeten
Koffer lassen sich nebeneinander zwei Maschinenpistolen und fünf kurze und drei
lange Magazine unterbringen. U.a. können folgende Waffentypen äe nach Bedarf eingelegt
werden:
Maschinenpistole MP 5 A2 mit fester Armstütze, Maschinenpistole
NP 5 K lange Ausführung Maschinenpistole MP 5 K kurze Ausführung mit einschiebbarer
Schulterstütze Maschinenpistole MP 5 K mit großem Handfeuerschutzgriff.
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Auch eine Unterbringung nur einer Maschinenpistole und einer Pistole
bzw. die Unterbringung von Tränengaswerfern, Leuchtpistolen usw. ist bei entsprechender
Innenausstattung der Koffer möglich.
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Der Klappdeckel kann bei einer Ausführung des Koffers als Armstütze
um eine etwa im Bereich der Rückenlehnenvorderseite liegende Achse aufklappbar und
in der aufgeklappten Stellung über Rasten, Riegel od.dgl. feststellbar sein. Bei
einer schwenkbaren Befestigung des Koffers kann man auch dadurch einen Angleich
an verschiedene Fahrzeugtypen erzielen, daß man ein mit liankern ausgestattetes
Traggestell verwendet, wobei durch Änderung der tenkerlänge der tierstand des Koffers
über die Vorderseite der Rückenlehne je nach den sich bei einer Fahr8eugtype ergebenden
Bedürfnissen variiert werden kann und überdies ein Abgleich an verschiedene Neigungen
der Rückenlehne möglich ist, so daß der Koffer in der hochgeklappten Stellung weitgehend
zwischen den Rückenlehnen verläuft.
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Zur Erhöhung der Sicherheit kann man für den Eofferdeckel zusätzlich
zu einem bei seiner Ausbildung als Armstütze im Bereich von deren freiem Ende vorgesehenen,
sperrbaren Schloß eine oder mehrere Schnappverriegelungen od.dgl. vorsehen, die
über verdeckt unter der Koffertapezierung bzw. Außenverkleidung angebrachte Auslöser,
z.B. Stifte, aufsetzbare Dauermagnete od.dgl. entriegelbar sind.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt.
Es zeigen Fig.1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung im Längsschnitt durch den Koffer,
Fig.2 eine Vorderansicht zu Fig.1, Fig.3 abermals einen Längsschnftt bei in die
Armlehnenstellung abgeklapptem Koffer und Fig.4 eine Seitenansicht zu Fig.3, wobei
der Koffer transparent gezeichnet und eine mögliche Ausstattung in ihren Umrissen
angedeutet wurde.
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In den Fig.1 und 4 ist die Vorrichtung in einer möglichen Montagestellung
am Kardantunnel eines Personenkraftwagens dargestellt, wobei die Vordersitze 1 und
die Rückenlehne 2 dieser Vordersitze in ihren Umrissen angedeutet wurden.
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Die Vorrichtung besitzt einen Bereitschaftskoffer 3, der aus Stahlblech
gefertigt ist und mit einer Außentapezierung, Polsterung od.dgl., beispielsweise
einem dicken Uberzug aus einem Nadelflies, versehen sein kann.
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Wie Fig.2 zeigt, hat der Koffer 3 eine etwa konstante Breite, die
so gewählt ist, daß der Koffer zwischen den beiden Rückenlehnen der Vordersitze
eines Personenkraftwagens Platz findet. Die Oberseite 4 des Koffers ist eben und
bildet in der einen Stellung (Fig.3 und 4) eine Armstütze. Der in dieser Stellung
zwischen den Rückenlehnen 2 nach vorne ragende Teil des Koffers bildet einen schalenförmigen
Klappdeckel 5, der über ein Scharnier 6 befestigt ist. Ein durch eine Feder 7 belasteter,
durch Handhaben zurückziehbarer Riegel 8 ist in Schiebeführungen 9 abgestützt und
gleitet mit einer Falle 10 auf einer Führungsfläche einer starren Führung 11, so
daß der Riegel in der Aufklappstellung (Fig.1) in die Führung 11 eintritt und den
Deckel festhält. In der Schließstellung kann der Riegel mit Hilfe eines Schlosses
12 zusätzlich sperrbar sein. Das über einen
Schlüssel sperrbare
Schloß 12 sichert den Deckel 5 gegen unbefugtes öffnen. Zusätzlich sind am Deckel
(siehe Fig.3) Federrasten 13 vorgesehen, die in Gegenrasten am Kofferunterteil eingreifen
und über unter der Tapezierung verborgene Stifte 14 gelöst werden können. In der
Schließstellung ergreift ein Schalenrand 15 des Deckels einen hochstehenden Bord
16, so daß der Kofferinhalt unzugänglich ist.
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Die Raumeinteilung im Koffer 3, dessen Unterseite in sich abgekantet
ist, so daß sie zum Vorderende 17 ansteigt, besitzt eine gegebenenfalls auswechselbare
Halterungseinteilung. Beim Ausführungsbeispiel sind Halterungsstege 18,19,20 für
die Abstützung einer langläufigen Maschinenpistole 21, einer kurzläufigen Maschinenpistole
22 und mehrerer Patronenmagazine 23 (siehe Fig.4) vorhanden.
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Am Kofferkörper 3 sind außerhalb des Deckelbereiches mehrere Haltelungsan-
bzw. -einsätze 24 vorgesehen, die die Anbringung des Koffers 3 an verschiedenen
Verankerungen bzw. Traggestellen ermöglichen sollen. Diese Halterungsan-bzw. -einsätze
24 können napfartige, nach innen geschlossene Vertiefungen sein, wobei Ansätze,die
für die jeweilige Halterung nicht benötigt werden, durch Einsätze od.dgl. verschließbar
sein können.
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Beim Ausführungsbeispiel ist ein für die Montage auf dem Kardantunnel
eines Personenkraftwagens bestimmtes Traggestell vorgesehen. Dieses besitzt einen
unmittelbar hinter den Vordersitzen 1 mit Hilfe von Schrauben am Kardantunnel befestigbaren
Bügel 25 mit nach vorne gerichteten Schenkeln 26.Am Bügel 25 und an den Schenkeln
26 sind verschieden lange Lenker 27,28 gelagert, welche mit ihren Enden mit entsprechenden
Schwenkzapfen 29 an Aufnahmen 24 schwenkbar gelagert sind. Durch die Verwendung
verschieden langer Lenker 27,28 und die versetzte Anordnung der Aufnahmen für die
Schwenkzapfen 29 wird
erreicht, daß der Koffer 3 in der hochgeklappten
Stellung nach Fig.1 weitgehend zwischen den Rückenlehnen 2 aufgenommen wird und
in der abgeklappten Stellung nur mit dem Deckel 5 zwischen den Lehnen 2 vorragt,
so daß die von ihm gebildete Armlehne nicht zu weit vorsteht. Durch Verwendung verschiedener
Traggestelle oder Halterungen kann der Koffer in verschiedene Fahrzeuge integriert
werden Auch beim Ausführungsbeispiel wäre es möglich, den Koffer in der einen der
beiden dargestellten Gebrauchslagen mittels entsprechender Halterungen starr zu
befestigen. Zu erwähnen ist noch, daß beim Ausführungsbeispie! ßß die Lenker 27,28
wirkende Feder 30 vorgesehen ist, die in Verbindung mit den Lenkern bei der gezeigten
Anordnung der Anlenkstellen ein den Koffer in den beiden Gebrauchslagen festhaltendes
Schnappgesperre bildet Die Schwenkzapfen 29 können mit Hilfe sperrbarer Schlösser
angebracht werden, so daß man nach Aufsperren dieser Schlösser den Koffer 3 samt
Inhalt entnehmen kann.
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Zur Erleichterung des Transportes wird man für diesen Fall am Koffer
einen Tragegriff anbringen.