DE2901988A1

DE2901988A1 - Unbewehrtes elastomer-lager

Info

Publication number: DE2901988A1
Application number: DE19792901988
Authority: DE
Inventors: Walter Battermann
Original assignee: Individual
Current assignee: Calenberg Ingenieure De GmbH
Priority date: 1979-01-19
Filing date: 1979-01-19
Publication date: 1980-07-31
Also published as: DE2901988C2

Description

Unbewehrtes Elastomer-Lager
Die Erfindung bezieht sich auf unbewehrte Elastomer-Lager zum Abstützen von Baukonstruktionen und Bauwerksteilen, in Form von aus Gummi oder gummiähnlichen Kunststoffen mit parallel zueinander durchlaufenden Rippen auf beiden Seiten hergestellten biegsamen Platten oder Bahnen.
Solche Elastomer-Lager dienen zum Ausgleichen von Oberflächen- und Ausrichtungsungenauigkeiten der gegeneinander abgestützten Bauwerksteile, als Feuchtigkeitssperren, zum Abschirmen von Schwingungen, Isolieren gegen Schall- und Wärmeübertragung und darüber hinaus noch zum Vergleichmäßigen und Aufheben der aus den Auflagerdrücken hergeleiteten Querzugkräfte. Bekannte Lager (z.B. nach der deutschen Auslegeschrift 2 318 649) haben sich hierfür in der Praxis auch schon gut bewährt. Der Erfindung liegt hiervon ausgehend als Aufgabe zugrunde, unbewehrte Elastomer-Baulager unter Beibehaltung aller erreichbaren technischen Vorzüge in ihren Federungseigenschaften veränderlich im Sinne einer abgestuften Anpassung an verschiedenartige Belastungsfälle zu gestalten.
Nach der Erfindung ist für Elastomer-Lager der eingangs geschilderten Gattung vorgesehen, daß die Rippen auf der einen Plattenseite ein Mehrfaches des Querschnittes der Rippen auf der anderen Plattenseite aufweisen und jeweils einer größeren Rippe gegenüber mehrere kleinere Rippen angeordnet sind. Zweckmäßig sind die Rippen mit zur Platte hin sich verbreiternder Querschnitsform nach Art gleichschenkeliger Dreiecke oder Trapeze ausgebildet, wobei die Flanken der größeren Rippen unter einem kleineren Winkel als die der kleineren Rippen gegeneinander geneigt sein können, und nach weiteren Teilmerkmalen der Erfindung weisen die größeren Rippen eine einem Mehrfachen der Plattenschichtstärke entsprechende Höhe über der Plattenoberfläche, die kleineren Rippen dagegen eine Höhe von nur einer höchstens der Plattenschichtstärke entsprechenden Größenordnung auf.
Der unsymmetrische Querschnittsaufbau der neuartigen Lagerelemente mit den stark untereinander abweichenden Oberflächenstrukturen auf den gegenüberliegenden Seiten bietet die erwünschte Möglichkeit, die Platten je nach der Beschaffenheit der aufgelagerten Bauwerksteile oder auch zwecks Erzielung bestimmter Effekte wahlweise mit den größeren oder den kleineren Rippen in Kraftflußrichtung einzulegen. Die Platten sind auch in Verbindung mit Ortbeton zu verwenden, wenn die Betonschüttung auf die die kleineren Rippen tragende Seite aufgebracht wird. Die in diesem Falle nach unten gekehrten größeren Rippen bleiben dagegen frei und behalten daher ihre Verformungs- und Federungsfähigkeit im vollen Umfange.
Wesentlich weiterreichende, in ihrer Wirkung überraschende Vorteile der Erfindung leiten sich aber aus der Vielfalt der vorgegebenen Kombinationsmöglichkeiten der Platten mit sich selbst her. So werden für den praktischen Einsatz zwei Platten beispielsweise mit ihren feiner verrippten Oberflächen aufeinandergelegt, so daß die größeren Rippen beiderseits den zugeordneten Bauwerksteilen unmittelbar zugekehrt sind und die Verformungsarbeit unter der Einwirkung der Auflagerkräfte übernehmen.
Die ineinanderfassenden kleineren Rippen auf den Gegenflächen sichern dabei den formschlüssigen Zusammenhang beider Einzelplatten untereinander, und infolgedessen verhält sich das derart zusammengesetzte Lagerelement nicht anders als ein einheitliches, einteiIiges Elastomer-Lager. Man hat es dabei in der Hand, die größeren Rippen auf den Plattenaußenfläche in unmittelbarer Gegenüberstellung anzuordnen oder mehr oder weniger ausgeprägt gegeneinander zu versetzen und auf diese Weise die Federungscharakteristik des gebrauchsfertig eingebauten Lagers in enger Anpassung an die vorherrschenden Belastungsverhältnisse feinstufig zu verändern.
Die Zuordnung einer ungeraden Anzahl kleinerer Rippen zu jeweils einer gegenständigen größeren Rippe schafft -in dieser Hinsicht die günstigsten Voraussetzungen. Andere Varianten ergeben sich aus dem Zusammensetzen zweier Platten in gleichgerichteter Lage, wobei die größeren Rippen der einen Platte zwischen die kleineren Rippen der anderen Platte formschlüssig eingreifen. Schließlich ist auch die Kombination mit einander zugekehrten größeren Rippen zu einem verhältnismäßig kompakten Lagerèlement mit beiderseits nach außen gekehrten kleineren Rippen denkbar. in allen Fällen ist der Zusammenhang durch den von selbst sich einstellenden Formschluß der Platten untereinander stets gewahrt. so daß die Gefahr von VerschiebungFn gegeneinander mit Sicherheit ausgeschlossen ist.
Zum Verdeutlichen der Erfindung sind mehrere Ausführungsformen in der Zeichnung schematisch dargestellt. In der Zeichnung sind: Fig. 1 ein Teilstück einer erfindungsgemäßen Einzellagerplatte in perspektivischer Ansicht und Fig. 2 bis 5 verschiedene Zusammenstellungen jeweils zweier Platten gemäß Fig. 1 im Querschnitt.
Die in Fig. 1 gezeichnete Lagerplatte 6 ist als Formprofilleiste beispielsweise durch Strangpressen aus einer natürlichen oder synthetischen Kautschukmischung mit einer Härteeinstellung etwa zwischen 500 und 70° Shore (A) ohne jede Verstärkungseinlagen hergestellt. Sie trägt auf ihrer in der Zeichnung oberen Seite durchlaufende eingeformte Rippen 16 von vergleichsweise großem Querschnitt, denen auf der in der Zeichnung unteren Plattenseite jeweils drei ebenfalls parallel zueinander durchlaufende Rippen 26 von wesentlich kleinerem Querschnitt gegenüberstehen. Sämtliche Rippen 16, 26 haben Dreiecksform und stoßen am Fuß unmittelbar ohne Zwischenraum aneinander. Während jedoch die Flanken der größeren Rippen 16 unter 0 einem Winkel von etwa 90 gegeneinander geneigt sind, weisen die kleineren Rippen 26 einen stumpfen Flankenwinkel in einer Größenordnung von 0 etwa 120 auf. Die Unterschiede treten auch in der Bemessung der Querschnittshöhen deutlich hervor: Auf die Plattenschichtstärke X bezogen, beträgt dieses Maß für die größeren Rippen 16 ein Mehrfaches dessen, für die kleineren Rippen 26 jedoch die oberste Grenze.
In Fig. 2 und 3 sind zwei aus jeweils zwei Lagerplatte G zusammengesetzte einbaufertige Lagerelemente mit nach außen gerichteten, das heißt den gegeneinander abgestützten Bauwerksteilen zugekehrten größeren Rippen 16 in unterschiedlich weit getriebener seitlicher Versetzung gegeneinander dargestellt. In Fig. 4 ist demgegenüber die Variante mit nach außen gekehrten kleineren Rippen 26 veranschaulicht. Die Darstellung in Fig. 5 zeigt eine weitere Kombinationsmöglichkeit zweier Einzelplatten 6 in gleichgerichteter Anordnung, das heißt mit jeweils gleichseitig ausgerichteter Oberflächenverrippung, wobei die größeren Rippen 16 der unteren Platten 6 zwischen die kleineren Rippen 26 der oberen Platte 6 einfassen.

Claims

Patentansprüche: X Unbewehrtes Elastomer-Lager zum Abstützen von Baukonstruktionen und Bauwerksteilen, in Form einer aus Gummi oder gummiähnlichen Kunststoffen mit parallel zueinander durchlaufenden Rippen auf beiden Seiten hergestellten biegsamen Platte oder Bahn, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (16) auf der einen Plattenseite ein Mehrfaches des Querschnittes der Rippen (26) auf der anderen Plattenseite aufweisen und jeweils einer größeren Rippe (log) gegenüber mehrere kleinere Rippen (26) angeordnet sind.
2. Lager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils einer größeren Rippe (16) gegenüber eine ungerade Anzahl kleinerer Rippen (26) angeordndet ist.
3. Lager nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (16, 26) mit zur Platte (6) hin sich verbreiternder Querschnittsform nach Art gleichschenkeliger Dreiecke oder Trapeze ausgebildet sind.
4. Lager nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Flanken der größeren Rippen (16) unter einem kleineren Winkel als die der kleineren Rippen (26) gegeneinander geneigt sind.
5. Lager nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die größeren Rippen (16) eine einem Mehrfachen der Plattenschichtatärke (X) entsprechende Höhe über der Plattenoberfläche aufweisen.
6. Lager nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die kleineren Rippen (26) eine Höhe von einer höchstens der Plattenschichtstärke (X) entsprechenden Größenordnung aufweisen.
7. Lager nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (16, 26) auf beiden Plattenseiten ohne Fußabstand unmittelbar nebeneinander angeordnet sind.
8. Lager nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (6) aus einem elastomeren Werkstoff mittelweicher Qualität mit einer Härte zwischen etwa 500 und 700 Shore (A) hergestellt ist.