DE2901116C2 - Verwendung von modifizierter Stärke für Dextrin-Klebstoffe - Google Patents
Verwendung von modifizierter Stärke für Dextrin-KlebstoffeInfo
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Description
25
Dextrinklebstoff, d. h., Klebstoffe von der Art, wie sie durch Auflösen von gelben Dextrinen in Wasser
erhalten werden, die durch Rösten von Stärke aus Kartoffeln, Maniok, Mais oder dergleichen hergestellt
werden, werden insbesondere zum Aufkleben von Etiketten, Umschlägen, Klebestreifen und dergleichen
verwendet und besitzen dabei im allgemeinen einen erhöhten Trockensubstanzgehalt.
Die zur Herstellung dieser Klebstoffe verwendeten gelben Dextrine unterscheiden sich durch ihr Molekulargewicht,
ihren Verzweigungsgrad, ihre Löslichkeit, die Intensität ihrer Farbe und die durch Auflösen dieser
Dextrine in Wasser erhaltenen Klebstoffe sind ihrerseits durch ihre Viskosität, ihre Klebkraft und ihre rheologischen
Eigenschaften charakterisiert.
Die in Frage kommenden Klebstoffe erreichen nur nach einer relativ langen sogenannten »Reifungs«-Zeit,
die einige Wochen und selbst einige Monate dauern kann, einen Gleichgewichtszustand und eine Stabilität,
die gewährleistet, daß die Viskosität sich nicht mehr ändert.
Unter diesen Umständen ist der Hersteller von Klebstoffen, d. h., der Fabrikant, der den Klebstoff durch
Auflösen von Dextrinen in Wasser herstellt, und der ersichtlicherweise nur einen Klebstoff verkaufen kann,
der das besagte Gleichgewicht und die Stabilität erreicht hat, gehalten, diese Klebstoffe während einer
Zeitdauer zu lagern, die ausreicht, um diesen Zustand zu erreichen, was Lagereinrichtungen notwendig macht
und in der Folge zu wesentlichen Kosten führt.
Die Erfindung hat daher zum Zweck, diese Schwierigkeiten zu beseitigen und die Möglichkeit zu schaffen,
Klebstoffe aus Dextrinen zu erhalten, deren Reifungszeit auf einige Tage herabgesetzt ist und die daher sehr
schnell ihren Gleichgewichtszustand und ihre Stabilität erreichen.
Zu diesem Zweck betrifft die Erfindung die
Verwendung eines Stoffes aus der Gruppe: extrudierte Stärke, chemisch modifizierte und gegebenenfalls
prägelatinierte Stärke, carboxymethylierte, alkylierte oder hydroxyalkylierte Stärke und Zellulose als
Quellmittel zur Beschleunigung der Reifung von wasserhaltigen Dextrinklebstoffen in einem Anteil von
1 — 50 Gew.-%, bezogen auf Dextrin.
Die US-PS 39 15 728 betrifft Stärkekleister, denen eine geringe Menge Dextrin zugefügt wird: So enthält
der Stärkekleister nach dieser Patentschrift 5 — 7% Stärke und 1 -3% Dextrin.
Die vorliegende Erfindung betrifft dagegen die Verwendung eines Anteils von etwa 1 - 50 Gew.-%,
bezogen auf das Dextrin, eines Stoffes aus einer Gruppe von Stoffen auf der Basis von Stärke als Quellmittel zur
Beschleunigung der Reifung von Dextrinklebstoffen.
Die US-PS 39 15 728 betrifft also Stärkekieister mit einer geringen Menge Dextrin, während die erfindungsgemäß
erhaltenen Dextrinklebstoffe eine verhältnismäßig geringe Menge eines Quellmittels auf der Basis von
Stärke zu Beschleunigung der Reifung enthalten.
Vorteilhafterweise wird der Dextrinklebstoff erhalten ausgehend von einem Dextrin, das durch Rösten einer
chemisch modifizierten Stärke, insbesondere durch Vernetzung, wie einer phosphatischen oder vom
Glycerin-Typ, durch Veresterung und/oder Veretherung, insbesondere durch Alkylierung oder durch
Hydroxyalkylierung, hergestellt ist.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist die extrudierte Stärke aus der vorstehend erwähnten
Gruppe der die Reifung beschleunigenden Quellmittel chemisch modifiziert.
Vorzugsweise beträgt der Anteil der verwendeten Quellmittel 3-12 Gew.-%, bezogen auf das Dextrin.
Die Herstellung der Dextrinklebstoffe mit sehr schneller Reifung erfolgt dadurch daß man unter
Rühren wirksame Mengen von gelben Dextrinen und den erfindungsgemäß verwendeten Quellmitteln in
Wasser löst, das eine Temperatur von vorzugsweise 900C besitzt.
Die gegebenenfalls modifizierte Stärke aus der vorstehend erwähnten Gruppe, welche die die Reifung
beschleunigenden Quellmittel darstellt, kann von beliebigem Usprung und Vorkommen sein und insbesondere
von Maniok, Mais, Wachsmais oder Getreide herrühren.
Die Erfindung umfaßt noch weitere Ausgestaltungen und sie wird durch die nachfolgenden Beispiele genauer
erläutert.
Herstellung eines Dextrinklebstoffs mit schneller Reifung mittels einer vernetzten Stärke als Reifungsmittel
Man stellt zuerst eine Mischung aus 90 Gew.-Teilen gelben Dextrins mit einer Ausflußviskosität von 2,5 (die
Ausflußviskosität wird gemessen mittels eines Ostwald-Viskosimeters),
das erhalten wurde ausgehend von einem Kartoffelstärkemehl und 10 Gew.-Teilen Maisstärke
mit einer Vernetzung vom Glycerin-Typ (mit Epichlorhydrin) und einem Vernetzungsgrad von 0,3%
her.
Man verdünnt 65 Teile dieser Mischung mit 35 Teilen Wasser und bringt auf eine Temperatur von 1200C
während 10 Min.
Man erhält so einen Sirup, der beim Abkühlen sich verdichtet und der nach 48 Stunden seine gültigen
Charakteristiken einnimmt, d. h., eine Viskosität von ungefähr 250 000 centipoises, gemessen auf dem
Rheoviskosimeter von Hoeppler. Diese Viskosität ändert sich nicht mehr nachdem dieser Wert einmal
erreicht ist.
Herstellung eines Dextrinklebstoffs mit schneller Reifung mittels einer vernetzten prägelatinierten Stärke
als Quellmittel
Man stellt zuerst eine Mischung aus 92 Gew.-Teüen gelbem Dextrin mit einer Ausflußviskosität von 2,5,
erhalten ausgehend von Kartoffelmehl und aus 8 Gew.-Teilen Stärkemehl mit Vernetzung vom Glycerin-Typ
(mit Epichlorhydrin) und einem Verneizungsgrad von 0,3% her.
Man verdünnt 65 Teile dieser Mischung mit 35 Teilen Wasser und erwärmt auf 850C während 10 Min.
Man erhält so einen Sirup, der sich beim Abkühlen verdichtet, und dessen Viskosität, gemessen auf dem
Rheoviskosimeter von Hoeppler, sich folgendermaßen ergibt:
Zeit
Viskosität
0 Stunden | 100000 centipoises |
12 Stunden | 150000 centipoises |
24 Stunden | 200000 centipoises |
48 Stunden | 220000 centipoises |
8 Tage | 230000 centipoises |
40
Zeit | Viskosität |
0 Stunden | 20000 centipoises |
12 Stunden | 25 000 centipoises |
24 Stunden | 50000 centipoises |
48 Stunden | 75000 centipoises |
8 Tage | lOOOOO centipoises |
20 Tage | 200000 centipoises |
30 Tage | 250000 centipoises |
40 Tage | 260000 centipoises |
ausgehend von Kartoffelstärkemehl, und aus 4 Teilen der besagten carboxymethylierten Stärke.
Man verdünnt 65 Teile der so erhaltenen Mischung mit 35 Teilen Wasser und erwärmt auf 85° C während 10
Min.
Man erhält so einen Sirup, der sich beim Abkühlen verdichtet und dessen Viskosität, gemessen auf dem
Rheoviskosimeter von Hoeppler, sich folgendermaßen darstellt:
Zeit
Viskosität
0 Stunden | 90000 centipoises |
24 Stunden | 100000 centipoises |
48 Stunden | 220000 centipoises |
8 Tage | 240000 centipoises |
20
25
30
Es ergibt sich aus diesen Zahlen, daß nach 48 Stunden die Viskosität sich praktisch nicht mehr ändert, und der
Dextrinklebstoff als gereift betrachtet werden kann.
Zum Vergleich wird nachfolgend die Ausbildung der Viskosität eines Dextrinklebstoffs aufgeführt, der
ausgehend von einem üblichen Dextrin mit einer Ausflußviskosität von 3,2 hergestellt wurde, das man
ausgehend von einem Kartoffelstärkemehl und ohne Zugabe eines erfindungsgemäß verwendeten Reifungsmittels erhielt.
Aus den Zahlen dieser Tabelle ergibt sich, daß der Dextrinklebstoff nach 48 Stunden als gereift angesehen
werden kann.
Herstellung eines Dextrinklebstoffs mit schneller Reifung mittels einer extrudierten Stärke als Quellmittel
Man stellt zuerst eine Mischung aus 95 Teilen gelbem Dextrin mit einer Ausflußviskosität von 2,5, erhalten aus
Kartoffelstärkemehl und aus 5 Teilen extrudierter natürlicher Wachsmaisstärke her, deren Löslichkeit
60% beträgt.
Man verdünnt 65 Teile dieser Mischung mit 35 Teilen Wasser und erwärmt auf 85° C während 10 Min.
Man erhält so einen Sirup, der sich beim Abkühlen verdichtet und dessen Viskosität, gemessen auf dem
Rheoviskosimeter von Hoeppler, sich folgendermaßen darstellt:
Zeit
Viskosität
0 Stunden
24 Stunden
48 Stunden
8 Tage
24 Stunden
48 Stunden
8 Tage
90000 centipoises
96000 centipoises
200000 centipoises
250000 centipoises
jy Es ergibt sich aus diesen Zahlen, daß man davon
1,1 ausgehen muß, daß der Dextrinklebstoff seinen
te Reifungszustand nur nach einer Zeitdauer von einem
ß. Monat erreicht.
B e i s ρ i e I 3
p-: Herstellung eines Dextrinklebstoffs mit schneller
Reifung mittels einer carboxymethylierten Stärke
mit einem Substitutionsgrad (D. S.) von 0,15
als Quellungsmittel
mit einem Substitutionsgrad (D. S.) von 0,15
als Quellungsmittel
Man stellt zuerst eine Mischung aus 96 Teilen gelbem Dextrin mit einer Ausflußviskosität von 2,5 her, erhalten
55 Beim Prüfen der Zahlen dieser Tabelle stellt man fest, daß der Dextrinklebstoff nach 48 Stunden als gereift
angesehen werden kann.
Herstellung eines Dextrinklebstoffs mit schneller
Reifung mittels eines Dextrins, das ausgehend
von chemisch modifizierter Stärke erhalten wurde,
und von extrudierter Stärke als Quellmittel
Man stellt zuerst eine Mischung aus 98 Gew.-Teilen gelbem Dextrin, erhalten durch Rösten eines durch
phosphatische Vernetzung modifizierten Kartoffelstärkemehls, und aus 2 Teilen extrudierter Wachsmaisstärke
her, deren Löslichkeit 60% beträgt.
Man verdünnt 65 Teile dieser Mischung mit 35 Teilen Wasser und erwärmt auf 85° C während 10 Min.
Man erhält so einen Sirup, der sich beim Abkühlen verdichtet und dessen Viskosität, gemessen auf dem
Rheoviskosimeter von Hoeppler, sich wie folgt darstellt:
JeUe 5
Viskosität
Stunden | 120000 centipoises |
Stunden | 150000 centipoises |
Stunden | 200000 centipoises |
Tage | 210000 centipoises |
Es ergibt sich aus den Zahlen dieser Tabelle, daß der Dextrinklebstoff nach 48 Stunden als gereift angesehen
werden kann.
Demzufolge und wie auch immer die angewandte Ausführungsform ist, kann man so Dextrinklebstoffe
erhalten, die im allgemeinen am Ende einer Zeitdauer von ungefähr 48 Stunden reifen.
Claims (3)
1. Verwendung eines Stoffes aus der Gruppe extrudierte Stärke, s
chemisch modifiziere und gegebenenfalls prägelatinierte Stärke,
carboxymethylierte, alkylierte oder hydroxyalkylierte Stärke und Zellulose
als Quellmittel zur Beschleunigung der Reifung von wasserhaltigen Dextrinklebstoffen in einem Anteil
von 1 — 50 Gew.-%, bezogen auf Dextrin.
2. Verwendung nach Anspruch 1, wobei die extrudierte Stärke vor der Extrudierung chemisch
modifiziert worden ist.
3. Verwendung nach Anspruch 1, wobei die chemisch modifizierte und gegebenenfalls prägelatinierte
Stärke durch Vernetzung modifiziert worden ist.
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