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Wanderrost
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Die Erfindung betrifft einen Wanderrost, insbesondere Kühlrost, mit
Einrichtungen zur Hindurchführung eines Luftstromes durch die vom Obertrum des Wanderrostes
getragene Gut schicht sowie mit ortsfest über dem Obertrum des Wanderrostes angeordneten,
in die Gutschicht eingreifenden Auflockerungselementen.
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Bei einem beispielsweise als Kühlrost benutzten Wanderrost wird das
zu kühlende Gut vom Obertrum des Wanderrostes aufgenommen und in Form einer Gutschicht
bis zum entgegengesetzten Ende des Wanderrostes transportiert und dort bei der.Umlenkung
des Obertrums abgeworfen. Während dieses Transports wird ein Luftstrom (in diesem
Falle also Kühlluft) durch die Gutschicht und das Obertrum des Wanderrostes hindurchgeblasen,
um dadurch einen Wärmeaustausch zwischen Gut und Luft und somit im Falle eines Kühlrostes
eine Kühlluft des Gutes zu erreichen. Um nun zu vermeiden, daß die Gutschicht während
ihres Transports von einem Ende des Wanderrostes zum anderen Ende in weitgehend
ruhendem Zustand auf dem Obertrum des Wanderrostes transportiert wird, hat man in
der Praxis bereits verschiedene Maßnahmen getroffen, um eine gewisse Auflockerung
der Gutschicht während des Transports und dadurch einen intensiveren Wärmeaustausch
zu erzielen.
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Aus der am 26.11.1953 bekanntgemachten deutschen Patentanmeldung M
10 387 ist nun ein als Kühlrost verwendeter Wanderrost bekannt, bei dem oberhalb
des Wanderrost-Obertrums mehrere Gruppen von pflugartig voiioben her in die Gutschicht
eingreifenden Auflockerungselementen angeordnet sind. Uber diese ortsfest angeordneten
Auflockerungselemente wird außerdem noch zusätzlich Kühlluft in die Gutschicht eingeblasen.
Diese Auf lockerungselemente mögen bei verhältnismäßig lockerem Gut einigermaßen
brauchbar sein. Schwierigkeiten treten jedoch dann auf, wenn auf einem solchen Rost
auch Gut gekühlt werden soll, das große Anteile von Zusammenbackungen oder sonstigen
festen Agglomeraten enthält, wie es insbesondere bei Zementklinker oder Erzpellets
ständig vorkommt. In diesem Falle werden die von oben her in die Gutschicht hineinhängenden
Auflockerungselemente und ggf. sogar die zugehörigen Halterungseinrichtungen sehr
rasch zerstört oder sogar abgerissen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Wanderrost der
eingangs genannten Art zu schaffen, der eine besonders gute und zuverlässige Auflockerungsmöglichkeit
und dabei gleichzeitig eine verbesserte Wärmeaustauschmöglichkeit gestattet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Auflockerungselemente
in Form von in Bewegungsrichtung des Wanderrostes schräg ansteigenden Hubplatten
ausgebildet sind, deren abwurfseitiges oberes Ende auf einem oberhalb des
Wanderrostes
ortsfest angeordneten Luftzuführrohr abgestützt und mit Luftdurchtrittsöffnungen
versehen ist.
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Bei dieser erfindungsgemäßen Ausführungsform lassen sich die schräg
ansteigenden Hubplatten derart unmittelbar über der Oberseite des Wanderrost-Obertrums
anordnen, daß die entgegen der Bewegungsrichtung des Wanderrostes weisenden Kanten
der Hubplatten unter die Gut schicht greifen, so daß das Gut sich gewissermaßen
auf eine schräg ansteigende Stufe schiebt, von deren oberster Kante das Gut dann
wieder auf das Obertrum des Wanderrostes zurückfällt. Auf diese Weise kann die auf
dem Obertrum des Wanderrosts befindliche Gutschicht in ihrer ganzen Breite äußerst
gleichmäßig und zuverlässig aufgelockert werden, ohne daß dabei eine Bruch- oder
Zerstörungsgefahr für die als Auf lockerungselemente wirkenden Hubplatten besteht.
Gleichzeitig wird jedoch durch das Gut, während es von der obersten Kante der durch
die Hubplatten gebildeten Stufe herabfällt, ein kräftiger Luftstrom hindurchgeblasen,
der einerseits ebenfalls zur Auflockerung des Gutes beiträgt und andererseits für
einen verstärkten Wärmeaustausch, insbesondere für eine verstärkte Kühlung, sorgt.
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Da bei dieser erfindungsgemäßen Ausführungsform - im Falle der Verwendung
als Kühlrost - Kühlluft durch ein Luftzuführrohr und durch die Hubplatten herangeführt
wird, läßt sich auf diese Weise gleichzeitig in äußerst vorteilhafter Weise eine
Kühlung
der Hubplatten erzielen.
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Bei dieser erfindungsgemäßen Ausführungsform des Wanderrostes ist
cs ferner vorteilhaft, wenn wenigstens eine quer über den ganzen Wanderrost reichende
Gruppe aus den schräg ansteigenden Hubplatten vorgesehen wird, wobei die Hubplatten
der Gruppe unmittelbar nebeneinander anschließen. Die auf dem Wanderrost transportierte
Gutschicht wird somit über ihre ganze Breite von der Oberseite des Wanderrost-Obertrums
abgehoben, so daß sie in ihrer ganzen Breite äußerst gleichmäßig aufgelockert werden
und in diesem aufgelockerten Zustand dann wieder auf das Obertrum zurückfallen kann.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist
jeder Hubplattengruppe ein sich quer über den Wanderrost erstreckendes Luftzuführrohr
zugeordnet, dessen Enden durch die Längs sie tenwände des Wanderrostgehduscs hindurchragen,
wobei wenigstens ein Luftzuführrohrende an eine äußere Luftzuführquelle angeschlossen
ist.
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Eine besonders zweckmäßige Halterung der Hubplatten ergibt sich, wenn
die abwurfseitigen oberen Enden der Hubplatten in ihrer Forn etwa der oberen Querschnittshälfte
des sie tragenden Luftzuführrohres angepaßt und mit diesem Luftzuführrohr durch
schellenartige Elemente lösbar verbunden sind. Ilierdurch lassen sich die einzelnen
Hubplatten einerseits äußerst zuverlässig auf dem Luftzuführrohr haltern und andererseits
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bei verhältnismäßig einfacher Montage - in ihrer günstigsten Relativlage (insbesondere
ihrer entgegen der Bewegungsrichtung des Wanderrostes weisenden Kanten) einstellen.
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Für die Ausbildung und Anordnung der Hubplatten hat es sich ferner
als günstig erwiesen, wenn die mit Gut in Berührung kommende Oberseite jeder Hubplatte
gegenüber der Oberseite des Wanderrost-Obertrurns unter einem Winkel von etwa 20
bis 300 ansteigt.
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Ein erfindungsgemäßer Wanderrost der zuvor erläuterten Art läßt sich
in äußerst vorteilhafter cit al Kühlrost so betreiben, daß lt Bereich der als Auflockerungselemente
über dem Wanderrost-Obertrum vorgesehenen Hubplatten etwa eine Hälfte der Kühl luft
von unten her durch das Wanderrost-Obertrum und die andere Hälfte der Kühlluft durch
ein Luftzuführrohr herangeführt und über die Hubplatten durch die Gutschicht hindurchgeblasen
wird. Auf diese Weise wird die Kühlung der einzelnen Gutte@lchen in der Gutschicht
ganz besonders intensiviert.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen
sowie aus der folgenden Beschreibung eines anhand der Zeichnung veranschaulichten
Ausführungsbeispieles. In der ganz schematisch gehaltenen Zeichnung zeigen
Fig.l
eine Lingsschnittansicht durch einen erfindungsgemäßen Wanderrost; Fig.2 eine Querschnittsansicht
entlang der Linie II-II in Fig.1; Fig.3 eine im vergrößerten Maßstab dargestellte
Detailansicht des Ausschnittes III in Fig.1 (insbesondere Querschnitt durch eine
Hubplatte mit zugehörigem Luftzuführrohr); Fig.4 eine Aufsicht auf eine Hubplatte,
gemäß Pfeil IV in Fig.3; Fig.5 einen Längsschnitt durch ein Luftzuführrohr.
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Die Fig.1 und 2 zeigen einen als Kühlrost verwendeten, im wesentlichen
nur strichpuntiert angedeuteten Wanderrost 1, der in üblicher Weise in einen Gehäuse
? untergebracht ist und - vgl. Fig.1 - in bekannter Weise über Umlenkrollen umgelenkt
und geführt wird, die in Fig.1 nur am vorderen und hinteren Ende mit 3 angedeutet
sind. Auf dem Obertrum 1a des Wanderrostes 1 wird eine Schicht 4 aus zu kühlendem
Gut in Richtung des Pfeiles 5 vom Zulaufende Ib zum Abwurfende 1c transportiert.
In der Darstellung der Fig.1 ist über dem Gutzulaufende 1b des Wanderrost-Obertrums
1a ein Gutzuführschacht 6 vorgesehen.
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über dem Obertrum a des Wanderrostes 1 sind in die Gutschicht 4 eingreifende
Auflockerungselemente ortsfest vorgesehen, die in Form von in Bewegungsrichtung
(Pfeil 5) des Wanderrostes 1 schrägh ansteigenden Hubplatten 7 ausgebildet sind,
vgl. auch Fig.3. Insbesondere aus Fig.3 läßt sich deutlich erkennen, daß diese Hubplatten
7 mit ihrem abwurfseitigen oberen Ende 7a auf einem oberhalb des Wanderrostes 1
bzw.
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oberhalb des Wanderrost-Obertruins la ortsfest angeordneten Luftzuführrohr
8 abgestützt sind; an diesem Ende 7a besitzen die Hubplatten 7 außerdem mehrere
Luftdurchtritt':-öffnungen 9, die entweder in Bewegungsrichtung (Pfeil 5) der Gutschicht
4 oder - wie in uiesew' Ausführungsbeispiel - vorzugsweise etwa in der genannter
Bewegungsrichtung (Pfeil 5) schräg nach oben weisen.
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Den Luftdurchtrittsöffnungen 9 der Hubplatten 7 liegen jeweils Luftaustrittsöffnungen
10 des Luftzuführrohres 8 gegenüber, wobei diese Luftaustrittsöffnungen 10 in Größe
und Lage etwa mit den Luftdurchtrittsöffnungen 9 der Hubplatten 7 übereinstimmen,
vorzugsweise jedoch noch etwas größer gehalten sind.
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Die Ausbiidung und Anordnung der Hubplatten 7 ist so gewählt, daß
die mit Gut in Berührung kommende Oberseite 7b dieser Hubplatte gegenüber der Oberseite
des Wanderrost-Obertrums 1a unter einem Winkel amp; von etwa 20 bis 300, vorzugsweise
etwa 25°, ansteigt.
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Das abwurfseitigc obere Ende 7a jeder Hubplatte 7 ist - wie sich ebenfalls
deutlich aus Fig.3 ergibt - in seiner Form etwa Eer oberen Querschnittshälfte des
sie tragenden Luftzuführrohres 8 angepaßt. Mit diesem Luftzuführrohr 8 ist das genannte
obere Hubplattenende 7a auf dem ortsfesten Luftzuführrohr 8 gehaltert und durch
ein oder mehrere schellenartige Elemente 11 lösbar damit verbunden.
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Das dem abwurfseitigen oberen Ende 7a der Hubplatte 7 entgegengesetzte
Ende 7c, das entgegen die Guttransportrichtung (Pfeil 5) weist, ist - wie besonders
aus Fig.3 hervorgeht - an seiner freien Kante so abgeschrägt, daß diese etwa parallel
zur Oberseite des Wanderrost-Obertrums 1a liegt.
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Bei dem erfindungsgemäßen Wanderrost ist wenigstens eine quer über
den ganzen Wanderrost 1 reichende Gruppc 12, 12a aus den schräg ansteigenden Hubplatten
7 vorgesehen. Wie vor allem aus Fig.2 hervorgeht, schließen die Hubplatten 7 einer
Hubplattengruppe unmittelbar nebeneinander an.
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Jeder Hubplattengruppe 12, 12a ist dabei ein sich quer über den ganzen
Wanderrost 1 erstreckendes Luftzuführrohr 8 der erwähnten Art zugeordnet.
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Die Enden 8a, 8b jedes Luftzuführrohres sind in den Längsseitenwänden
2a, 2b (Fig.2) des Wanderrostgehäuses 2 gehaltert und ragen durch diese nach außen
hindurch, so daß zumindest das eine Ende (vorzugsweise aber beide Enden 8a,8b)
an
eine - nicht näher veranschaulichte - Luftzuführquelle angeschlossen werden können.
Bei der Anordnung des Luftzuführrohres 8 einer Hubplattengruppe 12 bzw. 12a über
dem Wanderrost-Obertrum 1a sollte darauf geachtet werden, daß dieses Luftzuführrohr
etwa parallel zur Oberseite des Wanderrost-Obertrums 1a verläuft und einen solchen
Abstand dazu besitzt, daß der weiter oben erwähnte Steigungswinkel4i' (vgl.
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Fig.3) der Hubplatten 7 eingehalten werden kann.
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Bei einer Luftzuführung zu beiden äußeren Enden 8a, 8b des Luftzuführrohres
8 ist es zwecks gleichmäßigerer Luftbeaufschlagung der Gut schicht 4 ferner von
Vorteil, wenn das Luftzuführrohr 8 - wie in Fig.5 veranschaulicht - eine Quertrennwand
13 aufweist, so daß der durch das Luftzuführrohr 8 herangeführte Kühlluftanteil
etwa je zur Hälfte den Luftzuführrohrenden 8a, 8b zuströmcn kann.
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Bei der in Fig.l veranschaulichten Ausführung des Wanderrostes 1 wird
es vorgezogen, zwei Hubplattengruppen 12,12a - in Bewegungsrichtung (Pfeil 5) des
Wanderrostes gesehen - etwa im ersten Drittel des Wanderrost-Obertrums la anzuordnen,
wobei die zuerst mit dem Gut in Berührung kommende Hubplattengruppe 12 im Bereich
unterhalb des Gutzulaufschachtes 6 über dem taanderrost-Obertrum ia angeordnet ist.
Bei der Verwendung von mehreren ubplattengruppen 12, 12a sollte darauf geachtet
werden, daß die einzelnen Gruppen 12,12a
- in Längsrichtung des
Wanderrostes 1 betrachtet -einen angemessenen Abstand voneinander aufweisen.
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Dieser Abstand A1 zwischen zwei aufeinanderfolgenden Hubplattengruppen
12,12a sollte ein Mehrfaches der Hubplattenlänge L (vgl. Fig.4) betragen, damit
sich die Gutschicht 4 zwischen je zwei aufeinanderfolgenden Hubplattengruppen gewissermaßen
wieder etwas setzen kann, bevor sie erneut aufgelockert wird. Bei der Anordnung
der - in Bcwegungsrichtung (Pfeil 5) des Wanderrostes 1 gesehen - ersten Hubplattengruppe
12 wird zweckmäßig ein Abstand A2 vom vorderen Ende des Wanderrost-Obertrums 1a
eingehalten, der etwa so groß ist wic der Abstand A1 zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Hubplattengruppen.
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Es versteht sich von selbst, daß die genauen Abmessungen der verwendeten
Hubplatten 7 sowie eines Luftzuführrohres 8 und außerdem die Anordnung des Luftzuführrohres
8 oberhalb des Wanderrost-Obertrums ia zu einem wesenltichen Teil von der Baugröße
des Wanderrostes sowie von dessen Durchsatzleistung abhängen wird.
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Im folgenden seien die Größe einer Hubplatte, die nordnung eines Luftzuführrohres
sowie die Luftzuführung selbst daher nur in Form eines Beispieles genannt: Die in
den Fig.3 und 4 veranschaulichte Hubplatte 7 kann eine Länge L von etwa 750 mm und
eine Breite B von etwa 500 mm aufweisen. Die Längsmittelachse 8' des Luftzuführrohres
8 kann
dabei von der Oberseite des Wanderrost-Obertrums la einen
Höhenabstand H von etwa 300 mm besitzen (vgl. Fig.3). Es hat sich ferner als vorteilhaft
erwiesen, wenn im Bereich der Hubplatten 7 die zuzuführende Kühl luft etwa zur Hälfte
von unten her durch den Wanderrost-Obertrum 1a zugeführt wird (vgl. gestrichelte
Pfeile 14), während dann die andere Hälfte der Kühlluftmenge durch das Luftzuführrohr
8 (durch die Öffnungen 10 und 9) durch die Gutschicht hindurchgeführt wird (entsprechend
den gestrichelten Pfeilen 15). Geht man in diesem Falle davon aus, daß eine Kühlluftmenge
von 0,4 Nm3/kg Klinker in diesem Bereich der Hubplatten 7 der Gutschicht zugeführt
werden soll, dann werden abo 0,2 Nm3/kg Klinker gemäß den Pfeilen 14 von unten her
durch den Wanderrost-Obertrum 1a eingeblasen, während weitere 0,2 Nm3/kg Klinker
durch das Luftzuführrohr 8 eingeblasen werden, wobei der durch dieses Luftzuführrohr
8 einzublasende Kühlluftanteil bei einer Rohrausführung gemäß Fig.5 dann je zur
Hälfte (also je 0,1 Nm3/kg Klinker) von beiden Luftzuführrohrenden 8a, 8b her zugeführt
wird.
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Im Rahmen der Erfindung sind selbstverständlich noch andere Ausführungsarten
insbesondere der Hubplatten möglich. So könnte beispielsweise auch - insbesondere
bei schmaleren Wanderrosten -jede Hubplatte in ihrer Breite über die ganze Breite
des Wanderrostes reichen.