DE2856677C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Überwachung
der Korrosivität eines in einem Behälter befindlichen
Fluids.
Eine solche Vorrichtung ist bereits in der DE-OS 28 00 326
vorgeschlagen worden. Bei dieser Vorrichtung, die im Kühlsystem
eines Motorfahrzeugs angewendet wird, befindet sich
in der Wand des Zylinderblocks des Motors ein Fühler, der
eine Referenzelektrode und eine zweite Elektrode aufweist,
die beide mit dem Kühlmittel im Kühler in Kontakt stehen.
Für die Differenzelektrode wird beispielsweise Feinsilberdraht
verwendet, während als Material für die zweite Elektrode
beispielsweise Stahl verwendet wird. Es hat sich jedoch
gezeigt, daß diese Vorrichtung nach dem älteren Vorschlag
noch keine befriedigenden Ergebnisse hinsichtlich
der Korrosivitätsüberwachung gibt, wenn der Behälter, in
dem sich das zu überwachende Medium befindet, aus Aluminium
besteht. Die Vorrichtung ist daher nicht universell einsetzbar,
insbesondere eignen sie sich nicht für moderne
Motoren, bei denen als Baumaterial Aluminium Verwendung
findet.
Mit Hilfe der Erfindung soll eine Vorrichtung der eingangs
geschilderten Art geschaffen werden, die hinsichtlich ihrer
Einsatzmöglichkeiten sehr vielseitig ist und vor allem auch
bei der Überwachung der Korrosivität eines Fluids zuverlässige
Ergebnisse bringt, wenn der Behälter, in dem sich das
Fluid befindet, aus Aluminium besteht.
Zur Lösung dieser Aufgabe enthält die Vorrichtung eine in
den Behälter ragende, elektrisch von diesem isolierte Referenzelektrode,
eine Doppel-Fühlerelektrode mit zwei
elektrisch miteinander verbundenen, von der Referenzelektrode
und von dem Behälter elektrisch isolierten Elektroden
aus unterschiedlichen Materialien und einer an die Elektroden
angeschlossenen Spannungsmeßeinrichtung.
Bei einer nach der Erfindung ausgebildeten Vorrichtung
können durch Wahl geeigneter Materialien für die Elektroden
Potentialdifferenzen bezüglich der Referenzelektrode
erhalten werden, die eine eindeutige Aussage über die Korrosivität
des zu überwachenden Fluids ermöglichen. Dies gilt
insbesondere auch dann, wenn der Behälter, in dem sich das
Fluid befindet, aus Aluminium besteht.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung beispielshalber
erläutert. Dies zeigt
Fig. 1 eine schematische Ansicht eines Fahrzeug-Kühlsystems,
in dem die erfindungsgemäße Vorrichtung
verwendet werden kann, wobei ein in das Armaturenbrett
des Fahrzeugs eingebautes Meßgerät
gezeigt ist, an dem die mittels der Vorrichtung
erhaltene Information angezeigt werden kann,
Fig. 2 eine vergrößerte Schnittansicht einer Doppel-Fühlerelektrode
zur Verwendung in der erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
Fig. 3 ein Diagramm der Kennlinie der Doppel-Fühlerelektrode,
die speziell für die Verwendung in einer
Vorrichtung ausgelegt ist, bei der der das Fluid
enthaltende Behälter aus Aluminium besteht, und
Fig. 4 eine Rückansicht einer weiteren Ausführungsform
einer Doppel-Fühlerelektrode für die Verwendung
in der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Mittels der zu beschreibenden Vorrichtung kann
die Korrosionsschutzcharakteristik
eines in einem Behälter, insbesondere einem Aluminiumkühler befindlichen Kühlmittels, durch
eine Potential-Meßschaltung überwacht und gemessen werden, bei
der eine elektrochemische Referenzelektrode und eine
elektrochemische Doppel-Fühlerelektrode mit zwei von dem Behälter elektrisch isolierten Elektroden verwendet werden,
die elektrisch miteinander verbunden und mit dem Kühlmittel
in Berührung gebracht sind. Wenn die Schutzcharakteristik
gut ist, so liegt das elektrische Potential zwischen
der Referenzelektrode und den Fühlerelektroden in
einem ersten Bereich; wenn jedoch die Schutzcharakteristik
aus irgendeinem Grunde schlecht wird, so liegt das Potential
in einem zweiten Bereich. Wenn also das Potential
einen Schwellpegel erreicht, während es in das zweite Gebiet
übergeht, so kann eine Sicht- oder Höranzeige aktiviert
werden, es kann aber auch eine kontinuierliche Ablesung
mittels eines Voltmeters vorgesehen sein.
Das in Fig. 1 schematisch dargestellte Fahrzeug-Kühlsystem 10
enthält einen Kühler 12, einen Zylinderblock 14, einen
Zylinderkopf 16, Rohrleitungen 18 und 20, die den Kühler
mit dem Zylinderblock 14 bzw. Zylinderkopf 16 verbinden,
eine Umwälzpumpe 22 in einer Leitung 18 und ein Thermostat
24 in Leitung 20. Dieses System entspricht einem
herkömmlichen Kühlsystem, das in Kraftfahrzeugen Verwendung
findet. Eine Doppel-Fühlerelektrode 80 erstreckt sich durch die
Wandung des Zylinderblocks 14 hindurch (siehe Fig. 1 und
3), so daß ihr Endstück in Berührung mit dem in dem
System umlaufenden Kühlmittel gelangen kann. Der Umlauf
der Kühlflüssigkeit ist in Fig. 1 durch Pfeile angedeutet.
Fig. 2 zeigt eine Schnittansicht der in Fig. 1
dargestellten Doppel-Fühlerelektrode 80.
Die Doppelfühlerelektrode
80 enthält ein rohrförmiges Gehäuse mit einer Bohrung
82, die sich entlang seiner Längsachse erstreckt, und
ist mit einem Gewindeteil 84 versehen, damit er in eine
Bohrung mit entsprechendem Gewinde eingesetzt werden kann.
Es kann ein hexagonales Kopfstück 86 vorgesehen sein, um
das Einsetzen der Fühlerelektrode in eine Bohrung der Zylinderblockwandung
zu erleichtern.
Eine Referenzelektrode 90
ist in Bohrung 82 angeordnet; sie
erstreckt sich allgemein parallel zur Längsachse des rohrförmigen
Gehäuses. Eine zweite und eine dritte Elektrode 92 bzw.
94 sind jeweils ebenfalls in der Bohrung 82 angeordnet und
erstrecken sich allgemein parallel zueinander und zur Referenzelektrode
90, wobei ein Ende der Elektrode 92 an der mit 96
bezeichneten Stelle durch irgendein gewöhnliches Mittel
wie Verschweißen oder Löten elektrisch mit der Elektrode 94
verbunden ist. Die drei Elektroden haben eine feste Lage
im Abstand von der die Bohrung 82 begrenzenden Wandung und
voneinander, mit Ausnahme des Endes 92 b, das elektrisch mit
der Elektrode 94 verbunden ist, wobei diese feste Lage der
Elektroden durch ein geeignetes elektrisch isolierendes
Einbettungsmaterial 98 gewährleistet wird, das mit dem
Kühlmittel nicht reagiert. Die Elektroden erstrecken sich
über das Ende 100 der Doppel-Fühlerelektrode 80 hinaus, so daß
sie in das Kühlmittel eintauchen. Die gegenüberliegenden
Enden 90 b und 94 b der Elektroden 90, 94 erstrecken sich
jeweils über das Ende 102 der Doppel-Fühlerelektrode 80 hinaus
und dienen dem Anschließen eines Voltmeters
mit hoher Impedanz, beispielsweise des in Fig. 1 gezeigten
Voltmeters 54.
Wie bereits erwähnt wurde, sind Aluminiumkühler starker
Korrosion ausgesetzt. Kühlmittellösungen können gegenüber
Aluminium bereits bei einer Korrosionsschutzmittelkonzentration
korrodierend werden, die für andere herkömmliche
Kühlsystemwerkstoffe wie Kupfer und Eisenlegierungen nicht
korrodierend sind. Um also eine Überwachung des Korrosionsschutzes
für Aluminium zu bewirken, muß der Fühler besonders
empfindlich für die spezifischen Korrosionsbedingungen
dieses Werkstoffes sein. Um die kritische Korrosionsschutzmittelkonzentration
zur Verhinderung von Korrosion
zu bestimmen, wurden Aluminiumproben in eine typische
Lösung mit verschiedenen Phosphatkonzentrationen (Inhibitor)
eingebracht und es wurde empirisch ermittelt, daß die kritische
Konzentration für diese Lösung eine 0,035molare
Phosphatlösung ist. Bei einer 0,035molaren Phosphatlösung
und darüber trat also keine Korrosion auf, während darunter
Korrosion beobachtet wurde.
Die Zusammensetzung der Lösung war dabei folgende:
Gleiche Teile Glykol und Wasser
0,005molare Lösung Na₂B₄O₇ · 10 H₂O
pH-Wert: 8,5
200 ppm Cl-
Na₂HPO₄ · 12 H₂O in verschiedenen Konzentrationen wie angegeben
Der pH-Wert wurde unter Verwendung von NaOH eingestellt
und Cl- wurde als NaCl zugefügt.
0,005molare Lösung Na₂B₄O₇ · 10 H₂O
pH-Wert: 8,5
200 ppm Cl-
Na₂HPO₄ · 12 H₂O in verschiedenen Konzentrationen wie angegeben
Der pH-Wert wurde unter Verwendung von NaOH eingestellt
und Cl- wurde als NaCl zugefügt.
Wenn bei der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform die Elektrode der Doppel-Fühlerelektrode
80 aus Aluminium und die andere aus
Stahl gebildet ist, so ergibt sich ein kombiniertes Potential,
das im Bereich einer 0,070molaren bis 0,020molaren
Phosphatlösung besonders empfindlich ist, wobei es sich
hier um den wichtigsten Bereich für die Überwachung der
Wirksamkeit des Schutzmittels gegenüber Aluminium handelt.
Tabelle Vc zeigt die Potentiale der Elektroden
92 und 94 aus Stahl bzw. Aluminium in Volt gegenüber
einer Referenzelektrode 90 aus Silber, während
Tabelle Vd dieselbe Information gegenüber einer Kalomel-Referenzelektrode
(SCE) zeigt. Die Lösungen sind in beiden
Fällen dieselben wie bei Tabelle Va und Vb. Zu beachten
ist die Stabilität der Werte, wie aus den + - oder -2 -
Standardabweichungen hervorgeht.
Die Tabellen Vc und Vd zeigen keine bedeutende Änderung
des Potentials der Fühlerelektroden bis zu dem Wert
0,10M und eine stetige Zunahme des Potentials von 0,020M
bis 0,070M, wobei dieser Bereich den kritischen Wert von
0,035M überdeckt. Die Doppel-Fühlerelektrode ist also
hochempfindlich für die Korrosivität von Flüssigkeiten
gegenüber Metallen, insbesondere Aluminium und Aluminiumlegierungen.
Die elektrisch mit der Aluminiumelektrode gekoppelte
Stahlelektrode stabilisiert das Potential, so daß das
kombinierte Potential desselben in nicht korrosiven
Flüssigkeiten (hohe Phosphatkonzentrationen) stabil
bleibt.
Die Referenzelektrode 90 zeigt keine bedeutenden
Potentialänderungen in korrosiven oder nichtkorrosiven
Lösungen, wie aus Tabelle Ve hervorgeht, die das Potential
einer Silberelektrode gegenüber einer Kalomel-Elektrode in
derselben Kühlmittellösung wie bei den Tabellen Va-Vd in
Volt angibt. Zu beachten ist die Stabilität der Werte,
wie aus den + - oder -2 - Standardabweichungen hervorgeht.
Die vorstehenden Tabellen zeigen die Wirksamkeit der
Doppel-Fühlerelektrode in typischen Kühlmittellösungen,
in denen die Phosphatkonzentrationen verändert wird; es
ist jedoch auch bekannt, daß verschiedene Chloridkonzentrationen
die kritische Korrosionsschutzmittelkonzentration
beeinflussen, bei der Aluminium anfängt
zu korridieren. Allgemein ist festzustellen, daß die
Phosphatkonzentration, die zum Schützen von Aluminium
vor Korrosion erforderlich ist, um so höher sein muß,
als mehr Chlorid in der Kühlmittellösung enthalten ist.
Die Chlorkonzentration kann sich beispielsweise in
Abhängigkeit davon ändern, wieviel Chlorid in Kranwasser
von einer geographischen Lage zur anderen enthalten
ist.
Ähnliche Versuche wie für die Gewinnung der Daten in
den Tabellen Va-Ve wurden unter Verwendung von Doppel-Fühlerelektroden
aus Aluminium und Stahl gegenüber einer
Referenzelektrode aus Silber durchgeführt, wobei die
Chloridkonzentration ebenso wie die Phosphatkonzentration
verändert wurde. Um die Lösungen entsprechend den
meisten im Handel verfügbaren Frostschutzverbindungen
entsprechend auszulegen, wurden 0,005M Borat hinzugefügt.
Ein Potential-Grenzpegel von -0,4 Volt wurde
gewählt, um die Alarmbedingung für die Meßschaltung so
einzustellen, daß bei jedem Wert der Chloridkonzentration,
der von 0 bis 200 ppm getestet wurde, ein Bereich
A der für Aluminium korrosiven Bedingungen in
Fig. 3 von einem Bereich B mit nicht korrosiven Bedingungen
abgegrenzt wurde. Gleichzeitig wurden Aluminiumproben
in jede Lösung eingebracht, um empirisch zu
bestimmen, welche Lösungen korrosiv und welche nicht
korrosiv sind.
In jedem Fall waren die an den Proben festgestellten
Auswirkungen konsistent mit der von dem Fühler gegebenen
Anzeige.
Fig. 4 zeigt eine mit 110 bezeichnete andere Ausführungsform
der Doppel-Fühlerelektrode, mit einem Gehäuse
112, in dem eine Referenzelektrode 114 aus Silber oder
einem der anderen beschriebenen Referenzwerkstoffe und
eine Verbundelektrode 116 montiert sind, wobei
die Verbundelektrode 116 aus einem Schichtmaterial mit
einer ersten Schicht aus Stahl, und einer damit verbundenen
zweiten Schicht aus Aluminium besteht
und wobei diese Elektroden 118 und 120 bildenden Schichten in dem Gehäuse 112 mittels
eines elektrisch isolierenden Einbettungsmaterials 122
gehalten sind. Die Verbundelektrode 116
ist eine besonders zweckmäßige Ausführungsform einer
Doppel-Fühlerelektrode, die für Massenherstellung geeignet
ist.
Natürlich können die erfindungsgemäßen Fühler auch bei
anderen Flüssigkeiten als Fahrzeugkühlmittel verwendet
werden, beispielsweise Wärmetransportflüssigkeiten,
die bei Sonnenenergiesystemen oder Maschinenwerkzeugen
und dgl. verwendet werden. Die Meßschaltung
kann so eingestellt werden, daß ein Alarmzustand bei
irgendeinem gegebenen Punkt angezeigt wird, so daß ein
größerer oder kleinerer Sicherheitsbereich beibehalten
wird.
Claims (7)
1. Vorrichtung zur Überwachung der Korrosivität eines in
einem Behälter befindlichen Fluids, gekennzeichnet durch
eine in den Behälter ragende, elektrisch von diesem isolierte
Referenzelektrode (90; 114), eine Doppel-Fühlerelektrode
(80; 116) mit zwei elektrisch miteinander verbundenen,
von der Referenzelektrode (90; 114) und von dem Behälter
elektrisch isolierten Elektroden (92, 94; 118, 120) aus unterschiedlichen
Materialien und einer an die Elektroden angeschlossenen
Spannungsmeßeinrichtung.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine der Elektroden der Doppel-Fühlerelektrode aus
Aluminium gebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die andere Elektrode der Doppel-Fühlerelektrode aus
Stahl gebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Referenzelektrode aus Silber
gebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Referenzelektrode (90; 114) eine
Kalomel-Elektrode ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Doppel-Fühlerelektrode ein Schichtmaterial mit
einer Schicht aus Stahl und einer daran haftenden Schicht
aus Aluminium ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spannungsmeßeinrichtung
eine Anzeigeeinrichtung (72) enthält, die betätigbar ist,
wenn der Spannungspegel zwischen der Referenzelektrode
und den Fühlerelektroden einen Schwellwert erreicht.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: PRINZ, E., DIPL.-ING. LEISER, G., DIPL.-ING., PAT. |
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |