DE2850227A1

DE2850227A1 - Puderhaltiges absorptionskissen fuer hygienische zwecke

Info

Publication number: DE2850227A1
Application number: DE19782850227
Authority: DE
Inventors: Walter Horn; Helmut Dipl Chem Dr Pietsch
Original assignee: Vereinigte Papierwerke Schickedanz and Co
Current assignee: VP Schickedanz AG
Priority date: 1978-11-20
Filing date: 1978-11-20
Publication date: 1980-05-22
Also published as: DE2850227C3; DE2850227B2

Description

Puderhaltiges Absorptionskissen
für hygienische Zwecke Die Erfindung betrifft ein puderhaltiges Absorptionskissen für hygienische Zwecke, z. B. eine Windel mit einer feuchtigkeitsundurchlässigen unteren Folie, einer feuchtigkeitsdurchlässigen oberen Folie und wenigstens einer dazwischen angeordneten Saugschicht, wobei die feuchtigkeitsundurchlässige und die feuchtigkeitsdurchlässigen Folien an ihren Rändern miteinander verbunden sind. Absorptionskissen mit derartigem Schichtenaufbau sind in zahlreichen Ausführungsformen und für zahlreiche Anwendungszwecke bekannt. So zeigt beispielsweise die amerikanische Patentschrift 2.560.332 ein derartiges Gebilde mit rechteckigem Grundriß, welches als Windel verwendet werden soll. Das Gebilde ist aber ohne weiteres auch als Krankenunterlage oder Wäscheeinlage geeignet, wobei es je nach Anwendungszweck nur andere Größenabmessungen aufweisen muß.
Aus der amerikanischen Patentschrift 3.180.335 sind ähnliche Absorptionskissen bekannt, welche jedoch in besonderer Weise zickzack-förmig gefaltet sind, wobei die Faltung im Mittelbereich durch Klebepunkte fixiert ist. Derartig gefaltete Absorptionskissen können als Windel oder in größerer Ausführung auch als Inkontinentenvorlage für Erwachsene verwendet werden, wobei die Absorptionskissen nach Art eines Höschens dem Kind oder Patienten angelegt werden können. Um den Paßsitz derartiger Windeln oder Vorlagen noch weiter zu verbessern, kann dabei auch von der rechteckigen Grundrißform abgewichen und beispielsweise zu einem sanduhrförmigen Aufbau übergegangen werden.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 2.357.312 ist es grundsätzlich bekannt und am Beispiel einer Windel gezeigt, daß derartige Absorptionskissen mit einer im Innern angeordneten Puderschicht ausgerüstet werden können. Die Puderschicht befindet sich dabei auf der beim Gebrauch dem Träger zugewandten Oberfläche der Saugschicht, und sie ist unmittelbar durch die obere feuchtigkeitsdurchlässige Folie abgedeckt. Damit die Puderpartikel die Möglichkeit haben, beim Gebrauch nach außen zu gelangen, ist diese feuchtigkeitsdurchlässige obere Deckschicht perforiert.
Die Löcher müssen dabei allerdings verhältnismäßig eng sein, damit keine Puderverluste beim Verpacken und Handhaben der Windel eintreten. Die nötige Kleinheit der Perforation ist andererseits aber wieder hinderlich für den Durchtritt der Puderschicht beim Gebrauch, so daß derart aufgebaute puderhaltige Windeln insgesamt mehr Nach- als Vorteile aufweisen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein puderhaltiges Absorptionskissen für hygienische Zwecke, z. B. eine Windel, vorzuschlagen, deren gesamte Puderschicht beim Gebrauch ohne weiteres wirksam werden kann, ohne daß die Gefahr von Puderverlusten beim Herstellen, Verpacken und Handhaben des Absorptionskissens besteht. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die feuchtigkeitsdurchlässige innere Folie an ihrer von der Saugschicht abgewandten Seite einen Puderbelag aufweist. Die Puderschicht liegt erfindungsgemäß also auf der inneren Gebrauchsoberfläche der Windel auf und steht auf diese Weise unmittelbar mit der Haut des Trägers in Kontakt. Für die Befestigung der Puderschicht an der inneren Oberfläche gibt es mehrere Möglichkeiten.
Es wird bevorzugt, daß der Puderbelag an der Oberfläche der Folie thermisch abgebunden ist. Diese Möglichkeit kann mit Vorteil verwirklicht werden, wenn es sich bei der inneren feuchtigkeitsdurchlässigen Folie um eine thermoplastische Kunststoffolie mit entsprechenden Perforationen handelt. Die Perforationen haben aber hier nicht den Zweck, die Puderpartikel nach außen dringen zu lassen (wie bei der DE-OS 2.357.312), sondern sie haben lediglich den Zweck, die Folie feuchtigkeitsdurchlässig zu machen. Das Abbinden der Puderschicht auf der Oberfläche kann dabei durch eine nachträgliche Wärmebehandlung, etwa durch Warmkalandrieren erfolgen; bevorzugt wird es jedoch, die Puderschicht gleich bei der Folienherstellung aufzubringen, solange die Folie von der Herstellung her noch klebrig ist und dabei begierig die feinen Puderpartikel aufnimmt und festhält.
Des weiteren besteht die Möglichkeit, die Puderschicht durch geeignete Bindemittel auf der Oberfläche festzukleben. Als Bindemittel kommen insbesondere an sich bekannte Kunstharzkleber in Betracht, welche in dünnster Schicht auf die Oberfläche aufgebracht, beispielsweise aufgesprüht, werden und welche geeignet sind, die Puderpartikel festzuhalten. Diese Klebestoffe verlieren ihre Klebrigkeit sobald sie mit Puder gesättigt sind. Diese Art der Puderbefestigung kann auch bei flüssigkeitsdurchlässigen Folien angewandt werden, die nicht aus thermoplastischen Kunststoffen bestehen, etwa bei den bekannten Vliesstoffabdeckungen.
Es hat sich gezeigt, daß das Auftragsgewicht des Puderbelages 5 bis 25 g/m2 betragen soll. Derartige Puderbeläge werden auch von thermoplastischen Folien leicht aufgenommen und festgehalten und reichen völlig aus, um eine einwandfreie Bepuderung der Haut des Trägers im Gebrauchs falle herbeizuführen. So ausgerüstete Windeln fühlen sich angenehm trocken an und nehmen allen bekannten Windeloberflächen die sonst häufig störende seifig-klitschige Oberflächenbeschaffenheit.
Als Puder kommen alle diejenigen Stoffe in Betracht, die auch sonst als kosmetische Puder oder Wundpuder Verwendung finden. Es sind dies in erster Linie Talkumpuder mit Zusätzen von desinfizierenden, desodorierenden oder auch pflegenden Stoffen, wie beispielsweise Zinkoxyd, Borsäure, Reis- oder Kartoffelstärke sowie ggf. Farbstoffen und/oder Geruchsstoffen. Diese grundsätzlich bekannten Puderstoffe oder Puder-Zusatzstoffe können auch in Mischung miteinander angewandt werden; bei umfangreichen Versuchen konnte festgestellt werden, daß eine Entmischung, auch von Stoffen mit stark unterschiedlichem Schüttgewicht wie beispielsweise Talkum einerseits und duftstoffbeladenem Reispuder andererseits, nicht eintritt.
Bemerkenswert ist, daß auch bei thermischem Abbinden der vorgeschlagenen Pudermengen eine feste Haftung des Puders an der Folienoberfläche eintritt, und daß es nicht möglich ist, die auf die Folie aufgebrachte Pudermenge durch Schütteln abzustauben. Tritt andererseits eine Berührung mit der Haut des Trägers ein, so findet eine Ubertragung der Puderpartikel von der Kunststoffoberfläche auf die Haut statt, was vermutlich durch die geringen Feuchtigkeitsmengen zu erklären ist, die der menschlichen Haut stets anhaften.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung ist ein derartiges Absorptionskissen im ungefalteten Zustand schematisch und perspektivisch wievdvergegebeX Das Absorptionskissen ist als Ganzes mit 1 bezeichnet. Es besteht aus einer feuchtigkeitsundurchlässigen unteren Folie 2, einer feuchtigkeitsdurchlässigen oberen Folie 3 und einer dazwischen angeordneten Saugschicht 4. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die feuchtigkeitsundurchlässige untere Folie an ihren Rändern 5 um die Saugschicht 4 herumgefaltet und liegt auf der feuchtigkeitsdurchlässigen Folie 3 auf. An dieser Stelle sind die beiden Folien miteinander verbunden, beispielsweise verklebt oder verschweißt.
Die feuchtigkeitsundurchlässige Folie 2 kann in bekannter Weise aus einer dünnen Polyäthylenfolie von etwa 10 A Stärke bestehen. Die feuchtigkeitsdurchlässige Folie 3 kann ein kunststoffgebundener Vliesstoff sein, dessen Fasern aus Baumwolle und/oder Zellwolle besteht, wie dieser für solche Zwecke an sich bekannt ist. Die Folie 3 kann aber auch eine hautfreundliche, weiche, dünne Folie aus Polyäthylen oder Polypropylen oder beispielsweise aus einem Mischpolymerisat aus Polyäthylen und Polyvinylacrylat sein. Handelt es sich bei der Folie 3 um eine an sich feuchtigkeitsundurchlässige Schicht aus thermo-plastischem Werkstoff, wie bei den zuletzt genannten Beispielen, so muß die Folie selbstverständlich perforiert sein, beispielsweise mit Hilfe feiner Schlitze, trichterförmiger Rundöffnungen oder dergl.
Erfindungsgemäß ist die feuchtigkeitsdurchlässige Folie 3 an ihrer von der Saugschicht 4 abgewandten Seite mit einem Puderbelag 6 versehen. Der Puderbelag ist in der Zeichnung durch Punktieren angedeutet. Er kann auf der Folie 2 thermisch festgelegt sein, beispielsweise durch Warmkalandrieren oder auch gleich bei der Herstellung der Folie. Der Puderbelag 6 kann aber auch an der angegebenen Stelle festgeklebt sein, wie oben näher erläutert.

Claims

Patentansprüche 1. Puderhaltiges Absorptionskissen für hygienische Zwecke, z. B. Windel mit einer feuchtigkeitsundurchlässigen unteren Folie, einer feuchtigkeitsdurchlässigen oberen Folie und wenigstens einer dazwischen angeordneten Saugschicht, wobei die feuchtigkeitsundurchlässige und die feuchtigkeitsdurchlässige Folie an ihren Rändern miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die feuchtigkeitsdurchlässige Folie (2) an ihrer von der Saugschicht (4) abgewandten Seite einen Puderbelag (6) aufweist.
2. Puderhaltiges Absorptionskissen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Puderbelag (6) an der Oberfläche der Folie (2) thermisch angebunden ist.
3. Puderhaltiges Absorptionskissen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Auftragsgewicht des Puderbelages (6) 5 bis 25 g/m2 beträgt.