DE69811534T2

DE69811534T2 - Verdichtete geruchskontrollteilchen mit flüssigkeitsaktiviertem teilchentrennungsmittel

Info

Publication number: DE69811534T2
Application number: DE69811534T
Authority: DE
Inventors: Giovanni Carlucci; Ivano Gagliardi; Michael Divo; Pietro Febo
Original assignee: Procter and Gamble Co
Current assignee: Procter and Gamble Co
Priority date: 1997-12-18
Filing date: 1998-12-09
Publication date: 2004-03-18
Anticipated expiration: 2018-12-10
Also published as: AU1812199A; EP0933088A1; BR9813831A; ATE232746T1; CA2315771A1; KR20010033211A; JP2002508222A; CN1284889A; WO1999030753A1; EP1039938B1; EP1039938A1; DE69811534D1; AU744985B2; ZA9811582B

Description

HINTERGRUND DER ERFINDUNG
Die vorliegende Erfindung betrifft Geruchsregulierungsteilchen, die bei absorbierenden Artikeln, insbesondere Damenbinden und Slipeinlagen, verwendet werden können. Geruchsregulierungsteilchen werden bereitgestellt um einen breiten Bereich riechender Verbindungen zu bekämpfen und sie werden in einer Teilchenform durch eine Komprimierung ohne die Notwendigkeit eines Bindemittels vorgesehen, was die Herstellung der Teilchen erleichtert. Weiterhin werden die Geruchsregulierungsteilchen mit Trennmitteln bereitgestellt, die beim Kontakt mit einer Flüssigkeitsabgabe aktiviert werden und veranlassen, dass sich die Teilchen in ihre einzelnen Komponenten trennen und somit die Wirkung der gelieferten Geruchsregulierung erhöhen.
GEBIET DER ERFINDUNG
Während die primäre Aufgabe von absorbierenden Artikeln die Fähigkeit bleibt, Fluide zu absorbieren und zurückzuhalten, ist ein anderes wichtiges Gebiet der Entwicklung auf diesem Feld die Regulierung von riechenden Verbindungen, die in den absorbierten Fluiden oder ihren Zersetzungsprodukten enthalten sind. Es gibt einen großen Bereich von Verbindungen, die in einem absorbierenden Artikel während seiner Verwendung vorhanden sind, was zur Ausbildung von schlechten Gerüchen führt. Diese Verbindungen umfassen Fettsäuren, Ammoniak, Amine, Schwefel enthaltende Verbindungen und Ketone und Aldehyde.
Der Stand der Technik ist voll von Beschreibungen verschiedener Geruchsregulierungsmittel für die Verwendung in absorbierenden Artikeln, um das Problem einer Ausbildung schlechten Geruchs anzugehen. Diese Mittel können typischerweise gemäß dem Typ des Geruchs, den das Mittel bekämpfen soll, klassifiziert werden. Gerüche können als sauer, basisch oder neutral klassifiziert werden. Saure Geruchsregulierungsmittel weisen einen pH-Wert von größer als 7 auf und umfassen typischerweise anorganische Carbonate, Bicarbonate, Phosphate und Sulphate. Basische Geruchsregulierungsmittel weisen einen pH-Wert von weniger als 7 auf und umfassen Verbindungen, wie Zitronensäure, Borsäure und Maleinsäure.
Die am meisten verwendeten Geruchsregulierungsmittel sind die neutralen Geruchsregulierungsmittel, die einen pH-Wert von ungefähr 7 aufweisen. Beispiele dieser bekannten Typen von Verbindungen umfassen Aktivkohlen, Tone, Zeolithe, Silika, Stärke und gewisse Kombinationen davon. Beispiele solcher Mittel sind in der EP 0 348 978 beschrieben, die einen absorbierenden Artikel, der ein Geruchsregulierungssystem umfasst, bei dem die neutralen Geruchsregulierungsteilchen aus Kohlenstoff, Tonen, Silika, Zeolithen und Molekularsieben ausgewählt werden, zeigt. Auch die EP 0 510 619 bezieht sich auf einen absorbierenden Artikel, der einen Geruchsregulierungskomplex umfasst, der eine Kombination aus mindestens zwei Mitteln aufweist, die aus einer Gruppe ausgewählt werden, die Zeolithe und Silikagele einschließt. In ähnlicher Weise beschreiben die WO 91/11977 und die WO 91/12030 gewisse Kombinationen aus Zeolithen und absorbierenden Geliermaterialien.
Viele dieser neutralen Geruchsregulierungsmittel und Kombinationen davon weisen jedoch damit verbundene Nachteile auf. Beispielsweise werden Silika und Silikamolekularsiebe als teuere Komponenten eines Geruchsregulierungsmittels angesehen. Andererseits wird Aktivkohle, von der im Stand der Technik angegeben wird, dass sie eine speziell wirksame Geruchsregulierung bietet, durch ihr schwarzes Aussehen, das von Konsumenten als nicht akzeptabel angesehen wird, nicht bevorzugt. Zeolithe, die im Gegensatz zur Kohle kein negatives ästhetisches Profil aufweisen, werden nicht so angesehen, dass sie eine wirksame Geruchsregulierung über einen breiten Bereich von Geruchstypen liefern. Darüber hinaus besteht ein anderer Nachteil darin, dass die wirksameren Typen von Geruchsregulierungszeolithen, die so genannten Zeolithe mit einem mittleren und hohen Verhältnis von SiO₂/AlO₂, auch sehr teuer sind.
Ein anderes spezielles Problem, das insbesondere bei Mehrkomponentengeruchsregulierungssystemen, insbesondere bei solchen, die Zeolithe umfassen, bedeutsam ist, besteht darin, dass es in solchen Systemen wesentlich ist, dass die Komponenten vor ihrem Einschluss in den absorbierenden Artikel ausreichend vermischt werden müssen. Dies muss geschehen, damit das Geruchsregulierungssystem zufriedenstellend homogen in den absorbierenden Artikel am gewünschten Ort eingeschlossen werden kann, um somit die maximale Geruchsregulierungswirkung zu liefern.
Weiterhin besteht ein nochmals anderes Problem in Bezug auf das zufriedenstellende Einschließen vieler der Geruchsregulierungsmaterialien, insbesondere von Zeolithen, in die absorbierende Artikel, in der Teilchengröße der Geruchsregulierungsmaterialien. Damit die Geruchsregulierungsteilchen leicht und homogen in die absorbierenden Artikel ohne die Ausbildung von Staub einge schlossen werden können, müssen die Teilchen gewisse Abmessungen aufweisen. Die Ausbildung von Staub wird als Sicherheitsrisiko eingestuft und führt auch zu einer Reduzierung der Qualität der Laminatstruktur, in die die Geruchsregulierungsteilchen typischerweise eingeschlossen werden. Dies geschieht typischerweise dadurch, dass die Geruchsregulierungsteilchen das Haftmittel deaktivieren und die Verbindung des Laminats behindern und es somit den Teilchen auch ermöglichen, aus dem Laminat und dem Artikel zu entweichen. Somit ist es wünschenswert, dass die Geruchsregulierungsteilchen vorzugsweise so vorgesehen werden, dass sie eine minimale Teilchengröße aufweisen. Um dieses zu erzielen, sind oft spezielle Herstellungs- oder Verarbeitungstechniken erforderlich.
Um das Problem der Ausbildung von Staub anzugehen, wurde beispielsweise vorgeschlagen, die teilchenförmigen Geruchsregulierungsmittel an der Oberfläche größerer Teilchen absorbierender Geliermaterialien unter Verwendung von Feuchtigkeit anzuhaften. Die sich ergebenden Teilchen sind weniger staubig, leichter zu handhaben und zeigen eine verbesserte Geruchsregulierung. Es wurde jedoch auch beobachtet, dass solche absorbierenden Geliermaterialteilchen nur mit bis zu ungefähr 10 Gewichtsprozent des Geruchsregulierungsmittels unter Verwendung von Wasser beladen werden können.
Versuche die Menge der Geruchsbekämpfungsmittel in solchen Teilchen, die absorbierende Geliermaterialien enthalten, zu erhöhen, wie das beispielsweise in der WO 91/12029 beschrieben ist, haben zur Verwendung eines Bindemittels innerhalb des Teilchens geführt. Typischerweise kann dies erzielt werden, in dem eine Fließbettvorrichtung verwendet wird, was als Agglomeration bekannt ist. Ein Problem bei der Verwendung von Bindemitteln innerhalb von Geruchsregulierungsteilchen besteht darin, dass die Bindemittel die aktiven Geruchsregulierungsmaterialien zumindest teilweise physikalisch inaktivieren. Dies kann durch eine physikalische Bedeckung oder Blockierung der Porenorte der aktiven Geruchsbekämpfungsmaterialien auftreten, was somit die Orte für die riechenden Verbindungen unzugänglich macht. Alternativ kann es sein, dass die Bindemittel die aktiven Geruchsregulierungsmaterialien chemisch inaktivieren. Darüber hinaus erfordern, während die Menge des aktiven Geruchsregulierungsmaterials, die in das Teilchen eingefügt werden kann, im Vergleich zum Verfahren der Verwendung von Feuchtigkeit als Bindemittel erhöht werden kann, die Teilchen typischerweise einen Bindemittelgehalt von ungefähr 10 Gewichtsprozent, um die Teilchen zu bilden. Dieses Gebiet kann offensichtlich nicht von den aktiven Geruchsregulierungsteilchen eingenommen werden.
Ein nochmals anderes Problem bei dem Einschließen von Bindemitteln in Geruchsregulierungsteilchen besteht darin, dass in Abhängigkeit vom Typ des Bindemittels und der Bindungsfestigkeit des Bindemittels, die Teilchen ihre Integrität sogar nach dem Kontakt mit der abgegebenen Flüssigkeit behalten. Somit ist es, während es vom Gesichtspunkt der Herstellung sehr wünschenswert ist, agglomerierte Geruchsregulierungsteilchen in absorbierende Artikel einzuschließen, vom Gesichtspunkt der Leistung her sehr unerwünscht, da als Konsequenz ein großer Teil des aktiven Geruchsregulierungsmaterials die abgegebene Flüssigkeit nicht berühren wird und somit ungenutzt bleibt.
Somit existiert ein Bedürfnis, Geruchsregulierungsteilchen, die kein Bindemittel benötigen und die ihre strukturelle Integrität behalten, so dass sie leicht und einfach gehandhabt und am gewünschten Ort der absorbierenden Artikel angeordnet werden können, bereit zu stellen. Weiterhin besteht auch ein Bedürfnis, Geruchsregulierungsteilchen bereit zu stellen, die sich während des Gebrauchs des absorbierenden Artikels in die einzelnen aktiven Geruchsregulierungsmaterialkomponenten trennen.
Es wurde nun unerwarteterweise herausgefunden, dass diese Aufgaben durch das Bereitstellen von Geruchsregulierungsteilchen, die aktiver Geruchsregulierungsmaterialien, die durch eine trockene Komprimierung unter Druck ausgebildet wurden, umfassen, wobei sie kein Bindemittel erfordern und die weiter Teilchentrennmittel umfassen, die beim Kontakt mit Flüssigkeit aktiviert werden, gelöst werden.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
Die vorliegende Erfindung bezieht sich somit auf Geruchsregulierungsteilchen, die in absorbierenden Artikeln, wie Damenbinden, Windeln, Inkontinenzprodukten und Schweißeinlagen verwendet werden. Die Geruchsregulierungsteilchen der vorliegenden Erfindung umfassen aktive Geruchsregulierungsmaterialien, die eine Dichte aufweisen, die kleiner als die Dichte der Geruchsregulierungsteilchen ist, und die trocken unter Druck komprimiert wurden, um die Geruchsregulierungsteilchen auszubilden. Die komprimierten Teilchen umfassen weiter eine wirksame Menge von durch eine Flüssigkeit aktivierbaren Trennmitteln. Die komprimierten Geruchsregulierungsteilchen der vorliegenden Erfindung bieten den Vorteil, dass Teilchen bereit gestellt werden können, die die gewünschte Teilchengröße aufweisen, um eine verbesserte Handhabung während der Herstellung zu bieten, und die im Gegensatz zu agglomerierten Teilchen ohne ein Bindemittel ausgeformt werden können. Zusätzlich umfas sen die Teilchen auch durch Flüssigkeit aktivierbare Trennmittel, so dass das Teilchen sich beim Kontakt mit der abgegebenen Flüssigkeit in seine einzelnen Komponenten auftrennt und somit eine verbesserte Geruchsregulierungsleistung bietet. Die vorliegende Erfindung bezieht sich weiterhin auch auf das Verfahren der Ausbildung der Geruchsregulierungsteilchen durch eine trockene Komprimierung unter Druck.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
Die vorliegende Erfindung bezieht sich somit also auf die Bereitstellung von Geruchsregulierungsteilchen für die Verwendung in absorbierenden Artikeln, die aktive Geruchsregulierungsmittel und durch Flüssigkeit aktivierbare Teilchentrennmittel aufweisen, die trocken unter Druck komprimiert wurden, um die Geruchsregulierungsteilchen zu formen.
Gemäß der vorliegenden Erfindung umfassen die Geruchsregulierungsteilchen irgend eines der aktiven Geruchsregulierungsmaterialien, die aus dem Stand der Technik für diesen Zweck bekannt sind. Für eine Verwendung hier geeignete aktive Geruchsregulierungsmaterialien umfassen Zeolithe, Silika, Kohle, Chelatbildner, wie beispielsweise Ethylendiaminetetraaceticsäure, Cyclodextrin, absorbierende Geliermaterialien (AGM), antimikrobielle Mittel, Duftstoffe, Maskierungsmittel und Mischungen davon. Speziell bevorzugt werden Zeolithe, Silika, AGM, Chelatbildner und Mischungen daraus. Am meisten bevorzugt werden Mischungen aus Zeolithen, Silika und AGM. Für eine Verwendung hier geeignete Zeolithe können natürlich gewonnen oder synthetisch hergestellt werden, wobei die synthetischen Zeolithe bevorzugt werden. Für eine Verwendung hier geeignete Zeolithe umfassen Zeolith A, Zeolith P, Zeolith Y, Zeolith X, Zeolith DAY, Zeolith ZSM-5 oder Mischungen daraus. Am meisten bevorzugt sind Zeolith A, Zeolith Y oder Mischungen daraus. Bevorzugte Kationen können aus der Gruppe der I und II Metalle ausgewählt werden, und sie können auch Schwermetalle, wie beispielsweise Zink, Silber und Kupfer umfassen. Das Zeolith ist vorzugsweise auch hydrophob, wobei dies typischerweise durch das Erhöhen des Molverhältnisses des Gehalts des SIO₂ zum AlO₂ erzielt werden kann, so dass das Verhältnis von x zu y mindestens 1 ist, vorzugsweise zwischen 1 bis 500 beträgt und noch besser zwischen 1 und 6 liegt. In ähnlicher Weise kann auch synthetisches und natürlich gewonnenes Silika, das ist Siliciumdioxyd, verwendet werden. Am meisten bevorzugt wird Silikagel. Es kann jedoch auch irgend ein anderes aktives Geruchsregulierungsmittel und Kombinationen davon von einem Fachmann in Abhängigkeit von den Gerüchen, die die aktiven Geruchsregulierungsmittel bekämpfen sollen, gewählt werden. Zusätzlich wurde beobachtet, dass ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung darin liegt, dass wenn AGM als eine Komponente in den komprimierten Geruchsregulierungsteilchen verwendet wird, das Problem der AGM-Gelblockierung beträchtlich reduziert wird.
Gemäß der vorliegenden Erfindung umfassen die komprimierten Geruchsregulierungsteilchen weiter eine wirksame Menge eines durch Flüssigkeit aktivierbaren Teilchentrennmittels. Das Einfügen eines solchen Trennmittels in die Teilchen ermöglicht es, dass das Teilchen in den absorbierenden Artikel homogen und ohne das Problem einer Ausbildung von Staub eingeführt werden kann. Weiterhin trennen sich, wenn der absorbierende Artikel gebraucht wird und die Teilchen mit der abgegebenen Flüssigkeit in Kontakt kommen, die Teilchen vorzugsweise in jede der einzelnen Komponenten des aktiven Ge ruchsregulierungsmaterials. Dies gewährleistet somit, dass alle aktiven Geruchsregulierungsmaterialien in Kontakt mit der abgegebenen Flüssigkeit gelangen und es liefert auch eine größere Oberfläche für den Flüssigkeitskontakt. Auf diese Weise wird die Geruchsregulierungswirkung der Teilchen weiter erhöht.
Gemäß der vorliegenden Erfindung bezieht sich der Ausdruck "durch Flüssigkeit aktivierbare Trennmittel", wie er hier verwendet wird, auf ein Material, das wenn es in die komprimierten Geruchsregulierungsteilchen eingefügt und tropfenweise mit 1 ml destillierten Wasser bei 25°C in Kontakt gebracht wird, eine Teilchentrennung, wie sie hier definiert wird, innerhalb von 10 Minuten, vorzugsweise innerhalb von 5 Minuten, noch besser innerhalb von 1 Minute und am besten innerhalb von 30 Sekunden als Mittelwert bei 10 Tests bewirkt.
Der Ausdruck "Teilchentrennung", wie er hier verwendet wird, bezieht sich darauf, dass komprimierte Geruchsregulierungsteilchen der vorliegenden Erfindung nicht länger eine strukturelle Integrität zeigen und dass mindestens eines der aktiven Geruchsregulierungsmaterialien nicht länger mit dem komprimierten Teilchen verbunden ist.
Die wirksame Menge des durch Flüssigkeit aktivierbaren Teilchentrennmittels, die in die Geruchsregulierungsteilchen eingefügt wird, kann leicht durch einen Fachmann bestimmt werden, wobei sie so gewählt wird, dass eine ausreichende Menge vorhanden ist, um die oben beschriebene Teilchentrennung zu gewährleisten. Die erforderliche Menge hängt im Prinzip von einer Anzahl von Faktoren ab, die die Natur und die Anzahl der verschiedenen Typen der aktiven Geruchsregulierungsmaterialien, die im Teilchen enthalten sind, die Menge und die Dichte der Teilchen, die Komprimierungsfestigkeit und die Festigkeit des Trennmittels selbst, einschließen. Typischerweise liegt das Gewichtsverhältnis des Trennmittels zum Gesamtgewicht der aktiven Geruchsregulierungsmaterialien bei 1 : 10 bis 10 : 1, vorzugsweise bei 1 : 7 bis 7 : 1, noch besser bei 1 : 5 bis 5 : 1 und am besten bei 1 : 2 bis 2 : 1.
Gemäß der vorliegenden Erfindung kann jedes Material, das eine Teilchentrennung bei einer Aktivierung durch Flüssigkeit, wie sie hier definiert wurde, bewirkt, verwendet werden. Die Trennmittel fallen typischerweise in zwei Kategorien: physikalische Teilchentrennmittel und chemische Teilchentrennmittel. Die Trennung durch eine physikalische Trennung tritt auf, wenn das Trennmittel physikalisch mit der Flüssigkeit interagiert, um eine Trennung zu bewirken. Dies kann durch Mechanismen, wie ein Quellen, ein Schrumpfen, eine Absorption oder eine Lösung erfolgen. Die Trennung durch eine chemische Interaktion mit der Flüssigkeit tritt auf, wenn das Trennmittel eine chemische Reaktion beim Kontakt mit der Flüssigkeit erfährt, und sich ergebende Produkte und oft Nebenprodukte erzeugt. Die Produkte solcher chemischer Reaktionen können sich im selben physikalischen Zustand wie das Ausgangsmaterial befinden, oder sie befinden sich vorzugsweise in einem anderen physikalischen Zustand, da dies die Teilchentrennung beschleunigt. Noch besser ist es, wenn mindestens eines der Produkte einer solchen chemischen Trennung im gasförmigen Zustand vorliegt.
Beispiele von für eine Verwendung hier geeigneten physikalischen Trennungsmitteln umfassen Polyvinylalkohole, die vorzugsweise einen Hydrolysegrad von mindestens 85%, noch besser von mindestens 95% und am besten von mindestens 98% aufweisen. Die Polyvinylalkohole werden durch Hydrolyse von Polyvinylacetat hergestellt, und somit bezieht sich der Ausdruck Hydrolysegrad, wie er hier verwendet wird, auf den Molprozentsatz der Substitution der Acetatgruppen durch Hydroxylgruppen.
Andere für eine Verwendung hier geeignete Materialien umfassen Polymere, wie vernetzte Acrylsäure und ihre Copolymere insbesondere in Form von ganzen oder Teilsalzen von Alkalimetallen, Alkalierdmetallen, als auch Aluminium, Zink und Eisensalzen, als auch Poly(Methacrylsäure), Polyacrylamid, Poly(N,N-Dimethylacrylamid) und Polymethylacrylamid, vernetzte Polyvinylpyrrolidone, Copolymere von Polyvinylpyrrolodon, insbesondere solche, die Vinylacetat enthalten, Polymethyl-, Polyethyl- oder Polybuylvinylether als auch die Copolymere, die aus den Vinylethern gewonnen werden, wie beispielsweise die Copolymere von Methylvinylether und Maleinanhydrid- oder Maleinsäure, Polyethlyenoxide, die Molekulargewichte von ungefähr 100.000 bis 8.000.000 Dalton aufweisen, und Polyethylenimin, Polyacrolein, Styrenmaleinanhydridcopolymere, Ethylenmaleinanhydridcopolymere, Polydimethylaminoethylmethacrylat, Polyalkylenpolyamine,
Poly(Vinylbenzyltrimethylammoniumchlorid) als auch ähnliche quartäre Ammoniumpolymere, Poly(Maleinanhydrid), Phenolformaldehydharze mit niedrigem Molekulargewicht, Harnstoffformaledhydharze mit niedrigem Molekulargewicht und wasserlösliche Salze, wie Natrium und Kaliumchlorid und Sulphate und Mischungen daraus.
Für eine Verwendung hier geeignete chemische Trennmittel umfassen Natrium und Kaliumbicarbonat, Citrat, Tartrat, Tartarinsäure, Zitronensäure und Mischungen daraus. Zusätzlich können die Trennmittel auch eine Mischung aus physikalischen und chemischen Trennmitteln umfassen. In der am meisten be vorzugten Ausführungsform liefert das Teilchentrennmittel neben der Teilchentrennung auch eine Geruchsregulierung, wie das beispielsweise bei AGM der Fall ist.
Gemäß der vorliegenden Erfindung können die Geruchsregulierungsteilchen unter Verwendung eines einfachen aber wirksamen Verfahrens, das eine Komprimierung unter hohem Druck unter Verwendung von Presswalzen der aktiven Geruchsregulierungsmaterialien umfasst, wie das ausführlicher in den nachfolgenden Beispielen beschrieben wird, hergestellt werden. Dieses Verfahren liefert ein verbessertes alternatives Verfahren für die konventionellen Nassagglomerationstechniken, die ein Bindemittel erfordern.
Gemäß der vorliegenden Erfindung werden die Geruchsregulierungsmaterialien ohne ein Bindemittel hergestellt. Der Ausdruck "Bindemittel", wie er hier verwendet wird, bezieht sich auf Bindemittel, die im Handel unter verschiedenen Handelsnamen, wie GELFORM, PURAGEL, LAVERAL, MALTRIN und METHOCEL bekannt sind. Im allgemeinen sind diese Bindemittel in Wasser oder Körperfluiden, wie Blut und Urin, löslich oder dispergierbar. Chemisch umfassen solche Bindemittel verschiedene Stärken, Zellulose, modifizierte Stärke, modifizierte Zellulose, Akaziengummi, Gummiarrabikum, lösliche Gelatinematerialien oder Mischungen daraus.
Gemäß der vorliegenden Erfindung können die komprimierten Geruchsregulierungsteilchen jede gewünschte Größe aufweisen und die Größe kann somit in Abhängigkeit vom Endgebrauch der betrachteten Teilchen gewählt werden. Für Anwendungen in absorbierenden Artikeln, wie Damenbinden, sollte die Teilchen typischerweise und vorzugsweise eine mittlere Teilchengröße aufweisen, so dass nicht mehr als 5% der Teilchen größer als 1,7 mm im Durchmesser sind, und so, dass nicht mehr als 5% der Teilchen einen Durchmesser von weniger als 0,15 mm aufweisen. Vorzugsweise liegt die mittlere Teilchengröße bei 0,1 mm bis 2,0 mm, noch besser bei 0,2 mm bis 0,7 mm und am besten bei 0,3 mm bis 0,5 mm. Die Teilchengröße kann durch eine Siebanalyse leicht bestimmt werden.
Die Geruchsregulierungsteilchen der vorliegenden Erfindung finden insbesondere bei absorbierenden Artikeln Verwendung. Speziell geeignete absorbierende Artikel umfassen Damenbinden, Slipeinlagen, Windeln, Inkontinenzprodukte und Schweißeinlagen. Die vorliegende Erfindung findet insbesondere in Damenbinden und Slipeinlagen Verwendung.
Absorbierender Artikel
Um die Nützlichkeit des Verfahrens der vorliegenden Erfindung besser zu erkennen, folgt eine Beschreibung typischer absorbierender Einwegartikel.
Typische absorbierende Einwegartikel umfassen eine flüssigkeitsdurchlässige Oberschicht, eine flüssigkeitsundurchlässige Unterschicht und eine absorbierende Struktur, die zwischen der Oberschicht und der Unterschicht angeordnet ist.
Die Oberschicht
Die Oberschicht ist nachgiebig, fühlt sich weich an und reizt die Haut des Trägers nicht. Die Oberschicht kann auch elastische Eigenschaften aufweisen, die es ermöglichen, dass sie in einer oder zwei Richtungen in Teilen oder über ihre ganze Erstreckung gedehnt werden kann. Weiterhin ist die Oberschicht fluiddurchlässig und ermöglicht es Fluiden (beispielsweise Menses und/oder Urin) leicht durch ihre Dicke zu dringen. Eine geeignete Oberschicht kann aus einem großen Bereich von Materialien, wie gewobenen und nicht gewobenen Materialien, Polymermaterialien, wie mit Öffnungen versehenen thermoplastischen Filmen, mit Öffnungen versehenen Kunststofffilmen und hydrogeformten thermoplastischen Filmen, und thermoplastischem Mull hergestellt werden. Geeignete gewobene und nicht gewobene Materialien können aus natürlichen Fasern (beispielsweise Holz- oder Baumwollfasern), synthetischen Fasern (beispielsweise Polymerfasern, wie Polyester-, Polypropylen- oder Polyethylenfasern) oder aus einer Kombination natürlicher und synthetischer Fasern oder aus Zweikomponentenfasern oder Mehrkomponentenfasern bestehen.
Für eine Verwendung in der vorliegenden Erfindung bevorzugte Oberschichten werden aus nicht gewobenen Oberschichten mit hoher Fülligkeit und Oberschichten in Form eines mit Öffnungen ausgebildeten Films ausgewählt. Mit Öffnungen ausgeformte Filme werden für die Oberschichten speziell bevorzugt, da sie gegenüber Körperausscheidungen durchlässig und dennoch nicht absorbierende sind, und da sie eine reduzierte Neigung aufweisen, es Fluiden zu ermöglichen, durch sie wieder zurück zu gehen und die Haut des Trägers erneut zu benässen. Somit bleibt die Oberfläche des geformten Films, die sich in Kontakt mit dem Körper befindet, trocken, um somit die Verunreinigung des Körpers zu reduzieren und für den Träger ein komfortableres Gefühl zu erzeugen. Geeignete Vliesstoffe sind im US-Patent 3,929,135, im US-Patent 4,324,246, im US-Patent 4,342,314, im US-Patent 4,463,045, und im US-Patent 5,006,394 beschrieben. Speziell bevorzugte Oberschichten aus einem Vliesstoff mit Mikroöffnungen sind im US-Patent 4,609,518 und im US-Patent 4,629,643 beschrieben. Eine für die vorliegende Erfindung bevorzugte Oberschicht umfasst den Vliesstoff, der in einem oder mehreren der obigen Patente beschrieben ist und der bei Damenbinden durch die Procter & Gamble Company aus Cincinnati, Ohio als "DRI-WEAVE" vermarktet wird.
Oberschichten, die keine homogene Verteilung der Flüssigkeitsdurchgänge aufweisen, bei denen nur ein Teil der Oberschicht Flüssigkeitsdurchgänge aufweist, werden in der vorliegenden Erfindung auch betrachtet. Typischerweise werden solche Oberschichten Flüssigkeitsdurchgänge aufweisen, die so ausgerichtet sind, dass sie zu zentral für Flüssigkeiten durchlässigen und umfangsmäßig undurchlässigen Oberschichten führen.
Die Körperoberfläche der Vliesstoffoberschicht kann hydrophil sein, um den Transfer der Flüssigkeit durch die Oberschicht schneller zu machen, als wenn die Körperoberfläche nicht hydrophil wäre. In einer bevorzugten Ausführungsform wird ein grenzflächenaktiver Stoff in die Polymermaterialien der Vliesstoffoberschicht eingefügt, wie das in der PCT-Anmeldung WO 93/09741 beschrieben ist. Alternativ kann die Körperoberfläche der Oberschicht hydrophil gemacht werden, indem man sie mit einem grenzflächenaktiven Stoff behandelt, wie das im US-Patent 4,950,245 beschrieben ist.
Eine andere Alternative stellen sogenannte hybride Oberschichten dar, die faserförmige und filmartige Strukturen einschließen, wobei speziell geeignete Ausführungsformen solcher hybrider Oberschichten in den PCT-Anmeldungen WO 93/09744, WO 93/11725 oder WO 93/11726 beschrieben sind.
Die Oberschicht erstreckt sich typischerweise über die gesamte absorbierende Struktur und außerhalb des Gebiets, das sich mit der absorbierenden Struktur erstreckt. Die Oberschicht kann sich in die bevorzugten Seitenklappen, Seiteneinhüllelemente oder Flügel erstrecken und einen Teil oder das Ganze dieser Elemente bilden.
Wenn man die Oberschicht betrachtet, so wird eine mehrlagige Struktur oder eine einlagige Struktur betrachtet. Die oben erwähnte hybride Oberschicht ist eine solche mehrlagige Ausführungsform, aber es können auch andere mehrlagige Oberschichten, wie primäre und sekundäre Oberschichtausgestaltungen betrachtet werden.
Absorbierender Kern
Gemäß der vorliegenden Erfindung kann ein für eine Verwendung hier geeigneter absorbierender Kern aus irgend einem der absorbierenden Kerne oder Kernsysteme, die aus dem Stand der Technik bekannt sind, ausgewählt werden. Der Ausdruck "absorbierender Kern", wie er hier verwendet wird, bezieht sich auf irgend ein Material oder mehrere Materialschichten, deren primäre Funktion darin besteht, Fluid zu absorbieren, zu speichern und zu verteilen.
Gemäß der vorliegenden Erfindung kann der absorbierende Kern die folgenden Komponenten einschließen: (a) eine optionale primäre Fluidverteilungsschicht, vorzugsweise zusammen mit einer sekundären optionalen Fluidverteilungsschicht, (b) eine Fluidspeicherschicht, (c) eine optionale Faserschicht (Staubschicht), die unter der Speicherschicht liegt, und (d) andere optionale Komponenten.
a) Primäre/sekundäre Fluidverteilungsschicht
Eine optionale Komponente des absorbierenden Kerns gemäß der vorliegenden Erfindung ist eine primäre Fluidverteilungsschicht und eine sekundäre Fluidverteilungsschicht. Die primäre Verteilungsschicht liegt typischerweise unter der Oberschicht und befindet sich in Fluidverbindung mit ihr. Die Oberschicht überführt das angenommene Fluid zu dieser primären Verteilungsschicht für die endgültige Verteilung zur Speicherschicht. Dieses Überführen des Fluids durch die primäre Verteilungsschicht tritt nicht nur in der Dicke sondern auch entlang der Längen- und Breitenabmessungen des absorbierenden Produkts auf. Die auch optionale aber bevorzugte sekundäre Verteilungsschicht liegt typischerweise unter der primäre Verteilungsschicht und befindet sich in Fluidverbindung mit ihr. Der Zweck dieser sekundären Verteilungsschicht besteht darin, Fluid von der primären Verteilungsschicht leicht anzunehmen und es schnell zur darunter liegenden Speicherschicht zu überführen. Dies hilft die Fluidkapazität der darunter liegenden Speicherschicht voll zu verwenden. Die Fluidverteilungsschichten können aus jedem Material, das für solche Verteilungsschichten typisch ist, bestehen.
b) Fluidspeicherschicht
In Fluidverbindung und typischerweise unter den primären und sekundären Verteilungsschichten befindet sich eine Fluidspeicherschicht. Die Fluidspeicherschicht kann irgend ein gewöhnliches absorbierendes Material oder Kombinationen dieser Materialien umfassen. Sie umfasst vorzugsweise absorbierende Geliermaterialien zusätzlich zum absorbierenden Geliermaterial, das mit den Geruchsregulierungsteilchen der vorliegenden Erfindung geliefert wird, wobei es vorzugsweise als Hydrogel, Superabsorptionsmaterial oder hydrocolloides Material bezeichnet wird, in Kombination mit geeigneten Trägern.
Die absorbierenden Geliermaterialien können große Mengen wässriger Körperfluide absorbieren und sie können weiter solche absorbierten Fluide unter mäßigen Druckbelastungen halten. Die absorbierenden Geliermaterialien können homogen oder nicht homogen in einem geeigneter Träger verteilt sein. Die geeigneten Träger können, sofern sie als solche absorbierend sind, auch allein verwendet werden.
Für eine Verwendung hier geeignete absorbierende Geliermaterialien werden oft ein im wesentlichen wasserunlösliches, leicht vernetztes, teilweise neutralisiertes Polymergeliermaterial umfassen. Dieses Material bildet ein Hydrogel beim Kontakt mit Wasser. Solche Polymermaterialien können aus polymerisierbaren, ungesättigten Säure enthaltenden Monomeren, die im Stand der Technik wohl bekannt sind, hergestellt werden.
Geeignete Träger umfassen Materialien, die konventionellerweise in absorbierenden Strukturen verwendet werden, wie natürliche, modifizierte oder synthetische Fasern, insbesondere modifizierte oder nicht modifizierte Zellulosefa sern in Form von Flocken und/oder Tissues. Geeignete Träger können zusammen mit dem absorbierenden Geliermaterial verwendet werden, wobei sie aber auch allein oder in Kombinationen verwendet werden können. Am meisten werden Tissues oder Tissuelaminate im Zusammenhang mit Damenbinden und Slipeinlagen verwendet.
Eine Ausführungsform der absorbierenden Struktur, die gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellt ist, umfasst ein doppellagiges Tissuelaminat, das durch das Falten des Tissues auf sich selbst hergestellt wird. Diese Lagen können beispielsweise durch ein Haftmittel oder durch eine mechanische Verriegelung oder durch Wasserstoffbrückenbindungen miteinander verbunden werden. Ein absorbierendes Geliermaterial oder ein anders optionales Material kann zwischen den Lagen enthalten sein.
Modifizierte Zellulosefasern, wie die versteiften Zellulosefasern, können auch verwendet werden. Synthetisches Fasern können auch verwendet werden, und sie umfassen Fasern, die aus Zelluloseacetat, Polyvinylfluorid, Polyvinylidenchlorid, Acrylen (wie Orlon), Polyvinylacetat, nicht löslichem Polyvinylalkohol, Polyethylen, Polypropylen, Polyamiden (wie Nylon), Polyester, Zweikomponentenfasern, Dreikomponentenfasern, Mischungen daraus oder ähnlichem hergestellt werden. Vorzugsweise sind die Faseroberflächen hydrophil oder werden behandelt, damit sie hydrophil werden. Die Speicherschicht kann auch Füllmaterialien, wie Perlit, Diatomeenerde, Vermiculit, etc. enthalten, um die Flüssigkeitshaltung zu verbessern.
Wenn das absorbierende Geliermaterial nicht homogen in einem Träger verteilt ist, so kann die Speicherschicht nichtsdestotrotz lokal homogen sein, das heißt einen Verteilungsgradienten in einer oder mehreren Richtungen innerhalb der Abmessungen der Speicherschicht aufweisen. Eine nicht homogene Verteilung kann sich auch auf Laminate von Trägern, die absorbierende Geliermaterialien teilweise oder vollständig umgeben, beziehen.
c) Optionale Faserschicht (Staubschicht)
Eine optionale Komponente für den Einschluss in den absorbierenden Kern gemäß der vorliegenden Erfindung ist eine Faserschicht neben und typischerweise unter der Speicherschicht. Diese darunter liegende Faserschicht wird typischerweise als "Staubschicht" bezeichnet, da sie ein Substrat liefert, auf dem das absorbierende Geliermaterial in der Speicherschicht während der Herstellung des absorbierenden Kerns abgelagert wird. Tatsächlich kann es sein, dass in solchen Fällen, bei denen das absorbierende Geliermaterial in Form von Makrostrukturen, wie Fasern, Blättern oder Streifen, vorliegt, die Faserstaubschicht nicht eingeschlossen werden muss. Diese Staubschicht liefert jedoch einige zusätzliche Fluidhandhabungseigenschaften, wie ein schnelle Hochsaugen eines Fluids entlang des Länge des Pads.
d) Andere optionale Komponenten der absorbierenden Struktur
Der absorbierende Kern gemäß der vorliegenden Erfindung kann andere optionale Komponenten, die normalerweise in absorbierenden Geweben vorhanden sind, einschließen. Beispielsweise kann ein Verstärkungsmull innerhalb der jeweiligen Schichten oder zwischen den jeweiligen Schichten des absorbieren den Kerns angeordnet werden. Solcher Verstärkungsmull sollte jedoch eine Konfiguration aufweisen, dass er keine Barrieren zwischen den Schichten für den Fluidtransfer bildet. Wenn man die strukturelle Integrität annimmt, die gewöhnlicherweise als Ergebnis des thermischen Verbindens auftritt, sind Verstärkungsmulle normalerweise für thermisch verbundene absorbierende Strukturen nicht erforderlich.
Unterschicht
Die Unterschicht verhindert primär, dass Ausscheidungen, die in der absorbierenden Struktur absorbiert und enthalten sind, Artikel, die das absorbierende Produkt berühren, wie Unterhosen, Hosen, Pyjamas und Unterwäsche, benässen. Die Unterschicht ist vorzugsweise gegenüber Flüssigkeiten (wie Menses und/oder Urin) undurchlässig und sie wird vorzugsweise aus einem dünnen Kunststofffilm hergestellt, obwohl andere flexible flüssigkeitsundurchlässige Materialien auch verwendet werden können. Der Ausdruck "flexibel", wie er hier verwendet wird, bezieht sich auf Materialien, die nachgiebig sind und die sich leicht der allgemeinen Form und den Konturen des menschlichen Körpers anpassen. Die Unterschicht kann auch elastische Eigenschaften aufweist, was es ermöglicht, sie in einer oder zwei Richtungen zu dehnen.
Die Unterschicht erstreckt sich typischerweise über die gesamte absorbierende Struktur und kann sich in die bevorzugten Seitenklappen, Seiteneinhüllelemente oder Flügel erstrecken oder einen Teil oder das Ganze dieser Elemente bilden.
Die Unterschicht kann ein gewobenes oder nicht gewobenes Material, Polymerfilme, wie thermoplastische Filme aus Polyethylen oder Polypropylen oder Verbundmaterialien, wie einen mit einem Film beschichteten Vliesstoff umfassen. Vorzugsweise ist die Unterschicht ein Polyethylenfilm, der eine Dicke von ungefähr 0,012 mm (0,5 Milliinch) bis ungefähr 0,051 mm (2,0 Milliinch) aufweist.
Beispielhafte Polyethylenfilme werden von der Clopay Corporation aus Cincinnati, Ohio unter der Bezeichnung P18-0401 und von der Ethyl Corporation, Visqueen Division aus Terre Haute, Indiana unter der Bezeichnung XP-39385 hergestellt. Die Unterschicht ist vorzugsweise geprägt und/oder filzartig ausgebildet, um ihr ein kleiderartigeres Aussehen zu verleihen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die Unterschicht des absorbierenden Artikels für Wasserdampf durchlässig und umfasst somit mindestens eine gasdurchlässige Schicht. Geeignete gasdurchlässige Schichten umfassen zweidimensionale planare Filme mit Mikroporen und Makroporen, makroskopisch gedehnte Filme, mit Öffnungen ausgebildete Filme und monolithische Filme. Gemäß der vorliegenden Erfindung können die Öffnungen in der Schicht jede Konfiguration annehmen, wobei sie aber vorzugsweise sphärisch oder länglich sind, und sie auch variierende Abmessungen aufweisen können. Die Öffnungen sind vorzugsweise gleichförmig über der gesamten Oberfläche der Schicht verteilt, wobei aber Schichten, die nur gewisse Regionen der Oberfläche, die mit Öffnungen versehen sind, aufweisen, auch betrachtet werden.
Geeignete zweidimensionale planare Schichten der Unterschicht können aus jedem Material, das aus dem Stand der Technik bekannt ist, hergestellt werden, wobei sie aber vorzugsweise aus dem gemeinhin erhältlichen Polymermaterialien hergestellt werden. Geeignete Materialien sind beispielsweise Gortex^TM oder Sympathex^TM Materialien, die aus dem Stand der Technik für eine Verwendung in sogenannter atmungsfähiger Kleidung bekannt sind. Andere geeignete Materialien umfassen XMP-1001 der Minnesota Mining and Manufacturing Company, St. Paul, Minnesota, USA und Exxaire XBF-101W, das von der Exxon Chemical Company geliefert wird. Der Ausdruck zweidimensional planare Schicht, wie er hier verwendet wird, bezieht sich auf Schichten, die eine Tiefe von weniger als 1 mm, vorzugsweise von weniger als 0,5 mm aufweisen, wobei die Öffnungen einen mittleren gleichförmigen Durchmesser entlang ihrer Länge aufweisen und sie nicht aus der Ebene der Schicht vorstehen. Die mit Öffnungen versehenen Materialien, die als Unterschicht in der vorliegenden Erfindung verwendet werden, können unter Verwendung irgend eines der Verfahren, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt sind, und wie sie in der EP 0 293 482 und ihren Referenzen beschrieben sind, hergestellt werden. Zusätzlich können die Abmessungen der Öffnungen, die durch dieses Verfahren hergestellt werden, durch das Aufbringen einer Kraft über der Ebene der Unterschichtslage (das heißt durch ein Dehnen der Lage) erhöht werden.
Geeignete mit Öffnungen ausgebildete Vliesstoffe umfassen Filme, die diskrete Öffnungen aufweisen, die sich über die horizontale Ebene der zur Kleidung weisende Oberfläche der Schicht auf den Kern zu erstrecken, um somit Vorsprünge auszubilden. Die Vorsprünge weisen eine Öffnung an ihrem abschließenden Ende auf. Vorzugsweise weisen die Vorsprünge eine Trichterform auf, ähnlich der Form ist, die in der US-3,929,135 beschrieben ist. Die Öffnungen, die in der Ebene angeordnet sind, und die Öffnungen, die am abschließenden Ende des Vorsprungs selbst angeordnet sind, können kreisförmig oder nicht kreisförmig sein, vorausgesetzt die Querschnittsabmessung der Fläche der Öffnung am Ende des Vorsprungs ist kleiner als die Querschnittsabmessung der Fläche der Öffnung, die in der zur Kleidung weisende Oberfläche der Schicht angeordnet ist. Vorzugsweise sind diese mit Öffnungen ausgebildeten Filme unidirektional, so dass sie mindestens im wesentlichen wenn nicht sogar vollständig einen gerichteten Fluidtransport in Richtung auf den Kern aufweisen.
Für eine Verwendung hier geeignete makroskopisch gedehnte Filme umfassen Filme, wie sie beispielsweise in der US-4,637,819 und der US-4,591,523 beschrieben sind.
Geeignete monolithische Filme umfassen Hytrel^TM, das von der DuPont Corporation, USA erhältlich ist, und andere solche Materialien, wie sie in Index 93 Congress Session 7A "Adding value to Nonwovens", J-C. Cardinal und Y. Trouilhet, DuPont de Nemours international, S. A., Schweiz beschrieben sind, wie Pebax^TM, das von Elf Atochem (Frankreich) erhältlich ist, und Estane^TM, das von BF Goodrich (Belgien) erhältlich ist.
Speziell bevorzugte Unterschichten für die vorliegende Erfindung umfassen mindestens zwei Schichten, die mindestens eine Schicht umfassen, die aus dem Obigen ausgewählt wurde, wie mit Mikroporen und Öffnungen versehene Vliesstoffe und eine zusätzliche Schicht, die auch aus den oben aufgelisteten Unterschichten ausgewählt werden kann, oder die ein faserförmiges Gewebe oder ein faserförmiger Vliesstoff sein kann. Die am meisten bevorzugte atmungsfähige Unterschichtkomponente umfasst einen Mikroporenfilm und ei nen mit Öffnungen versehenen Vliesstoff oder einen Mikroporenfilm und ein hydrophobes nicht gewobenes oder gewobenes Textilerzeugnis.
Somit kann der absorbierende Artikel zusätzlich zu den oben beschriebenen Komponenten auch alle solche Merkmale und Teile umfassen, die für die Produkte im Zusammenhang mit ihrer beabsichtigten Verwendung typisch sind, wie Flügel und Seitenklappen, Unterwäscheanhaftungsmittel, Abziehpapier, Einwickelelemente, Befestigungsvorrichtungen und dergleichen.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird der absorbierende Artikel durch das Verbinden der verschiedenen Elemente, wie der Oberschicht, der Unterschicht und des absorbierenden Kerns durch irgend welche Mittel, die aus dem Stand der Technik wohl bekannt sind, hergestellt. Beispielsweise können die Unterschicht und/oder die Oberschicht mit dem absorbierenden Kern oder miteinander durch eine gleichförmige kontinuierliche Schicht eines Haftmittels, eine gemusterte Schicht eines Haftmittels oder eine Anordnung von getrennten Linien, Spiralen oder Punkten des Haftmittels verbunden werden. Alternativ können die Elemente durch Hitzebindungen, Druckbindungen, Ultraschallbindungen, dynamisch mechanische Bindungen oder irgend ein anderes geeignetes Verbindungsmittel, das aus dem Stand der Technik bekannt ist, und durch Kombinationen daraus verbunden werden.
Die Geruchsregulierungsteilchen können in den absorbierenden Artikel durch irgend eines der Verfahren, die im Stand der Technik angegeben sind, eingeschlossen werden. Typischerweise werden die Geruchsregulierungsteilchen innerhalb der absorbierenden Kernstruktur angeordnet, wobei die Teilchen beispielsweise auf dem Kern des absorbierenden Artikels aufgelagert oder in die Fasern des absorbierenden Kerns gemischt werden können. Das Geruchsregulierungssystem ist vorzugsweise zwischen zwei Schichten eines im Luftstrom aufgebrachten Zellulosetissues eingeschlossen. Wahlweise können die Teilchen zwischen die beiden Zellulosetissueschichten beispielsweise mit einem Heißschmelzkleber oder irgend einem geeigneten Klebesystem geklebt werden. Das Haftmittel wird vorzugsweise auch auf den Rändern des Laminats platziert, um zu gewährleisten, dass die Ränder des Laminats aneinander haften, so dass irgend welche losen Geruchsregulierungsteilchen, die nicht am Laminat befestigt sind, nicht aus dem Laminat herausfallen können. Noch besser ist es, wenn die Geruchsregulierungsteilchen in einer geschichteten Struktur gemäß der Offenbarung der WO 94/01069 eingeschlossen sind.
Gemäß der vorliegenden Erfindung kann die Menge der Geruchsregulierungsteilchen, die im absorbierenden Artikel verwendet werden können, leicht durch einen Fachmann bestimmt werden, wobei dieser den Typ des absorbierenden Artikels und die Abmessungen des absorbierenden Artikels berücksichtigt. Beispielsweise kann der absorbierende Artikel 0,2 g bis 15 g, vorzugsweise 0,5 g bis 5 g, noch besser 1,5 g bis 2,5 g des Geruchsregulierungssystems umfassen. Typische Damenbinden werden 0,5 g bis 10 g, vorzugsweise 1 g bis 8 g, am besten 1,5 g bis 6,5 g der Geruchsregulierungsteilchen umfassen.
Herstellung der Geruchsregulierungsteilchen
Gemäß der vorliegenden Erfindung können die Geruchsregulierungsteilchen unter Verwendung eines einfachen aber wirksamen Verfahrens hergestellt werden. Das Verfahren umfasst eine Komprimierung des aktiven Geruchsregulie rungsmaterials unter hohem Druck unter Verwendung von Presswalzen, wie das vollständiger in den nachfolgenden Beispielen beschrieben ist. Das Verfahren liefert eine verbesserte Alternative zu konventionellen nassen Agglomerationstechniken, die ein Bindemittel erfordern.
Im Prinzip umfassen die Verfahren zur Komprimierung unter Druck die folgenden Schritte. Zuerst werden die zu verwendenden aktiven Geruchsregulierungsmaterialien kombiniert, um eine homogene Mischung zu bilden. Die Mischung der aktiven Stoffe wird dann in einer Vorverdichtungsvorrichtung (vertikale Schraube) vorverdichtet, um Luft zu entfernen und die Verdichtung der aktiven Stoffe zu verbessern und die erforderliche Teilchengröße zu erhalten. Die Mischung wird dann mit einem Kompaktor (Typ: Serie L 200/50 P glatte Walzen) mit einem Druck von 10 bis 100 kN/cm² komprimiert, um Tabletten auszubilden. Die Tabletten werden schließlich zermahlen, um die Geruchsregulierungsteilchen der erforderlichen Größe auszubilden. Als Ergebnis der Komprimierung nimmt die Dichte der sich ergebenden Geruchsregulierungsteilchen um mindestens 40%, vorzugsweise um 100%, noch besser um 150% und am besten um mindestens 200% der Dichte der Mischung der aktiven Geruchsregulierungsstoffe vor dem Komprimierungsverfahren zu.
Beispiel 1: Geruchsregulierungsteilchen
0,74 g Zealot (Zeolith Wellsalith P, erhältlich von Degussa), das eine Teilchengröße von 0,0035 mm aufweist, 1,0 g Silika (Silika Syloblanc 82, erhältlich von Grace), das eine Teilchengröße von 0,009 mm aufweist, und 0,74 g AGM (AGM Aquaic L74, erhältlich von Shokubay), das eine Teilchengröße von 0,45 mm aufweist, werden zusammengemischt. Die Mischung wird dann vorverdichtet, und Luft wird aus ihr entfernt. Die Mischung wird dann unter Verwendung einer Hochdruckkomprimierungswalzenpresse (die von der Hosakawa Bepax GmbH, Deutschland erhältlich ist) komprimiert, um eine Tablette zu erzeugen. Die Tabletten werden dann in Chips oder Flocken vorgebrochen und diese werden dann gemahlen, um die Geruchsregulierungsteilchen der gewünschten Größe auszubilden. Die Teilchen werden dann gesiebt (durch ein Sieb hindurch geführt) und die zu großen und zu kleinen Teilchen werden für eine erneute Verarbeitung recycelt.
Beispiel 2: Geruchsregulierungsteilchen
Wie im Beispiel 1 mit der Ausnahme, dass beim Hinzufügen der aktiven Geruchsregulierungsmaterialien, die oben beschrieben wurden, 0,5 g EDTA (erhältlich von der BASF, Deutschland) hinzugegeben wurde.

Claims

Geruchsregulierungsteilchen für absorbierende Artikel, wobei die Geruchsregulierungsteilchen eine Teilchengröße haben und die Geruchsregulierungsteilchen aktive Geruchsregulierungsmaterialien umfassen, wobei jedes der aktiven Geruchsregulierungsmaterialien eine Dichte von weniger als der Dichte der Geruchsregulierungsteilchen hat, und wobei die aktiven Geruchsregulierungsmaterialien in Abwesenheit eines Binders kompaktiert sind, um die Geruchsregulierungsteilchen zu bilden, wobei die Teilchen ferner eine effektive Menge eines durch Flüssigkeit aktivierten Teilchentrennmittels umfaßt.
Geruchsregulierungsteilchen nach Anspruch 1, in welchen die Geruchsregulierungsteilchen eine Dichte von wenigstens 40% mehr als die Dichte der aktiven Geruchsregulierungsmaterialien hat.
Geruchsregulierungsteilchen nach einem der vorstehenden Ansprüche, in welchem die Teilchen eine mittlere Teilchengröße von 0,1 mm bis 0,7 mm haben.
Geruchsregulierungsteilchen nach Anspruch 3, in welchen die Geruchsregulierungsteilchen eine Dichte von wenigstens 100% größer als die Dichte der aktiven Geruchsregulierungsmaterialien haben.
Geruchsregulierungsteilchen nach Anspruch 1, in welchen die aktiven Geruchsregulierungsmaterialien ausgewählt sind aus Zeolithen, Silica, absorbierendem Geliermaterialien, Chelatbildnern, aktivem Kohlenstoff und Mischungen davon.
Geruchsregulierungsteilchen nach Anspruch 5, in welchen die aktiven Geruchsregulierungsmaterialien Zeolith, Silica und absorbierendes Geliermaterial sind.
Geruchsregulierungsteilchen nach einem der vorstehenden Ansprüche, in welchen das durch Flüssigkeit aktivierte Teilchentrennmittel ein physikalisches Trennmittel ist.
Geruchsregulierungsteilchen nach Anspruch 7, in welchem das physikalische Trennmittel ausgewählt ist aus absorbierendem Geliermaterial, Polyvinylalkohol, Natriumchlorid oder Mischungen davon.
Absorbierender Artikel mit von 0,2 g bis 15 g der Geruchsregulierungsteilchen, vorzugsweise von 0,5 g bis 5 g gemäß einem der vorstehenden Ansprüche.
Absorbierender Artikel nach Anspruch 9, mit einer Oberschicht, einem absorbierenden Kern und einer Unterschicht, wobei der Kern zwischen der Unterschicht und der Oberschicht liegt und wobei die Unterschicht wasserdampfdurchlässig ist.
Verfahren, um Geruchsregulierungsteilchen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8 zu bilden, mit den Schritten: a) Mischen der aktiven Geruchsregulierungsmaterialien und des Teilchentrennmittels b) Vorverdichten der aktiven Geruchsregulierungsmaterialien und des Teilchentrennmittels c) trocknes Kompaktieren der aktiven Geruchsregulierungsmaterialien und des Teilchentrennmittels unter Druck, um Tabletten zu bilden d) Mahlen der Tabletten, um die Geruchsregulierungsteilchen zu bilden.