DE2849607A1 - Verfahren zum reinigen der abgase von industrieoefen, insbesondere von abfallverbrennungsanlagen - Google Patents
Verfahren zum reinigen der abgase von industrieoefen, insbesondere von abfallverbrennungsanlagenInfo
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PATENTANWÄLTE Postfach 860245 · 8000 München 86 2849607
Anwaltsakte: 29 629 15. November 1978
CIBA-GEIGY AG
Basel / Schweiz
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Verfahren zum Reinigen der Abgase von Industrieöfen, insbesondere von Abfallverbrennungsanlagen
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Case: 72-11*152 +
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983310 0524560 BERG 8 09821/0593 Postscheck München 65343-808 (BLZ 70010080)
72-11452*
Deutschland
Deutschland
Verfahren zum Reinigen der Abgase von Industrieöfen, insbesondere von Abfallverbrennungsanlagen.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen der
Abgase von Industrieöfen, insbesondere von Abfallverbrennungsanlagen,
wobei die Abgase saure, neutrale und basische Schadstoffe in gasförmiger oder fester Form oder auch
als Nebel enthalten können und, vorzugsweise nach vorausgehendem Entzug von Wärmeenergie, in einem Verdampfungskühler,
anschliessend in einem Trockenreiniger, in welchen sie von mindestens einem wesentlichen Teil der festen
Schadstoffe befreit werden, und anschliessend in einer Nasswäsche mittels einer Waschflüssigkeit behandelt
werden, wobei die Temperatur der Abgase im Verdampfungskühler über dem Taupunkt des darin enthaltenen Wassers
gehalten wird, und wobei die Waschflüssigkeit der Nasswäsche über einen 'Schlammabtrenner (Eindicker) , aus
dem Schadstoffsuspension abgezogen wird, im Kreislauf geführt
wird, und die Schadstoffsuspension vom Schlammabtrenner
über eine Rückfuhrleitung zum Verdampfungskühler geführt wird und,vorzugsweise in einem Mischraum des letzteren,
mit den heissen Abgasen vermischt wird.
Vorzugsweise erfolgt der Entzug von Wärnieenergie aus den
Abgasen vor deren Eintritt in den Verdampfungskühler in einem indirekten Wärmeaustauscher, insbesondere in einem
durch die Abgase indirekt beheizten Dampferzeuger.
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Eine Anlage des obigen Typs zur Durchführung der Reinigung von Abgasen aus Industrieöfen zur Behandlung von
Nichtexsenmetallschmelzen, insbesondere Aluminiumschmelzen, ist in der DE-AS 24 08 222 der Gottfried Bischoff Bau kompl.
Gasreinigungs- und Wasserrückkühlanlagen KG, Essen, Deutschland beschrieben.
Während Abgase aus Aluminium- und dergleichen Nichteisenmetallschmelzen
zwar geringe Mengen an Flussäure und Salzsäure aufweisen, jedoch diese Mengen in der Nasswäsche
Abwasser mit einem pH-Wert über 4, und oft über 6,5 erzeugen, haben im Gegensatz hierzu die Abgase aus Abfallverbrennungsanlagen
einen starken Gehalt an Chlorwasserstoff, vor allem aus der Verbrennung von Polyvinylchloridabfällen, und
daneben vor allem einen solchen von S0„. Ausserdem ist ihr
Gehalt an Primärstaub meist bedeutend höher als derjenige der Abgase aus Aluminiumschmelzöfen.
Daher ist zwar in der Bischoff-Anlage (DE-AS 24 08 222)
als Trockenreiniger die Wahl zwischen einem elektrostatischen Reiniger (Elektrofilter) und einem mechanischen Reiniger
(Zyklonentstauber) freigestellt, bei bekannten Verfahren zum Reinigen von Abgasen mit hohem Gehalt an Säurekomponenten,
wie z.B. dem in der DE-AS 24 31 130 der Walther und Cie AG, Köln, Deutschland beschriebenen, wird hingegen stets die Verwendung
eines an sich kostspieligeren elektrostatischen Trokkenreinigers verlangt. Vor der Reinigung der Abgase in einem
Elektrofilter werden in diesem bekannten Verfahren die Rauchgase zunächst mit einer dem Verfahren selbst entnommenen,
möglichst konzentrierten Salzlösung, insbesondere durch Einspritzen in einen mit den Rauchgasen beschickten Einspritzverdampfer
(Verdampfungskühler) gemischt und das erhaltene Rauchgas-Salzlösungs-Gemisch eingedampft. Erst dann erfolgt
die Abscheidung des Staubanteils im Elektrofilter.
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Bei der Nasswäsche arbeitet das Walther-Verfahren grundsätzlich
mit alkalischen, insbesondere natrium- und ammoniumionen-haltigen Waschflüssigkeiten, und erzielt so in der Nasswäsche
konzentrierte Salzlösungen, die in den Verdampfungskühler (Einspritzverdampfer) rückgeführt werden.
Ein weiteres bekanntes Verfahren nach der US-PS 3 929 963 von S.I. Taub (E.I. DuPont de Nemours and Company) arbeitet
ebenfalls mit einem Verdampfungskühler (evaporative cooler) und einem diesem nachgeschalteten Feststoffabscheider,
z.B. einem Sackfilter (baghouse) oder dergleichen Gewebefilter, in welchem die festen Schadstoffe möglichst vollständig
aus dem Abgas entfernt werden, wodurch ein Schlammabtrenner eingespart wird. Hierauf werden die im wesentlichen
von festen Schadstoffen befreiten Abgase einer Nasswäsche mittels einer Waschlösung unterworfen, deren pH-Wert im Nasswäscher
oder in der Rückleitung vom Nasswäscher zum Verdampfungskühler durch Zugabe von salzbildenden Chemikalien so
eingestellt werden kann, dass mit den gasförmigen Säuren oder basischen, von der Waschflüssigkeit aufgenommenen Schadstoffen
ein in Wasser lösliches oder unlösliches Salz gebildet wird, worauf die resultierende Lösung oder Suspension in
den Verdampfungskühler zurückgeführt und dort mit Abgasen vermischt wird, die hierdurch auf eine Temperatur noch über
dem Taupunkt (des Gemischs) abgekühlt werden, wobei Salz in fester
Form ausgeschieden wird.
Diese bekannten Verfahren leiden nun an einer Anzahl
von Nachteilen, welche die Anlagen zu ihrer Durchführung und den Verbrauch an Chemikalien in wirtschaftlich höchst
unerwünschtem Masse verteuern.
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Bei Betrieb der Anlage nach der DE-AS 24 08 222 (Bischoff) werden Abgase insbesondere aus einer mit Salzen wie
Natriumchlorid oder Kaliumchlorid abgedeckten Aluminiumschmelze mit Temperaturen weit über 400°, im Normalfall von
800 bis 1000° C, direkt in einen Verdampfungskühler eingeleitet. Im Verdampfungskühler nehmen die heissen Abgase aus
der dort eingespritzten wässrigen Schadstoffsuspension, die
einer späteren Stufe des Verfahrens entnommen wird, sehr grosse Mengen Wasser auf, die noch erhöht werden durch weitere
Wasseraufnahme in der nachfolgenden Nasswäsche. Die Summe der insgesamt vom Abgasstrom aufgenommenen Wassermenge
führt nun erstens zu einer beträchtlichen Erhöhung des zu reinigenden Gasvolumens und damit zu einer wesentlichen,
kostspieligen Vergrösserung der Nasswäscheapparatur, und zweitens zur Ausbildung einer unerwünscht intensiven Wasserdampfkondensationsfahne
am Auslass des Kamins, aus welchem die gereinigten Abgase an die Umgebungsluft abgegeben werden.
Während es vor allem Aufgabe der Nasswäsche ist, insbesondere gasförmige Schadstoffe wie HCl, HBr, HF Cl2,
Br~ und S0„ sowie Schwefelsäurenebel· aus dem Abgas zu entfernen,
ist es ausserdem eine wichtige Funktion der Nasswäsche, die Gase zu kühlen, wodurch teerartige, an sich zunächst
gasförmige Substanzen und auch salzartige Substanzen kondensiert und anschliessend abgeschieden werden können.
Dabei treten aber in der Nasswäsche häufig Niederschläge an den Wänden der verschiedenen Waschstufen und auch im
Schlammabtrenner auf, die auf diesen Wänden und in den Ableitungen
der Nasswäsche Verkrustungen bilden und das Funktionieren der ganzen Waschapparatur bei längerem Betrieb in
steigendem Masse beeinträchtigen. Die sich bildenden Krusten bestehen z.B. aus Gips, Kalk, Metallsalzen und anderen
Feststoffen.
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'3 ■
Allen obenerwähnten bekannten Anlagen der eingangs beschriebenen Art ist weiter der Nachteil gemeinsam, dass die
Wandungen des Verdampfungskühlers, welche mit dem heissen
Abgas (Temperatur über 120° C) und der in dieses eingespritzten, aus der Nasswäsche rückgeführten Waschflüssigkeit und
dem aus dieser freigesetzten Wasserdampf in Berührung kommen, einer starken Korrosion unterliegen, insbesondere da
diese aus wirtschaftlichen Gründen aus Eisen hergestellt
werden. Solche Wandungen haben meist eine Lebensdauer von ein bis höchstens zwei Jahren.
Dieses Problem ist z.B. in der DE-OS 27 46 975 der Shell International Research Maatschappij B.V erkannt und soll
nach dieser Offenlegungsschrift dadurch gelöst werden, dass
ein Schützgasschild gegenüber der korrosionsgefährdeten Wandung durch entsprechendes Einleiten eines kalten, partikelfreien,
gereinigten Produktgases als "Schutzgas" gebildet wird, das das eingeführte heisse Abgas und die gleichzeitig
dem Heissgas hinzugefügte wässerige Suspension von teilchenförmiger Masse daran hindert, in Kontakt mit der von
Korrosion bedrohten Wandung zu kommen.
Die Erzeugung und Heranführung des erforderlichen, stark gereinigten Schutzgases erfordert natürlich eine ganze Reihe
zusätzlicher Geräte, wie Leitungen, Pumpen usw., auch wenn das Schutzgas mit genügender Reinheit und genügend niedriger
Temperatur in der Anlage selbst erzeugt werden kann.
Aufgabe der Erfindung ist es daher in erster, ein Verfahren
und eine Anlage zu verwirklichen, bei welchen die Korrosionsgefährdung
der Wände des Verdampfungskühlers, insbesondere wenn diese aus Eisen bestehen, weitgehend vermieden und
hierdurch die Lebensdauer des Verdampfungskühlers wesentlich erhöht wird.
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Weiter bezweckt die Erfindung die Verwirklichung eines Verfahrens zur Reinigung von Abgasen in der eingangs beschriebenen
Anlage, welches die vorangehende Ausnutzung eines Grossteils des Energiegehalts der Abgase in der bisher
üblichen Weise, z.B. durch indirekte Wärmeabgabe in einem Dampfkessel, ebenfalls gestattet, dabei gleichwohl klare,
wenig verschmutzte und leicht zu beseitigende Abwasser erzeugt, wobei die Anlage zum Abscheiden der Festteilchen nach
dem Verdampfungskühler keine teuren, komplizierten Apparaturen wie Elektrofilter oder Sackfilter (baghouse) erfordern
soll und wobei ihr gesamter Platzbedarf vorzugsweise nicht grosser sein soll, als derjenige, den ein Elektrofilter etwa
gleicher Nutzleistung erfordern würde.
Weiter soll der Chemikalienbedarf der Anlage vor allem in der Nasswäsche möglichst niedriger gehalten werden, als
bei den beschriebenen bekannten Verfahren, und die Krustenbildung vor allem in den Apparaten der Nasswäsche möglichst
unterdrückt werden.
Die genannte Aufgabe wird gelöst und die erwähnten Ziele erreicht durch ein Verfahren der eingangs beschriebenen
Art, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass bei demselben diejenigen Wände des Verdampfungskühlers, die mit dem Gemisch
aus Abgasen und zurückgeleiteter Schadstoffsuspension oder -lösung in Berührung kommen und aus einem bei Zimmertemperatur
durch ein saures derartiges Gemisch korrodierbarem Material bestehen, von aussen her auf eine Temperatur
über dem Taupunkt beheizt werden.
Es wurde nämlich gefunden, dass auch bei Einführung von heissen Abgasen, deren Temperatur hoch genug lag, so dass
auch beim Einspritzen der vom Schlammabtrenner her stammenden Schadstoffsuspension im Mischraum des Verdampfungsküh-
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lers eine Temperatur über dem Taupunkt herrschte, sich trotzdem
auf den Wänden des Verdampfungskühlers, die in Kontakt
mit diesem Gemisch kamen, ein wärmeisolierender Belag bildete, durch den hindurch vom Inneren des Mischraumes her auf
die entsprechend kühlere Wandung eine starke Korrosionswirkung ausgeübt wurde, üeberraschend unterblieb nun diese Korrosion
der Wände des Verdampfungskühlers weitgehend oder völlig bei von aussen her erfolgter Beheizung der genannten
Verdampfungskühlerwände.
Die Beheizung dieser Wände kann durch einen sie umgebenden Heizmantel oder auch durch in ihnen verlegte Heizschlangen
erfolgen. Dabei kann als Heizgas gegebenenfalls auch das Abgas selbst dienen, das mit entsprechend höherer
Temperatur zunächst durch die Beheizungsanlage des Verdampfungskühlers und dann erst in dessen Mischraum eingeführt
wird, wobei dann im Mischraum die Zuleitung der Schadstoffsuspension
z.B. durch Einspritzen durch Düsen oder in anderer an sich bekannter Weise erfolgt. Die teure Ausrüstung des
Verdampfungskühlers mit korrosionsfesten Wänden wird hierdurch vermieden.
Bevorzugt wird bei der Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung der pH-Wert der flüssigen Phase im Schlammabtrenner
und in jeder diesem direkt vorgeschalteten Gaswaschstufe der Nasswäsche unter 4 genalten.
Der Betrieb der genannten Apparaturen der Nasswäsche
im pH-Bereich unter 4 vermeidet weitgehend oder völlig die erwähnte unerwünschte Krustenbildung in den Waschapparaturen
und im Schlammabtrenner.
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Als Trockenreiniger wird vorzugsweise ein mechanischer Entstauber, insbesondere ein die Wirkung der Zentrifugalkraft
zur Entfernung von Festteilchen aus den Abgasen ausnutzender Zyklmentstauber verwendet, der aber einen Anteil der Feststoff
e( Metalloxide und dergl.) vorzugsweise in den der Nasswäsche aus dem Trockenreiniger zugeleiteten Abgasen belässt.
Auch die Wände des Trockenreinigers werden vorzugsweise in derselben Weise von aussen beheizt. Hierdurch kann auch
hier ein besonderer Korrosionsschutz eingespart werden, und die Wände aus Eisen oder Stahl gefertigt sein.
Die in den Verdampfungskühler eingeleitete Menge der Schadstoffsuspension braucht unter Berücksichtigung des pH-Wertes
der letzteren nur so gross zu sein, dass der in den mit ihr behandelten, den Trockenreiniger passierenden Abgasen
noch verbliebene Gehalt an sauren Schadstoffen so hoch ist, dass in der nachfolgenden Nasswäsche eine Schadstoffsuspension
mit einem pH-Wert unter 4 gebildet wird.
Der verdampfbare Anteil der flüssigen Phase der in den Verdampfungskühler einzuführenden Schadstoffsuspension soll
mindestens 70, vorzugsweise aber mindestens 90 Gewichts-% betragen.
Vorzugsweise wird der pH-Wert der Waschflüssigkeit in
der letzten Waschstufe der Nasswäsche und in dem dieser direkt nachgeschalteten Schlammabtrenner über 1, am besten zwischen
2 und 3,5 gehalten. Chemikalien können bei der Einstellung dieses pH-Wertes gespart werden, indem aus den den
Trockenreiniger passierenden Abgasen nur ein solcher Anteil an Festschadstoffen ausgeschieden wird, dass der in den Abgasen
verbleibende Anteil dieser Schadstoffe (z.B. Metalloxide) ausreicht um den pH-Wert der Waschflüssigkeit ohne
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oder mit nur geringem Zusatz an basischen Chemikalien (z.B. Natronlauge) in dem gewünschten pH-Wert-Bereich zu halten.
Während der pH-Wert der Waschflüssigkeit, die über eine
oder mehrere Waschstufen und durch den Schlammabscheider im Kreislauf geführt wird, in der Regel auf einem pH-Wert
unter 4 gehalten werden muss, kann die Schadstoffsuspension
oder -lösung die aus dem Schlammabtrenner abgezogen und dem Verdampfungskühler zugeführt wird, auch auf einen
pH-Wert über 4 gestellt werden, wobei aber das Gemisch aus
dieser schadstoffhaltigen Flüssigkeit und den Abgasen, das
in der Mischkammer des Verdampfungskühlers entsteht und mit den Wänden des letzteren in Berührung kommt, bei Kontakt mit
Wasser wieder einen sauren pH besitzen sollte, d.h. die Höhe des pH-Wertes der in den Verdampfungskühler zurückgeführten
Flüssigkeit ist vom Gehalt der Abgase an sauren Schadstoffen abhängig.
Der pH-Wert sollte vorzugsweise nur so tief unter 4, aber dabei über 1 liegen, dass der Gehalt an sauren Schadstoffen
im aus der Anlage abgegebenen Abgas, der bei zunehmender Ansäuerung der zirkulierenden Waschflüssigkeit während
des Waschvorganges infolge der dadurch bedingten sinkenden Aufnahmefähigkeit der letzteren für diese Schadstoffe zunimmt,
unterhalb einem für den Betrieb der Anlage festgelegten Grenzwert bleibt, der seinerseits gewöhnlich möglichst
tief unter einem gegebenenfalls gesetzlich vorgeschriebenen Minimum an sauren Schadstoffen im an die Umgebung abgelassenen
Abgas liegen dürfte.
Weiter hat die erfindungsgemässe Kombination von Massnahmen
in Verdampfungskühler, Trockenreiniger und Nasswäsche überraschenderweise zur Folge, dass durch das Einspritzen dieser
Schadstoffsuspension in den Verdampfungskühler die Ab-
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scheidung des wasserunlöslichen Primärstaubes aus den Abgasen durch Agglomeration von feinen Staubpartikeln und deren
nachfolgende Abscheidung im Trockenreiniger so erhöht wird, dass die Waschflüssigkeit der Nasswäsche ausserordentlich
sauber bleibt. Auch entsteht infolgedessen im Schlammabtrenner eine sehr dünne Schlammphase (Schadstoffsuspension) mit
einem geringen Schadstoffgehalt. Dies beeinträchtigt die Wirksamkeit des Einspritzens in den Verdampfungskühler keineswegs,
denn der dadurch erzielte, oben beschriebene Effekt z.B. der Agglomeration würde auch schon beim Einspritzen von
Frischwasser erzielt werden.
Dieser "Rückkoppelungseffekt" ist unerwartet so stark, dass die Waschflüssigkeit höchst sauber bleibt und Schadstoff
suspensionen erhalten werden ,die besonders gut pumpbar sind und die gestatten, in der Nasswäsche Waschtürme mit Füllkörper schichten
und X-Abscheider in störungsfreiem Betrieb zu verwenden, also ohne dass Verstopfungen auftreten, wie sie bei den
schmutzigen Schlammphasen und Abwässern aus den bisher angewandten Verfahren zu erwarten waren.
Die erwähnten "Schadstoffsuspensionen" werden in der
Industrie auch als "Schlämme" (engl. "slurry") bezeichnet. Es handelt sich dabei um wässrige Suspensionen von im einzelnen
nachstehend beschriebenen festen Schadstoffen oder auch um wässrige Emulsionen von flüssigen wasserunlöslichen
Schadstoffen, oder um wässrige aus einer solchen Suspension und Emulsion bestehende Gemische, deren Viskosität verhältnismässig
gering ist, und deren Dichte vorzugsweise um 1 bis hinauf zu etwa 1,3 g/ml liegen kann.
Soweit die Schadstoffe wasserlöslich sind, befinden sie sich in der wässrigen Phase der "Schadstoffsuspensionen" in
Lösung, bei Sättigung ist der Ueberschuss von an sich wasser-
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löslichen Schadstoffen suspendiert.
Schadstoffe, von welchen Industrieabgase mit Hilfe des erfinderischen Verfahrens gereinigt werden sollen, sind
nicht nur die durch die übliche, trockene Rauchgasreinigung mittels Elektrofilter erfassbaren Schadstoffe, die bei den
im Elektrofilter herrschenden Temperaturen zu genügend grossen Staub- oder Nebelpartikeln kondensieren, sondern auch
OeIe oder teerartige Substanzen und auch derjenige Teil der im Rauchgas enthaltenen Metalloxide oder Salze, die erst bei
der Abkühlung der Abgase nach deren Austritt aus dem Kamin Aerosol bilden und dadurch zu einer Luftverschmutzung führen,
und vor allem auch Schadgase wie HCl, H~F2 oder SO„, die alle
durch ein Elektrofilter nicht abgeschieden werden können.
Als Verdampfungskühler (oder Einspritzverdampfer, engl.
"Spray Dryer") werden Zerstäubungstrockner verwendet, wie sie z.B. von der NIRO Atomizer Ltd., Kopenhagen, Dänemark
gebaut werden, und wie sie im "Food Engineering" Februar 1966, Seiten 83 - 86 beschrieben sind. Sie enthalten eine
Mischkammer oder dergl. Raum, in welchem in die ihn durchströmenden
Abgase Schadstoffsuspension eingespritzt wird.
Als Trockenreiniger kann wie gesagt ein mechanischer Entstauber, z.B. ein Zyklonentstauber bekannter Bauart verwendet
werden. Es wird also im Gegensatz zu den bekannten Verfahren hier kein Elektrofilter (elektrostatischer Entstauber)
oder Sackfilter (Baghouse) benötigt.
Für die Nasswäsche (Scrubber) werden vorzugsweise Einrichtungen mit mindestens einem der Rauchgaswaschtürme verwendet,
wie sie von Fattinger, Schmitz und Schneider in der Publikation Nr. 107 "Technik der Abgasreinigung" der "Tagung
Lufthygiene 1976" vom 3. Dezember 1976 des Verlags
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VFWL (Verein für Wasser- und Lufthygiene), Huttenstrasse 36, 8006 Zürich, Schweiz beschrieben sind (siehe Figuren 1 bis 4)
Vorzugsweise wird ein solcher Turm mit dem ebendort beschriebenen X-Abscheider verwendet.
Das zur Nasswäsche als Ersatz für die aus der Anlage mit den gereinigten Abgasen abgegebenen Wassermengen zuzusetzende
Wasser kann aus Frischwasser oder Abwasser bestehen, und kann daher an verschiedenen Stellen der Nasswäsche
einerseits als Frischwasser, andererseits als Abwasser oder als wässrige Suspension von festen Schadstoffen und/oder als
wässrige Emulsion von flüssigen Schadstoffen der weiter oben erwähnten Art eingeleitet werden.
Die Abtrennung der Schadstoffsuspension aus der Waschflüssigkeit erfolgt in einem Abtrennapparat, der hierin der
Kürze halber als "Schlammabtrenner" bezeichnet ist. Er ersetzt den in der DT-AS 24 08 222 als "Eindicker" bezeichneten
Apparat. Dabei wird vorteilhaft ein von Jürg Schneider konstruierter neuartiger Schlammabtrenner verwendet, dessen
Aufbau und Betriebsweise weiter unten näher beschrieben ist.
Vorzugsweise beträgt die Verweilzeit der Abgase im Mischraum des Verdampfungskühlers mit der Schadstoffsuspension
mindestens 2 Sekunden.
Bei einer Verweilzeit von unter 2 Sekunden d.h. zu kleinem Mischraum werden die feineren Schadstoffteilchen nicht
mehr genügend zu grösseren agglomeriert, was jedoch zu einer zufriedenstellenden Abscheidung im Trockenreiniger erforderlich
ist. Im Verdampfungskühler muss die eingespritzte Schadstoffsuspension (Schlamm) genügend Zeit haben, den feineren
Staubanteil aus den Abgasen aufzunehmen. Auch kann es
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bei einer zu kurzen Verweilzeit zum Anbacken von Salzen und
Kristallbildung an den untern Wandpartien des Mischraums des Verdampfungskühlers kommen, weil noch feuchte Partikel
die Wand des Mischraums erreichen können.
Andererseits muss der Verdampfungskühler für die gleiche Abgasmenge grosser und teurer ausgelegt werden, wenn län
gere Verweilzeiten erzielt werden sollen, ohne dass das Verfahren dadurch in entsprechendem Masse verbessert wird. Zu
grosse Verdampfungskühler arbeiten daher wirtschaftlich schlechter.
Im Betrieb soll die Temperatur der Abgase im Trockenreiniger
(Zyklonentstauber) durch Einsatz einer entsprechenden
Menge von Schadstoffsuspension in den Verdampfungskühler
unter 200° C, vorzugsweise aber unter 17o° C gehalten werden, also um Energie zu sparen nicht zu weit über dem jeweiligen
Säuretaupunkt. Der Taupunkt liegt bei dem im Verdampfungskühler herrschenden leichten Ueberdruck
(0,1 bis 0,5. bar) für Salzsäure bei etwa 120° C und für schweflige Säure bei etwa 160° C.
Uebersteigt die Temperatur der Abgase im Trockenreiniger
170° C, so ist die Kondensation der darin abzuscheidenden festen Teilchen oder Flüssigkeitströpfchen der Schadstoffe
gewöhnlich nicht genügend. Verlässt das Abgas den Trockenreiniger zu heiss (über 170° bis 200° C), so wird in
der darauffolgenden Nasswäsche zu viel Wasser aus der Waschflüssigkeit
verdampft und vom Abgas mitgenommen und aus der Anlage herausgeführt, und die Schadstoffkonzentration in der
Schadstoffsuspension wird zu hoch, und daher die Waschflüssigkeit
zu schmutzig, was bei deren Rückleitung im Kreislauf durch die Nasswäsche zu einer unzulänglichen Reinigungswirkung
führt. Die Waschflüssigkeit kann sogar an Salzen
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übersättigt werden, so dass Auskristallisation von Salz im Wäscher gegebenenfalls zu dessen Verstopfung führen kann.
Vorzugsweise weisen die zu reinigenden Abgase bei ihrer Einführung in die Mischzone des Verdampfungskühlers eine Temperatur
im Bereich von 150° bis 400° C auf. Dem entspricht eine Austrittstemperatur über 120° bis 170° C.
Hat das in den Verdampfungskühler eingeführte Abgas eine
Temperatur unter 150° C, so ist der Energieverbrauch für Beheizung der oben genannten Mischkammer des Verdampfungskühlers
zwecks Einhalten einer Temperatur über dem Wassertaupunkt, also zur Vermeidung von Kondensation von Schadstoff
und schädlichen Ablagerungen an den Verdampfungskühlerwänden meist zu hoch, um einen wirtschaftlichen Betrieb der Anlage
zu gestatten.
Bei Temperaturen der in den Verdampfungskühler eingeführten Abgase über 4000C wird die obere Grenztemperatur des Abgaskühlsystems
am Auslass der Anlage für die gereinigten Abgase zu hoch, denn höhere
Abgastemperatur bedeutet Aufnahme von grösseren Wassermengen, wodurch das interne Wärmeaustauschsystem der Anlage
zu gross ausgelegt werden muss. Bei einer oberen Temperaturgrenze von 400° C der im Verdampfungskühler zu behandelnden
Abgase, arbeitet das mit dem Waschflüssigkeitskreislauf der Nasswäsche gekoppelte Wärmeaustauschsystem bereits bei 70° 80
° C, also schon ziemlich nahe der durch den Siedepunkt der Waschflüssigkeit für ohne Ueberdruck arbeitende Anlagen
gegebenen theoretischen Grenze.
Durch die erwähnte Mindestverweilzeit der Abgase im Mischraum des Verdampfungskühlers (2 see) und durch das Halten
der Temperatur der Abgase im Trockenreiniger unter 1700C
wird eine besonders befriedigende Reinigung der Abgase mit
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Einfuhrungstemperaturen im vorstehend angegebenen Bereich
von 150° bis 400° C erzielt.
Die bevorzugte Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens verlangt nun, den pH-Wert der Flüssigkeit im
Schlammabtrenner und in der oder in den diesem direkt vorgeschalteten Gaswaschstufen der Nasswäsche unter 4 zu belassen,
also keine oder nur sehr geringe Mengen an basischen Neutralisierungsmitteln, wie Natronlauge, den Waschflüssigkeiten
oder, wie z.B. Kalkmilch, den Schadstoffsuspensionen zuzusetzen, während in bekannten Verfahren, z.B. dem in der
DT-AS 24 31 130 der Walther und Cie AG, Köln, Deutschland, die sauren Komponenten der Abgase, vor allem S0„, durch chemische
Reaktion mit einer alkalischen Lösung in die entsprechenden, vorzugsweise wasserlöslichen Salze umgewandelt werden
müssen. Der pH-Wert der im Kreislauf geführten Flüssigkeit soll bei diesem bekannten Verfahren zwischen 4,0 und 7,8,
praktisch aber unter einem pH von 6,5 wohl nur bei sehr geringen Anteilen an sauren Komponenten, normalerweise aber zwischen
6,5 und 7,5 gehalten werden, d.h. mit erheblichem Aufwand an basischen Stoffen. Beim Arbeiten bei einem pH-Wert
über 4 würden jedoch beim Verfahren nach der Erfindung Ausfällungen
vor allem in der Nasswäsche-Anlage in solchem Masse auftreten, dass die ganze Anlage verstopft würde.
Das Verfahren der vorliegenden Erfindung wird vorzugsweise mit stark saurer Waschflüssigkeit von einem pH-Wert unter
2 im Schlammabtrenner und in jeder diesem direkt vorgeschalteten Waschstufe durchgeführt, wodurch Kosten für alkalische
Chemikalien eingespart werden.
Nur wenn der HCl-und SO^-Gehalt der zu reinigenden Ab-
3
gase besonders hoch ist (über 2g/Nm HC1+SO„) empfiehlt es
gase besonders hoch ist (über 2g/Nm HC1+SO„) empfiehlt es
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if
sich, die Schadstoffkonzentrate, die aus dem Schlammäbtrenner
zur Einspritzdüse des Verdampfungskühlers zurückgeleitet werden, vor dem Eintritt in den letzteren teilweise
bis zu einem pH von 2 bis 4 zu neutralisieren. Die Suspension kann dabei sogar etwas alkalisch werden, aber nur soviel,
dass sie danach durch den Gehalt der Abgase an sauren Schadstoff en in der Wäsche wieder sauer (pH kleiner als 4) wird.
Die Temperatur der mit den zu reinigenden Abgasen in Berührung kommenden Innenwände der Mischzone des Verdampfungskühlers (Einspritzverdampfers) kann in einer bevorzugten eigenen
Konstruktion des letzteren durch Beheizung der Aussenseiten dieser Innenwände mittels der an diesen Aussenseiten
entlang streichenden heissen Abgase in einem solchen Temperaturbereich gehalten werden, dass auf den genannten Wandun-t
gen keine Kondensation von Schadstoffen stattfindet, die vor allem Korrosionsprobleme schafft und zur Verwendung besonderer,
korrosionsfester Materialien zwingt und ausserdem die Produktion von möglichst trockenen Schadstoffgranulaten im
Verdampfungskühler und Trockenreiniger beeinträchtigt.
Diese Temperaturkontrolle kann aber auch durch indirekte Beheizung der genannten Wände des Mischraums mittels
Heissdampf erreicht werden. Vorteilhaft wird auch der Mantel des Trockenreinigers, für den vorzugsweise ein mechanischer
Entstauber, insbesondere ein Zyklon verwendet wird, indirekt beheizt, so dass auch dort eine Kondensation von korrosierenden
Schadstoffen, insbesondere Salzsäure oder Schwefelsäure verhindert wird.
Die Kombination der drei oben aufgeführten erfinderischen Massnahmen, also Wandbeheizung im Verdampfungskühler,
saure Wäsche bei einem pH-Wert unter 4 und ein verdampfbarer Anteil der flüssigen Phase der in den Verdampfungskühler zu-
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rückgeführten Schadstoffsuspension von mindestens 70, vorzugsweise
aber 90 oder mehr Gewichtsprozent, gestattet, wie gesagt, die Verwendung von Wänden aus korrodierbarem Material,
insbesondere aus Eisen im Verdampfungskühler, bei einer Lebensdauer dieser Wände von über zwei Jahren. Dabei
können die Einrichtungen der Nasswäsche in moderner Weise aus Kunststoff gebaut werden.
Vorzugsweise werden die mit den Abgasen in Berührung stehenden Wände des Verdampfungskühlers und des Trockenreinigers
so hoch beheizt, dass sie dadurch bei oder über derjenigen
Temperatur gehalten werden, welche sich adiabatisch im Abgas einstellt, nachdem das Eintrittsgas mit der eingespritzten
Schadstoffsuspension durchmischt ist.
Dabei ist es vorteilhaft, die Temperatur der mit dem zu reinigenden Abgas in Berührung stehenden Wände des genannten
Mischraumes im Verdampfungskühler und auch die Temperatur der entsprechenden Wände des mechanischen Entstaubers um mehr als
5 Celsiusgrade über dem Taupunkt der Säure im aus dem Abgas und der eingespritzten Schadstoffsuspension (Schlamm) gebildeten
Gemisch zu halten.
Besonders gute Ergebnisse werden hierbei erhalten, wenn einerseits die Verweilzeit der Abgase im Verdampfungskühler
von 3 bis 7 Sekunden beträgt und andererseits die Abgastemperatur im mechanischen Entstauber (Zyklon) bei 140°
bis 150° C gehalten wird.
Bei Geschwindigkeiten des durch die Nasswäsche strömenden Gases über lm/'sec wird vorteilhaft ein mit einer Füllkörperschicht
beschickter Waschturm in der Nasswäsche verwendet, wobei die Füllkörperschicht vorzugsweise aus Igelfüllkörpern
(siehe Fig. 7 der obengannten Beschreibung
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des Vereins für Wasser- und Lufthygiene, [VFWL], Zürich) besteht.
Dabei wird der freie Querschnitt des vom Abgas durchströmten Waschturmes vorteilhaft so gewählt, dass die Gasgeschwindigkeit
über Im/sec liegt.
Weiter kann die Nasswäsche (Scrubber) vorteilhaft einen nassmechanischen Aerosolabscheider mit einem Gaswiderstand
von 5 bis 60 und vorzugsweise von 10 bis 30 mbar enthalten. Als Aerosolabscheider wird vorzugsweise ein X-Abscheider
verwendet, der ebenfalls in der genannten Veröffentlichung VFWL Zürich beschrieben ist (Figuren 2 und 3).
Bevorzugt werden mehr als 50 Vol.-% der Kreislaufflüssigkeit,
welche die erste dem mechanischen Entstauber nachgeschaltete Gaswaschstufe durchströmt, durch den Absetzbehälter
des Schlammabtrenners (Eindickers) geleitet, besonders vorteilhaft jedoch von 70 bis 100 %, wobei die Verweilzeit
der Flüssigkeit im Absetzbehälter des Schlammabtrenners vorzugsweise, je nach Grosse des letzteren, zwischen 1 und 8
Minuten, besonders vorteilhaft jedoch 3 bis 5 Minuten liegt.
Als zum Ersatz von aus der Anlage mit den Abgasen abgeführtem Wasser dienendes Abwasser wird bevorzugt Schlackenlöschwasser
aus einer Abfallverbrennungsanlage verwendet. Dieses Abwasser kann in den Waschflüssigkeitskreislauf, vorzugsweise
aber in den Schlammabtrenner eingeleitet werden.
Schliesslich kann in den Waschflüssigkeitskreislauf der Nasswäsche ein Wärmeaustauscher eingesetzt werden, welcher
die Waschflüssigkeit kühlt, und die dieser entzogene Wärme vorzugsweise in einem Wärmepumpensystem über einen
zweiten Wärmeaustauscher an Zuluft abgibt, die hierdurch aufgeheizt und alsdann zum Verdünnen den gereinigten Abgasen
im Kamin der Anlage zugemischt wird.
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Zur gegebenenfalls wie oben erwähnten teilweise neutralisierten,
dem Verdampfungskühler vom Schlammabtrenner aus zuzuführenden Schadstoffsuspension kann auch ein Bindemittel
und/oder eine die darin vorhandenen Salze in der festen Hiase der Schadstoffe bindende und gleichzeitig vor allem deren Regenwass'jrlöslichkeit
herabsetzende Chemikalie zudosiert werden, z.B. ein Silikat wie Wasserglas.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung im Zusammenhang mit den beigefügten
Zeichnungen ersichtlich, in welchen
Fig. 1 schematisch eine erste Ausführungsform einer
Anlage zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung,
Fig. 2 schematisch eine praktische Anordnung der Ausführungsform nach Fig. 1 in Seitenansicht,
Fig. 3 die Anordnung nach Fig. 2 in Draufsicht,
Fig. 4 eine perspektivische, teilweise aufgeschnittene Darstellung der Anlage nach Figuren 2 und 3,
Fig. 5 in schematischer Darstellung einen Längsschnitt
durch eine bevorzugte Ausführungsform des Schlammabtrenners
in der Anlage nach Figuren 1 bis 3, und
Fig. 6 in schematischer Darstellung eine zweite Ausführungsform der Anlage, welche besonders für diejenigen
Fälle geeignet ist, in denen eine möglichst geringe Wasserdampffahne am Kaminauslass beim Ablassen der gereinigten
Abgase in die Umgebung verlangt wird , zeigen.
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-if
Die in Fig. 1 gezeigte Anlage umfasst einen Verdampfungskühler 1, dessen Aussenwand von einem Isolationsmantel
17 umgeben ist. Der Verdampfungskühler 1 hat in seinem Inneren eine zylindrische Trennwand 18, welche einen Misch- und
Reaktorraum 100 von einer diesen umgebenden äusseren Ringkammer 101 trennt. In die äussere Ringkammer 101 mündet eine
Abgaszuführleitung 11, für die Zufuhr von zu reinigendem
Abgas in die Anlage. An ihrem oberen Ende besitzt die zylindrische Trennwand 18 Durchlässe durch die die Mischkammer
100 mit der äusseren Ringkammer 101 frei verbunden ist. Am oberen Ende der Mischkammer 100 ist eine Zerstäuberdüse 19
vorgesehen, aus welcher Flüssigkeit in das Innere der Mischkammer 100 eingesprüht werden kann. Aus dem unteren Bereich
der Mischkammer 100 führt eine Abgasleitung 12 in einen Zyklonentstauber 2. Die Wandung der Abgasleitung 12 und die
Aussenwandung des Zyklonentstaubers 2 sind von einem Heizmantel 20 umgeben, in welchem Windungen von Halbrohren 23
zur Beheizung des Zyklonentstaubers und der Abgasleitung 12 vorgesehen sind. Am unteren Ende der Mischkammer 100 befindet
sich eine Ablassleitung 15, am unteren Ende der Ringkammer 1Ol Ablassleitungen 14 und am unteren Ende des Zyklonentstaubers
2, eine Ablassleitung 24, durch welche Abscheidungen aus dem Abgas in fester oder flüssiger konzentrierter
Form aus dem Verdampfungskühler bzw. dem Zyklonentstauber 2 in einen Staubsammelbehälter 9 abgelassen werden können.
Das Ablassen erfolgt vorzugsweise stossweise und wird
über Ventile 71, 72 und 74, die jeweils in den Leitungen 14, 15, und 24 vorgesehen sind, gesteuert. Die Beheizung der
Haibrohre 23 erfolgt mit Heissdampf, der über eine Dampfzuleitung
231 eingeführt wird. Sich in den Halbrohren bilden-
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des Kondenswasser wird über eine Kondenswasserableitung 232 laufend in einen Kondenswassertopf 233 abgelassen.
Aus dem oberen Bereich des Zyklonentstaubers 2 führt eine
Gasüberführungsleitung 22 in den mittleren Bereich eines
Waschturmes 3 einer Nasswäsche.
Der mittlere Bereich des Turmes 3 ist mit einer Füllkörperschicht 31 angefüllt, die auf einem Querrost 34 ruht.
Ueber der Füllkörperschicht 31 befindet sich im Waschturm 3
eine Einspritzdüse 131, die zum Besprühen der Füllköperschicht mit Waschflüssigkeit aus einer Flüssigkeits-Kreislaufleitung
33 dient. Im oberen Teil des Waschturmes 3 ist auf diesem ein Aerosolabscheider 35 aufgesetzt, vorzugsweise
ein X-Abscheider, dessen Schlitzwand 135 über eine Sprühdüse 133 mit Waschflüssigkeit besprüht wird, welche der Düse
133 aus der Kreislaufleitung 33 über die Zweigleitung 133a
zugeführt wird. Der Aerosolabscheider 35 steht einerseits mit dem Inneren des Waschturmes 3 und durch die Schlitzwand
135 hindurch mit einem Tropfenabscheider 36 in freier Verbindung. Vor dem Tropfenabscheider ist eine Sprühdüse 136
angeordnet, in welcher eine Frischwasserzuleitung 90 mit Absperrventil 91 mündet. Das aus der Sprühdüse 136 eingesprühte
Frischwasser spült die Wände des Tropfenabscheiders 36 und sammelt sich in einem Sammelgefäss 92 von welchem es
über die Leitung 192 in den Waschturm 3 oberhalb der Füllkör perschicht 31 einfliesst. Vom Tropfenabscheider 36 aus führt
eine Gasleitung 32 für das gereinigte Abgas über einen Ventilator 5 in eine Gasaustrittsleitung 52, die in einen Kamin
6 öffnet. Am unteren Ende des Waschturmes 3 befindet sich ein Schlammabtrenner 4, dessen Aufbau im Zusammenhang
mit Fig. 5 weiter unten näher beschrieben ist. Aus dem Schlammabtrenner 4 wird Waschflüssigkeit mittels einer Pumpe
81 durch die Kreislaufleitung 33 zu den Düsen 131 und 133
gepumpt.
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Der von Waschflüssigkeit erfüllte Absetzbehälter 41 des Schlammabtrenners 4 besitzt an seinem oberen Ende eine
konische, nach oben und zur Mitte zugespitzt ausgebildete Trennwand 44.
Die im Turm 3 abwärts rieselnde Waschflüssigkeit aus
der Düse 131 sammelt sich auf dem konisch nach unten zur Mitte geneigten Boden 134 des Waschturmes 3 und fliesst von
dort durch eine Abflussleitung 42, die sich durch die Oeffnung in der Mitte der Trennwand 44 abwärts erstreckt in den
Absetzbehälter 41. Aus dem Ringraum 144, der sich über der Trennwand 44 und unterhalb des Bodens 134 befindet, führt
eine Schwimmschlammableitung 43 über ein Absperrventil 87 abwärts und vereinigt sich mit einer Schlammleitung 13, die
vom unteren Ende des Absetzbehälters 41 des Schlammabtrenners 4 über ein Sperrventil 86 führt.
Nach der Vereinigung mit der Leitung 43 führt die Leitung 13 über eine Umwälzpumpe 82, welche über ein Sieb oder
Filter 213 zum oberen Ende des Verdampfungskühlers 1 führt, wo sie an die Einspritzdüse 19 angeschlossen ist. Die Einspritzdüse
19 ist als Zweistoffdüse ausgebildet, wobei als Zerstäubungsmedium über eine Zuleitung 89 und ein Absperrventil
88 Luft oder Dampf eingeblasen werden kann.
In den Figuren 2 bis 6 sind den Apparateelementen in Fig. 1 entsprechende Teile durch die gleichen Bezugszeichen
gekennzeichnet wie in Fig. 1.
Der Verdampfungskühler 1 ist in der Ausfuhrungsform
nach Figuren 2 bis 4 als zylindrischer Behälter ausgebildet. Die Zuleitung 11 für die zu reinigenden Abgase mündet hier
in das obere Ende des Verdampfungskühlers 1 ein, während je eine Vielzahl von Düsen 19 in einer tieferen Lage durch die
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von der Flüssigkeitsleitung 13 abgezweigte Zweigleitung 13a
über eine Ringleitung 113a, und in einer höheren Lage von der von Leitung 13 abgezweigten Zweigleitung 13b über eine
Ringleitung 113b versorgt wird.
Die Düsen 19 richten in dieser Ausführungsform die
Flüssigkeitskegel aufwärts, also dem durch Leitung 11 einströmenden Abgas entgegen.
Um den unteren Bereich des Verdampfungskühlers 1 herum
sind zehn Zyklonentstauber 2 angeordnet, in welche das den Verdampfungskühler 1 in seinem unteren Bereich verlassende
Abgas über zehn Leitungen 12 eingeführt wird. Das in den zehn Zyklonentstaubern 2 trocken entstaubte Abgas gelangt
über eine Ringleitung 112 von sich nach der Gasüberführungsleitung
12 allmählich erweiterndemQuerschnitt in die letztgenannte Leitung, wobei durch den sich erweiternden Querschnitt
der Ringleitung 112 eine Drosselung des Gasstromes in die Leitung 12 vermieden wird. Am unteren Ende des Verdampfungskühlers
1 befindet sich ebenso wie in der Ausführungsform nach Fig. 1 eine Ablassleitung 15 für Schadstoffagglomerationen,
die mit einem Absperrventil 72 versehen ist.
Die unteren Enden der Zyklonentstauber 2 sind mit Ablassleitungen 114 verbunden, die zusammen mit der Leitung
in einem Sammelgefäss 115 enden, welches durch eine mit einem Absperrventil 70 versehene Leitung 116 entleert werden
kann.
Die Abgasüberführungsleitung 22 ist in derselben Weise wie in der Anlage nach Fig. 1 mit einem Waschturm 3 der
Nasswäsche verbunden, der in der gleichen Weise ausgerüstet ist wie derjenige in Fig. 1.
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Die in Fig. 5 gezeigte bevorzugte Ausführungsform
des Schlammabtrenners 4 umfasst ebenfalls einen Absetzbehälter 41, eine Flüssigkeitszuflussleitung 42, die durch die
mittige Oeffnung 244 einer konisch spitz nach oben und zur Mitte hin zulaufenden Trennwand 44 in den Absatzbehälter 41
hineinragt und mit ihrem oberen Ende an die Ausflussöffnung
234 des nach innen und unten hin konisch abfallenden Bodens 134 des Waschturmes 3 angeschlossen ist.
An seinem unteren Ende trägt die Leitung 42 einen sich nach unten und aussen konisch erweiternden, nach unten offenen
Mündungstrichter 142, in dessen Innerem der Leitung 42 gegenüber eine Prallplatte 45 senkrecht zum Ende der Leitung
42 mittels Streben 46 befestigt ist.
In der Zuflussleitung 42 ist mittig ein Entlüftungsrohr 47 mittels Streben eingesetzt, von dessen offenen Enden
das obere über dem Boden 134 und das untere kurz oberhalb der Prallplatte 45 endet.
Im mittleren Bereich des Behälters 41 liegt kurz oberhalb
des Mündungstrichters 142 die Einlassöffnung 48 eines Auslassrohrstutzens 49, an welchem ausserhalb des Schlammabtrenners
4 die Kreislaufleitung 33 für Waschflüssigkeit angeschlossen
ist.
Die Trennwand 44 ragt in das untere offene Ende des auf den oberen, die Oeffnung 244 umgebenden Bereich des Abtrenners
4 aufgesetzten Waschturmes 3 hinein, der den Ringraum 144 bildet. Mit dem Schlammabtrenner 4 ist ein Zweipunktniveauregler
75 verbunden, von dessen beiden Messköpfen oder Fühlern 76 und 77 der untere Messkopf 76 anspricht,
wenn die Flüssigkeit im Behälter 41 auf das Niveau N, gefallen ist, während der obere Fühler 77 anspricht, wenn die
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Flüssigkeit im Behälter 41 auf das mit N„ bezeichnete obere
Grenzniveau gestiegen ist.
Der Betrieb des Schlammabtrenners 4 geht so vor sich, dass zunächst Waschwasser aus dem Waschturm 3 durch die Zuflussleitung
42 in den Behälter 41 einfliesst und diesen bei stillstehender Pumpe 81 und bei geschlossenem Ventil 86 füllt,
bis das obere Niveau N„ erreicht ist. Die Pumpe 81 wird dann
in Betrieb gesetzt und das Ventil 86 geöffnet.
Der Schlammabtrenner 4 wird nun kontinuierlich betätigt.
Die Ausflussrate (Volumen je Zeiteinheit) der Waschflüssigkeit aus dem schadstoffarmen mittleren Bereich des
Behälters 41 über die Leitung 33 und diejenigen der an Sinkschlamm, d.h. Schlamm mit einer Dichte über 1, angereicherten
Schadstoffsuspension durch die Leitung 13 übertreffen gemeinsam etwas die Zuflussrate an Waschflüssigkeit in den
Behälter 41 durch die Leitung 42.
Hierdurch und durch die im Waschturm 3 erfolgende Verdampfung eines Teils des Waschwassers, der von den Abgasen
weggeführt wird, sinkt der Flüssigkeitsspiegel im Behälter vom oberen Niveau N2 auf das untere Niveau N1 ab.Ist dieses
Niveau erreicht, so spricht der Fühler 76 des Niveaureglers 75 an und öffnet das Ventil 91, wodurch Frischwasser durch
die Leitung 90 in den Waschturm 3 gelangt, und ein Sperrventil 79 einer Abwasserzuleitung 78, durch welche nun Abwasser
direkt durch die Oeffnung 244 in den Behälter 41 einfliesst. Vorteilhaft wird als Abwasser das Schlackenlöschwasser
einer Kehrichtverbrennungsanlage verwendet.
Der Flüssigkeitsspiegel steigt nun wieder im Behälter
41, bis er das obere Niveau N« erreicht hat, worauf der Fühler 77 anspricht und der Niveauregler 75 die Ventile 79 und
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91 wieder schliesst.
Beim Ansteigen des Flüssigkeitsspiegels bis zum Niveau N„ wird eine auf der Flüssigkeitsoberfläche angesammelte
Schicht von Schwimmschlamm (Dichte unter 1) aus der Oeffnung 244 nach oben hinausgeschoben und läuft auf der Oberseite der
konischen Trennwand 44 abwärts und durch die Schwimmschlamm-Ableitung 43 ab, um sich mit dem Sinkschlamm in der Leitung
13 zu vereinigen. Die vereinigte aus Schwimmschlamm und Sinkschlamm gebildete Schadstoffsuspension wird nun mittels der
Pumpe 81 in die Düsen 19 des Verdampfungskühlers 1 hinaufgepumpt .
Vorzugsweise sind die Durchflussquerschnitte der Leitungen
42 und 33 so ausgelegt, dass bei geschlossenem Ventil 86 in der Hauptableitung 13 für Sinkschlamm die gleiche Menge
Waschflüssigkeit dem Behälter 41 durch Leitung 42 zufliesst,
wie aus ihm über Leitung 33 abfliesst. Die Entnahme von SchadstoffSuspension über Leitung 13, und von Zeit
zu Zeit über Leitung 43, sowie die Verdampfung aus Waschturm 3, durch welche die durch Leitung 42 zuf liessende Flussigkeitsmenge
verringert wird, bedingt also das Absinken des Flüssigkeitsspiegels vom Niveau N2 auf das Niveau N, und dieses Absinken
kann also in erster Linie mittels des Ventils 86 beeinflusst werden.
Während bei einem vorbekannten Abscheider (DT-AS 24 08 222) nur ein Teil der Schadstoffe, nämlich der Sinkschlammanteil
in den Verdampfungskühler gefördert wird und der Schwimmschlammanteil wieder in die Waschflüssigkeit zurückgepumpt
wird, wird beim erfindungsgemässen Schlammabtrenner sowohl Sinkschlamm als auch Schwimmschlamm abgetrennt,
und ein Zurückzirkulieren in die Waschflüssigkeit auf ein Minimum (Suspension von Schadstoffteilchen mit Dich-
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3b-
te 1) beschränkt.
Es kann auch bei besonders starkem Anfall von Schwimmschlamm eine besondere Spülwasserleitung (nicht gezeigt) in
den Ringraum 144 vorgesehen sein, aus welcher Wasser auf die Aussenfläche der Trennwand 44 gesprüht wird und den dort abgelagerten
Schwimmschlamm in die Leitung 43 hineinspült.
Das Absetzen von Sinkschlamm aus der durch die Zufluss leitung 42 in den Behälter 41 einströmenden Flüssigkeit wird
dadurch besonders gefördert, dass erstens diese Flüssigkeits strömung an der Prallplatte 45 gebrochen und verteilt wird
und dass zweitens die hierbei an der Innenwandung des Mündungstrichters 142 abfliessende Flüssigkeit durch dessen
sich nach innen erweiternden Umfang weiter verlangsamt wird.
Dabei ist die Durchsatzrate durch den Behälter 41 sehr günstig, es werden im praktischen Betrieb des Abtrenners 4
etwa acht Behälterinhalte je Stunde umgewälzt, im Gegensatz zu vorbekannten Anlagen, bei denen in einen grossvolumigen
Absetzbehälter nur ein kleiner Flüssigkeitsstrom einfliesst und ein entsprechend kleiner Ausfluss von Flüssigkeit vorgesehen
ist, so dass für jede Umwälzung des Inhalts eines Behälters gleicher Reinigungswirkung ein zehnmal grösseres
Volumen des Behälters, bzw. etwa eine oder eineinhalb Stunden für jede Umwälzung benötigt werden.
Die Ausführungsform einer Anlage nach Fig. 6 ist besonders
geeignet einerseits für die Reinigung von Abgasen mit besonders hohem Gehalt an sauren Schadstoffkomponenten,
vor allem an SO2-GaS, und andererseits für diejenigen Fälle,
in denen die Wasserdampfkondensationsfahne, die sich regelmassig
am Auslass des Kamins 6 bildet, möglichst weitgehend
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unterdrückt werden soll.
Im Gegensatz zu den vorbeschriebenen Ausführungsformen
der Abgasreinigungsanlage umfasst die Nasswäsche bei der Anlage nach Fig. 6 zwei hintereinander in Gasströmungsrichtung
geschaltete Türme, wobei das Abgas vom Zyklonentstauber 2, in den es durch die Eintrittsöffnungen 21 vom
Verdampfungskühler 1 gelangt, zunächst über die Gasüberführungsleitung
22 in den Waschturm 30 und von diesem durch die Gasleitung 122 in einen zweiten Waschturm 103 und von diesem
ausschliesslich wie in den vorher beschriebenen Anlagen über Leitungen 32 und 52 in den Kamin 6 geleitet wird.
Waschturm 30 weist einen Sumpf 30a, einen Rost 34, eine Füllkörperschicht 31 und in seinem oberen Teil einen Aerosolabscheider
35 und einen Tropfenabscheider 36 auf; Waschturm 103 ebenfalls einen Sumpf 103a, eine Füllkörperschicht
39 mit Rost und einen Tropfenabscheider 37. Die Waschflüssigkeit
wird aus dem Schlammabtrenner 4 mittels Pumpe 81 durch Leitung 33 zunächst auf den Aerosolabscheider 35 gepumpt und von.
dort aus mit ihr aus Düse 131 die Füllkörperschicht 31 und aus Düse 133 die Schlitzwand 135 besprüht, wie dies auch in der
Ausführungsform nach Fig. 1 der Fall ist.
Waschflüssigkeit aus der Füllkörperschicht 31 fliesst
mit Schadstoff beladen in den Sumpf 30a und aus diesem durch die Zuflussleitung 42 zum Absetzbehälter 41 des Schlammabtrenners
4.
Sinkschlamm aus Schlammabtrenner 4 gelangt über Leitung 13, und Schwimmschlamm über Leitung 43 in einen Neutralisierbehälter
7, in welchem die Schadstoffsuspension mittels Kalkmilch wenigstens teilweise neutralisiert werden kann.
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Die Behälter 7 und 41 verhalten sich wie kommunizierende Röhren
und ein Niveauregler 175 öffnet ein Ventil 38 bei Absinken des Flüssigkeitsspiegels im Behälter 7 auf ein unteres
Niveau und schliesst das Ventil 38 bei Anheben des Flüssigkeitsspiegels auf ein oberes Niveau.
Der Behälter 7 ist ausserdem mit einem Rührer 80 und
mit Motor ausgerüstet.
Beim Oeffnen des Ventils 38 wird Waschflüssigkeit, die
weniger mit Schadstoff beladen ist als die durch Leitungen 33 und 42 zirkulierende,.aus dem Sumpf 103a des Waschturms
103 mittels der Pumpe 83 durch die Leitung 84 in den Tropfenabscheider
36 des Waschturmes 30 gepumpt und durch die Düse 136 versprüht, während ein Teil der Waschflüssigkeit aus Leitung
84 durch eine Zweigleitung 84a in die Düse 139 gelangt und aus dieser auf die Füllkörperschicht 39 des Waschturms
103 gesprüht wird.
Aus dem Tropfenabscheider 36 gelangt die eingesprühte
Waschflüssigkeit über Sammelgefäss 92 und Leitung 192 schliesslich in den Waschflüssigkeitskreislauf des Waschturmes
30.
Der Flüssigkeitsspiegel im Sumpf 103a des Waschturmes
wird durch einen Zweipunkt-Niveauregler 275 gesteuert, der bei Absinken des Spiegels auf ein unteres Niveau ein Ventil 88
aufsteuert, wodurch Frischwasser oder gegebenenfalls bei starkem
S0?-Gehalt in den Abgasen eine verdünnte Natronlauge durch
die Leitung 85 in den Waschflüssigkeitskreislauf in Leitung 84
eingeschleust wird. Bei Erreichen eines oberen Niveaus in Sumpf
103a schliesst dann der Niveauregler 275 das Ventil 88 wieder.
Schliesslich kann die Bildung einer Wasserdampfkonden-
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sationsfahne am Auslass des Kamins 6 dadurch reduziert werden,
dass in den Kamin Luft mittels eines Gebläses 50 eingeblasen wird, die in einem Wärmeaustauscher 110 vorzugsweise
auf über 100° C erhitzt wird.
Die Wärme wird im Wärmeaustauscher durch eine in einer Leitung 106 mittels einer Pumpe 60 im Kreislauf gepumpte
Heizflüssigkeit zugeführt. Die Heizflüssigkeit entnimmt ihrem Wärmeinhalt im Wärmeaustauscher 10 der diesen durchfliessenden,
durch die Abgase im Waschturm 30 erwärmten Waschflüssigkeit der Leitung 33 und gegebenenfalls einem zusätzlichen
Heizgerät 107.
Wie aus den Figuren der Zeichnung zu ersehen ist, wird der in der Gaswäsche anfallende Schlamm nach Zugabe von
Kalkmilch in einen Reaktor (Verdampfungskühler) eingesprüht und dadurch getrocknet, dass er in Kontakt kommt mit den über
200° C heissen Rauchgasen, welche den Dampfkessel verlassen, in welchem sie ein Grossteil ihrer Wärmeenergie abzugeben haben.
Der fein versprühte Schlamm bindet den grössten Teil des Staubgehaltes der Rohgase, wodurch am Austritt des nachgeschalteten
Zyklons 2 nur noch wenig Staub im Gas enthalten ist. Die Kreislaufflüssigkeit der anschliessenden Nasswäsche
bleibt relativ rein, weil durch optimale Temperatureinstellung im Reaktor 1 und durch entsprechende Steuerung
der Zusammensetzung der Waschflüssigkeit eine fast restlose Abtrennung des Schlammes in dem Sedimentationsapparat
(Schlammabtrenner) 4 ermöglicht wird.
Bei Betrieb während mehreren Monaten werden keine störenden Verkrustungen im Waschsystem oder Anbackungen von
Staub in der trockenen Vorreinigung (Zyklon 2) beobachtet.
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Bei Reinigung der Rauchgase einer städtischen Kehrichtverbrennungsanlage
wurden folgende vorteilhaften Resultate erzielt, ohne dass ein teurer Elektrofilter benötigt
wurde:
Schadstoffgehalt des in die Umgebung abzulassenden gereinigten Abgases:
- Reduktion des Staubgehaltes unter 50 mg/Nm (gemessen nach der Gaskühlung)
- freie Salzsäure unter 5 mg/Nm
- Gesamtchloridgehalt (als Cl ) unter 15 mg/Nm
- SO« unter 100 mg/Nm
- Stickstoffoxide unter 100 ppm
Weiter wurden folgende Vorteile erzielt:
- Ausnutzung der Rauchgastemperatur (nach Dampfkessel) zur Trocknung der in der Gaswäsche anfallenden Schlämme und
zur Beseitigung des Schlackenlöschwassers der Verbrennungsanlage .
- Umwandlung aller abgeschiedenen Schadstoffe in eine rieselfähige
Asche.
- geringer Wasserverbrauch (unter 50 kg/11OOO Nm Rauchgas)
- sehr geringer Verbrauch an Kalkmilch (unter 50 g Ca(0H)„/
1'0.OO Nm Rauchgas)
- kleiner Energieaufwand dank Verwendung eines X-Abscheiders zum Abtrennen der Aerosole (unter 360 mm WS Ventilator-Differenzdruck)
.
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Claims (33)
1. . Verfahren zum Reinigen der Abgase von Industrieöfen,
insbesondere von Abfallverbrennungsanlagen, bei dem die Abgase saure, neutrale und basische Schadstoffe in
gasförmiger oder fester Form oder auch als Nebel enthalten können und in einem Verdampfungskühler, anschliessend
in einem Trockenreiniger, in welchen sie von mindestens einem wesentlichen Teil der festen Schadstoffe befreit
werden, und anschliessend in einer Nasswäsche, mittels einer Waschflüssigkeit behandelt werden, wobei die
Temperatur der Abgase im Verdampfungskühler über dem Taupunkt des darin enthaltenen Wassers gehalten wird, und
wobei die Waschflüssigkeit der Nasswäsche über einen Schlammabtrenner (Eindicker), aus dem Schadstoffsuspension
abgezogen wird, im Kreislauf geführt wird, und die Schadstoffsuspension
vom Schlammabtrenner über eine RUckfuhrleitung zum Verdampfungskühler geführt wird und mit den
heissen Abgasen vermischt wird, dadurch gekennzeichnet, dass bei demselben diejenigen Wände des Verdampfungskühlers, die mit dem Gemisch aus Abgasen und zurückgeleiteter
Schadstoffsuspension oder -lösung in Berührung kommen und aus einem bei Zimmertemperatur durch ein saures
derartiges Gemisch korrodierbarem Material bestehen, von aus"sen her auf eine Temperatur über dem Taupunkt beheizt
werden.
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2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beheizung dieser Wände durch einen sie umgebenden
Heizmantel oder durch in ihnen verlegte Heizschlangen erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Heizgas für die Beheizung dieser Wände das zu
reinigende Abgas dient, das mit entsprechend höherer Temperatur zunächst durch die Beheizungsanlage des
Verdampfungskühlers und dann erst in das Innere des letzteren eingeführt wird, worauf dann in einem Mischraum
die Zuleitung der Schadstoffsuspension erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der pH-Wert der flüssigen Phase im Schlammabtrenner
und in jeder diesem direkt vorgeschalteten Gaswaschstufe der Nasswäsche unter 4 gehalten wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass als Trockenreiniger ein mechanischer Entstauber verwendet wird, wobei aber ein Anteil der Feststoffe in
den der Nasswäsche aus dem Trockenreiniger zugeleiteten Abgasen belassen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Trockenreiniger ein die Wirkung der Zentrifugalkraft
zur Entfernung von Festteilchen aus den Abgasen ausnutzender Zyklonentstauber verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass auch die Wände des Trockenreinigers in derselben
Weise von aussen beheizt werden.
909821/0 593
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die in den Verdampfungskühler eingeleitete Menge der
Schadstoffsuspension unter Berücksichtigung des pH-Wertes
der letzteren nur so gross ist, dass der in den mit ihr behandelten, den Trockenreiniger passierenden Abgasen
noch verbliebene Gehalt an sauren Schadstoffen so hoch ist, dass in der nachfolgenden Nasswäsche eine Schadstoffsuspension
mit einem pH-Wert unter 4 gebildet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
dass der verdampfbare Anteil der flüssigen Phase der in den Verdampfungskühler einzuführenden Schadstoffsuspension
mindestens 70 Gewichtsprozent beträgt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der pH-Wert der Waschflüssigkeit in der letzten
Waschstufe der Nasswäsche und in dem dieser direkt nachgeschalteten
Schlammabtrenner über 1 gehalten wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1O5 dadurch gekennzeichnet,
dass der verdampfbare Anteil der flüssigen Phase der in den Verdampfungskühler einzuführenden Schadstoffsuspension
mindestens 90 Gewichtsprozent beträgt und der pH-Wert der Waschflüssigkeit in der letzten Waschstufe der Nasswäsche
und in dem dieser direkt nachgeschalteten Schlammabtrenner im Bereich von 2 bis 3,5 gehalten wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Verweilzeit der Abgase
im Mischraum des Verdampfungskühlers von 3 bis 7 Sekunden beträgt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur der Abgase
9098 2 1/0 593
im Trockenreiniger unterhalb 15O0C liegt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis H5
dadurch gekennzeichnet, dass die Gaswaschstufe der Nasswäsche durch einen Waschturm mit Füllkörperschicht
gebildet wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschwindigkeit, mit welcher das Abgas die
Füllkb'rperschicht durchströmt., auf über 1 m/sec, bezogen
auf den freien Querschnitt des Waschturmes vor Einfüllen der Füllkörper, gehalten wird und dass die Füllkörperschicht
aus Igelfüllkörpern besteht.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Nasswäsche einen
nassmechanischen Aerosolabscheider mit einem Gaswiderstand von 5 bis 60 mbar umfasst.
17. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Gaswiderstand des Aerosolabscheiders
von 10 bis 30 mbar beträgt.
18. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Aerosolabscheider aus einem X-Abscheider
besteht.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Verweilzeit der Abgase
im Mischraum des Verdampfungskühlers mindestens 2 Sekunden beträgt.
20.' Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die zu reinigenden Abgase
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bei ihrer Einführung in den Mischraum des Verdampfungskühlers eine Temperatur im Bereich von 150° bis 40O0C
aufweisen.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet,
dass die in den Mischraum laufend eingeführte Schadstoffsuspensionsmenge ausreicht, um die Temperatur der Abgase
im Trockenreiniger unter 1700C zu halten.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass der pH-Wert der Waschflüssigkeit im Schlammabtrenner und in jeder diesem
direkt vorgeschalteten Waschstufe unter 2 gehalten wird.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem HCl- und
SO2-Gehalt der zu reinigenden Abgase über 2g/Nm HCH-SO2
die Schadstoffsuspension, die aus dem Schlammabtrenner zur Einspritzdüse des VerdampfungskUhlers zurückgeleitet
wird, vor dem Eintritt in den letzteren neutralisiert oder sogar etwas alkalisch gestellt wird, aber nur
soviel, dass ihr pH-Wert danach durch den Gehalt der Abgase an sauren Schadstoffen in der Nasswäsche wieder
kleiner als 4 wird.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die mit den Abgasen in
Berührung stehenden Wände des Verdampfungskühlers und des Trockenreinigers bei oder über derjenigen Temperatur
gehalten x^erden, welche sich adiabatisch im Abgas einstellt, nachdem das Eintrittsgas mit der eingespritzten
Schadstoffsuspension durchmischt ist.
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25. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur der mit dem zu reinigenden
Abgas in Berührung stehenden Wände des genannten Mischraumes im Verdampfungskühler und auch die entsprechenden
Wände des mechanischen Entstaubers um mehr als 5 Celsiusgrade über dem Taupunkt der Säure im aus dem
Abgas und der eingespritzten Schadstoffsuspension gebildeten
Gemisch gehalten werden.
26. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass mehr als 50 Vol.-% der
Kreislaufflüssigkeitj welche die erste dem Trockenreiniger
nachgeschaltete Gaswaschstufe durchströmt, durch einen Absetzbehälter des Schlammabtrenners geleitet wird, und
die Verweilzeit der Flüssigkeit im Absetzbehälter des Schlammabtrenners je nach Grosse des letzteren zwischen
1 und 8 Minuten gehalten wird.
27. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass mehr als 70 bis 100 Vol.-% der Kreislaufflüssigkeit
durch den Absetzbehälter des Schlammabtrenners geleitet werden, und die Verweilzeit der Flüssigkeit
im Absetzbehälter des Schlammabtrenners je nach Grö'sse
des letzteren zwischen 3 und 5 Minuten gehalten wird.
28. Schlammabtrenner, der ein Absetzgefäss mit Einlass
für mit Schlamm beladene Flüssigkeit in seinem oberen Bereich, Auslass für mit Sedimentschlamm beladene
Flüssigkeit in seinem Bodenbereich, einer konisch zur Mitte nach oben zugespitzt verlaufenden oberen Trennwand
mit mittiger Oeffnung, durch welche ein den genannten Einlass bildendes Rohr ins Innere des Absetzbehälters
führt, und einem über dem unteren Ende dieses Rohres
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seitlich aus dem mittleren Bereich des Absetzbehälter
herausführenden Abflussrohr für von Schlamm im wesentlichen freie Flüssigkeit umfasst.
29. Schlammabtrenner nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, dass am unteren offenen Ende des Rohres
diesem gegenüberstehend eine Prallplatte vorgesehen ist.
30. Schlammabtrenner nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, dass am unteren Ende des Rohres, die
Prallplatte umgebend ein sich nach unten erweiternder konischer Trichter angeschlossen ist.
31. Schlammabtrenner nach einem der Ansprüche 28 bis
30, dadurch gekennzeichnet, dass der Flüssigkeitsspiegel im Absetzbehälter mittels eines Zweipunktniveaureglers
zwischen zwei Niveaus gehalten wird, von denen das untere im Absetzbehälter kurz über der Einmündung des Abflussrohres
und das obere kurz unter oder an der mittigen Oeffnung der konisch zugespitzten Trennwand liegt.
32. Schlammabtrenner nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sammelbecken und ein Ableitungsrohr
aus dem Becken für Schwimmschlamm vorgesehen sind, der bei Anheben des Flüssigkeitsspiegels im Absetzbehälter
auf das obere Niveau aus der mittigen Oeffnung der konisch zugespitzten Trennwand überläuft und über die
Aussenseite der letzteren herabfliesst.
33. Schlammabtrenner nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, dass das Ableitungsrohr für Schwimmschlamm
in den Auslass für mit Sedimentschlamm beladene Flüssigkeit einmündet.
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