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Integriertes Haus
Integriertes Haus.
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Für ein modernes Haus muss gefordert werden, dass es preiswert zu
bauen ist und auf energiesparende Weise klimatisiert werden kann, Unter Klimatisierung
wird dabei Heizung, Kiihlung, Luftbefeuchtung und lufttrocknung verstanden.
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Bei den bekannten Konstruktionen sind diese Forderungen noch nicht
befriedigend erstellt. Der Erfindung liegt daher primär de Aufgabe zu Grunde, Preiswürdigkeit
des Bauens mit Energieersparnis bei der Klimatisierung zu verbinden. Unter Preiswürdigkeit
wird dabei verstanden, dass die Bauweise auch gegenüber herkömmlichen nicht energiesparenden
Bauweisen Kostenvorteile bringt, sodass sich die Frage nach der Wirtschaftlichkeit
der energiesparenden Massnahmen garnicht erst stellt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch ein integriertes Haus gelöst,
dessen Aussenwände und Dach und zumindest ein Teil der Innenwände und Geschossdecken
aus zweischaligen Betonrinrenelemen= ten mit dazwischenliegenden Hohlräumen bestehen,
wobei die
in den Aussenwänden Isolierstoffe enthalten, sodass extrem isolierende Aussenwände
entstehen und die Hohlräume in Innenwänden und Geschossdecken integrierte Wärmeverteilungs-
und/oder Wärmespeicherungs- und/oder Wärmerückgewinnungssysteme enhalten.
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Die Rippen in den Innenwänden sind vorzugsweise so angeordnet, dass
horizontale und/oder vertikale Luftführungskanöle entstehen.
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Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform sind in den Aussenwänden
die Betonrippenwände der Innenschale mit sehr dicken mit fluten versehenen Isolierplatten
derart verbunden, dass die Isolierplattten durch ein Vergiessen mit Beton jeweils
dreiseitig gehalten sind.
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An den Isolierplatten ist mit Hilfe von Nuten eine schwere Fassadenverkleidung
angebracht, sodass eine zweischalige Wand entsteht Die Isolierplatten in dieser
Wand dienen sowohl als extreme Wärmeisolation als auch als akustische Trennung von
Fassadenver= kleidung und Betonrippeneand. Das Dach wird ähnlich wie die Aussenwände
gestaltet. Die hier erforderliche Wasserabdichtung wird durch eine zwischen Isoi'ierplatten
und Betonrippenwand als Negativisolierung wirkende Folie erreicht.
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In den Innenwänden enthalten die Betonrippenwände ineinander verzahnte
oder voneinander abgewandte Rippen, die so auf£estellt sind, dass in den entstehenden
Hohlräumen luftkreisläufe zum Zweck der Wärme- und Kälteübertragung mit geringen
Temperatur=
unterschieden erzeugt werden können. In ähnlicher Weise
tonnen zweiwohalige Geschossdecken erstellt werden, in denen Luftströmungen und/oder
wasserführende Wärmeübertragungs- und Rückgewinnungssysteme eingebaut sind.
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Zweckmässigerweise ist die Fassadenverkleidung lediglich an den Isolierplatten
der Aussenwände befestigt, sodass keine Wärme-und Schallbrücken entstehen.
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Durch ein Einbetonieren von Besterblendrahmen mit innerer und ausserer
Laibung in die Aussenwand, was mittels einer inneren und äusseren auf die Wandschalung
aufgelegten Fensterschalung geschieht, lassen sich Laibungen und Blendrahmen mitbetcrieren,
so dass in einer entsprechend vorgesehenen Ausnehmung im Bereich des Fensterblendrahmens
lediglich eine umlaufende Dichtung eingelegt und die Fensterflügel eingehängt werden
müssen.
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Zweckmässigerweise sind im Fenster zwei Scheiben untergebracht, von
denen die äussere von einer umlaufenden elastischen, vorzugsweise aus Oummi--bestehenden
Dichtung derart eingefasst ist, dass die Dichtung bei geschlossenem Fenster in die
äussere Laibung derart drückt, dass die äussere Scheibe von der äusseren Laibung
gehalten ist, und die Dichtung gleichzeitig den Scheibenzwischenraum und den Fensterflügel
abdichtet Diese Konstruktion ist zum einen preiswert auszuführen, zum anderen ermöglicht
sie eine gute Isolation im Bereich der Fenster.
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Die Betonrippenwände der Innenwände, insbesondere der Haustrenn= wände
sind zweckmässigerweise so ausgeführt, dass die Rippen im mittleren Geschoss miteinander
verzahnt sind, sodass in den zwischen ihnen verbleibenden Hohlräumen senkrecht verlaufende
Luftkanäle entstehen und dass im unteren und im oberen Geschoss die Rippen nach
aussen stehend angeordnet sind, oder dass der Abstand zwischen ihnen derart gross
gewählt ist, dass dort auch waagrechte luftströmungen möglich sind, sodass die gesamten
Innenwände Kanal systeme enthalten, in denen luft zirkulieren kann Die Innenwände
enthalten mit Vorteil verschliessbare Klauen, durch die sie mit einem luftbetriebenen
Solarsammler verbindbar sind, wobei die Klappen in dem Solarsammler erwärmte luft
in die Hohlräume der Innenwände gelangen lassen. Dies kann sowohl durch Schwerkraft
geschehen, als auch mit Hilfe von einem oder mehreren Ventilatoren.
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Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sine zusätzliche Klappen
vorgesehen, die eine Verbindung zwischen snindestems
einem Teil
der Hohlräume in den Innenwandungen und der Aussenseite herstellen, so(iass mit
Hilfe von Ventilatoren oder durch Schwerkraftwirkung Aussenluft zu Kühlzwecken durch
die Hohlräume getrieben werden kann. Die zusätzlichen Klappen können irX Keller
und im Dachgeschoss des Hauses angebracht sein und in diese miinden, so dass durch
Öffnen der Klappen sowie von im Keller und Dachgeschoss vorgesehenenn Fenstern ein
schwerkraftgetriebener Luftstrom entsteht, der durch den Keller, die Hohlräume in
den Wänden und das Dachgeschoss fliesst.
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Die zusätzlichen Heizkörper können als Plattenheizkörper ausge= bildet
sein , denen von einer Energiequelle Wärme zuführbar ist, sodass teile an Keller
und Dachgeschoss, teils an die Hohlräume arme abgegeben wird und schnrerkraftgetriebene
Luftkreisläufe entstehen, über welche die Wärme auf das ganze Haus verteilt wird.
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In einer speziellen Ausgestaltung der Erfindung sind die F:ohl= räume
in den Innenwänden mit vorzugsweise schliessbaren Verbin= dungen zu einem Stall
oder einem anderen Raum, in dem Abwärme anfällt, verbunden.
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Das integrierte Haus enthält gemäss einer anderen Ausführungsform
in den Innenwänden ein Schlauchsystem mit nahezu waagrecht verlau= fenden einbetonierten
Schläuchen, das oben, in der Mitte und unten je einen Anschluss besitzt, wobei der
obere und untere Anschluss mit einem Flüssigkeitsbehälter derart verbunden sind,
dass der Flüssigkeitsspiegel des Behälters höher liegt als der obere Anschluss und
der mittlere Anschluss mit einem flüssigkeitsbe= triebenen Solarsammler derart verbunden
ist, dass aus dem Solar= sammler kommende Flüssigkeit nach Durchlaufen des Schlauch
systems in den Behälter gelangt und nach Ende des Solarheizbetriebs ein schwerkraftgetriebener
Flüssigkeitskreislauf von dem Behälter durch das Schlauchsystem entsteht. Auch in
den Rippen der Innenwande können Schläuche zu Heizzwecken einbetoniert sein.
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Gem. ss einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind in einen oder
mehrere der Hohlräume in den Innenwänden vertikal verlaufende Bleche eingeführt,
die höchstens eine der einander gegenüberste henden Wände beriihren, wobei die Bleche
durch streifenartige Abstandhalter aus einem isolierenden Material so voneinander
getrennt sind, dass Kanäle entstehen, durch welche die Frischluft im Gegenstrom
an der Fortluft vorbeiführbar ist, sodass sie aus der Fortluft Wärme aufnimmt Die
frischluftführenden Kanäle sind
zweckmässigerweise mit feuchtgehaltenen
saugfähigen Flächen versehen, sodass die Frischluft befeuchtet und die VerdunstuZs=
energie der Fortluft entzogen wird.
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Um im Winter eine Vereisungsgefahr in den Fortluftkanälen zu vermeiden,
wird die Frischluft vor Erreichen der Kanäle durch eine Erdberührungsstrecke geleitet,
wo sie vorgewärmt und vorbe= feuchtet wird. Am oberen Ausgang der Kanäle ist zweckmässiger=
weise eine Klappe angebracht, die einen direkten Auslass der Fortluft ermöglicht,
ohne dass diese die Fortluftkanäle durchläuft.
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Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher erläutert.
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E zeigen Fig. 1 in perspektivischer teils gebrochener Darstellung
ein Beispiel eines integrierten Hauses.
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Fig. 1a einen senkrechten Schnitt durch eine Dachkonstruktion.
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Fig. 2 einen waagrechten Schnitt durch eine erste Ausführungsform
einer hohlen Innenwand.
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Fig. 3 einen waagrechten Schnitt durch eine hohle Innenwand gemass
einer zweiten Ausführungsform mit zum Raum hingewendeten Rippen Fig. 4 einen waagrechten
Schnitt durch eine hohle Innenwand gemäss einer dritten Ausführungsform mit Platz
für waagrechte Strömungen Fig. 5 einen waagrechten Schnitt durch eine extrem isolierende
zweischalige Aussenwand Fig. 6 bis 9 Schnittansichten von Details eines in eine
Aussenwand integrierten Fensters, wobei in Fig. 6 ein Horizontal= schnitt durch
die Seite des eingebauten Fensters, in Fig.7 ein Horizontalschnitt durch die Seite
des Fensterflügels, in Fig. 8 ein Vertikalschnitt durch die Unterseite des Fensterflügels
und in Fig. 9 ein teilgebrochener Vertikal= schnitt durch das eingebaute Fenster
dargestellt sind.
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Fig. 10 einen Schnitt durch aie Bodenberührungsstrecke für die Frischluft.
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Fig. 11 einen waagrechten Schnitt durch einen in eine Hohlwand integrierten
luftwärmetauscher Fig. 12 einen Vertikalschnitt durch die Ein- und Auslässe des
in Fig. 11 gezeigten Luftwärmetauschers.
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Fig. 13 eine Prinzipskizze eines wasserbetriebenen Solarheizsystems
Fig. 14 in perspektivischer Darstellung ein Beispiel eines integrierten Hauses im
Kühlbetrieb.
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Fig. 15 in perspektivischer fê^ilgebrotheer Daratellung ein Beispiel
des integrierten Hauses bei Fremdheizung.
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Fig. 16 in perspektivischer teilgebrochener Darstellung ein Beispiel
des integrierten Hauses bei schwerkraftetrie= benem Solarluftheizbetrieb.
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Fig. 17 im Vertikalschnitt ein weiteres Beispiel eines integrier=
ten Hauses, bei dem Abwärme sehr geringer Temperatur zu Heizzwecken verwendet wird.
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Fig. 18 einen Vertikalschnitt durch eine hohle Geschossdecke des integrierten
Hauses.
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Fig. 19 Einen senkrechten Schnitt durch ein Flachdach eines integrierten
Hauses, das gleichzeitig als Wärmevertei lungs- und Speicherungssystem sowie als
Zisterne dient.
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Fig. 20 einen Vertikalschnitt durch eine zweischalige Geschoss= decke
des integrierten Hauses mit integriertem Wasser-und Wärmerückgewinnungssystem.
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Das integrierte Haus der Fig. 1 besteht aus extrem isolierenden Aussenwänden
2, von denen lediglich eine gezeigt ist, einem Übertragungssystem 3 für in einem
kombinierten Solarsammler 4 erwärmte luft, einem luftwärmetauscher 5, einer Erdberiihrungs=
strecke 6 für Frischluft und einem extrem isolierenden Dach 7.
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Das Haus ist zweigeschossig und unterkellert sowie mit einem Speicher
versehen. Die wirksamste Massnahme zur Energieeinspa= rung besteht in der Verwendung
der hochisolierenden Aussenwände 2, wie sie in Fig. 5 dargestellt sind. Die Wände
können vorzugs= weise auf der Baustelle mit Hilfe eines Kipptisches, wie er in Patent
Nr. beschrieben ist, hergestellt werden.
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Zunächst wird eine ca. 5 cm dicke Wandscheibe 8, die im Allgemei=
nen bewehrt sein wird, betoniert. Auf den noch flüssigen Beton werden mit Nuten
9 versehene dicke Isolierplatten 10, vorzugsweise aus Hartschaum, z.B. Styropor,
gelegt und so beschwert, dass beim Rütteln die Betonschlempe in die Nuten 9 eindringt.
Zwischen den ca. 25 cm dicken Isolierplatten 1o werden Zwischenräume freigelassen,
die bis zu einer Höhe von ca. 15 cm ausbetoniert werden. Dabei dringt ebenfalls
Beton in die seitlich angebrachten Nuten der Isolierplatten ein, sodass die Isolierplatte
dreiseitig gehalten wird. Es entstehen Rippen 11, die nach statischen Bedürfnissen
bewehrt und dimensioniert sind. Vor den Ritzen 11
wird die Isolierung
vervollständigt. Dies kann durch auf die erforderlich Breite zugeschnittene Isolierplatten
12, die ebenfalls mit Nuten 9 versehen sind und die auf die noch reiche Rippe 11
aufgedrückt werden, geschehen. Eventuell noch vorhandene Zwischenräume können durch
Steinwolle oder fein granulierte Isoliermaterialien ausgefüllt werden. Die Isolierplatten
10 sind auch oben mit Nuten 13 versehen. Es kann jetzt eine Fassadenver= kleidung
14 angebracht werden, die beim Einbringen in die Nuten 13 eindringt und so formschlüssig
mit den Isolierplatten 1o verbunden wird. Sie wird vorzugsweise zementgebunden,
eventuell mit Zustzen, die die Dampfdiffusion erleichtern, hergestellt.
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Um Risse auszuschliessen, werden in die noch nicht ausgehärtete Fassadenverkleidung
14 Einschnitte 15 angebracht. Die waagrechten Einschnitte sind von innen nach aussen
abwärts geneigt, um das Regenwasser abzuveisen. Die Einschnitte 15 können mit der
einzigen Einschränkung, dass nicht zu grosse zusammenhängende Flächen entstehen,
beliebig gestaltet werden und zu einer abwechslungs= reichen Fassadengestaltung
beitragen. ( siehe Fig. 1) Die Isolierplatten 10 bestehen aus Hartschaumplatten
mit möglichst geringem Kompressionsmodul. Die Ansprüche an die Festigkeit sind niedrig.
Akustisch stellen sie eine Trennung von Fassade und Betonrippenwand dar. Es entsteht
eine zweischalige Aussenwand, die trotz ihres geringen Gewichts gleich dicken viel
schwereren einschaligen Wänden in der Schalldämmung überlegen ist. Die Wärmedämmung
liegt bei dem auf andere Weise kaum erreichbaren Wert von unter 0,2 w/m²K. Es kann
unter Umständen vorteilhaft sein, in den Aussenwänden 2 Hohlräume 16 vorzusehen.
Akustisch hat dies die Wirkung, dass einerseits ein vorteilhafter kompressibler
wohlraum entsteht, andererseits müssen wegen der verschlechterten Verbin= dung zur
Rippenwand festere Schaumstoffe mit entsprechend höherem Kompressionsmodul verwendet
werden.
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Das Dach 7 wird auf ähnliche Weise hergestellt. (siehe Fig. 1, 1a,
5 ) Zunächst wird die Wandscheibe 8 aus Sperrbeton hergestellt.
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Dann werden wasser- und dampfdichte Folien 95 aufgelegt und auf diese
die Isolierplatten 1o, die an den Seiten mit Nuten 9 versehen sind. Die Folien 95
werden seitlich so an die Isolierplatten 1o angelegt, dass beim Betonieren der Rippen
11 Folien und Beton in die Nuten 9 eindringen. Die Isolierplatten 9 werden nin zweiseitig
gehalten und können nicht aufschwimmen, wenn Regen
wasser zwischen
Isolierung und Folie 95 eindringt. Nachdem die Rippen 11 betoniert sind, werden
die Folien 95 zu einer wasser dichten Konstruktion 94 gefaltet und die Isolierung
wird vor den Rippen 11 vervollständigt. Jetzt kann eine frostsichere Verklei dung
14 aufgebracht werden, die durch Nuten 13 gehalten wird.
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Die Ränder von Dachplatten werden als Rippen mit grossen stuten 93
erstellt. Nach der Montage werden diese Nuten 93 mit Beton ausgegossen, sodass eine
schubfeste Verbindung entsteht. Die Folien 95 können nun in der beschriebenen Weise
gefaltet erden und die Isolierung und die Verkleidung vervollständigt werden.
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Die Belastung der Isolierplatten 1o ist am Dach geringer als an der
Wand. Man kann daher billigstes Material, z.B. Styropor mit einem Ralmgewicht von
1o bis 15 kg/m3 verwenden. Die Dicke der Platte wird nicht dadurch begrenzt, dass
sie auf Kosten des Wohnraums geht, die optimale Dicke könnte daher So cm erreichen.
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Bei Flachdächern kann diese Konstruktion zu einer Kombination aus
Zísternæund Solarheizungsspeicher- und Verteilungssystem ausgebaut werden. ( siehe
Fig. 208 Zunächst werden Rippenelemente hergestellt und montiert. Dann wird die
wasserdichte Folie 95 aufgelegt und Isolierplatten 1o werden so befestigt, dass
zwischen Folien 95 und Platten lo Hohlräume 16 entstehen. Diese Hohlräume werden
unter= einander durch Verbindungen lol verbunden. Das Regenwasser kann nun zwischen
den Isolierplatten hindurch in die Hohlräum 16 gelangen, wo es gespeichert und von
wo aus es als Brauchwasser verwendet werden kann. Da es auf dem Dach gespeichert
wird, muss es zu diesem Zweck nicht erst hochgepumpt werden. Zu Heizzwecken kann
das Wasser durch einen auf dem Dach befindlichen Solarsammler gepumpt werden, wo
es Energie aufnimmt, zwischenspeichert und an die darunterliegenden Räume abgibt.
Schafft man weiterhin eine Möglichkeit, das Wasser extern zu erwärmen, erhält man
eine Möglichkeit, zu heizen. Diese Möglichkeit ist insbesondere bei Plachdachbungalows
vorteilhaft, da hierbei die gesamte Wohnfläche erreicht wird. Die ausserordentlich
grosse Fläche in Verbindung mit dem wegen der extrem isolierenden Wände sehr geringen
Heiz= bedarf ermöglichen ein Heizen mit sehr geringen Übertemperaturen, sodass die
Erfordernisse der Solarheizung kaum nachteilig beein flusst werden.
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Der Erfolg der beschriebenen hochisolierenden Wand ist auch von einereinwandfreien
Integration der Fenster abhängig. Diese wird in den Fig. 5 bis 9 näher dargestellt.
Das Ziel besteht auch hier in
einer Verbindung von Qualität und
PrèSswMrdigke-:t. Dabei spielen der Abstand zwischen äusserer und innerer Fensterscheibe
17 und 1P, Flankenschutz und Dichtigkeit sowie der Schutz gegen Wärme= abstrahlung
bei Dunkelheit eine entscheidende Rolle. Die Verwendung dreischeibiger Fenster ist
dagegen weniger sinnvoll, da hierbei die optimalen Scheibenabstände nicht eingehalten
werden können, und die erhöhten Reflexionsverluste zu einer Vergrösserung der Penster
zwingen, wodurch der Wärmegewinn teilweise wieder aufgehoben wird.
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Der Fensterflügel besteht aus einem vorzugsweise hölzernen Rahmen
19, an dem die innere Scheibe 18 fest montiert ist. Die äussere Scheibe 17, die
einen Abstand von ca. 55 mm von der'inneren Scheibe haben sollte, wird mit einer
umlaufenden Dichtung 20 versehen. Die Dichtung 20 besitzt federnde Dichtungslippen
21, die so gestaltet sind, dass die äussere Scheibe 17 im eingebauten Zustand ca.
1 mm in Richtung auf die Scheibe 18 bewegt werden kann. An der Unterseite wird ein
Wetterschenkel 22 aus Blech so angebracht, dass er unter der Dichtung 20 durchgreift.
In der äusseren laibung 23 des Fensters, die in einem Zuge mit der Fassa= denverkleidung
14 betoniert wird, befindet sich eine Ausnehmung 24, die so gestaltet ist, dass
der Wetterschenkel 22 hier durch= greifen kann, sodass er die ganze benetzte Fläche
des Fensters entwässert. Die äussere Scheibe 17 wird an den Seiten durch Haken 25
gehalten, für die in der Laibung 23 ebenfalls Ausneh= munden vorgesehen sind, die
verhindern, dass die Haken 25 gegen die Laibung 23 stossen. Die Haken 25 sind mit
Hilfe von Helicoil= gewinden 26 am Rahmen 19 befestigt. Sie ermöglichen eine genaue
Justierung sowie wiederholtes Drehen. Am Wetterschenkel 22 sind Noppen 27 befestigt,
die die äussere Scheibe 17 an der Unterseite festhalten. Bei geöffnetem Fenster
können die Haken 25 weggedreht und die Scheibe 17 zu Reinigungszwecken angekippt
werden. Beim Schliessen des Fensters drückt die Dichtung 20 gegen die Laibung 23.
Sie stellt so eine erste weiche Dichtung dar, die nur auf der Fensterunterseite
unterbrochen ist. Die Scheiben 17 werden jetzt nicht von den Haken 25 sondern umlaufend
von der Laibung 23 gehalten. An die Dichtung 2c schliesst sich eine Falzdichtung
28 an, die durch ein möglichst genaues Anliegen des Rahmens 19 an der Laibung 23
entsteht. Dazwischen liegt eine erste Wirbelkammer 29.
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Die innere Laibung 30 wird durch eine der Rippen 11 der Aussen wand
gebildet. Äussere und innere Laibung 23, 30 sind durch eine
dicke
umlaufende Dichtung 31, vorzugsweise aus Moosgummi, getrennt.
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Beim Schliessen des Fensters wird die Dichtung 31 stark zusammen=
gedrückt. Sie wird dabei insbesondere an der Griffseite in eine zweite Wirbelkammer
99 hineingedrückt, die hierfür gross genug sein muss. Eine oder mehrere im Rahmen
19 angebrachte Nuten 32 können zur weiteren Verbesserung der Abdichtung angebracht
werden.
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Die Dichtung 31 kann leicht ausgewechselt werden. Wenn sie einen qua
quadratischen Querschnitt hat, kann sie jeweils um 900 gedreht werden, wenn eine
Seite abgenutzt ist. Die Dichtung 31 besteht aus einem Material, das auch gute Wärmeisolation
besitzt. Sie sorgt somit fiir guten Plankenschutz.
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Die Laibungen 23 und 30 sind Teile der extrem isolierenden Wand.
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Sie werden hergestellt, indem auf den zur Herstellung der ganzen Wand
verwendeten Schalungstisch eine innere Fensterschalung 33 und darauf eine äussere
Schalung 34 ( gestrichelte Linie Fig. 5 ) aufgelegt und dann in der beschriebenen
Weise betoniert wird.
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Der sonst übliche Blendrahmen, dessen; einwandfreie dichte Montage
stes Schwierigkeiten bereitet, entfällt, da er von der Wand gebildet wird. Aus Fest'gkeitsgründen
wird man die Laibungen 23,30 durch verzinkte Eisen 36 verbinden, die beim Betonieren
der Wand eingelegt werden.
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Auf die beschriebene Weise entstehen Verbundfenster mit optimalem
Scheibenabstand, gutem Flankenschutz und durch Fortfall des Blend= rahmens niedrigen
Kosten. Als Beschläge werden einfachste Dreh= beschläge verwendet, da die Fenster
wegen des später beschriebenen Luft systems nicht zu lüftungszwecken geöffnet werden.
Die Montage ist besonders einfach, da die Scharniere 36a an den sehr soliden inneren
Laibungen 30 angeschraubt werden können.
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Zur Verminderung der nächtlichen Strahlungsverluste kann r- der inneren
Laibung 30 oben ein Springrollo 37 angebracht werden, das nach aussen metallbeschichtet
ist.und die Abstrahlung rermin= dert. Wenn das Rollo in dichtschliessenden seitlichen
Nuten 38 geführt wird, wird es gleichzeitig zu einer weiteren Isolierschicht.
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Klemmt man die Vorhänge 4-o in ebenfalls in den Wänden ausg esparten
Nuten 39 e-in und soft dafür, dass sie auf dem BensterbreAt bzw.
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dem Fussboden aufliegen, werden auch sie zu einer weiteren Isolierschicht.
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Damit ist das erste Teilziel, nämlich die Verminderung der Wärmeverluste
durch extrem isolierende Aussenwände und verbesserte Fenster erreicht. Weitere Verminderungen
der Wärmeverluste werden
durch hohle Innenwände und Geschlossendecken,
die aus Betonrippen= wunden bestehen, erreicht. In Fig 2 sind zwei derartige Rippen
wande so aufgestellt, dass die Rippen sich verzahnen. Es entstehen zahlreiche senkrecht
verlaufende Hohlräume 41. Durch Einlegen von Mineralwollestreifen 42 in die vor
den Rippen liegenden luftspalte werden sie voneinander getrennt. Gleichzeitig dämpfen
die Streifen 42 Buftschwingungenf die in den Hohlräumen 41 auftreten. Durch den
grossen Abstand zwischen den gegenüberlie= genden Rippenwänden entsteht eine gute
Schalldämmung. eben den stets auftretenden Grundschwingungen und den zugehörigen
Eigenfrequenzen tritt. hier folgendes auf: Schwingungen der Wandscheiben 8 in Chladnyschen
Klangfiguren mit unharmonischen Obertönen sowie Schwingungen der luft spalte vor
den Rippen nach dem Prinzip der offenen Pfeife. Durch unterschiedliche Rippen abstände
und Rippenbreiten sowie unterschiedliche Gewichte der gegenüberliegenden Wände können
all diese Eigenfrequenzen so gegeneinander verstimmt werden, dass ein breitbandiges
Absorbtions= spektrum entsteht.
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Wählt man die Wandscheiben 5 cm, die Rippen 15 cm und die Abstände
vor den Rippen 2 cm stark, erhält man eine Gesamtstärke von 22 cm, das sind 12 cm
weniger, als die bei herkömmlichen Haustrennwänden entstehenden Wandstärken. Der
Wert der so gewonnenen Wohnfläche liegt in der Grössenordnung der Herstellungskosten
der Riopen= wände. Noch dazu sind die Rippenwände statisch tragende Elemente, was
zu weiteren Baukostensenkungen führte In den Kanälen 41 können Installationsrohre
oder Schläuche 96 untergebracht werden. Die Isolierung kann durch Einfüllen von
weichem granulierten Isolationsmaterial 97 erfolgen. Dadurch entfallen die sonst
nötigen Schlitz- und Einputzarbeiten.
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Weiterhin ermöglichen die Kanäle 41 senkrechte luftströmungen.
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Stellt man gem. Fig. 3 die Riopenwände so, dass die Rippen nach lassen
stehen köder vergrössert man gemO Fig0 4 den Abstand, werden auch waagrechte Luftströmungen
möglich. Bei Wänden gem. Fig. 4 werden die Flanken der Rippen 11 sehr flach ausgeführt,
um die Strömungswiderstände zu vermindern. Verwendet man gem. Fig. 1 im obersten
und untersten Geschoss (Dachraum und Keller) derartige Wände, während in den mittleren
Geschossen Wände nach Fig. 2 verwendet werden, erhält man die Möglichkeit, luftkreisläufe
zu erzeugen, die zur Heizung und Kühlung dienen können. Die Grösse der verwendeten
Flächen in Verbindung mit dem durch die extreme
Isolation verminderten
Wärmebedarf erlaubt die Verwendung vor Heiz- bzw. Kühllufttemperaturen, die sich
nur unerheblich ,z.B.K, von der Raumtemperatur unterscheiden.
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Fig. 1 zeigt den Fall, dass luft, die in einem Solarsammler 4 erwärmt
wurde, durch einen oder mehrere Ventilatoren 43 durch die Hohlwände geblasen wird
und dabei ihre Wärme an das Haus abgibt.
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Der Ubersichtlichkeit halber sind nur wenige Rippen gezeichnet.
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Die oberste Hohlwand ist durch eine Unterteilung 44 geteilt. Die Warmluft
wird zunächst durch die Teile der Hohlwand geleitet, die am weitesten von den Südfenstern
45 entfernt sind, um die vom Sammler und den Südfenstern aufgenommene Energie möglichst
gleich= mässig auf das Haus zu- verteilen.
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Wenn sich der Solarsammler 4 gem. Fig. 16 über eine grosse Höhe erstreckt,
sind auch schwerkraftgetriebene luftkreisläufe möglich.
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Es werden dann nur noch Klappen92 benötigt, die den Schwerkraft= kreislauf
ausschliesslich in der gewünschten Richtung zulassen.
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( In Pfeilrichtung Solarheizung, gegen Pfeilrichtung Kühlung ) Durch
die extrem gute Isolation können die heizungsunabhängigen Wärmequellen, wie z.B.
elektrische Geräte, animalische Wärme, im Haus Temperaturen erzeugen, die loK über
der Aussentemperatur liegen können. Dadurch entsteht im Sommer ein Kühlbedarf.
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Eine Möglichkeit, mit kühler Aussenluft, insbesondere Nachtluft, zu
kühlen, ist in Fig. 14 gezeigt. In die Keller- und Dachgeschoss hohlwand werden
Klappen-46 und 47 eingebaut. Öffnet man diese -Klappen, sowie die Dachgeschossfenster
48 und die hier nicht gezeichneten Kellerfenster, wird durch Schwerkraftwirkung
im Keller- kühle Luft angesaugt. Sie durchläuft die Hohlwände, tritt durch die Klappen
47 ins Dachgeschoss ein und durch das Fenster 48 ins Freie aus. Diese Lösung hat
den Vorteil, dass der ktihlende luftstrom grosse Flächen bestreicht, ohne bewohnte
Räume zu erreichen und dass man die Klappen 46, 47 ohnehin als Revisions= klappen
für die in die Hohlwände eingebauten Installationsleitungen verwenden kann. Man
kann jedoch die luft auch ohne Berührung des Kellers durch Klappen 49 in die Hohlwände
einlassen und durch Klappen 50 aus der Hohlwand auslassen.
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Wenn man gem. Fig. 15 die Klappen 46 als Plattenheizkörper ausbil=
det, werden durch Schwerkraftwirkung Warmluftkreisläufe 51 angefacht, die einen
Teil der abgegebenen Wärme auf die Hohlwände verteilen. Der andere Teil der abgegebenen
Wärme geht in den Keller. Die Klappen 47 können ebenfalls als Plattenheizkörper
ausgebildet
werden, die ihre Wärme teils an däs Dachgeschoss, teils an das Hohlwandsystem abgeben.
Durch bei der Herstellung der Hohlwände mitbetonierte Strömungsführungseinrichtungen
52 wird dafür gesorgt, dass im abwärtsgerichteten Teil der Strömung die Lufttemperatur
bereits hinreichend niedrig ist, um den Schwerkraftkreislauf nicht zu behindern.
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Die in Keller und Dachgeschoss gelangende Wärme gleicht im Wesentlichen
die dort auftretenden Verluste aus, während die in den Wohnräumen auftretenden Wand-
und Fensterverluste durch. die aus den Hohlwänden übertragene Wärme gedeckt werden.
Das Verhältnis von wärmeabgebenden Flaächen zu Wärmebedarf wird dabei so günstig,
dass mit ausserordentlich geringen Wandübertrempera= turen gerechnet werden muss.
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Das beschriebene Heizsystem tritt immer dann in Tätigkeit, wenn die
Solarheizung nicht ausreicht. Es ist völlig vom Solarheiz= system getrennt und kann
deshalb mit Hochtemperatur betrieben werden. Die.Trägheit ist wesentlich geringer,
als z.B. die von Fussboden-Deckenheizungen; die Regelbarkeit ist daher gut.
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Das in Fig, 1 gezeigte Luft-Solarheizsystem benötigt einen Solarsammler,
der auch mit Luft betrieben werden kann.
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Die Hohlwände ermöglichen es jedoch auch, ein einfaches System ZU
schaffen, das die von einem flüssigkeitsbetriebenen Sammler aufgenommene Energie
an das Haus verteilt. (siehe Fig. 13) In die Kellerwand wird ein Schlauchsystem
59 einbetoniert, das durch Leitungen 55,56 mit einem Behälter53 verbunden ist. Die
Schläuche des Systems 59 verlaufen fast waagrecht mit einem gewissen Gefälle, das
sicherstellt, dass etwa auftretende Gas= bLasen in den Behälter 53 gelangen. Bei
Solarheizbetrieb pumpt eine Pumpe 54 Wasser in den Sammler 4, wo es erwärmt wird.
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Es gelangt von dort in Schläuche 57, die in den EG- und OG-Hohl= wänden
einbetoniert sind. Sie können in den Rippen senkrecht so einbetoniert sein, dass
sie möglichst weit von der dem Raum zugewandten Wandseite entfernt sind, um Beschädigungen
aus zu schliessen. ( siehe Fig. 2 ) Sie werden in den Rippen eingebaut, die an die
aufwärts gerichteten Teile der Suftströmungen 51 angrenzen, um eben diese Strömungen
aufrechtzuerhalten.
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Aus den Schläuchen 57 gelangt das Wasser in die Mitte des Schlauchsystems
59 und von dort durch die Leitungen 55, 55 in den Behälter 53 zurück. In den Schlauchsystemen
57, 59 wird ein
Teil der aufgenommenen Wärme abgegebCrl, der Rest
gelangt in den Behälter 53, der langsam erwärmt wird und seinerseits beginnt, Wärme
abzugeben. Bei Solarheizbetriebsende schaltet die Pumpe 54 ab und das im Solarsammler
enthaltene Wasser fliesst in ren Behälter 53, wodurch Trägheitsverluste und Einfriergefahr
beseitigt sind. Aus Korrosionsgründen ist ein Plasticsammler zu bevorzugen, der
so eingerichtet sein muss, dass auch tatsächlich alles Wasser abfliessen kann. Nach
Solsrheizbetriebsende erhalten die vom System 59 erwärmten Hohlwände die Zirkulationsströmung
aufrecht. Dabei werden sie abgekühlt und beginnen nun , im Schwerkraftbetrieb dem
Behälter 53 Wärme zu entziehen, sodass in sonnenlosen Zeiten eine möglichst schnelle
Abkühllmg erfolgt.
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Zur Beschleunigung dieser Abkühlung ist es auch möglich, mit Hilfe
einer Querverbindung 60, die während des Solarheizbetriebs durch ein Magnetventil
61 geschlossen ist, Wasser durch die Schlauchsysteme 57 zu pumpen.
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Gem. Fig. 15 können die Aufgaben des Schlauchsystems 57 auch von einer
Fremdheizung übernommen werden. Bei Solarheizbeginn werden Vorlauf und Rücklauf
der Fremdheizung durch Ventile 62, 53 gesperrt und statt dessen durch Ventile 64,
65 ein Zulauf vom Sammler und ein Ablauf zum System 59 geöffnet. Das vom Sammler
kommende Wasser durchläuft jetzt erst die Plattenheizkörr-er 46, 47, bevor es ins
System 59 gelangt. Da die Heizkörper nicht entleert werden sollten, werden bei Solarheizschluss
die Ventile 62 bis 65 wieder in die alte Stellung gebracht. Das im Sammler befindliche
Wasser läuft durch eine Nebenschlussleitung 66, die einen hohen Durchflusswiderstand
besitzt, ab.
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Bei Häusern, in denen der später beschriebene Luftwärmetauscher 5
nicht verwendet wird, kann gem. Fig. 13 gie Arbeitstemperatur des Solarsammlers
dadurch vermindert werden, dass man die Frischluft an dem Behälter 53 vorbeileitet.
Die Frischluft wirdvorteilhaft über die später beschriebene Erdberührungsstrecke
6 zugeleitet.
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Der Behälter 53 ist durch eine isolierte Wand 1o3 vom übrigen Keller
getrennt. Die Wand hat oben und unten Öffnungen 1o4, 105.
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Die Öffnung 105 kann durch eine Klappe 1o2 abgeschlossen werden, die
drei Stellungen einnehmen kann: Wenn die Temperatur des Behälters 53 unter Haustemperatur
liegt, steht die Klappe 1o2 senkrecht und schliesst die Öffnung 105 ab.
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Die von unten einfliessende Frischluft 1o6 umströmt die ganze
Oberfläche
des Behälters 53 und entzieht diesem Energie.
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Wenn durch Solarheizung die Behältertemperatur über Haustempe= ratur
ansteigt, schaltet die Klappe loß auf die gezeichnete Schräglage um. Dadurch wird
die Frischluft lediglich an der rechten Seite des Behälters vorbeigeleitet, während
an der linken Seite ein schwerkraftgetriebener Luftstrom von der Öffnung 105 zur
Öffnung 104 entsteht, wo er sich mit dem Frischluftstrom mischt. Die auf diese Weise
vergrösserte Wärmeabgabekapazität verhindert ein zu starkes Ansteigen der Behältertemperatur.
Die Schlauchsysteme 57 und 59 können entfallen. Im Winter kann auf diese Weise eine
Lüftung durch Schwerkraftwirkung erfolgen. Die durch Michtverwendung des Wärme=
tauschers 5 verlorene Energie kann zum Teil durch Wirkungsgrad= verbesserung des
Solarsammlern gewonnen werden.
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Tm Sommer nimmt die Klappe 1o2 eine waagrechte Stellung ein und gibt
dadurch beide Öffnungen lod, 105für den FrischluftStrom frei.
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Es ist der wesentliche Vorteil der Hohlwände, dass sie kostenlos grosse
Wärmetauschflächen zur Verfügung stellen, die Heizung oder Kühlung mit sehr geringen
Temperatu rdifferenzen erlauben.
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diese Möglichkeit kann auch genutzt werden, um Abwärme, deren Temperatur
nur unwesentlich über Raumtemperatur liegt, zu Heiz= ecken zu nutzen. Fig. 17 zeigt
einen Schnitt durch eine derar= tige Wohnanlage. Es handelt sich um zwei Reihenhausanlagen
68, 69 die jeweils mit der Riickseite an einen Mittelbau 70 angrenzen, in dessen
unterstem Geschoss ein Stall 67 untergebracht ist.
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Der Mittelbau ist durch Zwischenräume 71 von den Wohnanlagen 68, 69
getrennt. Sie sind aus akustischen Gründen reichlich bemessen ( ca. 50 cm ) und
entl'iiten hier nicht näher beschriebene akusti= sche Tiefpassfilter. Die von den
Haustieren abgegebene Wärme -eine Grossvieheinheit gibt ca. 1000 W ab - erzeugt
einen Schwerkraftgetriebenen Luftstrom durch die Hohlwände. Durch Klappen 98 kann
dieser Luftstrom abgestellt werden.
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Der aufwärts gerichtete Teil kann wie bei der Anlage 68 durch die
Zwischenräume 71 verlaufen. Es kann alter auch in der Kellerhohl= wand, die auch
hier waagrecht gerichtete Strömungen zulässt, eine Abtrennung 73 einbetoniert werden,
sodann sowohl der aufwärts, wie der abwärts gerichtete Strömungsteil in den Hohlwänden
verläuft wie das für die Anlage 69 gezeigt ist.
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Zur Vermeidung von Versottungserscheinungen, die durch die ammoniakhaltigen
Gase auftreten können, werden die Hohlwände schon
beim Betonieren
mit Plasticfolien oder vor dem Einbau mit geeigneten Schutzanstrischen versehen.
Weiterhin kann der Beton geeignete Zusätze erhalten.
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Der über dem Stall befindliche Raum 72 kann zu Gewerbezwecken genutzt
werden. Mit Hilfe der so entstehenden Kombination von Wohnen, Landwirtschaft und
Gewerbe kc>nnen wirtschaftlich nahezu autarke Siedlungen entstehen, wenn man
die aus Stallmist, und menschlichen Fäkalien gewinnbaren Gase verstromt und so zu
völliger Energieselbstversorgung gelangt.
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Die bisher beschriebenen Wärmeeingangsparungs- und Klimatisierungs=
massnahmen werden durch ein in Hohlwände und Kellerboden integrier tes Luftbehandlungssystem
vervollständigt. (Siehe Fig. 1, 10, 11, 12 ) Die untere Kellerbodenisolierung die
die aus ca. 10 cm dicken Hartschaumplatten besteht, wird derart auf Mörtelstreifen
77 aufgelegt, dass zwischen Platten und Erdreich ca. 3 cm hohe Luftkanäle entstehen,
durch die hindurch die Frischluft angesaugt wird. Die Luftkanäle stellen in ihiej'
Gesamtheit eine Boden= berührungsstrecke 6 dar. Im Sommer ist der Boden kälter,
als die Aussenluft. Die Frischluft wird daher gekühlt. Dabei kann es zu Wasserdampfübersättigungen
und zum Ausfall von Luftfeuchtigkeit d.h. zu Lufttrockungn kommen. Beide Erscheinungen
sind erwünschte Klimati sierungsmassnahmen.
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Im Windter ist der Boden wärmer, als die Aussenluft. Die Frisch= luft
wird daher angewärmt und nimmt bei hinreichender Boden feuchtigkeit Feuchtigkeit
auf. Im Winter rind diese entgegenge= setzten Wirkungen erwünscht. Die Frischluft
wird jetzt mit Hilfe der rortluft in einem Wärmetauscher 5 wei Unter vorgewärmt,
der aus langen Mischen 78 besteht, die in einen der Hohlräume 41 eingeschoben werden.
Die Bleche 78 sind nicht ganz so breit, wie der Hohlraum 41, utit die gegenüberliegenden
Rippenwände nicht gleichzeitig zu berühren und damit Schallbrücken zu bilden.
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Die Bleche 78 werden durch Streifen 81, die aus einem isolierenden
Material, z.B. Hartschaum bestehen, als Abstand gehalten. Es entstehen Frischluftkanäle
79, in denen die Frischluft von der Erdberührungsstrecke 6 her nach oben geführt
wird und Fortluft kanäle 80, in denen die Fortluft von oben nach unten geführt wird.
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Vereisungen in den Fortluftkanälen rind durch die Vorwärmung in den
Frischluftkanälen ausgeschlossen. Der Antrieb der Strömungen geschieht vorzugsweise
durch einen Foratluftventilator 82 und
einen Frischluftventilator
83, die in ihren Drehzahlen s geregelt werden können, dass der im Haus entstehende
Druck gleich dem Aussendruck ist und damit ein Öffnen von Fenstern oder Türen ohne
Einfliiss auf die Druckverhältnisse bleibt. Die Tauscherbleche 78 können frischluftseitig
mit saugfähigen Textilien 84 versehen sein, die aus einem nicht gezeichneten obenliegenden
Behälter Wasser ansaugen, das sie an die Frischluft abgeben, um diese weiter zu
befeuchten. Die Verdunstungsenergie wird dabei der Fortluft ent= sogen.
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An der Unterseite reichen die Tauscherbleche 78 bis zum Bcden, wo
sie auf einer wasserdurchlässigen Mörtelschicht 85 aufsitzen.
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In Frischluft- wie in Fortluftkanälen kann Kondenswasser 2uftreten,
das nach unten abläuft und im Boden versickert. Die in den Frischluftkanälen befindlichen
Streifen 81 enden unten und oben so, dass die Frischluft 86, wie durch die gefiederten
Pfeile gedeutet aus einer, die Kanäle 75 zusammenfassenden Querverbindung 87 eintreten
und oben in einen Frischluftkanal 88 austreten kann.
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Von dort wird sie in das Hohlwandsystem eingeleitet, wo sie im Winter
weiter aufgewärmt wird, und gelangt schliesslich über in die Geschossdecken einbetonierte
als akustische Tiefpassfilter gestaltete Kanäle 89 in die einzelnen Räume. (siehe
Fig. 13) Da reichlich Hohlwandkanäle zur Verfügung stehen, wird man die Filter 89
nie in dieselben Kanäle münden lassen. Dadurch, dass die Frischluft durch die Hohlwand
geleitet wird, entfallen nicht nur diesenst erforderlichen speziellen Luftkanäle,
sondern die Frischluft unterstützt auch die Wärmeübertragung aus der Hohlwand in
die Räume.
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Die Fortluft wird aus den Feuchträumen in speziell hierfür vorne sehenen
Kanälen, die unter Berücksichtigung der akustischen Bedürf= niete auch Hohlwandkanäle
sein können, in einen im Dachgeschoss befindlichen Fortluftkanal 90 geleitet. Von
dort aus gelangt sie im Winter durch den Wärmetauscher 5 und wird durch einen Auslass
91 ins Freie geleitet. Im Sommer wird eine im Dach befindliche Klappe 9? geöffnet,
und die Fortluft tritt ins Freie aus, ohne den Wärmetauscher zu durchlaufen. In
diesem Fall wirken die Fortluft kanäle wie ganz gewöhnliche Luftabzüge, da die durch
den Wärmetauscher entstehenden Strömungswiderstände wegfallen.
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Der Fortluftventilator kann daher abgeschaltet werden.
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Durch die Bodenberührungsstrecke 6 wird das unter dem Haus befind=
liche Erdreich zu einem Speicher, der Wärme aus dem Sommer für den
Winter
und Kälte aus dem Winter für den Sommer. speichert. Um den Kältevorrat aus dem Winter
nicht vorzeitig zu verbrauchen, wird man im Frühsommer, wenn noch kein Kühlbedarf
besteht, auch den Frischluftventilator abschalten, mit Hilfe der Fenster lüften
und eventuellen Kühlbedarf durch die Hohlwandkühlung decken.
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Dadurch, dass jahreszeitbedingt Wärme zu- und abgefiihrt wird, kommt
es nicht zu langzeittemperaturänderungen im Erdreich.
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Wie ab S.7, Zeile 16 beschrieben wurde, kann gem. Fig. 1? eine Kombination
aus Zisterne und Solarheizungs- und Wärmespeicherungs= anlage bei Flachdächern verwirklicht
werden. Etwas ähnliches ist auch in zweischalig gestalteten hohlen Geschossdecken
möglich.
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( Siehe Fig. 20) Auf eine Rippendecke mit nach oben gerichteten Rippen
11 wird eine wasserdichte Folie 95 aufgelegt. Die zwischen den Rippen freien Räume
41 werden durch Verbindungen 1o1 verbunden.
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Auf die Rippenoberseiten werden elastische Streifen 107 auf diese
eine dampfdichte Folie 1o8 und darauf Platten 109 aufgelegt.
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Die Platten erhalten einen Vorsatz z.B. Terrazzo und können so bereits
die endgültige Fussbodenkonstruktion bilden. Sie können jedoch auch mit Teppichfliesen
o.ä. belegt werden, wenn man ihre Grösse den bei den Bodenbelägen üblichen Rastermassen
anpasst.
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Die Hohlräume 41 können nun ähnlich wie bei Fig. 19 mit 1.<asser
gefüllt werden und als Heizung dienen. Die Wärmeübertraglmg an die Räume ist dabei
noch besser, da sowohl nach oben wie nach unten Wärme abgegeben wird. Da die Streifen
1o7 elastisch sind, hat eine solche Geschossdecke hohen Tritt und Buftschallschutz.
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Ein Teil einer solchen Ge # chossdecke kann auch als Wasser- und Wärmerückgewinnungssystem
gestaltet werden. Ein Hohlraum 11o wird mit einer Wärmeisolierung 111 versehen und
es werden grossvolumige Frischwasserrohre 114, die einen Vorrat von ca. 250 l Wasser
speichern können, eingelegt. In den Hohlraum 11o wird warmes Abwasser, z.B.
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aus Badewanne und Waschmaschine eingeleitet. Es gibt hier Wärme an
das in den Rohren 1o9 befindliche Frischwasser ab und wird dabei abgekühlt. Durch
die Verbindung 1o1 gelangt es in weitere der Kammern 41. Da diese Kammern keine
Wärmeisolation besitzen, gibt es weiter Wärme ab, sodass es fast auf Haustemperatur
abgekühlt wird. Es sind hier keine unerwünschten Temperaturspannungen in den Rippendecken
mehr zu befürchten, da das Abwasser bereits in dem Hohlraum 110 vorgekühlt wurde.
Es kann schliesslich den WC-Spül= kästen 112 zugeführt werden. Diese letzte Massnahme
dient nicht
nur der Wasserersparnis, sondern auch der Energieersparn-
s, da das sonst den Spülkästen 112 zugeleitete kalte Frischwasser je nach Verweildauer
dem Raum Wärme entzieht. Durch einen mit dem Abwasser fallrohr über einen Syfon
verbundenen Überlauf 113 wird fiir eine maximale Wasserspiegelhöhe gesorgt.
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Im Allgemeinen wird man das Wassersystem im Badezimmerfussboden 1mterbringen.
Zur Vergrösserung des Volumens, kann der Fussboden hier etwas erhöht werden. Die
Abdeckung der Kammer 11o kann auch, durch die Badewanne erfolgen. Das Wasser aus
der Badewanne wird dann jjber einen an der Wanne befestigten Syfon in die Kammer
11o eingeleitet. Da die Wanne auf diese Weise keine feste Rchrverbin= dung mehr
besitzt, kann sie abgehoben werden und so als Revision klappe dienen, sodass es
auf einfache Weise möglich wird, die Kammer 110 , die auch als Klärkammer wirkt,
zu reinigen.
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Die obere Isolierung 115 der Kammer 11o kann abnehmbar sein. Im Sommer
kommt es darauf an, möglichst viel Wärme aus dem Abwas= ser an das Frischwasser
abzugeben. Dies wird von der Isolierung 115 gefördert. Im Winter kommt es nur darauf
an, die Abwasserwärme bestmöglich - gleichgültig ob für Heizung oder Frischwasservor=
wärmung - zu nutzen. Die Isolierung 115 wird daher abgenommen.
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Die Folie 108 kann in der Mitte zwischen den Streifen 107 mit kleinen
Löchern versehen werden, die dadurch als Gully wirken, dass im Bad auf den Fussboden
gelangendes Wasser zwischen die Platten 109 hindurch auf die Folie 108 gelangt und
schliesslich in die Kammern 41 abfliessen kann.
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Geschossdecken, in denen keine Wassersysteme untegrgebracht sind,
können gem. Fig. 18zweischaliq hergestellt werden, indem man eine dünne Rippendecke
116, die nur ihr Eigengewicht zu tragen braucht vorzugsweise auf die Wandscheiben
8 der senkrechten Rippenwände unter Zwischenschaltung einer elastischen Schicht,
z.B. aus Gummi auflegt. Auf die Rippen 11 der Rippenwände wird eine tragende Rippendecke117
so aufgelegt, dass ihre Rippen 118 auf den Rippen 11 aufliegen und miA Hilfe von
Verbindungseisen fest miteinander verbunden werden. Die Rippen 118 haben sch#äge
Flanken, um breite Druckzonen und möglichst schmale Scheiben 119 zu erhalten.
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Die entstehenden Hohlräume 41 können bei iuftheizsystemen als Boden
- Deckenheizungen verwendet werden. Dies könnte insbesondere bei Einfamilienhäusern
bedeutsam werden, bei denen es kaum zwei= schalige Innenwände gibt. Durch Einlegen
von Heizschläuchen 120 kann auch eine wasserbetriebene Heizung verweirklicht werden
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e e r s e i t e