DE2848808C2 - Elektromagnetische Stranggießkokille - Google Patents
Elektromagnetische StranggießkokilleInfo
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Description
Die F.rfiniiing betrifft eine elektromagnetische
Stranggießkokille nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Beim Stranggießen von rechteckigen Barren fällt die Bahnoberfläche, weiche möglichst eben sein sollte, üblicherweise
etwas konkav aus. Dieser sog. Einzug tritt insbesondere auf den Flachseiten Iangformatiger Walzbarren
auf und hängt unter anderem von Format, Legierung und Gießgeschwindigkeit ab. Als typische Werte
für den Einzug sind 5 bis 10 mm pro Seite für Walzbarren des Formats 300 · 1000 mm aus einer Mg-haltigen
Aluminiumlegierung und bei einer Gießgeschwindigkeit von 5 bis 8 cm pro Minute bekannt. Diese Abweichungen
von der Ebenheit dei Oberfläche sind schon deshalb unerwünscht, weil sie beim Fräsen zur Erhöhung des
Abfalls führen und beim Walzen Schwierigkeiten hinsichtlich des Geradlaufs der Barren bereiten.
Die charakteristische konkave Form der Oberflächen von Walzbarren beruht auf einem .Schrumpfungsvorgang
nach dem Austritt des Barrens aus der Stranggießkokille. Die Schrumpfung verläuft nur bei Rundbarren
geometrisch gleichförmig.
Demgegenüber erscheint beim Stranggießen von rechteckigen Barren die Abkühlung am intensivsten an
den Ecken der Stranggießkokille, wo das Metall der Kühlwirkung der zusammenlaufenden Kokillenwände
ausgesetzt ist. Die Schicht des erstarrten Metalls ist deshalb nicht von gleichförmiger Dicke; sie ist am größten
nahe den Ecken der Stranggießkokille und am geringsten in der Mitte der Kokillenseiten. Tritt Schrumpfung
auf, so äußert sie sich am stärksten an den Punkten, an denen die erstarrende Schale am dünnsten ist, d. h. in der
Mitte der Seitenflächen, und führt dort zu dem geschilderten Einzug der großformatigen Walzbarren.
Um diesem ungleichmäßigen Schrumpfen und der Bildung von konkaven Seitenflächen Rechnung zu tragen,
sind die inneren Flächen von Stranggießkokillen nach außen gewölbt ausgebildet worden. Der Strang
verläßt durch diese Maßnahme die Stranggießkokille mit nach außengewölbten Seitenflächen, welche dann
durch das Schrumpfen eben werden. Derartig nach auswärts gewölbte Stranggießkokille^ können für Barren
quadratischen oder rechteckigen Querschnitts verwendet werden, wobei sich bei letzteren jedoch üblicherweise
nur die Breitseiten wölben (E. HERRMANN, Handbuch des Stranggießen, 1938, S. 134. Kanadisches Pa-ICtIl1J-JI 040).
Der Schnimpriing.sprozL-l.) und die tliimil verbundene
Konkavität der Seitenflächen des Murrens Irin in derselben
Art auch beim Stranggießen im elektromagnetischen Wechselfeld auf. Bei diesen Verfahren wird hochfrequenter
Wechselstrom in der Leiterschleife einer Induktionsspule von einem stromdichteabhängigen Magnetfeld
begleitet Die vertikale Komponente dieses Magnetfeldes induziert in der beim Gießvorgang durch
den Hohlraum der Induktionsspule hindurchtretenden Metallschmelze einen Wirbelstrom, der in entgegengesetzter
Richtung zum Leitungsstrom in der Induktionsspule fließt Aus der Wechselwirkung zwischen dem
Strom in der Leiterschleife sowie dem induzierten Wirbelstrom resultiert eine ponderomotorische Kraft, welche
in das Zentrum der Schmelze gerichtet ist Dieser Kraft entspricht ein sogenannter »elektromagnetischer
;s Druck«. Das Gleichgewicht zwischen diesem und dem
mclallostaiischem Druck in der Schmelze bestimmt
Form und Abmessung des gegossenen Stranges.
Da die Form und Abmessungen der beim Stranggießen im Magnetfeld gegossenen Barren neben diesen
elektrodynamischen Zusammenhängen selbstverständlich auch von der Form der Stranggießkokille — und
damit der Induktionsspule — abhängt, liegt es nahe, auch bei diesem Verfahren dem Schrumpfungsprozeß
und dem davon herrührenden Einzug der Barrenseitenflächen durch nach außen gewölbte Seitenflächen der
Induktionsspule Rechnung zu tragen. Die Herstellung von Stranggießkokijlen mit derartig gewölbten Seitenflächen
stößt indessen auf fertigungstechnische Hindernisse, so daß eine solche Lösung insgesamt nicht als
befriedigend anzusehen ist.
In der DE-PS -3 65 528 sind Stranggießkokillen mit
ovalem Rahmen ohne Induktionsspule beschrieben, deren Breitseiten in Gießrichtung jeweils eine schürzenartige
Erweiterung mit entsprechend vergrößertem Kühlkanalquerschnitt aufweisen. Ähnliche Formen sind der
FR-PS 11 01 283 zu entnehmen.
Aus der DE-OS 20 60 637 ist es nun für eine elektromagnetische Stranggießkokille bekannt, bei einer
mehrsträngigen elektromagnetischen Stranggießanlagc mit in Reihe geschalteten Induktionsspulen zur Kompensation
des vorrichlungsbedingten Verlustes an Magnclfcldstärke
die Induktionsspulen nach der Seite jeder Überbrückungs- und Stromzuführungsschiene hin
mit sich vermindernder Höhe auszubilden. In Kenntnis dieses Standes der Technik hat sich der
Erfinder das Ziel gesetzt, eine Stranggießkokille der gattungsgemäßen Form so auszubilden, daß der
Schrumpfungsvorgang ausgeglichen und ein Barren mit ebenen Seitenflächen gegossen werden kann. Dabei sollen
die fertigungstechnischen Schwierigkeiten bei der Herstellung gewölbter Seitenflächen der Stranggießkokille
vermieden werden.
Die Aufgabe wird bei einer eingangs genannten elektromagnetischen Stranggießkokille durch das Kennzeichen
des Patentanspruchs 1 gelöst. Als besonders günstig hat es sich zudem erwiesen, das Verhältnis der ersten
zur zweiten Vertikalabmessung in den Bereich 1,05 bis 2,5 zu legen.
Die Erfindung macht von der Überlegung Gebrauch, «ι daß Form und Abmessungen der Schmelze beim
Stranggießen im elektromagnetischen Wechselfeld neben der Form des Grundrisses der verwendeten Induktionsspule
— im wesentlichen von der vertikalen Komponente der in der Schmelze herrschenden magnete
tischen Feldstärke abhängt Diese wiederum isl eine Funktion d-jr Stromdichte im Leiter, welche ihrerseits
durch den Leitci-qucrschnitt beeinfliil.lt wird.
Dii die l-'uldsliirke einerseits die in der Schmelze aus-
geübte ponderomotorische Kraft, den in der Schmelze
herrschenden elektromagnetischen Druck und damit die Form und Abmessungen der Metallschmelze bestimmt,
anderseits von der Stromdichte im Induktor abhängt, muß sich auch die Form der Metallschmelze
durch Verändern dieser Stromdichte beeinflussen lassen. Eine Korrektur des Barrenformats im Sinne einer
lokalen Ausdehnung der Dimension kann dadurch erzielt werden, daß man die Vertikalabmessung eines Bandes
beispielsweise aus Kupfer konstanter Schichtdicke nach Maßgabe der Erfindung verändert
Um die konvexe Form der Seitenflächen zu erzielen, wird die Stromdichte der Leiterschleife in der Mitte der
Seitenflächen herabgesetzt
Die Erfindung wird nachfolgend anhand in der Zeichnung dargestellter, bevorzugter Ausführungsformen näher
erläutert; es zeigt
Fig. 1 die Draufsicht auf eine Induktionsspule einer
elektromagnetischen Stranggießkokille;
Fig.2 den Längsschnitt durch Fig. 1 nach durcn Linie
Ii-Il;
Fig.3 Querschnitte durch Ausführungsformen zu
F i g. 1 nach der Linie IH-III.
Eine elektromagnetische Stranggießkokille weist die Form einer gestreckten, vorzugsweise viereckigen
Schleife mit einem Innenraum 1 für flache, breite Stränge (Walzbarren) auf und ein aus dielektrischem Material
(Schichtwerkstoff) bestehendes Gehäuse, welches in der Zeichnung nicht dargestellt ist Die Induktionsspule 2
besteht aus einem wassergekühlten metallischen Band, welches Hohlquerschnitte mit einem Kanal 3 für den
Durchfluß von Kühlwasser besitzen kann; der Kühlwasserkanal 3 ist nach F i g. 3a ein rechteckiger Hohlraum
im Zentrum der Induktionsspule 2 oder in der in F i g. 3b dargestellten Ausführungart ein Rohr 4, welches an dem
aus Kupfer bestehende Band befestigt ist Dieses ist an einem nicht dargestellten Generator für hochfrequenten
Wechselstrom angeschlossen.
Die Vertikalabmessung H\ der Induktionsspule 2 in der vom Zenit der in Kreissektorform ausgebildeten
Kontur 5 der Unterkante ist gemäß Fig.2 größer als die Vertikalabmcssung H7 an den Spulenecken. Dabei
sollten die Bereiche mit der Vcrtikalabmessung Hi die
Hälfte der Länge der jeweiligen Seitenfläche nicht übersteigen.
In einem betrieblichen Anwendungsbeispiel betrug die Vertikalabmessung der Induktionsspule 2 in der Mitte
H\ — 60 mm, an den Ecken Hi — 50 mm, doch können
Leiterschleifen mit einem Verhältnis R = H\ : H1 = 1,05 bis 23 verwendet werden. Beim
Gießen von Walzbarren de:, Formats 300 · 1050 mm einer
hoch magnesiumhaltigen Aluminiumlegierung bei einer Gießgeschwindigkeit von 8 bis 10 cm pro Minute,
betrug die durch ein R = 1,2 erzielte Kompensation des Einzuges pro Seitenfläche bis zu 5 mm.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Elektromagnetische Stranggießkokille mit rechteckförmigem Querschnitt und einer Kokillenwand,
die in der Mitte der Strangbreite höher ist als im Eckbereich, dadurch gekennzeichnet,
daß der Obergang von der Vertikalabmessung (H\) in der Mitte der Strangbreite zur Vertikalabmessung
(H2) im Eckbereich durch kreissektorförmige Unterkanten
gebildet ist
2. Elektromagnetische Stranggießkokille nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der ersten zur zweiten Vertikalabmessung
(H1 : H2) im Bereich 1,05 bis 1$ liegt
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